Di« Sioux   der letzte übrig gebliebene Indianer« stamm von einiger Bedeutung wollenden neuen Vertrag, wonach ihnen andere Reservationen(Gebiete, die ihnen mit bestimmten Zusicherungen als freie Jagdgründe überwiesen werden) als die bis- herigen angewiesen werden, nicht unterzeichnen. Und sie geben für ihre Weigerung Gründe an, welche allcrvings fürzivilistrte" Weiße kaum stichhaltig, aber immerhin der Erwähnung«erth find. Einer ihrer Sprecher wies nämlich auf die früheren Verträge hin, die sämmt- lich von den Weißen gebrochen wurden und fragte, weshalb neue Verträge unterzeichnet werden sollten, ehe die Bedingungen der alten erfüllt seien. Wir verstehen Euch nicht," fuhr er wörtlich fort,Ihr habt zwei Papiere, ein schwarzes, für uns zu zeichnen mitJa", und ein rothes, für unS zu zeichnen mitNein''. Wir«ollen keine« von beiden zeichnen." Ach, wie unschuldig ist doch der wilderothe Wann". Er weiß noch nicht, daß unsere ganze hochgepriesene Gesellschaftsordnung daraus beruht, daß wirJa" undNein" sagen, ohne weder das Sine noch da? Andere zu halten.(ChieagoerVorbote".) Krankreich, lieber den«»Stritt der Poffibilisten au« derGesellschaft der Menschenrechte" schreibt unser Pariser Korrespondent noch: Auch die poffibilistischen Führer hatten noblsees odligs beim Ausbruch des Erdarbeiterstreiks ein Meeting zu Gunsten der Streikenden einberufen. Der relativ schwache Besuch deffelbm und noch mehr der Ver- lauf der Versammlung zeigte deutlich, welcher Gegensatz zwischen der Masse der Poffibilisten und den maßgebenden Führern derselben fich herausgebildet, und daß der unter dem Deckmantel der boulangistischen Gefahr erfolgte Beitritt zurGesellschaft der Menschen« und Bürger- recht«" eine Spaltung herbeizuführen drohte. Der Streik gab Anlaß, die von Lrouffe, Allemane, Joffrin eingeschlagene Taktik einer scharfen tftiti» zu unterziehen, die Unnatur, da» Prinzipienlose eines Kompro- Misses mit den bürgerlichen Parteien hervorzuheben. Die poffibilistischen Stadträthe Röties und Faillet, welche sich von Anfang an von der bürgerlich-sozialistischen Koalition, als einem Verstoß gegen das Partei- Programm, ferngehalten, griffen dieselbe scharf an, und ihre Ausführungen wurden durch lebhasten Beifall, durch beistimmende Zwischenrufe unter« stützt. So offen trat die Gefahr, welche verschiedene poffibllistische Führer liefen, ihren Einfluß zu verlieren, zu Tage, daß etliche Tage darauf die Zeitungen den Austritt der Poffibilisten aus dem Clömenceau-Ranc- Ioffrin'schen Wahlkartell meldeten. Die betreffenden Mitglieder motiviren ihren Austritt damit, daß die boulangistische Gefahr nicht mehr bestehe. Wer indeß den?arti Ourrier" verfolgt hat und daselbst noch bis zur letzten Stunde die Existenz dieser Gefahr behauptet fand; wer weiß, daß kaum acht Tage zuvor, als die Gefahr weder größer noch kleiner war, Allemane stch zum Generalsekretär derGesellschaft der Menschen- und Bürgerrechte" wählen ließ, Und das Amt eine» Berichterstatters über eine zu erörternde Frag« annahm, für den liegt es auf der Hand, daß die poffibilistischen Führer bei ihrem Austritt dem Druck der Partei- Meinung von unten nachgeben mußten. DerTemps" bemerkt hierzu ebenso boshaft wie richtig:Die Führer folgen wieder einmal dem Heere, um den Anschein zu haben, daffelb« zu kommandiren." Gerüchtweise ver- lautet, daß eine Reihe von zur Partei gehörigen Gewerkschaften, Studien- zirkeln»c. den Austritt aus der Gesellschaft zur conditio eine qua non ihrer Parteiangehörigkeit machten, und daß sich die Führer vor der un- angenehmen Alternative sahen, sich zuunterwerfen oder abzudanken". Die Maffe der poffibilistischen Partei hat durch diesen Druck«inen Le- weis ihres demokratischen Geistes, ihres Klassenbewußtseins geliefert, in dem die Bürgschaft liegt, daß sie sich trotz aller Hinderniffe allmälig zur flöllen Klarheit durcharbeiten wird.-- On. Da die Verdächtigungen, welche der PariserParti Ouvrier11 gegen den Kollektivisten B o u l ö wegen seiner Thätigkeit während des Erd- arbcÜcrstreilS geschleudert, auch in deutschen   Arbeiterblättern abgedruckt forden find, so halten wir es für nicht mehr als recht und billig, hier auch die Antwort folgen zu lasten, welche das Komit« der Erdarbeiter auf dieindiskrete Frage" des Poffibilistenblattes diesem hat zugehen lasten, die aber von den BourgeoiSblättern hübsch todtgeschwiegen wurde. Dl« gegen Boulö ausgestreute Verdächtigung, boulangistischer Agent z» sein, stützt fich daraus, daß er die letzten Sitzungenseines" Streik- AuSschuffeS in den Bureaux eines boulangistischen Blattes abgehalten, daß er von Rochefort Geld erhalten habe, um die Frau eines ausge« wiesenen belgischen Streikenden über die Grenze zu schaffen; daß er bei Gelegenhett des Begräbniffes des Generals Eudes der Streikkaffe so Fr. entnommen und dafür«inen Kranz von rothen Nelken gekauft und den- selben auf den Leichenwagen niedergelegt habe. Darauf antwortet da« Komite(wir lassen die nebensächlichen Stellen seines Schreibens fort): Run, wir erklären, I) Daß Boulä keinen Schritt gethan hat ohne Vorwiffen des Komite. 2) Daß das Anerbieten der Frau Severine, die dem Streiikomite das Redaktionszimmer desCri du Peuple" für seine Sitzungen zur Ver- fügung stellte, ganz ohne sein Zuthun erfolgt ist. ») Daß es absolut unwahr ist, daß Boulö die Blumen für den Kranz bestimmt hat, den die streikenden Erdarbetter bei der Beerdigung des Bürger Eudes getragen. Ebenso ist es unwahr, daß der Kranz au« der Streikkaffe bezahlt worden ist. Er ist aus der Kaff« der Syndikatskammer bezahlt und von einem Vorstandsmitglied derselben gekaust worden. Bürger Boulö hat allerdings vom Streikkomite den Auftrag erhalten, Ut nöthigen Schritte zu thun, um den Familien der Ausgewiesenen Unterstützungen zu verschaffen und die Frauen in den Stand zu setzen, ihren Männern zu folgen. Mehr noch, er hat den Auftrag erhalten, sich um Beschaffung von Mitteln für die Unterstützung deS Streiks zu bemühen, unter der Be- dingung, daß diese Mittel nicht aus den geheimen Konds kommen. Für das Streikkomite. (Folgen die Unterschriften.) Um dies« Auseinandersetzung zu verstehen, muß man wiffen, daß in Pari« in der Regel«ine ganze Anzahl Blätter in einer und derselben Dvuckerei hergestellt werden und infolge deffen die RedaktionSräume oft dicht bei einander liegen. Das ist nun wohl beimCrt du Peuple" und Eoearde" der Fall, von denen der erster« der Frau Severine, die letz- ter« dem mit derselben eng liirten Georges de Labruydre gehört, genau so wie dasParti Ouvrier" aus dem gleichen Lokal mit einer ganzen Wazahl»ourg-oisblätt-r hervorgeht. Wir können durchaus nicht sagen, oaß wir das Verhältniß schön finden, e» ist die Ursache einer ganzen Peihe von Mißständen in der Pariser Journalistik, aber eS besteht ein­mal, und darum ist eS höchst unsauber gehandelt, daraufhin in einem einzelnen Falle ein« Verdächtigung aufzubauen. Doppelt unsauber von Leuten, die einer weniger rühmlichen als schlauen Ausnutzung derselben ein guteS Theil ihrer politischen Karridre verdanken und die, als JuleS Guesd« und seine Freunde gerade um des erwähnten de Labruydr« Ällen auS der Redaktion desCri du Peuple" hinausgedrängelt wur- den, so prompt den Weg in dieselbe fanden. Frau Severine ist heut dieselbe, die sie damals war, und wenn das Streikkomite in dem Augen- blick, da ei durch die Schließung der Arbeitsbörs« obdachlos wurde, ihr Anerbieten annahm, war das vielleicht nicht klug gehandelt, aber nur kSser Wille oder ein schlechtes Gewiffen kann darau» eine Anklage auf boulangistische Umtriebe herleiten. Wir können unsere Freunde in Deutschland   nicht genug vor den Pa- eiser Berichten der BourgeoiS.Presse warnen. Wie in der Pariser Preffe selbst, herrscht auch bei ihnen die Schablone vor, sie schachteln Alles in die Begriff« Boulangisten und Anti-Boulangisten ein, und kommen da- durch oft zu sehr falschen Schlüffen. Etz gibt in Frankreich  «ine ganze Anzahl von Sozialisten, und dar- unter solche von hoher Intelligenz und bewährtem Charakter, die zwar über den persönlichen Werth oder Unwerth deS Helden Boulanger durch- «,» im Klaren find und keinen Finger für ihn rühren würden, die über«S für ebenso verkehrt halten, stch auf die sehr gemischt- Gesellschaft etnzuschwören. die fich als Antt-Boulangisten aufspielen. Sie find der Ueberzeugung, daß in dem Augenblick, da Boulanger am Boden liegt, der Opportunismus mit Ferry und Konsorten wieder das Heft in die Kind bekommt, da» heißt die Partei des Stillstand«« oder der Rück- SärtS-Revifion, während sie Boulanger selbst für ungefährlich, seine vatgen Diktaturgelüste für aussichtslos hallen. Bon dieser Auffaffung ', mit der wir unS übrigen« nicht identtfizirt haben wollen, gewinnt Mpständlich Las Verhalten Rocheforfs, der nie«in konsequenter Sozialist und Rerolutionär, sondern stetS nur ein witziger Tagespolitiker, ein anderes Aussehen als in den Augen der Opportunisten und ihrer mehr oder minder düpirten Handlanger. Wenn wir daher heute in den Blättern lese», daß Rochefort den Blanquisten die Mittel vorgeschoffen haben soll, denSri du Peuple" anzukaufen, und daß dieser fortan unter der Redavion Ed. Vaillant's erscheinen soll, so halten wir daS für durchaus glaubhast. Der Name Vaillant's aber bürgt un» für die un- abhängige Haltung de» Blattes.-d. England. Da» nachfolgende Schriftstück geht unS mit der Bitte um Beröffenttichung zu: Internationale Disziplin. Mr lenken die Aufmerksamkeit der Sozialisten aller Länder auf fol- genden Beschluß, welcher auf dem Kongreß der Sozialöemokraiischen F-deration, der letzten Rontag abgehalten wurde, ohne Widerspruch gefaßt wurde: Die Sozialdemokrattsch« Federation Englands in öffentlicher Versamm­lung wünscht ihre Brüder auf dem Festland zu dem wachsenden Fort- schritt und der immer mehr erstarkenden Organisatton und Disziplin der sozialdemokratischen Parteien in Europa   zu beglückwünschen, und erachtet eS für unbedingt noihwendig, daß eine lebhaftere Verbindung und ein besseres Zusammenarbeiten der Sozialisten der verschiedenen Nationen miteinander stattfände. Zu diesem Ende und um Verwirrungen vorzubeugen, fordert der Kon- greß der Sozialdemokrattschen Federation Englands die sozialdemokra- tischen Verbindungen auf dem Festland auf, sich über die Grundbefiim« münzen, welche den internationalen Verkehr und daS Zusammenarbeiten leiten sollten, in Einvernehmen zu setzen. Diese Grundsätze sollten, der Meinung der englischen sozialdemokrati- schen Partei nach, zur Grundlage haben da« Recht jeder nationalen Ver- bindung; das Ziel und die Taktik zu verfolgen, welche sie selbst am rich- tigsten erachtet, da Diejenigen, die am Platze selbst leben, die Dinge dort am besten zu beurtheflen fähig sind; Ausländer sollten fich beim Zusammen- arbetten der Führung der nationalen Partei, welche sie zu unterstützen suchen und mit welcher sie zu arbeiten wünschen, unterwerfen. Indem wir so einerseits verlangen, daß die ausländischen Sozialisten und die ausländischen sozialdemokrattschen Parteien sich unserer Disziplin unterwerfen sollen, und in all' dem, was stch auf die Thätigkett und Propaganda in England bezieht, unserer Führung folgen, halten wir eS ebenso für unsere Pflicht und sind durchaus gewillt, den Messungen buchstäblich Folg« zu leisten, welche wir von ausländischen sozialdemo- kratischen Parteien erhalten, in Bezug auf jeden Antheil, den wir für die Ausbreitung der sozialistischen   Sache in jedem anderen Land« außer unserem eigenen zu leisten sähig sind. H. W. L e e, Sekretär der Sozialdemokratischen Federation. Korrespondenzen. Leipzig  , Ende August. Ueber dem Kampfe gegen unser» Unter- drücker auf politischem Gebiete wollen wir auch unsere ökonomischen Ausbeuter nicht außer Acht lassen, sondern jede Gelegenheit benützen, den uns noch fernstehenden Arbeitern über den Charakter unserer heutigen Arbeitsweise die Augen zu öffnen. Zu der Frage, nie der Profit der Herren Fabrikanten entsteht und gesteigert wird, und wie die Siege der deutschen   Industrie auf dem Weltmarkt nur auf Kosten der Arbeiter, durch die elenden Hungerlöhne, erzielt werden, können wir heute ein lehrreiche« Beispiel liefern. Die Leipziger   Wollkäm- m e r e i ist das größte Etablissement Deutschlands   in dieser Branche; in dieser Fabrik, die dergenialen" Leitung des famosen Herrn Offer- mann untersteht, find gegen 2000 Frauen, bez. Mädchen und nur zirka 300 Männer beschäftigt, die Tag und Nacht abwechselnd arbeiten, mit Ausnahme der«rbetter, die nicht an der Maschine beschäftigt sind. Die Lohnverhältnisse sind geradezu entsetzliche; bei einer täglichen Arbeitszeit von 12 Stunden erhalten die Frauen 79 Mark, die jugend- lichen Arbeiterinnen nur S 6 Mark, die männlichen Arbeiter 1 3,50 bis 18 Mark pro Woche. Außerdem arbeiten gegen 70 Mann, die Sorttrer, auf Stück. Hier herrscht nun das System der Ausbeutung in vollendet- stsr Blüthe. Der Lohn wird erst gemacht, n a ch d e m die Sorttrer eine Woche gearbeitet haben; e» weiß daher keiner von den Arbeitem, was er verdient hat. Mit dem Gewicht steht es genau so. Sagt ein Lager- arbeiter dem Sorttrer, wieviel die Ballen wiegen, so wird er bestraft, und wenn eS öfters vorkommt, wird ihm der Abschied ertheilt. Die Sortirer müssen absolut zuftieden sein mit dem, wa« sie ins Buch ge- schrieben erhalten. Ein Sorttrer muß, wenn er in der Woche 20 Mark verdienen will, mindestens 40 Zentner Wolle sorttren. Macht nun ein Sorttrer etwaS mehr, daS heißt geht er einmal über sein« Kräfte hinaus (was für die Dauer gar nicht auszuhalten ist), so wird ganz einfach der Lohnsatz herabgesetzt, denn sonst wäre es auch nicht möglich, daß diese Biedermänner jährlich außer ihren Zinsen 25°/ Dividende ein- heimsen könnten. Auf diese Weise kommt es vor, daß ältere Arbeiter, die nicht mehr recht mit fortkommen können, blos 712 Mark«erdienen. Beschweren fich nun die Arbeiter, daß es zu wenig ist, so wird denselben ganz einfach die Thüre gewiesen, und hierin ist besonders ein Genie RamenS Gunnel aus Reichenbach thätig, welcher, nebenbei bemerkt, bei Kartoffelschalen und Heringssauce aufgewachsen ist, also auS eigener Er- fahrung das Elend dieser Hungerlöhne kennen sollte. Außer diesen Sor- tirern sind noch einmal soviel Mädchen beschäftigt, welche dieselbe Arbeit sogar noch 33 50-/0 billiger machen müssen. Wie dann die Löhne dieser ärmsten aller Opfer dieser Ausbeutung sich gestalten, das bedarf wohl keiner weitern Ausführung. Wie ganz anders nehmen sich gegen die Hungerlöhne der Arbeiter die Gehälter der Beamten aus. Der Direktor allein bezieht jährlich L0,000 Mark, der Prokurist 12,000 Mark, der Obermeister 3000, resp. 5000 Mark, daS übrige Komptoirpersonal zusammen zirka 18,000 Mark. Rech  - net man die Meister und Vorarbeiter hinzu, die zirka 7b 30,000 Mark bekommen, sowie die kolossalen Gratifikationen, welche dies Heer der Ausbeuter verschluckt, so steht unzweifelhaft fest, daß die Beamten und Meister mehr Gehalt beziehen, als die s ä m m t I i ch e n Arbeiter. Sollten diese Gegensätze zwischen den Löhnen der Arbeiter und den Gehältern der sog. Beamten und Leiter, namentlich de» völlig über- flüssigen Direktors, nicht auch dem Indifferentesten die Augen öffnen über den Wahnsinn und die Ungerechtigkett solcher Produktionsverhält- nisse, die einem langsamen Hinmorden der Arbeiter gleichkommen! Ein anderes, nicht minder bezeichnendes Beispiel aus der Ausbeuter- Praxis kann ich aus B r« i t e n f e l d(bei Leipzig  ) melden. Ein Rüster- Oekonom Namens Bach, ein keuscher Junggeselle, dem bei der Ordnung der Wirthschaft ein Fräulein hilfreich zur Seite steht, beschäftigt fast ausschließlich polnische Arietter, denn mit dem, was BachEssen  " nennt, kann sich ein deutscher   Arbeiter, schon aus Gründen der Reinlich- keit, nicht begnügen. Seit 4'/, Jahren beschäftigte dieser Muster-Patriot, der für den Schutz dernatwualen Arbeit" schwärmt, einen 60jShrigen Mann, Namens Pfeiffer, der bei Wind und Wetter, Frost und Hitze in dem völlig ungedeckten Wagen täglich die Milch nach Leipzig   fuhr, und Alle», was man ihm auftrug, pünktlich und gewissenhaft ausführt«. Daß der alte Mann schließlich den Unbilden des Wetters und der Schwere seines Dienstes erlag, ist kein Wunder. Vorigen Winter mußte er den Posten aufgeben und lag den ganzen Winter durch krank zu Bette. Bach hatte nun aber den alten Pfeiffer in keiner Krankenkasse versichert und gab ihm nur sechs Wochen hindurch eine kleine Unterstützung, so daß der kranke, alte Mann natürlich den letzten der paar ersparten Pfennige aufbrauchte. Als er einigermaßen genesen war, ging er auf daS Gut, wo er nur da»Fräulein" traf. Auf rhre Frage, wie es ihm gehe, antwortete Pfeiffer, es ginge schon, wenn er nur Etwas zu beißen hätte, waS ihm wieder zu Kräften verhelfen würde. Und was geschah? Ohne ihm auch nur ein Stückchen Brod zu verabreichen, wurde er wieder fortgeschickt! Als er später wieder kam, um ein Zeug- niß sich ausstellen zu lassen, beschuldigte ihn Bach ganz unverfroren deS Diebstahls, und das nahm sich der alte Mann so zu Herzen, daß er unter der Schmach, auf seine alten Tage noch des Diebstahls bezich- tigt zu werden, zusammenbrach und in'S Grab stink. Und fragen wir, warum der edle Herr Bach diesen infamen Vorwurf erhob, so die Antwort nahe. Um den finanziellen Folgen in Bezug auf die Nicht- anmeldung bei einer Krankenkasse zu entgehen, suchte er Pfeiffer auf diese Weise einzuschüchtern! Um der paar lumpigen Mark willen! Das that der Mann, der in allen Kreisveremen daS groß« Wort führt, der, wenn er andere Ausbeuter bei sich als Gäste empfängt, es nicht cheuer undnobel" genug geben kann, der die Worte Religion und Moral stetSfort im Munde führt! Ich denke, diese zwei Bilder aus Stadt und Land sollten auch de» Leichtgläubigsten zum Rachdenken veranlassen, wie e« eigentlich mtt der Harmonie zwischen Kapital und Arbett, und mtt dem Ehristenthum dies« Leute beschaffen ist. D e r r 0 t h e A l t e. Sprechsaal. ArKläritttg. Die letzte Nummer derAutonomie" enthält einen ge« flissentlich falschen Bericht über eine rohe Vergewaltigung, welcher ich am Samstag, den 11. d. M., in dem Lokale der gleichnamigen anarchistischen Gruppe ausgesetzt gewesen bin. Indem ich das konstatire, erkläre ich zugleich, daß ich es verschmähe, mich mtt Leuten& 1s Rinke, Gundersen, Wübbeler und den übrigen Bertraute» eines Peukert, die meuchlings und verrätherisch-seiger Weise zu einigen Dutzenden und zum Theil mtt faustdicken Knüppeln über ew« einzelnen, wehrlosen Menschen hersallen, in eine öffentlich« Diskusfio« einzulassen. London  , 2«. August 1888. Ferdinand Gilles. Für Unterstützungszwecke dankend Huittttttg. erhalten von Gregor Mk. »00- quittirt Leipzig  . _ iiS-m Briefkasten der Redaktion: Briefe und Einsendungen k. find eingetroffen aus Leipzig  , Breitenfeld. der Expedition: E. A. B. V. Lndn.: Fr. 125(Pfd. Stlg. 5> 4 Cto Ab. u. Schst. erh. Die Gemüthlichen in Ottensen  : Mk. 2 pr. Ufd. dkd. erh. Die rothe Vechme.: Mk. 140 4 Cto Ab.»c. gutgebr. Bstllg. notirt. Adr. der Reihe nach geordn. Wettere» bfl.-z- Rother Wenzel: Bstllg. u. Adr. notirt. Kommerz.: Nachr. v. 22» ambulant hier. Zeisig: Nachr. v. 21. hier. Zehnmal übertrieben. Lasse: Schftbstllg. nottrt. Folgt später. Fr. Kr. Wien  : Fr. 5 1t (öwfl. 2 50) 4 Cto Ab. erh.- I. V. B. Basel  : Fr. 45 Ab. 2. Olm erh. Mönus: Mk. 704 Cto Ab. k. erh. Bstllg. notirt. Rother Voigtländer: Mk. 654 Cto Ab. rc. erh. Adr. geändert u. gelöscht. Weitere» bfl. Spitzelnest: AlleS erh. Mk. 300 4 Stö Ab. ,c. gutgebr. Wetteres bfl.- Rübezahl  : Mk. 28 80 Ab. 3. Qu. erh. Adr. geordnet. Rsgr. W'thr.: Fr. 30- Ab. 2. u. 3.. erh.Vorwärts", Melbourne  : Bf. v. 17/7. a. 24/8. erh. Avistrtes erw. Dreyfus i. L.: Adr. gelöscht. Mühler Cincinnatt: Dkschst. Sch. betr. abg. Bstllg. nottrt. Fr. 10 15 schon in voriger Nr. quttttrH C. G., Antwrpn.: Bf. erh. Bstllg. notirt. Gewünschtes folgt. Bfk. mehr. Heimich», N. Dork: Bstllg. notirt. Heft 113 bildet P. Band, Heft 1424 den 2. Lionel: Abrchg. hier. Mk. 402 36 Cto Ab. ic. erh. Bstllg. nottrt. Bett, abgegeben. Lasse: Aus! dkd. erh. Bfl. mehr. Arabi Pascha: Bstllg. notirt. Da« immer noch übernatürlich. Raimund: P.-K. erh. Wird befori Auch Bf. v. 23. hier. Alles notirt. Werden unser Möglichstes chu« Rentier: P.-K. erh. Blanc: Adr. gelöscht. Bstllg. notirt.-* Siebenter: Adr. geordnet. Clara:»flllg. nottrt. Mt. 230» 5$ Ab. jc. erh. Kernpunkt: Nachr. v. 24, hier. Dank für Besorgung Stichling: Bf. u. Abrechg. erh. Stimmt nicht. Mucki: Nachr.» 25. erh. Kostete 25 Cts. Strafporto! Bstllg notirt. Lösch« u. Ci«., Rom.: Fr. 5 Ab. 3. u. 4. Qu. erh. F. H»i. Bsl.» Fr. 2 f. Schst. erh. Langner, Chicago  : Bstllg. u. Rechg. folgt! Mrhfr., Genöve: 50 Cts. f. Photogr. erh. Dwld. Portobellot Natürlich bedarf die» keiner Richtigstellung. Der Bf. richtet fich selbst! Brachwitz, Brüssel: Mldg. erh. Bstllg. nottrt. Wetteres bst. Hz. St. Gall.  : Fr. 60(ges. i. der Verslg. v. 25.) pr. Ufd. dkdc- erh. Dante: Mk. 1004 Cto Ab. sc. erh. Spärlich genug, unh- Fortsetzung demnächst erw., sonst--. Und warum keine Silbe dazu bemerkt?®. Gnrt., Aarau  : Fr. 9 45 f. Ab. u.| Schst. erh. U. F. G.: Adr. geordnet. Lederstrumpf: Reisenott, erh. Roth«; Exekutor: Fr. 62 20(Mk. ö0 40) 4 Cto Ab. sc. erh. Weitere« bfl.-4* Herbert: Adr. u. weitere» nottrt. Auf dasEndlich" folgt jetzt hoffen» lich rascheste Fortsetzung! Bfl. mehr. d. dr.: Adr. nottrt. Weiteres geschehen. Rother Spitz: Mk. 1 50 Ab. 3. Qu. erh. Werden Rai sorschung anstellen. Die Rothen i. H. H.  : Bstllg. nottrt. Adr. gelöß AvisirteS erw. Ihren Wunsch theilen auch wir, aber mithelfen l Für die Denkschrift eingegangen: Einsendungen au« Zeitz  , Leipzig  -Vtadt, Cincinnati  . Anzeigen. Bei unS erschienen und durch uns zu beziehen: U. Bebel, Die Frau in der Bergangenhett, Segenwart und Zukunst 2. 50 Der deutsche Bauernkrieg 2. Kr. Engels, Herrn Dühring« Umwälzung d« Wissen« schast 2.«0 Di« Entwicklung de» Sozialismus von der Utopie zur Wissenschast. 40 K. Lassa lle, Basttat- Schulze von Delitzsch   1. 25 Der Leipziger HochverrathSprozeß 1372 gegen Bebel, Liebknecht   und Hepner 3. 75 tk.«. Schramm» Grundzüge der Nationalökonomie. 65. E. Sack, Unsere Schulen im Dienste gegen die Freihett Mk.. Betträge zur Schul« im Dienste für die Freiheit 1. Porto und Bersandtfpesen außer der Schweiz   kommen Lasten d« vesteller. Zahlreichen Bestellungen sehen entgegen ?«Ul»il»chha«dl>»i»»d«kpkditisu de»SajiuUevilmü" Hottingen  -Zürich  . 80 2. -> A» 1.- 3. zu Zur Beachtung. All« Genossen, welche nach Amerika  (New- Jork) reisen» wrrde» in ihrem eigenen Interesse ersucht, sich sofort nach ihr« Ankunft nach dem Hauptquartier der Sozialistischen Ardeiterpartei: Rr. 25 Ost 4. Street, zu begebe«. Ferner diene Allen, welche gezwungen sind, um Unterstützung! nachzusuchen, zur Nachricht, daß solche nur gegen Vorzeigung von Legittmationen neueren Datums, unterzeichnet von bekamt«» Bertrauenspersonen, gewährt werden kann. Berufung auf Genossen, welche schon längere Zeit hier im Lande fische ann nicht berücksichtigt«erden. Das llnterstiitz«»g»-«omite der S. A.-P. [2X] Sektion New-Jork. Schwel,. Senolsensch-stibuchdruckerri und«»Mbuchhandlunq»»« L. Häbsche».