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Juferate
die dreigespaltene Petitzeile
25 Gts. 20 Pfg.
№. 31.
Der Sozialdemokrat
Organ der Sozialdemokratie deutscher Zunge.
Briefe an die Redaktion und Erpedition des in Deutschland und Desterreich verbotenen Sozialdemokrat wolle man unter Beobachtung äußerster Vorsicht abgehen lassen. In der Regel schide man uns die Briefe nicht direkt, sondern an die bekannten Dedadressen. In zweifelhaften Fällen eingeschrieben.
Parteigenossen! Vergeßt der Verfolgten
und Gemaßregelten nicht!
Sozialreform Bettelreform.
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Nun ist der Entwurf für die Alters- und Invaliden- Versicherung auch heraus, und nach der Aufnahme, die er in der Kartellpresse gefunden, wird er wohl mit sehr unwesentlichen Aenderungen Gesetz werden. Damit wird das Gebäude der pomphaft angekündigten neu- deutschen„ Sozialreform" vollendet sein, Ruhe und Frieden auf dem sozialen Kampfplatz herrschen, d. h. die Sozialdemokratie unschädlich und das Ausnahmegesetz entbehrlich gemacht sein wenn man nämlich dem Glauben schenkt, was seinerzeit von den Machern dieser Sozialreform in Aussicht gestellt wurde. Wie fest sie selbst davon überzeugt sind, geht daraus hervor, daß fie zur selben Zeit, wo der Entwurf des„ Schlußsteins " derselben das Licht der Welt erblickte, sich anschicken, die einzelnen Bestimmungen des Sozialistengesetzes in dauernde Bestandtheile des allgemeinen Rechts umzugestalten. Man sieht, Ehrenmänner halten ihr Wort- Niemand wird es später mehr wagen, von einem„ Ausnahme"-Gesetz zu reden. Hokus pokus eins zwei- drei die soziale Frage ist gelöst. Der neue Gesetz- Entwurf unterscheidet sich in verschiedenen Bunkten von den seinerzeit der öffentlichen Kritik übergebenen Grundzügen" der Alters- und Invalidenversicherung. Man lönnte also glauben, die Reichs- Regierung nimmt Belehrung an. Daß diese Abänderungen durchgängig dem entsprechen, was der Zentralverband der deutschen Großindustriellen für wünschenswerth hingestellt, ist purer Zufall, und tur böswillige Kritikaster können es als eine weitere Bestäti gung dafür hinstellen, daß die große Sozialreform überhaupt 14. nur für die Katz' nämlich für die Geldkatz' der Großeneingerichtet, für die Arbeiter aber fast bedeutungslos ist. Onein, sie ist auch für die Arbeiter von Bedeutung, aber en. fragt mich nur nicht, wie?
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Der wesentliche Unterschied zwischen dem Entwurf und den Grundzügen" besteht darin, daß von der Ablehnung der Alters- 2c. Versicherung an die famosen„ Berufs- Genossen chaften", gegen die selbst in den Kreisen der Unternehmer Die Opposition laut geworden, Abstand genommen ist. Zum ort Ausgleichen dafür Ausgleichen ist die Hauptsache jedes Don Sozialreformators ist das Reichsversicherungsamt, in das sich für die Arbeiter wiederholt als ein Segen erwiesen, in dem neuen Entwurf„ kaltgestellt", nämlich nur als ber Berufungsinstanz gegen formale Verstöße zugelassen.
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An die Stelle der Berufsgenossenschaften treten territoriale( Landes 2c.) Versicherungsanstalten, geleitet bon Borständen und kontrolirt durch Ausschüsse, die zur Hälfte aus Vertretern der Arbeitgeber( lies Profitnehmer), zur Hälfte aus Vertretern der Arbeitnehmer( lies Profiterzeuger) zusammengesetzt sein sollen. Die Vertreter der Letzteren werden von den Vorständen nicht den Mitgliedern Der Orts-, Betriebs-, Bau-, Jnnungs- und Knappschaftskrankenfaffen gewählt, die freien Hilfstassen mit über 700,000 Mitgliedern find mit höflichem Stillschweigen übergangen. Selbstverständlich nur aus besonderer Hochachtung. Sie haben bent nach Ansicht der Verfasser des Entwurfs eine Vertretung nicht öthig. Warum arbeiten sie auch billiger als die Berufsgenossenschaften?
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Erscheint
wöchentlich einmal
in
28. Juli 1888.
dürfen sich für die hohe Meinung von ihrer Leistungsfähigkeit großer Theil des Volks ungefähr ein Drittel der wehrfähigen Mannbedanken.
Und nun die Rente selbst!
Ein Bettelpfennig, zum Sterben zu viel und zum Leben zu wenig, die Altersrente, an der vielleicht das einzig Gute ist, daß sie, entgegen dem Urtheil aller Sachverständigen, erst nach vollendetem 70. Lebensjahr ausbezahlt wird, und so 99 Hundertstel der„ Versicherten" in fühler Gruft der Sorge enthoben bleiben, darüber nachgrübeln zu müssen, was sie mit den 33, Pfennig pro Tag anfangen sollen. Es scheint, daß den Verfassern des Entwurfs von ihrem Auftraggeber, als sie an die Arbeit gingen, streng untersagt worden ist, die Nase in ein statistisches Werk zu stecken. Man kennt ja die unüberwindliche Abneigung des großen Staatskünstlers gegen alle Theorie.
Zum Teufel mit der Theorie Praxis ist die Hauptsache, pindtert denn auch seine„ Norddeutsche Allgemeine" und erklärt kreuzseelenvergnügt, der Glückspilz von Proletarier, der das 71. Lebensjahr erreicht, sei ja gar nicht darauf angewiesen, sich mit 33% Pfennig pro Tag einzurichten, es sei das eben nur ein Zuschuß zu seinem infolge der gesunfenen Arbeitskraft geschmälerten Arbeitsverdienst! Mit andern Worten: der Einundsiebzigjährige soll sich gar nicht auf die Bärenhaut legen, sondern nur fleißig weiterschaffen, für den Proletarier gibt es keine Zeit der Ruhe, schaffen, für den Proletarier gibt es keine Zeit der Ruhe, bevor ihn die Erde deckt schaffen, schaffen, schaffen, mit zitternden Händen arbeiten, bis ihn Freund Hain erlöst. Diese Darlegung ist in der That die Krönung des Gebäudes, so zeigt die soziale Fürsorge" des praktischen Christenthums so zeigt die soziale Fürsorge" des praktischen Christenthums erst ihr wahres Gesicht. Das nennen diese guten Christen dem Arbeiter ein sorgenfreies Alter bereiten.
Obendrein ist der Satz der Altersrente für alle Arbeiter derselbe. Gleichviet ob es sich um einen Tagelöhner des Ostens handelt, der sein Lebtag ein Dasein geführt, das man kaum noch als menschlich bezeichnen kann, oder um einen qualifizirten Kunsthandwerker c. des hochentwickelten Westens. Und einen solchen Vorschlag machen genau dieselben Leute, welche sonst solchen Vorschlag machen genau dieselben Leute, welche sonst nicht müde werden, uns Sozialisten„ rohe Gleichmacherei" vorzuwerfen. Es ist immer dieselbe Heuchelei.
schaft nicht entgehen kann; und daß ste daher wohl Mitleid, aber nimmermehr Beschimpfung verdienen. Jeder von uns ist entweder selbst Soldat gewesen, oder noch Soldat, oder er hat Söhne, Freunde, Ver wandte unter der Fahne, die seine Söhne, Freunde, Verwandte geblieben find, obgleich sie des Königs Rock" tragen. Kurz, die Armee ist nur ein Theil des Volks trok der künstlichen Schranken, welche die Ger walthaber zwischen dem sogenannten Volt in Waffen" und dem nicht in die Armee eingepferchten Volt zu errichten bemüht find. Denn fie wissen sehr wohl, daß es mit ihrer Macht zu Ende ist in dem Augen blid, wo die Armee aufhört, sich als einen gesonderten, vom gemeinen Bolt losgelöften und über ihm stehenden Theil des Volts zu betrachten. Der Soldat ist unser Bruder, unser Freund, unser Verwandter wir selbst find meistens Soldaten, oder Soldaten gewesen- es wäre ja geradezu widerfsinnig, wibernatürlich, wollten wir die Soldaten anfeinden
und beschimpfen. Wir behandeln sie genau so, wie wir die in den Uni formen steckenden Menschen behandeln würden, wenn sie teine Uni form trügen.
Und es fällt uns auch gar nicht ein, die von allen Spikeln so warm empfohlene und unsern Feinden so außerordentlich nützliche Pros paganda in der Kaserne" zu betreiben. Das sind die Ehra schädliche lichkeit der betreffenden Propagandaluftigen vorausgesett Kindereien, zu denen nur ein unerfahrner Mensch, welcher von der milis tärischen Disziplin keinen Begriff hat, sich verleiten lassen kann.
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Der Solbat geht aus dem Volt hervor und er athmet die Luft des Volts. Tritt er als Sozialdemokrat unter die Fahne, so zieht er den Sozialdemokrat nicht aus, indem er des Königs Rod" anzieht und bie Nohheit und Ungerechtigkeit, welche er um sich sieht, und die er selber Jahre lang zu erbulben hat, werden ihn in seinen sozialdemokratischen Anschauungen nur bestärken, ihn das herrschende System, das ohne den menschenentwürdigenden Militarismus nicht bestehen kann, nur um so grimmiger haffen lernen.
Und je mehr unsere Feinde im Bewußtsein der steigenden Gefahr ihrer
Lage den Militarismus ausbilden, je mehr Soldaten sie schaffen, defto mehr Sozialdemokraten kommen auch in die Armee. Und ist einmal ber sozialdemokratische Gedanke fo mächtig und so verbreitet geworden, daß er in die breiten Massen des Volts eingedrungen ist und ihr Fühlen und Handeln beherrscht, dann beherrscht er auch die Armee: die Soldaten werden sich nicht mehr zur Unterdrückung des Volts ges brauchen lassen, und die Säule, auf welcher der heutige Klassen- und Gewaltstaat beruht, bricht zusammen nebst dem blutgetitteten Bau, den fie trug.
Das ist mit zwingender Nothwendigkeit das Ergebnis der sozialdemo kratischen Bewegung und der modernen Entwicklung- ein Ergebniß, das unsere Feinde durch keine Lift und keine Gewaltthat abwenden, das sie im Gegentheil gerade durch ihre Listen und Gewaltstreiche nur beschleunigen können.
Das zweite Beispiel veränderter Tattit brütet sich aus auf dem Gebiet des gewertschaftlichen Klassenkampfs.
Der Altersrente würdig ist die Invalidenrente mit ihrem Marimalsag von 250, sage zweihundertfünfzig Mark pro Jahr, den aber kein Arbeiter erreicht, aus dem einfachen Grunde, weil es in unserer Zeit der beständigen Induſtriekrisen einfach keine Arbeiter gibt, die 50 tausendfach überlegen sind, zu unterjochen und in snechtschaft zu halten. Jahre hindurch je 47 Wochen in Arbeit sind. Nur eine verschwindende Minderheit von Invaliden der Arbeit wird es etwa bis auf 180 Mark Invalidenrente bringen, d. h. 50 Pfennig pro Tag und um das Heidenleben führen zu dürfen, das eine solche Einnahme gestattet, muß man vollständig arbeitsunfähig, ein Krüppel sein.
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Genug, wenn man die ganze, vielangepriesene Sozialreform" eine Reform des heutigen Armenwesens genannt hat, so hat mán ihr noch viel zu viel Ehre erwiesen. Sie ist eine Ver schlechterung desselben nach jeber Richtung. Wohlverstanden, für die Arbeiter; für die Besitzenden bedeutet sie eine ganz wesentliche Entlastung von ihnen bisher obliegenden Verpflich tungen. Den Arbeitern aber nimmt sie ihre Unabhängigkeit, tungen. Den Arbeitern aber nimmt sie ihre Unabhängigkeit, und wirft ihnen dafür unter dem Vorwand, sie von der entehrenden Nothwendigkeit zu befreien, Almosenempfänger zu sein, einen Bettel hin, der in keiner Weise ausreicht, ihnen die Fristung des Daseins zu ermöglichen, und verweist sie so hinten herum doch wieder auf das Almosen. hinten herum doch wieder auf das Almosen. Im wahren Sinne des Wortes eine Bettelreform.
Ihre positive" Bekämpfung der Sozialdemokratie wird noch glänzendere Reſultate erzielen als die regreſſive- fast hätten wir gesagt negative, durch das Sozialistengeset.
Die Arbeiter haben somit vollständig Recht, wenn sie sich mit aller Energie gegen die ihnen direkt schädlichen Punkte der neuen Vorlage auflehnen und lieber auf ihre Wohlthaten" Die Versicherungsbeiträge sollen zu einem Drittel vom Reich, zu einem Drittel von den Arbeitgebern", zu einem ganz Berzicht leisten, als mit ihnen, die ohnehin fast nur fittiver Natur find, jene in den Kauf zu nehmen. Geht es Drittel von den„ Versicherten" aufgebracht werden. Bis auf aber trotz ihres Widerstandes ohne gründliche Abänderungen Weiteres ist dieses Drittel auf 10%, Pfg. pro Woche für aber trotz ihres Widerstandes ohne gründliche Abänderungen männliche und 7 Pfg. für weibliche Personen angesetzt. Dadurch, nun, dann können wir seinen Urhebern nur gratuliren. hach leistet das Reich für Erstere ca. 52, für Lettere ca. 38 Mart pro Kopf jährlichen Zuschuß, also einen lächerlich Meinen Theil von dem, was es ihnen jährlich in Form von indirekten Steuern abnimmt. Daß die„ Arbeitgeber" sich für ihren Beitrag nicht an den Arbeitern schadlos zu halten luchen werden, ist bei der Natur dieser interessanten Gesellschaftsklasse grade in Deutschland ausgeschlossen. Und um hnen dieses Lobenswerthe Bestreben zu erleichtern, erhalten sie Quittungsbuch der Arbeiter die heißersehnte Möglichkeit der fyftematischen Kontrole derselben. Trotz des instimmigen Protestes der Arbeiter ist das Quittungsbuch aus den Motiven in die Vorlage übergegangen.
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Veränderte Taftif.
Wir wollen hier nicht im Allgemeinen über Lattik und Partei Zattit reben; wir wollen nur zwei Beispiele anführen, aus benen sich die Lehre von selbst ergibt.
Jm Jahr 1848 wurde es Mode, bie deutschen Soldaten, welche fich anfangs faft ausnahmslos der Boltsbewegung entgegenstellten und ben Gewalthabern blind dienten, mit Schimpfwörtern zu überhäufen. Man hörte nur von ,, verthierter Solbatesta", feilen Söldnern", und
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bienten" erbittert wurden und sich um so fefter an die Gewalthaber anschloffen. In einzelnen Landestheilen, wo das Bolt nicht vergaß, daß bie Soldaten Fleisch von seinem Fleisch sind, und sie dem entsprechend als Brüder behandelte, bewiesen die Soldaten auch im entscheidenden Augenblick burch die That, daß sie als Brüder des Bolts fühlten, z. B. in Baden, in der Pfalz und in Wien ( Oktober 1848).
Aber auch sonst fehlt es im Gesetz nicht an sanften Pressionsmitteln für den Arbeiter, hübsch beim„ Alten" zu bleiben. wie die faftigen Schimpfwörter alle lauten mochten. Natürlich wurde Wer nicht 47 Wochen pro Jahr fortlaufend seinen regel dadurch nur bewirkt, daß die Soldaten bie ja nicht aus freier Wahl mäßigen Beitrag zahlt, wird im Verhältniß des Ausfalls an ind, einer Rente gekürzt oder muß, wenn er nachzahlen will, einen entsprechenden Aufschlag zahlen. Da werden die Arbeiter das leichtfertige Streifen wohl bleiben lassen. Wie viel Arbeiter überhaupt, auch wenn sie nie streifen, 47 Wochen im Jahr regelmäßig beschäftigt sind, scheinen sich die Verfasser des Entwurfs nicht gefragt zu haben. Bauhandwerker, Schneider 2c.
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Die Sozialdemokratie hat sich von solchen Verkehrtheiten prins zipiell fern gehalten. Wir wissen, daß die Soldaten nicht durch ihre eigene Schulb Soldaten find, sondern Opfer eines Systems, dem ein
Nach dem alten Despotenspruch: Theile und herrsche! waren die Arbeitgeber zu allen Zeiten und in allen Ländern bestrebt, die Ars beiter gegen einander zu heben. Sie selber, auf ihre eigene Kraft anges wiesen, waren und sind außer Stand, die Arbeiter, die ihnen an Bahl Das können sie blos, indem sie Zwietracht in die Reihen der Arbeiter werfen, Einen zum Ronkurrenten des Anderen machen, und sich ein Arbeiterheer gegen die Arbeiter sichern, wie weiland die alten Römer Germanenstämme in ihre Dienste nahmen, um damit die übrigen Germanen in Abhängigkeit zu halten. Sobald die Arbeiter auf dem Boden des Lohnsystems stehend höheren Lohn fordern, wird der Arbeitgeber in der Regel in allen Fällen, wo entweder überschüssige Arbeitskräfte an Ort und Stelle vorhanden, oder wo sie nicht zu weit entfernt find, um mit Profit herangeschleppt( oder herangelootft") zu werden ben höheren Lohn fordernden Arbeitern andere Arbeiter entgegenstellen, die bereit sind, su dem alten Lohnsah, vielleicht noch billiger, zu arbeiten, um ihre Klaffengenoffen außer Brot zu bringen.
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Es ist natürlich, daß die Arbeiter, deren Forderungen auf solche Weise vereitelt werben, in den Klaffengenoffen, die ihnen im Dienste des Ras pitals eine Niederlage bereitet haben oder bereiten wollen, nicht ehrliche Gegner, sondern Verräther erblicken, und von Haß gegen sie erfüllt find.
In früheren Zeiten tam es in Folge dessen awischen den flaffens bewußten Arbeitern und den im Dienst des Rapitals stehenden Arbeitern bei derartigen Lohnkämpfen häufig zu den heftigsten Busammenstößen; und die Gesetzgebung aller Klaffenstaaten die ja durchweg die Inter effen der Kapitalistentlasse als Staatsintereffe auffaffen ist mit Strafbestimmungen gefüllt zur Nieberhaltung der Klaffenbewußten Arbeiter und zum Schuh der im Dienst der Arbeitgeber stehenden Arbeiter.
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Bis in die neueste Beit, das heißt bis zum Beginn der sozialdemo kratischen Bewegung, die auch nach dieser Richtung hin ihren sitti genben und erzieherischen Einfluß ausgeübt hat, famen auch in Deutschland aus dem angeführten Grunde bei Lohn fämpfen nicht selten Streitigkeiten und Schlägereien zwischen Arbeitern
vor.
Und die Kapitalisten steigerten die Elemente der Erbitterung, indem sie mehr und mehr ausländische Arbeiter heranzogen, theils weil diese billiger find, theils weil die Verständigung mit den inländis schen Arbeitern schwieriger ist. So wurde der Nationalitäten Haß noch ins Feld geführt, um Zwietracht unter den Arbeitern zu säen. Es gelang nur zu oft; förmliche Schlachten wurden geschlagen zwischen ins unb ausländischen Arbeitern. Und jede folche Schlacht war eine Niederlage der Arbeiter, ein Sieg der Rapi talisten.
Die Sozialdemokratie hat diesen Bruberkämpfen ein Ende gemacht. Als vor zehn Jahren in Berlin eine Maffenschlägerei zwischen deutschen und polnischen Arbeitern entstand, legten die Sozialdemokraten sich ins Mittel und stifteten Friede zwischen den feindlichen Brüdern. Seitdem haben wir in Deutschland von ernsthaften Erjeffen streikender Arbeiter gegen fortarbeitende oder neu in Arbeit getretene Arbeiter nichts gehört; und obgleich in neuefter Zeit das vaterlandslose" und internationale" Rapital ausländische Arbeiter massenhaft importirt hat, um die nationale Arbeit zu Paaren zu treiben und in Retten zu werfen, so ist es doch nirgends zu Ronflitten gekommen.
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Es ist das kein Zufall, noch weniger das Verdienst der Polizei, die bald aus Ungefchic, balb blos aus Absicht aufreizend wirkt; nein, eß ist bas Resultat der verständigen Tattit, welche durch die Sozialdemokratie zur Geltung gelangt ist. Wie uns aus persönlicher Erfahrung und durch Buschriften aus verschiedenen Arbeiterzentren bekannt ist, werden die ausländischen Arbeiter, überhaupt die Arbeiter, welche sich ihren Klaffen bewußten Brüdern entgegenstellen laffen, nirgends mit Feindseligkeit behandelt; man nähert sich ihnen in Freundschaft, flärt fie auf und sucht sie zu überzeugen, daß das Interesse aller Arbeiter ein gemeinsames ist, und daß fie in ihrem eigenen Interesse han