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25 Pfg. 30 Cts.
23.
Organ der Sozialdemokratie deutscher Bunge.
Briefe an die Redaktion und Erpedition des in Deutschland und Oesterreich verbotenen Sozialdemokrat wolle man unter Beobachtung äußerster Vorsicht abgehen lassen. In der Regel schide man uns die Briefe nicht direkt, sondern an die bekannten Decadressen. In zweifelhaften Fällen eingeschrieben.
Der internationale Kongreß der Arbeiter. Ob auf einem großen einheitlichen Kongreß versammelt, wie wir es gewünscht hätten, oder ob in zwei Kongressen nebeneinander tagend, jedenfalls- das darf jetzt bereits als gesichert festgestellt werden werden sich die Vertreter der Arbeitersache in Europa und Amerika zum 14. Juli in einer Anzahl und Vollzähligkeit in Paris zusammenfinden, wie es vorher auf keinem Arbeiterkongreß der Welt der Fall gewesen. Freilich hat der durch die hartnäckige Wortklauberei der fran zösischen Possibilisten hervorgerufene Zwist hier und da, wie wir leider konstatiren müssen, zu dem Gedanken geführt, es sei nun wohl besser, keinen Kongreß zu beschicken, weil ja doch nichts Rechtes zustande kommen werde, aber dieser Pessi mismus wird gegenüber dem imposanten Eindruck des neuesten Rundschreibens des auf dem Boden der Haager Vorschläge stehenden Pariser Organisationskomite's nicht Stand halten. Die Unterschriften, die es aufweist, geben den bisher noch Unentschlossenen die Gewähr, daß schon dieser Kongreß allein vollzähliger sein wird als selbst der größte der früheren Kongresse. Damit fällt aber jeder ernsthafte Grund hinweg, von Paris fortzubleiben.
Denn ob es mun gelingen werde, beide auf die zweite Hälfte des Juli nach Paris einberufenen Kongresse sofort nach ihrem Zufammentritt in einen zu verschmelzen oder nicht, die Mög lichkeit, einer großartigen internationalen Manifestation für die Forderungen des Prole tariats beizuwohnen, ist gegeben, und das ist entscheidend. Der schlimmste Fall ist, daß zwei Internationale ArbeiterKongresse mit ein und derselben Tagesordnung neben einander tagen. So bedauerlich das ist, so kann es gut gemacht werden, erstens durch die Zahl der Theilnehmer insgesammt, und zweitens durch Fernhaltung aller Gehässigkeiten und um so gründlichere Erörterung der sachlichen Fragen. Dies aber darf man mit Fug und Recht von den Unterzeichnern des erwähnten Rundschreibens erwarten. Ihre Namen, ihre Vergangenheit sind eine Gewähr dafür. Und auch auf der andern Seite fehlt es nicht an Leuten, die im gleichen Sinne wirken
werden.
So wollen wir denn nunmehr auf die sachlichen Fragen eingehen, zu welchen die Vertreter der Arbeiterklasse in Paris Stellung zu nehmen haben werden.
Internationale Arbeitergefeßgebung
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das
ist die Tagesordnung beider Kongresse, dieselbe Tagesordnung, welche zwei Monate später die Internationale Konferenz von Vertretern der verschiedenen Regierungen Europas beschäftigen wird. Es gilt daher, von Seiten der Vertreter der Arbeiter dem Programm der Regierungen die Forderungen der Arbeiter gegenüberzustellen, und zwar sowohl die Grundsäge zu entwickeln, von denen eine Arbeiterschutzgesetzgebung, die ihre Anerkennung finden soll, ausgehen muß, als anzugeben, welche Gebiete sie zu umfassen hat, welches die Art ihrer Durch führung und das Minimum ihrer Leistungen; wobei natürlich die radikal scheinende Uebertreibung ebenso zu vermeiden ist, wie die engherzige Beschränkung auf das unter allen Umständen Erreichbare".
Den Hauptantheil an den Debatten wird wohl die Frage der Verkürzung des Arbeitstages der Normal-, bezw. Marimalarbeitstag, in Anspruch nehmen. Wie in London bereits werden sich auch in Paris Elemente finden, die mit den Vertretern des tapitalistischen Ausbeuterthums darin übereinstimmen, daß eine gesetzliche Beschränkung des Arbeitstages für erwachsene männliche Arbeiter ein ungerechtfertigter Eingriff in die persönliche Freiheit sei. Ungerechtfertigt deshalb, weil der Arbeiter, wenn er nur wolle, stark genug sei, sich selbst zu schüßen. Ja, man wird darauf gefaßt sein müssen, Leute auftreten zu sehen, die überhaupt von keinem Arbeiterschutzgesetz in der heutigen Gesellschaft etwas wissen wollen, weil ein solches die revolutionäre Energie der Arbeiterklasse in der Bekämpfung der bestehenden Gesellschaft beeinträchtigen, die Dauer derselben mur verlängern werde.
Nun, die Anhänger des gesetzlichen Marimalarbeitstages haben diese Opposition nicht zu fürchten. Gegen beide Theorien die der äußersten Rechten, wie die der äußersten Linken in der Arbeiterbewegung spricht das stärkste Argument, das überhaupt ins Feld geführt werden kann: die Erfahrung. Die Erfahrung hat gezeigt, daß nur eine verhältnißmäßig kleine Minderheit der Arbeiterklasse, und auch diese nur unter besonders günstigen Umständen, im Stande ist, die Verkürzung des Arbeitstages im wirthschaftlichen Kampf durch die Macht der Organisation und Koalition zu erringen und worauf es besonders ankommt aufrecht zu erhalten. Sie hat gezeigt, daß für die große Masse der Arbeiterklasse und zwar gerade für den Theil derselben, der am Meisten unter der Ueberarbeit leidet, diese Möglichkeit nicht besteht. Die Verkürzung des Arbeitstages der wirthschaftlichen Selbsthilfe der Arbeiter überlassen, heißt eine Aristofratie in der Arbeiterklasse großziehen, die in den Reihen derselben eine ähnliche Rolle spielen muß, wie die Plutokratie im Bürgerthum scheinbar fördernd, in Wahrheit lähmend.
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Auf der andern Seite hat die Erfahrung aber gezeigt,
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daß die gefeßliche Beschränkung des Arbeitstages sehr wohl vereinbar ist mit der vollen politischen und staatsbürgerlichen Unabhängigkeit des Arbeiters. Nicht das versklavteste, sonUnabhängigkeit des Arbeiters. Nicht das versklavteste, sondern das politisch freieste Land der Erde hat sie zuerst einund, was jetzt allseitig zugegeben wird, durchgeführt. In dieser Hinsicht ist es von großem Werth, daß diesmal in Paris die Schweizerische Arbeiterschaft gehörig vertreten sein wird. Die schweizerischen Delegirten werden den Arbeitern der andern Länder den Beweis liefern, daß den Arbeitern der andern Länder den Beweis liefern, daß ihre Fabrikgesetzgebung und namentlich der gesetzliche Normalarbeitstag keine einzige von den Befürchtungen verwirklicht hat, die man bei ihrer Schöpfung dagegen geltend gemacht. Nicht Ein Arbeiter in der Schweiz , der heute das Gesetz abgeschafft sehen möchte, das den Arbeitstag in den Fabriken 2c. auf eilf Stunden beschränkt, nicht Ein Arbeiter, der sich durch auf eilf Stunden beschränkt, nicht Ein Arbeiter, der sich durch dieses Gesetz in seiner Freiheit beeinträchtigt, in seiner bürgerlichen Gleichberechtigung geschädigt fühlte. Das Ansehen der Arbeiter, ihr politischer Einfluß hat durch dieses Gesetz nicht Arbeiter, ihr politischer Einfluß hat durch dieses Gesetz nicht im Mindesten gelitten. Geht die Emanzipationsbewegung in der Schweiz auch nicht so schnell vorwärts, wie z. B. in Deutschland , so ist sie doch im stetigen Vormarsch begriffen und kann sich, im Verhältniß zur Größe des Landes, dreist mit der Bewegung der meisten andern Länder Europas messen. ntit der Bewegung der meisten andern Länder Europas messen. Andre Faktoren sind es, die ihrer Ausbreitung hindernd im Wege stehen, von dem Marimalarbeitstag ist dies so wenig der Fall, daß wenn die Schutzollpolitik der Nachbarländer der Schweiz nicht so ungeheuer schwer auf dem kleinen Länd chen lastete, wir wahrscheinlich heute bereits eine starke Bewegung hätten für eine weitere gesetzliche Beschränkung des Arbeitstages.
Das und noch mehr werden die Delegirten der Schwei zerischen Arbeiter ihren Kollegen aus den verschiedenen Industriestaaten der Welt auseinanderseßen, und was alle prinzipiellen Deduktionen nicht vermocht, das wird hoffentlich die Darlegung ihrer praktischen Erfahrungen vermögen. Es würde ein großer Erfolg für die Sache der Arbeiter sein, und für alle Mühen und Kosten des Kongresses reichlich entschädigen, wenn in Paris endlich einmal ein einmüthiger Beschluß in dieser so wichtigen Frage zustande käme.
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In den anarchistischen Blättern wird freilich erklärt, ein Revolutionär müßte sich dessen schämen, hundert Jahre nach Revolutionär müßte sich dessen schämen, hundert Jahre nach dem Bastilleſturm über Arbeiterschutzgeseße zu debattiren. Lieber wäre es uns auch, wir wären bereits darüber hinaus. Lieber wäre es uns auch, wir wären bereits darüber hinaus. Aber 1789 war nicht das Signal zum Sturz der Bastillen des Kapitals, sondern zum lustigen Emporschießen derselben. In sofern ist das herangezogene Beispiel ein sehr lahmes. Der 14. Juli ist ein Jubelfest der Bourgeoisie, nicht des Proletariats. Hoch ragen die Bastillen des Kapitals, und ihre Mauern sind hundertmal fester, ihre Ketten hundertmal schwerer als die der alten Bastille , die vor hundert Jahren der Revolution zum Opfer fiel. Genügten revolutionäre Reden und Beschlüsse, sie zu stürzen, so lägen auch sie längst in Schutt und Asche, vermöchten Bomben und Dynamit Bresche in sie zu legen die Arbeiterklasse wäre heute frei. An beiden haben es die anarchistischen Revolutionäre" ja nicht fehlen lassen. Arbeiterschußgefeße sind nun allerdings auch keine Sturmleitern, aber sie mildern doch das Gewicht der Kette, Sturmleitern, aber sie mildern doch das Gewicht der Kette, die den Arbeiter heute im Kampf gegen die Kapitalsherrschaft lähmt, und ihre Erringung ist daher wohl des Schweißes lähmt, und ihre Erringung ist daher wohl des Schweißes aller Derer werth, welche die Emanzipation des Proletariats auf ihre Fahne geschrieben.
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franto gegen franto. Gewöhnliche Briefe
nach England toften Doppelporto.
8. Juni 1889.
zwei Jahren auf 360. Bom Jahre 1866 an sinkt die Ziffer beständig bis 1873, wo sie 225 beträgt.
als in der früheren krisis schnellte die Zahl der Gefangenen in die Dann kam der große Krach, und mit noch größerem Ruck Höhe, bis sie im Jahre 1877 auf 560 angekommen ist. Dann hoben sich die Geschäfte wieder, der Bestand des Gefängnisses finft im Jahre 1882 auf 420. Da tam abermals eine Wendung nach abwärts int industriellen Leben, die ungefähr mit dem Attentat auf Garfield begann und mit den New Yorker Bankbrüchen ihren tiefsten Stand erreichte. Die Zahl der Sträflinge folgt der Krisis ganz genau, sie erreichte in der Mitte des Jahrzehnts die Ziffer von 560. Jm lezten Jahre scheint ein kleiner Abfall stattgefunden zu haben.
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Diese Zahlen führen eine so starke Sprache, daß sie eines Kommentars nicht bedürfen. Sie zeigen unwiderleglich, daß die Verbrechen zum großen Theil auf den Stand der Erwerbs Verhält= nisse zurückzuführen sind. Denn zieht man vollends die nicht gegen sammtheit betragen, so ergibt sich, daß in den sog.„ schlechten Zeiten" das Eigenthum gerichteten ab, welche ungefähr ein Viertel der Ge= nahezu eine Verdoppelung der Eigenthums- Verbrechen stattfindet. Das heißt, in diesen Zeiten rekrutirt sich aus den Reihen der Nothleidenden der Zuwachs für die bereits gewerbsmäßigen Verbrecher...." Weiter lesen wir nun in demselben Artikel:
Von hohem Interesse ist der Bericht über den körperlichen aufgenommenen Sträflingen waren zur Zeit ihrer Verhaftung 249 ohne und geistigen Zustand der Verbrecher. Von 510 im lezten Jahre Beschäftigung; 51 waren schwindsüchtig, 161 waren erbunterworfen; 74 waren von der frühesten Jugend an, infolge Itchen Krankheiten( Schwindsucht, Wahnsinn, Epilepsie u. 1. m.) Desertion ihrer Eltern, unehrlicher Geburt, Weglaufen von zu Hause, Festhaltung in sog. Besserungsanstalten, verbrecherischen Einflüssen außergewöhnlich ausgesezt; 119 tamen aus Familien, in denen Sch windsucht erblich ist; 11 waren wahn77 geistig schwach; 10 idiotism; 191 förperlich unsinnig, 4 mit Epilepsie befallen; 69 geistig unentwickelt; vollkommen. Sehr bezeichnender Weise waren nicht weniger als 124 mit fexuellen Krankheiten behaftet. Von diesen waren fekten bleiben von den 510 nur 149 Individuen übrig, welche 116 Zuhälter von Dirnen. Nach Abzug der geistig oder körperlich Deals„ normal" gelten können. Verbrechen und förperliche und geiftige Strankheiten gehen also in den meisten Fällen Hand in Hand: ein sehr werthvoller Fingerzeig zur Beurtheilung der Verbrechen.
Entseßlich ist der Nachweis über die Vererbung der verbrecheriUrsachen der Verbrechen" beständig auf die Bezeichnung ,, inherent deschen Gewohnheiten. In den Tabellen stößt man auf der Rubrik pravity"; von den 510 Aufgenommenen hatten 56 Familienangehörige, die zu gleicher Zeit in verschiedenen Gefängnissen faßen..."
Und zum Schluß:
,, Endlich sei, wie auch im vorigen Jahr, auf die glänzende Ab= fertigung der Prohibitionisten) hingewiesen, die bekanntlich behaupten, daß der Suff die Ursache der meisten Verbrechen sei. Der Bericht ver zeichnet unter den 510 Neuaufgenommenen nur drei Säufer, aber 121 Total Abstinenzler. Dann noch 232 mäßige Trinker und 154, die sich gelegentlich besaufen. Die schweren Verbrecher, namentlich die gewohnheitsmäßigen Eigenthums- Verbrecher, find fast alle nüchterne Leute. sächlich zurückzuführen sind auf: Wir haben gesehen, daß die Ursachen der Verbrechen Haupt1) schlechte Erwerbsverhältnisse... 2) schlechte Erziehung.
3) Vererbung verbrecherischer Gewohnheiten. 4) förperliche und geistige Defekte.
Gesellschaft hauptsächlich, in Folge ihrer schlechten Einrichtungen, Wieviel bleibt da noch individuelles Verschulden übrig? Jst nicht die verantwortlich für das Verbrechen?!"
So das Philad. Tageblatt". Sein Artikel streift, wie man sieht, die Frage der Einwirkung des Alkohols auf das Verbrechen nur nebenFrage mittheilt! Und hier haben wir nicht zu fürchten, daß sie künstlich für den bestimmten Zweck zurechtgeftugt sind, denn jeder Leser konnte fie am gleichen Tage noch ohne Mühe kontroliren.
bei, aber wie schlagend find die Zahlen, die es mit Bezug auf dieſe
Philadelphia" in Bezug auf unsere Frage herausgestellt, absolut zu Nun sind wir natürlich nicht so thöricht, die Ergebnisse, die sich in nehmen, und zu behaupten, überall anderswo verhalte es sich gleicher
maßen, aber das brauchen wir auch nicht. Erstens haben wir nicht bestritten, daß Alkohol überreich genossen, schädlich wirkt, geistig depravirt und oft zu Verbrechen führt, und zweitens haben wir ja selbst schon brood darauf hingewiesen, daß die Wirkung des Alkoholgenuß auf den Einzelnen durchaus nicht die gleiche sei, daß unendlich viel auf die sonstige Lebensweise, Stoft 2c. ankommt. Und was von Personen gilt, das gilt
Die wirklichen Ursachen der Verbrechen.
Wir haben in der vorigen Nummer die Behauptung der( Alkohol-) Enthaltungs- Apostel zurückgewiesen, daß der Genuß alkoholischer Ge tränke an sich( d. h. vom llebermaß abgesehen) eine Bermehrung der Verbrechen bewirke. Heute sind wir in der Lage, an der Hand der Gefängnißstatistik ein- und derselben Stadt den ziffernmäßigen Beweis dafür zu liefern, in wie engem Zusammenhang die sozial- ökonomischen Zustände der Gesellschaft mit der Ab- und Zunahme der Verbrechen stehen, während zugleich umgekehrt in derselben Statistik ein wahrhaft schlagender Beweis dafür gegeben wird, daß die völlige Enthaltsamkeit vom Trunk keinen Schutz gegen das Verbrechen gewährt.
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Das Philadelphia Tageblatt" bespricht in einer seiner letzten Nummern einen Bericht der östlichen Strafanstalt( Zuchthaus ) von Philadelphia, fene Anstalt, in der die moderne Einzelhaft zuerst konsequent durchgeführt wurde und nach der dieselbe den Namen pennsylvanisches System erhalten hat.
Die soziale Natur des Verbrechen3", schreibt unser Bruderorgan, wird höchst anschaulich durch ein Diagramm erwiesen, das in farbigen Linien die Aufnahme von Sträflingen während der 60 Jahre des Bestandes der Anstalt vorführt. Wenn man Wrights Bericht über die industriellen Krisen in den Vereinigten Staa ten zur Hand nimmt, so wird man finden, daß das Anschwellen der Sträflingszahl ganz genau mit den krisen zusammenfällt.
Greifen wir einige Beispiele heraus: Im Jahre 1857 brach der allgemeine Banttrach aus, dem eine große geschäftliche Depression folgte. Die Zahl der Sträflinge stieg binnen drei Jahren von 210 auf 260. Der Krieg brach aus und absorbirte eine Menge Menschen. Der Bestand des Gefängnisses sank im Jahre 1863 auf 135. Aber dann geht es mit einem Riesensprung in die Höhe. Die vom Kriege zurückkehrenden Soldaten konnten so schnell nicht Beschäftigung finden; der Arbeitsmartt war überfüllt und die Zahl der Sträflinge stieg binnen
Aber nicht wir haben die relative Unschädlichkeit des Alkoholgenusses zu erweisen, sondern unsere Gegner seine absolute Schädlichkeit. Können fie diesen nicht leisten, so fällt ihr ganzes Rüstzeug zusammen. Es reduzirt fich dann auf Ermahnung zur Mäßigkeit, die von Rechtswegen in die Kinderschule gehört. Praktisch wirkt die Sozialdemokratie, indem sie die Massen mit einem hohen idealen Streben zu erfüllen sucht, viel mehr gegen die Unmäßigkeit als alle Predigten der Enthaltsamkeitsapostel zusammengenommen. Wer für den Sozialismus gewonnen ist, der meidet den Suff" ganz von selbst, er bedarf weder künstlicher Reize, noch eben solcher Betäubungsmittel.
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aid Sozialpolitische Rundschau.
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Aus Deutschland , 30. Mai wird uns geschrieben: Er ist wirklich ein enfant terrible. Wenn Er den Mund aufthut, zittern all seine Freunde und Berather, denn er bereitet sich und ihnen sicherlich eine unangenehme, seinen Feinden dagegen eine angenehme Ueberraschung. Das neueste Beispiel reiht sich der Streckenrede und der ,, Alles über den Haufen schießen"-Rede würdig an, ja übertrifft sie noch in einer Beziehung: nämlich im Punkte der Kürze. Es waren bloß wenige Worte, allein inhaltsschwer. Sie wurden auf offenem Felde öffentlich gesprochen bei der Parade zu Ehren des italienischen„ Bruders",
*) So nennt man in Amerika die Anhänger des Verbots des Vertaufs alkoholischer Getränke.