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muthlos. Und weiter wird man den folgenden Ausführungen nur zustimmen können:
Im Allgemeinen ist aber jetzt, wie schon bemerkt, die Gelegenheit zum Streifen eine günstige. Aber vielfach ist doch die Situation für die Arbeiter nicht so förderlich, als man nach dem Maß des wirthschaftlichen Aufschwungs erwarten sollte. Mehr wie je kommt dieser fast ausschließlich den größten Unternehmungen zu Gute. Nie ist der technische Unterschied zwischen kleinen und großen Unternehmungen ein ja bedeutender gewesen, wie jetzt. Die Nachfrage der großen Unternehmungen nach Arbeitern steigt in Folge stetiger technischer Verbesserungen nicht in dem Maße, wie ihre Produktion. Die kleineren oder älteren Unternehmungen aber, die nicht genug Sapital affumuliren konnten, um den technischen Fortschritten zu folgen, produziren trotz der günstigen Konjunktur nur mit geringem Gewinn, oft ohne einen solchen, blos um der Erneuerung des Stapitals willen. Eine Lohnerhöhung oder Arbeitszeitverkürzung bedeutet für solche Unternehmungen oft den Todesstoß. Nun haben die Arbeiter nicht die mindeste Ursache, aus sentimentalen Gründen dafür zu sorgen, daß der Todeskampf des kleinen Kapitals auf Kosten ihrer und ihrer Familien Gesundheit und Arbeitsfähigkeit verlängert werde. Aber es fragt sich oft, ob unter folchen Berhältnissen, selbst beim guten Geschäftsgang, Aussicht vorhanden ist, Forderungen, die nicht gütlich bewilligt werden, durch einen Streit zu erzwingen. Es treibt die kleinen Unternehmer, zuzusperren, die großen, neue arbeitsparende Maschinen einzuführen. Wo die Umstände so liegen, ist ein Streit wohl zu überlegen.
Ein anderes Moment, das vielfach die Situation der Arbeiter im Lohnkampf ungünstiger gestaltet, als sie im Verhältniß zum Aufschwung der Produktion sein sollte, bildet die kolossale Entwicklung des Verkehrswesens. Diese erleichtert in noch nie dagewesenem Maße die Ersetzung Streifender Arbeiter durch auswärtige, billigere und gefügigere, anderfeits aber auch die Uebertragung ganzer Industrien in die Gegenden, in denen Arbeiter mit so schäzbaren Eigenschaften zu Hause find. Man braucht nicht in die Ferne zu schweifen, um Beispiele dafür zu finden. Die Forderungen niederösterreichischer Spinner und Weber nach Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen beantwortet man mit der nur zu oft verwirklichten Drohung der Heranziehung böhmischer Arbeiter. Verfuchen die Wiener Drechsler, ihre elende Lage zu verbessern, dann drohen die Meister, ihre Drehbänke in Böhmen aufzustellen.
Neben diesen ungünstigen Momenten, die die Lohnfämpfe der Arbeiter heute viel mehr erschweren, als etwa 1872 und 1873, steht aber auch ein günstiges, das nie vorher so wirksam aufgetreten ist, wie jest: der Respekt vor der gesammten Arbeiterklasse, thre politische und soziale Bedeutung."
Und diesen Vortheil dankt die Arbeiterschaft einzig und allein der unablässigen, unerschrockenen Thätigkeit der Sozialdemokratie.
Ueber des deutschen Kaisers ,, Arbeiterfreundlichkeit" heißt es im vorerwähnten Artikel sehr gut:
" Der Sozialdemokratie schadet aber auch die Sozialdemagogie nichts. Stein Kaiser, und wäre es der mächtigste Monarch, kann die Massen durch Versprechungen befriedigen, am allerwenigsten dann, wenn fie mit saftigen Drohungen gespickt sind. So lange der Gegensatz zwischen Sapital und Arbeit besteht, ist für letztere ein erträglicher Zustand unmöglich; es gibt aber feinen Monarchen, feinen Sozialreformer", der an diesen Gegensatz Hand anlegen wollte. Durch sein Eingreifen in die Lohnkämpfe anerkennt Wilhelm II. blos die Bedeutung des Proletariats, hebt er dessen Selbstbewußtsein, ohne es im geringsten zu befriedigen. Um die Sozialdemokratie zu übertrumpfen, erweckt er in den noch„ tönigstreuen" Arbeitern Erwartungen, die er nie erfüllen kann und deren Nichterfüllung diese schließlich umsomehr erbittern muß, je mehr sie an seine Macht und an seinen guten Willen geglaubt hatten. Die Sozialdemokratie ist die einzige Partei, die nicht pour le roi de Prusse*) arbeitet. Sie ist in Wahrheit die einzige Partei, für die le roi de Prusse arbeitet. Das Wettrennen des dentschen Kaisers mit der Sozialdemokratie, das ist wohl die ergöglichste Frucht der diesjährigen Streifbewegung. Wenn ihm nur nicht der Athem ausgeht."
Um seine ,, Unparteilichkeit in der Frage des Internationalen stongresses zu beweisen, veröffentlicht der Generalrath der Sozialdemokratischen Federation jetzt ein Manifest voller gehäffiger Ausfälle und unwahrheiten und soweit die treibenden Persönlichkeiten,
die Herren Hyndman und Smith- Headingley, in Betracht kommen, be= outer unwahrheiten über die Haager Konferenz und die Motive ihrer Veranstalter. Wir hatten erst die Absicht, an dieser Stelle die Behauptungen des Machwerks Punft für Punkt zu widerlegen, sind aber in der Erwägung davon abgekommen, daß das Publikum, an welches das Manifest sich richtet, unser Blatt nicht liest und die Antwort daher an anderer Stelle zu geschehen hat. Hier daher nur ein Wort und zwar eine Abbitte.
Wir haben, trotzdem wir verschiedentlich gewarnt waren, in dem Bunsche, die Sache der Bereinigung beider Kongresse zu fördern, Herrn Hyndman seinerzeit aufgesucht und seinem Wort, die Possibilisten zum Nachgeben ermahnen zu wollen, Glauben geschenkt.
Das war ein Unrecht und wir bitten Herrn Hyndman um Verzeihung.
Auf der Höhe ihrer Aufgabe steht die Staatsanwalt= Schaft der„ Republik " Hamburg . Sie hat die Nummer des Hamburger " Echo", in welcher die Ansprache des deutschen Kaisers an die Bergarbeiterbeputation abgedruckt war, wegen Majestätsbeleidigung tonfisziren lassen und den Redakteur wegen des gieichen Bergehens unter Anklage gestellt. Da die Redaktion sich selbst jedes eignen stommentars zu der Ansprache enthalten hatte, so darf mit Recht angenommen werden, daß die Staatsanwaltschaft diese nur als Prügelfungen" nimmt für den, der die Worte:
..... alles über den Haufen schießen, was sich den Anordnungen Meiner Behörden wiedersetzt!" zuerst gebraucht.
Der Männerftolz vor Königsthronen" ist also nicht erstorben, es gibt noch Leute, die selbst einen Kaiser für seine Drohungen zur Verantwortung ziehen sei es auch, da er selbst nicht gefaßt werden kann, in Gestalt eines sozialdemokratischen Redakteurs. Ob er gleichmuthige Richter finden wird?
Der Anarchismus in Theorie und Wirklichkeit. Der Anarchismus ist zwar nach einer kurzen Zeit relativer Blüthe überall in entschiedenem Rückgang begriffen, da indeß schon die reaktionären Regierungen dafür sorgen, daß er nicht ausstirbt, fo empfiehlt sich der nachstehende sehr lehrreiche Artikel der" New- Yorker Boltsztg.", den Unser Bruderorgan Anschauungsunterricht für fon= lequente Anarchisten" nennt, der Beachtung aller Sozialisten. " Jene Anarchisten", fchreibt die„ Boltsztg.", die es wirklich find, §. h. die den im Worte enthaltenen Begriff voll und ganz akzeptiren, und nicht nur mit dem Worte spielen, um radikaler" zu erscheinen, fönnen, wenn sie wollen, an zwei Beispielen, die uns gegenwärtig das amerikanische Leben bietet, Einiges lernen.
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Da gab es also Nichts, was der freien Gruppenbildung" hätte im Wege stehen können. Und dieselbe hat sich auch vollzogen, aber fragt mich mir nicht, wie!" Die stärkeren, reicheren, besser bewaffneten Ansiedler haben sofort das ganze Land an sich gerissen und die übrigen zu ihren Knechten gemacht. Zwar steht Letteren Nichts im Wege, auf das von den Anderen geeignete Land auch ihrerseits Ansprüche zu erheben, sollten sie sich aber dieses unschuldige Vergnügen bereiten wollen, so würde ihnen von einem bis an die Zähne bewaffneten Vigilanz- Komite in höflichster Weise die Alternative gestellt werden, entweder aus dem Lande hinauszuspazieren, oder am nächsten Baum aufgeknüpft zu werden. Thatsache ist aber, daß nicht Einem aus hundert dieser Knechte es je mals auch nur im Traume einfallen würde, seinem stärkeren Nachbar fein" Land streitig zu machen. Denn Jeder dieser Habenichtse ist fest davon überzeugt, daß wer Geld und Werkzeuge besitzt, auch das Recht hat, Land, mit Allem, was es erzeugen fann, zu eignen und ihm, deni Habenichts, seine Arbeit abzukaufen. Und er ist noch glücklich, wenn er die Chance gewinnt, seine Muskeln zu Markte zu tragen. Kein Vigilanz- Komite braucht ihn dazu zu zwingen. Keine RegierungsGewalt braucht's ihm zu befehlen. Die schlimmste Regierung, das brutalste Vigilanzkomite fist ihm im eigenen dö sigen" Ropfe und solange diese Dösigkeit" nicht aus den Köpfen der Habenichtse durch die historische Erfahrung herausgeknüppelt ist, wird das Abschaffen aller möglichen Regierungen Nichts helfen. Gleich am nächsten Tage werden die Habenichtse selbst sich eine neue Regierung, einen neuen Knüppel zusammenzimmern, mit dessen Hilfe ihnen der schwer zu vermissende Genuß des Schädel- Einschlagens weiter gewährt werden kann.
Und wie sieht es im zweiten„ anarchistischen Paradiese", im gelobten Lande Oklahoma aus? Fast genau so, wie im ersten. Auch dieses Ländchen gehört Niemandem". Auch dort gibt es thatsächlich keine Regierung irgend welcher Art. Auch dort hat jeder das Recht, zu nehmen, was ihm gefällt. Und was ist die Folge? Schwindler, Wucherer, Landspekulanten, Ausbeuter jeder Art haben Alles an sich gerissen, während die Habenichtse zehn Gents für ein Glas Wasser zahlen müssen und hungernd das faum erblickte„ gelobte Land" wieder verfaffen. sic scolli
Ja, noch mehr als das: in der Armee thörichter Menschenkinder, die vom„ Oklahoma "-Fieber ergriffen worden sind, ist wohl kaum Giner zu finden, der die Wanderung dorthin mit einer anderen Absicht unternommen hätte, als ebenfalls für sein eigenes Konto zu„ grabschen". An„ freie Gruppenbildung" dachte keiner, Jeder aber an die Füllung des eigenen Geldbeutels auf Kosten des Nebenmenschen. Betrachten wir das Leben der Menschheit wie es ist, und nicht wie wir uns dasselbe durch die Brille irgend welcher fantastisch- doktrinärer Theorien vorstellen, so starrt uns eine Wahrheit unabweisbar ins Geficht: die erste Regierung", die abzuschaffen ist, ist die Regie= rung des Unsinns in den Köpfen des Volkes selbst, wenigstens des Theiles desselben, der am meisten unter den bestehenden verrückten Verhältnissen zu leiden hat und täglich mit der Nase auf die Nothwendigkeit der Abschaffung derselben gestoßen wird. So wie die Menschheit heute beschaffen ist, würde sie sich, wenn ein Engel vom Himmel herniederstiege, sie zu befreien, noch festere Stetten schmieden. Das ist traurig, aber wahr.
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Eine der mächtigsten kapitalistischen Kombinationen, die jekt in Amerika und der kapitalistischen Welt eristiren, ist vor Sturzem geschaffen worden. Die drei großen Eisen- und Stahlwerke von Illinois : Die Chicago Walzwerke, die Joliet Steel Co. und die Union Steel Co. haben sich verschmolzen und bilden nun die mächtigste Verbindung in dieser Geschäftsbranche in Amerika . Das Attien- Kapital beträgt 25,000,000 Dollars, von welchem 18,000,000 Dollars eingezahlt sind. Das Besitzthum dieses mächtigen Trusts besteht aus den Werken der North Chicago Rolling Mill Co." am Nordarm des Chicago Flusses, in Süd Chicago und in Milwaukee, sowie aus deren Werken in Dodge County, Wis.; ferner aus den Werken der Union Steel Co. am Südarm des Flusses und den Werken der Joliet Co. in Joliet . Die Kombination besitzt jetzt nicht weniger als 14 Hochöfen mit einer Leistungsfähigkeit von 700,000 Tonnen und außerdem Transportationslinien, Eisen- und Kohlenbergwerke, Eisenbahnwagen u. s. w.; sie ist im Stande, täglich 3000 Tonnen Stahlschienen zu verfertigen und dadurch den Anforderungen der Eisenbahnen in ganzen Lande zu genügen.
Das Aftienkapital von 25 Millionen Dollars ist auf den abgeschätzten Werth der drei Werke basirt, welche auf 15 Millionen festgesezt wurde; Der Rest von 10 Millionen wird als ein Zuschuß zu dem Betriebstapital betrachtet und besteht zum Theil aus verausgabten Attien, die int Besitz des Schatzmeisters verbleiben und nur bei vorkommenden dringenden Fällen verausgabt werden sollen.
Die Kombination hat den Zweck, das Prinzip der Arbeitstheilung in bisher unbekannter Weise nußbar zu machen. Früher stellte jede der drei Fabriken die gleichen Waaren her, während von jetzt an einer jeden von ihnen ein ganz bestimmtes Wirkungsfeld zugewiesen werden soll. Es soll z. B. die eine nur Walzeisen, die andere nur Stahlschienen anfertigen. Statt einander zu bekämpfen, sollen sie sich gegenseitig in die Hände arbeiten. Auf diese Art glaubt man, große Ersparnisse machen und so billig produziren zu können, daß die östlichen Eisen- und Stahlwerfe gegen die Chicagoer nicht mehr aufzukommen vermögen.
Wahrscheinlich wird sich diese Rechnung als richtig erweisen. Der Erfolg in diesem Falle wird aber zur Nachahmung reizen, und es wird vielleicht sehr bald dahin kommen, daß in jeder amerikanischen Industriestadt die Arbeitsvertheilung unter die verschiedenen Anstalten desselben Geschäftszweiges durchgeführt wird. Auch läßt sich ein Uebereinkommen, wie das zwischen den Chicagoer Walzwerken getroffene, gesetzlich unter feinen Umständen verbieten. Man müßte sonst die Verschmelzung verschiedener Zeitungen miteinander, oder das Aufgehen einer Geschäftsfirma in einer anderen, ja sogar das ganze System der geschäftlichen Theilhaberschaft für unstatthaft erklären. Alle Rechtsgründe, die gegen die„ Trusts" vorgebracht wurden, sind der Illinois Steel Company gegenüber nicht stichhaltig.
Der neue Eisen- und Stahltrust, schreibt dazu das„ Phil. Tageblatt", ist die vollständig sozialistisch gegliederte Organisation der Eisen- und Stahl- Industrie. Die riesige Armee von Arbeitern, welche da beschäftigt wird, ist ein sozialistisches Heer nur wird dieses sozialistische Arbeiterheer heute noch von einigen Wenigen ausgebeutet. Dentt man sich den kapitalist schen Eigenthümer und Ausbeuter weg und setzt dafür bloße Funktionäre ( Verwaltungsbeamten), so haben wir das vollständige Bild der kommenden sozialistischen Gesellschaft."
Produktion. Das letzte Wort ist wohl nur ein Lapsus und soll heißen sozialistischen
Der Reptilienfond auf Reisen. Vor dem Londoner QueensBench Gerichtshof hat sich am 21. Mai ein Prozeß abgespielt, der ein bezeichnendes Licht wirft auf die Umtriebe des Bismarckischen Preßbureau, vulgo Breßtorruptions- Anstalt.
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Kläger war ein englischer Journalist, Namens Greenwood, Verflagter ein Herr H. H. Gibbs, bis im vorigen Jahr Besizer der hochkonservativen St. James Gazette". Da das Blatt sehr schlechte Geschäfte machte, so entschloß fich Herr Gibbs, auf Anrathen Greenwoods, es an einen Rentier deutscher Abstammung, Namens Steintopff, für 5000 Pfd. Sterling zu verkaufen. Welche Gründe den Letzteren zu dem Geschäft veranlaßten, sollte sich bald zeigen. Nachdem der Handel abge= schlossen, reist Herr Steinkopff nach Berlin , um einen gut unterrichteten Korrespondenten für die Zeitung zu erwerben und hat das Glück, feinen Geringeren dazu bereit zu finden als Herrn Rottenburg , dem inzwischen wegen seiner Berdienste um's Reich geadelten Herrn von Rottenburg , Chef der Kanzlei im Reichskanzleramt. Beglückt unterrichtet er Greenwood, wie großes Entgegenkommen er bei Nottenburg und sogar bei dessen Vorgesezten, Bismarck , gefunden und merkwürdiger:
an den Herausgeber selbst begeben, oder ob seine Wahrnehmungen ein genügender Grund waren, zu erklären, ich bin als Chef- Redakteur für ein unabhängiges Blatt engagirt und in dem Augenblick, wo es seinen Charakter ändert, ist mein Stontraft gebrochen.
Abstraft genommen, ist natürlich nur die letztere Auffassung zulässig, aber die Rolle, die Herr Greenwood bei dem ganzen Handel gespielt, ist nicht recht aufgeklärt, und so wollen wir auf diese Frage hier nicht weiter eintreten. Was uns in erster Reihe interessirt, sind die Unterhandlungen Steinkopf's mit Herrn von Rottenburg in Berlin . Darüber geben zwei Briefe des Herrn, welche die„ Pall Mall Gazette " veröffent= licht, sehr lehrreiche Auskunft. Sie datiren vom Mai vorigen Jahres, als die Dynastie Bismarck im hellen Kampf lag gegen Friedrich III. und die Engländerin". Die„ St. James Gazette" hatte gegen lektere Partei ergriffen und das hatte die Herrn in Berlin sehr angenehm berührt. Hören wir nun die Briefe:
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I.
,, Kaiserhof, Berlin , Mai 14., 1888. Mein lieber Greenwood. Ich schrieb Ihnen Sonnabend früh, und ich hoffe, daß die kleine Differenz mit Herrn Gibbs beigelegt ist. Ich habe Rottenburg gestern mehr als zweimal gesehen, und wir haben eine ziemlich lange Besprechung gehabt, die sehr befriedigend verlief. Heute habe ich die Absicht, ihn um thätige Unterstützung für die Zukunft zu ersuchen. Vielleicht wird es nöthig werden, jemand hier zu haben, der die Nachrichten( aus dem Preßbureau, natürlich) zur Vermittelung in Empfang nimmt, aber auf welchem Wege dieselben auch zu gehen haben werden, ich glaube, daß wir sie bestimmt erhalten werden. Ich habe gemerkt( I feel), daß hier der Wunsch besteht, so viel als möglich gegen Boulanger zu operiren. Wahrscheinlich werden Sie bald mehr darüber hören. Salisbury scheint gut angeschrieben zu sein. Im letzten Jahr, sagt R.( ottenburg), sei er es nicht gewesen, aber jetzt ist er viel besser. Als Randolph Churchill hier war, bemühte er sich eifrig, in Friedrichs ruh empfangen zu werden, aber ohne Erfolg, Fürst B. ( ismarck) verschob sogar seine Rückkehr nach Berlin , um den Schein zu vermeiden, als sei er gekommen, um mit ihm zusammenzutreffen. Man glaubt nicht, daß der Kaiser noch lange leben wird( daher thaten die guten Christen alles, ihm die legten Tage zu verbittern), und wenn er stirbt, wird ein Sturm gegen Mackenzie losbrechen, nicht wegen des schließlichen Todes, sondern wegen der vielen Fehler, den er gemacht haben soll. Die Königin wird gelobt, sie habe sich viel vernünftiger gezeigt als die Kaiserin. Der Kronprinz( Wilhelmchen) liest täglich Ihr Blatt und streicht Stellen im Leitartikel an.( Die Angriffe auf die Mucker gefielen dem Herrn Sohn außerordentlich). Ich sah in Nottenburg's Zimmer die erste Seite vom 7. oder 9. April, überall roth unterstrichen. Ich warte auf einen Brief von Ihnen. Bismarck geht morgen von Berlin nach Varzin und wird in acht Tagen zurückerwartet. Ihren Brief vom 10. habe ich heute er= halten. Danke vielmals. Ich werde ihn R.( ottenburg) vorlesen. Ihr aufrichtiger
II.
G. Steinkopff."
Berlin , Montag Nachmittag, Mai 14, 1888. Mein lieber Greenwood. Ich habe R. Ihren Brief gezeigt; derfelbe drückte mir seine und B.( ismarcks) völlige Befriedigung aus und ihre Bereitwilligkeit, nach allen Richtungen hin mit uns zu arbeiten. Ich habe ihm unsern Wunsch mitgetheilt, daß die Gesandtschaften in Paris , Rom und Petersburg beauftragt werden möchten, uns Informationen zit schreiben oder zu telegraphiren, aber er sagte, das sei unmöglich. Thäte man es, so würde es sofort in der ganzen Welt bekannt sein, denn sagte er, wir wissen fast von jedem Telegramm, das die auswärtigen Regierungen verschicken; und zweitens können wir uns nicht auf unsere Leute an den verschiedenen Plägen verlassen, in neun von zehn Fällen würden sie die Instruktionen vergessen. Es würde nothwendig sein, an iedem Plaz Korrespondenten zu haben, was eine Extra- Ausgabe von 2000 fd. Sterling bedeutete. Mittwoch werde ich mit Herbert B.( ismarck) zusammentreffen. Es ist mir aufs Neue und zwar von einer ganz anderen Seite, mitgetheilt worden, daß Mackenzie, sobald der Kaiser stirbt, schlimm daran sein wird. Es ist soviel Material gegen ihn aufgehäuft, daß es ihm schwer fallen wird, Stand zu halten. Man wirst ihm Hochverrath vor, weil er, trotzdem er wußte, daß der Kaiser den Krebs hatte, es zu dem Zwecke bestritt, damit der Kaiser nicht von der Thronfolge ausgeschloffen werde, was nach dem Hohenzoller'schen Hausgesetz geschehen wäre, wenn Mackenzie die Existenz des Krebs zugegeben hätte. Gr konspirirte so, um Mittel für verschiedene jebige und spätere Zwecke zu verschaffen. Man sagt, daß die Kaiserin den Kaiser so vollständig be= aufsichtigt und gelegentlich selbst anfährt, daß die Beamten sich mehr als einmal zurückzogen, um nicht Zeugen so erniedrigender Szenen zu sein. Der Kronprinz, heißt es, werde sehr bewundert( von der Junkersippschaft) und man blicke auf ihn als den rechten Mann( the man int Englischen). Ich glaube, alles geht so gut wie nur möglich, aber es braucht Zeit, die Dinge abzuwickeln. Die Meinung in Betreff Boulanger ist, daß ein englisches Blatt sagen sollte, daß Deutschland und nur Deutschland Vortheil hat von dem, was Boulanger jetzt thut und seit einiger Zeit getrieben hat nämlich das Säen von Unzufriedenheit und Judisziplin in der Armee. Aber B.( ismarck) sagte mir, sie erwarteten weitere Nachrichten, bevor sie einige Bemerkungen in dieser Hinsicht vorschlagen. Ihr aufrichtiger E. Steinkopff.
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Ueber den Charakter des Herrn Steinkopff kann nach dem Vorstehenden gar kein Zweifel obwalten, und es bleibt, wie gesagt, nur zu ver wundern, wieso Herrn Greenwood die Augen so spät aufgingen. Im Uebrigen geht aus diesen Briefen deutlich hervor, wie die Stimmen des Auslandes", welche die Reptilienpresse so sorgfältig regiſtrirt, ge= mach t" werden. Zur Zeit der Engländerin- Heße zitirten die Leiborgane der Dynastie Bismarck mit Vorliebe die St. James Gazette" als ein hochgeachtetes konservatives englisches Blatt. Wie hochgeachtet" es in England war, ergibt die Thatsache, daß sein bisheriger Besitzer über eine Million Mark bei dem Blatt verpulvert haben soll indeß der Reichsphilister wußte davon nichts und darauf spekulirten die berufsmäßigen Fälscher der öffentlichen Meinung. Man kann überhaupt sicher sein, daß wenn die Reptilienpresse irgend ein auswär= tiges Blatt wiederholt zitirt, etwas faul ist im Staate Däne= mart.
Eine servile Musterleistung. Wir lesen in deutschen Blät tern: Die in Karlsruhe erscheinende Badische Landesztg.", in der ein geistig, sittlich und beruflich Befähigter" sigt, welcher seinerzeit ein Kultureramen für Redakteure eingeführt wissen wollte, hat sich durch die letzte Reichstagsrede des Fürsten Bismarck zu folgender Stilblüthe begeistern lassen:„ Die Samstagsrede des eisernen Kanzlers zeugt von einer äußerst regsamen, lebendigen Frische, es war ganz der allbekannte Bismarck, der den Stier bei den Hörnern packt, sein Ziel fest im Auge behält und rechts und links die prächtigsten Abfuhren austheilt." Da muß der Eisenstirnige wohl ausgeschlagen haben.
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Das Komite für den Internationalen Arbeiterfongreß erläßt jetzt ein zweites Einladungsschreiben, das zugleich die Unterschriften von Vertretern der Arbeiterschaft in den verschiedenen Ländern trägt.
Dasselbe lautet: hot
Wenn es, wie uns die Anarchisten vom Tucker' schen Typus**) verfichern, genügt, um die Menschheit endgiltig glücklich zu machen, einfach jede Regierungs-, Staats- oder Gemeinde Organisation irgend welcher Art abzuschaffen und der unbeschränkten individuellen Freiheit alles Weitere auf dem Wege freier Gruppenbildung" zu überlassen, so befizen wir in den Vereinigten Staaten schon heute zwei Landstriche, o das anarchistische Ideal verwirklicht ist. Der erste dieser anarchitischen Paradiese ist ein zwischen Kansas , Texas und Neu- Merito be= legenes Territorium, das vom erstgenannten Staate der Bundesregieung abgetreten wurde, wobei lettere vollständig vergaß, den Landstrich einem der von ihr verwalteten Territorien zuzutheilen. So schwebt denn dieses Niemands- Land" so zu sagen in der Luft. Weder eine Staats- noch die Bundesregierung fümmert sich um dasselbe. Da gibt feine Dorf oder Stadt- Gemeinden, keine Milizen, es feine Legislatur, also auch keine Geseze, keine Richter, keine Polizei, Richts, was einer Regierungs- Organisation nur im Entferntesten ähn- weise findet auch Herr Greenwood anfänglich Nichts bei einer geschäft zuberufen, der den Arbeitern der ganzen Welt offen stehen soll.
lich sehen könnte.
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Für den König von Preußen.
mit einem Worte
** Tucker heißt der Herausgeber der Bostoner „ Liberty", ein Watt, das von dem amphibiſchen„ anarchistischen Kommunismus" nichts wissen
will.
Red. d. S.-D.
lichen Berbindung mit Rottenburg . Erst allmählig ging ihm ein Licht auf was dieselbe zu bedeuten hatte. So verließ er denn ohne Weiteres die Redaktion und verklagte den seitherigen Besitzer auf Auszahlung des Gehalts für den Nest des Jahres. Der Prozeß ist noch nicht ent
schieden, da die Geschworenen sich nicht einigen konnten, ob Greenwood damit, daß er freiwillig seinen Posten aufgab, sich nicht der Ansprüche
,, Arbeiter und Sozialisten Europa's und Amerika's ! Der Arbeiterkongreß von Bordeaux , der von 200 Syndikatskammern aus den verschiedenen Industriezentren Frankreichs beschickt war, und der Kongreß von Troyes , der von 300 Arbeitervereinen und sozialistischen Gruppen beschickt war, die die Arbeiterklasse und den revolutionären Sozialismus Frankreichs in feiner Mehrheit vertraten, beschlossen, im Laufe der Weltausstellung einen Internationalen Kongreß in Paris ein
Diese Resolution wurde von den Sozialisten Europas und Amerikas freudig begrüßt, in froher Genugthuung, sich versammeln und die For= derungen der Arbeiterklasse in Bezug auf die Frage der Internationalen Arbeitsgesetzgebung formuliren zu können, die auf der Berner Konferenz, welche von den Vertretern der Regierungen im September abgehalten werden wird, berathen werden soll.