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Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 240.

Lokales.

Zahlreiche Projekte für einen weiteren Ausbau der Berliner Stadt- und Ringbahn werden gegenwärtig in den Kreisen der Eisenbahn- und Baubehörden ventilirt. Daß die jetzigen Verkehrsgelegenheiten, wie sie durch die Stadtbahn, die Dampfbahnen und die Pferdebahnen geboten werden, den An­forderungen einer Bevölkerung von anderthalb Millionen, welche von den Vorstädten nach dem Innern und von dem Innern nach den Borstädten mit möglichster Schnelligkeit gelangen will, nicht genügt, ist eine nicht zu bestreitende und schon längst anerkannte

Thatsache.

Von den verschiedenen Projekten, die nun zur Abhilfe der zweifellos vorhandenen Uevelstände geplant sind, geht das eine dahin, im Anschluß an den Stadtbahn- Verkehr eine elektrische Hoch- und Tiefbahn zu errichten, die sich etwa vom Bahn­hof Friedrichstraße nach dem Süden der Stadt hinziehen, dann etwa im Zuge der Stalizer- und Gitschinerstraße einen Südring bilden und von hier aus einzelne Linien nach den südlichen Vor­orten senden würde.

welche

an

Mittwoch, den 14. Oktober 1891.

8. Jahrg.

Auf dem

weil man dazu die betreffende Person selbstverständlich kennen der Jannowitzbrücke in die Spree und ertrank. und beobachtet haben muß. Es ist aber wünschenswerth, daß Schinkelplay versuchte zu derselben Zeit ein Kaufmann sich zu dieser Gesichtspunkt bei der weiteren Behandlung der Angelegen vergiften. Er wurde noch lebend nach der Charitee gebracht.- ( Bekanntlich besteht moral Am 12. d. M. Abends und in der darauffolgenden Nacht sanden heit im Auge behalten werde. insanity" in der Abwesenheit sittlicher Schätzung von Ideen und drei kleinere Brände statt. solche sittliche Würdigung untrennbar mit jeder vorgestellten Handlungen. Während beim normal beschaffenen Menschen eine Handlung verbunden ist, mangelt sie bei dem an moralischem Frrsinn Leidenden, der demnach Handlungen nur in Bezug auf ihre praktische Nützlichkeit zu schätzen vermag. Unsere Judikatur kennt nun aber bisher moralisches Irresein als Straf­ausschließungs Grund nicht. In dem Falle der kindlichen Mörderin Marie Schneider entschied das Reichsgericht in diesem

Sinne.)

an

Gerichts- Beifung.

Thomas

Vor der IV. Straffammer des hiesigen Landgerichts I. begann gestern die Verhandlung gegen den Geh. Hofrath a. D. Manché und den Kaufmann Aron Meyer wegen Unter­des Rektors Ahlwardt , in welcher Manché direkt beschuldigt Adler'schen Mordsache anzustellen, ist der Untersuchungsrichter wurde, bei der Vermittelung von Ordens- und Titel- Auszeich­lim gewisse erforderliche Nachforschungen in der schlagung. Die Anklage ist eine Folge der bekannten Broschüre neuerdings in der Wohnung der Portier Moerbeck'schen Eheleute nungen Unredlichkeiten begangen zu haben. Der 66 jährige Hof­gewesen. Er hat sich daselbst längere Zeit aufgehalten und an rath a. D. Manché war früher Bureauvorsteher im Zivilkabinet dem sogenannten Beobachtungsfenster Platz genommen, um zu des Kaisers Wilhelm I. ; er ist bis dahin unbescholten, während sehen, ob von dort aus sämmtliche das Grundstück betretende und sein Genosse auf der Anklagebank, der aus Königsberg i. Pr. Ein zweites Projekt verwirst diese elektrische Bahn als Er verlassende Personen gefehen werden können. Dabei hat es sich er stammende Aron Meyer, bereits wegen Bestechung mit 6 Wochen gänzung der Stadtbahn und erblickt eine wirksame Abhilfe nicht geben, daß die genaue Aussicht über den Hausflur eine sehr schwierige Gefängniß vorbestraft ist. Die Geschichte, um welche es in einer elektrischen Hoch- oder Tiefbahn, sondern in einer ist. Der Blick des Beobachtenden fällt nämlich zunächst durch sich handelt, ist nach der Darstellung in der Ahlwardt'schen Lokomotiv- Bahn, indem jene nur als eine Ergänzung ein Fenster auf einen Kellerflur und dann erst durch ein zweites Broschüre etwa folgende: Vor einigen Jahren soll sich der Fabrik­der Straßenbahnen zu betrachten seien, so lange nicht die Haupt- Fenster auf den eigentlichen Hausflur. Die Entfernung von dem besiger Thoma 3( in Firma Thomas und Keyling) um den bahnen mit Elektrizität betrieben werden oder doch die gegen Sitzplaße des Portiers bis dahin beträgt etwa vier Wieter, und seitige Benutzung der Personenwagen auf den Lokomotiv und es ist daher wohl möglich, daß nicht jede Person bemerkt wird. Silfe mehrerer Schenkungen an Wohlthätigkeits- Anstalten zum Rommerzienrath- Titel bemüht haben. Aus seine Hoffnung, mit elektrischen Bahnen ermöglicht ist. Uebrigens ist es nicht ausgeschlossen, daß, wenn Jemand am Biele zu kommen, vergeblich war, soll er sich auf Rath des Die Forderungen, welche in diesem( Lokomotiv- Bahn-) Projekt Sonntag Abend die Adler'sche Wohnung aufgesucht hat, er beim Rektors Ahlwardt an Aron Meyer gewandt haben, welcher als gestellt werden, sind sehr weitgehende. Zunächst sollen auch die Verlassen des Grundstücks den Weg über die niedrige Mauer auf ein Freund des Geh. Hofraths Manché galt. Aron Meyer soll bis jetzt der Stadtbahn noch nicht angeschlossenen vier Linien, das Nachbargrundstück gewählt und von hier aus die Straße ge- nun dem Thomas den Rath ertheilt haben, an Manché die nämlich die nach Dobrilugt- Kirchhain, Jüterbogt, Neustrelitz und wonnen hat. Mit leeren Händen scheint der Unbekannte die Summe von 30 000 m. behufs Verwendung zu wohlthätigen Zwecken Stettin , diesen Anschluß erhalten, so daß auch die betreffenden Wohnung der Ermordeten nicht verlassen zu haben, denn man einzusenden und gleichzeitig in einem besonderen Kouvert Externzüge ebenso wie jene der anderen Hauptlinien über die vermißt eine goldene Uhr, welche bei der Auguste Machus nicht 5000 m. als Gratifikation für Manché beizufügen. Stadtbahn geführt werden können. Zum mindesten sollen diese gefunden worden ist. Die Wohnung der Adler ist nunmehr ge- will denn auch 30 000 m. dem Hofrath Manché persönlich über­nicht angeschlossenen Linien weiter in die Stadt hineingeführt richtlich versiegelt worden. Frau Bierbach, die Schwester der geben und dem Meyer das besonders adressirte Kouvert für werden. Sodann soll eine Verbindung der nach Norden und Machus, hat seit gestern das Bett wieder verlaffen, ist aber noch manché mit 5000 m. ausgehändigt haben. Nachdem Thomas Süden gehenden Bahnlinien stattfinden. Es sei eine neue sehr angegriffen und daher wohl auch noch nicht wieder ver Jahr und Tag vergeblich auf die Verleihung des Titels gewartet Nord- Südbahn so anzulegen, daß sie die alte Bahn in ernommen worden. heblicher Höhe überschreite. Der Stettiner Bahnhof einerseits hatte und alsdann sein Geld zurückforderte, soll ihm Manché und der Anhalter Bahnhof andererseits könnten alsdann auf dem Wie erst jetzt bekannt wird, ist es am Tage der Be- sofort 20 000 M. in preußischen Konsols nebst Zinsen übergeben fürzesten Wege über Wilhelms, Koch-, Leipzigerstraße , Unter den erdigung des Fräulein Adler am legten Sonnabend auf dem und ihm im Uebrigen bemerkt haben, daß er die 5000 M. von Linden, Friedrich- und Oranienburgerstraße verbunden werden, Dreifaltigkeitskirchhof in der Bergmannstraße zu bedrohlichen Meyer nicht erhalten und die fehlenden 10 000 M. der ver­wobei die Ueberschreitung der Straße Unter den Linden " auf Ansammlungen gekommen. Um die große Menge von der storbenen Palastdame der Kaiserin Augusta , Gräfin v. Hacke, einer massiven Brücke mit Deffnungen von 8-9 Meter lichter Trauerfeier abzulenfen, war gemeldet worden, daß die Beerdigung wollte sich damit nicht zufrieden geben, er beanspruchte die Rückgabe zur Verwendung für wohlthätige Zwecke zugestellt habe. Thomas Höhe und mit bogenartiger Anordnung erfolgen soll. Um aber auf diesem Kirchhof erfolgen solle. Schon zwei Stunden vor wollte sich damit nicht zufrieden geben, er beanspruchte die Rückgabe Die neue Nordfüd- Stadtbahn für den Fernverkehr benutzbar zu der angegebenen Zeit strömten die Neugierigen herbei und alle auch der fehlenden 10 000 m. und drohte mit Klage, und nun soll machen, soll ein Hineinführen in die alte Stadtbahn bezw. ein Versicherungen des Kirchhofsinspektors Scholz, daß die Nachricht Manché, wie er versichert, aus eigener Tasche diese Summe gezahlt Herausführen aus derselben mittelst Weichen und Kreuzungen eine irrige sei, verhallten erfolglos bei der sich immer dichter haben. Die ganze Angelegenheit kam trotzdem zur Kenntniß der Be­stattfinden. Um den Stadtbahn- Verkehr nicht zu sehr zu hindern, anstauenden Menge, die um so sicherer wurde, als es bekannt hörde und die Anklagebehörde führt im Allgemeinen folgende Punkte ist es nöthig, daß derjenige Theil der Stadtbahn, welcher von geworden war, daß thatsächlich um 2 Uhr eine Frau, die gegen die Angeklagten in's Feld: Der Angeklagte Manché hat der neuen Nordsüd- Linie befahren wird, so furz als mög- Gattin eines Postbeamten, beerdigt werde. Da auch ein amt die von Thomas dem Meyer übergebenen 5000 M. noch gar lich ist, und daß auf dieser Strecke Erweiterungen licher Auschlag an der Kirchhofsthür die Neugierigen nicht ab nicht, von den zurückgezahlten 20 000 M. aber auch nur die der Fernverkehr- Bahnhöfe vorgenommen werden fönnen, hielt, in Massen in den Friedhof hineinzufiuthen, noch nicht fälligen Kupons zurückgegeben. Es wird behauptet, daß Thomas die 30 000 m. auch zu einem ganz bestimmten Zweck eine größere Ausnutzung der freien Bahnstrecken mußten schließlich die Thüren geschlossen werden. Die gestatten. Strecken der jetzigen Stadtbahn, und nicht zur Anlegung in Konsols überwiesen habe und daß ihm die sich Menge sammelte sich nunmehr auf der Straße und neute viergeleisige Bahnen ohne Zerstörung allzu vieler Häuser bildete bald einen dichten Haufen, der den Weg in seiner diese Art der Verwendung auch gar nicht angezeigt worden sei. einführen lassen, sind in der Nähe des Bahnhofes Friedriuntaße ganzen Breite sperrte. In der Noth schickte Inspektor Schola Ferner soll die Palastdame Gräfin von Hacke vor ihrem auf der Strecke Luisenstraße- Humboldthafen für die Abzweigung nach dem zuständigen Polizeibüveau, das jedoch nur einen ein Tode in gerichtlicher Vernehmung befundet haben, daß sie nach Norden und Alexanderplatz auf der Strecke Jannowißbrücke- zigen Beamten entbehren konnte, welcher der Masse gegenüber Dem gegenüber soll Betzterer behauptet haben, daß er das Geld sich nicht erinnere, von Manché 10 000 m. erhalten zu haben. Holzmarktstraße für die Abziveigung nach Süden vorhanden. Die machtlos war. Nur mit vieler Mühe konnten die Leidtragenden Einführung der neuen Bahnlinie in die vorhandenen Geleife der Postbeamtenfrau auf den Kirchhof gelangen, und erst in ber nicht der Gräfin v. Hacke persönlich, sondern durch Vermittelung des verstorbenen Polizeihauptmanns Greiff habe zustellen wird in einer den Betrieb nicht erschwerenden oder gefährdenden fünsten Stunde zerstreuten sich die Neugierigen. Weise geschehen und gestatten müssen, daß die Züge sich in jeder laffen. Dieser Behauptung soll jedoch die Thatsache gegenüber­Richtung alle zwei Minuten folgen können. Ein noch der Aufklärung bedürftiger Fall beschäftigt stehen, daß der Nachlaß des Polizeihauptmanns Greiff über Die Projekte sind ganz schön und gut und großartig; schade einer Lokalforrespondenz zufolge seit gestern die Kriminalpolizei. eine derartige Summe feinerlei Ausweis enthielt.- Der An­nur, daß man das nöthigste und leichter Erreichbare übersieht. Am Sonntag Mittag kam der in dem Hause Ruheplatstr. 20 geklagte Meyer hat von Anfang an nicht bestritten, die Die Erleichterungen des Vorortverkehrs, die mit dem 1. Oktober wohnhafte Arbeiter Paul Lachmann nach Hause und flagte seiner 5000 M. von Thomas erhalten zu haben, er will diese Summe in Kraft getreten sind, haben auf der Ningbahn und auf den Ehefrau gegenüber über startes Unwohlfein, fuchte aber trotzdem jedoch als Gratifikation für seine Bemühungen betrachtet haben. zunächst Berlins gelegenen Stationen Verhältnisse für die Ar- gestern Morgen seine Arbeitsstelle in der Scheering'ichen Fabrit Den Vorsitz führt Landgerichts- Direktor Martins, die An­beiter hervorgerufen, die kaum noch erträglich sind. Wir wünschten in der Müllerstraße wieder auf. Wenige Stunden später sand flagebehörde vertritt Staatsanwalt Hoppe, als Vertheidiger des Angeklagten Manché ist Rechtsanwalt Dr. Haase zur nur, daß sich die Leute, die jest so weitgehende Projekte machen, er sich wieder in seiner Wohnung ein, suchte das Bett auf, Stelle. Von dem Vertheidiger des zweiten Angeklagten, Rechts­einmal Abends um 6 Uhr nach dem Bahnhof Johannisthal ohne über seinen Zustand sich zu äußern, verlor das Bewußtsein anwalt Wronker, ist die Anzeige eingegangen, daß er schwer Niederschönwide begeben, um dort mit anzusehen, in welcher und fing zu phantafiren an. Ein hinzugerufener Arzt fand an erkrankt sei und seines Amtes nicht walten könne. Angeklagter geradezu unglaublichen Weise die Beförderung der Arbeiter statt- dem Kranken eine Kopfwunde, welche das Gehirn blosgelegt mener beantragt infolge dessen die Vertagung des Termins, findet. Die Leute kommen von Berlin und von den Ort- hatte und ließ ihn sofort nach dem Auguſtahoſpital ſchaffen. Da es ihm sehr darauf antomme, gerade von Herrn Wronker schaften mit der Ringbahn hier zur Arbeit und wollen Abends Hier starb er, ohne die Besinnung wiedererlangt zu haben, vertheidigt zu werden. Rechtsanwalt Dr. Haase beantragt in heim. Sämmtliche Wagen sind bereits überfüllt, wenn der Zug und die Zeiche wurde zwecks gerichtsärztlicher Besichtigung diesem Falle, die Sache zu theilen, da sein klient schon so lange einläuft. So geht das einen Abend und alle Abend. Die Bahn- in das Schauhaus gebracht. Heute hat sich nun ein verwaltung, welche die strengste Fahrschein- Kontrolle übt, fümmert Arbeiter Heimann bei der Staatsanwaltschaft gemeldet, welcher unter den Angriffen einer gewissen Preise zu leiden habe. Nach sich nicht darum, ob die Leute befördert werden oder nicht. Fünf- über den Vorfall nachstehende Angaben macht: Am Sonntag längerer Ueberlegung erklärt sich schließlich der Angeklagte Meyer bereit, den Vertagungsantrag zurückzunehmen und zehn bis zwanzig Personen in einem Koupee sind die Regel; und Vormittag habe er mit dem Verstorbenen in der genannten sich auch durch Rechtsanwalt Dr. Ha a se vertheidigen zu lassen. unter diesen Arbeitern befinden sich zahlreiche Arbeiterinnen. Die Fabrikanlage einen Dampskessel zu reinigen gehabt. Vor Eintritt in die materielle Verhandlung beschließt der Arbeiterschuß- Gesetzgebung hat Bestimmungen erhalten, wonach dem Kessel stehend hätten beide im Scherz mit einander ge- Gerichtshof, einen unentschuldigt ausgebliebenen Zeugen, den die Geschlechter während der Arbeit möglichst getrennt gehalten rungen; Bachmann sei hierbei ausgerutscht und mit dem Hinter- Kommerzienrath Leyow, in eine Ordnungsstrafe von 100 m. zu werden sollen; für den Eisenbahn- Verkehr der Arbeiter scheint topfe auf einen Messingbahn gefallen. Dadurch habe er sich wahr- nehmen. man die gleiche Einrichtung nicht für nöthig zu halten. Die scheinlich die tödtliche Verlegung zugezogen. In wieweit dieser Zur Sache selbst läßt sich der Angeklagte man ché etwa Bahnverwaltung weiß genan, wie viel Arbeiter zu befördern Darstellung Glauben beizumessen ist, wird die nähere Unter- wie folgt aus: Es war im Februar 1887, als Herr Fabrik­find. Es wäre ein Leichtes, für diese Leute die nöthigen Wagen fuchung ergeben. zu reserviren. Bei den Erdarbeiten zur Verbreiterung der Station Thomas hatte das Konzept einer Vorstellung seiner Fabrik bei Hier muß und kann leicht geholfen werden; hoffentlich ge- Schöneberg sind gestern Vormittag durch herabfallende Boden- sich, in welcher um eine Auszeichnung, einen Titel 2c. gebeten schieht das auch noch, ehe die neue Nord- Südbahn gebaut wird, massen, welche sich wahrscheinlich durch die Erschütterung der wurde. Ich wurde ersucht, das Konzept durchzusehen und ge­gegen die wir natürlich im Uebrigen gar nichts einzuwenden vorüberfahrenden Züge gelöst haben, zwei Arbeiter verunglückt. beten, meinerseits dem Gesuche Vorschub zu leisten. Mir Der zufällig anwesende Stabsarzt Dr. Nicolai leistete den wurde gleichzeitig der Belag dafür erbracht, daß Herr Thomas Außerhalb der Gesittung steht der Antisemitismus, wie übrigens nicht lebensgefährlich Verletzten die erste Hilfe; sie bereits sehr bedeutende Summen an die Kaiserin Augusta ihn in der Preffe die Staatsbürger Zeitung" vertritt. Unter wurden dann mittelst Krankenwagen nach dem Elisabeth- Kranken- zur Verwendung für milde Stiftungen überwiesen habe. Da die Kaiserin eine solche Dotation für diese Zwecke nicht zurückge­anderem zeigt dies wieder ein Moral und Sozialdemokratie" hause geschafft. überschriebener Leitartikel in der gestrigen Nummer des genannten wiesen hatte, trug ich kein Bedenken, auch meinerseits die Blattes. Die Albernheit und die sittliche Perversität dieses Polizeibericht. Am 12. d. M. Morgens wurde auf dem 30 000 M., welche mir Herr Thomas für gleiche Zwecke anbot, Artikels sind so groß, daß unsere Leser uns ein näheres Eingehen Grundstück Neue Friedrichstraße Nr. 29-34 die Leiche eines neu- anzunehmen. Ich wußte nicht gleich, was ich damit machen geborenen Kindes mit zwei, anscheinend von Schlägen herrühren- follte, er sagte aber, ich sollte ganz nach meinem Belieben ver­ den Verlegungen am Kopfe aufgefunden. Vor dem Hause Große fahren und das Geld als à fonds perdu gegeben betrachten. Einen Bundesgenossen hätte Herr Eugen Nichter vor- Frankfurterstr. 38 wurde Vormittags ein Arbeiter mit bedeuten- Ich machte dann den Vorschlag, fofort 10 000 m. für den Pen­gestern beinahe in Herrn Keller bekommen, dem ausgezeichneten den Verletzungen am Bein, welche er sich angeblich durch einen ionsfonds der Feuerwehr zu bestimmen, Herr Thomas aber sagle, Wirth für ordnungsparteiliche Gäste und famosen Sozialisten Fall von der Treppe des Hauses Große Frankfurterstr. 60/61 zu- das ginge nicht, da er diesem Institut bereits eine Zuwendung tödter, Köpenickerstr . 97. Dieser hatte gehört, daß die vom Bunde gezogen hat, aufgefunden und nach dem Krankenhause am gemacht habe. Am nächsten Tage steckte ich mir 10 000 m. für Bodenbesizreform einberufene öffentliche Bersammlung sich Friedrichshain gebracht. Mittags stürzte eine 70jährige Frau ein und ging, da ich ein alter Mann bin und mir auf der Straße mit dem von Herrn Keller sehr verehrten Herrn Eugen Richter vor dem Hause Dessauerstr. 30 infolge eines Fehltritts zu Boden etwas passiren kann, in Begleitung des Meyer zur Palastdame beschäftigen werde, auch soll ein Wizbold Herrn Keller aufgebun- und erlitt anscheinend einen Bruch des Oberschenkels, so daß sie Gräfin von Hacke, von welcher ich wußte, daß sie sich für solche Dinge An der Ecke der interessirte. Ich bin zweimal bei der Dame gewesen, ohne die­den haben, die Bodenbesigreformer seien halbe Sozialdemokraten. nach der Charitee gebracht werden mußte.

haben.

auf ihn verübeln würden.

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Oben auf

besitzer Thomas mit dem jetzigen Angeklagten Meyer zu mir fam.

Herr Keller- wies deshalb dem Vorsigenden Herrn Freese die Thür Bärwald- und Urbanstraße wurde zu derselben Zeit der Handels- selbe anzutreffen. Ich ging infolge dessen zu dem Polizeihaupt­und drohte ihm, als derselbe nicht ging, unter beleidigenden mann Bonke von seinem Pferde geschlagen und am Unterkiefer mann Greiff, welcher persönlicher Kommissar für derartige Redensarten mit einer Klage wegen Hausfriedensbruches. Da so schwer verlegt, daß seine Ueberführung nach dem Kranken- Sachen und mir seit langer Zeit bekannt war. Diesem gab ich Herr Freese aber das Lokal gemiethet hatte, half es dem Herrn hause am Urban erfolgen mußte. Auf dem Sophien- Kirch die 10 000 m., was Greiff mit dieser Summe gemacht hat, weiß Steller nichts; jetzt bekam er es mit der Angst und bequemte sich, bofe Bergstraße Nr. 32 wurde Nachmittags die Leiche eines neu- ich nicht. Die Erledigung der Angelegenheit dauerte aber dem Herrn Freese um Entschuldigung zu bitten. Die Versammlung geborenen Kindes aufgefunden. Zu derselben Zeit versuchte Thomas zu lange und nach etwa vier Wochen wandte er sich an fand darauf statt. Die anwesenden Sozialdemokraten tranken eine Frau in ihrer Wohnung, in der Urbanstraße, sich mittelst mich um die Zurückgabe des Geldes. Der Angeklagte be­meist nichts, weil Herr Keller den Sozialdemokraten, denen er Oleum zu vergiften. Sie wurde schwer verletzt, aber noch lebend hauptet, daß er für die 20 000 m. Papiere getauft habe und noch vor wenig Jahren so überaus nahe stehen wollte, seine nach dem Krankenhause am Urban gebracht. In der Straße 18a auf den Hinweis des Präsidenten, daß dies doch ein wunderbares Säle nicht hergiebt. vor dem Hause Nr. 17 wurde Nachmittags ein sechsjähriger Verfahren sei, Geld, welches für einen bestimmten Zweck ge­Knabe von einem Kohlenwagen überfahren und an beiden Beinen geben worden, in dieser Weise anzulegen, erwidert der An­Bei der Mörderin Machus glaubt ein Berliner sehr schwer verletzt, daß er nach dem Lazarus- Krankenhause ge- geklagte, daß er in einer schwierigen Lage war, da er Korrespondent süddeutscher Blätter ,, moral insanity"( moralisches bracht werden mußte. Gegen Abend brachte sich ein Schlosser eine solche Summe nicht mit den amtlichen Geldern im Bureau Frresein) annehmen zu sollen, sogar einen typischen Fall von in der Wohnung seines Sohnes, in der Simeonstraße, einen Schuß vermischen durfte, das baare Geld ihm aber zu Hause gestohlen ,, moral insanity". Auch wir dachten in diesem Falle sofort an in den Kopf bei, so daß seine Ueberführung nach der Charitee werden konnte und er bei Papieren wenigstens die Nummer als moralisches Irresein. Wir sprachen es aber nicht direkt aus, erforderlich wurde.- Abends sprang ein unbekannter Mann von Sicherheit hatte. Die weitere Frage, ob er etwa gedacht habe,