SIBet was verschweigt der Zensu«? Daß der amerikanische  »r- beiter fast doppelt so viel liefern muß wie der englische   und emopaisch« überhaupt, daß also seine Arbeitskraft weit schneller ausgenutzt ist und daß er frühzeitiger als der europSisch« »rbeiter arbeitsunfähig wird. Abgesehen von der unverhältnißmSßig billigeren WohnungSmiethe des englischen Arbeiters, ist sodann zur genauen Werthschätzung des ameri- konischen Arbeitslohnes die arbeitslos« Zeit in Anrechnung zu bringen. Werden alle diese Momente gebührend berücksichtigt, dann ver- dient der amerikanische   Arbeiter unter Umständen nicht mehr oder nur unbedeutend mehr alS der englische." Zur Nachahmung empfohlen. Die Mitglieder deS bisher in Sonneberg   bestehenden nationalliberalen Vereins, welche «inen Unterschied zwischen Nationalliberalen und Konservativen nicht mehr ausfindig zu machen im Stande waren, haben derVoss. Ztg." zufolgeaus taktischen Rücksichten" beschloffen, daß der Berein fort- hin den NamenKonservativer Verein" führe. Wahrscheinlich um Jrrthümer zu vermeide«. Und darum rufen wir au« vollem Herzen Bravo  ! Kinden auch imSparen" ein Haar.Die traurige Lage de« jüngeren Lehrer höherer Unterrichtsanstalten, namentlich in den Provinzen Ost- und Westpreußen  , so lesen wir in deutschen   Zeitungen, ist in letzter Zeit mehrfach Gegenstand der Be- sprechung in Fachblättern und Zeitungen gewesen. Die Zeitschrift für das höher« Schulwesen hat in fachlich gehaltenen Artikeln die zunehmend« Verschlechterung der Lage und Aussichten der jsüngeren Lehrer und der SchulamtSkandidaten ge- rade dieser Provinzen nachgewiesen, und dieser Tage hat auch die �Kön. Hart. Ztg." eine Beleuchtung der auf diesem Gebiete herrschenden beklagenSwerthen Mißstände gebracht, welche beachtet zu werden verdient. Di« jetzt an allen staatlichen Anstallen Ostpreußens   durchgeführte Herabsetzung der Besoldung der Hilfslehrer von 1800 auf 18 0 0 Mark bei gleichzeittger Aufbürdung von 26 Lehrstunden wird mll Recht alseine Ausnutzung deS gegenwärtigen starken Angebots von Lehrkräften, wie sie vielleicht einem Geschäftsmann«, aber nicht dem Staate an- steht," gekennzeichnet. Es wird ferner über das herrschende vparsystem geklagt, welches die Einziehung einer Anzahl Lehrer- stellen veranlaßt hat, selbst da, wo die dadurch veranlaßte Zusammenlegung von setther getheilten Klassen eine Ueberfüllung einzelner Klaffen über da« vom Minister für zulässig erklärte Maß hinaus hervorrief, und das die Bewilligung von Vergütungen für Vertretungen, wie sie früher üblich waren, abgeschafft hat, obwohl dieselbe bisweilen Probekandidaten und Hilfslehrern übertragen wird, denen eine Vergütung ihrer außer- ordentlich geleisteten Arbeit wohl zu gönnen wäre. Auch aus die Ver- Mehrung der Pflichtstunden der Lehrer um je zwei Stunden wöchentlich durch Ministerialverfügung weist der Artikel als auf ein Z e i ch e n dieses Sparsystems hin. Er bezweifelt auch, daß in einer anderen Verwaltung bei gleicher Nothlage der jüngeren Beamten die Einziehung von Stellen so rasch erfolgt sein würde und daß bei anderen Beamtenklassen so häufig durch Ausscheiden früherer Inhaber erledigte Stellen längere Zeit unbesetzt bleiben, wie im höheren Schulfach, was um so schmerzlicher empfunden werde, als ja an SchulamtSkandidaten, die auf Anstellung warten, der größte Ueberfluß herrscht." Ja, daß sich die Spitze des herrschenden WirthschaftSsystemS auch gegen das Bildungsproletariat wendet, wen darf das Wunder nehmen? Und warum soll auch der Staat nicht dieselben Praktiken anwenden dürfen wie da« System, dessen Träger und Hüter er ist? WaS diesem Recht, ist ihm billig. Solange er nach dieser Logik gegenüber dem I n d u st r i e< Proletariat verfuhr, hatten die Herrenhöheren Lehrer" nichts dagegen einzuwenden, auch da? gegenüber der Volksschule ange- wandte vparsystem hat sie bis jetzt wenig gekümmert. Aber da jetzt an ste die Reihe kommt, finden sie plötzlich, daß Sparen doch sehr unan- genehm werden kann, und schlagen einen Ton an, den sie bei Arbeitern sehr verwerflich gefunden hätten. Nun, durch Schaden wird man klug und durch Erkenntniß Sozialist. Wir werden eines Tages der Herren gar manche in unserem Lager sehen. Neber den Verräther D ucatel, der de» Preises seiner Per- rätherei nicht froh geworden und, wie wir schon in voriger Nummer mtttheilten, jetzt ins Irrenhaus verbracht werden mußte, lesen wir in den Tagesblättern noch folgendes Nähere:Das Irrenhaus St. Anna nahm vor einigen Tagen eine merkwürdige Persönlichkeit auf, JuleS Ducatel, jenen städtischen Piqueur, der am 2l. Mai am Thore von St. Cloud der Armee von Versailles   das Zeichen gab, daß die Stelle momentan von den KommunardS verlassen sei, und hierdurch die Kommune an'S Messer lieferte. Ducatel war nahe daran, von den wüthenden Kommunards erschossen zu werden, wurde aber im letzten Augenblicke noch gerettet. Der Staat verlieh ihm das Kreuz der Ehren- legion, 30,000 Franken und eine Einnehmerstelle, wobei ihn jedoch seine Unterbeamten so betrogen, daß er sie wieder abgeben mußte. Der Figaro" sammelte für ihn 113,213 Fr., fast sämmlliche Theater von Paris   gewährten ihm lebenslänglich freien Eintritt." Aber wenn ihm auch die dankbare Ordnungsgesellschast die Mittel gewährte, ein Leben voller Wonne zu führen Eines vermochte sie doch nicht: ihm die Ruhe seines Gewissens zurückzugeben. So verfolgte ihn das Bewußtsein seiner Mitschuld an den schändlichen Niedermetze- lungen der Maiwoche, bis er, nach unzähligen vergeblichen Versuchen, ste durch Sinnenrausch zu betäuben, erschöpft an der Schwelle de« Irren- Hauses niedersinkt. Genius der Menschheit, du bist gerächt. Wenn wir Sozialisten die Koalitionen deS Großkapitals (Kartelle, Trusts rc.) kennzeichnen, so sind wir doch selbstverständlich weit davon entfernt, sie, wie das gewisse Kleinbürgerthun, unterdrücken zu wollen. Im Gegentheil, wir erblicken in ihnen revolutionäre Agenten» denen wir zwar, mit Rücksicht auf die heutige Lage der Dinge, keine Privilegien zugesteben wollen, deren Bedeutung für die wirthschaftliche Entwicklung mir jedoch durchaus nicht verkennen. Außerdem unter- scheiden wir selbstverständlich zwisch.n wirklich industriellen und bloßen Spekulationskoalittonen. WaS da» toalirte Großkapital vermag, hat es dieser Tage wieder in Amerika   gezeigt. Wir meinen die von der Pennsylvanischen Standart Ott Kompagnie errichteten Röhren-Petrole Umleitung von Lima  (Ohio  ) bis nach Chicago  . Vor einigen Jahren", lesen wir darüber in amerikanischen   Zeitungen, entdeckte man gratze P-trolenm-Lager in Ohio  , in der Gegend von Lima  . Aber das Oel hatte eine sehr schwache Leuchtkraft. Alle Versuche, ste durch Raffinerie zu heben, sind fehlgeschlagen; das Oel blieb un- brauchbar für diesen Zweck. Sein Preis blieb daher sehr niedrig, 18 bi» 28 Cents per Faß. Aber es ist ein ausgezeichnetes Heizmittel und in dieser Hinsicht konnte eS nutzbar gemacht werden, vorausgesetzt, daß sein Preis durch die Kosten des Transports nicht zu sehr erhöht wurde. Der Eisenbahn  -Versandt war da ausgeschlossen; es blieb nichts anderes übrig, als zu dem bewährten Mittel der Röhrenleitung zu greifen. Ein solches System anzulegen kostet aber ungeheure Summen; sofern es also nicht als öffentliches Unternehmen inszenirt wurde, blieb nichts anderes übrig, alS daß sich Großkapitalisten desselben bemächtigten. ES ist also kein Wunder, daß dieStandard Oil Kompagnie" zugriff. Sie lettet das pennsylvanische Petroleum nach der Ostküste und wird jetzt da« Ohioer nach dem Westen» zunächst nach Chicago  , dirigiren. Die Leitung von Lima   nach South Chicago ist fertig und hat die Probe bestanden. Sie ist 206 englisch  « Meilen lang und in dieser Länge ist eine Leitung von achtzölligen Röhren gelegt worden, in denen das ungereinigte Petroleum direkt nach South Chicago fließen und dort in großen Behältern gesammelt werden soll. Di« Oel-Ouellen in Lima   befinden sich 300 Fuß höher als South Chicago liegt. Nach dem physikalischen Gesetz der kommunizirenden Röhren könnt« nun diese Flüssigkeit ohne Zuhllfenahme irgend welcher Triebkraft nach South Chicago geleitet werden und würde dort die Be- hälter bis zu einer gewissen Höhe füllen. Diese Leitung würde aber, well unterweg» Steigungen zu überwinden sind, nur sehr langsam vor fich gehen und nur geringe Qualitäten überführen. Um nun große Erfolge zu erzielen, sind in Lima   Pumpwerke auf- gebaut, welche die in die Röhren eingepumpten Oelmassen, und zwar täglich 800 Faß, in acht bis neun Tagen nach South Chicago befördern. werden. Die Leitung allein soll 68,000 Faß halten und ist so ein- gerichtet, daß vier neue Pumpstattonen, in der Entfernung von 80 Meilen von einander, angelegt werden können. Die Quellen in Lima  fallen bis jetzt täglich S0,tXR1 Faß geliefert haben, aber eine noch größere Produkttvität besitzen. Die Röhren-Leitung ist von Lima   an den Geleisen der Chicago   und AUantic Bahn entlang bis zur Küste des Michigan   Sees und dann an dessen Ufern entlang nördlich gelegt. Die ganze Leitung wurde mittelst Maschinen in verhältnißmäßig kurzer Zeit und auf einfache Wesse fertig gestellt. Eine Art Dampf-Pflug zog einen drei Fuß ttefen und einen Fuß breiten Graben. Wo sich Felsen oder Baumstämme als Hinderniffe in den Weg stellten, wurden diese durch Arbeiter beseitigt. Die dem Graben entlang gelegten und, wo thunlich, bereits miteinander ver- bundenen Röhren wurden in den Graben gerollt, in einander einge- schraubt und verlöthet, und wo es nicht anders ging, wurde der Graben in Bogen gezogen und die Röhrenleitung für dieselben angepaßt. In Lima   selbst befinden fich in Verbindung mit den Pumpwerken Behälter, welche 38,000 Faß hatten. Bon diesen wird das Oel erst durch Röhren in Behälter geleitet, auf deren Boden sich der gröbste Schmutz absetzt, und dann erst wird eS durch die Pumpwerke in die Leitung getrieben. In South Chicago ist ein großer eiserner Behälter mit einer Aufnahme-Fähigkett von 30,000 Faß aufgestellt und ali Aus- gangspunkt der Röhrenleitung eingerichtet worden. Von dort aus soll das Petroleum, welches, weil ungereinigt, selbst- verständlich nur zu Heiz-Zwecken verwendet werden kann, nach Chicago  und überallhin, wo es verlangt wird, mittelst Wagen derUnion Tank Line Kompagnie", welche mit derStandard Oil"-Gesillschaft in Ver- bindung steht, überführt werden. Diese Wagen sind für eine Trag- fähigkeit von 88 bis 148 Faß«ingerichtet. In der ganzen Länge der Leitung sind keine Borrichtungen zur Reinigung der Röhren angebracht, weil diese durch ein neu erfundenes Mittel den sogenanntenGo-Devil" vorgenommen werden soll. Dieses Instrument wird in Lima   in die Leitung gesteckt und durch die Sttöm- ung der Oelmassen weiter geführt. Stellen sich ihm Hindernisse in den Weg, wie z. B. ein hervorragender Nagel, so geben die Seiten de» Go-Devil" nach, und dieser geleitet ungehindert vorbei, um nachher wieder seine frühere Gestalt anzunehmen. Einige dieserGo-Demls" sollen, hinter einander abgeschickt, die Leitung von allem Schmutz voll- kommen zu reinigen im Stande sein. Der Preis deS ungeläuterten Petroleums soll stch für Heiz-Zwecke bedeutend billiger als Kohle stellen Drei Fässer Oel   sollen in der Er- zeugung von Hitze einer Tonne Weichkohlen gleich kommen, und der Preis per Faß i« Lima   soll nur 18 Cents betragen, mithin wird die Standard Oil Kompagnie" im Stande sein, eS bei großen Abnahmen, und daran ist ja in Chicago   und Umgegend kein Mangel, so billig zu liesern, daß die Kohlenhändler nicht mit ihr in der Billigkeit diese» Heizmaterials konkurriren können. Selbstverständlich, schreibt dazu dasPhil. Tageblatt", werden diese nun auch über Monopol schreien. Aber es kann ihnen nichts helfen. Das Unternehmen ist zweckmäßig. Ts wird Chicago   einen ähnlichen Vorschub leisten, wie das Naturga« es für Pittsburg   gethan. Chicago  wird eine riesige Fabrikstadt und eine riesige Handelsstadt zugleich werden. Es wird eine Million Einwohner haben, ehe man sichs ver- sieht. Nur das Großkapital oder die Gesellschaft selbst, durch den Staat, kann solche großartige und nützliche Einrichtungen wie dieses Röhren- system schaffen. Jetzt läßt man in unbegreiflicher Verblendung derartige Werke noch zur Bereicherung Einzelner dienen. Aber das wird einmal aufhören. Warum detm in die Ferne schweifen, schreibt die Wiener  Gleichheit", wen« das Gnte liegt so nah'? So könnte man mit Recht ausrufen, wenn man beobachtet, wie eifrig die katholischen Missio- näre die Sklaverei in Afrika   bekämpfen. Kardinal Lavigerie predigte vor einigen Wochen in Brüssel   in fulminanter Weise den Kreuzzug gegen den Sklavenhandel in Jnnerafrika und man glaubte damals die Absicht der leitenden Kreise Belgiens   vermuthen zu können, ewen Abzugskanal für das dortige Lumpenproletariat schaffen zu wollen. Da sich jedoch Kardinal Lavigerie   anschickt, auch in Deutschland   Antisklaverei-Komites zu gründen, mit der Aufgabe, Geld- und Menschen-Materiale zur Au»- rüstung einer Expedition beizustellen, so kann an dem guten Willen der katholischen Geistlichkeit, den Sklaven in Afrika   beizuspringen, wohl nicht mehr gezweifelt werden. Steht aber der Erfolg einer solchen Ex- peditton im Verhältnisse mit den vielen Opfern an Gut und Blut, welche da unten jedenfalls gebracht werden müssen? Der Herr Kardinal sehe sich um, ob es denn nicht in seiner nächsten Nähe dieselben Zustände zu bekämpfen gibt, wie in Afrika  , und zwar unter ftommen Christen, welche die belgischen Machthaber wohl sind. Dort gewaltsamer Menschenraub, Menschenschacher, schwere Mißhandlungen unter Patronanz von arabischen Händlern und wilden Negerfürsten, in Europa   eine Sklaverei, nicht minder verwerflich wie jene in Afrika  , wenn auch mehr verfeinert und raffinirt. Auch hier gibt es Menschen, die durch die Hungerpeitsche ge­zwungen werden, sich um jeden Preis, selbst zu unmoralischen Verrich­tungen, zu verschachern; auch hier wird durch das Gebot der Roth das Kind von seinen Eltern, der Mann von seinem Weibe getrennt; auch hier spielen sich die gröbsten Mißhandlungen van Menschen ab; auch hier werden Mädchen und Weiber geschändet und müssen sich's gefallen lassen, wollen sie nicht brotlos werden; und auch hier gibt eS Scheusale, welche kleine Kinder zu ihren Lüsten mißbrauchen, wie die Massenprozefle in Belgien   jüngst bewiesen; hat davon Kardinal Lavigerie   nichts gelesen? Also warum nicht hier frisch angepackt? Diejenigen, welche hier unter der größten Barbarei leiden, sind ja doch Christen, während die Afri- kanerHeiden" sind! Kümmern Euch diese mehr als Euere Glaubens- genoffen, Ihr Herren Klerikalen? Ah, dort kann man noch Proselyten machen, während die Sklaven hier schon Christen sind! Ist das echte» Chrtstenthum? Und dafür soll das arme christliche Volk so gut beisteuern, wie das reiche? AuS Rumänien   geht uns über den in Bukarest   auSgebro- chenen Gisenbahnarbeiter-Streik folgender nähere Bericht von einem Genossen in I a s s y zu: In Bukarest   haben die in den Werkstätten des Norddahnhofs be- schäftigten Holz- und Eisenbahnarbeiter den Streik erklärt. Ihre Zahl beträgt heute bereits 800, und demnächst sollen sich auch die Maschinisten dem Streik anschließm. Sehr wahrscheinlich wird sich diese Bewegung auch auf Galatz  , Parcanc, Turn-Severin, also auf alle Orte ausdehnen, wo es große Eisenbahnwerkstätten gibt, so daß binnen Kurzem die Zahl der Streikenden sich auf 23000 Mann erhöhen wird. Die Arbeiter des Rordbahnhofs in Bukarest   waren schon längst, namentlich ihrer Löhne wegen, unzufrieden. Gestern unterzeichneten nun sämmtliche Ar- beiter eine Petitton an den Direktor, worin sie 28%, Lohnerhöhung forderten, Reduktion der täglichen Arbeitszeit auf 10 Stunden, Ent- schädigung von 80% für Ueberzeit-, bezw. Nachtarbeit. Ferner verlang- ten st« Anschlag der Stücklöhne für Maschinenarbeit, ebenso sollten alle jene Arbeiter, die beretts drei oder mehr Jahre in den Werkstätten be- schäfttgt, fernerhin wegen Arbeitsmangel nicht einfach entlassen werden können. Und endlich wünschten sie viermal im Jahre freie Bahnfahrt, um» ihre Eltern oder Verwandten besuchen zu können. Der Direktor weigerte stch, von diesem Bittgesuch der Arbeiter auch nur Einsicht zu nehmen, und daraufhin legten die«rbeiter sämmllich die Arbeit nieder. Die Eisenbahnverwaltung droht, in keinem Punkte nachzugeben; sie will fremde Arbeiter sowie solche aus Galatz   herbeiziehen, und die Po- lizet leistet natürlich wie überall Bütteldienste für den KapttaliSmus. Sie hat alle Straßen zernirt, die zum Nordbahnhof führen, und auch schon eine fchr ernste Schlägerei provozirt. Sogar das Militär wurde aufgklwten, die Arbeiterquartiere abzusperren, und die Stadtsergeanten wollten alle die Arbeiter, denen es gelungen war, sich durch diesen Militärkordon durchzudrängeln, verhaften, und hierin zeich- nete sich besonders der Polizei-Jnspektor Janolescu aus, derselbe, der, wie ein wirkliches Scheusal, 26 Maurer foltern ließ, unter der An- schuldigung, sie hätten an gewissen in der Umgebung von Bukarest   be- gangenen Verbrechen theilgenommen. Trotz aller Provokationen werden die Arbeiter sich aber vom gesetz- lichen Wege nicht abdrängen lassen, denn sie wissen, daß sie mit Gewalt- thätigketten nur das Spiel der Bourgeoisie spielen würden. Die Arbeiterpartei organisirt sich in rascher Entwicklung über da»-ganze Land; in verschiedenen Gemeinden ist es uns auch schon ges lungen, bei den Gemeinderathswahlen unsere ganze Liste durchzusetzen, so z. B. in C u c u t« n i, im Bezirk von Jaffy, wo unsere List« 248 Sttmmen auf fich vereinigte, wShrend die alten Gemeinderäthe es nur auf 78 Stimmen brachten. Soweit die Korrespondenz, die mit der Bttte schließt, wir möchten unser Möglichstes thun, die deutschen   Arbeiter zu warneu, auf etwaige Anlockungen der Direktion oder deren Mittelsmänner«ach Bukarest   zu komme«. Und soweit die klassenbewußt- Arbeiterschaft in Frage kommt, unterliegt es auch keinem Zweifel, daß diese ihre oft bewährte Solidarität mtt dem kämpfenden Proletariat aller Länder auch in diesem Falle bekunden, und so viel in ihren Kräften steht, ihre streikenden rumänischen Brüder m ihrem Kampfe gegen das Ausbeuter- thum und um bessere Lebensbedingungen unterstützen wird. Sprechsaal. Eine offene Antwort. Eine fichInt. Arb.-Ass.Berein Freiheit"" nennende anarchistische Gruppe im fernsten Westen Londons   fordert in Nr. 38 der ,�ond. Fr. Pr." denfrüheren Redakteur desSozialdemokrat", E. Bernstein" und denfrühern Redakteur derLond. Fr. Pr.", Ferd. Gilles" auf, in einer am Montag, 10. d. Mts., in Poplar staltfindenden Versammlung des genanntenVereins Freiheit" ihre eventuellen Beweise" für die S p i tz e l e i g e n s ch a f t desMitgliedes Kaufmann" vorbringen zu wollen. Mir meinen Theil habe ich auf dieseAufforderung" Folgende« zu erwidern: Ich habe am 11. August o. in einer von der GruppeAu« t o n o m t e" anberaumten, von Anarchisten der verschiedensten Sektionen besuchten Versammlung, zu welcher ich in meiner Eigenschaft als Sekretär derLondoner Verlagsgenossenschaft" unter einem falschenBor- wand« eingeladen worden war, zu wiederholten Malen die Erklärung abgegeben, daß ich bereit sei, Alle« das zu vertreten und mit Beweis material zu belegen, was ich geschrieben Hab« (nämlich über die wahre Bedeutung des Anarchismus und über die polizeiliche Züchtung von falschen Attentatsgerüchten rc., mit welchen ich den vielberufenen Kaufmann mit gutem Fug in Verbindung gebracht hatte). Die HerrenAnarchisten" haben mein freimüthiges Anerbieten mtt wahnwitzigem Geschrei zurückgewiesen und sind wie eine toll gewordene Meute wüthend über mich hergefallen, jede Möglichkeit einer sachgemäßen Begründung meiner Behauptungen mir so brutal abschneidend. Man wird es nach diesem Vorgange begreiflich finden, wenn ich es ent» schieden ablehne, wie mit der Peukert'schenAutonomie", so auch mit den engeren Gesinnungsgenossen derselben noch wieder in sei eS immer welche Beziehung zu treten. London  , 1. Septbr. 1888. Ferdinand GilleS. (Von Genosse Bernstem liegt uns in dieser Angelegenheit zwar keine Erklärung vor, doch glauben wir als sicher annehmen zu können, daß er ebensowenig wie der Einsender einer Einladung Folge leisten wird, die auf's Deutlichste zeigt, daß es ihren Urhebern eher auf alles Ander« als auf die Ermittelung der Wahrheit ankommt. Wollen die Herren Anarchisten ernsthaft mit Kaufmann abrechnen, so finden sie in den verschiedenen Jahrgängen unseres BlatteS, insbesondere in der Nr. 82 vom vorigen Jahre, Anhaiispunkte genug dafür, zu einer bloßen Komödie wird sich unsrerseits Niemand hergeben. Red. deSS.-D.") Briefkasten der Redaktion: Mülhauser Genossen: Warnung erh. Wollen aber noch auf Weitere» warten. C r e f e l d: F. erh. der Expedition: Killian: Bstllg. notirt. Adr. geordnet. Distelfink: Bstllg. folgt. Alles hier. Adr. geordnet.- Genossen in«nt- werpen: Mitth.ilg. dkd. erh. L-ut« dieses Schlag«» leben nicht bl»S vom Schwindel, sondern auch vom Skandal. Wir werden ihm die Ehre einer Polemik nicht zu Theil werden lassen. Durch die erfolgten Erilä- rungen ist er für jeden Urtheilssähigen gekennzeichnet. Vielleicht zu ge« legentlicher Abstrafung benützen. L. Groß, Melbourne  : Fr. 24 80 k Cto.Ab. je. erh. Württemberg: Fr. 16 04(Mk. 13) ä Cto. Ad. ic. erh. Bf. erw. H. Oe. Br.: Bstllg. notirt. Weitere« bfl. Major Eduard: Adr. geordnet. Bstllg. notirt. Situat.-Bericht erw. Am 24. ging Bf. ab. Nicht erhalten? Bfl. mehr. Claudius: Adr. notirt. Weitere« erw. Zopyron: Alles notirt.W." folgen. Alte Adr. noch gut. S. E.; Fr. 8 30 pr. llfds. dkd. erh. Schwarzer Taugenichts: Adr. geordnet. Ohne schriftliche Empfehlung gibt es eben keine Garantte. Vielleicht war auch die Annonce noch gar nicht gelesen worden. I. Ndjd. Jassy  : Aufklärung dkd. erh. Anderes werden benützen. Rothe Vehme: Adr. geordnet. Einverstanden. Weitere« bfl. Rother Geldsack: Fehlendes durch Zwischenhand weggelassen. Adr. geordnet. Bfl. mehr. D. R. P.: Adr. geordnet. Mhrbstllg. notirt. Claus Groth: Nachr. v. 28. hier. Warum ist vorläufig nichts zu machen? Bfl. mehr. F. H. B.: Fr. 1 60 f. Schft. erh. Heinrich: Bstllg. notirt. Anderes bald erw. Siebenter: Adr. geordn. ,d.": Alle« notirt. Bfl. Näheres. Nach M. werden berichten. Herbert: Bf. vom 30/8. am 1/3. hier. Adr. notirt. Gemeldet noch nichts. Bfl. mehr. G. Newyork: Wunsch wird natürlich erfüllt. Verzögerung der Antwort bitten wegen geschäsillcher lleberhäufung zu entschuldigen. Pickelhaube i Bstllg. notirt. Werden suchen aufzutreiben. Hansen: 80 Pfg. f. die S.,D.»ibl. gutgebr.- F. M. St.: Adr. geändert. U.F. G.: Adr. geordnet. Fr. 1 48(Mk. 1 18) k Cto. gutgebr.- V. d. Eider: Rk. 78 k Cto. Ab. ic. erh. Hoffen dringend auf Fortsetzung. F. M. Lbg.: Fr. 3 78(Mk. 3) pr. Ab. September November erh. Bf. erw. R. H. Alt-Rhlu.: Fr. 17 20(öwsl. 8 40) f. Schft. erh. C.». Esbg.: Fr. 107 28(Mk.8S S0) f.Trb. erh. Veilchenstein: Mk.g00 a Cto.Ab. rc. erh. Warum so wortkarg? Ruth und Kraft: Adr. gelöscht. OrtsverwechSlg. kam daher, daß Bf. in Bln. aufgegeben war. Auch von dort schon reklamirt. Werden Richtigstellung veranlassen. Seidenwurm: Alles notirt. Mk. 13 pr. Verl. gutgbr. Avifirtes er«. Bett, abggbn.- I. V.»rl.:«eil. erh. Bstllg. folgt.- Maßkrua i Adr. notirt. Weitere» bfl. Sperre! Major Eduard: Adr. rektifi- zirt. Besten Dank für D. Abel: Adr. notirt. Weitere« bfl. Fritz: Adr. gelöscht. Alles notirt. Weitere» bfl. Fr. Hd. Sch. b. Rstdt.: Fr. 20(öwfl. 10) f. Schft. erw. Bstllg. notirt. Carbonaro: Adr. nottrt u. geordn. Bstllg. folgt. Weitere» bfl. Dante: Mk. 100& Cto. Ab. ic. erh. Adr. geordn.So schnell wie möglich" ist wirklich ebenso nöthig wie z. T.-Schicken des alten Schlendrians! Akat: Bf. erh. Adr. notirt. Bfl. mehr. Rentier: Bf. erh. Alles nottrt. Weitere» bfl.- Wolfus: Mk. 44 30 k Cto. Ab. ic. erh. Ldkr. C. a. Rh.: M«. 200 k Cto. Ab. jc. durch H. erh. Hz. St. Gll.: Bstllg. notirt. Fr.«0 werden an Ldsschh. zurückliesern. DonnerSberg: Bf. erh. Antwort bfl. Für die Denkschrift eingegangen: Einsendungen auS dem Wahlkreis Hanau, Newyork  , Aachen  . Samstag, 8. September, Abend» 8% Uhr, im groß« Saale  (8 Treppen hoch) des Schwanen(Stadt): H, schtosse«- Mersammlung der dentschen Sozialiffe«. Tagesordnung: Innere Parteiangelegenheite«. Zu»ahlreichem Erscheinen ladet freundlichst ein Der Lokalanlschuß. Ohne Vorweisung der Mitgliedskarte hat Niemand Zutritt. Schwei,. Senossenschastibuchdrucker-i und Bolttbuchhandlung von L. Hübscher.