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weiter feine Veranlassung für sie vorliegt, als daß die Objekte derselben der Mutter des deutschen Kaisers am Geburtstage seines Vaters einen Beileidsbesuch abgestaltet.„ Ich erbitte mir das schönstens, daß Sie sich in Meine Familienverhältnisse mischen. Wenn Jch auf dem Grab Meines Vaters herumtrampele und Meine Mutter unter Polizeiaufsicht stellen lasse, so ist das Mein Privatvergnügen und kein Mensch hat Mich darin zu stören. Verstehen Sie Mir?
O, das wird verstanden, und hoffentlich nicht vergessen werden.
Num weiß man doch, was die Spritzfahrten Wilhelm II. für einten Zweck hatten. Die Kölnische Obertioake und nach ihr der ge= sammte Reptilientroß theilen es jest mit: sie haben dem deutschen Voife tlar gemacht, daß die Zivilliste des deutschen Kaisers größer fein muß. Des deutschen Kaisers ist eigentlich falsch, denn das ist ja cben das Gutsegliche, daß das Oberhaupt des deutschen Reiches als solches überhaupt keine Zivilliste bezicht, sondern sich mit dem BettelEinkommen begnügen muß, das er als König von Preußen und Familienhäuptling der Hohenzollern bezieht, und daz sich Alles in Allem mindestens auf 15 Millionen Mart beläuft, wozu noch ein Gnadenbewilligungsfonds von 54,500,000 Mark fommt, von denen das Neich/ und Preußen/ zahlt. Daß er bei diesem Hungerlohn die Würde des Reichs nicht mit dem nöthigen Glanze bertreten kann, wird jeder gute Bürger einsehen und mit Freuden dafür stimmen, daß dem ärmsten aller Kaiser jährlich so fünf bis zehn Millionen oder, wie die„ Schlesische Zeitung" vorschlägt, gleich ein- für allemal hundert Milionen zur Anlage in Grundbesitz ausgeworfen werden, Seine Verdienste ums Reich werden, wenn auch nicht mehr unbezahlbar, so doch nach wie vor unschäß bar sein. Wir können uns dieser Forderung nur anschließen. Und was die Höhe der Bewilligung anbetrifft, so hätten wir einen Vorschlag zur Güte zu machen. Wie wäre es, wenn man den Kaiser, der doch mindestens den ganzen Reichstag zehnmal aufwiegt, jährlich genau das Zehnfache derselben Summe auszahlt, welche das Meich in so splendider Weise dem Volksvertretungskörper zahlt? 3970 Mal mehr als ein Abgeordneter für alle die Mühen und Arbeiten, die Zeitverluste und sonstigen Ausgaben crhält, die ihm das Mandat des Voltes auferlegt, das ist gewiß aller Ehren werth. 1010led prinids
-Wer noch etwa an der Nothwendigkeit zweifelte, das Einkommen des deutschen Kaisers zu erhöhen, den wird folgende Notiz, die wir deutschen Arbeiterblättern entnehmen, hoffentlich eines Besseren belehren:
„ Aus Süchteln bei Krefeld wird geschrieben: Bei Gründung ber hiesigen Ortsweberfrankenkasse wurde der Durchschnittstagelohn für Handweber auf 1,80 Marf pro Tag festgesetzt. Vor drei Jahren wurde gerfelbe jedoch auf 1,25 M. pro Tag heruntergejezt. Jest ist derselbe von Neuem reduzirt und auf 90 Pfennige pro Tag festgesetzt worden. Und dennoch gibt es leider noch sehr viele Weber, welche auch selbst diesen Jannerlohn nicht durchschnittlich verdienen, da sie häufig teine Arbeit haben. Dabei sind die Brodpreise sowie die Preiſe fast jämmtlicher Lebensmittel entorut gestiegen. Die Startoffelernte ist fehlgeschlagen und die Startoffeln sind in Folge dessent furchtbar theuer. Man kann sich deshalb denken, wie die Lebenshaltung In den hiesigen Weberfamilien beschaffen ist.
Und so weiter, und so weiter, den Rest kann man sich leicht ausmalen.
Wenn nun so ein ganz gewöhnlicher Weber es bis auf 90 Pfennige pro Tag bringt, wie fann man da von einem deutschen Kaiser verlangen, daß er mit Alles in Allem 60,000 Mart pro Tag existiren soll! Eine solche Zumuthung ist einfach ein Skandal. Also Bulage her, das Volk kann's zahlen.
Bismarck wird täglich kindischer. Seine Wuth, daß die Franzosen sich nicht durch seine Heßereien und Hezzageiten zu Dimmi heiten verleiten lassen, die den heißbegehrten Kriegsvorwand liefern, bezw. zu einem solchen umge- depeschirt werden können, macht sich in fo tölpelhaften Schimpfereien auf Frankreich und die Franzosen Luft, daß man beinahe Mitleid mit den verwrangelten Staatsfünstler empfinden könnte, wäre der Zweck seiner Kapuzinaden nicht ein gar so infamer. Wer aber diesen kennt und das ist so ziemlich jeder, der ein politisches Urtheil befizt- der wendet sich mit dem Gefühl des Efels und der tiefsten Verachtung von einem Treiben ab, das darauf hinauszu provoziren, wie es vielleicht seit den
läuft, eben die Welt nicht grausiger gesehen.
Raubzügen eines
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Der dumme Jungenstreich, den vorige Woche einige Angetrunkene in Havre verübt man weiß noch nicht recht, waren es überhaupt indem sie das Franzosen oder nicht gar deutsche Reichsangehörige Wappenschild des deutschen Konsulats abrissen und in den Dreck warfen, wird, obwohl die franzöfifchen Behörden fich beeilten, der deutschen Regierung jede verlangte Satisfattion zu geben, zu folgendem SchimpfErguß in der Norddeutschen Allgemeinen", dem notorischen Leib= blatt des deutschen Reichskanzlers, benut:
Die jüngsten Nachrichten aus Frankreich lassen erkennen, daß die französische Regierung bemüht gewesen ist, für die Beschimpfung des Reiches durch das Abreißen des Konsulatsschildes in Havre Satisfaftion But geben. Jener Vorgang war insofern bemerkenswerth, als er einen wetteren Beweis für die Verwilderung und Nohheit bes französischen Voltes liefert. Dasselbe ist nach und nach bon der hohen Stufe der Zivilisation, auf welcher es zur Zeit eines
der Beisteuer gehabt, sie hätten nur Almosen geben müssen zur Erso bildet diese Abzapfung der haltung der faullenzenden Armen Reichen zu Gunsten der gemeinsamen Speiseschüssel den auch dem Unwiffendsten sofort in die Augen springenden Gegensatz zum heutigen Sozialismus. Ist aber die andere Annahme richtig, welche eigentlich nach der schroffen Scheidung bei Lutas selbstverständlich ist, daß näm= lich die ersten Christengemeinden das Aufgeben jedweden Befizes forberten, so liegt die Sache ebenso far.inte
Der Sozialismus fordert die Abschaffung des Eigenthums, deutlicher, den Uebergang der Produktionsmittel in den Allgemeinbesis; das persönliche Eigenthum, die Gegenstände des Privatvergnügens, des Lurus und der Erholung sie will Niemand reklamiren, weil sie nicht zur Unterdrückung der Nebenmenschen dienen! Der Kommunismus der ersten Christengemeinden forderte aber gerade dieses Privateigenthum zum Opfer; der Reiche mußte all' seinen Besitz hergeben zu Gunsten der Gemeindekasse, aus der Alles bestritten wurde, weil Niemand arbeitete, sondern Alles faullenzte und gelegentlich gemeinsam hungerte. Der Kommunismus des Christenthums war die Gleichheit des Bettel sackes, weil er Alle zu Bettlern machte, der kommunistische Sozialis mus aber ist die Gleichheit des allgemeinen Wohlstan= des, weil er Jedem die Befriedigung seiner Bedürfnisse garantirt.
Das Christenthum war also, von seiner sozialen Seite betrachtet, ein Traum, der Sozialismus ist eine realisirbare Idee, eine That. Vom Standpunkt der heutigen Wissenschaft aus betrachtet, könnte man das Christenthum, resp. seine Verwirklichung für die Gegenwart, ein leicht= finniges Erperiment nennen, ja jogar eine oberflächliche Pfuscharbeit, verglichen mit der tiefernsten Auffassung des Sozialismus! Im Christenthume drängte ein dunkles, ohnmächtiges Gefühl nach Gestalt und Fassung, eine aufrichtig humanitäre Sehnsucht nach Linderung des Elends, nach Milderung der sozialen Ungleichheiten, wie sie die besten aber erst im SoMänner aller Wölfer zu allen Zeiten hatten zialismus beginnt die Entschleierung des Mysteriums, welches Noth und Elend umhüllt. Und wahrlich, die Erkenntniß, die der Sozia lismus uns gebracht, sie tödtet nicht, wie das sagenhafte Bild von Sais, sie bringt nicht Verderben, sondern neues Leben in den alternden Volkskörper. Durch die moderne Wissenschaft ist das Christenthum hinfällig, der Sozialismus eine Nothwendigkeit geworden: wer i'm Besitz der Wahrheit ist und ehrlich sein will, der Höre auf ein Christ zu sein und werde Sozialist!
R. F.
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geordneten Staatswesens zweifelios stand, immer tiefer herabgefunden, so daß es heute, insbesondere was die Rechtssicherheit anbetrifft, sich mit den anderen zivilisitten Volkeen Gacova's nicht mehr vergleichen fann. Gin Lard, in dent die Mörder deutscher Soldaten unter den jubelnden Zurufen des Publikums freigesprochen werden koittest, cin Land, in dem unschuldig und wehrlos Gemißhandelte, wie deutsche Sintdenten in Belfort , keinen Advokaten finden können, der ihre gerechte Sache vor Gericht vertreten will, ein Land, in dem der Präsident einer Handelskammer, wie dies in Nancy der Fall gewesen ist, cinem ganz gewöhnlichen, in Koninessachen gebräuchlichen Antrage die Nechishilfe verweigert, einfach weil dieser Antrag von einem Deutschen ausgegangen ist ein Land, in dem Solches und Aehnliches vorgefallen ist und täglich wieder vorkommen faun, schließt sich dadurch selbst aus dem Kreise der gesitteten Nationen aus. Aber Deutschland unterhält Beziehungen zu zivilisteten sowohl wie zu wilden Nationen und hat es gelernt, sich in beibe einzuleben."
4 tim stging at 15 grundsätze der Jesuiten und einige„ Rechtsgrundsäge" des Netch's gerichts zum Besten gebent. Der Leser mag selbst entscheiden: wem die Paime gebührt.
De Probabilitätslehre( Wahrscheinlichkeitslehre) bildet befonntlich die eigentliche Grundlage der Moral" der Jesuiten . Es ist das die Anschauung, daß man jede Handlung thun dürfe, welche von einer bedeutenden Autorität für zulässig gehalten wird, wenn auch andere Autoritäten anderer Meinung sind und die leytere nach gewöhnlicher Ansicht die richtige ist. Wenn eine Autorität dafür ist, so ist
die Richtigkeit„ probabel", wahrscheinlich, und wenn auch hundert
Andere dagegen sind. Denn ein Mann der Wissenschaft wird nicht Leicht einer Meinung anhängen, wenn er nicht ausnehmende und ge= wichtige Gründe dafür hatmind mod the
Escobar sagt:„ Man kann thun, was man nach einer wahr= fcheinlichen Meinung für erlaubt hält, wenn auch das Gegen= theil vor dem Gewissen sicherer ist. Hier genügt dos Anschen irgend eines doctor gravis eines ernsthaften Gelehrten oder ein gutes Beispiel. undrar
Wir wollen auf die einzelnen Fälle, welche die Norddeutsche hier auführt, nicht näher eintreten, obwohl ihre Darstellung derselben vielfach der Berichtigung bedarf. Judeh, es ist weder unjeres Amtes noch ent- Escobar spricht weiter: Darf ich einer weniger wahrscheinspricht es unserer Neigung, alles schön finden, was in Frankreichlichen Meinung mit Hintenonsegung der probablen( wahrscheinlichen) geschicht, uns zum Anwalt der französischen Chauvinisten aufzuwerfen. folgen? Allerdings; ich darf sogar die sichere hintanseßen, ja ich darf Aber zugegeben, daß französische Gerichte Verdilte notorischer Partei- selvit meine probable( wahrscheinliche) und sicherere Meinung aufgeben lichkeit gefällt, Behörden in ihren Entscheidungen nicht nach Recht und und der eines Andern folgen, wenn dieselbe nur ebenfalls proBilligkeit, sondern nach politischer Vorcingenommenheit gehandelt wo babel ist." ming in molldal di pa hat man weniger ein Recht, sich über derartige Vorfommnisse aufzur Der Jesuit kann nach diesen Grundsäßen alles thun, ohne mit halten, als grade in Preußen- Deutschland ? Geschicht nicht das, was feinen Rechtsgrundfäßen in Stouflift zu gerathen. Wenn die Sache hier und da in Frankreich vorgekommen, togtäglich in Deutschland , ist„ nur probabet", das heißt: dem Orden nit Blich ist. nicht die deutsche Rechtspflege en Hohn auf den Begriff dieses Wortes, und ist es nicht grade Bismarck , der, seitdem er am Ruder, raablassig darauf hingearbeitet hat? Bildet sich die„ Norddenische" cin, daß die Klagen über die zu große Gutmüthigkeit"( wer lacht da?) der deutschen Richter, über die 3 weit getriebene Humanität"( wer lacht da nicht?) der deutschen Rechtspflege bereits ganz und gar ber geifen sind? Doch wozu noch da polemisiren, wo nicht mir die Verlogenheit, sondern auch der nichtswürdige Zweck derselben so offen zu Tage liegt als in diesem Falle? Es ist der entlarvte Taschenspieler, der fciuer Wuth, deß man hinter seine Schliche geformen und er auf's Trockene gejest ift, in so albernen Unsläthereien Ausdruck gibt. Man läßt ihn schimpfen, und that im Uebrigen alles Mögliche, weitere Kreife über seine Listen und Finten aufzuklären.
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Diefe wenigen Beispiele zeigen, daß die Jesuiten sich vollständig auf der Höhe des neuen deutschen Reichsgerichts und überhaupt: der neuen Reichsiustiz fich befanden, also ihrer Zeit voraus varen. I med tindannybuild a minis di matind Das Reichsgericht entschied bor längerer Zeita Das Borlesen aus einer verbotenen Zeitung ist teine Verbreitung. Der Angeklagte wurde freigesprochen. Viele frugten ob dieses bernünftigen Urtheils denn was d das Reichsgericht beschließt, ist Gesez und folglich nicht ftrafbar. Wir warnten seiner Zeit, von diesem Rechte" Gebrauch zu machen: denn des Herrn und des Reichsgerichts Wege, find wunderbar. Im Frühling ds. Js. kam das Reichsgericht auch richtig zu einer Es probableren Auslegung". wer auf eine verbotene Bet
hmg abonnirt, hat sich der Antich zur Verbreitung schulz
dig gemacht und wird bestraft, weil die Schuld probabel" ist. Sind auch zwanzig andere Gerichtshöfe anderer Meinung und ist auch ihre Auffassung die wahrscheinlichere und die plausiblere, so ist doch unsere Meinung probabel", denn sie ist nicht ohne gewichtige" Gründe. Jm Mittelalter wurden die als Heren angesehenen Frauen zur Probe in's Wasser geworfen; fant eine unter, so war cs bewiesen, daß sie Here war, schwamm sie aber oben, das bewics erst recht, daß sie mit dem dann wurde fie untergetaucht bis sie todt burde fie
Teufel im Bunde war fle
In Preußen fladen in diesen Tagen die Wahlen zum Landtage tatt, dieemal stait für die Dauer von drei Jahren gleich auf fünf Jahre hinous notabene, wenn miierieile nichts dazwischent font. Der bisherigen Startelfmaiotitat war das„ elendeste aller Waylacjese", wie Bismarck cinse in einem Anfall ven WehrheitsLiebe das Dreiklaiſenwallſyſtem genannt, noch nicht schofs auf fünf hat noch durch Verlängerung der Legislaturperioden von drei Sabre die Jafamie der seinerzeit erfolgteit widerrechtlichen Oftroirnng dieses eleuden Schwindelsystems noch um einige Trämpfe gesteigert. Wie auch die Wahlen ausfallen mögen, während der fünf Jahre der Dauer des Mandats hat die Regierung übergenug Zeit, das Resultat durch abwechselnde Kompromisse mit den verschiedenen Fraktionen und Unterfraktionen zu fäljahen, während die Wählerschaft in dieser Frist absolut feine Möglichkeit hat, die Herren Vertreter zur Rechenschaft zu ziehen. Thatsächlich dreht sich denn auch der ganze Wahlkampf diesmal darum, die Bildung einer kompakten, von der Gnade der Regierung unabhä die Partei dec Mucker gigen Mehrheit im Landtage zu verhindern
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und Junker, d. h. die Erzreaktionäre, nur in solcher Anzahl in's Haus zu lassen, daß sie dem Bismarck für seine reattionären Pläne die nöthige Gefolgschaft lieferit, dagegen mit allen Zumuthungen, die ihm nicht grade passen, immer im Hintertreffen bleiben. Das ist der wahre Charakter der diesmaligen Landtagswahlen in Preußen, alles Andere, was den Wählern vorerzählt wird, ist Schwindel auf der Einen, Selbstbetrug auf der andern Seite. Das Leziere gilt namentlich von den Deutsch Freisinnigen, die da meinen, weil diesmal keine spezielle Hetze gegen sie entfesselt worden ist, einen erheb= lichen Zuwachs an Mandaten gewinnen zit können. Merkwürdige Naivetät! Als ob nicht, seitdem die Bourgeoisie in Preußen mit am Trog fizt, von Wahl zu Wahl die Opposition an Terrain verloren hätte, als ob nicht das Wachsthum des Servilismus, zu dem sie, die Freisinnigen, im Wettreunen um die Palme der Loyalität nach Kräften beigetragen und noch beitragen, grade der Partei, die der Kaiser nicht liebt, den sichern Durchfall garantirte. Man wirft ihr gnädig einige Mandate hin, die die Konfervativen zu viel haben, im llebrigen bleibt fie zur Einflußlosigkeit verdammt, solange sie nicht ivas freilich nicht ausgeschlossen ist den Gang nach Kanojia- Friedrichsruh antritt. Mit Speck fängt man Mäuse und mit etwas Kulturfämpfelei Hähnet.
Jedenfalls liegen die Tinge so, daß wie auch die Wahlen ausfallen. mögen, die Arbeiter von dem Ergebniß derselben nichts zu gewinnett, sondern nur zu verlieren haben. Selbst wenn daher prinzipielle Rücksichten, sowie das Selbstgefühl der durch das Wahlsystem getroffenen Proletarier unsere Genossen in Preußen nicht bereits verhinderten, den Schwindel mitzumachen, so würde die Rücksicht auf diese Sachlage genügen, ihre Guthaltung von der Stimmabgabe die natürlich nicht zusammenzufallen braucht mit dem Fernbleiben von Wahlkampf vollauf zu rechtfertigen, so trägt sie doch dazu bei, das Gewicht der erstangeführten Grunde noch zu erhöhen.
Wo unsere Genoffen in Preußen den Wahlkampf zum Anlaß genommen haben, an die Deffentlichkeit zu treten, haben sie es in diesem Sinne geihaut, wenn auch angesichts der berühmten Handhabung des Rechts der freien Meinungsäußerung in Preußen nicht mit genau denselben nicht mit genau denselben Worten.
Und das Verhalten, oder richtiger Enthalten der Wählerschaft wird ihnen Recht gebet.
Nachschrift. Nach einem, bei Schluß der Redaktion einlaufenden Telegramm haben bei den am 30. Oftober stattgehabten Wahlmänner= wahlen in Berlin die Freifinnigen gefiegt. Das stand zu erwarten, ist aber als Antwort auf die Schrauzrede des glorreichen Wilhelm an die Berliner Stadtväter der Notiznahme werth. Das deutsche Bürgerthum bedarf solcher Rippenstöße.
- Jesuiten . Betrachtet man die modernen"" Rechtsprüche" des Reichsgerichts, so fühlt man sich unwillkürlich in die Zeiten der Jesuiten zurück verfekt; und liest man die Geschichte der Jejuiten, glaubt man die Geschichte des neuen deutschen Reichsgerichts vor sich zu haben.
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Berurtheilt wurde unter der Herrschaft der Jesuiten stets von Rechtswegen", die Ketzer und die Heren wurden von Rechtswegen" berbrannt, ebenso Staatsverbrecher geföpft, gerädert und dem Hungertode überliefert. Alles von Rechtswegen" und in schönster Form Rechtens" und in jeder Epoche waren die Urtheile„ modern" und mit dem„ herrschenden Necht" im Einklange. Verbrannt und gerädert kann heute nicht mehr werden, das ist un modern; das Strafen muß hente„ modern" betrieben werden. Man sperrt den Verurtheilten ein und behandelt ihn so, daß er in kurzer Zeit den mo= dernen Rechtsformen" erliegen muß. Ist er bis zum Erlöschen des Lebenslämpchens gebracht, so entfäßt man den Todeskandidaten der Haft, und er stirbt in der Freiheit". Der Staatsanwalt spielt dabei den Humanen" und der Zweck ist erreicht. Der Verbrecher" ist zu Tode gefoltert. Alles von„ Rechtswegen" und dabei das Gesetz nicht verletzt, denn so was passirt in Deutschland nicht!" Zuweilen kommt es vielleicht auch vor, daß so ein Staatsanwalt ein Buch über die„ mittelalterliche" Inquisition und das mittelalterliche Gerichtsverfahren schreibt; und dann versäumt er natürlich nicht, die grauenhaften Zustände als abscheulich und schrecklich hinzustellen und die„, Humanität" der Neuzeit zu rühmen.
Auch heute gibt es viel" Verbrecher", die zwar ebensowenig etwas Verbrecherisches begangen haben, wie im Mittelalter die Heren, die man aber trotzdem oder auch gerade deshalb verbrennen möchte. Im bies in Einklang mit den heutigen Rechtsanschauungen zu erreichen, muß dem Geseze ein Sinn untergeschoben werden, der ursprüng= lich nicht darin war. Diese Aufgabe liegt dem Reichsgerichte ob. Die Herren Reichsrichter haben zu der jesuitischen Auslegungsmethode gegriffen, da ihr eigenes Gehirn zu schwach war, eigne Methoden zu entdecken.
Um die frappante Aehnlichkeit zu illustriren, wollen wir einige„ Rechts
war.
Die Here wurde also crsäuft, ob sie schwamm oder nicht. So auch hier. Der Mann liest aus einer berbotenen Zeitung vor. Dies ist nicht strafbar, das ist gejeklich erlaubt. Aber der Mann muß doch erst die Zeitung in seinen Besitz bekommen haben, ehe er vorlesen kann und das kann er nur dadurch, daß er Andere zur Verbreitung„ auftiftet. Das Vorlesen ist erlaubt, weil es probabel ist, aber der Mann muß doch erst die Zeitung in seinen Besitz bringen, und daß dies erlaubt sei, ist nicht probavel, folglich muß der Mann eingesteckt werden, denn das Reichsgericht hat doch eine probable" Anschauung! Bei den Jesuiten ist die Thatsache unangefochten, daß ein doctor gravis je de Meinung probabel machen kann, und daß dies genügt zur Rechtfertigung ieder That.
Gregor von Valencia untersuchte ungescheut die Frage, ob ein Richter, der ohne Ansehen der Person Recht sprechen soll, zu Gunst en seines Freundes Recht sprechen dürfe. Antwort: Ja!
Noch mehr, er könne sogar in der Absicht, seinem Freund zu dienen, das eine mal sia) dieser Meinung anschließen, das andere mal immer aber die entgegengejezte zur Richtschnur nehmen. vorausgesetzt, daß fein„ Skandal" daraus folge.
Nach diesem Grundjabe wird im neuen Polizei Deutschland bei dem sogenannten„ groben Unfug" verfahren. Die Einen dürfen dies und jenes thun, die Anderen nicht.
Bismarck darf den Staiser Friedrich beleidigen und beschimpfen, Arbeiter dürfen es aber nicht.
Ganz wie bei den Jesuiten wird bei uns Recht" gesprochen dabei sind wir die„ erite " Nation der Erde.
und
Alles schon dagewesen" würde Ben Abita sagen, wenn er die Erkenntnisse unserer patriotischen Richter und namentlich der Reichsrichter läse..
,, Die heilige Familic". Um Gefften, der sich eines Altentais gegen die herrschende Lüge schuldig gemacht hat, in Mißkredit zu bringen, hat Bismarck nad Kompagnie den geistig nicht ganz normal entwickelten Sohn des Attentäters dazu veranlaßt, cinen Antrag auf Entmündigung des Vaters zu stellen. Man hat dem unglücklichen Menschen gejagt, dadurch werde er seinen Vater vor lebenslänglichem Zuchthaus, vielleicht gar vor dem Schaffot bewahren. Das Gesindel, welches auf diese Weise, seinen Respekt vor der Heiligkeit der Familie bethätigt, weiß schr genau, daß nicht Gefffen es ist, der das Zuchthaus und Schlimmeres verdient hat, sondern ganz andere Leute. Apropos, da wir gerade von der Heiligkeit der Familie" reden, so sei hier noch erwähnt, daß abfolut ficheren Mittheilungen zufolge der Passus des berüchtigten Bismarc'schen Immediatschreibens, welcher den verstorbenen Staifer Friedrich für einen Landesverräther erklärt, auf ausdrücklichen Wunsch des hoffnungsvollen Sohns, Se. Majestät des Kaisers Wilhelm II. , in das Schreiben aufgenommen worden ist. Der schärfste Stommentar dazu wäre eine Abschwächung. fisibilisti olaf bj too
Aus dem Lakaienbericht, mit dem die demokratische „ Frankfurter 3kg." ihre Leser über die Reise Wilhelms II. nach Ita= lien unterhalten, und den wir in der vorigen Nummer bereits gekenazeichnet, seien hier noch einige Perlen herausgegriffen. Man höre:
Allerdings, es waren schöne Tage, die Neapel foeben geichen hat, und denjenigen, welche sie mit durchlebt haben, mag cs schwer werden, mit den Alltagskleid die Alltagsstimmung wieder anzuthun. Das Schönste, was dem Staiser in Italien geboten wurde, hat er in Neapel genossen, und er hat sich diesem Genießen mit der ganzen Frische eines unblafirten Menschen hingegeben. Der ernste Ausdruck, welcher bei dem Einzug in Rom den Leuten Ausrufe der Verwunderung entlockt hatte, war zusehends aus dem Gesicht des Kaisers gewichen und hatte in Neapel unter den Eindrücken des begeisterten Empfanges, eines unbekannten Volislebens, und angesichts landschaftlicher Schönheiten, die wenigstens in Europa thres Gleichen suchen, der glücklichsten und fröhlichften Stimmung Play gemacht. Eine besondere Freude hat dem Kaiser der Tag in Castellamare und am Golf von Neapel gemacht. Was war das aber auch für ein Tag! Das alte Wetterglück der Hohenzollern , das dem ersten Wilhelm bis an sein Ende treu geblieben ist, bewährte sich auch an diesem Tage." Dieser Schwaz bedarf eigentlich keines Kommentars. Leute, die fich verwundern, wenn ein Mensch einmal ernst dreinschaut, der Telder
über ein Land von fünfzig Millionen Menschen regiert, und der, wenn es ihn danach fiselt, verbrecherischer Weise genügend Einfluß hat, einen Weltkrieg zu entfesseln, solche Leute mögen auch die servile, tausendmal und zuletzt kaum vor einer Woche durch die Thatsache n widerlegte Lüge vom Wetterglück der Hohenzollern " nachbeten. Die Sonne bescheint Manchen öfter, als er es verdient, aber sie als gewissermaßen im Dienst der Hohenzollern stehend hinzustellen, das bringt nur fertig, wer jeder Spur von politischen Anstandsgefühls was sagen wir? der jeglichen besseren Geschmackes baar ist. Weiter: „ Kurz darauf bestieg der Kaiser mit dem König und den übrigen fürstlichen Personen ein schmuckes Segelboot, um sich an Bord des Admiralschiffes„ Savoia" zit begeben, auf welchem zunächst ein Frühstück eingenommen wurde. Unter die bei demselben aufwartenden Kellner hatte sich, in der Uniform cines folchen, ein Mitarbeiter der ,, Tribuna" gedrängt, und von diesem weiß ich, daß der Kaiser während des
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