Abonnements /<�V'> d d> Krscheint SÄtS.'fi  «® g f. L ,-'» A I. I... F. �e~si wy snit a I ii�iit mm 3M4~ UMZ/ IlWUt II lUIVl III....... ss... W-l,p°fiv-reIni(flrtu|6anb)(3 PoSftBbimgfB -iSr- Argan der Sozialdemokratie deutscher   Zunge.
Briefe an ti« Siedaltion und Sipedition des in Deutschland   und Oesterreich   verbotenen»Eojialdemolrat.«olle man unter Beobachtung äußerster Vorsicht abgehen lassen. In der Siegel schicke man uni die Briese nicht direkt, sondern an die bekannten Deckadressen. In zweiselhastin Fällen eingeschrieben.
Parteigenossen! Vergeht der Verfolgten und Gemaßregelten nicht!
Die Schule des revolutionären Ent- eignens! Heilig ist das Eigenthum." Wie oft wird uns nicht dieser Satz von unfern Gegnern entgegengehalten. Kein Staat, keine organisirte Gesellschaft seien möglich, wenn nicht das rechtmäßig erworbene Eigenthum als unverletzlich hochge- halten werde, der rechtmäßige Eigenthiimer gegen jede gewalt- same Fortnahme seines Eigenthums, welches immer dessen Ursprung, gesichert sei. Es sei ein himmelschreiendes Ver- brechen, das erworbene Recht nicht unter allen Umständen zu respektiren. So unsere Widersacher, und wir Sozialisten sind auch gut- müthig genug, ihren Redensarten Rechnung zu tragen. Wir quälen uns ab, Mittel und Wege ausfindig zu machen, den Sozialismus einzuführen ohne dem bestehenden Eigenthum zu nahe zu treten. Wir denken, wenn wir von Enteignung reden, immer nur an eine Enteignung unter sachgemäßer Entschädigung, haben aber eine merkwürdige Scheu vor Ent- eignung ohne Entschädigung, wiewohl wir uns sagen müssen, daß eine solche die Umwandlug der Gesellschaft, die wir er- streben, erheblich beschleunigen würde. Thoren, die wir sind! Wir lassen uns durch Redensarten imponiren, anstatt die schönen Reden, die unsere Gegner uns halten, an der Hand von deren eigenen Thaten auf ihren wirklichen Werth zu untersuchen. Heilig ist das Eigeuthum? Unantastbar das erworbene Recht? Ja, wie springt Ihr denn mit dem heiligen Eigenthum um, wie respektirt Ihr denn das erworbene Recht? DieKölnische Zeitung  ", gewiß ein berufenes Organ der bestehenden Ordnung, hatte neulich eine Korrespondenz aus Berlin  , die zu dieser Frage recht lehrreiches Material liefert. Das Ding lautet wörtlich: Berlin  , 3. Juli. ES tauchte vor einigen Tagen in verschiedenen Zeitungen die Nachricht auf, daß Unterhandlungen, welche schon bei Lebzeiten weiland Kaiser Friedrichs mit dem Herzog von Cumberland gepflogen sein sollten, nunmehr zu einem Abschlüsse gekommen wären. Di« Nachricht wurde bald darauf an maßgebender Stelle als unbegründet bezeichnet und schien damit in verdientes Vergesien gerathen zu sein; in jewiffen Kreisen will man dieselbe aber immer noch für wahr halten, und eS dürste deshalb einen gewissen Werth haben, darauf hinzuweisen, daß amtlich auch nicht das Geringste voliegt, was derselben eine that- sächliche Unterlage geben könnte. Ek wäre unter allen Umständen schwer erfindlich, worüber man heute noch diesseits mit dem Herzog von Cum- berland unterhandeln könnte. Die Thüren zu Verhandlungen sind ihm jahrelang offen gehalten gewesen', jetzt find fie ihm für alle Zeiten verschlossen, und alle Ansprüche, die er früher vielleicht noch hätte zur Geltung bringen können, sind nunmehr längst verwirkt. Es ist übrigens zu bezweifeln, daß der Herzog von Cumberland bei dem unermeßlichen Reichthum, über den er verfügt, beabfichtigen könnte, den Vorwurf wucherischen Vorgehens auf sich laden zu wollen, der ihn verdientermaßen treffen würde, wenn er sich mit einer Geldsumme ab- finden lassen wollte, um dagegen seinen ohnmächtigen Ansprüche», die er gegen die bestehende Ordnung der Dinge in Deutschland   erhebt, zu ««sagen. Schließlich sei bemerkt, daß eS überhaupt gar nicht mehr darauf ankommt, was der Herzog von Cumberland denken oder wünschen mag. Die Akten, welche seine Persönlichkeit betreffen, find für unS ge- schloffen; dagegen besteht noch immer die nach»hm benannte deutsch  . feindliche Welfenpartei, an deren Haltung sich in letzter Zeit nichts ge- ändert hat und in absehbarer Zeit nichts ändern dürft«, wodurch die Idee eine« Ausgleichs jwischen Deutschthum und Welfenthum von vorn- herein als vollständig ausgeschlossen bezeichnet werden darf." Dies die Korrespondenz. Wir pflegen sonst keinen Werth darauf zu legen, wenn deutsche Blätter bei Besprechung der deutschen   Reichspolitik statt in der dritten in der ersten Person reden eS ist das, seitwir" grroße Nation sind, Mode geworden und wird, ebenso wie von derNorddeutschen Allgemeinen Zeitung", von derFrankfurter Zeitung  " praktizirt, der es allerdings wunder- bgr genug ansteht. Im vorliegenden Falle aber ist doch an- zunehmen, daß der Schreiber, der da vonuns" spricht, weiß, Warum er es thut. Stil und Geist des Ganzen verrathen Jemand, der mit bei der Stange sitzt. Es ist aller Wahr- scheinlichkeit nach derselbe Mitarbeiter des rheinischen Volks- bhättes, der das deutsche   Volk vor drei Monaten durch die Meldung überraschte, daß es unfehlbar zu Grunde gehen werde, wenn der Battenberger die Tochter des deutschen   Kaisers zur Frau erhalte, und daß demnach diejenigen, welche für die Heirath seien, die schlimmsten Feinde des deutschen Reiches seien, derselbe Mitarbeiter, der die Mackenzie-Hetze inszmirte und dirigirte, kurz, irgend einHausgeist" des Reichs- kanzleramtS, wahrscheinlich des Kanzlers talentvoller Sohn Herbert selbst. Auf keinen Fall stammt die Notiz von un- gefähr, sondern hat einen hochoffiziösen Charakter. Was besagt sie nun? Der Herzog von Cumberland, der Sohn Georg's IV. von Hannover  , hat alle Ansprüche auf den Thron von Hannover  und den Thron von Braunschweig  , trotzdem er der rechtmäßige Erbe der letzten Inhaber derselben ist, verwirke. Er hat
weder ein Recht auf diesem Thronsitze mehr, noch auf eine Entschädigung für dieselben. Warum? Was ist sein Verbrechen? Er hat die Annexion Hannovers an Preußen als nicht zu Recht bestehend anerkannt. Besteht aber diese Annexion zu Recht? Kein Mensch kann das �behaupten. Sie ist erfolgt auf dem Weg der Gewalt. Off�hmter dieser Gewalt ein höheres allge- meines Interesse stand, is>für die Beurtheilung der Kern- frage gleichgültig. Auf daS höhere allgemeine Interesse sich berufen, ist für den, der die Macht hat, stets kinderleicht ge- wesen. Der Herzog von Citmberland wird dafür, daß er eine» Gewaltakt, der ihn seines legitimen Rechtes beraubt, seine Anerkennung verweigert, damit besttast, daß mau ihm erklärt: Nicht nur kriegst Du Dein Eigenthum nicht zurück, wir halten es sogar nicht einmal mehr für nöthig, Dir- eine Entschä- digung zu geben. Wir Sozialisten können uns an dieser Argumentirung ein Beispiel nehmen. Sie enthebt uns aller Schwierigkeiten für die Zukunft.Du SchnapSfabrikairt, wir nehmen Dir hiemit Deine Brennerei fort im allgemeinen Interesse. Bist Du es zufrieden, gut, dann ist die Sache erledigt. Bist Du es aber nicht, wagst Du es gar, von Vergewalttgung zu reden, Protest gegen dieselbe zu erheben, nun, so hast Du dadurch jeden Anspruch auf Dein Eigenthumverwirkt", weder von Herausgabc, noch von Entschädigung kann fürder die Rede sein." Damit aber noch nicht genug.Du hast nicht nur den Anspruch auf das Dir bereits genommene Eigenthum verwirkt, sondern auch auf alles Eigenthum, was Dir durch Erbschaft w. zufallen könnte. Nicht nur die Schnapsbrennerei, sondern auch die Sägemühle, die Papierfabriken w. jc., Alles gehört jetzt, bezw. fällt jetzt ast den Staat, wie wir ihn aufgerichtet." Wie? Du erklärst, Dich unterwerfen zu wollen, möchtest aber dafür wenigstens eine anständige Entschädigung haben? Lächerlich. Wir haben die Macht und Deine Ansprüche haben daher absolut keinen Werth. Wer aber für etwas, das werth- los ist, Entschädigung verlangt, ladet den Vorwurf wu- cherischen Vorgehens auf sich. Troll Dich, alter Knabe, und sei froh, daß wir Dich nicht als Wucherer auflnüpfeu." Das nennt man doch Logik!
Es gibt Leute, die, wenn auch nicht öffentlich, so doch sich selbst insgeheim zugestanden, daß die Art des Vorgehens gegen den Cumberland ein höchst bedenklicher Riß in das Legitimi- täts-Prinzip darstellte, und die daher gern einen Ausgleich zu Stande kommen sähen, der die Sache nachträglich in ein legi- times Gewand hüllte. Wahrscheinlich gehörte Friedrich HI. zu diesen, es ist wenigstens ans den Eingangssätzen der obigen Notiz unzweideutig herauszulesen und stimmt auch sonst zu manchen Neigungen des verstorbenenliberalen" Kaisers. Bis- marck aber ist über solche philiströse Schwächen erhaben. Etwas herausgeben, was ich einmal habe? Fällt mir nicht ein. Und dann, auf welcher Basis könnte denn der Ausgleich zu Stande kommen? An eine Herausgabe der hannöverischen Krone denkt kein Mensch; auch der Thron von Braunschweig   ist besetzt und bleibt besetzt, kann also nur noch eine Geldentschädigung in Frage kommen. Aber dann müßte man ja denFonds zur Abwehr der Umtriebe des Königs von Han- nover" herausrücken? Nimmermehr, das darf nicht sein, und darum istdie Idee eines Ausgleichs zwischen Deutsch  - thum und Welfenthum von vornherein als vollständig ausge- schloffen zu bezeichnen." Den Reptilienfonds herausverlangen, das ist Wucher, und Niemand haßt den Wucher mehr, als der gute Freund des Freiherrn von Bleichröder   und Besitzer deöMöbelspeichers" von Schönhausen  . Vielleicht ist von den vielm Sünden, deren Friedrich III. sich während seiner Quafi-Regierung schuldig gemacht, die Ge- fährdung des Reptilienfonds die schlimmste. Nun, von Wilhelm II.   ist dergleichen nicht zu erwarten. Er beugt sich willig dem staatsmännischen Genie Bismarck  , und so ist sein Versprechen ansein" preußisches Volk, das Recht zu schützen, auch im Bismarck  'schen Geiste zu verstehen die Wunde, die das revolutionäre Recht dem geschrie- denen Recht geschlagen, bleibt offen. Es liegt uns selbstver- ständlich fern, das zu bedauern, wir sind im Gegentheil durch- aus damit einverstanden. Das lebendige Beispiel wirkt am überzeugendsten.
Aus Amerika  . In den Vereinigten Staaten   beherrscht schon jetzt die Frage der Neuwahl des Präsidenten vollständig da« öffentliche Leben. Die beidenalten großen Parteien" haben so sehr die Presse des Landes in der Hand, daß nur vereinzelt« Blätter, und zwar hauptsächlich die Organe der Arbeiter, gegen den Hexensabbath, den der Jntereffenkampf um das erste Amt des Landes entfesselt, sich auflehnen. Es ist öffent- liches Geheimniß, daß der weitaus größte Theil der amerikanischen   Presse seinen Einfluß bei den Wahlen direkt der Meistbietenden Partei verkauft, und es ist etwas Alltägliches, daß heute ein Blatt demokratisch schreibt, welches gestern noch mit den republikanischen Drahtziehern durch Dick und Dünn ging. Es ist übrigens der amerikanischen   Presse ungemein leicht gemacht, ihren Rock zu wechseln. Prinzipien spielen schon seit Langem im ameri-
konischen Wahlkampfe eine untergeordnete Rolle; vielleicht ist es auch rich- tiger gesagt: Prinzipien kommen dem amerikanischen   Politiker durchweg nicht zum Bewußtsein. Seit der Abschaffung der Negersklaverei war der amerikanische   Wahlkampf ein nackter Kampf um die Beule, bei welchem es sich darum handelte, ob das Volk republikanisch beraubt oder demo» kraiisch betrogen werden sollte. Der Presse kann man also nicht einmal den Vorwurf des Prinzipienwechsels machen, wenn fie heute diesem, morgen jenem Herrn dient. Es handelt sich, wenn überhaupt von Prin« zipien zu reden ist, nur um eins, nämlich um das Prinzip, welches in Louis Philipp's:Bereichert Euch!" seinen besten Ausdruck gesunden. Je weniger es sich aber bei amerikanischen Wahlkämpfen um eigentliche Prinzipien handelt, um so mehr ist bei Ausstellung des Programm« der Platform der betreffenden Parteien von Prinzipien die Rede. Die amerikanischen   Politiker sind jedoch in ihrem Geschäst viel zu erfahren, als daß sie nicht wüßten, daß fie durch ein klares Aussprechen von Grundsätzen manche Jnteressenkreise kopsscheu machen und ins Lager der Gegner hinübertreiben könnten. Deshalb sind diese Platformen stets ein wahres Muster von Unklarheit, und die Verfasser derselben sind Meister darin, Sätze niederzuschreiben, aus denen Jeder das ihm Passende her- auszudefiniren vermag. Mit großer Geschicklichkeit umgeht man es, einen Gedanken so auszudrücken, daß er einseitig, d. h. nach einer Richtung hin, gedeutet werden kann. Bei dem jetzigen Wahlkampfe hat die demokratische Partei, gestütztauf eine Jahresbotschaft des von ihr wieder nominirten Präsidenten Cleve» land, einen die Frage des Freihandels berührenden Passus in ihre Plat» form eingestellt. Eleveland hatte in der erwähnten Botschaft darauf hin- gewiesen, daß im Schatzamt der Vereinigten Staaten Ueberschüsse vor- Händen seien, und daß die Polittk der Regierung darauf gerichtet sein müsse, eine Abnahme dieser Ueberschüsse herbeizuführen. In Wirklichkeit denkt Cleveland   gar nicht an die Durchführung einer wirklichen Frei- Handelspolitik. Das Schlagwort von Schutzzoll und Freihandel kam jedoch den demokratischen Politikern für die Wahlen gelegen und sie faßten ihre hierauf bezüglichen Forderungen in folgendePlanke":Die demokratische Partei der Vereinigten Staaten  ..... spricht sich für die Ansichten aus, welche Präsident Cleveland   in seiner letzten Jahresbot- schast an den Kngreß zum Ausdruck brachte, als die richtige Jnterpre» tation jener Platform bezüglich der Frag« der Zoll-Tarif-Reduktion und schließt sich den Anstrengungen der demokratischen Repräsentanten im" Kongreß an, eine Reduktion übermäßiger Besteuerung herbeizuführen." DieNew-Jorker Volkszeitung" bemerkt hierzu:Ihre der Demo- kraten Beweisführung ist eine sehr simple: wir haben sagen sie zu viel Geld im Staatsschatz und es strömt immer mehr hinein; das muß aushören. Es müssen also weniger Steuern erhoben werden; die indirekte Steuer des Einfuhrzolles vertheuert viele Waaren und schafft Monopole. Wir bedürfen also einer Tarif-Reform. Nun könnten frei- lich Leute kommen und sagen: auch unter dem Freihandel gedeihen Monopole. Und die Arbeiter aus vielengeschützten" Industrien könnten ihre Stimmen erheben und fragen:Wo bleiben wir?" Deshalb be- fl-ißigt sich die Platform einer sehr vorsichtigen Sprache und versichert ausdrücklich, daß die beabsichtigte Tarif-Reform ganz besondere Rücksicht auf die amerikanischen   Industrien und auf das Verhältniß der amerika- nischen zu den europäischen   Arbeitslöhnen nehmen müsse. Wie das zu geschehen habe, darüber schweigt des Sängers Höflichkeit. Und doch kommt es darauf am meisten an; doch würde ein offenes Aussprechen nach dieser Richtung hin erst die Differenzpunkte zwischen den Freihänd- lern und Schutzzöllnern klar stellen. Das aber ist es gerade, was man vermeiden will; denn damit würde man nicht nur vielen Wählern, son- dern auch den Schutzzoll-Demokraten unter den Politikern vor den Kopf stoßen." Selbst die korrupte Presse der bürgerlichen Parteien verhöhnt diesen Eiertanz, was sie ober absolut nicht abhält, denselben mitzumachen. So schreibt der berüchtigte Hermann Raster   in derIllinois Staatszeitung": Die Platform, ja die Platform! Das ist ein schwieriges Ding. Es war ja recht schön und bequem, zu sagen, daß Cleveland's letzte Jahres- botschaft eine genügende Platform sei; aber da sind die Schutzzvll-Demo- kraten in Pennsylvanien  , New-Jersey  , und manche auch in New- Jork und Connecticut  : die sind nicht damit zufrieden. Und doch braucht man ihre Stimmen! Wie soll man sie bei der Stange halten? Das Einfachste wäre die Wiederaufnahme des Programms von 1834, das, wie ein JanuS-Standbild, mit zwei Gesichtern nach entgegengesetzten Richtungen lächelte. Aber das getraut man sich nicht, weil eS wie eine halbe Verleugnung Cleveland's aussehen würde. Was also soll geschehen? Der Platform-Ausschuß sitzt und schwitzt Blut. Im günstigsten Falle wird er bis heute früh mit seiner Berathung fertig geworden sein. Vielleicht wäre es der beste Ausweg aus einer verdrießlichen Lage, wenn die demokratische Partei es diesmal, statt mit einemSowohl alS auch«, mit demWeder noch" versuchte. Vor vier Jahren erklärte sie sich sowohl für Freihandel als auch für Zoll- schütz. Wie, wenn sie diesmal erklärte, daß sie weder für Freihandel, noch für Schutzzoll sei?" Wohlgemerkt, Raster tritt in diesem Wahlkampfe nicht für die Repu- blikaner, sondern für die Demokraten ein! Die Arbeiterklaffe hat es bis jetzt in Amerika   noch nicht dazu gebracht, daß eine ihrer vielen Organisationen mächtig genug wäre, den Wahl- kämpfen dortselbst im Allgemeinen einen prinzipiellen Charakter aufzu- drücken. Die Wahlkämpfe, in welchen dort die Arbeiterklasse ihre eignen Forderungen zum prinzipiellen Ausdruck brachten, waren lokaler tzht. So in Chicago   und in anderen Städten des Nordwestens und besonder« in New-York   im November 183«. Aber diese lokalen Kämpfe zeigten doch, daß da« amerikanische Proletariat sich zu fühlen begann, und daß e« anfing zu verstehen, daß neben dem wtrthschastlichen Kampfe auch der polittsche gepflegt werden müffe. Freilich hat die kapttalistische Reaktion, welche dem plötzlichen Austreten des amerikanischen   Proletariats im Jahre 188« gefolgt ist, für den Augenblick nahezu jede bedeutendere politische Aktton desselben unmöglich gemacht. Deramerikanische Laffalle", Henry George  , ergötzt sich in den seichtesten und abgestandensten Freihandelsphrasen, und der geistvolle Verfasser vonFortschritt und Armuth" ist herabgesunken zum allergewöhnlichsten Lobhudler und Be- fürworter der Cleveland  'schen Kandidatur. Sein Einfluß aus die Ar- beiterklaffe ist aber auch total dahin. Wie die George'sche, so ist auch die Powderly'sche Arbeiterbewegung im Niedergang begriffen, die Mit- gliederzahl des Orden« desRitter der Arbeit" geht rapid zurück. Neben diesem Rückgang der bestehenden hauptsächlichsten Arbeiterorgani- sationen zeigt sich aber ein günstiges Moment, nämlich die zunehmende Ausbreitung sozialistischer Ideen in den englischsxrechenden Arbeiter- kreisen. Mögen diese sozialistischen   Ideen auch vielleicht zunächst mehr alsSozialismus der Phrase« in die Erscheinung treten, so führt dych die Beschäftigung mit dem Sozialismus dazu, sich mit dem Wesen des- selben genauer bekannt zu machen. Wer sich einmal eingehender mit dem Sozialismus beschäftigt, ist ihm verfallen, und das größte Verdienst der deutschsprechenden Sozialisten in den Vereinigten Staaten   besteht nicht in ihrer Organisatton obgleich wir den Werth derselben nicht unterschätzen wollen, sondern in der Thatsache, daß sie es waren, die sozialistische Ideen zuerst in die englischsprechenden Kreise der ameri- konischen Arbeiterschaft hineingetragen haben. Es ist die Frage, ob die