so war doch die Voraussetzung, auf welcher sie beruhte, vollkommen be= gründet, nämlich die Voraussetzung, daß Frankreich mit preußischen Spionen übersät sei ebenso wie die Schweiz , nur mit dem Unterschied, daß die Thätigkeit der Spigel in Frankreich eine" politische" und militärische, in der Schweiz eine rein" politische" war.
In beiden Ländern war und ist aber die Thätigkeit der Spitzel eine gleich provokatorische, und steht direkt unter der Oberleitung des deutschen Reichskanzlers. Während die Spionage, wie das ganze Polizeiwesen, in anderen Ländern Sache des Ministeriums des Inneren ist und fast ausschließlich den Zwecken der inneren Politik dient, haben wir in Deutschland , neben einer außerordentlich start entwickelten Geheimpolizei für das Innere, auch eine nicht minder start und massenhaft entwickelte Geheimpolizei( mit Spigeln und Lockspiẞeln) für die Zwecke der auswärtigen Politik, und diese Abtheilung der Geheimpolizei wird von Bismarck , nicht vom Minister des Innern, instruirt und geleitet.
Die Aufgabe der auswärtigen Geheimpolizisten ist, außer der militärischen Spionage, die: internationale Verwickelungen herbeizuführen. In Frankreich hat sie die Festungs-, Waffen- und Organisations- Geheimnisse der Armee auszuschnüffeln, Grenzstreitigkeiten zu veranstalten, Mißhandlungen von Deutschen auzufertigen und Zeitungsartikel mit Schimpfereien über die Deutschen in die französische Presse einzuschmuggeln. Durch das letzte Amt, welches ein besonders wichtiges ist, ergibt sich schon der Zusammenhang der auswärtigen Polizei mit dem Preßbureau. Fast sämmtliche Reptilien sind zu= gleich Spigel- das literarische Spizelthum ist eine preußische Spezialität.
Wird Frankreich gegenüber hauptsächlich auf einen Krieg zwischen Frankreich und Deutschland mit den Franzosen als Angreifern hingearbeitet, so verfolgt die auswärtige Polizei in der Schweiz das Ziel, die Schweiz in Weiß kredit zu bringen, sie zu einer Gefahr für die Ruhe und Ordnung zu stempeln, und eine europäische Internationale Vernichtung des Asylrechts vorzu=
bereiten.
Wir sagten vorhin, in anderen Ländern sei eine Polizei für das Auswärtige nicht, oder doch nicht in hervorragendem Maße vorhanden. Man könnte uns da das Beispiel Rußlands und anderer Staaten entgegenhalten, die doch auch durch geheime Agenten in fremden Ländern Unruhen anzetteln und nach dem Rezepte Riccaut de la Marliniere's das Glück verbessern.
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Es gibt in der That keine Regierung irgend eines der modernen Großstaaten, die nicht zur Unterstützung ihrer auswärtigen Politik einen organisirten Spionendienst hätte; allein dieser Dienst hat wesentlich einen diplomatischen Charakter wie denn überhaupt zwischen Diplo= matie und Spionage keine Trennungslinie zu ziehen ist; und es kommt auch vor, daß eine Anzahl von geheimen Agenten ausgesandt werden, mit der Weisung, einen Aufstand zu entfachen u. f. w. Wir erinnern an die russischen Zettelungen auf der Balkanhalbinsel und in Zentralafien.
Allein in dem Maße ausgebildet, und auf so großartigem Fuße eingerichtet wie in Deutschland , ist die Polizei keines anderen Landes. Zu der auswärtigen Polizei der anderen Länder verhält sich die deutsche wie ein zivilisirtes" Mords- Heer zu der barbarischen Truppe eines Negerkönigs. In diesem Punkt hat das deutsche Reich alle übrigen Länder weit weit überholt, und nach Frankreich und der Schweiz war bisher das Gros der auswärtigen Spizelarmee zur Ausführung der oben bezeichneten Mission abgeordnet oder„ kommandirt", um uns technisch korrekt auszudrücken.
Leider ist dem Chef dieser auswärtigen Spigelarmee das Glück nicht günstig gewesen. Die Franzosen durchschauten das Spiel, vereitelten es gründlich und drehten den Spieß mit solchem Erfolg um, daß die öffentliche Meinung der Welt jezt einig darin ist, in dem Chef jener Spigelarmee und des deutschen Reichs den Ruhest örer zu erblicken, und nicht in den wilden" Franzosen .
Aehnlich liegt die Sache in der Schweiz . Den Spizeln gelang es nicht, Krawalle, Butsche, anarchistische Greuel irgend welcher Art anzustiften; wohl aber gelang es, die Spizel bei solchen Anstiftungsversuchen zu ertappen. Die traurigen Schicksale der Schweizer Spigel- Abtheilung find in frischem Gedächtniß. Die ununterbrochene Kette von Blamagen und„ Reinfällen" übte auf die Nerven des Chefs eine bedenklich irritirende Wirkung aus, der Riesen- Reinfall des Wohlgemuth schlug dem Faß den Boden aus. Der Chef verlor jede Selbstbeherrschung und hat wirklich die fast unglaubliche Frechheit gehabt, seinen programmmäßigen Feldzug gegen das Asylrecht an das Fiasko des Wohlgemuth zu knüpfen. So ist er auf ewige Zeiten an den Lump Wohlgemuth gefettet, mit dem er, inmitten eines Chaos von entlarvten Spizeln und sonstigen Edelsten der Nation" vor das jüngste Gericht der Völker und der Geschichte zu treten haben wird.
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Nicht daß wir für all diese Spizelinfamien und diesen Spizelschmuz die Person des Fürsten Bismarck, und diese allein, verantwortlich machen wollten. Wir wissen, daß wenn er nicht den Posten bekleidete, den er bekleidet, es um fein Haar breit besser wäre. In diesem Spigelschmutz drückt sich der Schmutz der herrschenden Rechts- und Gesellschaftsordnung aus. Freilich, wer sich zu solchen Dingen hergibt, muß auch Gefallen
Feuilleton.
Eine unchristliche Sonntagsbetrachtung.
Unter der Spigmarke: Amerikanisch " bringt die europäische Presse von Zeit Nachrichten, die den Stempel der Unwahrheit und Uebertreibung an der Stirne tragen und nichts beweisen, als die Gedankenlosig= feit europäischer Zeitungsschreiber und die Urtheilslosigkeit ihres Publifums, so daß auch nachstehende Plauderei unseres Genossen J. Christensen, Redakteur an der„ Chicagoer Arbeiterzeitung", als ein Stückchen amerikanischen Humbugs aufgefaßt werden könnte, während sie in der That nur eine Erscheinung des amerikanischen Lebens geißelt, die, so unglaublich sie für fontinentale Begriffe flingt, doch eine sehr reale Existenz führt. Auch in der Alten Welt ist man sich klar, daß alle die verschiedenen Kirchen" und Sekten nur dem einen Zwecke dienen, die heutige Gesellschaftsordnung, die auf der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen beruht, als eine von Gott gewollte, geheiligte hinzustellen, und daß deren Priester im Grunde nur eine Art himmlischer Gensdarmerie" find, oder wenn man will, eine Art Kaufmannsgilde, welche Wechsel auf das Jenseits ausstellt und den gläubigen Schafen für die Entbehrungen und Leiden in dieser Welt ein herrliches Schlaraffen= leben im Jenseits vorgaufelt wir aber haben diese einfache Wahrheit mit einem Schleier transzendentaler Sentimentalität und vorsintfluthlicher Begriffsverwirrung umgeben, daß es fast unmöglich erscheint, aus diesem Dorngestrüppe verweichlichter Denkfaulheit und Selbstbetrügerei auf den Boden natürlicher Wirklichkeit zu kommen, den der„ praktische Yankee" nie verlassen und den er o der Glückliche!- auch nie ererbt hat.
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Christensen schreibt: Wenn man am Sonntag einsam auf seiner Klause sitzt und die Haufen sonst geistig gesunder Menschen betrachtet, die sich den verschiedenen Kirchen zuwälzen, dann kommen einem, oder wenigstens mir, in der Regel ganz sonderbare Gedanken. Ich denke mir dann, daß es gut wäre, wenn einige Millionen Zentner Wolle mehr auf der Erde existirten, damit all diejenigen, welche einen recht dicken Wollpelz ver= dienen, ihn auch bekommen können; von der Wolle lenken sich dann meine Gedanken, ohne einen ungewöhnlichen Sprung zu ristiren, auf den Hammel, der bekanntlich immer voran läuft, und dem die Schafe nachstürzen, selbst in den Graben hinein.
Und dann schweifen meine Gedanken etwas weiter, bis sie heute beispielsweise in unserer werthen Nachbarstadt Pullman*) landeten. Von
*) Bullmann, zirka 16 Km. von Chicago entfernt, ist ein Städtchen bon 8-9000 Einwohnern, das seinen Namen von dem Groß- Industriellen George Pullmann, dem Leiter der großartigen Palastwagen- Kompagnie, hat. In dieser Arbeiterstadt wohnen ausschließlich Arbeiter und Angestellte der verschiedensten mit einander zusammenhängenden Pullman'schen Etablissements. Pullman vermeinte mit diesen nach großartigem Maßstabe angelegte Arbeiterwohnungen für seine" Arbeiter die soziale Frage
daran haben, und insofern müssen wir allerdings auch die persönliche Verantwortlichkeit des Fürsten Bismarck annehmen. Und daß er Mitschuldige hat, mindert nicht seine Schuld.
Einen schlagenden Beweis zu den obigen Ausführungen und für den Ausspruch, daß gar nichts mehr gelingen will", liefert eine in den letzten Tagen in Nancy erfolgte Verhaftung eines de ut= schen Spions, Namens Bonningré. Dieser Herr Bonningré ist ein sehr bekannter Herr. Bekannt der französischen Regierung und von ihr seit Jahren gesucht, bekannt der deutschen Gesandt= schaft in Paris und der deutschen Regierung und von ihr seit Jahren bezahlt, gut bezahlt, und auch uns bekannt und von uns seit Jahren kaltgestellt!
Bonningré( eigentlich Bonninger, Sohn eines elsässisch= französischen Unteroffiziers) bekleidete im Jahre 1888 in französischen militärischen Auskunftsbureau zu Paris einen Vertrauensposten. Eines Tages erbrach Bonningré das Pult seines Vorgesetzten, in welchem höchst wichtige Dokumente verschlossen waren, und lieferte diese Dokumente an Deutschland aus. Nach einer Version soll der damalige deutsche Gefandte Fürst Hohenlohe ihn hiezu angestiftet und eine Belohnung von 100,000 Franken in Aussicht gestellt haben, nach einer andern Version war es der damalige deutsche Militär- Attaché der deut schen Gesandtschaft, Oberst v. Villaume, der auch kurz darauf von Paris versezt wurde.
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Seitdem lebte Bonningré auf flottestem Fuße in Straßburg , verjubelte seinen Judaslohn und spizzelte für einen Monatsgehalt von 300 Mark( nebst den üblichen Extra= Zulagen) von dort aus weiter. Er suchte sich auch allerdings vergeblich in sozialdemokratische Kreise einzuschleichen, und wandte sich schließlich im Juli 1887 auch an den Sozialdemokrat". Auf unsere Anfrage, ob er Parteigenosse sei 2c., antwortete er sofort und verrieth durch seine Antwort, daß er feine Ahnung davon hatte, daß wir über seine Vergangenheit unterrichtet waren. In dem auch sonst noch sehr interessanten Brieflein schrieb er ganz wohlgemuth:
„ Ich kann Ihnen nur antworten, daß das Bestreben und die Zwecke Ihres geschäßten Blattes vollständig mit meiner Gesinnung stimmen, und meine persönlichen Verhältnisse mich als denkender Arbeiter zwingen, dem modernen Drang zur Freiheit anzuschließen" u. 1. f.
Schließlich meinte er:„ Doch die Vorsicht ist nie zu groß" das dachten auch wir, und wenn wir auch seinen Worten unbedingt Glauben schenkten, daß seine persönlichen Verhältnisse( als Lock= spiel!) ihn zwingen, sich uns anzuschließen", so hatten wir doch feine Erwiderung für die Liebe dieses denkenden Arbeiters", und unsere Straßburger Genossen noch viel weniger.
Nach dieser Seite der Spigelthätigkeit faltgestellt, pflegte er um so eifriger die andere, und in den verschiedenen Leipziger Hochverraths= Prozessen lieferte Bonningré, zumal im Prozeß Sarauw- Röttger, das Belastungsmaterial, das er der eidbrüchige Landesverräther- nach berühmten Mustern mit seinem Eide bekräftigte!
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Für eine Zeit lang durfte Bonningré, der von der deutschen Polizei mit den Legitimationspapieren eines Brach ausgestattet war, unschädlich gemacht sein aber, fortgesetzt nur von andern Hallunken, wird sein trauriges Handwerk und auch die deutschen Gesandt= schaften und die deutschen Konsulate im Auslande werden nicht aufhören, eine Freistätte für dieses Gesindel zu sein, ein sicheres Werbebureau und eine sichere Herberge für Spigel aller Arten!
Die Schweiz kann davon auch ein Lieblein singen, und gelegentlich werden wir darüber weitere interessante Einzelheiten mittheilen.
Eine sehr richtige Bemerkung macht die Zürcher Post" zu der in dem gegenwärtigen deutsch - schweizerischen Konflikte immer wieder erhobenen Bismarck 'schen Forderung, daß nur Deutschen mit poli= zeilichen Leumundszeugnissen die Niederlassung in der Schweiz gestattet werden, indem sie frägt:
Aber wird die deutsche Regierung denn fünftig ihren Polizeispizeln feinen guten Leumund" mehr ausstellen?"
Die Antwort liegt hier in der Vergangenheit. Spizzel Schmidt ward von Dresden aus wegen Betrugs st e ck brieflich verfolgt der Steckbrief wurde, als Schmidt in Zürich Spizeldienste that, seitens der Polizei inhibirt!
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Noch mehr! Spigel Heinrich war von Magdeburg nach der Schweiz ,, ausgewandert". Hier fing er eine Berliner Weißbier= Wirthschaft " Zum Löwenhof" in der Zähringerstraße an. Um die Konzession zum Wirthschaftsbetrieb zu erhalten, hatte Heinrich ein Leumunds= Zeugniß beibringen müssen! Und siehe da, Spizel Heinrich, der in Magdeburg unter verschiedenen Anklagen der Hehlerei in ge= richtlicher Untersuchung stand, erhielt von der Magdeburger Po= lizei ein so vortreffliches Leunundszeugniß ausgestellt, daß Stadtrath Schlatter in Zürich , Vorsteher des städtischen Polizeidepartements, seine Verwunderung darüber ausdrückte, daß ein bekannter„ Sozialdemokrat" ein solch vortreffliches Leumundszeugniß von der deutschen Polizei ausgestellt bekommen.
diesem äußerlich so liebenswürdigen Oertchen hörte ich nämlich neulich eine Geschichte, die für den Werth der Religion so bezeichnend ist, daß sie auch von den Lesern der Arbeiterzeitung gelesen zu werden verdient. Doch zuerst muß ich eine erläuternde Bemerkung vorausschicken. In Pullman herrscht bekanntlich König Georg der Erfte und Letzte. Und weil ihm die ganze Stadt gehört, und er die nöthige Unverfrorenheit besitzt, so herrscht er so unumschränkt wie der ruppige Wilhelm oder der Zar aller Neußen . Aber als echter Geschäftsmann hat er vor diesen beiden lieblichen Blüthen der heutigen Zivilisation noch etwas voraus. Infolge dessen bestimmt er auch, welcher Religion seine Unterthanen, die Einwohner von Pullman, anzugehören haben, und zwar ordnet er diese Angelegenheit in der höchst einfachen Weise, daß er die einzige Kirche des Ortes einfach an den Meistbietenden vermiethet.
Als vor einiger Zeit der Miethskontrakt mit dem Baptismus, der bisher die Pullman'sche Staatsreligion gewesen war, sich seinem Ende näherte, fand in unserer freundlichen Nachbarstadt eine Auktion statt, um die religiöse Verpflegung der Einwohnerschaft auch weiterhin dem Meistbietenden zu übertragen. Und infolgedessen sandten alle Kirchengemeinschaften, welche in Pullman vertreten sind, ihre Agenten dahin, um das Geschäft womöglich in die Höhe zu arbeiten. Da waren zu= nächst die statholiken, welche 1800„ Seelen" zu besigen behaupten, dann die Lutheraner, welche auf 1600 Anspruch machten, ferner die Metho= disten mit 500, die Presbyterianer ebenfalls mit 500, die Baptisten mit 300 und so weiter. Und alle waren durch ihre Agenten bei der Auktion vertreten.
Der Auktionator verlas die Miethbedingungen und hielt eine lange Lobrede auf die Kirche und auf alles, was daran bimmelt, baumelt und bammelt. Nach seiner Ansicht gab es keine Stadt im ganzen Lande, wo ein Pfarrer so sicher sein konnte, die besten Geschäfte zu machen, wie gerade Pullman.
Der Baptist brummte etwas in den Bart hinein, ungefähr in dem Sinne, daß nicht alles Gold sei, was glänze, daß er nur 420 Dollars Jahresmiethe außer Stohlen und Gas bezahlt, aber trotzdem
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zu lösen ein amerikanischer Godin- bewies aber damit weiter nichts, als daß alle solche" humanen Einrichtungen", eine so wesentliche Vermehrung des persönlichen Komforts fie im ersten Augenblick für Alle zu bieten scheinen, in der Folge sich zu entwürdigenden Fesseln für den freien Willen und das Selbstgefühl jedes Einzelnen verwandeln. Pullman's Wille ist allein entscheidend Kirche, Schule, Theater, öffentliche Lokale, über Alles entscheidet der Geschmack und die persön= liche Meinung des Eigenthümers Pullman, gegen den es keine Appellation, nur Unterwerfung oder Ermittirung gibt. Und in der That hat Pullman sich auch die Entscheidung darüber angemaßt und durchgefeßt, welche politische Zeitungen in seiner Stadt gelesen, bez. eingeführt werden dürfen und welche nicht. Das, von jeichten Modejournalisten in allen Unterhaltungsschriften gepriesene " Glück", Pullman'scher Arbeiter zu sein, reduzirt sich in Wirklichkeit darauf, ein besser genährter Sklave zu sein.
Die Mitgliedschaft der deutschen Sozialisten in Zürich veran laßte we gen dieser Diebs- Hehlereien die Ausscheidung Heinrich's aus ihrer Mitte, die deutsche Polizei stellt dem gerichtlich verfolgten Hehler Heinrich, trotzdem bezw. weil er sich immer als großer Sozialdemokrat" gerirte, ein gutes Leumundszeugniß aus und täuscht somit amtlich die Schweizer Behörden! Warum das kam später zu Tage, als die Beweise für den Spizel Charakter Heinrich's erbracht waren und Heinrich, der heute angesehener Hausbesizer" und Baufpetulant in Hottingen ist, hat nicht blos nie gegen seine Erklärung zum Spizel Klage erhoben, sondern, wie auch die Zürcher Kantonalpolizei weiß, nur die Entschuldigung vorgebracht, er sei früher wohl Spigel gewesen, jezt aber nicht mehr!
Wie wär's, wenn sich der Bundesrath oder die patriotische Neue Zürcher Zeitung " bei Herrn Schlatter und auf der Kantonalpolizei über die Richtigkeit obiger Thatsachen erkundigte! Hoffentlich wird die Schweizer Presse nicht auch diesmal aus lauter Patriotismus diese Thatsachen todtschweigen!
Uns wird geschrieben:
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Die unverschämten Zumuthungen Bismarck's an die Schweiz und die anmaßende Sprache der deutschen Reptile, die in ihrem echt preußischen Uebermuthe bereits von Annerion und Theilung der Schweiz bramarbasirten, haben verschiedene Schweizer , die nichts weniger als Feinde des deutschen Volkes und nichts weniger als Propagandisten des republikanischen Staatsgedankens sind, zur Besinnung gebracht, daß der Fall Wohlgemuth nur zum Deckmantel der wahren Absichten Bismarck's dienen mußte, und daß der Kampf nicht den„ erilirten Verschwörern" in der Schweiz , sondern der Eristenz der Schweiz als solcher gilt. Professor Dr. Hilty in Bern hat foeben eine Schrift publizirt:„ Die Neutralität der Schweiz in ihrer heutigen Auffassung", worin er der in den deutschen Noten aufgestellten Auffassung, welche der Schweiz dieselbe Stellung zuspricht, wie sie Rußland gegenüber Bulgarien sich anmaßt, Schritt für Schritt entgegentritt und deren Richtigkeit und Anmaßung erweist und zum Schluß zu folgendem Ergebniß gelangt:
,, Noch ein Wort zum Schlusse, das wir nur ungern aussprechen; doch muß es gesagt sein. Der Kampf um die Neutralität der Schweiz wird, wenn er wirklich geführt werden müßte, nichts anderes als ein Kampf um die Freiheit sein, und die Eidgenossenschaft ist im letzten Grunde nicht wegen ihrer Neutralität, sondern wegen des politischen Staatsgedankens bedroht, den sie in Europa vertritt.
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Es kommt immer deutlicher zu Tage, und ein machtberauschter Theil der deutschen Presse sagt es uns sogar schon mit unzweideutigen Worten: " Will die Schweiz ein Glied im europäischen Staatensystem sein, so wird sie sich den Existenzbedingungen des letzteren anpassen und ihre Einrichtungen den heutigen Verhältnissen entsprechend umgestalten müssen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger ist die Forderung Deutschlands , die es ebenso in seinem Interesse, wie im Interesse der Schweiz erhebt."( Berliner Korrespondenz vom 27. Juni in der Münchener„ All gemeinen Zeitung ".) Es ist das Nämliche, was wir von Kaiser Marimilian I. vor dem Schwabenkrieg, dann in französischer Sprache von Napoleon I. und später von Metternich gehört haben, der Gedanke, den auch Schiller seinem Landvogte bei seiner letzten hochmüthigen Ansprache in der hohlen Gasse in den Mund legte*): Wir dulden feine freiheitlichen Belleitäten mehr. Das allgemeine Wohlbefinden, die Kulturbedürfnisse Europas können sich nicht nach den angeblichen Bedürfnissen und separaten Gewohnheiten eines einzelnen Volkes richten, das der gesammten Zeitrichtung widersteht, sondern das muß biegen oder brechen. Das deutsche Volk zählt es zwar zu seinen größten historischen Erinnerungen, daß es selber zwei Male, dem römischen und dem napoleonischen Staatssystem widerstanden hat, welche beide diesen in gewisser Hinsicht ja großartigen Gedanken eines allgemeinen und gleichförmigen, kulturellen Wohlbefindens, auf Grund der Macht eines
*) Die betreffende Stelle in Schillers Tell" lautet bekanntlich: Weitschicht'ge Dinge sind im Werk und Werden; Das Kaiserhaus will wachsen; was der Vater Glorreich begonnen, will der Sohn vollenden. Dies kleine Volt ist uns ein Stein im Weg So oder so- es muß sich unterwerfen."
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Ein allzu milder Herrscher bin ich noch Gegen dies Volk die Zungen sind noch frei, Es ist noch nicht ganz, wie es soll, gebändigt Doch es soll anders werden, ich gelob' es:
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Und weiterhin:
Ich will ihn brechen, diesen starren Sinn, Den kecken Geist der Freiheit will ich beugen, Ein neu' Gesetz will ich in diesen Landen Verkündigen".
schlechte Geschäfte gemacht habe. Trotzdem sah sich der Lutheraner veranlaßt, dasselbe Gebot von 420 Dollars zu machen. Vierhundertundzwanzig Dollars, meine Herren; ein wahrer Schundpreis, meine Herren; wer bietet mehr?"
" Fünfhundert Dollars!" ruft der Katholik.
" Fünfhundert Dollars, meine Herren, wer bietet mehr? Mister George Pullman garantirt, daß keine zweite Kirche in dieser Stadt gebaut werden wird; wer also das jezige Gebäude miethet, hat ein Anrecht auf die religiöse Verpflegung der ganzen Stadt. Wer bietet mehr?"
"
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Sechshundert Dollars,"" Siebenhundert"," Achthundert." " Achthundert Dollars, also! Verdammt billig! Zehn Seelen für einen Dollar, einen Dime pro Stück! Viel zu billig! Wer bietet mehr, meine Herren?" „ Neunhundert!" " Neunhundert ist zweimal geboten, meine Herren! Wer bietet mehr als neunhundert? Beunhundert zum ersten, zum.... h „ Tausend!"
Der Auktionator fuhr fort, die Zunge laufen zu lassen und die Kirche in allen Tonarten anzupreisen. Er wies darauf hin, daß sie bollständig konkurrenzlos sei, daß sie eventuell auch als Konzertsaal oder als Tanzsalon verwendet werden könne, daß König George, der Einzige, Mitglied der Kirche werden würde, ganz einerlei, wer sie miethe, und daß natürlich die ganze aufgeklärte" Bevölkerung seinem durchlauchtigsten Beispiele folgen würde..
Die Pfaffen aber machien lange Gesichter, denn die meisten hatten nicht daran gedacht, bis zu tausend Dollars zu gehen. Und zudem versicherte der Baptist, der die Kirche bisher gehabt, daß es der reine Unsinn sei, auch nur vierhundert Dollars zu bieten.
In diesem Augenblick wendet sich der Katholik an den Auktionator mit der Frage, ob es ihm eventuell gestattet sein würde, in der einen Ecke der Kirche ein Engros- und Detail- Geschäft mit Ablaßbriefen einzurichten. Und als ihm dies bejaht wurde, rief er laut und keck:
Elfhundert Dollars."
Diese Frechheit ärgerte den Presbyterianer, der sich in den Kopf gesetzt hatte, wenn irgendwie möglich, Sieger zu bleiben. Deshalb bot er mit einer Bemerkung, die über seine Absichten durchaus keine Zweifel aufkommen ließ, schleunigst 1200 Dollars.
Nachdem die üblichen Kunststücke des Auktionators sich in diesem Falle als vergebens erwiesen hatte, fiel der Hammer. Der neue Miether legte die„ Rente" für einen Monat auf den Tisch und lud dann die Anwesenden ein, mit ihm nach dem Hotel Flourens zu gehen, und dort auf den Handel eins zu trinken. Seit der Zeit ist die Staatsfifche in Pullmann die presbyterianische, und König George Pullman geht seinen Unterthanen mit gutem Beispiel voran. Kommentar überflüssig!
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