ist, hat der Prozeß klein und Genossen in Offenburg   gezeigt. Beiläufig hat gegen die Freisprechung des Klein die Staatsanwalt­schaft Revision eingelegt, während sie die Freisprechung der auf Grund der Angaben des Klein angeklagten und f. 3. in Untersuchungshaft Genommenen nicht anzufechten wagt. Das kennzeichnet das heutige Justizverfahren.

Wenn auch nicht als Sozialistenprozeß, so doch als durch das So­zialistengesetz erzeugter Prozeß ist die Verhandlung gegen den Anarchi­ften Martin Etter von Gönningen   zu verzeichnen, die am 1. No­vember in Stuttgart   stattfand und mit der Verurtheilung Etters zu Jahren Zuchthaus, wovon 6 Monate für Unter­suchungshaft abgehen, und 5jährigen Verlust der bürger= lichen Ehrenrechte endete. Etters Verbrechen bestand darin, daß er in St. Gallen  , also in der Schweiz  , eine Kiste Dynamit aufbewahrt und bei seiner Abreise dem seither als Lockspizel entlarvten Schrö= der übergeben haben soll. Schröder selbst steht als Schweizer   Bürger außer dem Machtbereich der deutschen Geseze, sein Anstifter und Mit­wiffer ,,, Chef" Krüger, steht über dem Geseze und ging daher frei aus. Die kleinen Anarchisten wirft man in's 3uchthaus, die großen Staatsretter läßt man laufen.

Jm 15. hannover'schen Reichstagswahlkreis( Stade­Bremervörde) fand vorige Woche Neuwahl zum Reichstage statt, da Herr von Benningsen wegen seiner Beförderung zum Re­gierungspräsidenten von Hannover   sein Mandat hatte niederlegen müſſen. Der ewige Ministerkandidat wurde wiedergewählt, aber seine Stimmen gingen von 8791 auf 5367 herunter, desgleichen die der Freifinnigen von 1401 auf 763. Nur unsere Partei erhielt einen Zuwachs, und zwar von 1621 auf 2045 Stimmen. Kandidat war Genosse Molkenbuhr von Kellinghusen  .

Die obige Stimmenzahl ist die größte, die wir bisher in diesem Wahlkreis erhalten. Danach dürfen wir die Aussichten für die nächsten allgemeinen Wahlen zum Reichstage bemessen. Der Talmi- Arbeiter­freund soll seine helle Freude erleben.

Armer Jesus  ! Der Weber Gladewiz in Mittweida  in Sachsen   hat das Zitiren dieses staatsgefährlichen Aufwieglers und Hezapostels arg büßen müssen. Vor einigen Monaten hatte er dem Oberpfarrer Morba ch, der bei der Beerdigung des Technikumsieners Hirschhoff das Glockengeläute unter dem Vorwand verweigert hatte, Hirschhoff set in angetrunkenen Zustande verunglückt, in der Mitt­weidaer 3tg." entgegengehalten, diejenigen, die den Splitter in ihres Bruders Auge sehen, möchten sich doch vor dem Spiegel beschauen, da­mit sie auch den Balken in ihrem eigenen Auge entdecken könnten. Sol­ches Zitiren des Herrgotts gegen ihn könne sich kein Priester gefallen laffen, meinte der Pfarrer, ging hin, verklagte den Jesus   pardon, den Gladewiß, und das Landgericht lauter gute chriftliche Richter verurtheilten die Bergpredigt nicht doch, den bösen Zitirer der Berg­predigt, zu 4 Wochen Gefängniß. Und die Beleidigung des Mannes Gottes war gefühnt.

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Etwas später ließ sich derselbe Gladewiß beikommen, das Singer'sche Buch über die Lage der Arbeiter in Nordböhmen   zu besprechen, um im Hinblick auf die Wohnungszustände in Mittweidaer   Arbeiterhäufern mit dem Saz zu schließen: Das Schlotjunkerthum keines Landes, auch das der freiesten Republik nicht, hat das Recht, pharisäerhaft scheinheilig an die Brust zu schlagen und angenverdrehend auszurufen: ich danke Dir Gott  , daß ich nicht bin wie jener Zöllner."

Das konnte sich der Ziegeleibefizer Köhler in Lauenheim, Befizer einer Hütte, von der Gladewiß erzählt hatte, daß in ihr das halve Fürstenthum Lippe, ungefähr 20 bis 30 Männlein und Weiblein ein­trächtig bei einander schlafen", nicht bieten lassen. Er fühlte sich durch das Gleichniß vom Zöllner und Pharifäer beleidigt, lief hin, verklagte Gladewiß und erzielte eine Verurtheilung zu 75 Mart Geldbuße oder 14 Tagen Haft, sowohl gegen Gladewig als auch gegen den Redakteur der Mittweidaer   Zeitung."

Armer Jesus  ! Wie würde es dir ergehen, wenn du heute lebteft und in die Hände dieser Christen fieleſt!

An die Kirchenbehörden im Neich der Gottesfurcht und frommen Sitte richten wir aber das dringende Gesuch, eine zeitgemäß verbesserte Bibelausgabe zu veranstalten. Die Interessen von Staat und Gesell­schaft, Altar und namentlich Thron verlangen es. Um ein Beispiel zu geben, so muß es fortan heißen: Was fümmerst Du Dich aber um den Balken in Deinem eigenen Auge, Da Tölpel? Gehe hin und schaue, ob Dn nicht ein Splitterchen in Deines Bruders Auge ausfindig machen kannst, und dann sprich schleunigst über ihn die Verdammung Probatum est!

aus."

Frankreich  . Die Dynamit- Attentate, welche Anfang voriger Woche zwei der berüchtigsten Stellen- Vermittlungs­Büreaus zerstörten, ohne dabei Menschenleben zu schädigen, sind eine beredte Antwort und Warnung an Regierung und Rammter. Seit Jahren hatten dieselben versprochen, Abhilfe zu schaffen gegen die ich eußliche Ausbeutung, welcher der Stellen­suchende in den betreffenden Büreau's preisgegeben ist, aber bis dato haben sie noch keinen Finger gerührt, Besserung herbeizuführen. Die Stellungs- Vermittlungs- Büreaur sind bekanntlich eine Napoleonische Schöpfung, welche den Charakter der schonungslosesten Ausbeutung niit dem einer polizeilichen Spionir- Anstalt vereint. Seit Jahren ist eine Bewegung im Gang, welche von der Regierung Unterdrückung der betreffenden Büreaur fordert. Die Träger dieser Bewegung haben

zuerst bei Deputirten petitionirt, in der Straße manifestirt, anfangs friedlich, endlich mehr oder weniger heftig und leidenschaftlich. Alles umsonst. So haben Einzelne schließlich zum Dynamit gegriffen, um für ihre Beschwerden Gehör und Abhilfe zu erzwingen. Die Zer­störungen durch Dynamit find Nacheakte von Personen, die durch Gleich­gültigkeit und bösen Willen ihnen gegenüber zum Aeußersten getrieben worden sind. Verantwortlich dafür ist einzig und allein die sträfliche Nachlässigkeit von Regierung und Parlament. Natürlich wird das Er­eigniß von der ganzen reaktionär- opportunistischen Presse vergnügt, aus­geschlachtet und zum Ausgang einer Hesiagd gegen Sozialisten, Breß­und Versammlungsfreiheit gemacht. Wären die Attentate als Rache­akte nicht so erklärlich, und wollte man den Thäter nach dem Sprüch wort suchen, der hat es gethan, dem die Sache zu Gute kommt", fo müßte man sie auf Rechnung der Regierung, der Polizei sezon. Noch nie ist den Trägern der Ordnung" eine Gelegenheit günstiger gewesen, wie die vorliegende, um den Wind der Reaktion mit vollen Backen zu blasen und gegen alle Freiheit zu donnern. Der Temps" leistet ant jesuitischer Sophistit Unübertreffliches. Dem Blatt der weisen. Mäßi­gung" ist es natürlich nur um Aufrechterhaltung der Freiheit" u thun, aber es giebt eine unbegrenzte Freiheit, die nicht immer mit der gesunden Freiheit verträglich ist." Und unt diese gesunde Freiheit" nach dem Herzen der Temps"," Matin" 2c. zu retten, heißt es Maul­forb her und Polizei. Kann die Reaktion die Attentate den Sozialisten nicht an die Rockschöße hängen, so sucht sie dieselben doch moralisch da­für verantwortlich zu machen. Durch ihre Propaganda sind sie an Allem schuld. Der Appell an die Gewalt ist in einer Republik das größte Verbrechen gegen die Freiheit und muß als solches gestraft werden." Kurz und gut, die Explosionen haben der Reaktion neues Wasser auf ihre Mühle geschüttet, und sie macht Nießenanstrengungen, die Situation auszubeuten.

On.

I

gouverneurs von Surinam  , woselbst viele Juden wohnen, an einen Antisemiten vergeben worden, Ihr Mr. M. A. de Savornin Lohman. Und was hat sich hinterher herausgestellt? Die Anstellung ist erfolgt weil boshafte Gläubiger auf das Gehalt des frommen Christen seiner Schulden wegen haben Beschlag legen lassen.

Wie die Thronrede dieses Jahres uns verkündigt hat, dürfen wir endlich endlich in Holland   etwas für die Arbeiter erwarten. Die Regierung wird den Abgeordneten des Volkes"( muß heißen der Neichen und Spießbürger) ein Gesetzchen vorlegen, behufs Beschränkung der Frauen- und Kinderarbeit in den Fabriken. Das wird so Etwas sein, das! Aber eine Vorlage im Sinne des Antrags des Genossen F. Domela Nieuwenhuis   auf Abschaffung der gezwungenen Kundschaft( Trucksystem), der schon einige Monate alt ist, ist noch nicht erschienen, und es wird den Arbeitern mit jedem Tag klarer, daß der Antrag nie Gesetz werden wird. König Gorilla  " ist sterbenskrant, frank wie der Löwe der Fabel; und wenn er von seinen theuren Herren Unterthanen Abschied nimmt, so haben wir nichts mehr auf Erden als ein kleines Prinzeß'chen, von dem wir nicht wissen, ob es Oranienblut und damit holländische Gottesgnade im Leibe hat.

Wird dann das deutsche Reich uns liebevoll verschlucken? Vielleicht noch der Eisenstirn? Allein man bedenke wohl, wir können zwar Republikaner sein, aber wir werden niemals gute Eisenstirner. Zum Schluß eine Frage an die Redaktion des Sozialdemokrat". Wie denken die deutschen Parteigenossen über die Schulfrage? Das hiesige Klerikale Kabinet wird sich bald auf die Volksschule werfen. Halten es die Deutschen   für wahr, daß eine neutrale" Schule etwas Unmögliches ist? Würden sie sich für das Subsidiensystem und für die Frei(?)- lassung der Eltern erklären oder sind sie Vorfämpfer einer Staats­schule mit Haut und Haaren? Halten Sie deshalb ein Zusammenthun mit den kirchlichen Parteien in der Schulfrage, wie es einige Sozialisten in Holland   verstehen, für erlaubt oder nicht? Mit sozialdemokratischem Gruß!

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Clemens.

( Wir wissen nicht recht, was der Einsender unter neutraler Schule" versteht; meint er gemischt konfessionelle, so halten wir dieselben zwar nicht für unmöglich, aber für eine Halbheit, die in keiner Weise unsern Grundsägen entspricht. Schon die konfessionslose Schule ist ein Kom­promiß, insofern sie den Dogmenkram ignorirt und nicht kritisirt. Aber mit der theologischen Frage ist die Schulfrage noch nicht erschöpft. Nicht minder wichtig als dieſe iſt die Frage des Geschichtunterrichts, der Naturwissenschaft 2c. 2c., wo je nachdem mindestens ebenso viel Unheil angerichtet werden kann als im Religionsunterricht. Die Neutralität, die sich nur auf das Lehren der allseitig anerkannten That­sachen beschränkt, ist selbstverständlich auch hier eine Halbheit, aber immerhin nur das kleinere von zwei Uebelu. Was die Organisation des Schulwesens anbertrifft, so sind wir für die staatlich geleitete Schule, weil diese allein die Durchführung des obligatorische n Unterrichts und der Unentgeltlichkeit des Unterrichts gewähr= leistet. Aber staatliche Leitung des Schulwesens bedeutet nicht Mono= pol der Staatsschule. Schließlich sind wir der Ansicht, daß ein Zu­sammengehen von Sozialisten und Pfaffen in der Schulfrage eine Unmöglichkeit ist. ( Red. S. Sozd.)

ned

Korrespondenzen.

thin sunsa bit

Elberfeld  , 10. Nov. Die seit März dieses Jahres eingeleitete Untersuchung in Sachen des großen Geheimbundprozeíies schwebt noch immer. Haussuchungen und Vernehmungen, Vernehmungen und Haussuchungen, das nimmt gar kein Ende. Was eigentlich zum Vorschein kommen soll, das wissen die Götter. Allerdings wußte die ,, Elberfelder Zeitung" fürzlich zu berichten, daß ein umfassendes An­klagematerial vorhanden sei, trotzdem fanden diese Woche abermals Haussuchungen zu gleicher Zeit und in größerer Anzahl in Barmen, Elberfeld   und Remscheid   statt, und zivar bei Personen, welche schon zu Anfang der Untersuchung in Anklagezustand versezt und in Untersuchungs­haft genommen waren. Man scheint aber immer noch nicht genügend" zu haben, troß dem umfassenden Anklagematerial" der Elberfelder Zeitung", trotzdem man sich nun schon acht Monate alle ordentliche Mühe gegeben und eine Untersuchung in Szene gefeßt hat, die alles in Schatten stellt, was bei schon stattgehabten Sozialistenprozessen in dieser Hinsicht geleistet wurde. Nach den oberflächlichen Schäzungen beläuft sich die Zahl der bis jetzt in Auflagezustand versetzten Personen auf mindestens 200 und die Zahl der vernommenen Zeugen ist sicherlich nicht daruiter. Unsere hiesigen Staatsretter, das dreiblättrige Kleeblatt, Pinoff, uhles und Stammhoff gehen eben von dem Standpunkte aus: Die Quantität muß die Qualität" ersetzen, und so fann man sich auf heitere Tage gefaßt machen, wenn der große Tanz losgeht.

Sprechsaal.

Waldheim   in Sachsen  . Wir halten es für Recht und für unsere Pflicht, vor dent Holzbildhauer Emil Hofmann alle Freunde der Arbeitersache eindringlichst zu warnen.

Derselbe mißbrauchte das Vertrauen der Arbeiter in unerhörter Weise, indem er als Kassirer der Zentral- Kranken- und Sterbe Kasse der Tischler 300 Mark unterschlug und zu diesem Behufe einen Postschein über M. 120. gefälscht hat.

Da er sich nach der Schweiz   gewendet haben soll, bittet man alle dortigen Freunde, überhaupt Jedermann, dessen Adresse an die Exped. d. BI. gelangen zu lassen, um ihn zur Schadloshaltung zu zwingen und zu verhindern, daß er weitere Arbeiterkaffen betrügt. Es kann der Arbeitersache nur zur Ehre gereichen, wenn gegen solchen Ver­trauensmißbrauch auf's Rücksichtsloseste öffentlich verfahren wird. Solche Leute nehmen das Geld wo und wie sie es vermögen.

Briefkasten

der Nedaktion: Briefe und Einsendungen erhalten aus: Berlin  , Crimmitschau  , Fall River  ( Mass.), Paris  .

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der Erpedition: Sch.: Nachr. v. 12/11 hier. Alles entsprechend geordnet. Grenzpfahl: Gewünschtes It. Bf. v. 15/11. V. K. Prg.: 8 Shg. 2 P. f. Schft. erh. Bstllg. folgt u. bfl. das Erfragte. Rother Hans: Sie haben den Namen falsch gelesen. Adr. W. ge= ordnet. Bfl. Weiteres. Lionel: Bstllg. v. 13/11 notirt. Erfragtes am 15/11 bfl. Bei Wrng. ist größte Präzision der Angaben unerläß­lich. Rother Kurfürst: In so dringt. Dingen sind 7 Tage Warte­zeit doch zu lange. Alles Andere bfl. D. R. P.: Nachr. v. 13/11 erh. Adr. geord. Bstllg. notirt. Absenderangabe verlangen wir, weil sie die Post hier bei Posteinzahlungen zur Kontrole von uns verlangt. Senden Sie Papiergeld, dann sparen Sie sich und uns den Rummel. Claudius: In Bfkasten. Nr. 44 quittirten wir A.- Sache. Adr. für G. ist richtig. Von d. A. a. d. M'sp. findet sich Nichts vor. Geschäfts­sache braucht kein Doppelfouvert. An's Geschäft adressirte Privatbriefe für Personen unseres Personals sollen innen den Namen des Betreffen­den, außen nur die Geschäftsadresse tragen. Dante: Adr. geordnet. Referenz wird vermittelt. Avisirtes erwartet. Carbonaro: M. 50 a Cto. Ab. 3. Qu. 2c. erh. Ad. u. Bstllg. notirt. Bl. mehr. Flore­stan: M. 3p. Ufd. dkd. erh. Wann wird der Schwerenöther Tsch. denit endlich Wort halten mit d. alten Sache? Herzl. Grüße!- Falken: Ihr Abonnement ist am 12/6 a. c. nur p. 2. u. 3. Qu. bezahlt, des= halb 3hlg. v. 18/10 irrthümlich auf Sie statt Sg. vom Erpedienten eingetragen. Steht jetzt auf Sgr. Harmosan: M. 60- a Eto. u. 1 dir. Ab. 4. Qu. erh. Bftllg. folgt unter Beachtung des Weiteren. v. d. Eider  : M. 100 a Cto. Ab. 2c. erh. Besserung im Dr. ist ein­getreten. Weiteres nach Wunsch. W. A. M'donald: Sh. 1.6 Ab.= Rest pr. Ende 88 erh. Siebener: M. 250 a Cto. Ab. 2c. erh. u. Ueberschießendes It. Wunsch mit M. 250 d. Ufonds. dkd. zugewiesen. Bfl. am 8/11 Näheres. Henry Guggenheim London  : Ihr Bf. vom 17/11 ist nach A. abgegangen, wohin Sie sich fünftig direkt wenden wollen. Wir haben mit der Sache und mit Ihnen nichts weiter zu thun. Herbert: Halten Sie fest, daß Sonntags hier keinerlei Brief= austragung stattfindet und Sie werden erklärl. finden, daß wir erst am 9/11 antworten konnten. Raimund: is" war schon anderseits re­tlamirt u. besorgt. 4. Qu. ist ebenso bezahlt. Ab 89 verfahren sodann nach Wunsch. Beilage besorgt. Rother Geldjack: Gut. G. erwartet. Unterlassungssünde der Zwischenhand wird monirt. Schlachtfeld: Be­stellung u. Adr. notirt. Im Weiteren haben Ihren Irrthum festgestellt. Brfl. die Beweise 2c. Clans Groth.: M. 11 95 in Athlsch. u. Ggr. gutgebr. Bitllg. folgt. Betr. H. haben Sie leider recht. Helfen Sie's ändrrn! Avisirtes willkommen. Unbekannt: 1 Penny f. Bl. erh. Afai: P. R. v. 18/11 hier. Ist besorgt. Philo: Sdg. kreuzte mit P. K. Vergessen Sie nicht, daß wir noch im Umzug sind. Brümaire vergriffen. Brg. u. Rthschl. folgen p. 3. Gerhard Charleston: Aufschluß veranlaßt.-A. H. N. York  : Gedenkblätter u. Brf. erh. Unverkauftes eventuell remitirbar vorbehalten, Nota gutgebr. Nieder m. S." längst rergriffen. Nachlfrg. besorgt. Voholg. 1. Erped. sind jetzt Fins. Rubicon: Bf. u. P. St. v. 18/11 erh. Selbstverständlich ist eingeschrieben" praktischer, also, wie Sie wollen. Bfl. mehr. Stein­eiche: M. 100- baar u. M. 14 30 p. Sgrchng. a Cto. Ab. 2c. erh. F. P. verzögert. Beilagen besorgt. Leitelshein: M. 650 gesammelt anläßlich eines Ritterschlags p. Ufds. dkd. erh. Pharao: Nachr. v. 18/11 hier. Mitgetheiltes war uns bekannt. Bft. Näheres. Laffe: M. 100- a Cto. Ab. 2c. erh. Bstllg. u. Adr. notirt. Weiteres bfl. Leonidas: Gewünschtes folgt. Adr. geord. u. Weiteres dkd. ad notam .8.3 genommen. Bfl. mehr.-G. M. Cincinnati  : Anwig. über Pfd.. erh. Ihr Postclerk hat Recht. Ebendeshalb heißt es in unfrer Notiz am Kopfe des Blattes ausdrücklich: ,, Kentish Town Road Post­office. Das ist die einzige dieses Namens hier. Adresse also genau, wie Sie wünschen.

Unser staatsretterisches Kleeblatt hat sich eben verrechnet, sie dachten etwas Kolossales zu Stande zu bringen, als sie den Prozeß mit den Massenhaussuchungen und Verhaftungen inszenirten, als es jedoch an's Werk ging, siehe da, da ward es Nichts und wieder Nichts, das wunder­schöne Material zerstob und nichts blieb als Lug und Trug ihrer pflichtgetreuen Spizelbande. Und so habeit sie denn ihre Suche in's Unendliche verlängern, jedes Körnchen mühsam aufraffen müssen, das sich am Wege darbot und eine Ernte zu versprechen schien. Aus allen Orten und Enden des deutschen Reiches werden Angeklagte und Zeugend herangezogen und immer noch kein Ende. Und was wird nicht alles herangezogen! Und wie wird gesucht! Die reinsten Stindereien lächer­lichster Art wechseln mit abgefeimten Schurtereien ab. Der strebsame Untersuchungsrichter Uhles arbeitet" in einer Weise, die Mitleid er­regen fönnte, wenn sie nicht so schuftig wäre. Hat dieser Herr Leute zit vernehmen, so weiß er ihnen dieses und jenes zu erzählen, was Zeugen unter Eid beschworen haben sollen. Gestehen Sie nur, es hilft Ihnen doch nichts, wir haben und wissen Alles." So geht das in einem fort, nur schade, daß die Leute in der Regel nichts wissen, weil sie eben nichts wissen können, weil Alles Polizeimach e ist. Es ist rein zum Lachen, was diese Streber alles für geheime Ver­bindung ansehen, es ist, um mit Auer zu reden, wirklich der reine Ulf. Es kann aber auch gar nicht anders sein, das Buttkamer'sche System ist eben überall eingerissen, so daß die Polizeifnechte nicht mehr wissen, was sie für Toll- und Dummheiten aushecken sollen. Unser Oberstaats­retter, genannt Polizeikommissär Stammhoff, ist ganz außer Rand und Band; findet ein beliebiges Vergnügen statt, wird es verboten, findet eine Versammlung statt, wird sie aufgelöst oder er verbietet Diesem oder Jenem, zu sprechen; findet er bei einer Haussuchung einen Sozialdemokrat", so geberdet er sich rein wie toll. Dabei treibt dieser Bursche den gröbsten Amtsmißbrauch, wie sich erst kürzlich wieder zur Evidenz erwiesen hat, gelegentlich des Hehlerei- Prozeßes Benrath  . Laut Zeugenaussage hat sich der Hüter des Gesetzes soweit verstiegen, daß er sich einer ganzen Stompanie schon vorbestrafter Leute als Zeugen bediente und einem derselben eine Belohnung bis zu 500. Mark ver­fprach, wenn er eine für Stammhoff genehme Aussage mache und damit den betr. Angeklagten Beurath belaste. Aus obigem Beispiel fann man ersehen, daß der Polizei kein Mittel zu schlecht ist, um ihre edlen Zwecke durchzuführen, besonders aber gilt das uns Sozialisten gegenüber. Nun, treibt eure Gemeinheiten jo lange wie es euch gut dünft, uns soll es recht sein, wir bleiben trotz Einterferungen und Polizeiverfolgungen die Alten und werden an's Ziel ge= langen. and ajdo Die Wupperwacht.

Ans Holland  . Bei uns heißt es jetzt: Schwarzer Hund" spielt König Nobel", d. h., die Seleritalen( Katholiken und Antirevo­lutionäre"), welche Dank dem Ausfall der lezten Wahlen Regierungs­partei geworden sind, ihre Herrschaft angetreten haben und lustig daran find, sich unpopulär zu machen. Nach ihrem Sturz, und die Herren werden fallen, wird die Zeit gekommen sein, für was man in Holland   houbo spitbin and bie Volkspartei  " nennt, ein Stonglomerat von Sozialdemokraten( died of Achtung. Mehrheit) und bürgerlich- Madikalen, und welches je eher, je lieber aus einander foll! Aber zurück zu unsern Schwarzröcken. Die fetten und einträglichen Aemter werden jetzt nach und nach sämmtlich ihren Krea­turen zugeworfen kein Wunder, haben doch die liberalen Herren von 1848 an es ebenso gemacht, und Schwarzer Hund" hat sich damals immer und immer wieder das Maul lecken müssen; das wird jetzt mit Heißhunger nachgeholt. Vor wenigen Tagen ist der Posten des General­

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