irk

Die

Een,

ent,

öge

die

ren

18

um,

be=

en=

um

311

0=

dle

les

ind rch=

er

ing

ich­ſes

Don

Fit ofer 011

?!

Ba=

uch

uhe

er

hs=

er=

der

em

ing

nes

aut=

be=

Lieber Freund! Spar

,, Beiliegenden Brief erhalte ich von Sparig mit der Bitte, Dich zu veranlassen, die Angelegenheit in der in diesem enthaltenen und angegebenen Weise zur Erledigung zu bringen.

Es bringt mich dies in einige Verlegenheit, da es schwer ist, 3eugen zu instruiren und ich von Dir die bestimmte Meinung habe, Du wirst die Aussagen so schonend machen, als es Dein Gewisseu Dir erlaubt."

IV.

Aus einem zwar nicht im Reichstag   verlesenen, aber zur gericht­lichen Kognition gekommenen Brief des Herrn Riz an Weigand vom 6. Januar 1885.

V

"

Lieber Freund! Gestern war Spartg hier. Derselbe erzählte, daß der Termin in Nürnberg   zu verschieben von ihm beantragt sei und bat, a ber­mals mit Dir in Verbindung zu treten, damit Du Deine Aussagen so einfach als möglich geben und dadurch Niemand kompromittiren sollest. Suvid Auch wer die näheren Umstände des betreffenden Prozesses nicht kennt, erficht aus diesen Auszügen, daß der Branddirektor Weigand in Chemniz, ein Parteigenosse Sparigs, zu einer mit der Wahrheit im Widerspruch stehenden Zeugenaussage, d. h. zu einem Meineid verleitet werden sollte! Herr Weigand war aber noch nicht ganz auf den Stöcker gekommen und verweigerte diesen Freundschaftsbeweis. Für die Leipziger   Kartell- Ehrenmänner dagegen ist der Sparig troß alledem der Mann des Vertrauens, der politische Geschäftsführer.

Und die Gesellschaft wagt es, uns der Duldung des Meineids zu be= zichtigen. Sie, die einen wahren Kultus des Meineids be­treiben.

Erbärmliche Heuchler!

Die Steuer auf die Armuth so kann man mit Recht die Getreidezölle nennen, welche Herr Bismarck   zu Nuß   und From­men seiner Mitjunker und Dank der verbrecherischen Unterstüßung durch die Barone der Großindustrie und deren Gefolge dem deutschen Volf auferlegt hat. Je är mer, je zahlreicher eine Familie, um so höher steigt im Verhältniß der Brodverbrauch. Fleisch 2c. Alle sonstigen Nahrungsmittel fallen fort, und nur noch das Brod mud die Kartoffel müssen den Körper erhalten, die letztere selbst wieder in steigender Zunahme nach unten, d. h. wo rückt selbst das Brod nicht in genügender Menge gekauft werden kann, die eiweißarme Kartoffel an feine Stelle. Schon dieser Umstand allein genügt, um jede künstliche Bertheuerung des Brodes als ein Ver= brechen am Vorfe zu kennzeichnen.

-

Herr Ph. Sam Hammer, Fabrikant in Sonneberg   in Thü­ ringen  , veröffentlicht in Nro  . 12 der Nation" auf Grund eingehender Untersuchungen eine Zusammenstellung über die Steigerung des Brod­verbrauchs mit der größeren Kopfzahl der Arbeiterfamilie, der wir folgende lehrreiche Zahlen entnehmen:

Es konsumirt durchschnittlich an Roggenbrod:

1 Familie von 3 Köpfen pro Woche 14 Pfd. Brod

111111

4 pro Kopf

er Dent

lich

1

"

em

4 5

20

5

"

"

"

27

"

"

"

"

"

6

33

51

11=

"

"

"

" 1

" 1

E

t=

7

"

" 1

"

8

48 56

"

"

"

en=

"

"

F

em

ben

m

fen

en,

rte,

zu

ließ

ab=

nig

in

eine

rs,

nen

zit

fein

r's)

md

als

die

der

sein

fel

Liche

ten

den Von

dem

Ereit licht

Dist

885

озев

us, ung

rin

der

he.

aft

15

fer;

spe

iger

lieb

zur

des

iden

7.

hat, ohne

der

and

and­

and

eiter, inen mmst

upt­

zial­Danu

Wei

eugt, fich

17

"

Im ganzen Distrikt ist infolge der schlechten Ernte der Preis des Noggenbrodes von 12 auf 14 Pfennige, d. h. um zwei Pfennige per Pfund gestiegen. Mindestens zwei Pfennige per Pfund beträgt aber auch die Preissteigerung durch die Getreide= zölle. Rechnen wir daher nur diese, so ergibt sich eine Mehr= Ausgabe für eine Familie von:

3 Köpfen pro Woche 28 Pfg., pro Jahr von 52 Wochen 14 Mf. 56 Pfg.

345678

"

"

"

40 54

20

80

"

"

"

"

"

"

"

28

8

"

"

"

11

"

"

"

"

"

"

66

34

32

"

"

"

"

""

"

"

96

49

92

"

"

"

"

"

" F

"

"

"

"

112

62

72

"

"

"

" 1

"

"

Н

"

"

"

"

In dieser Zusammenstellung fehlt der Konsum an Weißbrod, der in der bessergestellten Arbeiterfamilie erheblich in Betracht kommt, so daß auch diese bei den Mehrausgaben für die Landjunker nicht zu kurz tommt. Aber bleiben wir bei den Aermsten der Armen. Den Durch= schnittsverdienst eines gut bezahlten Arbeiters in seiner Gegend während der= gibt Herr Samhammer auf 800 Mark pro Jahr an selbe bei den Hausindustriellen der Umgegend so hoch nicht angenommen werden kann". Stimmt leider, die jammervolle Lage der Hausarbeiter in Thüringen   ist weltbekannt. Aber selbst bei einem Arbeiter mit dem glänzenden Einkommen von 800 Mark beträgt, blos was Roggen= brod anbetrifft, die Vertheuerung durch die Zölle bei einem Fami­Iien bestand von

5 Stöpfen eine Steuer von Prozent

6

18

"

"

19

7

It

"

"

43/8 64

"

8

"

"

"

PP

7/8

Die herrschenden Klassen schreien Zeter und Mordio, wenn sie von ihrem, meist entweder ererbten oder durch die unsaubersten Mittel er= gatterten, immer aber durch das Gegentheil von Arbeit erzielten Ein­kommen eine Steuer an den Staat und die Gemeinden entrichten sollen, die mehr als 2 Prozent beträgt. Den Aermsten der Armen aber, den schmachvoll Ausgebeuteten preẞt man von ihrem kargen Einkommen ohne die geringsten Strupel Steuern ab, die sich, alles in allem, bis zu 10 Prozent des Einkommens steigern. Und in ihrer großen Masse wagen sie kaum zu murren. Freilich nimmt man ihnen das Geld in einer Form ab, daß sie gar nicht merken, unt wie viel sie beraubt werden, so sehr sie es an ihrem Leibe spüren. Ihnen offen heraus zu sagen: Wir nehmen Euch von jeder Mark, die ihr verdient, 6, 8, 10 Pfennige fort und werfen sie den Landjunkern in die Tasche, damit deren Söhne sich Nennpferde und Mätressen halten können, ist man zu feige aber schlecht genug, es zu thun. Nun, so muß es unsre Pflicht sein, dem Volf darüber die Augen zu öffnen und die Erkenntniß, wie schmachvoll es von den Gewalthabern beraubt wird, in die entlegensten Hütten zu tragen.

=

Die Nicht- Gentlemen, welche seit der schimpflichen Abseßung des Puttkamer ihren Führer verloren hatten, sind jezt glück­lich wieder in Besiz eines solchen gelangt: und zwar ist es Einer, der für diesen ehrenvollen Posten ganz besonders geeignet, durch seinen Namen und seine Abstammung gewissermaßen dafür prä­destinirt( voransbestimmt) war, nämlich Niemand anders als der von Morier moralisch gereitpeitschte und vor aller Welt vermittelst eines träftigen Fußtritts unter das Pack der Nicht- Gentlemen geschleuderte Herbert, Thronfolger der Dynastie Bismarck- Tyras. Die Herren Haupt, Schröder und Konsorten werden nicht wenig stolz sein, den, einstigen Reichskanzler in spe als Genossen in ihren Reihen zu sehen,- als Genossen, wenn er auch primus inter pares ist der Erste unter den Gleichen, wie das altgermanische Adelsregel für die Alleredelsten der Nation war. Und die Nicht- Gentlemen Puttkamers gehören ja nach dem Urtheil des neuesten deutschen Kaisers zit den Edelsten der Nation", sintemalen sie gleich Ehrenberg und anderen Ehrenmännern dieser Art dem Adel, ja jogar dem höchsten und aller­höchsten bis hinauf auf die Throne reichenden Adel deutscher Nation angehören. Und primus, der Erste unter den Gleichen, ist Herbert unzweifelhaft, denn er hat sich als ein weit größerer Nicht- Gentleman be= nommen als die plebejischen Schröder und Haupt, die blos untergeordnete Arbeit zu verrichten hatten, wohingegen der große Herbert bei einem großen Nicht- Gentleman- Streich hervorragend thätig war und selbstver= ständlich unter Kommando des würdigen Papa die erste Geige da­bei spielte. Und ferner ist ihm die Auszeichnung zit Theil geworden, daß er vor dem Forum der ganzen zivilisirten Welt als Nichtgentleman proklamirt wurde, während die Schröder und Haupt vor dem mehr beschränkten Forum des deutschen Reichstags den Edelſten" der Na­tion" einverleibt wurden. Also Herbert ist in der That, mit Fug und mit Recht, primus inter pares, der Erste unter den Gleichen, der Führer der Nichtgentlemen. Der Führer, nicht der

-

-

=

Obergeneral. Der Obergeneral ist und bleibt der Chef der Dynastie Bismarck Tyras, der übermenschliche Kanzler Eisenstirn, nm den uns die ganze Welt beneidet, und der jetzt endlich einmal in der für uns so befriedigenden Lage ist, zu ernten, was er gesäet hat. In der That, die Ernte hat für ihn begonnen. Nachdem er ein volles Vierteljahrhundert jedes Mal, wenn die Zeit der Ernte gekom­men schien, rasch etwas Neues aussäete und dadurch die Ernte vertagte, hat sie jetzt endlich begonnen. Das Jahr 1889 ist ihm verderblich ge= worden, und mit jenem englischen   Nicht- Gentleman, der am 1. des Jahrs vor Newgate in den höchsten Adelstand erhoben*) werden sollte, fann er ausrufen: Das Jahr fängt gut an." the Fürwahr, es fängt gut an, das Jahr 1889 das Jahr, welches uns den hundertsten Geburtstag der französischen   Revolution bringt. Bismarcks Ernte ist reich und überreich. Kein Tag ohne reichliche Ausbeute. Der Gefftenschlag, der Morierschlag, die Schläge in Ostafrifa, in Süd­ Afrika  , auf Samoa  - das ist eine ganz hlibsche Sammlung, und es ist bloß der Anfang.

Spigelpraktiken. Die deutschen   Lockspizel sind jetzt mit der Mission betraut ohne Vernachlässigung anderer Arbeiten--, die Mitglieder der Reichstagsfraktion zu Handlungen oder Aeußerungen zu provoziren, welche als konkludente Hand= Lungen im Sinne des famosen Reichsgerichtserkenntnisses( und Frei­berger Urtheils 2c.) Reichstagsfraktion nicht blos die öffentliche Leitung der Partei untersteht, sondern auch die geheime Leitung des Geheimb un= des, welcher den Sozialdemokrat" verbreitet, benutzt werden können. Einer der üblichsten Kniffe der Lockspizzel ist, daß sie sich, unter Betheue­rung ihrer Sympathien, an irgend einen Abgeordneten wenden mit der Bitte, ihnen doch mitzutheilen, wie der Sozialdemokrat" zu beziehen ist, oder noch besser, ihnen das Abonnement zu vermitteln.

aufgefaßt, und zur Führung des Beweises, daß der

Die Briefe sind meist mit dem, die deutsche Polizei auszeichnenden Ungeschick geschrieben, und der Sniff ist ja auch so durchsichtig, daß die Absicht stets gemerkt wird, und zwar ohne daß der Empfänger solcher Briefe sich irgendwie verstimmt" fühlte.

Es kann indeß nichts schaden, wenn auf diese neueste Praxis der deutschent Lockspigel anfmerksam gemacht wird.

Vismarck reitet sich mit der Geffken- und Morier­Affäre immer tiefer hinein. Es ist, als ob das böse Gewissen thni keine Ruhe ließe und als ob er von dem Schatten des todten Friedrich zu Tollheiten über Tollheiten getrieben würde. Jezt hat er die Anklageschrift des Teisendorf   gegen Gefffen veröffentlichen lassen und dadurch seinen Gegnern ein ganzes Arsenal neuer wuchtiger Waffen geliefert. Es ist der Zäsaren Wahnsinn, der den Hausmeier der Hohenzollern   ergriffen hat, und den Fall des einst All­mächtigen beschleunigt. Quem deus perdere vult, dementat das Schicksal verderben will, den schlägt es mit Blindheit. Wir kommen auf das schätzbare Material" in nächster Nummer zurück.

-

=

wen

Die Fortschrittspartei ist in einer Neuhäutung begriffen. Daß es in der bisherigen Weise nicht fortgeht, das haben die meisten Mitglieder begriffen, und es wird der Versuch gemacht werden, einte Reorganisation auf demokratischer Basis zu bewer= stelligen.

Wollen's abwarten.

Zu was für widerfinnigen Zuständen die bürgerlich fapitalistische Produktionsweise zutreibt, das wird recht veranschaulicht durch einige Zahlen, welche der schweizerische Arbeiter= sekretär H. Greulich jüngst in einem Vortrage aus der Statistif des Kantons Zürich   mittheilte.

Die Urproduktion( Landwirthschaft, Viehzucht 2c.)", führte er lant Grütlianer" aus, umfaßte im Kanton Zürich   im Jahre 1860 Itoch 107,401 Personen, im Jahr 1870 war diese Zahl auf 104,866 zurückgegangen und im Jahr 1880 schon auf 94,394 gefallen. Noch größer ist, da im gleichen Zeitraum die Gesammtbevölkerung sich start vermehrte, die relative Abnahme; diese stellt sich so, daß auf die Urproduktion von je 1000 Personen der Gesammtbevölkerung kamen im Jahr 1860 401 Personen

"

"

1870 368 1880 297

"

Die zweite Güter erzeugende Berufsgruppe ist die Industrie; diese ist so ziemlich stationär geblieben; dagegen hat sich die Gruppe Handel" verdoppelt und die Gruppe Berkehr" ver­dreifacht. Während also von den Gruppen, welche Güter erzeugen ( und das ist wirthschaftlich doch die Hauptsache), die eine rapid, sozu sagen progressiv abnimmt und die andere in der Zahl stabil bleibt, zeigen die Güter vermittelnden Gruppen sozusagen eine progressive Zu­nahme. Im Jahr 1860 machte die Landwirthschaft noch 40 Proz. des Volfes aus, 1890 wird sie faum mehr den vierten Theil der Ge­sammtbevölkerung Zürichs   repräsentiren. Dafür werden Handel und Verkehr auf diesen Zeitpunkt die gleiche Stärke aufweisen."

Es ist klar, daß ein verhältnißmäßig so kleines Gebiet wie der Kan­ ton Zürich   nicht als ein in jeder Hinsicht getreues Spiegelbild der all­gemeinen Entwicklung gelten kann; Umstände rein lokaler Natur spielen da eine zu große Rolle. Immerhin lassen sie die Grundzüge derselben deutlich durchblicken. Die Entwicklung mag nicht überall so schnell sich vollziehen, aber ihr Gang ist in allen Ländern der kapitalistischen   Pro­duktionsweise der gleiche. Ueberall nimmt die wirklich produzirende Be­völkerung ab, die zum Theil blos schmaroßende handeltreibende zu. Die Wirkung ist, daß troß der steigenden Produktivität der Arbeit sich die Lage der wirklich Produzirenden, der arbeitenden Bevölkerung, nicht verbessert. Sie muß eine immer größere Zahl von unproduktiven Elementen miterhalten, von Leuten, die zwar nicht faullenzen, aber eine Thätigkeit ausüben, welche nur eine Verschwendung von Arbeit, bezw. Arbeitskraft für die Gesellschaft darstellt.

150

Der Rückgang des kleinen Meisterthums in der Schuh­macherei wird durch folgende Zahlen in deutlicher Weise gekenn= zeichnet, die wir der österreichischen Freien Schuhmacher Zeitung" entnehmen:

Im Jahre 1855, als Wien   eine Bevölkerung von nur 430 000 Einwohnern hatte, zählte man 2239 Schuhmachermeister, 20 Jahre später, als die Bevölkerung außerordentlich stark zugenommen hatte, nur um 427 mehr, nämlich 2766. Von diesen Jahren an, kann trog Steigen der Bevölkerung eine dirette Abnahme der Zahl der Schuhmachermeister konstatirt werden, man zählte im Jahre 1880 2604 und im Jahre 1887 2536 Schuhmachermeister, gleichzeitig war freilich die Zahl der Meister in den Vororten gewachsen, daß diese aber nicht für Kunden arbeiteten, sondern nur Stückmeister" waren, ist Jedem, der die Verhältnisse im Schuhmachergewerbe fennt, vollständig bekannt. Während nun die Zahl der Meister und damit das Kleingewerbe in raschem Rückgange begriffen war, stieg die Zahl der Großbetriebe; man zählte im Jahre 1870 24 Großbetriebe mit 2738 Arbeitern, im Jahre 1880 32 Großbetriebe mit 3783 Arbeitern."

Großindustrie heißt aber mit seltenen Ausnahmen leberhandnahme der Frauenarbeit.

Während in der Wiener   Schuhmachergenossenschaft, lesen wir weiter, im Jahre 1886 neben 5840 Schilfen nur 283 weibliche Arbeitskräfte, das heißt auf je 1000 Arbeiter nur 49 Weiber beschäftigt waren, kamen im Jahre 1870 in der Schuhwaaren- Großproduktion Wiens schon auf 2264 Arbeiter 474, das heißt auf 1000 Arbeiter 208 Arbeiterinnen, und im Jahre 1880 auf 2734 Arbeiter schon 1049 Arbeiterinnen, das heißt auf 1000 Arbeiter gar schon 384 Arbeiterinnen. Auch die Zahl der jugendlichen selbstständigen Arbeiter ist im steten Steigen begriffen, denn bei der Leichtigkeit des Erlernens eines sehr stark arbeitsgetheilten Gewerbes ist es schon Kindern möglich, in der Industrie thätig zu sein. Wohin das führen muß, bei weiterer Entwickelung der Großproduktion, zeigt England. Der englische   Fabrik­inspektoren- Bericht pro 1884 führt ein Beispiel eines ganz selbstständigen Siggesellen von 13 Jahren an. In demselben Fabrifinspektoren­

*) Sollte es nicht richtiger heißen: emporgezogen? Anmerkung des Sezers.

"

Bericht findet sich auch die sehr richtige Bemerkung: Der Schuh­flicker dürfte bleiben, aber nicht der Schuhmacher." So sehen wir die Schuhmacherei denselben Verhältnissen entgegen­gehen, wie früher die hausindustrielle und kleingewerbliche Weberei und Spinnerei, wir sehen, daß die Zahl der Kleinmeister immer rascher abnimmt und in immer weniger Händen sich die Großproduktion kon= zentrirt."

Ein grauenhaftes Elend der betreffenden Arbeiter ist die direkte Folge dieser Entwicklung ihre Schlußwirkung aber wird die Enteignung der Enteigner, die Beseitigung des Ausbeuter­thums sein.

Aus dem anarchistischen Lager. In einem Artikel Johann Most   s aus Anlaß des zehnjährigen Bestandes der Freiheit", in dem es selbstverständlich weder an der nöthigen Dosis Selbstbeweihräncher­ung, noch an den entsprechenden Schimpfereien auf Diejenigen fehlt, die nicht zu allen Zeiten der Ansicht oder richtiger der Ansicht en Most's gewesen sind, lesen wir:

-

"

Sehr zu Statten kam diesen Partei zersplitternden Umtrieben der Umstand, daß in New- York   ein Strakehlerklub existirte, welcher es der " Freiheit" gegenüber ähnlich trieb, wie die Peukert'sche Klique in Lon­ don  . Heute sind freilich fast sämmtliche Mitglieber dieser Bande von der Bildfläche verschwunden, resp. total verlumpt; aber audere Kliquen tauchten dafür nach und nach auf lauter Ableger der Penkert'schen Radaubruderschaft. Bald nannten sich diese Geister Oesterreichische Liga", bald Radikaler Arbeiterbund", dann wieder Föderirte Ge­werkschaften" oder New Yorker Agitationsverband" 2c. Es wurden Flugblätter von Zeit zu Zeit gegen uns losgelassen, schließlich sogar ein Konkurrenz- Unternehmen gegen die Freiheit", die Amerikanische Arbeiterzeitung", in's Werk gesetzt. Wilhelm Haffelmann, der sich seit Jahren gänzlich zurückgezogen hatte, stellte sich jedesmal dann an die Spize dieser Wühlhuber, wenn dieselben glaubten, daß der Zeit­punkt gekommen sei, die Freiheit" zu vernichten."

=

Also auch Hasselmann nicht waschächt? Nun, wundern kann das eigentlich nicht; was Most und ihn zusammenführte, war einzig und allein der persönliche Haß Beider gegen die feit bei der Fahne gebliebenen Vorfämpfer der deutschen Sozialdemokratie. Nun sie drüben im gleichen Lager stehen beide schwören zur alleinseligmachenden Anarchie da ist's mit der Harmonie vorüber und es beginnt auf's Neue die Rivalität um die sprechen wir das Ding nur beim rechten Namen aus Führerschaft. Die Anarchisten haben zwar nach ihrer Behauptung feine Führer, aber sie haben Leute, die an der Spize" stehen, und solche, die an der Spize stehen möchten. Es kommt nur darauf an, daß man für eine alte Sache einen neuen Namen findet.

Was nun Hasselmann anbetrifft, so ersehen wir aus dent Annoncen­theil amerikanischer Blätter, daß derselbe neuerdings einen Bier­Salon aufgethan hat. Alle Achtung vor der chrsamten Zunft der Bierwirthe wir halten sie für nicht schlechter als irgend eine andre aber für einen Mann, der sich rühmte, à la Marat zu schreiben, et: vas gar zu prosaisch. Doch wie heißt es schon im Schwartenmitier? Und büßt die Schuld im fremden Land Als jaurer Essigfabrifant."

Oesterreich. Wir tragen von den Resolutionen des Sainfelder Parteitages heute noch die sehr wichtige Reio­Intion nach, welche die Frage der Sozialreform und des Ar= beiterschutzes behandelt.

Dieselbe hat folgenden Wortlaut:

Was heute vorzugsweise Sozialreform" genannt wird, die Ein­führung der vom Staate organisirten Arbeiterversicherung gegen Krank­heit und Unfall, entspringt vor allem der Furcht vor dem Anwachsen der proletarischen Bewegung, der Hoffnung, die Arbeiter von dem Wohlwollen der besitzenden Klassen zu überzeugen und zuletzt auch der Einsicht, daß die zunehmende Verelendung des Volkes endlich die Wehr­fähigkeit beeinträchtigen müsse. Mit der Ausführung der Arbeiter= versicherung werden zwei Nebenzwecke verknüpft: Die theilweise Ueber­wälzung der Kosten der Armenpflege von den Gemeinden auf die Arbeiterklasse und die möglichste Einengung, womöglich Beseitigung der selbstständigen Hilfsorganisationen der Arbeiter, welche als Vorsajulen und lebungsstätten der Organisation und Verwaltung den Herrschenden ein Dorn im Auge find. Angesichts dieser Sachlage erklärt der Parteitag: Die Arbeiterversicherung berührt den Kern des sozialen Problemis überhaupt nicht. Eine Einrichtung, welche im besten Falle den arbeits­unfähigen Proletarier ein färgliches, von ihm selbst thener bezahltes Alutosen gewährt, verdient Arbeiterschaft wird sich darüber nicht täuschen lassen, sondern klare Einsicht darüber verbreiten, daß eine wirtliche soziale Reform den arbeitsfähigen Arbeiter zum Gegenstande und die Beseitigung seiner Ausbeutung zum letzten Ziele haben muß, daß aber freilich diese soziale Reform niemals von den Kapitalisten, sondern nur von den Arbeitern durchgeführt werden wird.

färgbert Namen Sozialreform". Die

So lange die kapitalistische Produktionsweise herrscht, ist nur eine theilweise Einschränkung ihrer Folgen möglich durch eine ehrliche und lückenlose Arbeiterschußgebung und ihre energische Durchführung. Die physische Verelendung der Arbeiterklasse findet in der hohen Kinder­sterblichkeit, in dem kurzen Lebensalter, der frühen Javalidität der Arbeiter ihren Ausdruck. Das Herabsinken seiner Lebenshaltung macht es dem Arbeiter unmöglich, Kraft und Zeit der Thätigkeit für mensch­liche Ziele, vor allem für seine eigene Befreiung zu widmen. Die Arbeiterschußgesetzgebung soll dem Zunehmen dieser Verhältnisse einiger= maßen Einhalt thun.

Die österreichische Gewerbeordnung erffillt diesen Zweck ganz nu= genügend. Sie ist schwächlich und lückenhaft in ihren Bestimmungen, gibt jede einzelne Vorschrift dem Mißverstand und der Willkür der Ver­waltungsbehörden preis. Die Gewerbe- Inspektion ist unwirksam, weil unzulänglich in ihren Mitteln und äußerst beschränkt in ihren Being­nissen.

Eine Arbeiterschuß- Geseßgebung, die ihren Zweck er­reichen soll, muß zum Mindest en umfassen:

1. Volle Koalitionsfreiheit und gesetzliche Anerkennung von Lohnverabredung und Kartellen der Arbeiter.

2. Den achtstündigen Marimalarbeittag ohne Klauseln und ohne Ausnahmen.

3. Verbot der Nachtarbeit( mit Ausnahme jener Betriebe deren technische Natur eine Unterbrechung nicht zuläßt).

4. Volle Sonntagsruhe von Samstag Abends bis Montag Früh.

5. Verbot der Beschäftigung von Kindern unter 14 Jahren. 6. Ausschluß der Franenarbeit aus den für den weiblichen Organis mus besonders schädlichen Betrieben.

7. Alle diese Bestimmungen haben für Betriebe jeder Stufenleiter ( Großindustrie, Transportgewerbe, Handwerk, Hausindustrie) zu gelten. 8. Auf Uebertretungen dieser Bestimmungen von Seite der Unternehmer sind Arrest strafen gesezt.

9. Arbeiter- Organisationen, welche auf fachlicher und lokaler Grundlage beruhen, haben durch die von ihnen gewählten In­spektoren bei der Kontrole der Durchführung der Arbeiterschutz- Gesetz­gebung mitzuwirken.

11

Die Arbeiterschuß- Gesetzgebung soll international ausgebaut und in geeigneter Weise auf die Landarbeiter ausgedehnt werden."

- England. Auch für die Sozialisten Englands hat das neue Jahr unter den glücklichsten Vorzeichen begonnen. Bei den Wahlen zum County Council( Verwaltungsbehörde) von London   ist es ihnen gelungen, einen ihrer Kandidaten, John Burns, in diese Behörde 31 schicken, während ihre übrigen Kandidaten zum Theil recht ansehn= liche Stimmenzahlen erzielten. Freilich muß man dabei die Londoner Berhältnisse in Betracht ziehen. Die Ausübung des Wahlrechts ist an den Besitz eines selbständigen Haushalts geknüpft, den von den politi­schen Parteien unterstützten Kandidaten standen überall Kandidaten lo­faler Interessengruppen entgegen, und wendeten große Mittel auf, diesen den Sieg streitig zu machen. Während die Durchschnittszahl der auf die Gewählten entfallenen Stimmen etiva 2500 beträgt, er hielten von sozialistischen   Standidaten Stimmen: Burns( Battersea) 3071 St., Hobart( Ost- St. Panfas) 471 St., Quelch( Walworth)