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Soweit hatten wir geschrieben, als wir die Nummer des Berliner  ,, Volksblatt" vom 30. April erhielten, in der, offenbar von gut unter­richteter Seite, dargelegt wird, daß unsre deutschen   Genossen an dem im Haag vertretenen Standpunkt festhalten. Wir hatten nichts anderes erwartet. Wie oben dargelegt, handelt es sich in der Kongreßfrage um die Anerkennung des Prinzips des gleichen Rechtes für alle. Die deutsche Sozialdemokratie würde ihren Traditionen in's Gesicht schlagen, wenn sie sich auf ein Markten und Feilschen um diesen Grundsaz einließe.

Mit Vergnügen ersehen wir aus dem Bericht des Peuple  ", daß auch der Delegirie für Gent in Bolimont diesen Standpunkt vertrat und er­flärte: solange die Possibilisten auf ihren Anmaßungen beharren, werden die Genter ihren Kongreß nicht beschicken. Wir wiederholen, wenn alle Theilnehmer an der Haager Konferenz so handeln, würden die Aussichten auf eine schließliche Einigung nicht verringert, sondern ver= größert.

Der Streik der Tramwaykutscher ist beendet. Unter dem Druck von oben, wo man Angst vor Wiederholung der, 6 3 esse" hatte, sind die wesentlichsten Forderungen der Kutscher, vor allem die zwölfftündige Arbeitszeit, be willigt worden. Die Kutscher   werden von der Gesellschaft in Gnaden" wieder aufge= nommen, ausgenommen Diejenigen, die sich durch die Provokation der Polizei zu Ausschreitungen" hinreißen ließen. Es ist klar, daß diese Opfer des Streits, wenn sich nicht die kämpfende Arbeiterschaft ihrer annimmt, der schlimmsten Noth ausgesezt sind, und im Hinblick darauf kommen wir der in der oben veröffentlichten Korrespondenz aus Wien  ausgesprochenen Bitte gern nach und eröffnen hiermit eine

Sammlung zu Gunsten der Gemaßregelten des Wiener   Tramwaystreifs.

Von dem Grundsatz ausgehend, doppelt gibt, wer schnell gibt, lassen wir indeß im Voraus 100 Gulden ö. W.( 170 Mark) an die Wiener   ,, Gleichheit" für die gemaßregelten Tramwaykutscher abgehen. Es ist nur ein kleiner Betrag, aber er wird den Genossen Wiens ein Zeichen sein, daß ein Appell an die Solidarität bei ihren deutschen   Brüdern nicht ungehört verhallt.

Die muthige Haltung der Wiener Gleichheit" und speziell Dr. Viktor Adler's während des Tramwaystreits verdient das höchste Lob. Während die Antisemiten, die doch vermöge ihrer Berbindungen mit dem höchsten Adel" blutwenig zu fürchten haben, die Streifenden schmählich in Stich ließen und die Betheiligung ihrer Anhänger an einer Erhebung berechtigter Volksentrüstung in feig­ster Weise in Abrede stellten, hat Dr. Adler in der ,, Gleichheit" in schneidigster Weise die Sache der Streifenden vertreten und keinen Augenblick fich durch die Angriffe der Gegner zum Ableugnen bewegen lassen. Kein Zweifel, daß er dabei die große Masse der Wiener   Ge­nossen hinter sich hatte, aber das verkleinert sein Verdienst nicht.

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Sehr gut wird in der neuesten Nummer der Gleichheit" dem anti­semitischen Deutschen Volksblatt" heimgeleuchtet. Dieses Blatt hatte die Dummheit, es für eine ,, elende Verleumdung" zit er= flären, daß Leute seiner Partei, d. h. Antisemiten, den Tramway= tutschern, nicht etwa den Strawallmachern, nein, den im ge= rechten Kampf stehenden Tramwaykutschern Geld zur Verfügung gestellt haben, und hinzuzufügen, das Geld stamme von den Juden". ,, Die" Juden reduzirten sich aber gleich darauf auf den Juden", nämlich Dr. Adler. Oder", heißt es nämlich, hat vielleicht Dr. Adler die Stirn, zu leugnen, daß er zwei Delegirten der Kutscher von den Prater  - Remisen Geldunterstüßung in Aussicht gestellt hat?" Darauf antwortet die Gleichheit" vortrefflich:

Was wird das Volksblatt" sagen, wenn Dr. Adler sogar die Stirne hat zu bestätigen, daß er das nicht nur in der Prater­Nemise, sondern in allen Remisen gethan. Er hatte sogar die Stirne, das in der ,, Gleichheit" gesammelte Geld leider viel zu wenig im Verhältniß zum Bedarf auszufolgen. Er hat die Stirne" zu er­flären, daß er, sobald er von der Lohnbewegung der Tramwaybediensteten erfuhr, es wie ieder seiner Parteigenossen für seine Pflicht als Mensch und Sozialdemokrat gehalten hat, sich in jeder Weise ihnen nüßlich zu machen. Er hat die Stirne" zu erklären, daß er das auch weiter thun wird, ob das dem antisemitischen Szeps" angenehm ist oder nicht."

Und weiter:

.. Von ,, Machern  " des Streits zu reden, ist natürlich ebenso abgeschmackt; als ob es nöthig wäre, einen Streit zu machen", wo die Noth den gequälten Menschen auf den Nägeln brennt; als ob das ,, Volksblatt" nicht wüßte, daß vor 14 Tagen ein partieller, verun­glückter Streit ausbrach, von dem kein Mensch vorher eine Ahnung hatte.

Wie der Streit auch verläuft, die Sozialdemokraten dürfen von sich sagen, fie haben ihre verfluchte Pflicht und Schuldigkeit reblich gethan. Wenn das Andere ärgert, so ist das ihre Angelegenheit." Das ist männlich gesprochen.

In Kappel bet Chemnik hat am 23. März unter dem Borfiz von Bebel und Geyer   eine Landeskonferenz fächsischer Sozialdemokraten stattgefunden, die von gegen 100 Personen besucht war. Sämmtliche 23 Wahlkreise Sachsens   waren vertreten. In fünf­stündiger Berathung verständigte man sich, wie dem Berl. Bolksblatt" geschrieben wird, über die Aufstellung folgender Kandidaturen:

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1. Wahlkreis( Bittau): Keller Görlig; 2. Wahlkreis( Löbtau  ): Postelt- Dresden  ; 3. Wahlkreis( Baußen): Kandidatur vorbehalten; 4. Wahlkreis( Dresden   r. d. Elbe  ): Kaden- Dresden  ; 5. Wahlkreis ( Altstadt- Dresden  ): Kandidatur vorbehalten. An Bebels Stelle, der für Leipzig   und Hamburg   bereits fanditirt, soll ein anderer Kandidat auf­gestellt werden; 6. Wahlkreis( Tharandt  ): Horn- Löbtau; 7. Wahl­freis( Meißen  ): Buchhändler Goldstein- Dresden; 8. Wahlkreis ( Pirna  ): Schriftsteller Wurm- Dresden  ; 9. Wahlkreis( Freiberg  ): St. Riemann Chemniß; 10. Wahlkreis( Döbeln  ): Fabrikant St. Grünberg- Hartha  ; 11. Wahlkreis( Oschat- Wurzen): Kandidat vor­behalten, der bisherige Kandidat Kögel- Wurzen lehnt ab; 12. Wahlkreis: ( Stadt Leipzig  ): Bebel- Plauen- Dresden  ; 13. Wahlkr.( Leipzig- Land): Geyer- Großenhain  ; 14. Wahlkreis( Borna  - Penig  ): Musikdirektor H. Stolle Meerane  ; 15. Wahltr.( Mittweida  - Burgstädt  ): M. Schippel­Berlin*); 16. Wahlkreis( Chemniß): Kandidatur vorbehalten; der in Aussicht genommene Kandidat Fr. Hoffmann- Chemnitz hatte im legten Augenblick die Kandidatur abgelehnt; 17. Wahlkreis( Glauchau  - Meerane  ): J. Auer- München  ; 18. Wahltr.( 3wickau- Crimmitschau  ): W. Stolle­Gesau; 19. Wahlkreis( Stollberg- Schneeberg): J. Seifert Zwickau  ; 20. Wahlkreis( 3schopau): Th. Su st- Chemniz; 21. Wahlkreis( Anna­berg): E. Grenz Chemniß; 22. Wahlkreis( Reichenbach- Auerbach  ): Robert Müller= Reichenbach  ; 23. Wahlkreis( Plauen   i. V.): A. Kaden Dresden  .

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Ferner stellte die Konferenz für die im Laufe dieses Sommers statt­findenden Ergänzungswahlen zum sächsischen Landtage für zehn Wahlkreise Kandidaten auf, während für Dresden   und Leipzig   die Kandidaten erst später von den dortigen Genossen nominirt werden sollen. Für die Landtagswahlen wurde ein Zentral- Wahl­tomite, bestehend aus den Genossen K. Riemann, Th. Sust und Fr. Hoffmann, sämmtliche in Chemniß, eingesetzt.

Außer den oben aufgezählten Neichstagskandidaturen sind bereits folgende festgesezt:

In Preußen: Berlin   II: May Schippel; Berlin IV: Paul Singer  ; Berlin V: Kurt Baate; Berlin   VI: Wilh. Liebknecht  ; Breslau West: A. Kühn; Breslau   Ost: Franz Tubauer; Görlik: J. Auer; Köln  : H. Woldersky; Magdeburg  : G. v. Vollmar; Bitterfeld  - Delitzsch  : Schmidt- Wurzen; Galbe- Aschersleben: A. Heine­Halberstadt; Burg- Genthien: W. Liefländer- Berlin  ; Hanau  - Geln­ hausen  : Wolf- Mülheim; Lüdenscheid  : C. Me i st- Köln; Neuhaldens­leben- Wolmirstedt: A. Schutze- Magdeburg  ; Schleswig- Holstein I ( Apenrade  - Flensburg  ): Mahlke- Flensburg; Schleswig- Holstein   III ( Schleswig  ): A. Röske- Kiel; Schleswig- Holstein   VI( Glückstadt­Elmshorn): H. Molfenbuhr; Schleswig- Holstein   VII( Riel- Neu­münster): Joh. Weddc- Lübeck.

Außerpreußische Länder: München I  : A. Birk; München   II: G. v. Vollmar; 5. badische Wahlkreis( Freiburg): A. Geck; 5. hessischer Wahlkreis( Offenbach  - Dieburg  ): Karl Ulrich; 1., 2. und 3.

*) Hat abgelehnt, sein Ablehnungsschreiben traf verspätet ein.

mecklenburgische Wahlkreis( Hagenow  , Schwerin  , Barchim): Th. Schwarz-| würden, wenn sie die Infamie der deutschen   Regierung zur Kennintz

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Lübeck  ; 4. und 6. mecklenburgischer Wahlkreis( Malchin  - Güstrow  ): H. Peters Schwerin; 5. mecklenburgische Wahlkreis( Rostock  )& retsch­mann- Hamburg  ; Oldenburg I: P. Hug- Bant; Braunschweig  : W. Blos; Gotha  : W. Bock.

Aus anderen Wahlkreifen ist eine besondere Veröffentlichung der Kan­didaturen nur deshalb noch nicht erfolgt, weil die Genossen an ihren bisherigen Vertretern, bezw. Kandidaten fest halten.

Man sieht, es regt sich schon tüchtig im Reich, die Vielkandidaturen, wenn sie auch noch nicht vollständig verschwunden sind, nehmen immer mehr ab, eine ganze Reihe neuer Namen legt den Beweis dafür ab, daß es der Partei an Nachwuchs nicht fehlt. Mögen die bisher Säumigen sich den Eifer der Andern zum Beispiel nehmen und unverzüglich alle Vorbereitungen treffen, die nöthig sind, daß die Partei vor jeder Ueber­raschung geschützt ist. Kampfhereit- jederzeit, das ist unsere Parole.

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Von der Prekkuebelakte ist's ganz still geworden. Die preußische Regierung scheint den Antrag, welchen sie vor fünf oder sechs Wochen im Bundesrath einbrachte, endgiltig zurückgezogen zu haben. Nach dem Entscheide der Neichsgalgenkommission in Sachen der" Berl. Voltszeitung" ist die geplante Breßtnebelakte auch gegenstandstos. Da­gegen beabsichtigt die preußische Regierung eine Erweiterung des§ 4 des Reichsstrafgesetzbuches  , welcher von den im Ausland verübten Vergehen und Verbrechen" handelt. Nach der jeßigen Fassung können derartige Strafthaten in Deutschland   nicht ver­folgt werden, außer in dem Falle von Hoch oder Landesver= rath, Majestätsbeleidigung oder Münzverbrechen. Diesen Ausnahmen sollen nun noch verschiedene andere hinzugefügt werden, die sich auf die politische Thätigkeit Deutscher   im Auslande beziehen( Theilnahme an Versammlungen Kongressen

Agitation, Preẞthätigteit u. f. w.). Der Krautjunker Bis­mard hat mit seinen bisherigen Blamagen nicht genug, er will sich neue Niederlagen im Kampf mit den Ideen holen. Sein Wunsch wird ihm erfüllt werden.

Auch diese Preßnovelle gehört zu den Wahl vorbereitungen, und daß die Regierung es damit so eilig hat, kann uns nur in der Annahme bestärken, daß die Wahlen für diesen Herbst ge­plant find. Leider finden auch in sozialdemokratischen Streisen die gegentheiligen Behauptungen der Reptilpresse hier und da Glauben. Man sagt sich, die Regierung könne einen besseren Reichstag als den jezigen nicht bekommen und habe deshalb keinen vernünftigen Grund, ihn aufzulösen. Allein man vergißt, daß der jetzige Reichstag, nachdem er noch das Sozialistengesez erneuert und diese und jene Geldbewilligung gemacht hat, die etwa noch gefordert werden sollte, der Regierung keine Dienste mehr leisten kann; und daß es der Regierung, so lange der Ausfall der nächsten Wahlen eine unbekannte Größe ist, an einem festen Rückhalt und an Autorität fehlt. Die Regierung selbst hat demnach, abgesehen von dem Bestreben, die Wahlen zu über= rumpeln, auch ein ganz bestimmtes politisches Interesse, die Wahlen möglichst bald vorzunehmen. Natürlich kommen so viele Faktoren in Berechnung, daß es schwer ist, zu einem sicheren Fazit zu gelangen. Das Eine aber dürfte fest= stehen, daß, wenn es der Regierung gelingt, vor Eintreten des Hoch­sommers das Alters- und Invalidengejek, sowie das Sozialistengesetz, beziehentlich die Knebelakte unter Dach und Fach zu bringen, dann mit fast mathematischer Gewißheit die Neuwahlen noch im Laufe dieses Jahres zu erwarten sind.-

- Die deutschen   Spitel haben fortgesetzt Pech. Wie wir schon wiederholt andeuteten, erhielten sie voriges Jahr, nachdem der erste Schreck über den Reinfall der Haupt- Schröder verflogen war, und als es galt, das neue Sozialistengesetz vorzubereiten, von ihren Brod­gebern den Auftrag, Material" zu sammeln und sich nicht erwischen

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zu lassen. Ersteres war leichter als das Lettere." Material" ist immer zu beschaffen, wenn man Geld hat. Was nicht ist, läßt sich machen. Lumpen, die für ein paar Silberlinge polizeilichen Hoch- und Landes­verrath und polizeiliche Majestätsbeleidigungen und Attentate verüben, find haufenweise zu haben, und den Herren von der Polizei, die nach Oben und nach Unten namentlich nach Oben- fast nur mit Lumpen zu thun haben, ist es wahrhaftig nicht schwer, die für die Beschaffung" von Material geeigneten Lumpen zu finden. Erforderlichenfalls kann sie selber fie stellen. Also hier liegt die Schwierigkeit nicht. Im Gegentheil die einzige Schwierigkeit ist höchstens ein embarras de ein unheimlicher Ueberfluß an Lumpen. Nicht so leicht ist die zweite Bedingung zu erfüllen. Ein preußischer Spigel und sich nicht erwischen lassen! Ebenso gut kann man von einer Raze verlangen, daß sie das Mausen lasse. Es geht gegen die Natur. Und die Natur des preußischen Spizels ist, sich erwischen zu lassen. Deshalb wird auch keiner der Braven durch das Mißgeschick des Andern abgeschreckt. Niemand kann seine Natur verläugnen. Wie lang ist schon die Reihe der bekannten Erwischten, doch todesmuthig hupfen immer frische Mannschaften auf den Leim. Diesmal hat sich ein Straß­burger Polizist ein Nachfolger des Kaltenbach Wohlgemuth ( dem es aber schwerlich jetzt wohlgemuth ist) erwischen lassen. Und außer ihm sind noch verschiedene Andere in ähnlicher Lage, von denen indeß vorläufig des Sängers Höflichkeit schweigt.

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Wir wollen bloß bemerken, die nächsten Sozialistengesetzdebatten des Reichstags werden nicht weniger interessant sein, als die vorigen.

-Ueber den im Vorstehenden genannten Polizei- Juspektor Wohl= gemuth schreibt der Baseler Arbeiterfreund":

Den meisten unsern Lesern wird die letzten Sonntag in Rheinfelden  wegen Lockspizelet erfolgte Verhaftung des Poliziinspektors Wohlgemuth aus Mühlhausen   i. E., welcher Herrn Schneidermeister Luz in Basel  zur Spigelschufterei anwerben wollte, durch die Tagesblätter bekannt ge­worden sein. Wir hätten ihnen das in letzter Nummer schon aus erster Hand mittheilen können, glaubten aber damit der Untersuchung wegen noch zurückhalten zu sollen. Wir kommen in nächster Nummer eingehend auf den Fall zu sprechen. Nur so viel sei einstweilen bemerkt, daß Wohl­fördert wurde, einer der Haupthallunken auf dem Gebiete gemuth, der er st vor 8 Tagen zum Polizeiinspektor be= der Spigelei ist und schon lange sein infames Handwerk getrieben hat. Vor etlichen Wochen erst hat man ihn in einer Wirthschaft Klein­Basels in sehr verdächtiger Situation mit einem dem Beobachter un­bekannten Manne anscheinend einem Arbeiter den er offenbar

zum Spizeln verleiten wollte, beobachtet."

Auch wir haben von dieser Zusammenkunft gehört, sowie sonstige, zum Theil recht heitere Dinge von den Fahrten dieses strebsamen Seelen­fängers vernommen. So haben Grenzer in gesprächiger Stimmung" recht merkwürdige Enthüllungen gemacht über eine Entrevue  " in Leo­ poldshöhe   bei Basel  , bei welcher Herr Wohlgemuth, damals den Grenzern noch unbekannt, auf Grund seines auffälligen Benehmens als 11hrenschmuggler" verhaftet wurde, aber auf der Grenzwache, sobald er zu erkennen gegeben, welch' edlem Handwerk er angehört, natürlich sofort wieder freigegeben wurde. Inwieweit er mit seinem da­maligen Präparanden" Glück gehabt, bleibe hier dahingestellt. Genug, er ist diesmal gründlich hineingefallen, und daß er es nicht beim Spizel= werben bewenden ließ, sondern im Interesse des Geschäfts" Lock= spiel brauchte, zeigt die von der Züricher Post" mitgetheilte Stelle aus seinem Brief an Lug, derselbe folle nur recht tüchtig weiter wühlen".

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Beiläufig. Von mehreren Freunden in der Schweiz   sind wir ersucht worden, ihnen zu Handen der jetzigen Untersuchung eine Serie von Briefen aus älterer und neuester Zeit zu überlassen, die Herr Wohlgemuth und andere Spigelwerber seit einer Reihe von Jahren an verschiedene Genossen in der Schweiz   geschrieben hatten, von diesen aber jeweilen uns übergeben worden waren. Wir mußten dies ablehnen und zwar aus folgenden Gründen.

Als wir Ende 1887 die Hallunken Schröder, Haupt, Heinrich und Konsorten entlarvten und den Schweizer   Behörden das bezügliche Beweis- Material überlieferten, da waren wir es, die der Bundesrath außer Landes trieb, um die durch jene Enthüllungen vor aller Welt gebrandmarkte deutsche   Regierung sich wieder zu versöhnen. Herr Droz, Ser damals mit beispielloser Felonie sich zum Werkzeuge des Schweizer Kaulbars, Herrn von Bülow, erniedrigte, steht heute an der Spitze des Schweizer   Bundesrathes. Und alle Wahrscheinlichkeit spricht dafür, daß auch heute wieder unsere Genossen nachträglich dafür bestraft

der Gerichte bringen wollten. Es sind aber auch noch andere Gründe für uns vorhanden, diese die deutsche   Polizei kompromittirenden Be­weisstücke nicht aus unserer Hand zu geben. Bis zur Stunde haben wir froß wiederholter Reklamationen und entgegen dem seinerzeitigen Versprechen keines jener Belegstücke zurückerhalten, die wir in Sachen Haupt und Schröder zu den eidgenössischen Untersuchungsaften ein­reichten. Wir wollen aber solche Aktenstücke nicht einer Untersuchung anvertrauen, die voraussichtlich in die Hände eines Dr. Trachsler ge= legt würde, der mit dem berufsmäßigen Denunzianten und Verleumder Attenhofer in notorischer Beziehung steht. Und die Beziehungen dieses heruntergekommenen Majors zu deutschen   Staatsanwälten und deutschen   Reptilblättern sind ja aller Welt bekannt. Zu allem Ueber­fluß hegen wir aber noch die persönliche Meinung, daß der schweizerische Bundesrath der Schöpfer der Bundesspizelet gar nicht die Ab­ficht hat, der deutschen   Polizei wehe zu thun oder der deutschen   Polizei­Spigelei in der Schweiz   ein Ende zu machen!

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Nachdem uns die Aeußerungen der deutschen   Reptilpresse wie Straß­burger Post" 2c. zu Gesicht gekommen, die natürlich alle krampfhafte Versuche machen, den Herrn Polizeikommissär zum Privatmann" zu stempeln und die Sache als einen von den Sozialisten arrangirten Hinterhalt darzustellen, sehen wir uns doch zu folgenden Mittheilungen veranlaßt:

Genosse Luz hat vom ersten Tag an, da Herr Wohlgemuth sich an ihn wandte, bewährte Genossen davon in Kenntniß gefeßt, kann also keinen Augenblick dem Verdachte unterliegen, mit dent deutschen Polizeilumpen gemeinsame Sache gemacht zu haben. Er hatte vielmehr, im Glauben an die Unabhängigkeit der schweizerischen Beamten, mit uns das Bestreben, an einem drastischen Beispiel wieder einmal das fortgesete Lock­spielwerben der deutschen   Polizei zur Kenntniß der Schweizer  Behörden zu bringen. Bereits im Jahre 1885 hatte sich derselbe Herr Wohlgemuth von Freiburg   aus an Luz gewandt und damals hatte Luz uns sofort den Brief übergeben, den Herr Wohlgemuth mit andrer Handschrift und unter anderem Namen hatte abgehen lassen. Lutz hatte im Jahre 1885 den Brief mit einer schroffen Ablehnung beantwortet. Auch an einen zweiten Genossen in Basel   hatte Wohlgemuth im Jahre 1885 sich persönlich und brieflich, und zwar vom Elsaß   aus, gewandt, aber auch dieser hatte uns sofort davon in Kenntniß gesetzt.

Seine Mißerfolge in Basel   schreckten den edlen Spizelwerber nicht ab. Er wandte sich jeßt nach Zürich  , an einen Schuhmacher H. in Außersihl  , besuchte dessen Frau, ließ Geldgeschenke zurück, zeigte verschiedene 100- Markscheine, stellte der armen Frau mit ihren zahl= reichen Kindern eine glänzende Existenz in Aussicht und proponirte schon damals auf Pfingstmontag eine Zusammenkunft in Rheinfelden  . Auch dieser Umworbene hatte uns sofort je nach Eingang die Briefe übergeben. Kurz vorher hatte Wohlgemuth sich mit gleichem Erfolge an einen Genossen in Hottingen  , ebenfalls Schuhmacher, gewandt. Und merkwürdiger Weise stimmten diese Handschriften mit der Hand= schrift des anarchistischen" Drohbriefes an Schuh= macher Saladin in Basel   auffallend überein.

Alle diese Briefe find in unserem Besitze und sind wir zu deren Herausgabe bereit, aber nur wenn wir über ihre richtige Verwendung Garantien haben.

Nach längerer Pause tauchte in Nachrichten von Basler Genossen Herr Wohlgemuth wieder in einem Briefe vom 17. Februar 1889 als F. L. Nomann, postlagernd Brunnstadt, Kreis Mülhausen, auf. Dieser Brief, mit abermals anderer Handschrift, enthält die, den Privat­mann" charakterisirende Phrase: Strengste Schonung Ihrer Person sichere ich Ihnen im Voraus zu" und erlaubt die Frage: Welche Macht hat der Privatmann" und welchen Anlaß der Polizeibeamte, Schonung der Person zu garantiren, wenn nicht Lock= spigelei getrieben werden sollte? Wohlgemuth schlug in dem Briefe ein Rendezvous nach Leopoldshöhe   vor, das denn auch, wie oben schon erwähnt, am 10. März ds. Js. stattfand und zu welchem Wohlgemuth das gleiche Erkennungszeichen wie bei allen früheren Gelegenheiten im Jahre 1885 wählte. Bei dieser Zusammenkunft forderte der Polizei­kommissär Wohlgemuth seinen Unworbenen offen auf," Vorträge zu halten, es könne ihm( für die Vorträge in der Schweiz  !!) nichts pafsiren, er stehe unter seinem Schuß!" Und der Privatmann", der solchen Schutz gewähren kann, begleitet seinen Mann nach Basel  , spendirt ihm Gold, bewirthet ihn so unvorsichtig! in dem Restaurant zur " Johanniterbrücke", packt ihm noch für die lieben Kinder" Schinken ein alles aus der Privat- Tasche, beileibe nicht aus der deutschen   Spizelkaffe. Endlich am 16. März bekannte sich der Privatmann" Romann in eigener Handschrift schwarzaufweiß als der Polizeikommissär A. Wohl= gemuth, Ilzach er str. 45, Mülhausen  ."

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Zu gleicher Zeit, da Wohlgemuth diese Storrespondenz und Zusam menkunft pflog, hatte der spizeldurstige Mülhauser Polizeikommissär sich wiederum an den Genossen Luz in Basel   gewandt, der ihm denn endlich den verdienten Reinfall in Rheinfelden   bereitete, nicht ohne daß der Privatmann" vorher Instruktionen, fires Engagement und Be­soldung in üblicher Höhe gespendet.

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Man schreibt uns:

Die Ungewißheit, in welcher wir betreffs des internationalen Arbeiterkongresses find, fängt an in deutschen   Arbeiterkreisen eine sichtliche Ungeduld zu erzeugen. Der Wunsch, daß die deutschen  Arbeiter den französischen   Brüdern einen Friedensgruß über­bringen, ist allgemein, und groß würde die Enttäuschung sein, sollte nicht noch in legter Stunde das Zustandekommen des Internationalen Arbeiterkongresses in Paris   ermöglicht werden.

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ehemaliger

-Aus einem ,, Geheimbunds" prozeß. In Frankenthal  in der Pfalz   spielte sich am 9. April einer jener Geheimbunds= prozesse" ab, ohne die das neue großmächtige Deutsche Reich be= fanntlich keinen Tag existiren könnte. Die Bestandstücke des Prozesses waren die altbekannten Einige Arbeiter, welche den Sozialdemokrat" verbreitet haben sollten, einige gedächtnißschwache Zeugen, die allerhand gehört haben, allerhand erzählt haben, aber, da es zum Eid kommt, sich auf nichts besinnen" können, das heißt nichts wissen. Denn einige auf die Staatsrettung erpichte Polizeiseelen und last but not least der obligate Angeber entweder von Hause aus ein Pflicht­getreuer" oder ein reuig zur Pflicht" Zurückgekehrter. In diesem Falle wars Einer von der letzteren Kategorie. Der Mensch heißt Schum p und ist seines Zeichens ein Hausknecht. Selbst der Gerichtspräsident sah sich veranlaßt, schon bei Eröffnung der Verhandlung ihm ein Sündenregister vorzuhalten, das in der Frage gipfelte: Sie verkauften ihre Freunde für einen Schnaps?" Doch hören wir, wie der Vertheidiger Rechts­anwalt Merkle in seinem Plaidoyer die Rolle des Schump kennzeichnete: Meine Herren! Ein Schump war früher Diener des Wahlvereins in Neustadt  , als solcher kassirte er die monatlichen Beiträge ein, ein Schump hat die Pfälzer Freie Presse", deren Verleger Beyerle war, in Neustadt   zu den Abonnenten getragen und ebenfalls das Abonnements= geld einkafsirt; nachdem dieser Schump zirka 45 Mark von diesen Geldern unterschlagen, bezw. vertrunken hatte, geht dieser Schump zu Herrn kommerzienrath Knöckel in Neustadt  und erbietet sich, wenn Herr Snöckel ihm( Schump) 25 Mark gebe, sei er bereit, Bayerle und Genossen der Staatsanwaltschaft zu denun= ziren wegen sozialistischer Umtriebe. Dieser Herr knöckel sichert diesem Schump die verlangten 25 Mart zu unter der Bedingung, daß er auf das Bezirksamt gehe und die Sache anzeige, er solle dann den anderen Tag kommen, das Geld holen. Mittlerweile erkundigt sich Herr Snöckel, ob dieser Schump auch wirklich denunzirt habe, und richtig, Schump hat seine Schuldigkeit gethan. Anderen Tags ver­fügt sich dieser Schump wieder in die Wohnung dieses Herrn Kommer­zienraths Knöckel und empfängt dort den

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Judaslohn von 25 Mark!

Meine Herren! Eben dieser Schimp verlangte früher von Beyerle Geld für eine rothe Fahne, um diese au Kaisers Geburts= tag auf Snöckel's Billa   zu stecken und die Stange dieser Fahne mit Koth zu beschmieren!"

Schimp wußte auf alle diese Borhalte nichts zu erwidern als: cr habe nur gethan, was ihm der Angeklagte Beyerle, sein früherer Prinzipal, geheißen. Diese jammervolle Ausrede verachtete der Gerichts­