preise gegenüber. Obgleich die Kammer schon vor längerer Zeit eine gerichtliche Untersuchung über die skandalösen Manöver des Kupfer­rings beschlossen hat, scheint die Sache unendlich in die Länge gezogen zu werden, damit sie vergessen und begraben werden kann. Millerand protestirte nun in trefflicher Weise gegen die schlappe Haltung der Regierung, resp. des Justizministeriums, den großen Finanzmoglern gegenüber. Man darf," sagte er unter anderm, nicht den Feinden der Republik   die Sorge überlassen, sich mit den Interessen der kleinen Sparer zu beschäftigen. Das Eskomptefomptoir hat seine Statuten verlegt, sein Verwaltungsrath hat aus Leichtfertigkeit oder Unehrlichkeit die Aktionäre getäuscht und eine Situation geschaffen, welche die Inter­effen der kleinen Sparer und Arbeiter empfindlich schädigt, trotzdem aber scheint die Voruntersuchung vor der Thür eines sehr reichen Bankiers stille zu stehen, an den ein Mitglied der Regierung öffentliche Danksagungen richtete. Die erste Haussuchung behufs Beschlagnahme der Bücher und Dokumente geschah erst zwei Monate nach der Katastrophe, und obgleich der Präsident des Verwaltungsrathes für 100 Millionen verantwortlich ist, hat man ihn gegen eine Kaution bon 300,000 Franken freigelassen. Wenn es sich um den Bankerott eines kleinen Geschäftstreibenden handelt, so warten die Behörden nicht zwei Monate lang, um Bücher, Dokumente und Werthe mit Beschlag zu belegen, damit Unterschleife 2c. verhindert werden. Die Regierung follte durch ihre Haltung nicht den Glauben aufkommen lassen, daß die Ne­publik Privilegien de facto zuläßt, wenn sie die Privilegien de jure abgeschafft hat." Troß der faulen Ausreden und kläglichen Haltung des Justizministers, welcher offenbar mitgemogelt oder wenigstens seine Gründe hat, die Spizbübereien Anderer mit wohlwollendem Schweigen zu decken, ertheilte die Kammer durch Uebergang zur Tagesordnung der Regierung ein Vertrauensvotum.

Interessant war auch die Interpellation des Boulangisten Laur über die brüste und bedeutende Steigerung der Zuckerpreise, die, wie er nachwies, von einer Koalation der großen Zuckeraffineure inszenirt wurde, welche die Zyklonen von Java und Kuba   zum Aus­gangspunkt einer schändlichen Spekulation gemacht haben. Ihr zu Folge ist der Preis des Buckers um 54 Prozent gestiegen, obgleich die Gesammt­ernte durchaus nicht geringer als sonst ausgefallen ist und der Zucker­konsum in Frankreich   abgenommen hat. Frankreich   hat diesmal 78,000 Tonnen mehr produzirt als voriges Jahr, allein die Raffineure haben 60,000 Tonnen bei Seite geschafft, um die Preise steigern zu fönnen. Die Nübenbauern haben von der Spekulation feinen Gewinn, denn der Zentner Zucker wird ihnen nach wie vor mit 36 Franken be= zahlt, während ihn der Raffineur um 56 Franken verkauft. Die oppor tunistische Presse war über diese Interpellation und die ihr zu Grunde liegende Auffassung ganz außer sich. Die Naffineure seien die unschul­digsten Leute von der Welt, welche für ihre Spekulation noch die Ver­dienstorden erhalten müßten, denn sie hatten ja durch die Preis­steigerung nur verhüten wollen, daß das Ausland- der Londoner   und Magdeburger   Markt wies nämlich einen Ausfall an Zucker auf sämmtlichen französischen   Zucker billig auftaufte. Troßdem mußte der , Temps  " den Kern der Laur'schen Angaben zugeben. Es ist sicher," schrieb er, daß gewisse Naffineure große Gewinne realisiren konnten. Es ist ferner bedauerlich, daß die Raffineure allein von einem Mehr­werth profitiren, welchen die Konsumenten bezahlen, während die Noh­zuckerfabrikanten und Rübenbauern keinen Nußen aus demselben ziehen; dank ihrer Stellung können die Raffineure den Kurs des raffinirten Zuckers auf Preise halten, welche ihnen fast immer wirkliche Profite sichern." Auch diese Interpellation wurde mit den üblichen nichts­sagenden Redensarten zu den Aften gelegt, die Raffineure können weiter ,, auf Preise halten", und die Konsumenten, die große Masse des Volkes, können weiter zahlen.

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Zum Schlusse noch die Mittheilung, daß die Pariser Arbeiterschaft auch dieses Jahr das Andenken der Opfer der blutigen Maiwoche durch Manifestationen vor der Mauer der Federirten gefeiert hat. Die Masse des zugeströmten Publikums war dieses Jahr weniger groß als gewöhnlich, die Feste und Vergnügungen hatten einen großen Theil der bloß Neugierigen nach verschiedenen Punkten gezogen, das organisirte Proletariat war dagegen in gleicher Stärke erschienen. Die Mani­festation war ebenso großartig und erhebend wie je, ja, sie machte einen noch tieferen und würdigeren Eindruck und ließ bei den Theilnehmern die Ueberzeugung zurück, daß die proletarische Revolution auf die Ba­taillone der Versammelten unter allen Umständen zählen könne. Zum ersten Male war anläßlich der Feier kein Militär aufgeboten worden, ja sogar die Polizei war nur schwach vertreten. Wie vorauszusehen, war die Folge dieses klugen Entschlusses der Regierung, daß die Feier ohne jeden Tumult, ohne jede Störung verlaufen ist. Ganz deutlich wurde einmal wieder gezeigt, daß nicht die Revolutionäre, sondern nur die Polizei und ihre Helfershelfer die öffentliche Ordnung" stören.

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worten: Wir sind Gegner aller Vorrechte, also auch solcher der Frauen. Aber was Bay so nennt, sind gar keine Vorrechte, sondern Anomalien, die sich aus der geschichtlich überkommenen und in den Ge­sezen aller Länder zum Ausdruck gebrachten Unterordnung der Frau unter den Mann herleiten. Das Gesez, das die Frau dem Mann unterstellt, gewährt ihr in besonderen Fällen frei lich oft sehr mangelhaften Schuß gegen den Mißbrauch dieser Herrschaftsstellung von Seiten des Mannes. Ein Gleiches thut die Sitte in der Galanterie. Den Maßstab derselben bildet aber das Gutdünken, die Laune. Wenn nun diese in ein­zelnen Fällen zu Uebertreibungen zu Gunsten der Frau geführt, so kennzeichnet es den Philister und darum können wir Bar diese Be­zeichnung, so sehr er sich dagegen wehrt, nicht ersparen daraufhin zu behaupten, die Frauen seien überhaupt eine privilegirte Plasse. Die einzelnen Uebertreibungen nach der einen Seite hin bauscht er auf und behandelt sie als die Negel, die grauenhaften Ungerechtigkeiten, unter denen die Frauen in ihrer Allgemeinheit heute leiden, sieht er nicht oder hat dafür nur Worte der Beschönigung. So z. B. beklagt­er es, daß der Arbeiter bestraft wird, der seine Frau mißhandelt und sucht die Sache ins Lächerliche zu ziehen, indem er vom heiligen Störper des evig Weiblichen" spricht. Das ist allerdings nicht mehr philiströs, Freund Bar!

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Wir erstreben die soziale und politische Gleichberechtigung der Frau, die Beseitigung aller Schranken, welche der freien Ausbildung ihrer Persönlichkeit im Wege stehen. In dem Maße, da dieses Ziel er­reicht wird, werden auch die besonderen Schutzvorschriften hinfällig, die heute als Aequivalent ihrer untergeordneten Stellung bestehen. Es

ist aber ganz klar, daß unser Hauptangriff nicht gegen jene, sondern

gegen die Wurzel des Uebels gerichtet sein muß. Indem Bay das ablehnt, es als" Frauenvergötterung" verdächtigt, nöthigt er uns zu der aufrichtigen und, wenn er will, offiziellen Erklärung: wir kämpfen für die Gleichberechtigung beider Geschlechter, aber Deiner ,, wirklichen Gleichstellung", bei der die Frau nur einen Bestandtheil im Leben des Mannes bildet", trauen wir nicht.

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Und nun noch eine beiläufige Bemerkung. Bar beklagt sich wieder­holt, wir hätten ihn als Kezer" bezeichnet, was uns gar nicht ein= gefallen ist, und fühlt sich beleidigt, weil wir ihn Philister genannt, ein Wort, das doch durchaus nichts Ehrvertegendes in sich schließt. Eine solche Empfindlichkeit scheint uns nun wenig angemessen, nachdem er selbst mit Bezeichnungen wie emanzipirte Schwesterschaft", Ge= schrei", blinder Fanatismus"," Frauenanbeter"," Sophisterei"," get­stige Verirrung infolge einer firen Idee"," frecher Schwindel des Frauenrechtlerthums" um sich geworfen. Aber grade diese Empfindlich­keit dünkt uns ein Beweis, daß sein Urtheil in dieser Frage er wird es uns verzeihen, wenn wir ihm das Bild entlehnen Sentimentalität getrübt" ist.in 179021036 Red. des Sozialdemokrat".

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to brombik

Sozialpolitische Rundschau.

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durch

London  , 19. Juni 1889.

Von der deutsch  - schweizerischen Grenze geht uns von durch­aus vertrauenswürdiger Seite eine Nachricht zu, die wir für unglaub= Itch halten würden, wenn uns nicht die Vorgänge der letzten Monate an das Unerhörteste gewöhnt hätten. Sämmtliche deutsche Gens­darmen," wird uns geschrieben, sind im Bejiz der Photographien der jüngst in der Schweiz   in Untersuchung gewesenen Russen und haben Weisung erhalten, jeden derselben, der ihnen zu Gesicht kommt, behufs Auslieferung nach Rußland   zu verhaften."

So unser Gewährsmann. Es fragt sich nun: wie sind die deutschen  Behörden in den Besitz dieser Photographien gelangt? Auf amtlichem Wege, d. h. durch direkte Ausfolgung von Seiten der Schweizerischen  Behörden? Das ließe auf geheime Polizeiberträge schließen, angesichts deren der jetzige offizielle Feldzug wider die Schweiz   geradezu widersinnig erschiene, es sei denn, er habe lediglich den Zweck, die öffentliche Meinung in der Schweiz   für die bereits in der Stille abgefarteten Zugeständnisse breitzuschlagen. Es wäre nicht das erste Mal, daß solche unsaubere Manöver in Anwendung gebracht würden. Oder aber, und es scheint uns das das Wahrscheinlichere, die Photo­graphien sind auf krummen Wegen, durch Best e chung irgend eines der Beamten, deren Obhut sie anvertraut waren, in die Hände der preußischen Bluthunde gelangt. Dann wird diese Mittheilung hoffentlich genügen, eine strenge Untersuchung herbeizuführen, und ander­seits ein neuer Beweis sein, wie Recht die Schweiz   hat, wenn sie sich die Besuche deutscher   Spigel auf ihrem Gebiete entschieden verbittet. wegen ausgewiesen, nicht die geringste strafbare Handlung konnte ihnen nachgewiesen werden. Diesen Leuten gleich Verbrechern nachzu­vigiliren, sie gleich Verbrechern nach Rußland   zu transportiren, wo ihnen, auch wenn sie später freigelassen werden müssen, monate, ja fahrelange Untersuchungshaft, je nach Belieben der Behörden sogar administrative Verschickung nach Sibirien   bevorsteht, das ist eine Nichts­würdigkeit, zu der die Hand geboten zu haben eine Sch ma ch ist, die ein Land, das sich selbst achtet, auf seinem Namen nicht fizzen laffen darf.

Noch einmal die Kontroverse Bax- ,, Franenvergötterer". unter den fiftirten Russen sind die meiſten nur ihrer Gesinnung

Genosse E. Belfort  - Bar ersucht uns um die Aufnahme folgender Bemerkungen zur Antwort" Bebels, mit denen er seinerseits die Kon= troverse schließen zu wollen erklärt:

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Auf die Bebel'sche Antwort habe ich nur Folgendes zu bemerken: 1) Bebel sagt, daß meine Artikel keinen Einwurf enthalten, der nicht schon Dugendmal widerlegt worden ist. Darauf fann ich nur er= widern, daß diese massenhaften Widerlegungen mir nie zu Gesicht ge= kommen sind, und daß ich wissen möchte, wo sie zu finden sind. Was Bebels eigenes Buch anbelangt, so sind diese Einwürfe darin auch nicht einmal berührt. Weiter aber geht Bebel ruhig und gelassen über die Thatsache hinweg, daß ich gerade die dort enthaltenen Widerlegungen" bekämpft und, wie ich und auch Andere meinen, widerlegt habe.

2) Es ist total und absolut falsch, daß meine Ansicht auf irgendwelchen unangenehmen persönlichen Erfahrungen" beruht. So etwas läßt sich sehr leicht sagen, und zwar um so leichter, als es in der Natur der Sache liegt, daß man eine derartige Behauptung, so falsch sie auch sei, nicht widerlegen kann. Mit solchen unbilligen Kampf­mitteln wird man aber nicht viel ausrichten.

3) Möchte ich die Nedaktion und auch Bebel auffordern, mur einmal offiziell und aufrichtig zu erklären, ob sie mit der heutigen Bevor­rechtigung der Frau( von der ich genügende Beispiele geliefert habe) einverstanden sind oder nicht, oder ob sie dagegen eine wirkliche Gleichstellung der Geschlechter, bei welcher die jeßigen Privilegien ver­schwunden sein werden, ins Auge fassen. Ueber diesen Punkt kann ich nie ins Klare kommen, weder mit bürgerlichen, noch mit sozialistischen Frauenrechtlern. Es ist wie bei den Possibilisten in der Frage des Pariser Kongresses, sie scheuen sich, eine bündige Erklärung in Bezug auf denselben abzugeben.

Ich habe mich für die Gleichstellung der Geschlechter erklärt, und doch bin ich ein Kezer, Philister und Gott weiß was. Ich kann mir daher nichts anderes denken, als daß Ihr überhaupt nur die Privilegien des Weibes befestigen und vermehren wollt. Habe ich Recht oder nicht?" Soweit Bar.

Da wir nicht annehmen, daß Genosse Bebel noch einmal in die Dis­fussion wird eingreifen wollen, so wollen wir in unsrer Antwort auch gleich auf die speziell gegen Bebel gerichteten Beschwerden eingehen.

Ob eine Sache widerlegt ist oder nicht, darüber wird unter den strei­tenden Parteien nur in den seltensten Fällen Einigkeit erzielt werden. Es ist das Sache der Schätzung, und es muß jedem freistehen, dem Gegner zu erklären: Deine Argumente sind bereits zurückgewiesen, ich halte es für zwecklos, aufs Neue darauf zu erwidern. Inwieweit er da­mit Recht hat, hat nicht der Gegner, sondern haben die Unparteiischen, hier die Leser, zu entscheiden, und diesen mag das Endurtheil auch überlassen bleiben.

Zum Zweiten bitten wir Bag, die Bebel'sche Definition des Begriffs Philister der wir uns anschließen noch einmal durchzulesen und sich dann die Frage vorzulegen, ob sie ihn zu der Beschwerde berechtigt, Bebel habe ihm vorgeworfen, seine Ansicht beruhe auf unangenehmen persönlichen Erfahrungen". Nach unserem Dafürhalten sollte mit ihr nur die kleinliche, von Ausnahme- Erscheinungen hergeleitete Natur der Bar'schen Argumente charakterisirt werden. Und das bringt uns zum dritten und Hauptpunkt seiner Einsendung.

Wir sollen offiziell und aufrichtig" erklären, ob wir mit der heutigen Bevorrechtigung der Frau einverstanden sind oder mit Bay eine wirk­liche Gleichstellung der Geschlechter wollen. Darauf haben wir zu ant­

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Hätte Herr Bernaert, statt in der Kammerdebatte über den Prozeß von Mons   zu winseln, zu heulen und zu lügen, sich keck und kühn hingestellt und seinen liberalen Gegnern zugerufen: Ja, ich habe es gethan! Ohne Spigel läßt sich heutzutage nicht regieren. Und wenn Ihr am Ruder wäret, würdet Ihr es ebenso machen!" hätte Herr Bernaert so gesprochen, dann hätte er die Wahrheit gesagt und ver­muthlich auch seine liberalen Gegner zum Schweigen gebracht. Nun er hat trotzdem sein Vertrauensvotum erhalten, und von Bismarck  , dem Chef der internationalen Polizei und folglich auch des internationalen Spizelthums, obendrein noch eine Extrabelobigung. Inzwischen war die Spigelfrage, die in Belgien   blos eine natio nale Bedeutung gehabt hatte, in Deutschland   zu einer inter­nationalen angeschwollen. Die Schicksale des pflichttreuen Wohl= gemuth ließen den europäischen   Obergendarm nicht schlafen. Was soll aus der Welt dann noch werden, wenn im Herzen Europas   ein Spizel, der mit einer hohen staatsretterischen Mission betraut war, bei Aus­übung derselben wie ein gemeiner Sozialdemokrat eingesteckt, mehrere Tage lang hinter Schloß und Riegel gehalten und dann sans façon über die Grenze geschubt werden kann? Da hört fa Alles auf. Wer kann da noch für die Sicherheit des Staats nnd der Gesellschaft ein­treten.

Es ist noch eine dritte Erklärung möglich, daß preußische Spizel fich bei dem betreffenden Photographen nachträglich Abzüge der Aufnahmen haben anfertigen lassen. Dann läge eine sträfliche Gewissen= losigkeit des die Aufnahme leitenden Beamten vor, dessen Pflicht es gewesen, für die sofortige Vernichtung der Platten zu sorgen,

sowie ein grober Vertrauen nichtung auch von Seiten des

Photographen, die beide ebenfalls strenge Ahndung erheischten. Die Handlungsweise der Preußen ist natürlich in diesem Falle gleich infam wie in dem ersten.

An die unabhängige Presse in der Schweiz   aber richten wir das Gesuch, von dieser Mittheilung Notiz zu nehmen, damit die Sache nicht einfach to dtgeschwiegen werde.

100

Und er hat Recht, der Junker Bismarck  , der, ein zweiter Atlas, auf seinem mongolischen Kahlschädel den Riesenbau der zivilisirten Staats­und Gesellschaftsordnung trägt er konnte seinen Wohlgemuth nicht verleugnen." Der Wohlgemuth das ist das deutsche Reich! Das deutsche Reich das bin Ich! Mich habt Ihr sozialdemokratischen

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Schweizer   persönlich beleidigt, und in Weiner Berjon das deutſche Netch. Indem 3hr eie en hoe gemet, felt she has deutſche Reich, habt

Fußtritt über Grenze jagtet,

erst

und hernach mit einem

Ihr Mich, den großen Staatsmann, um den alle Welt mein glück­liches Vaterland beneidet, in's Loch gesperrt und über die Grenze ge­schubt."

Das war allerdings eine furchtbare Beleidigung, die furchtbar ge= rochen werden muß. Bismarck   hat die Verhandlungen mit der Schweiz  abgebrochen, wird vermuthlich seinen Gesandten aus der Schweiz   ab­berufen, und vielleicht das Reisen nach der Schweiz   derart erschweren, daß die deutschen   Reichsbürger fünftig ihre Sommerfrische statt am Genfer  , Züricher  - oder Vierwaldstätter- See irgendwo in Sibirien  abhalten müssen, welches ja auch eine schöne Gegend ist, und in Folge seines fühlen Kelimas zu Sommerfrischen sich ganz besonders eignet.

Es unterliegt keinem Zweifel, daß der ohrenzerreißende Radau, den Bismarck   um seines Wohlgemuth wegen in Szene gesezt hat, auch an= deren als internationalen Spizelzwecken bestimmt ist. Darüber an anderer Stelle.

diese

Den Wohlgemuth und den internationalen Spizel dürfen wir jedoch auch an sich nicht unterschätzen. Und die Thatsache, daß Bismarck  , der von unserer Bourgeoisie als der größte Staatsmann aller Länder und Zeiten gepriesene Bismarck, trop der beispiellosen Brandmarckung, welche dem Spigelthum soeben in Belgien   zu Theil geworden ist, sich nicht gescheut, das Odium der Gemeinschaft mit Spigeln, Spizelgenossen und Spigel­patronen auf sich zu nehmen, und zur Vertheidigung der Ehre eines Spizels einen internationalen Konflikt vom Zaum zu brechen Thatsache hat an sich ein so hohes politisches und kulturgeschichtliches Interesse, daß sie mit besonderem Nachdruck hervorgehoben werden mußte. Nichts kann charakteristischer sein für die sittliche Verkommenheit der heutigen Staats- und Gesellschaftsordnung, nichts kann die Tiefe der Infamie, welche von unseren Feinden erreicht worden ist, uns besser ver­anschaulichen. In einem Wohlgemuth das deutsche Reich, das herrschende Syftem beleidigt! ein Wohlgemuth mit dem deutschen Reich identifi­zirt zu solch zynischer Verachtung des Anstands und der Moral hatte selbst Bonaparte der Kleine sich nicht emporgeschwungen. So " herrlich weit" hat er es nicht gebracht.

Der internationale Spitzel," so schreibt man uns aus Deutsch­ land  ," ist der Held des Tages und steht als solcher im Vordergrund des politischen Interesses. Ohne eine Spigelarmee kann kein ordentlicher Staat mehr eristiren ein Staat, der sie entbehren kann, hat nicht den Gipfel der Kultur erklommen, marschirt nicht an der Spiße der Zivili­sation, muß ohne Gnade und Barmherzigkeit in die Kategorie der ,, wilden Länder" verwiesen werden. So verkündet der große Kanzler Eisenstirn; und danach handelt er auch. Als das belgische Pfaffen­Ministerium durch seine Spizel in Ungelegenheiten tam und von einem böotischen Gerichtshof, der das moderne Staatsideal und den modernen Jdealstaat nicht begriffen hat, moralisch verurtheilt wurde, weil es den Staat und die Gesellschaft vermittelst einer Spigelarmee gerettet hatte, und als von allen Seiten der unverständige Ruf ertönte, das Spizel­ministerium" müsse zum Teufel gejagt werden mitsammt seinen Spizeln, da ließ der große deutsche Staatsmann, um den alle Welt uns be= neidet, seinem belgischen Kollegen durch den deutschen   Gesandten mit­theilen: Anch' io son pittore auch ich bin Spigelminister, und auch ich habe deshalb schnöde Anfechtungen erlitten, allein die Welt will bespizzelt sein, ohne Spigelarnice fein Staat und feine Gefell­schaft mchr eine Spizelarmee ist für die heutige Staats- und Ge­sellschaftsordnung zum Mindesten ebenso unentbehrlich, nein, noch viel unentbehrlicher, wie eine Soldatenarmee. Denn legtere fann nur gegen die offenen Feinde schüßen, die weit weniger gefährlich sind als die geheimen, vor denen die Spizelarmee uns zu bewahren hat. Drum macht Euch keine Gedanken, ihr braven belgischen Kollegen! Fiduzit ihr biederen Spizelbrüder!"

Da tein Stenograph zugegen war, wissen wir nicht, ob der Wortlaut ganz richtig von uns wiedergegeben ist. Der Sinn sicherlich, wie aus den einstimmigen Nachrichten der belgischen und deutschen   Reptilblätter erhellt. Freilich das brauchen wir eigentlich gar nicht zu zu betonen. Bismarck   steht auf der Höhe der Zeit, und die Ansichten, welche in seinem Namen von dem deutschen   Gesandten in Brüssel   ausgesprochen wurden, sind genau diejenigen, welche ein auf der Höhe der Zeit stehen­der Staatsmann à la Bismarck nothwendiger Weise hegen muß.

Nicht nur unter den Bergleuten hat der große Streif in Westfalen   seine Opfer gefordert, auch ein Beamter hat demselben den Verlust seiner Stellung zu verdanken.

Natürlich gilt dies nicht von dem Offizier, der in Bochum   durch seinen Eifer, die Kanaille zur Raison zu bringen", den Tod oder richtiger den Mord mehrerer friedlichen Passanten verschuldet hat. Von einer Bestrafung dieses Burschen hat man nichts gehört.

Das Opfer ist der Oberpräsident von Westfalen  , von Hage= meister. Derselbe ist abgegangen worden und an seine Stelle ein Streber ersten Ranges getreten, Namens von Studt, früher im Elsaß thätig, wo er als der geistige Urheber des famosen Paßzwangs gilt.

Weswegen Herr von Hagemeister weichen mußte? Nun, in der Bismarck'schen Reptilienpresse in Berlin   hieß es erst mit bekannter Heuchelei, weil er arbeiterfeindlich aufgetreten sei. Die Geld­fackspresse am Orte selbst fonnte aber mit der Wahrheit nicht hinter dem Berge halten. Triumphirend schreiben die westfälischen Fabrikanten­blätter: te

Der Grund der Ungnade wird allgemein der zweifelhaften Stellung, die Herr von Hagemeister im Beginn des Kohlenausstandes eingenommen und insbesondere der geringen Fühlung mit den Verhältnissen, die er in Befürwortung der Audienz einer, wie sich nachträglich herausstellt, sozialdemokratisch angehauchten Abordnung der Bergarbeiter bei Sr. Majestät bekundet, zugeschrieben. Bei Beginn des Ausstandes war die öffentliche Meinung in denkbar einseitigster Weise durch eine in der Presse, besonders der klerikalen, verbreitete Parteinahme für die mit einem schweren Sontrattbruch von 100,000 Bergleuten begonnene Arbeits­einstellung beeinflußt. Herr von Hagemeister, dem eine bei seiner Ver­gangenheit auffallende Rücksichtnahme auf flerifale Stimmungen während seiner westphälischen Amtsführung nachgeredet wurde, zögerte nicht, sich dieser Strömung anzuschließen, bis eine unmittelbare Aufforderung des Generaldirektors Baare   in Bochum  , sich über seine bekannt gewordene Stellung zu erklären, ihn veranlaßte, dieselbe zu ändern und seine Aufgabe als Schüßer der öffentlichen Ordnung unzweideutiger, als vordem geschehen, zu betonen. Nach dem Gesagten dürfte das Land feinen Grund haben, trotz mannigfacher dem Herrn von Hagenmeister zugesprochener Verdienste, sich über seinen Rücktritt zu grämen, da die Haupteigenschaft in Führung der Geschäfte der höchsten Verwaltungs­instanz einer Provinz, charaktervolle Unabhängigkeit von den Strömungen, sei es aus oberen oder unteren Regionen, ihm nicht nachgerühmt werden fann."

Das ist klar und unzweideutig gesprochen: Herr von Hagemeister geht, weil er im Zeitalter der Sozialreform nicht arbeiter= feindlich genug gewesen. Er hat sich den Zorn der Kohlen­barone zugezogen, ist bei Herrn Baare, dem Allgebietenden, in Un­gnade gefallen, und darum mußte er sein Bündel schnüren. Mit Recht werfen deutsche Arbeiterblätter gegenüber der obigen Notiz die Frage auf: wer regiert? Die Antwort lautet: der Geldsack, der Geldsack und wieder der Geldsack.

Unbezahlbar in seiner Somit ist der Vorwurf, Herr von Hagemeister sei nicht cha ratterfest genug gewesen! Er hat nicht nur auf Geldproßen gehört, sondern auch den Arbeitern Gehör geschenkt. Darum schnell einen Beamten her, der bedingungslos thut, was Herr Baare anordnet, der die öffentliche Ordnung" im Sinne des Kapitals führt! Beamte mit Hausknechtsgesinnung. Das sind die ,, Charaktere". die wir" brauchen können.

Eine Antwort. Im Anschluß an die Meldung, daß die deutsche Regierung der Schweiz   die Freundschaft gekündigt, schreibt der Berner " Sozialdemokrat":

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Wir hoffen nun, der Bundesrath und die große Mehrheit der Bundesversammlung werden die heutige Situation unseres Landes fret und frank akzeptiren, die auswärtige Politik," mit welcher soviel Staat getrieben wurde, auf das Nothwendigste beschränken und sich ganz unserem schweizerisch freisinnig republikanischen Wesen widmen, ohne nebenaus zu horchen, was die Nachbarn wohl dazu sagen. Die Nationalztg." in Basel  bemerkt mit Recht, daß man auf uns Schweizer   das bekannte lateinische Wort anwenden müsse: sint ut sunt, aut non sint( sie sollen sein wie sie sind, oder sollen nicht sein). Lassen wir daher die politische Polizei­wirthschaft der Monarchen von Gottes Gnaden, welche Thron und Altar zu vertheidigen haben, und suchen wir, wie früher, allein den. Ruhm, das freieste Land der Welt zu sein. Möge dann geschehen, was da wolle; wir werden uns selbst treu geblieben sein und in Ehren für alle Zeiten leben und sterben. Dem bekannten prahlerischen Worte Bismarcks laẞt uns das ebenso stolze Wort entgegenstellen: Wir Schweizer fürchten

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