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nennen. Und nun sollen nicht die fleißigen Herumlungerer, sondern das nichtsthuerische Arbeitsvolt alle diese schönen Dinge genießen? Nein, das darf nicht sein, so eine himmelschreiende Ungerechtigkeit fordert den schärfsten Protest, die einschneidensten Gegenmaßregeln heraus. Her absezung der Löhne um mindestens die Hälfte, oder besser, Rückkehr zur Naturallöhnung, damit die Arbeiter gar nicht erst in die Versuchung gerathen, einmal zu probiren, wie alle die schönen Dinge schmecken, an denen sich das Geldprozenthum den Magen verderben muß und die Glieder verweichlichen.

Scherz bei Seite. Auch wenn die Dinge, die der Hochangesehene" gesehen haben will, nicht das genaue Gegentheil der Wahrheit wären, auch wenn z. B. die armen Mörtelträgerinnen nicht mit einem Lohn abgespeist würden, der ihnen kaum gestattet, einen Apfel zu ihrem trockenen Brot beim Frühstück zu verzehren, statt sich einmal in der ge­schilderten Weise gütlich thun zu können, zeugte die Notiz von einer erbärmlichen Engherzigkeit, einem verächtlichen Pharisäerthum, angesichts des wirklichen Standes der Dinge, der thatsächlich in jeder Hinsicht unzulänglichen Bezahlung dieser Proletarier aber, ist sie grad heraus eine Infamie. Welche Schlechtigkeit gegen die Arbeiter sie bezweckt, ist aus den Zeitungen, denen wir sie entnehmen, nicht genau ersichtlich, daß sie nur auf eine solche abzielt, liegt auf der Hand, und darum: An den Pranger mit dem hochangesehenen Lügenbuben und seinem journalistischen Helfershelfer!

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Das ist ein gefundenes Fressen dachte der Redakteur des nationalmiserablen ülmer Tageblatt", als er die Heulmeierei über die Gansviertel und Butterhörnchen verzehrenden Münchener   Bau­arbeiter las, druckte sie ab und knüpfte flugs daran eine Ermahnung an die Armenpfleger, in Zukunft strenger gegen die noth= leidenden Arbeiter aufzutreten, und im Winter weniger ent­gegenkommend gegen Hilfesuchende zu sein. Wenn die Arbeiter wüßten, daß die Herrlichkeiten des Armenhauses ihnen nicht wie die gebratenen Tauben in den Mund fliegen, dann würden sie sich in Zu­kunft vor so ruchloser Verschwendung hübsch in Acht nehmen 2c. 2c.

Es ist wirklich großartig, wie sie sich alles zum Besten auszulegen wissen, diese Volksfreunde. Sie gönnen den Arbeitern nicht einmal die Almosen des Armenhauses, so sauer er sich diese gewöhnlich er= arbeiten muß. Dem Faullenzer das Zuckerbrod, dem Arbeiter die Peitsche das ist das Ideal", das ihnen vorschwebt.

Wir haben ein Unrecht gut zu machen. Die von Herrn Edm. Drummont dem gegenwärtigen Kronprinzen von Desterreich nachgesagten Heldenthaten haben diesen nicht zum Urheber. Aus einem jener fashio­nablen Sommerfurorte, in denen sich die hohe, höhere und höchste Ge­sellschaft einige Wochen im Jahr zusammenfindet, um die Ereignisse der Saison im Grünen durchzuhecheln und für neuen Unterhaltungsstoff Sorge zu tragen, schreibt uns ein dorthin verschlagener treuer Leser":

Im Interesse der Wahrheit ergreife ich die Feder, um Ihnen mit­zutheilen, daß Sie dem österreichischen Kronprinzen, Rudolf von Habsburg, bitter Unrecht gethan. Nicht er, sondern sein Vetter" und Busenfreund Erzherzog Otto war es, der es versuchte, mit seinen Zechgenossen in das Schlafzimmer seiner Frau einzudringen. Da ihm dieß nicht gelang, rächte der Erzherzog sich an ihr in folgender Weise. Er faufte einige hundert Photographien, die eine seiner Freundinnen" splitternackt in einer ihrem horizontalen Handwerk entsprechenden Stel­lung darstellen, und ließ von geübter Hand diesen den Kopf seiner Frau nach einer ihrer Photographien aufsetzen, so daß Jeder, der das Bild der nackten Phryne zu Gesicht bekam, annehmen mußte, es sei das Bild der Gemahlin des Erzherzogs Otto. Diese Photographien versandte der würdige Erz- herzog an die hohen"," höheren" und" höchsten Herrschaften".

Jedem das Seine, wie es im Staate der Intelligenz heißt. ded Auch bei der famosen oder sagen wir lieber richtig: brutalen Ver­höhnung des Leichenbegängnisses war Rudolf unbetheiligt. Hier waren es der besagte Otto und sein älterer Bruder Franz Ferdinand  , die der ,, Kanaille" zeigten, daß wahre Prinzen von Geblüt über so plebejische Vorurtheile, wie die Achtung vor den Todten, himmelhocherhaben sind. Die Verwechslung mit Rudolph mag dadurch entstanden sein, daß Franz Ferdinand  , ältester Sohn des Erzherzug Karl Ludwig  , bereits von Ein­geweihten als der muthmaßliche Nachfolger Rudolphs auf dem Thron betrachtet und beweihräuchert wird.

Rudolf hat nämlich seinem Bedürfniß, Landesvater int umfassendsten Sinne zu werden, so übermäßig Ausdruck verliehen, daß er die Fähig­feit verloren hat, Vater auch nur der Kinder seiner Frau zu werden. Da die Aussichten auf einen männlichen Erben nur geringe find, wurde von allerhöchster Seite" der Kronprinzessin nahegelegt, zur Erzielung eines Nachwuchses die eheliche Treue auf dem Altar des Vaterlandes und der Staatsraison zu opfern. Doch scheint das bisher nichts genügt zu haben.

Daß aber Rudolfs Geist trotz der Schwäche seines Fleisches an Schnei= digkeit noch nichts verloren hat wenigstens Frauen gegenüber zeigt Folgendes: Es ist noch nicht lange her, da hatte er sich in Ischl  , wo er mit der Kronprinzessin weilte, die Frau eines angesehenen Bür­gers auserforen, ihm die Regierungsforgen wegzuschäckern. Nun find die schler entweder so tief in Vorurtheilen verstrickt oder sie fürchte­ten, die Kundschaft der Kronprinzessin zu verlieren, genug, die betref= fende Dame wurde gesellschaftlich geächtet und von Jedermann gemie­den. Darob gewaltiger Zorn des Kronprinzen. Die Geliebte seines Herzens mußte rehabilitirt werden, und um dieß zu erlangen, peinigte er seine Frau so lange, bis diese sich dazu verstand," auf einent Balle seine Maitresse anzusprechen und ihr huldvollſt einige Artigkeiten zu fagen.

Zu den Beschlüssen des Reichstags, die der Bundes­rath in den Papierkorb geworfen, gehört der auf Veranstaltung einer Enquete über die Nothwendigkeit des Normalarbeits­tages. Wir halten von diesem Enquetes nicht allzuviel, zumal in Preußen- Deutschland  , wo die Herrschaften, denen die Untersuchung an­vertraut wird, bei der Auswahl ihrer Sachverständigen meist in einer Weise zu Werke gehen, die den Zweck der Enquete: die wahre Ansicht aller Betheiligten zu ermitteln, geradezu auf den Kopf stellt. Aber gerade deswegen ist die brüske Ablehnung der Enquete so charakteristisch. Bismarck   will von der Fabrikgesetzgebung nichts wissen, und darum läßt er sich auch nicht einmal auf den Schein einer Kon­zession ein, und wenn sich sämmtliche Sozialwissenschaftler der Welt darüber auf den Kopf stellten. Die Herren, Patrimoniums- Wagner an der Spize, find Doktrinäre, der Schnapsbrenner, Papiermüller, Säge­werkbesizer, Thelegraphenstangenfabrikant 2c. 2c. ist Praktiker und weiß, daß der Normalarbeitstag vom Uebel ist, und damit basta. Wer's nicht einsieht, kriegt es mit den Reptilien zu thun. id us Unglücklicherweise noch ehe der Beschluß des Bundesrathes bekannt war, war im bismarckfrommen Leipziger   Tageblatt zu lesen gewesen: " Der Vorsitzende des Zentralverbands der Stickereiindustrie in Sachsen  , Herr Rechtsanwalt Kirbach hier( in Plauen  ), macht öffentlich bekannt, daß die Arbeitszeit von jetzt an auf die Zeit von früh 7 bis Abends 9 Uhr(!) festgesezt worden ist." Die Notiz hat das Datum des 16. November und das eingeklammerte Ausrufungszeichen hinter 9 Uhr" rührt vom Leipziger Tageblatt  " her. Es fand also, daß vierzehn Stunden Arbeitszeit zu denken geben. Aber wie gut, daß er seine Gedanken selbst für sich behalten, wie schmerzlich, wenn es sich plöglich unter unter den unpraktischen Stubengelehrten" erblickte! Die abgerackerten, ausgemergelten Proletarier aber können Fackel züge veranstalten.

Vom großen Zopf. Als ein Zeichen der Zeit mag es betrachtet werden", lesen wir in einem Tauschblatt, daß die Bürger­meister in der Deutschen Gemeindezeitung" nach Uniformirung schreien. Es ist eine von möglichst allen Bürgermeistern zu voll­ziehende Petition im Werke, in welcher die Regierung gebeten werden soll, einem längst gefühlten Bedürfniß abzuhelfen und den Stadthäuptern, wenigstens soweit sie zugleich die Ortspolizei ausüben, möglichst ge= schmackvolle und zugleich Ehrfurcht einflößende Uniformen zu verleihen. Schon werden die Detailfragen, ob Infanterie, ob Schlepp­säbel, ob Achselstücke oder Epauletten, mit Eifer debattirt; einstweilen scheinen der Schleppsäbel und die Epauletten den Sieg davon zu tragen." Wie wäre es", fragt die Redaktion ganz zutreffend", mit der Ein­führung der alten würdigen 3opftracht?"

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Man könnte auch in Hinblick auf die würdige und Ehrfurcht ein­flößende Haltung, mit der die Oberbürgermeister von Berlin   und Bres­lau die allerhöchsten Gnadenbezeichnungen entgegengenom= men haben, eine geschmackvolle Livree mit reicher Gallonirung und recht schönen, blanken Knöpfen bewilligen. So ausstaffirt werden die Herreu nach oben wie nach unten nicht aus ihrer Rolle fallen. Jedenfalls ist der Wunsch der deutschen Stadthäupter nach einer Tracht, die ihnen Achtung verschafft, sehr begreiflich, Nicht das, was er ist, sondern was er trägt, macht den Mann.

Nirgends tritt einem die geistige Hohlheit des modernen Bürgerthumsdenn dieses drückt der jezigen Epoche seinen Stem­pel auf deutlicher entgegen, als in derjenigen Rubrik der Tages­presse, sowie denjenigen Preßerzeugnissen überhaupt, die dem Stultus des Heiteren gewidmet sind. Wir sind keine Philister und lachen gern über einen guten Wiz, auch wenn er auf unsere Kosten gemacht wor­den, aber es muß auch wirklich ein solcher sein. Was einem aber heute an den bezeichneten Orten als Wiz geboten wird, das ist in neun von zehn Fällen lediglich ein neuaufgelegter Meidinger, oder das gerade Gegentheil dessen, was man unter Wiz versteht. Entweder Wortver= renkungen blödester Art oder Uebertreibungen, deren Wig in ihrer bo­denlosen Albernheit besteht oder und das ist das Bezeichnende plumpe Flegeleten. Da der Wiß derb, unter Umständen auch grob sein darf, so glauben beschränkte Leute wißig zu sein, wenn sie recht flegelhafte Grobheiten zum Besten geben. Im privaten Leben läßt man das hingehen, man zuckt entweder die Achseln, oder läßt sie in einer Weise abfahren, die ihnen die Lust zu Wiederholungen vertreibt. Was soll man aber dazu sagen, wenn solche Flegeleien gedruckt und dem verehrlichen Publikum als Wize zum obligaten Belachen angeboten werden? Ist eine gröbere Beleidigung denkbar als das geistige Ar­muthszeugniß, das die Zeitungen damit ihren Lesern ausstellen? Wir dächten nein, es ist uns aber noch kein Beispiel zu Gesicht gekommen, daß sich ein Leser über diese ihm von der Nedaktion seines Organs zu= gefügte Insulte beschwert und sich die Wiederholung derselben höflichst verbeten hätte, so ausgiebig heutzutage die Rubrik der Stimmen aus dem Publikum" benutzt zu werden pflegt.

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Aber an der Flegelei ist's noch nicht genug, es muß noch die Noh­heit dazu kommen, der Wizz- ach, man verzeihe den Mißbrauch dieses Worts, der Ulf, die fade Wiselei mit dem, was für jeden menschlich Fühlenden außerhalb des Bereichs des Scherzes liegt. Man höre z. B.:

3u einem jungen Chirurgen, welcher in seine Stamm­fneipe tritt, bemerkt ein Kollege: Du siehst ja ordentlich stolz aus! Was ist Dir denn Besonderes begegnet?"" Ich wurde heut in der Frühe zu einem Handwerker gerufen, an welchem gleich drei schwierige 20 Operationen zu machen waren. Da hab' ich denn ein paar Stunden a tüchtig gearbeitet." Hat er auch bezahlt?"" Ja.... mit seinem Leben!"

Zu seinem Unglück zeigen sich nicht alle Frauen so gefügig, wie seine Gemahlin. In Miramare erhielt er von einem Stubenmädchen, an dem er sich vergreifen wollte, eine schallende Ohrfeige, worauf er ebenso schleunig den Rückzug antrat, als seiner Zeit sein Herr Papa bei Sol­ferino. Man sieht, Kronprinz Rudolf   hat vor manchem andern Staats­mann viel voraus: er weiß bereits die Schlagfertigkeit des Proletariatsfähig, dann wären sie entweder Idioten oder Ungeheuer an Nohheit. gebührend zu schäßen.

der Geschichte von der Tochter des Schmiedes und dem Steuerkollektor, mit dem Unterschiede, daß Virginius seine Tochter tödtete, um sie vor dem Angreifer zu schüßen, Watt Tyler aber den Angreifer tödtete und seine Tochter in dieser Weise rettete.

Die Durchschnittslage des englischen Arbeiters in der Zeit Watt Tylers war die der Knechtschaft. Das war die Lage des Handwerkers sowohl als auch die des Landarbeiters. Die Knechtschaft oder Leib­eigenschaft war die Form der Sklaverei, nicht ganz so schlimm wie die der Negersklaverei unserer Tage, aber derselben ähnelnd. Die Knecht­schaft unterschied sich von der Sklaverei dadurch, daß der Knecht nicht verkauft und nach anderen Orten überführt werden konnte. Er war gewissermaßen ein Theil des Grundeigenthums. Er gehörte zu dem Anwesen, der Herr des Anwesens war auch Herr und Besizer des Knechtes. Wenn der Knecht das Anwesen verließ, um die Freiheit zu suchen, konnte er unter dem derzeitigen Gesetz gegen die Flucht von Senechten" verhaftet werden. Kennt man diese Unterschiede, so kann die amerikanische   Regersklaverei sehr wohl als Illustration für das englische Institut der Knechtschaft dienen. Viele von den englischen Sitten und Gesezen, die noch heute in Gebrauch sind, sind Ueberbleibsel aus den Tagen dieser Knechtschaft. Der Sklave des Südens gab seine Men­schenwürde in den Dienst seines Herrn und sein Herr war verpflichtet, ihn zu erhalten. So war es damals auch in England. Während der Herr das Recht hatte, den Knecht auszunuzen, so lange derselbe start und gesund war, konnte dieser verlangen, daß er ihn erhalte, wenn er alt und frank war. Wie der Lohn des Negersklaven auf so und so viel Pfund Speck und so und so viel Quart Mehl firirt war, so war es auch der Lohn des Knechtes. Wie zuweilen der Sklave eine kleine Bodenfläche hatte, auf der er seine Gemüse ziehen konnte, so hatte das auch der Knecht. Diese Parallele mag für uns genügen.

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Wir haben alle von den Geächteten" gelejen, welche im Mittelalter die Forste unsicher machten, und deren Thaten in den Nomanzen über Robin Hood   u. A. berichtet sind. Vor einigen Wochen sah ich einen Festzug durch die Straßen dieser Stadt marschiren, und an den Ban= nern sah ich, daß es der Unabhängige Orden der Förster war. Da hatten also Robin Hood   und der Kleine Hans" mit ihrer berühmten Bande einen großen Festtag, vermuthlich aber wußten nur Wenige aus

Wo steckt hier der Wizz? Wir suchen vergebens danach. Wir finden nur eine auf Kosten der Wahrheit und des guten Geschmacks an den Haaren herbeigezogene Wortwigelei. Der Wahrheit: Junge Chirurgen, denen die Patienten nach der Operation starben, pflegen alles Andre eher als stolz auszusehen. Des guten Geschmacks: Wären sie dessen Und Blödsinn und Nohheit können nur Widerwillen erregen.

dem Drden, daß Robin Hood, Little John und die Förster aus jener Zeit entflohene Knechte gewesen sind.

Jahrhunderte hindurch milderte sich die Knechtschaft in England; von Jahr zu Jahr hatte sich die Fessel, welche den Knecht an seinen Herrn und an den Boden bindet, mehr und mehr gelockert. Privilegien oder Vergünstigungen, die dem Sklaven von seinem Herrn eingeräumt wor= den waren, wurden nun zu verbrieften Rechten, und mit dem Steigen materieller Wohlfahrt wuchs in seiner Brust die Liebe zur Freiheit und die Sehnsucht nach derselben, besonders der Zug freiheit. Er wollte nicht auf der Farm bleiben, sondern wanderte nach den Städten oder in Grafschaften, wo er für seine Arbeit mehr Lohn erhalten konnte. Aus dem entfliehenden Knechte wurde ein Landstreicher, ein" Tramp  ". Es ist eine merkwürdige Thatsache, daß dem befreiten Stlaven die Orts­veränderung als ein begehrenswerther Lurus erscheint, auch wenn er bei Ausübung derselben keinen weiteren Zweck verfolgt, als den des Wanderns. Lange Zeit noch nach Beendigung unseres Krieges kam es vor, daß der befreite Neger des Südens, wenn er vier oder fünf Dol­lars in der Tasche hatte, ein Eisenbahnticket kaufte und eine Reise machte, nicht daß er irgend wohin hätte reisen wollen, sondern nur um das Wohlgefühl zu haben, reisen zu können, ohne von Bluthun­den verfolgt zu werden.

Gegen die Mitte des 14. Jahrhunderts wurde England von einem bemerkenswerthen Unheil betroffen, welches die Herren und Knechte in thatsächliche Berührung mit einander brachte und Anstoß zu dem ge= waltigen Stonflikt zwischen Kapital und Arbeit gab, der noch heute im Gange ist, und der niemals beigelegt werden wird, bevor er nicht recht­mäßig entschieden ist und ehe nicht beide Parteien erkannt haben, was ihnen die Rechtlichkeit zu thun gebietet. Das besagte Unheil bestand in der Seuche, welche man den Schwarzen Tod" genannt hat. Fast die Hälfte des englischen Volkes wurde von der Pest hinweggerafft, und, merkwürdig genug, die Opfer waren zumeist jung und start. Die Alten und Schwachen blieben verschont. Das Getreide verfaulte auf den Fel­dern, weil es an Händen fehlte, um es einzuheimsen; die Mühlen stan­den still, weil keine Arbeiter da waren, die sie hätten in Betrieb sezen tönnen. Die Konkurrenz unter den Arbeitgebern war groß, und die Arbeiter verließen ihre heimischen Bezirke, um Vortheil aus den ander­

Will man wissen, wie das Blatt heißt, dem wir die vorstehende Notiz entnommen? Es ist keines jener, von unwissenden Winkelunter­nehmern hergestellten Anzeigeblätter, feines jener inhaltlosen Moniteure für Schweinsknöchel und Sauerkraut, an denen Deutschland   leider so reich ist, es ist die für ein besseres Publikum bestimmte Frank­ furter   3tg." Ein Mann von literarischer Bildung redigirt ihr Feuille­ton, und doch scheute er nicht zurück, doch schämte sich Herr Johannes Proelß   nicht, dergleichen seinen Lesern vorzusetzen.

Wenn das am grünen Holz eines Blattes geschieht, das noch An­spruch auf wirkliche Redaktionsarbeit erhebt, so mag man daraus auf die Leistungen der großen Masse von Blättern schließen, die nach der Schablone redigirt oder sagen wir lieber zusammengeschnitten werden.

-Ob sich unsre Remscheider   Genossen das gefallen lassen? Der Oberbürgermeister von Bohlen in Remscheid  ", lesen wir in deutschen   Zeitungen, wurde wegen Beleidigung des Herrn Dr. Veltkamp vom dortigen Schöffengericht zu 300 Mark Geldstrafe verurtheilt. Beide Herren hatten sich in einer Gesellschaft über Herrn v. Puttkamer   unterhalten, wobei sich Herr von Bohlen so erhitzte, daß er ausrief: Wer solche Gesinnungen, wie Dr. Veltkamp hegt, ist in meinen Augen ein Lump, ein Sozialdemokrat." bus

Remscheid hat eine sehr starke sozialdemokratische Bevölkerung, bei den Wahlen erhält die Sozialdemokratie gewöhnlich die Mehrheit der Stimmen, und wenn wir nicht irren, siben auch Sozialdemokraten in in der Remscheider   Gemeindevertretung. Wenn sich also das Stadt­oberhaupt in seinem junkerlichen Dünkel eine Aeußerung erlaubt, die einen großen Theil der Bevölkerung und wahrlich nicht den schlechtesten, furzweg wahrscheinlich, weil die Leute nicht als privilegirte Faullenzer auf die Welt gekommen als gleichbedeutend mit Lumpen hinstellt, nun, so verdienten die so Titulirten wirklich nicht besser geachtet zu werden, wenn sie die freche Insulte ruhig hinnehmen würden. Welchen Weg sie einschlagen, sich Genugthuung zu verschaffen, ist uns gleichgültig, wir können hier nur den Wunsch ausdrücken, daß es geschieht. Auch in diesem Fall gilt das Göthe  'sche Wort Nur Lumpen sind bescheiden", wenn die deutschen Arbeiter nicht viel zu langmüthig wären, nicht viel zu geduldig auf sich herumtrampeln ließen ein Bursche wie dieser von Bohlen würde sich dreimal besinnen, ehe er sich eine solche Unverschämtheit gegen sie erlaubte.

Im Uebrigen fennzeichnet der Ausspruch auch sonst die geistige Ver= fassung dieses Mitgliedes der Edelsten und Besten der Nation."

Arbeitslohn und Entbehrungslohn. In der Sächsischen Webstuhlfabrik von L. Schönherr in Chemnitz   sind, wie der deutschen   Metallarbeiter- Zeitung" geschrieben wird, die Akkord= arbeiter mit einer 12-15 prozentigen Lohnreduktion beglückt worden. Wenige Tage darnach erschien der Geschäftsbericht genannter Fabrik und wird der demnächstigen Generalversammlung die Vertheilung einer Dividende von 15 pCt. für das verflossene Geschäftsjahr in Aussicht gestellt. Im Vorjahr betrug dieselbe nur 12 pCt. Das macht also eine Erhöhung des Entbehrungs­Lohns der fleißigen Aktionäre um 25 Prozent!

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Da können die Arbeiter eigentlich noch zufrieden sein, daß man ihnen nicht um der Symmetrie willen gleich die Löhne ebenfalls um 25 Pro­zent herabgesezt hat. Das wäre zweifelsohne die schönste Jl= Iustration gewesen zur famosen Lehre von der Harmonie zwischen Kapital und Arbeit", wie sie die noch famosere Deutsche Arbeiter= Zeitung" predigt, die in der genannten Fabrik gratis vertheilt wird mit der dringenden Empfehlung, dieses vortreffliche Blatt doch ja zu abonniren. Da die deutschen Arbeiter absolut kein Bedürfniß füh= len, sich versimpeln zu lassen, so überlassen sie das Lesen dieses Wisches den Herren Au ch= Arbeitern, denen es ja keinen Schaden anrichten fann, und machen sich selbst ihren Vers zur schönen Harmonielehre.

In der obengenannten Chemnizer Fabrit, in der über 1000 Mann arbeiten, ist die Theilarbeit vollständig durchgeführt, demgemäß sind auch die Affordpreise. So wurde in einer der letzten Bersammlungen der Chemnitzer   Metallarbeiter als Kuriosum angeführt, daß z. B. für 100 Desen biegen u. s. w. vor ungefähr 9-10 Jah­ren 5 Marf gezahlt worden sind, jetzt zahlt man dort für 100 Desen biegen 45 Pfennige!

Bedeuten auch diese Zahlen an sich vielleicht noch keine Verschlechter­denn mit der ung des Lohneinkommens der betreffenden Arbeiter größeren Arbeitstheilung wächst natürlich auch die Produktivität der Arbeit so erzählen sie doch von der wachsenden Abhängigkeit der Arbeiter vom Kapital, und im Uebrigen ist das Endresultat der Theilarbeit die den Arbeiter ganz beiseite schiebende Maschine.

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Der Düsseldorfer   Geheimbunds- Prozeß war insofern weit interessanter, als im Anfang erwartet wurde, als auch hier die Nicht- Gentlemen" sich als die Begründer der ganzen Anklage erweisen. Ein amtlicher Vichbeschauer" Schmidt, der früher die Frei­heit", verbreitete, ein Weber" Namens Münnich, der Gelder für Düsseldorf  " sammelte, um die Geber denunziren zu können; ein ,, Schreiner  " Dietrich, der seine Genossen( für Polizeigeld) in poli­fische Gespräche verwickelte, um sie dann( für Polizeigeld) der Polizei an­zuzeigen, das ist das Kleeblatt von Ehrenmännern, auf welches die Staatsanwaltschaft und Polizei von Düsseldorf   sich stützen. Pfui! Wel­ches vernichtende Zeugniß für die heutige Wirthschaft liegt doch in der Thatsache, daß nur das schmutzigste Gesindel sich zu derlei staats- und gesellschaftsretterischen Diensten hergibt! Das Sage mir, wer Dein Freund ist, und ich sage Dir, wer Du bist" lautet, auf das heutige System angewandt: Sage mir, wer Deine Diener und Ver­treter sind, und ich sage Dir, wer Du bist.

Ein System, dem der Namen Fürst und Konsorten an die Stirne geschrieben sind, braucht nicht mehr gebrandmarkt zu werden.

Und die Fürst, Schmidt, Schröder sind nur die Kleinen die Großen, von denen sie angestiftet und besoldet werden, sind Mam= muthe der Infamie neben diesen gemeinen Polizeiwanzen zum Glück fennen wir auch die Großen.

wärts bezahlten höheren Löhnen zit ziehen. Darauf vereinigten sich die Grundeigenthümer mit den Kapitalisten, um die Arbeiter von Neuem zu versklaven und sie wiederum an den Herrn und die Scholle zu fef= seln. Diese Bundesgenossenschaft besteht bis auf den heutigen Tag fort. Da die Meister und die Grundherrn vollständige Kontrole über die ganze Regierungsmaschine hatten, gelang es ihnen mit leichter Mühe, Gesetz zu schaffen, durch welche die alte Ordnung der Dinge wieder hergestellt wurde, und das Zunehmen der Freiheit des Volkes zu ver­hindern. Die betreffenden Gesetze kennt man in England unter dem Sammelnamen der Arbeiterstatuten". Diese bestanden aus folgenden acht Klauseln:

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1. Keine Person, die unter 60 Jahren alt ist, ob Knecht oder Freier, soll sich weigern dürfen, Farmarbeit zu den Löhnen zu verrichten, welche im 20. Jahre des Königs( 1347) gebräuchlich waren, es sei denn, daß sie ihren Lebensunterhalt durch Handel verdiene, regelmäßig in irgend einem Handwerk beschäftigt wäre, sich im Besize von Privatmitteln be­fände oder Grundeigenthümer wäre. Der Herr soll das erste Anrecht auf die Arbeit seiner Knechte haben, und diejenigen, welche sich weigern für ihn zu arbeiten, sollen eingekerfert werden.

2. Gegen alle Personen, welche einen Dienst vor Ablauf der verein­barten Zeit verlassen, soll auf Gefängnißstrafe erkannt werden.

3. Keine anderen Löhne, als die vor Alters bezahlt wurden, sollev bezahlt werden, und gegen diejenigen, welche nach höheren Löhnen trach­ten, sollen die Gerichte einschreiten.

4. Grundeigenthümer, die höhere Löhne bezahlen als andere, können gehalten werden, den dreifachen Betrag als Strafe in die öffentliche Kasse zu zahlen.

5. Handwerker find denselben Bedingungen unterworfen.

6. Nahrungsmittel müssen zu Preisen verkauft werden, die ihrem Werthe entsprechen.

7. Arbeitsfähigen Personen Almosen zu geben ist streng verboten. 8. Zu hohe Lohnfäße, die bezahlt oder angenommen worden sind, können im Namen des Königs konfiszirt werden.

( Fortsetzung folgt.)