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worden wären. Auch waren keine beschimpfenden Ausdrücke in dem­selben enthalten. Troßdem erfolgte Anklage auf§ 131: Verächtlich­machung von Staatseinrichtungen 2c. wider besseres Wissen. Letzteres anzunehmen von Leuten, die sich nicht scheuen, zu dem Inhalt durch Unterzeichnung als Drucker und Verleger sich zu bekennen, ist schon eine Infamie. Die Anklageschrift des Staatsanwalts war so dürftig, daß Laien und Juristen erklärten, darauf könne keine Ver­urtheilung erfolgen. Und doch erfolgte fie. Um nach Belieben hinter geschlossenen Thüren mogeln zu können, wurde die Deffentlichkeit aus­geschlossen. Die Beweisaufnahme fiel fo trotzdem die Zeugen der Angeklagten jämmtlich abgelehnt wurden wurden daß der Staatsan­walt bezüglich Schönfelds als Drucker keinen Straf: antrag stellte, sondern das Befinden über ihn dem Gerichtshof anheim gab. Und doch erfolgte das schamlose Urtheil, zu Sem man fich extra eine Woche." Bebentzeit" genommen. Diese Zeit ist, wie positiv versichert wird, benugt worden, um von oben wie von anderer Seite in der nachdrücklichsten Weise einzuwirken, und die Richter waren Wichte genug, diesem Druck nachzugeben und weit höher zu ver­urtheilen, als anfangs beabsichtigt war. Denn zu verurtheilen, dazu war man von Anfang an bereit gewesen. Was der Staatsanwalt zu beantragen nicht gewagt, das führten die Herren Richter unverfroren durch: sie verurtheilten den Drucker zu derselben exorbitan= tanten Strafe wie den Verleger.

Und nun die tale Nache für das Anrufen der Revision durch schleuniges Verhaften der Verurtheilten! Sie charakterisirt sich am besten dadurch, daß jede Kantions= stellung abgelehnt wurde! Obgleich das Urtheil schon nahe­zu drei Wochen gesprochen, die Haft schon an die 11 Tage dauert, ist die Urtheilsbegründung noch nicht ausgefer= tigt, und kann daher der Vertheidiger die Revisionsschrift nicht ein­reichen. Man it niederträchtig genug, den Opfern der Rechts­verdrehung eine Freiheitsberaubung von 9 bis 10 Wochen extra anzu­hängen. Alles das ist die Folge der maßlosen Wuth in den Kreisen der sächsischen Regierung über den Ausfall der Gemeinderaths­wahlen und den so gut wie verbrieften& r ach der Kartell= herrlichkeit bei den nächsten Reichstagswahlen. Die An­griffe gegen die jächsische Regierung im Reichstag haben das nebrige gethan. Die Nostize, Abecken 2c. sind vor Wuth wie besessen, und was ist ein besseres Mittel, diese Wuth an den Mann zu bringen, als die Rechtsprechung?"

Soweit der Einsender.

Inzwischen ist, wie wir sächsischen Zeitungen entnehmen, die Urtheils­begründung endlich eingetroffen. Sie ist so vorsichtig abgefaßt, daß die Verurtheilten auf den Nath ihrer Vertheidiger die Revision zurückgezogen haben.

Je abgefeimter die Gauner, desto mehr verstehen sie sich auf die Formen.

Mit der Ansarbeitung des verschärften" Strafgesch­buchs, welches das Sozialistengesez in sich aufnehmen und Pflöcke zum Zustopfen verfchiedener Lücken" enthalten soll, wird, wie die Offi­3löfen erzählen, jest Ernst gemacht. Die Gelehrten der Rechtsdrechsler­3unit zerbrechen sich bereits die Köpfe, wie man die Allmacht der Polizei, die doch mun einmal im heiligen deutschen Reich unentbehr­lich ist, paragraphenweise in die verschiedenen Abtheilungen der ordent dies die uner­lichen Gesetzgebung einschachteln kann, ohne daß ste läßliche Bedingung anch nur den geringsten Schaden erleidet. Eine Aufgabe, des Sthweißes der Edlen werth. Aber nach dem Hamburg  '= schen Korrespondenten schwitzen die Edlen ganze Ströme, ohne das Problem lösen zu können.

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Wir wollen den Wermsten zu Hilfe kommen. In einem dreimal wöchentlich erscheinenden Blatte finden wir in drei aufeinander folgen­den Nummern, d. h. aus einer Woche, folgende Zusammenstellung:

untersagt.

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In

Frankfurt   a. M. Am 17. Juni Versammlung aufgelöst wegen angeblich strafbarer Aeußerungen eines Redners. In Sonneberg   am 14. Juni gehaussucht und 80 Schriften( Neue Welt 2c.) beschlagnahmt. In Hamburg   bei A. und O. Kapell gehaussucht. In Meerane   Volksversammlung am 18. Juni verboten. Langen   in Hessen  . Arbeiterfest am 23. Juni Berlin  . Zwei Studenten wegen Verdachts der Zuge­hörigkeit zu einer geheimen Verbindung*) verhaftet.- In Stutt  = gart Wahlflugblatt beschlagnahmt.-Berlin  . Der Redakteur der Berliner Freien Presse" am 19. Juni verhaftet.**)- Dortmund   die Sozialdemokraten Tölfe zu 6, Kuhl zu 4 und Oftermann zu 2 Monaten verurtheilt wegen Preßvergehens. In Berlin   wegen angeblicher Majestätsbeledigung in Folge Denunziation mehrere Personen verhaftet. Leipzig  . Der Redakteur des Vorwärts" wegen Preßvergehens zu 8 Monaten Gefängniß verurtheilt. Glauchau  . Der Vorsitzende der dortigen Genossenschafts- Buchdruckerei und der Redakteur des Blattes verhaftet. In Schneeberg   Haussuchung bei dem Genossen Dittrich, Polizei 6 Mann start, darunter 2 Gensdarmen mit Flinten. In Berlin   am 21. Juni Massenhaussuchungen. In Breslau   Versammlung zum 20., in Ger   a Volksfest zum 30. Juni verboten. Den Drehorgelspielern das Spielen der Marseillaise   verboten. In Finsterwalde   und in Hamburg   Massenhaussuchungen. Drei Berliner   ri= minalkommissare machen eine Schnüffelreise durch Deutsch­ land  . Die Kaffeekränzchen Berliner   Frauen, die Sozial­demokraten zu Männer haben, werden wegen geheimer Verbin­dung" unter Anklage gestellt. Der Zahntechniker Super­cinsky in Berlin   wird wegen einer vor 2 Jahren angeblich gefallenen Majestätsbeleidigung in Haft genommen.***) In Barmen Wählerversammlung aufgelöst, weil mehrere jüngere Männer in derselben anwesend waren.- Redakteur Milke in Berlin   6 Monate Gefängniß wegen Preßvergehens. Re­dakteur Schäfer in Frankfurt   a. M. wegen desselben Bergehens ebenfalls 6 Monate Gefängniß. Der Redakteur Harder in Halle a. d. S. am 4. Juni verhaftet.+) Der Sozialdemokrat Balm in Siegburg   wegen Majestätsbeleidigung in zweiter Instanz zu drei Jahren verurtheilt. In der ersten Instanz hatte der Richter auf zwei Monate erkannt. Zwischen der eriten und zweiten Verhandlung lag das Nobiling- Attent. Richard Wolf in Barmen als Opfer einer schmachvollen Denunziation seines Hauswirthes wegen Majestätsbeleidigung zu 18 Monaten Gefängniß verurtheilt."++)

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Nicht wahr, eine erhebende Blumenleje? Und dabei kann sie, wie die betreffende Redaktion versichert, nicht einmal auf Vollständigkeit An­spruch machen. Und all' diese schneidigen" Maßregeln gegen die An­hänger der Umfturzpartei erfolgten ohne Ausnahmegesez, nur auf Grund des gemeinen Rechts".

Wir brauchen nicht erst zu sagen, welches das glückliche Land ist, wo das möglich war, noch das Jahr, in welchem das geschah. Es war in Deutschland   und im Sommer vor Inkrafttreten des Schandgesezes, und es ist der Leipziger Vorwärts", der in drei aufeinanderfolgenden Nummern des Juni 1878 diese Zusammenstellungen brachte. Man zeige uns Eine Epoche aus der Aera des Schandgesezes, in der im gleichen Zeitraum auch nur Annäherndes geleistet wurde, und dann fage man uns, daß die heilige Ordnung" mit den Waffen, die das gemeine Recht" in Preußen- Deutschland   ihr bietet, hilflos ist.

Wie man es verstand, auch das Vereins- und Versammlungsrecht illusorisch zu machen, dafür mögen hier einige der Gründe" angeführt sein, deren man sich bei Versammlungs- Auflösungen in Berlin   bediente. Auflösungen erfolgten:

*) Der Mohrenklub", ein ganz unschuldiger Verein, gegen den die erhobene Untersuchung später fallen gelassen werden mußte

**) Später gegen 3000 Mt. Kaution auf freien Fuß gestellt, flüchtete Sch..., der Alles in Allem zu 3 Jahren Gefängniß verurtheilt wurde.

***) Eine schuftige Denunziation, die sich später als Lüge herausstellte. +) Von dem dort erscheinenden Arbeiterblatt würde mit jeder Num­mer, die erschien, der Redakteur verhaftet, so daß schließlich genau so vicle Redakteure saßen, als Nummern erschienen waren. Es war dies ein Mittel, ein Blatt auch ohne Ausnahmegesetz zu unterdrücken. ††) Wolf, der schon krank in das Gefängniß kam, starb dort.

1) weil der Mittelgang im Saale nicht frei war( ein in Berlin  fehr beliebter Grund);

2) weil ein Fenster offen war und der überwachende Beamte dadurch zur Ueberzeugung gelangte, es tage eine Versammlung unter freiem Himmel; 3) weil Menschen hinter einer verschlossenen Glasthüre standen und in den Saal hineinsahen( der Beamte löste im Namen des Gesezes" auf, da jene Menschen möglicherweise eine Scheibe eindrücken konnten); 4) weil ein Anwesender während des Vortrags das Wort: Lächer­lich" gerufen hatte;

5) weil einzelne Anwesende bei einer Aeußerung des Redners gelacht hatten;

6) weil sich ein Hund in die Versammlung verlaufen hatte. Eine derartige Handhabung des Auflösungsrechtes war in Berlin  möglich, wo die überwachenden Beamten immerhin noch etwas Rücksicht auf die öffentliche Kritik nehmen mußten. In den ländlichen Bezirken, wo diese Rücksicht nicht geboten war, herrschte die reinste Pascha­wirthschaft.

Mit einem Wort, die Herren können sich die Mühe ersparen. Was fie vergeblich suchen, ist längst da, sie sehen es nur noch nicht. Der Buchstabe ist nichts, der Geist ist Alles. Und in Preußen- Deutsch­ land   herrscht der Geist der Polizei, ob mit oder ohne Aus­nahmegejezz.

So steht es, und was uns anbetrifft, nun, ob man uns aus= nahmegesezlich erwürgen oder strafgeseglich erdros­seln will, das ist uns ganz gleichgiltig. In jedem Falle halten wir es mit dem guten Spruch unsres Bracke und pfeifen auf das Gesetz".

Einer weniger. Der Meineidmichel von München  ist gestorben. Wir werden ihm in nächster Nummer einen Nach­ruf widmen. Für heute nur der Wunsch: Mögen ihm seine Mitschufte bald folgen.

Aus dem deutschen   Reichstage. Am 29. Januar gelangten die zwei Millionen zur Unterstützung und Förderung von Kolonial- Abenteuern in 2. und am 30. in 3. Lesung zur Annahme. Nur die Deutschfreisinnigen und die Sozialdemokraten stimmten da­gegen, nachdem Genosse Sabor noch einmal den Standpunkt unserer Partei entwickelt. Am 31. Jan. gab's eine Arbeiter- Schutzgesch": Debatte, und zwar aus Anlaß einer Resolution der Ultramontanen Lieber Hize anf Revision der Vorschriften über die Sonntags= arbeit. Nachdem Bismarck   durch den Mund des geh. Naths Loh= mann versichert hatte, daß er fest entschlossen sei, Alles hübsch beim Alten zu lassen und der kapitalistischen   Sonntags- Hei= ligung nicht den geringsten Stein in den Weg zu legen, zeigte sich der Reichstag   bis auf den letzten Kartellbruder furchtbar arbeiter­freundlich und erklärte, der Resolution frendig zustimmen zu können. Auch der Gerechte erbarmt sich zuweilen des Papierforbes.

Der Standpunkt der Sozialdemokratie in der Frage der Sonntags­ruhe wurde von Genosse Harm unter scharfer Polemik gegen die faulen und verlogenen Ausreden der Reichsregierung vertreten. Als­dann kami am gleichen Tage der Antrag unserer Genossen Singer­Schumacher auf Aufhebung der Getreidezölle zur Verhandlung und wurde von Bebel in längerer, durch reiches Material unterstützter Nede auf's Gründlichste motivirt. Wir behalten uns vor, auf seine Ausführungen noch zurückzukommen. Nach Bebel sprach der Junker Stardorff, die Autorität der Schußzöllner, und brachte die alten ab­gedroschenen Redensarten von der Nothlage der Landwirthschaft", dem Schutze der nationalen Arbeit" 2c. 2c. wieder vor, zur großen Erbau­ung der Junker und Pfaffen. Lebhafter Beifall rechts und im Zentrum", verzeichnet der Bericht. Die Herren vom Himmels= manna müssen sich die Bauern warm halten. Fortsetzung der Debatte am 4. Februar, worüber bei Redaktionsschluß der Bericht noch fehlt. Natürlich wird der Antrag abgelehnt werden, und das ar bei= tende Volt in Deutschland   muß weiter für die Landproßen die Hungersteuer zahlen. Bei den nächsten Wahlen wird es die Antwort ertheilen.

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Inverschämt. Die Vorlage auf Lohnerhöhung für den preußischen König und deutschen   Kaiser ist im preußi­schen Landtag wo Dank dem Dreiklassenwahlgesetz kein Vertreter der Arbeiter die Stimme zu erheben vermag eingebracht worden und wird u. A. begründet mit dem Steigen der Preise". Das ist geradezu der Gipfel der Unverschämtheit. Seit Jahren wird den deutschen   Arbeitern grade von Seiten der Regierung und ihrer Preßmameluken bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit vorgehalten, wie vortrefflich sie doch daran sind Dank dem Fallen aller Preise, eine ganze Reihe von Lohn reduktionen   in staatlichen Betrieben sind mit dem Hinweis auf die gesunkenen Preise begründet worden, und hier, wo es sich darum handelt, einem Menschen zu einem Einkommen, bei dem sein Vorgänger jährlich über zwei Millionen Mark auf die Seite legte, noch drei und eine halbe Million Mark aufzulegen, hier redet man plöglich wieder von gestiegenen Preisen.

Es ist weit gekommen in Deutschland  , daß in einer Zeit, wo Hun­derttausende und Aberhunderttausende ihr Einkommen von Jahr zu Jahr geringer werden sehen, man dem Volk ein derartiges Attentat auf seinen Steuersäckel bieten darf. Aber freilich, Schmaroßer und seine Vettern haben das Heft in der Hand, fie kommandiren das Heer, fie regieren die Presse, sie lenken die Gesetzgebungsmaschine und die Polizei gehorcht ihren Befehlen, wie sollte da ein anderer Widerstand möglich sein, als ein schwacher papierner Protest, über den sie höhnisch lachen? Indeß, mögen sie nur lachen, es kommt doch die Zeit, da ihnen das Lachen vergeht, und je schamloser sie es treiben, um so eher kommt sie. Nach dem Prinzip: Eine Hand wäscht die andere" ge= schehen die Dienstleistungen zwischen den Bismarcks einer- und dem jezigen Preußenkönig andererseits, heißt es in der Contemporary Ne­view". Da werden wir wohl bald von etlichen Rangerhöhungen zu hören bekommen. Wird's jetzt mit dem Herzog Ernst werden? Oder dürfen wir hoffen, Bill demnächst als Minister des In= nern begrüßen zu können?

Warten wir bis zum ersten April.

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Zur Beachtung. Bei Streits um Lohnerhöhung oder gegen Lohnherabseßung empfehlen wir den deutschen  Arbeiteru folgenden Passus nicht zu vergessen:

Seit dem Erlaß des Gesetzes vom 27. Januar 1868 hat in Folge des inzwischen eingetretenen weiteren Steigens der Preise eine allmälig gewachsene und unabweislich gewordene Erhöhung des Bedarfs für die persön= lichen und sachlichen Ausgaben sich geltend gemacht."

( Begründung des Entwurfs eines Gesetzes betreffend die Er= höhung der Krondotation, Preuß. Gefeßblatt, Jahr­gang 1889.)

Einer Bestätigung so autoritärer Natur wird kein Unternehmer ent­gegenzutreten wagen. Jede Anzweiflung fällt unter den§ 95 des deut­ schen   Reichsstrafgesetzbuches.

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- Den deutschen   Kapitalisten, die von Zeit zu Zeit fehn= süchtig nach chinesischen Arbeitern verlangen, von deren Bedürfnißlosigkeit ihnen von ihren Soldschreibern Wunder­dinge erzählt worden sind, diesen braven Musterpatrioten wären in ge­wisser Hinsicht die chinesischen Kulis ganz wohl zu gönnen. Hat es nämlich mit der Bedürfnißlosigkeit derselben allerdings seine Richtigkeit, d. h. kann der Chinese, wenn er will oder muß, mit bedeutend weniger eristiren als das Gros der europäischen   Arbeiter, so ist damit durchaus nicht gesagt, daß er mit jedem Lohn fürlieb nimmt, den man ihm giebt, und nicht da mehr zu erlangen sucht, wo er in der Lage ist, seine Forderungen durchzusehen. Das haben zum Beispiel, wie wir einem jüngst in der San Franziskoer Arbeiter Zeitung" erschienenen Artifel entnehmen, die kalifornischen Hopfen- Pflanzer sehr zu ihrem Verdruß erfahren müssen.

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Die Chinesen," lesen wir da, find nämlich organisirt und es gibt bei ihnen keine Scabs, weil solche nöthigenfalls von dazu bestimmiten Komites todtgeschlagen werden. Das weiß jeder Chinese und darunt hält er fest zu seiner Union  ". Wenn ein Arbeitgeber seine

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Chinesen ungebührlich behandelt, so wird er ge­boykottet und es ist ihm unmöglich, irgendwo Chinesen zu bekommen. Bei der letzten Ernte verlangten die Chinesen im ganzen Staate mehr Lohn, und die Arbeitgeber waren gezwungen, darauf einzugehen; wo fie früher 1 Dollar per Tag bezahlt hatten, mußten sie letztes Jahr Dollar 1.35 bis Dollar 1.50 per Tag bezahlen. Da die Ernte sich nicht aufschieben läßt, war keine Zeit vorhanden, um andere Arbeiter aufzutreiben, aber mit Hilfe des Board of Trade von St. Franzisko und der gesammten kapitalistischen   Presse wurde der Versuch gemacht, Kinder anzuwerben und sie als Skabs gegen die Chinesen in die Obstgärten zu schicken! Es meldeten sich auch viel mehr Kinder, als verlangt wurden, aber da die meisten von ihnen verwahrlost waren, die entweder gar keine oder eine schlechte Heimath hatten, so waren sie für die Arbeit ungeeignet, wenigstens cr= klären die Besizer der Obstgärten, daß sie keine Experimente mehr mit Knaben und Mädchen machen wollen."

So die Arbeiter- 3tg." Das Organ unsrer Genossen in Kalifornien  führt dann weiter aus, warum die Chinesen immer noch die dortigen weißen Arbeiter unterbieten; ihre Lebensweise ist eine in jeder Hinsicht schlechtere als die der Letzteren. Indeß das ist eben in Salifornien, wo der Arbeiter im Allgemeinen denn doch noch ganz anders gestellt ist als in einer ganzen Reihe von Industrien und Industriezentren des Landes der praktisch- christlichen Sozialreform. Wir denken da gar nicht an so schmachvolle Extraleistungen auf dem Gebiet der Arbeiterausbeutung wie die in der Korrespondenz aus Wolfen= büttel geschilderten, obwohl dieselben keineswegs so vereinzelt dastehen als man gemeinhin anzunehmen scheint, nein, selbst das, was in ganzen Distrikten Oberschlesiens  , Sachsens  , Thüringens  , Frankens, der Mark 2c. als alltäglich, als das normale Dasein der Arbeiter bekannt ist, steht der Lebensfristung der Chinesen hundertmal näher als dem, was man als das Minimum der Lebensansprüche eines Kulturmenschen bezeichnen kann. Und doch sind die Ausbeuter grade dieser Arbeiter­fategorien damit noch nicht zufrieden. Und doch hören sie nicht auf, die Löhne zu drücken, und doch schreien sie über die Unbotmäßigkeit, über die Unzufriedenheit ihrer Arbeiter, und doch werden sie nicht müde, die Anspruchslosigkeit" der Chinesen zu verherrlichen. Wahrlich, hält man ihrem Geſchrei die eben mitgetheilte Thatsache gegenüber, so drängt sich Einem unwillkürlich der Gedanke auf: Möchten ihnen doch unsere deutschen   Arbeiter zeigen, daß sie auch von den Chinesen Lehren anzunehmen bereit sind.

Man schreibt uns:

Die Fortschrittler sprengen ans, in Breslau   hätten die Kartell­brüder, so weit sie stimmten, für den sozialdemokratischen Kandidaten gestimmt, und diesem dadurch zum Sieg verholfen. Das ist ein unverschämtes Auf den Kopf stellen der Wahrheit! Die Kartellbrüder haben, soweit sie überhaupt stimmten, für die Fort= schrittler gestimmt, von denen sie ja förmlich angebettelt wor den waren, und zu denen das Bourgeoisherz sie auch hin= 30 g. Die Sozialdemokraten hatten von vorn herein tripp und klar in öffentlicher Volksversammlung ausgesprochen, daß sie die Stimmen der Kartellbrüder weder brauchen noch wünschen. Bei der Breslauer Stichwahl hat sich wieder einmal recht deutlich gezeigt, wie unmöglich es für die Fortschrittler ist, den alten Bourgeois- Adam auszuziehen; und wie sie, im fritischen Moment, mit den reaktionären" Bour­geois stets ein Herz und eine Seele sind fich Eins mit ihnen fühlen. Und ist das denn nicht auch ganz natürlich? Es ist aber ein Umstand, den wir nicht vergessen dürfen, auch wenn die fortschrittliche Barteileitung bei den nächsten Wahlen, was sehr wahrscheinlich, die Barole ausgeben sollte, bei Stichwahlen für den Sozialdemokrat und Reichsfeind gegen den Kartellbruder zu stimmen. Eine solche Parole würde von dem Gros der fortschrittlichen Wähler einfach nicht be= folgt werden.

- Der Schriffeßer Grüneberger in Leipzig   hat einen sonderbaren Vertheidiger gefunden, nämlich einen bekannten Leip­ ziger   Polizisten, der sich Sozialdemokraten gegenüber im Privat­gespräch große Mühe gab, zu beweisen, daß man Grüneberg durch die Notiz im Sozialdemokrat" schweres Unrecht gethan habe derselbe sei fein Spitzel. Daß die Polizei einen ehrlichen Sozialdemokrat das ist sicher in den Ruf zu bringen sucht, ein Spizel zu sein oft vorgekommen; daß sie sich aber bemüht, einen ehrlichen So= zialdemokrat vom Verdacht des Spizelthums zu rei, nigen, das ist noch nicht dagewesen. Und der betreffende Leipziger  Polizeibeamte gehört jedenfalls nicht zu denen, die, wenn das Pulver nicht leider schon erfunden wäre, die Welt durch Erfindung desselben betrüben würden.

Korrespondenzen.

Wolfenbüttel.( Situations- Bericht.) Nach langer Pause wollen wir wieder einmal den Raum unseres Organs benüßen, um einen kurzen Bericht über die hiesigen Berhältnisse zu geben. Wir wollen eben nur einige der markantesten Vorkommnisse herausgreifen.

Die Arbeitsverhältnisse sind hier die denkbar schlechtesten und sie werden immer noch mehr herabgedrückt durch die hier bestehende Zucht­hausarbeit. Schuhmacher-, Zigarren-, Tischler-, Schneider- selbst Konditorarbeiten werden hier im großen Maßstabe aus dem Zuchthaus geliefert und der Wettbewerb der Zuchthäusler macht sich dem freien" Arbeiter an seinem färglichen Lohn immer empfindlicher bemerkbar. Doch selbst auf dem eigentlichen Arbeitsmarkt wird dem Arbeiter durch die Zuchthäusler Konkurrenz gemacht. Da stellte man z. B. beim Bau der katholischen Kirche   einige 40 Sträflinge an, troßdem es Winter und ein großer The der Arbeiter arbeitslos war, und so sieht man auch bei vielen Privatbauten Sträflinge beschäftigt, weil die Verwaltung nur 75 Pfennig für den Mann beansprucht. Auch dem Landarbeiter wird durch die Zuchthaus- Verwaltung der ortsübliche Tagelohn von Mark 1,20 noch geschmälert. In langen Zügen sieht man morgens die Sträflinge auf's Feld ziehen in Begleitung von Wärtern, um die armen Großgrundbefizer von dem übermäßig theuren Landarbeiter zu befreien. Giner der rabiatesten Ausbeuter ist der Ritterguis= besizer von Kaufmann in Linden, der sich, weil ihm der Tagelohn von Mt. 1,20 zu viel ist, regelmäßig Sträflinge kommen läßt. Eine wahre Musteranſtalt für Auspressung der Arbeiter ist die Schweihagen'sche 3iegelei. Gine 16 bis 18stündige Arbeitszeit gehört dort zur Tagesordnung. Um nun den Arbeitern den weiten Weg zur Arbeitsstätte, d. h. sich selbst den Ausbeutungs­verlust, zu sparen, läßt der Besitzer Wohnungen, richtig gesagt Ställe einrichten. Einen Estrich giebt's nicht, die Erde wurde einfach fest= geftampft. In der Mitte der Decke bildet ein hervorstehender Balken den Kleiderbehälter, an den beiden Seiten dieses Balkens werden die Kleider aufgehängt und theilen dann so den Stall nicht doch, das Arbeiterheim". Rechts und links stehen je zwei Bett­stellen von roh zusammengeschlagenen Brettern mit Stroh und ein paar Decken ausgefüllt, und hier soll der Arbeiter nach 16ftündiger raftloser Thätigkeit seinen Körper ausruhen zu neuer Thätigkeit, inmitten der aus der Erde und den getragenen Arbeitskleidungsstücken ausströmenden gesundheitsschädlichen Dünste. Nun, den armen Zieglern ist auch der Stempel der Noth und Entbehrung aufgedrückt: bleich, abgehärmt frühzeitig gealtert, so wanken sie einem frühen Tod entgegen, ein trauriges Bild von der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen. Arbeiter, aufgewacht, erkämpft Euch ein besseres Dasein! Laßt Gure Brüder, welche schon in diesem Kampf wirken, nicht isolirt dastehen! Wenn wir alle, Mann für Mann, kämpfen, dann wird es ein Leichtes sein, unser Ziel zu erringen.

Wie bekannt, haben die Braunschweiger Fabrikanten ihre Former, welche ihr Arbeitsnachweis- Bürean nicht aufgeben wollten, sämmtlich entlassen. Die Herren wandten sich an die drei hiesigen Gießerei­Besizer, Arbeiten für sie zu übernehmen, was ihnen auch zugesagt wurde. Darauf traten die beir. Former hier zusammen und faßten den Beschluß, ihre Arbeitgeber aufzufordern, das zu unterlassen, sie be­zeichneten es als unehrlich, ihre Kollegen im Kampf gegen die unge­rechten Forderungen der Fabrikanten im Stich zu lassen. Ihr Be­gehren wurde auch von zwei Prinzipalen anerkannt. Die Direktion