Rarz« und April-Razzia im Rheinland wie andernorts auf Nefehl von verlin, einzig und allein zu dem Zweck vor genommen ward, die Nnentbehrlichkeit BiSmarck'S und Puttkamer'SdemneuenKaiserzudemonstriren. Und immer mehr für's Heer, und immer weniger für die Schule. Statt einmal daran zu gehen, die Volksschule, die, uo» einer Anzahl größerer und mittlerer Städte abgesehen, in Preußen schlechter ist als in den meisten übrigen Staaten Europa's  , und ins- besondere der desErbfeindes" Frankreichs   nicht das Wasser reicht statt endlich einmal, sagen wir, daran zu gehen, die Volksschule den Anforderungen der Neuzeit entsprechend zu verbessern und auszubauen, geht man im Musterstaate der Kultur, in Preußen jetzt allen Ernstes daran, den Lehrstoff in einem Theil der Volksschule einzuschränken. Gin offiziöser Waschzettel, der vor einigen Wochen durch die Regierungs- presse lief, lautet: ES hat fich daS Bedürfniß(bei wem?) herausgestellt, eine Be- schränkung deS Unterrichtsstoffes in der Volks- schule eintreten zu lassen. Die Regierungsbehörden haben in einer Verfügung an sämmtliche Kreis-Schulinspektoren ausgeführt, daß eine Einschränkung der in den allgemeinen Bestimmungen vom 15. Oktober 1872 gesteckten Ziele geboten(schade, daß nicht beigefügt wird, warum und wieso) sei, zumal, da bereits in vielen Schulanstalten der Umfang des Lehrstoffes in erheblichem Maße eingeengt werden mußte(natürlich). ES find daher mit Genehmigung des Ministers neue Unterrichtspläne aufgestellt worden, welche wesentliche Aenderungen bezüglich der einzelnen Unterrichtsgegenstände und der Unterrichtszeiten zur Folge gehabt haben. Dabei ist, wie die Verfügung ausführt, der Grundsatz maßgebend ge- wesen, daß an jede Schule Mindestforderungen gestellt werden müssen, denen fie unbedingt nachzukommen hat, und es sind deshalb die Schulen in vier Kategorien gesondert, nämlich: 1) in ein- und zweiklassige Schulen mtt nicht normalen Verhältnissen; 2) in ein- und zweiklassige mit nor- malen Verhältnissen; 3) in drei- und mehrklassige mit nicht normalen und 4) in drei- und mehrklassige mit normalen Verhältnissen. Unter nichtnormalenVerhältnissensind Ueberfüllung, unzureichende Schulräume, ungünstige sprachliche und wirthschaftliche Verhältnisse der Bevölkerung, vorgerücktes Alter, geringe Befähigung oder sonstige unab- änderliche Hemmnisse in der Person des Lehrers zu verstehen. Die Forderungen derAllgemeinen Bestimmungen" bleiben nur für drei- und mehrklassige Schulen, welche unter normalen Verhältnissen arbetten, bestehen. In der nicht normalen ein- und zweiklasstgen Schule fällt der Zeichenunterricht ganz fort, im Rechnen sind für die Behandlung deS Zahlenkreises bis Ivo sechs Jahre gegeben, während die Operationen im unbegrenzten Zahlenraume(mit ganzen Zahlen) den beiden letzten Schuljahren vorbehalten sind. Die Realien sind ebenfalls auf ein kleinstes Maß beschränkt(Dafür wird aber an dem Pensum der Gesangbuchverse nicht gerüttelt. Wozu braucht auch die Kanaille Unterricht in der R a t u r g e s ch i ch t e, Erklärung des Werdens und Vergehens in der Natur! Wenn ihr nur die Wundergeschichtchen der Bibel tüchtig eingepaukt werden.) und im Anschluß an das Lesebuch zu vermitteln. Für die normalen ein- und zweiklasstgen und die nicht normalen drei- und mehrilassigen Schulen sind die Lehrziele etwas weiter gesteckt, aber immerhin gegen die bisherigen Bestimmungen er- heblich eingeschränkt worden. Da die vorstehend skizzirten Aenderungen die Billigung des obersten ChefS der Unterrichtsverwaltung erfahren haben und die Schulverhältnisse in allen östlichen Bezirken der Monarchie wesentlich gleich sind, so dürften ähnliche Maßnahmen auch für diese bevorstehen." Das ist selbst der zahmenNationalzeitung" zu viel und sie schreibt weinerlich: Diese Mittheilung erscheint uns in hohem Grade bedenklich. Seit dem Erlaß derallgemeinen Bestimmungen" sind 1« Jahre vergangen; wenn daS Ziel der Fall'schen Anordnungen nicht sofort vollständig zu erreichen war, so mußte doch daS Streben dahin gehen, die Erreichung desselben allmälig zu sichern. Statt dessen will man jetzt endgiltig darauf verzichten, und zwar unter einer Begründung, welche keineswegs als ausreichend anzuerkennen ist. Dienicht normalen Verhältnisse", welche angeblich die Erfüllung derallgemeinen Bestimmungen" verhindern, müssen und können vielleicht mit Aufnahme der in einer fremden Rationalität der Schüler liegenden Hindernis« beseitigt werden, statt dessen will man sie als Grund zur Herabminderung des Lehrzieles vieler Volksschulen anerkennen und dies sogar, wenn dienicht normalen Verhält- nisse" in unzureichenden Schulräumen oder in dem vorgerückten Alter des LehrerL bestehen! Weshalb in der normalen ein« und zweiklasstgen Schule das unter dem Minister Falk gesteckte Ziel nicht erreichbar sein soll, wird überhaupt nicht gesagt. Die Mittheilung erinnert auch wieder daran, wie nothwendig der endliche Erlaß deS Unterrichtsgesetzes ist, während die nebensächlichsten Dinge aus dem Wege des Gesetzes ge- ordnet werden, kann das Ziel und der Inhalt des Unterrichts von der Verwaltung mit einem Federstriche geändert werden." Je nun, wer ist denn an diesem Stande der Lage schuld, wenn nicht gerade die Partei derRationalzeitung"? Wer ist denn die festeste oder, sagen wir lieber, ergebenste Stütze des System? Bismarck   als die biedern Nationalliberalen? Solange aber das System Bismarck   am Ruder ist, ist für die Volksschule in Preußen nichts zu erwarten als Herabminderungen, Herabminderungen und wieder Herab- Minderungen. Die Kanaille soll nicht denken, sie soll nur so viel lernen, als sie nithig hat, um brauchbares Arbeitsvieh und Kanonenfutter zu liefern. D a« ist der Grund, warum auch in der normalen ein- und zweiklasstgen Schule daS ach so bescheidene Falk'sche Ziel nicht erreichbar ist. Es s o l l nicht erreicht werden, und wo der W i l l e ist, braucht es keiner Gründe. Selbstverständlich fehlt es auch am nöthigen Geld für die andernfalls erforderlichen Lehrkräfte, Schulhäuser jc. Wenn man jährlich den Militäretat um hunderte von Millionen erhöht, so mutz man an der Volksschule sparen. Entweder oder. Entweder man ist grrroße Nation, oder man hat den Muth, auf dieses theure Vergnügen zu verzichten. Und da wir grrroße Nation sind und bleiben wollen, so schaffen wir den Luxus der V o l k S s ch u l e allmälig ganz ab. Die Berliner   Stadtverordnetenwahlen find so verlaufen, wie wir eS nicht anders erwarten konnten. Einer der drei Wahlkreise, um die gekämpft wurde, ist beim ersten Anlauf genommen worden, die beiden anderen werden uns in der Stichwahl zufallen. So hat sich denn abermals gezeigt, daß Streitigkeiten unter den Genossen niemals so weit gehen, die Gemeinsamkeit der Aktion zu gefährden, und daß die Partei- Disziplin jede Meinungsverschiedenheit spielend ausgleicht.. Jeder Genosse mag, innerhalb des Programms, denken, waS er will. Da herrscht absolute Freiheit. Wenn eS sich aber um eine Aktion handett, die von der Mehrheit beschlossen ist, dann sind Alle am P o st e n so war es in Berlin  , so war eS überall, und so wird es gegebenen-Falls überall fein. Die deutschen   Spitzel haben jetzt eine neue Aufgabe erhatten: nämlich Frankreich   zu bereisen und Krawalle zu provoziren. Während in Frankreich   kein Mensch daran denkt, irgend eine Feindselig- keit gegen Deutschland   zu unternehmen, häufen sich plötzlich die Berichte von deutschen   Retsenden, die in Frankreich   als Deutsche mißhandelt wer- den. Es kann nicht dem leisesten Zweifel unterliegen, daß eS sich hier- bei um bezahlte Spitzelarbeit handelt. Ran wird nicht vergessen haben, daß seinerzeit die Spitzel in der S ch w e i z Auftrag hatten, Krawalle zu provoziren, damit da« Asylrecht untergraben werde. Genau dasselbe Spiel, nur in vergrößertem Maßstabe und mtt anderem Ziele, wird jetzt Frankreich   gegenüber bettieben. Von welchen Gesinnungen dieleitenden Kreise" in Deutschland   in Bezug auf Frankreich   beseelt find, das erhellt am besten aus der Thai- fache, daß Gras M ü n st e r, der deutsche Gesandte in Paris  , seine Eni- lassung erhalten soll, weil er die Paßchikanen nicht mit der nöthigen Schneidigkett" betreibt! MilttärstaatltcheS.Eine Waffennoth in der Reichshauptstadt", schreibt mit guter Satire die fortschrittliche BerlinerVolkszeitung", ist jedenfalls für die meisten unserer Leser in unserer jetzigen Zett, m welcher ganz Europa   in Waffen starrt, ein ganz unfaßliches Ding und dennoch eine Thatsache, wenn man darum auch nicht zu fürchten braucht, daß unsereErbfeinde" oder unsereErbfreunde" mit derthurmhohen Freundschaft" die günstige Gelegenheit benutzen werden, um über uns herzufallen. Der Thatbestand ist nämlich der: durch eine Verfügung des Herrn Ministers ist denjenigen Eisenbahnbeamten, welche als Stationsaufseher, als Stations- oder Bureau-Assistenten thätig find, die Erlaubniß ertheilt, den Degen zu tragen, selbstverständlich wenn sie sich denselben auf eigene Kosten beschaffen. Diese Erlaubniß hat nun, wie uns von durchaus zuverlässiger Seite mitgetheilt wird, einen solchen Wetteifer unter den Betheiligten hervorgerufen, daß zur Zeit die Nachfrage nach Degen von den hiesigen Fabrikanten nicht hattebefriedigtwerden können. Die Interessenten müssen deshalb auf die Erfüllung ihres sehnlichen Wunsches so lange verzichten, bis wieder neue Vorräthe am Lager sind. Hoffentlich wird sich diese erschreckende Nothlage kein böser Nachbar zu nutze machen und das deutsche Voll vor wie nach singen können:Liü' Vaterland, magst ruhig sein"." Hoffentlich folgen die Kollegen des Herrn Maybach recht bald seinem Beispiele, so daß die Zeit nicht mehr fern ist, wo j e d e n Beamten in Deutschland  , der etwas zu sagen, d. h. das Publikum anzuschnautzen hat, der ritterliche Degen ziert. So nur allein bringt man der Kanaille den nöthigen Respekt vor der Obrigkeit bei. Uebrigens, wie wäre es, wenn die Degenverleihung in Zukunft, um der Sache eine höhere Weihe zu geben, in feierlichem Festakt vollzogen würde? Um die Festhymne braucht man nicht verlegen zu sein. Sie ist seit Jahren komponirt, und mindestens ebensoviel Effekt wie die Großherzogin von Gerolstein wird der Eisenbahn:c. Minister, Exzellenz machen, wenn er den strebsamen Bureauassistenten huldreichst zustnzt: Hier nimm den Degen, den Degen, den Degen, daS ist der Degen, den einst Geheimrath X trug" m. jc. Difficile est, satiran non scribere. Rußland. Auf dem Umweg über Amerika   erfahren wir von einem neue« Lebenszeichen des revolutionären Rußland  . Durch die Freundlichkeit russischer Genossen ist ein Mitarbeiter der New-Aorker Volkszeitung" D. M.(Merkin?) in den Besitz der zweiten Nummer derSamouprawlenie(Selbstverwaltung), Organ der revolu- tionären Sozialisten in Rußland  " gelangt. Dieselbe trägt das Datum Mai 1888 und umfaßt nicht weniger als 43 Quartseiten. Eine An- zahl innerer und äußerer Merkmale lassen darauf schließen, daß die Zeit« schrift, deren erste Nummer zu Anfang dieses Jahres erschienen ist, im Bereiche der allwissenden und allgegenwärtigen zarischen Späher, d. h. in Petersburg   selbst, das Licht der Welt erblickt hat. Dafür spricht nach der Ansicht des Berichterstatters auchdie so überaus charakteristische und in der Geschichte der revolutionären Bewegung Rußlands   bislang ungewohnte Thatsache, daß die Zeitschrist sich nicht mehr pomphaft als das spezielle Sprachrohr dieser oder jenerGruppe",Schule" oder Fraktion" ankündigt, wie das mit den früher im Auslande erschienenen Zeitschriften noch immer der Fall war. Auch verzichtet die uns vor- liegende Ausgabe darauf, der offizielleWjestnik"(Moniteur) der weiland Narodni Woli"(Volkswille) und ihres Exekutiv-Komites zu sein, viel- mehr legitimirt sich dieselbe in schlichter Weise als das Kampforgan der revolutionären Sozialisten schlechtweg. Daß dies aber weder zufällig, noch aus billiger Bescheidenheit geschehen ist, sondern vollständig bewußt und durch die höhere Entwicklungsphase bedingt, in welche die revolu- ttonären Kräfte Rußlands   neuerdings getreten sind das beweist zur Evidenz der außerordentlich gediegene Inhalt der Ausgabe, in welchem wir von all' dem früheren sektionellen Standpunkte und Schulmeinungen auch keine Spur mehr vorfinden und welcher lediglich die wissenschaftlich begründeten Doktrinen des Sozialismus erörtert und die mögliche An- wendung desselben auf die russischen Berhältnisse in der Gegenwart und in der nächst absehbaren Zukunft untersucht." DieSamouprawlenie" wird redigirt und herausgegeben vonbe- wußten Personen, die ein Interesse daran haben". Sie erscheint in Nirgendsheim" oderIrgendwo" und so oft, als esdie Umstände erlauben". Der Inhalt der vorliegenden Nummer läßt sich in zwei Hauptabtheilungen gruppiren. Als zur ersten Abtheilung gehörig nennt v. dl. zwei längere Zuschriften, welche die bekannten Namen P. Law row und S. Dobrawolski tragen und aus Paris   bezw. Genf   datirt sind, und einige Aufsätze, die redaktionell gegeben, d. h. mit keinem Buchstaben oder Zeichen versehen sind. Dieselben handeln: a) von der politischen Freiheit im Allgemeinen, b) von der Entwicklung der politischen Formen im westlichen Europa   und in Rußland  , und e) vom Sozialismus in seiner Anwendung auf die historisch gewordene russische Wirklichkeit. Die zweit« Abtheilung, welche vier Artikel, sieben Originalkorrespon- denzen, eine Chronik der Brryus'.ungen und einige Nekrologe der im Kampfe gefallenen und in den Schneefeldern Sibiriens   umgekommenen Opfer umfaßt, ist ganz der Erörterung der gegenwärtigen Lage im Lande gewidmet, v. öl. hebt hervor: a)Das wunderliche Seiltanzen", be- leuchtet grell die Rathlosigkeit der zarischen Regierung und weist die fatale Aehnlichkeit der allgemeinen Lage mit derjenigen Frankreichs   vor hun­dert Jahren, unmittelbar vor dem Ausbruch der Revolution nach; b)Statt einer Revue", gibt indeß«ine gedrängte Zusammenstellung der wichtigsten Ereignisse für die letzten zwei Jahre; e)Aus Anlaß des Staatsbudgets", kennzeichnet treffend die Finanznoth des Reichs und die Diebereien des Herrn WischnegradSki, zur Zeit Finanzminister:: ä)Die letzten Unruhen unter den Studenten", stellt dieselben als den gerechten Kampf für die Freiheit der Wissenschaft und den klaffenlosen Unterricht in das rechte Licht." Bielleicht lassen wir in einer späteren Nummer auch die bemerkens- werthen Auszüge folgen, die v. öl. derSamouprawlenie" entnimmt. Für heute genügt unS die Mittheilung der Thatsache, daß trotz der fürchterlichen Verfolgungen, die es unter dem Henkerregiment Alexander lll. zu erdulden hatte, trotz der unablässigen Blutabzapfungen, denen eS aus- gesetzt ist, das vorwärtSstrebende, freiheitlich gesinnte Rußland   wieder Kraft und Mittel gewonnen hat, sich«in Organ im Lande selbst zu schaffen. Diese Thatsache ist von nicht zu unterschätzender Tragweite. Eine Zeitlang schien es. als habe die brutale Gewaltspolitii der ruffischen Henker das Ziel erreicht, welche» sie sich gesteckt:Die revolutionäre Bewegung im Blut zu ersticken." Es schien, als herrschedie Ruhe deS Kirchhofs" in Rußland  . Aber die Hydra der Revolution, d. h. der Be- freiungsbewegung der Menschheit ist unausrottbar» der Herkules soll erst noch gesunden werden, der ihr den Lebensnerv ausbrennt. Sie erhebt von Neuem ihr Haupt, und während daS Zeichen ihrer unüberwundenen Lebenskraft im Lager der Feinde Verwirrung hervorruft, flößt es den Freunden neuen ZZiuIH, neues Vertrauen ein. Selbst w den Kreisen, in die sie selbst nicht zu dringen vermag, wird dieSamouprawlenie" durch die bloße Thatsache ihres Erscheinens neue Kämpfer für die Sache der Freiheit in Rußland   werben. Glückauf! darum ihr und ihrm Heraus- gebern. Korrespondenzen Spremberg  , im Juni. Also der kleine Belagerungszustand ist Über Spremberg  , da» Dorf Slamen und die fünf HäuserKolonie Heinrichs- feld" nach Ablauf des letzten Jahre« nicht mehr erneuert worden; schade! Die Genossen allerorts werden sich noch zu entsinnen wissen, mit wel- chem ungeheuren Aufwand von Geld, mtt welchem Zauber juristischer Erbärmlichkeit seinerzeit der Dummenjungenstreich in Spremberg   zu einer sozialdemokratischen Demonstration gestempelt wurde, wie die jungen Leutchen, welche keine Ahnung von Sozialismus hatten, von den Land« gerichtsdirektoren Krause und Rittgen(Cottbus  ) an den Haaren zur Sozialdemokratte, und zwar zu derschlechtesten Sorte mit anarchistischer Färbung", herangezogen wurden, um dafür Jahr und Tag da» Äefäng- niß zu zieren. Hier war also die Gelegenheit gegeben, hier galt eS, den sozialdemo- kratischen Umtrieben in Spremberg   einmal den Saraus zu machen; hier waren die Philister und Spießbürger der Stadt berufen, klipp und klar zu beweisen, daß es nochPatrioten" in Spremberg   gibt, daß, wenn es sich darum handelt, andersdenkende Menschen zu vernichten, man es mit der lieben Wahrheit nicht so ernst zu nehmen braucht. Gelogen haben sie vom Bürgermeister herab bis zur elendesten Schreiberseele, gelogen und belogen haben sie Regierung und Gericht und zwar in einer Weise, wie eS nur möglich war unter dem großen Puttkamer. Glücklicherweise hat es der Herr Minister doch erfahren müssen, daß eS auch noch Men- scheu gibt, welche anders denken. Durch die Unterdrückung der Arbeiterilasse ist Demoralisation in der ganzen Gesellschaft eingetreten und die Rechtspflege zu einer in der Ge« schichte unerhörten polizeilichen Jnquifitton herabgesunken. Den Erfolg, welchen in Spremberg   diese Inquisition hatte, beweisen die letzten Wahle» zum Reichstage; hier anstatt 2000 4000 Stimmen, das genügt! Diebelagerten" Genossen. Nachruf. Am SC Mai verschied am Typhus   einer unserer theuersten Genossen OSkar Beyer, Kranksnkontroleur derallg. Krankenkasse rc. zu Chemnitz  ". Wir werden fein Andenken stets in Ehren halt emi Leider war am Grabe einSeelsorger" anwesend. Wir Genosse« entfernten uns, während derselbe seinen Sermon hielt. Der Gesangverei» Ouartettoerein", dessen Kassierer unser verstorbener Genosse war, trug am Grabe einige erhebende Lieder vor und gelobten sich die Genossen, die Ehre des Tobten dadurch zu wahren, daß sie für daS Banner der Sozialdemokratte fort und fort neue Kämpfer werben wollen. Wann endlich werden die Familienangehörigen unserer Parteigenossen dahin kommen, einenSeelsorger" zu entbehren? Die Genosssen von Chemnitz   Stadt und Lanl». Briefkasten der Redaktion: nächster Nummer. Wilhelmshaven  , Holland  : Ewsendungen i« der Expedition: R. S. 1b U.: Fr. 1 f. 3 Einzelexplr. und Porto   erh. Neckarspitze: Nachr. notirt. Mk. 410 f. Schst. u. S0Pfg> pr. Ufds. dkd. erh.- B. M. Frze.: Fr. S f. Schst. erh.- Jütt' länder: Fr. 18 20(Mk. 14 75) Ab. Rest 2. Qu. 87 erh. D. B. d. Sp.: Mk. 38 62 Ab. I. Qu. erh. u. Mk. IS 38 auf 2. Qu. gutbt.-- Fritz: Bf. v. Ii u. 12. hier. Adr. gelöscht, u. notirt. Donnersberg  : Adr. notirt. Gruß! Rothbart: Bf. v. 8. hier. Alles nottrt. Gewünschtet folgt. Rother Bogtldr.: Bf. v. 13/6. hier. Rk. 64 gebucht. Wal Druckfehler.- I. R. O'stß.: Fr. 2 Ab. 3. Qu. erh.- Ad. Rd. Fr. 2 pr. Ufd. dkd. erh. F. Zchmn. O'kg.: Fr. 2 25(öwfl. 1 13) f. Schst. erh. Dr.., Cpstdt. Fr. 10 Ab. pr. 88 dch. M. erh. L. v. Lthl. Efld.: Fr. 5 50 Ab. 1. Qu. erh.- A. L. Fkbzl: Mk. 4 40 Ab. 3. Qu. u. 60 Pfg. pr. Ufds. dkd. erh. Sch'fche Hfbchhdlg. Oldbg.: Mk. 4 40 Ab. 3. Qu. erh. Vorwärts, Buenos Aires  : Fr. 450 pr. HasencleoerfdS. u. Fr. 250& Cto. Ab. ic. dkd. erh. Vo« D. bis jetzt nichts eingeg. Bett, notirt. Maulwurf, Wien  : Fr. 10 (öwfl. 5) ä Cto. Ab. S. Qu. u. Schst. erh. Hansen: Mk. 1 60 f. Schft. erh. Bon I. Mk. 3 60 ebenfalls gebucht. Carbonaro: Bstllg- notirt. Avisirte Mk. 50 erwartet. Adr. notirt. Weiteres bfl. Distel« sink: Bf. v. 14. u. 17. hier. Adr. u. Bstllg. notirt. Bfl. mehr. Rufus: Bf. v. 16/6. hier. Wettere» bfl. Rother Geldsack: Die 300 waren anderswohin bestimmt. Alles unterwegs. Katalog folgt. Bfl! Weiteres. Hannibal: Mk. 50 ä Cto. Ab.»c. erh. Adr. gelöscht: Alles notirt. Arabi Pascha  : Bstllg. u.P.-Prgr. folgen. Adr. gelöscht. - Cerberus: Mk. 200 pr. Usds. u. Mk.200 ä Cto. Ab. u. Schst' dkd. erh. Mk. 2135 Portovrlg. gebucht. Adr. u. Bstllg. notirt. Bfl. mehr. Spinoza  : Adr. gelöscht u. notirt. Weitere» bfl. Attache: Bf.» 13/6. hier u. am IS. beantw. A. Rother in S.: Adr. noch gut'w Bfmke. können einsenden. Romanus D.: Reklamirte Mk. 15-ai« 8/4. gebucht u. in Bsk. 16 quittirt. Bstllg. unterwegs. Neue nottrt. Adr. gelöscht. Mk. 27 30 ii Cto. Schft. und Ab. erh. A. Lgr. Fkbg.: Mk. 4 40 Ab. 3. Qu. für K. erhalten. L. L. Z.: Alle» erh: Rothe Behme: Mk. 100 a Cto Ab. jc. erh. Mk. 22 25 Portovrlg«. gutgebr. Wettere» erw. Adr. geordn. Beide glücklkch eingetroffen. Bfl Weiteres. Hebe: Bf. v. 18. hier. Die Reise war wohl überflüss! Adr. notirt. Alles unterwegs. Von N. nichts avistrt. Fuchs: 800 & Eto 8(6. ic. 8ldr. gelöscht, neu« notirt. Bstllg. folgt,«on HI Lebenszeichen. Das rothe Häuflein: Adr. notirt. Näheres df Claus Groth: Alles fort. Lionel: Adr. geordn. Reklam. w' Bfl. Weiteres. IM.: Gewünschte? nach Vorschrift»c. best Wolfus: Bf. v. 17/6. erh. Nachricht klingt nicht sehr erbauttch. aber auf Ihr Versprechen. Weiteres bfl. Bbch.: Alle? hier. bfl. Glück auf!- Solo: Mk. 410 Ab. 2 Qu. erh.- Anzeigen. Bei uns erschienen und durch uns zu beziehen: Fr. C. MW Vorwärts". Sine Sammlung von Gedichten für das arbeitende Volk, brochirt 3. 2: fi In Prachtvand gebunden 4. 50 3/'S Sozialdemokratisches Liederbuch, lote Auflage. 50. 40 Sozialdemokratischer Deklamator. 50'40 Wir empfehlen: E. Sack, Unsere Schulen im Dienste gegen die Freiheit Rk. Beittäge zur Schule im Dienste für die Freiheit 1Z? A. Bebel, Die Frau in der Vergangenheit, Segenwart und Zukunft 2: 50 Der deutsche   Bauernkrieg 2:- Ar. Engel», Herrn Dührings Umwälzung der Wissen« schast 2. 50 2. Die Entwicklung des Sozialismus von der Utopie zur Wissenschaft  .-,40!si» reflb A. Lassale, Bastiat-Schulze von Delitzsch  ». 25*- Der Leipziger HochverrathSprozeß 1872 gegen Bebel, Liebknecht   und Hepner 3, 751 C.«. Schramm, Grundzüge der Nationalökonomie. W ?,Ul«t»chha«dl»>i illl»«Mditisu»es«SsMexIlM» Hottingen  -Zürich  . Paris  Da» Lokal des deutschen sozialdemokratischen Elttb» befindet sich: CafS de la nonyelle Poefe, Eckt der Rae Montmartre und der Rae Etienne Mart»), Eingang! Rae Etienne Marcel 36, Zur Beachtung. Alle Genossen, welche nach Amerika  (New- York  ) reifen, JbkkK in ihrem eigenen Interesse ersucht, sich sofort nach ihrer AnküWM dem Hauptquartier der Sozialtstischen Arbeiterpartei: Nr. Ost 4-. Street, zu begeben. Ferner diene Allen, welche gezwungen sind, um UUt'er stütz» nachzusuchen, zur Nachricht, daß solche nur gegen Vorzeigung Legitimationen neueren Datums, unterzetchnet von Vertrauenspersonen, gewährt werden kann. Berufung auf Genossen, welche schon längere Zeit hier im Lande M kann nicht berückfichttgt werden. DaS UnterstützungS-Komite der Si Aflip.. [10X]_ stütz u«J 'SmÄ