Opfer gefordert. Am 21. Dezember, Abends zwischen 8 und 9 Uhr", schreibt sie, wurden in Wien   17 Arbeiter in einem Hinterzimmer eines Gasthauses verhaftet. Dieselben sollen dort eine geheime" Versamm lung abgehalten haben, bei welcher sie nach Angabe irgend eines Po­lizeikonfidenten, der wahrscheinlich dabei war, der heutigen Gesellschaft den Untergang geschworen haben. Zu diesem Behufe jedenfalls kamen fieben mit geladenen Revolvern und einer mit einem Stück Cyankali(!) in die geheime Versammlung. Dieselbe wurde einberufen von einem Manne, dessen mit rother Feder gezierter Kalabreser das einzig Revo­Intionäre an ihm war. Die Einladungen waren aufschwar­zem Papier mit weißer Tinte geschrieben und ergingen an 70 Mann, welchen aber nur 17 gefolgt sind. Man verfaßte, wie uns authentisch gemeldet wird, einen Striegsplan, sette einen Justiz-, Fi nanz- und Striegsminister ein und nannte sich die schwarzen Brüder"! Um halb 9 Uhr erschienen auf der Bildfläche zwei alte Zivil- Poli­zisten, welche die ganze Versammlung für verhaftet erklärten.. Ein allgemeines Erblassen, Zittern und Zähneklappern trat ein, und die gesammte Revolutionsarme marschirte mit geladenen Revolvern und Gift unter Eskorte von zwei alten Zivilpolizisten auf die Po­lizeistation, von wo sie selbstverständlich von einer ganzen Kompagnie besäbelter Polizisten in das Gefangenhaus abgeführt wurden, wo sie heute noch sitzen und warten, nach welcher Höhe die österreichische Justiz ihre Staatsgefährlichkeit(?) beurtheilen wird.'

Die Londoner Fr. Presse" fügt an diese Mittheilung, unter Be­tomung ihres Bedauerns für die Verhafteten, die jetzt für ihren Un­verstand büßen müssen, einen scharfen Protest gegen die Urheber dieser wunderbaren Art Verschwörung", die ein Martyrium schafft, das Alles ist, nur nicht propagandistisch"." Leute", heißt es da, welche das Hirn und das Herz am rechten Fleck haben, werden solch unsinnige Prinzipienbethätigung nicht allein aus praktischen Gründen, sondern auch dem Ernst der Sache entsprechend verurtheilen."

Unterschrieben.

Die unabhängigen französischen   Sozialisten nehmen die Ausführung der Beschlüsse der Kongresse von Bordeaux   und Troyes  ernsthaft in die Hand. Am Sonntag haben in Paris   und in vielen anderen großen Städten Frankreichs   Delegationen der Gewerk­schaften den betreffenden Behörden, in Paris   auch den Kammerpräsi denten die Kongreßbeschlüsse über den a chtstündigen Normal­arbeitstag 2c. unterbreitet und ihnen mitgetheilt, daß sie in vier­zehn Tagen die Antwort holen werden. Die Manifestation hat erheb= lichen Eindruck gemacht und wird, wenn mit dem nöthigen Nachdruck fortgefeßt, ihre propagandistische Wirkung nicht verfehlen. Die Situation ist in Frankreich   den Arbeitern gegenwärtig so günstig wie nur je, alle Parteien müssen mit ihnen rechnen, und hätten sie eine starke, einige Partei, so könnten sie sich große Stonzessionen erzwingen.

Unter diesen Umständen ist die Erweiterung des Cri du Peuple" zu einem Organ der unabhängigen Sozialisten ganz besonders erfreu­lich. In den bisherigen Redaktionsstab sind Jules Guesde   und Paul Lafargue   als Vertreter der Kollektivisten, A. Daumas, L. Fiaur, Ch. Longuet und Jules Roques als Vertreter derjenigen sozia­ listischen   Radikalen eingetreten, welche die Schwenkung der äußersten Linken in den antiboulangistischen Brei nicht mitmachen wollten. Da dem Blatt von dem früheren Besitzer der Titel streitig gemacht wurde, so erscheint es von jetzt ab unter dem Titel der Egalité  ". Es verspricht eines der besten sozialistischen   Blätter zu werden, die Frank­ reich   je gehabt, wir wünschen ihm ein langes Leben und erfolgreiches Wirken.

In einer Briefkasten Notiz ihrer Nummer vom 26. Jan. erklärt die Berliner Volks- Tribüne", daß sich ihr Artikel in Nr. 2 ihres Blattes in keiner Weise gegen unser Blatt richtete. Er habe den Zweck gehabt, die Arbeiter zu ermahnen, sich auf" Bedrohungen" und Geschimpfe" gegen hochstehende Personen nicht einzulassen. Wäre uns Diese Absicht bekannt gewesen, heißt es dann, so würden wir sicher das Gesagte Wort für Wort unterschrieben haben.

Das nun zwar nicht, denn grade der Wortlaut des Artikels war es ja ,, der uns zur Polemik veranlaßte, weil wir ihn für irre­leitend hielten, aber mit der dargelegten Tendenz des Artikels er­klären wir uns voll und ganz einverstanden.

Zur Frage der Gewerkschaftsorganisationen. Ebenfalls in Nr. 4 der Berliner Volkstribüne" finden wir eine Antwort des Baurath Keßler auf eine Notiz in Nr. 2 unseres Blattes über die Streitfrage: Gewerkschaftliche 3entralisation oder gewerkschaftliche Lokalvereinigungen." Wir halten uns für verpflichtet, diese Entgegnung auch in unserem Blatt zum Ab­druck zu bringen. Herr Keßler schreibt:

" Der Londoner  , Sozialdemokrat" sagt, wie in voriger Nummer mit­getheilt ist:

Aufgeben der Zentralisation heiße Aufgeben eines guten Rechtes der Arbeiter, statt eines frischen und fröhlichen Kampfes um das Recht." Träfe dieser Vorwurf zu, dann würde ich noch heut alles widerrufen, was ich in der Sache geschrieben habe; denn ich bin sicherlich nicht ein Mann des faulen Friedens.

Ich frage mich aber vergeblich: welches Recht soll aufgegeben sein, wenn wir statt einer unbrauchbareren Organisations form eine brauch= barere wählen?

Um weiter nichts als um einen Wechsel in der Form handelt es fich. Nicht um Einstellung des Kampfes. Die Zentralisation hat sich, wo sie versucht ist, nicht bewährt, die andere Form der lokalen Organi sation hat sich als verwendbarer, als praktischer zum Kampf bewiesen, deshalb empfehle ich sie.

Welchen Kampf meinen wir denn, wenn von gewerkschaftlichen Organi­sationen gesprochen wird? Da ist doch von keinem anderen die Rede, als von dem um günstige Lohn- und Arbeitsbedingungen auf Grund des§ 152 der Reichsgewerbeordnung. Num, wird der von den Töpfern, den Maurern, die solche lokale Organisationen haben, nicht ebenso frisch, ebenso muthig und auch sicher ebenso erfolg= reich geführt, als von den Schuhmachern, den Zimmerern, die sich Zentralverbände geschaffen haben? Wenn diese Gewerkschaften mit Zentralverbänden den Lohnkampf führen, spielen da die Verbände als solche eine irgendwie nennenswerthe Rolle, sind sie nicht wirklich, wie die ,, Deutsche Metallarbeiterzeitung" sagte, nur verzierende Schnörkel dabei?

Was den Kampf um weitergehende Rechte anbetrifft, wird da eine aufgeklärte Gewerkschaft, die in ihren lokalen Fachvereinen sich einen in sozialpolitischen Fragen bewanderten Stamm ausgebildet, die ihre Führer gezwungen hat, sich diese Fragen voll= schlechter bestehen, als eine Gewerkschaft, kommen klar zu machen

die ihre Ortsverbände" ermahnt hat, sich ja von aller Politik fern zu halten, sogar politisch hervorragende Männer auch nicht über unpolitische Sachen zum Vortrag zuzulassen, die die gewählten Vorstandsmitglieder für Ortsverbände" nicht bestätigt, weil sie politisch anrüchig find

Es thun das ja nicht alle Zentralverbände so offen, das weiß ich, aber alle müssen die politische Belehrung von ihren Verbands- Vereinen ausschließen, weil sie sonst unrett­bar der Auflösung verfallen. Wenn es sich also um Auf­geben von Rechten, um Aufgeben des Kampfes handelt, dann sind es nicht die lokalen Organisationen, die dieser Vorwurf treffen kann.

Die Arbeiter haben das Recht, sich zu gefeßlich erlaubten Zwecken zu vereinigen. Gut, sie thun es. Sie wählen aber eine Form dazu, die ihnen am meisten praktisch zum Ausüben dieses Rechtes erscheint. Welches Recht haben sie da aufgegeben?

Sie ist hier ungenießbar, du wirst krank davon! Ich bestelle mir ein Glas Bairisch. Habe ich da ein Recht vergeben? Ich habe zwar nicht das Getränk genommen, von dem ich weiß, daß es mir unter regelrechten Verhältnissen am dienlichsten gewesen wäre, sondern ein anderes, das fast dieselben Dienste thut, weil unter den thatsächlichen Verhältnissen dies klüger war.

Man wird mir also wohl genauer sagen müssen, welches Arbeiter­recht durch meinen Vorschlag verlegt sein soll, bis ich den Vorwurf als gerechtfertigt betrachte."

Soweit Herr Keßler.

Welches Recht die Arbeiter beim Verzicht auf die Gründung, bezw. Auf­rechterhaltung von gewerkschaftlichen Zentralverbänden aufgeben? Nun, ganz einfach, das ihnen nach dem Wortlaut der Ge= werbeordnung zustehende Recht, sich zur Wahrung ihrer gewerb­lichen, bzw. gewerkschaftlichen Interessen in Zentralverbänden zu organi­firen. Diesem Recht gegenüber steht das Bestreben der reaktionären Neichsbehörden, dasselbe jedesmal da, wo es sich um Arbeiter han­delt, durch ebenso engherzige wie abgeschmackte Anslegung des Begriffs der gewerblichen Interessen zu estamotiren aber sie haben es bisher noch nicht gewagt, offen seine Aufhebung zu proflamiren. Einem solchen Zustande gegenüber hat der von uns er­hobene Gesichtspunkt, daß es sich da u. A. auch um einen Stampf um's Recht handelt, sicher seine Berechtigung. Namentlich dann, wenn man zugibt, daß die zentralisirten Gewerkschaften unter normalen Verhältnissen den lokalen Gewerkvereinen vorzuziehen sind. Jedenfalls muß vor Allem stets die Frage ernsthaft in Erwägung gezogen werden: Ist das Opfer, das im Verzicht auf die Zentralisation liegt, nicht größer als der durch dasselbe in Aussicht stehende Gewinn?

Die Arbeiter haben das Recht, sich zu gefeßlich erlaubten Zwecken zu vereinigen. Gut, so gründen sie Fach vereine und suchen hier, anknüpfend an die gewerblichen Verhältnisse, die Arbeiter sozial politisch zu belehren, sie ernennen Lohnkommissionen aus den Gewerkschaften, um die Angelegenheit der Ausstände nnd der Rege­lung der Arbeitsbedingungen zu besorgen, sie setzen General= Kommissionen ein, um die gewerkschaftlichen Angelegenheiten der ganzen Gewerkschaft zu ordnen. Welches Recht ist da vergeben? Nehmen wir ein Beispiel: Ich komme dürstend in ein Wirthshaus, finde da einen Freund und sage: Weißbier löscht mir den Durst am besten, ich will eine Weiße trinken. Er sagt: trink sie hier nicht.

Mehr wollten wir nicht sagen, aber das müssen wir nach wie vor aufrechterhalten.

Dagegen geben wir zu, daß die Antwort nicht immer gleich ausfallen wird. Weder find die wirthschaftlichen Verhältnisse überall die gleichen, noch die Haltung der Behörden. Die letzteren können z. B., wie die Volfstribüne" ganz richtig hervorhebt, auch den lokalen Fachvereinen durch tausend Chikanen den Lebensfaden unterbinden, namentlich wenn ihnen die in denselben betriebene sozialpolitische Aufklärung" unange­nehm wird. Kurzum, wir stehen hier vor einer Frage, die nicht einfach mit ja, ja und nein, nein beantwortet werden kann, sondern bei welcher eine sorgfältige Prüfung aller in Betracht kommenden Gesichtspunkte am Plaze ist, weil es sich und das geben wir ebenfalls zu nur um das kleinere von zwei Uebeln handelt. Denn ein Verzicht liegt in beiden Fällen vor.

Italien  . Die Großmachtspolitik des Herrn Crispi zeitigt immer schönere Früchte. Nachdem er durch Unterbrechung der Handelsverbindungen mit Frankreich   eine wahre Noth­lage der Industrie und Landwirthschaft in Italien   heraufbeschworen, spielt er sich jetzt, wo sich diese Nothlage in Hungeraufständen der nothleidenden Bevölkerung äußert, auf den Staatsretter à la Bis march heraus und läßt die Kanaille" mit den brutalsten Mitteln zum Schweigen bringen, hebt das Versammlungsrecht auf und droht mit Maßregeln gegen die aufrührerische" Presse. Der große Demokrat" erweist sich um tein Haar besser als sein gemäßigter" Vorgänger De­pretis. Indeß so wenig als dieser wird er das Elend durch Unter­drückung der Stimme der Hungrigen aus der Welt schaffen.

Was das Volk mit Recht ganz besonders erbittert, ist, daß während man für den würdigen Empfang des Berliner   Wilhelm das Geld mit vollen Händen zum Fenster hinauswarf, man jezt, wo es sich um die eigenen Landesfinder handelt, die Ebbe in den Staatskassen vorschützt. Ganz wie bei uns. Aber die Herrschaften sollen mit dem Nepräsen­tiren" nur so fortfahren, je schroffer der Gegensatz zwischen dem offi­ziellen Pomp und Glanz und der Noth des Volkes, um so mehr macht man diesem die Nothwendigkeit begreiflich, mit den Herren Repräsen­tanten" aus einem anderen Tone zu reden.

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England. Herr Balfour, der es im Auftrage des reaktio­nären Tory- Ministeriums übernommen, Irland   mit Polizeimaßregeln zur Ruhe zu bringen, hat durch seine Brutalitäten einen wahren Sturm der Entrüstung in ganz England hervorgerufen. Dem irischen Abge­ordneten O'Brien gebührt das Verdienst, durch energischen Wider­er war wegen stand gegen die Behandlung als gemeiner Verbrecher das einer Nede zu mehrmonatlichem Gefängniß verurtheilt worden Faß zum Ueberlaufen gebracht zu haben. Seiner Weigerung, sich das Haar kurz schneiden zu lassen und Sträflingskleider zu tragen, setzte Ser Gefängnißdirektor einfach die brutale Gewalt gegenüber und ließ ihm durch vier Gefängnißwärter die Kleider herunterziehen. Aber er konnte ihn nicht zwingen, die Sträflingskleider anzulegen, und O'Brien blieb lieber tagelang ohne Kleidung, als sich zu unterwerfen. Das hat in England tiefen Eindruck gemacht und allerorts haben Ent= rüstungs- Demonstrationen stattgefunden, in denen die Maß­regeln der Regierung gegen die Irländer auf's Schärffte verdammit wurden. Wie stark die Erbitterung gegen die Regierung, geht aus der Thatsache hervor, daß im Wahlkreise des Lord Hartington  , des englischen Bennigsen, jungst bei den Lokalwahlen mur Gladstonianer, und zwar ausdrücklich als solche gewählt wurden. Treibt es die Regierung so fort, so wird bei den nächsten allgemeinen Wahlen ihre Majorität wie Spren vor dem Winde weggeweht werden.

Korrespondenzen.

New- York  , Ende Januar 1889. Mit vielem Interesse habe ich die Broschüre: Der erste Nichtgentleman" auf dem Zeugenstande" Münchener Sozialistenprozeß gelesen. Besonders angenehm berührte es mich, daß dabei der mir so wohl bekannte Oberwachtmeister Obich in Augsburg   eine gewisse Rolle spielt, indem er es war, der das Glück hatte, den Hauptbelastungszeugen, resp. De nunzianten Fürst zu entdecken, der jetzt in einer gewissen Anstalt Studien über Moral und Sitte zu machen Gelegenheit hat. Dank diesem Fürst" konnte ja der Augsburger   Vogelthorsepp", wie Obich genannt wird, Ehren Gehret das Material zur Anklage liefern. Ich kann nun nicht umhin, die verehrt. Redaktion zu ersuchen, mir im Sozialdemokrat" ein wenig Raum zu gestatten, um dem besagten Obi ch einige Zeilen zu widmen.

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wieder zur Ruhe. Ein Polizeimensch wurde als Wache vor mein Bett gestellt, um zu beobachten, ob mir nicht umstürzlerische Ideen oder ge­heime Verbindungen träumten. So dachte ich wenigstens und schlief ein. Das Kleeblatt" suchte unterdessen bei meinem Hauswirth nach verbotenen Dingen. Endlich hieß es: Auf! Ausgepackt! Ich troch aus den Federn und nachdem meine Unaussprechlichen erst gründlich durch­fucht worden, ob sie rein" feien, durfte ich sie über den Leib ziehen. Meine Habseligkeiten wurden nun durchgemustert, und o weh! Ein alter Sozialist oder gar Anarchist! Kommt von Amerika   muß doch mit Most verkehrt haben ein bischen Dynamit, einige Bomben oder wenigstens ein paar Freiheiten" oder sonstige blutrevolutionäre Schriften. Doch ach, es fand sich nichts, auch gar nichts! Schrecklich enttäuscht zog das nette Quartett von dannen, um mir einige Wochen Zeit zu lassen, das Gewünschte bereit zu stellen und dann wieder zu kommen; doch abermals umsonst, und wenn noch ein Duzendmal, fo hätte es mir blos Vergnügen bereitet. Immer und immer, selbst bei meinem Abschiede, Pfingsten 1887, hatte ich mich der besonderen Obhut jenes Sepp" zu erfreuen. Daher noch nachträglich meinen Dank.

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Seit mehr denn 10 Jahren spionirt iener Fürstentdecker, wie ein Bernhardinerhund im Schnee, in den Geschäften, den Familien und den Fabriken herum, und nicht einen nennenswerthen Prozeß hat er an das Tageslicht gezerrt, höchstens Familien unglücklich gemacht und ehrliche und fleißige Arbeiter aus der Arbeit, aus der Stadt, oder gar aus dem Lande gebracht. Das sind die Verdienste dieses Nichtgentleman", der in Augsburg   bereits zur lächerlichen Figur geworden ist ob seiner Dummheit und seiner Pflichttreue. Doch es ist so schön, wenn man es in dieser Welt zu Etwas bringt. Vom simpeln Mühl= burschen bis zum Oberwachtmeister ist schon ein Sprung. Wo bleibt da der Megger? Immer noch der alte Rechtsrath. Und der Stadtpascha Fischer? Wohl ein Michelsritter mit von", doch niemals mehr Vertreter seiner getreuen Augsburger, sondern mit Ach und Krach aus Gnaden der Geduldschwaben von Uím! O undank­bare Welt! Mit Gruß, auf Wiedersehen G. St. dad fuel

Ich kam im Spätsommer 1886 nach über fünfjähriger Abwesenheit wieder nach Augsburg  . Als ich am Tage nach meiner Ankunft mit dent Genossen Schäfer einen Spaziergang machte, mußte der Herr Oberwachtmeister meine Anwesenheit schon gerochen haben, denn sofort stand er stramm vor uns und erklärte unter den höflichsten Entschul­bigungen mich für verhaftet, da ich seinerzeit, als ich nach Amerita ging, vergessen hatte, zwei Monate Gefängnißhaft abzubüßen wegen. Bergehens gegen das Sozialistengesetz ze.

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Ich wollte meinem Sepp die Freude über seinen wichtigen Fang nicht verderben und bald hatte ich mit meinem strammen Begleiter das Polizeigebäude erreicht. Den Rapport, welchen jener Fürstenfinder" damals über seine Heldenthat abfaßte, hätte ich mir gar zu gern als Andenken aufbewahrt, er ist einzig in seiner Art. Meine Personalien natürlich bis auf's Tüpfelchen.( Ich war ja vorher blos 24 Jahre in Augsburg   gewesen und deshalb absolut unbekannt.) Dann wer mein Vater war, welcher Religion, Geschäft, ob noch am Leben 2c. Sodann meine Mutter, auch Religion, und welches ihr Mädchenname 2c. Ein Glück, daß ich mich in dieser Beziehung noch eines sehr guten Gedächt­nisses erfreute und meinem hohen Beschützer die schwierige Arbeit er­leichtern konnte. Mit diesem Unifum ausgerüstet, begab er sich zu seinem nächsten Vorgesetzten, Namens Metzger, dieser wies ihn wieder zu einem Höheren, und ich konnte unterdessen über mein damaliges Berbrechen nachdenken und meinem verhängnißvollen Geschicke mit Angst und Schrecken entgegensehen.

Endlich erschien Seine oberwachtmeisterliche Hoheit mit der schrift­lichen Erklärung zurück: Ich sei wegen Verjährung des Vergehens in Freiheit zu sezen. Mit lächelnder Miene empfahl ich mich. Nur wenige Wochen, und schon wieder hatte ich eines Sonntags Morgens vor Tagesanbruch den Besuch meines Nichtgentleman in Begleitung eines ganzen Kleeblatts von Staatsrettungsgehilfen. Nachdem mir der Zweck des Besuches mitgetheilt worden; begab ich mich unbekümmert

Briefkasten

der Redaktion: Briefe 2c. eingetroffen aus Berlin  ( M. Besten Dant), Bunzlau  , Gent  , London  ( Smith), Oberstraß- Zürich  , Wien   und Zürich  ( Bck. Grüße erwidert): In nächster Nummer. Warum anonym? Wünschen stets den Autor zu kennen.

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Ontel:

der Expedition:= Vttr- Bts. Bil.: Fr. 32 a Cto erhalten. Das in Aussicht Gestellte erwünscht. Rentier Rog.: Mt. 2 Febr. u. März erh. Abrchg. über das Alte erwartet. Schby. Zch.: Fr. 2 Ab. 1. Qu. erh. R. Voß Zch.: Fr. 2- Ab. 1. Qu. erh. Ab. 1. Qu. erh. B. 3. 3." 3ch.: Fr. 2 H. Menke Nice: Fr. 4 50 Ab. S.-D." u. Arbst." erh. E. St. Wngshm.: Mt. 3- Ab. 1. Qu. erh. Recht so, nur gewühlt! Allgem. Arbeiter- Verein  Lausanne: Fr. 33 a Cto Ab. u. Schft. erh. E. K. Fbg.: Mt. 4 60 Ab. 1. Qu. u. Porto erh.=

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( Schluß des Bft. Nr. 6): Oncel: Mt. 6- Ab. 1. Qu. erh. Wer­den mahnen. Warum berichten Sie das nicht früher? Alles fort. F. St. Stockholm: 8 Sh. Ab. 89 erh. Sdg. abgg. 1/2. freuzten. Weiteres bfl. Alles nicht rein Geschäftliche bitten stets auf besonderes Blatt zu schreiben. Der E.- Handel 3. B. hat nichts mit dem Geschäft zu thun. Auch Redaktionelles stets apart. Philo: Mt. 10- f. Schft. u. Ab. erh. u. hiervon Fr. 6 40 für Nota v. 16/12. 88 u. Fr. 6 10 a Cto Ab. 2c. gutgebr. W. ging un= unterbrochen. Rev. Kfm. Erpghm.: Sh. 7 6 Ab.- Rest 88 erh. Blocksburg: Mt. 50 a Cto Ab. 2c. erh., ebenso Bitllg. v. 2/2. 2c. Adr. notirt. Niemand hat darnach zu fragen außer Dem, wel­chem Sie Aufschluß gaben. Bfl. am 5/2. Näheres. Gazelle: Adr. B. geändert. Mf. 5 50 von den in Nr. 5 quittirten Mt. 10 d. Afd. Std. zugew. A. R. B.: Alles nach Vorschrift v. 4/2. besorgt. Fon.: Mr. 1 40 f. Schft. erh. Sdg. folgt. Eine sonderbare Gemein­schaft i. d. Gemeinschaftslosigkeit i. U. u. U. u. u. 11. r. Gruß!

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( 7) W. E. Charleston: Am 23/1. Brumaire" mit 3 andern Sachen ( früher nicht bestellt) abgesandt. Verlorenes ging registered am 8/2. Gruß.   Anvers: P.-K. v. 7/2. erh. 4. Qu. war irrthümlich a. d. Auszug mit erwähnt. Avisirtes erwartet. V. Wzb.   Michigan: Alle Sogn. fort. 3hlg. in Nr. 2 quittirt. Pause vielleicht unterwegs zufällig erfolgt. H. D. H. San   Francisco: Irrthum pr. 3. verursacht und fofort( am 8/2.) geordn. Adr. ebenso. Bitten zu entschuldigen. Ab. ist bis Ende 3. Qu. 89 bez. Bibliothek bis 24 incl. Auf 3hlg. vom 31/7. 88 haben Sie jetzt noch 6 Py. gut.   Carbonari: Nachr. v. 7/2. erh.. Schlachtfeld: Auszug war längst unterwegs. Bstllg. notirt 1. am 8/2. bfl. geantw. Ch. Drwld.   Glasgow: 32 Sh. Ab. 4. Qu. 88 u. 1. Qu. 89 erh. Von   deutschen Sozialisten in   Glasgow: 30 Sh.

pr. Ufd. drd. erh. G. Wbr.   Aarhus: 2 Sh. Ab. 1. Qu. erh. Stilian: Mt. 56 95 Ab. 3. Qu. u. Schft. erh. Adr. notirt. Für zuviel Berechnetes Mt. 1 10 gutgebr. Bft. Weiteres. Akai: Rechnung b. 5. ds. erh. u. gutgebr. Am 9/2. bfl. Weiteres. Nother Apostel: Von Samstag Nachts bis Montags früh werden hier keine Bfe. ausgetragen, daher war Antwort bis zur vorgeschriebenen Zeit immöglich. Montags Bf. abgg. Alles beachtet. G. Bflr. Ebrg.: Mt. 57 61 Ab. pr. 1889 Ab. Tby. i. S. Po. erh. P.-K. h. hier. All right. G. Muehler in Eincinnati: Jedenfalls ist Nachlfg. kurz nach Abgang Ihrer Karte dort gewesen. Fortseßung laufend weitergeliefert. Blutnelte: Mt. 10 3 Ab. 1. On. u. Schft. erh. Sdg. nach Wunsch. Lionel: 325 Mt. a Cto Ab. 2c. erh. 1. bff. am 11/2. Weiteres berichtet. Bftllg. folgt. Schwarzer Taugenichts: Mt. 10 a Gto Ab. erh. Betr. ging an Hsk. Bft. mehr. Veilchenstein: Mt. 200 a Cto Ab. 2c. erh. Ein­renkungsversuch sofort bewirkt. Näheres bfl. Mönus: Lfrg. It. P.-&. v. 9/2. vorgemerkt. Warum trop unserer Vorschrift P.-K. immer wieder dorthin adressirt? Der alte Rothe: P.-K. v. 6/2. erh. Adr. ange­merft. W. wird. geordn. Neckarschleimer: Mit. 80- auf altes Cto erh.

Von

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Anzeigen.

Nr. 40 des ,, Sozialdemokrat" 1888 suchen wir einige Dugend Exemplare zurückzukaufen und bitten um schleunige Zusendung.

Die Expedition des ,, Sozialdemokrat".

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für Männerconfektion von der Cooperative- Socialiste, Vooruit stam in   Gent. Parteigenossen mit entsprechenden Referenzen, Kennt niß des Französischen,   Flämischen( oder auch   Plattdeutschen) wollen sich melden per Adresse:

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Local ,, Vooruit", Marché au fil in   Gent ist i (   Belgien.)

Deutscher Verein Eintracht"   Zürich.

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Unser Vereinslokal befindet sich jetzt am Neumarkt 5, 1. Etage. wie

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Der Vorstand.

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