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Rdonnements

werden beim Berlag und dessen betannten Agenten entgegen

genommen, und zwar zum boraus zahlbaren Bierteljahrspreis von:

Mr. 4,40 für Deutschland  ( direkt per Brief- Couvert)

Brofl. 2,75 für Defterreich( direkt per Frief- Couvert)

Shill. 2, für alle übrigen Bänder

bes Weltpoftvereins( Kreuzband).

Juferate

bie breigespaltene Petitzeile

8 Pence 25 Pfs.

11.

30.

<= 30 ts.

Der Sozialdemokrat

Organ der Sozialdemokratie deutscher   Zunge.

Briefe an die Redaktion und Expedition des in Deutschland   und Desterreich verbotenen Sozialdemokrat wolle man unter Beobachtung äußerster Vorsicht abgehen lassen. In der Regel schide man uns die Briefe nicht direkt, sondern an die bekannten Decadressen. In zweifelhaften Fällen eingeschrieben.

Parteigenossen! Vergeßt der Verfolgten und Gemaßregelten nicht!

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garn schweigt des Sängers Vorsicht) hatte der Kongreß der Vereinigten Sozialisten das Pech, daß seine deutschen, österreichischen, schweizerischen Delegirten wirklich aus Deutsch­ land  , Desterreich und der Schweiz   waren, und mußte daher drei offizielle Sprachen führen, was natürlich den Zeitauf­wand erheblich erhöhte. Dieselbe Wirkung hatte die Voll­

Der internationale sozialistische Arbeiter- zähligkeit der verschiedenen Nationalitäten. Jede Nationalität,

Kongreß.

und wo innerhalb derselben verschiedene Richtungen vertreten waren, auch jede dieser mußte bei wichtigen Fragen gehört, bezw. berücksichtigt werden, und was das bei der Nothwen digkeit, jede Rede in zwei, manchmal sogar in drei*) Sprachen zu übersetzen, heißt, kann sich Jeder denken.

Nach acht Tagen lebhafter und zugleich hochinteressanter t Debatten, ist der Internationale Kongreß der Vereinigten Sozialisten am Sonnabend den 20. Juli, Abends 8 Uhr, geschlossen worden, und nachdem am Sonntag Vormittag ein gemeinschaftlicher Besuch der Gräber der gefallenen Kommune­kämpfer und am Sonntag Abend ein großes, von über tau- Kongreſſes auch auf seine Verhandlungen zurückwirkte. Er

fend Personen besuchtes Banquet die Theilnehmer des Kon­

gresses noch einmal vereinigt hatte, sind dieselben in ihre Heimath, an ihre Berufsarbeit zurückgekehrt, ihren Genossen, die sie nach Paris   entsendet, Kunde von dem zu geben, was sie daselbst gesehen. Wir berichten an anderer Stelle über die Einzelnheiten des Kongresses und wollen uns hier be mühen, ein möglichst sachgetreues Gesammtbild desselben zu geben, zu untersuchen, welches sein Nußen für die Sache der Arbeiter gewesen, in wie weit er der ihm gestellten Aufgabe gerecht geworden.

Wie unsere Leser bereits aus der Tagespresse wissen wer­ben, ist trotz des fast bis zur Selbstverleugnung getriebenen Entgegenkommens der Vereinigten Sozialisten die Verschmel­zung beider Arbeiterkongresse nicht erreicht worden. Bis zum letzten Augenblick sezten die Führer der Possibilisten ihre klein­liche Hinterthüren- Politik fort und fanden dabei in den lei tenden Persönlichkeiten der englischen Sozialdemokratischen Fe­

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deration verständnißvolle Helfer. Der Verleumdungsfeldzug gegen die verhaßten Marristen" und deren Freunde wurde teinen Augenblick unterbrochen, und während man ganze Län­der durch Delegirte vertreten ließ, die weder aus diesen Län­

Weiter kam noch hinzu, daß die Entstehungsgeschichte des war nicht gemacht" worden, sondern ist als das Resultat ziemlich weitläufiger Verhandlungen zustande gekommen; man Das war in prinzipieller Hinsicht ein Vorzug, es bekundet seine Aechtheit, aber in Bezug auf die Abwickelung seiner Geschäfte war es ein Nachtheil, es verlieh ihm eine gewisse Unbeholfenheit das Werden hat immer etwas chaotisches und bewirkte ebenfalls manchen Zeitverlust.

merkt ihm noch in jeder Hinsicht den Werdeprozeß an.

Zieht man alles das in Betracht, so wird man es nicht nur nicht wunderbar finden, daß der Kongreß acht Tage brauchte, um seine Tagesordnung zu erledigen, sondern im Gegentheil es als ein Wunder betrachten müssen, daß er es in acht Tagen soweit gebracht hat, zu Beschlüssen über die in acht Tagen soweit gebracht hat, zu Beschlüssen über die zur Tagesordnung gestellten Fragen zu gelangen.

Bis es soweit kam, das war freilich eine Riesenarbeit, so­wohl für die Delegirten als in noch höherem Maße für das wohl für die Delegirten als in noch höherem Maße für das Bureau. Es will etwas heißen, eine dreisprachige Versamm lung zu leiten, namentlich wenn der größte Theil derselben aus so lebhaften, so leicht in Wallung zu verseßenden Ele­menten, wie die Franzosen  , besteht. Daß es da nicht ohne Verstöße gegen die Regeln des strengen Parlamentarismus abgehen konnte, liegt auf der Hand, und doch sind im Großen und Ganzen nur wenig solcher zu verzeichnen gewesen. Denn auf der andern Seite hat ein großer Theil der Delegirten in nicht genug anzuerkennender Mannszucht sein Möglichstes gethan, dem Bureau seine Riesenarbeit zu erleichtern. Und hier dürfen wir wohl, ohne Ueberhebung, ganz besonders der Deutschen   lobend erwähnen. Diese haben sich mit rich­

ungewohnte Situation gefunden. In den ersten Tagen be­rührte sie das schnelle Aufschäumen des gallischen Tempera­da auf den Sturm die Ruhe folgt, ließen sie sich nicht mehr ments etwas fremdartig, nachdem sie aber gesehen, wie schnell außer Fassung bringen, wenn infolge irgend eines Mißver­ständnisses oder anderen Zwischenfalles die Versammlung, wie die Franzosen   es nennen, houleuse überseben wir es mit Andre, daß ein Internationaler Kongreß ohne gegenseitige stürmisch erregt wurde. Sie begriffen, wie übrigens auch Toleranz und viel Geduld ein Unding ist.

dern ein Mandat erhalten hatten, noch überhaupt jemand vertraten, als sich selbst, verschanzte man sich wieder hinter die Frage der Prüfung der Mandate, nur um nicht Zeute als gleichberechtigt anerkennen zu müssen, denen man weder ihr Talent und Wissen, noch ihre Ueberzeugungstreue und Hingebung für die Sache des Sozialismus abstreiten kann. Erbärmliche Eitelkeit und Sonderherrlichkeitsgelüfte verhin­derten das Zustandekommen eines Werkes, das von den Artigem Taft und gutem Humor schnell in die ihnen so ganz beitern der ganzen Welt mit Jubel begrüßt worden wäre. Wir wollen nicht leugnen, daß auch auf der andern Seite der Vereinigungsgedanke auf großen Widerstand stieß, daß er den französischen   Delegirten beinahe aufgedrungen werden mußte. Aber zu so leidenschaftlichen Zornesausbrüchen die französischen   Delegirten sich auch in der Debatte über die Vereinigung mit den Possibilisten hatten hinreißen lassen, schließlich hatten sie doch nachgegeben und ihre Empfindungen den Wünschen der Genossen des Auslandes untergeordnet. Daß sie es widerstrebend gethan wer ist so Herr über sich, daß er deshalb einen Stein auf sie zu werfen das Recht Genug, das Vereinigungswerk ist nicht zu Stande gekom­men, ja es hat nicht einmal eine Verständigung erzielt wer den können. Die possibilistische Presse hat nicht einmal Waffen­stillstand geübt. Sie hat bis zur letzten Minute vor Zu­sammentritt des Kongresses verleumdet und verdächtigt, hat während des Tagens der Kongresse verleumdet und verdäch tigt, und ist, kaum daß die Kongresse vorüber, schon dabei, mit ungeschwächtem Eifer weiter zu verleumden und zu ver­dächtigen. Wir stellen das fest, um über die Verantwortlich feiten feinen Zweifel aufkommen zu lassen. Fehler sind hüben wie drüben begangen worden, aber hüben als Ausfluß des Temperaments, während drüben wohl berechnete Hand­lungen vorliegen, die zum System gehören.

hätte?

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Die näheren Einzelheiten darüber an anderer Stelle. Kom­men wir zum Thema zurück.

Sollen wir unser Urtheil über den Internationalen Sozia­listischen Arbeiter- Rongreß in einen kurzen Satz zusammen­fassen, so möchten wir sagen: Derselbe hat im Großen und Ganzen seinen Zwed vollständig erfüllt, im Einzelnen litt er unter den Fehlern seiner Vorzüge.

Sein Vorzug war seine Vollzähligkeit Vollzähligkeit, was die vertretenen Nationalitäten, Vollzähligkeit was die auf ihm vertretenen Richtungen anbetrifft. Die autoritären", Sozia­listen haben Niemand ausgeschlossen, keiner Richtung in der modernen Arbeiterbewegung blieb das Wort versagt. Das war eines Internationalen Kongresses würdig, aber die prompte Erledigung seiner Geschäfte litt darunter und es ging nicht ohne hartes Aufeinanderstoßen der Gegensätze ab. Und wäh Und wäh­rend der Possibilistentongreß, obwohl seine Veranstalter sich rühmten, Desterreich, Ungarn   und die Schweiz   für sich zu haben, mit Englisch   und Französisch vollständig auskam, die Schweiz  " war durch den Pariser Possibilisten Paulard ver­treten, der von einem Fachverein und einem obffuren Blätt chen in Carouge   bei Genf   ein Mandat erhalten, sowie durch zwei italienische( nicht tessiner) Studenten, die in Zürich  studirten; und von den Delegirten aus Desterreich und Un

leranz legte der Kongreß den Anarchisten gegenüber an den Große, man wäre berechtigt zu sagen, übergroße To­Tag. Selbstverständlich ist, daß man auf einem internatio­nalen Arbeiterkongreß niemand seiner abweichenden Gesinnung halber zurückseßen oder gar ausschließen darf. Jeder, der die allgemeinen Zulaßbedingungen erfüllt, hat Anspruch darauf, gehört und als gleichberechtigt berücksichtigt zu werden. Aber damit hat der Kongreß sich nicht begnügt. Obwohl die Anarchisten, was ihnen an Bahl fehlte, durch lärmende Zwi­schenrufe 2c. zu ersetzen trachteten und schon dadurch den Kon­greß erheblich in seiner Zeit beeinträchtigten, wurde ihren Rednern noch wiederholt die Redezeit über das allgemeine Maß hinaus verlängert, nur damit sie keinen Anlaß hatten, sich über Mundtodtmachung zu beschweren. Als sie aber diese Rücksichtnahme damit lohnten, daß sie noch in der letzten Sigung, die dem Kongreß verblieb, und die laut vorherigem Beschluß, mir den Abstimmungen vorbehalten bleiben sollte, ihren Antiparlamentarismus damit zu bekräftigen suchten, daß sie schlimmer als die schlimmsten Bourgeoisparlamentarier durch endloses Schwaben den Kongreß der Gefahr aus­fetten, ohne Resultat auseinander gehen zu müssen**), da hatte auch die Geduld der Langmüthigsten ein Ende, und es wurden diejenigen, welche sich der Hausordnung nicht fügen wollten, vor die Thür gesezt. Wer die Freiheit nicht so versteht, daß sich vierhundert Delegirte, die mit schweren Opfern zur Berathung wichtiger Arbeiterinteressen zusammen­

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biendo susduo sid

*) Iglefias aus Madrid   z. B. sprach nur spanisch, feine Ausfüh­rungen mußten also in's Deutsche  , Englische und Französische übertragen

werden.

**) Von diesem Furor parlamentaricus wurden übrigens am Schluß noch einige andere, sonst nichts weniger als anarchistische Leute erfaßt. So Freund Volders aus Brüssel  , der doch Praktiker genug ist, um zu wissen, daß man die letzte Sizung eines Kongresses nicht noch mit langen Debatten über Fragen vertrödeln kann, über die so ziemlich jeder Theilnehmer des Kongresses bereits mit einer festen Ansicht nach Baris gefommen war. Sollte der Kongreß in dieser Hinsicht nicht resultatlos auseinderlaufen, so mußte mit den Debatten, jo intereffant dieselben zweifelsohne ausgefallen wären, ein Ende gemacht werden. Das war nicht undemokratisch, sondern ein Gebot der Nothwendigkeit. Demokratisch aber ist es, seine besonderen Wünsche dem allgemeinen Bedürfniß unterzuordnen. band oftail

Erscheint

wöchentlich einmal

in

London  .

Verlag

der

German Cooperative Publishing Co. E. Bernstein& Co., London   N. W. 114 Kentish Town Road,

Peksendungen

franto gegen franto. Gewöhnliche Briefe

nach England toften Doppelporto.

27. Juli 1889.

gekommen, unter allen Umständen von einer Handvoll rede­wüthiger Krakehler terrorisiren lassen müssen, wird dem Kon greß das Recht zu solchem Vorgehen nicht bestreiten können. Die Resolutionen des Kongresses findet der Leser an an­derer Stelle. Wir wollen heute nicht weiter auf sie eingehen und bemerken daher nur, daß zu einer eigentlichen Erörterung nur die über den Arbeiterschuß gelangt ist. Sie ist denn auch nahezu einstimmig angenommen worden- einige Enthaltungen bezogen sich, wie das ausdrücklich erklärt wurde, nicht auf ihren Inhalt, sondern erfolgten aus formalen Grün­den, die mit der Frage selbst nichts zu thun hatten.

So hat der Kongreß in dieser Hinsicht, und als Heerschau der proletarischen Kräfte überhaupt, seinen Zweck erfüllt. Er gab ein im Großen und Ganzen wahres Bild vom Stand der Bewegung in den einzelnen Ländern, sowohl was die formale Stärke, als was das geistige Niveau derselben an­betrifft. Nie vielleicht auf einem Kongreß zuvor hat das Be­streben, vor allen Dingen wahr zu sein, verhältnißmäßig so stark vorgeherrscht, als auf diesem. Da konnte denn natur­gemäß nicht alles im glänzendsten Lichte erscheinen, denn nicht überall ist die Bewegung gleich stark, nicht überall sind ihre Bedingungen gleich günstige. Aber das Gesammtbild war doch ein erfreuliches. Ueberall geht es voran, da langsamer, da rascher, überall bricht sich die Erkenntniß Bahn, daß in der Arbeiterklasse allein die Zukunft der Menschheit ruht, und daß daher mit allen Mitteln dafür gekämpft werden muß, die Vorbedingungen zu schaffen, unter denen sie ihre weltge­schichtliche Mission zu erfüllen vermag. Diese lauten: mens sana in corpore sano eine gesunde Seele in einem ge= funden Körper. Halt jeder Ueberausbeutung, halt jeder Zer­rüttung der Körper durch Abrackerung und Vergiftung in gesundheitsgefährlichen Betrieben! Halt der Untergrabung der Lebenskraft unserer Arbeiterjugend, halt der mörderischen Ausbeutung der Kinder des Proletariats, halt der Ermor­dung des Proletarierkindes im Mutterleibe. Und fort mit allen Ketten des Geistes, fort mit allen Hemmnissen, die der freien Bewegung der Arbeiterklasse im Wege stehen! Das ist der Ruf, der einstimmig vom Internationalen Arbeiterkongreß des Jahres 1889, dem stärksten, den die Welt gesehen, an die Herrschenden aller Länder ergeht wer Ohren hat, zu hören, der höre!

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Wir lassen im Anschluß hieran nunmehr die Fortsetzung unseres Kongreßberichtes folgen.

Eröffnung der fituften Sigung des Kongresses, Mittwoch, 17. Juli, Vormittags 10 Uhr. Der Borsigende, Baillant, theilt mit, daß ein weiterer Delegirter eingetroffen ist, und zwar aus Finnland  ; der= selbe wird mit lebhaften Beifallsbezeugungen begrüßt. Nach einer Reihe weiterer Mittheilungen mehr geschäftlicher Art berichtet Cipriant als Vertreter der italienischen Delegation, die dem Possibilistenkongreß von dem Vereinigungsbeschluß dieses Kongresses Kenntniß gegeben, daß auch ersterer eine Vereinigungsresolution beschlossen habe. Es folgen nun Erörterungen darüber, welche Schritte zu geschehen haben, um diese Beschlüsse auch praktisch ins Werk zu setzen, und wird nach kurzer Debatte beschlossen, die erforderlichen Maßnahmen dem Bureau zu überlassen, in welchem ja die verschiedenen Meinungen in Bezug auf diese Frage ihre Vertretungen hätten.

Sebastian Faure  ( Anarchist) meldet sich zu einer persönlichen Erklärung. Es werde im Saale herum das Gerücht kolportirt, daß die Anarchisten nur auf den Kongreß gekommen seien, in der Absicht, zu stören. Er müsse entschieden dagegen protestiren. Sie seien, wenn auch abweichender Ansicht, als Freunde gekommen, in ruhiger Debatte die Meinungen auszutauschen, ebenso bereit, Belehrung entgegenzunehmen, wie ihre eigene Ueberzeugung zu vertreten.*)

Es erhält nun das Wort Bebel zur Berichterstattung für Deutsch­ land  . Mit stürmischem Beifall, begrüßt, schildert unser Genosse in fünf­

viertelstündiger Nede die Entwickelung der deutschen   Sozialdemokratie, ihr stetiges Wachsthum und das damit verbundene, sich immer lebhafter geltend machende Bestreben der Regierungen, voran Bismarcks, die Bartei, nachdem alle Versuche gescheitert, sie von ihrem eingeschlagenen Pfade abzulenken, gewaltsam zu unterdrücken. Daß das Ausnahme­gesetz, unter dem die deutsche Sozialdemokratie hente steht, lange vor feiner Einführung bereits geplant war, geht u. A. aus der klassischen Depesche Bismarcks nach Erhalt der Nachricht vom Attentat Hödels hervor: Ausnahmegesez gegen die Sozialdemokratie. Aber dieses Ausnahmegesez habe zwar einer großen Anzahl von Ge­nossen gewaltigen Schaden zugefügt, der Partei die größten Opfer auf­erlegt, die Ausbreitung der sozialdemokratischen Lehren zu verhindern, habe es sich jedoch als total ohnmächtig erwiesen. Trotz aller Ver­folgungen sei die Partei immer mehr angewachsen und schließlich haben bie Regierungen sich gezivungen gesehen, der steigenden Bewegung gegen­über eine veränderte Haltung anzunehmen. Wohl besteht das Ausnahme­gefeß noch fort, aber in seiner Handhabung sei eine Aenderung einge­treten. Man lasse z. B. der Arbeiterpresse wieder eine gewisse Be­wegungsfreiheit, und diese werde natürlich auch nach Kräften ausgenugt. Die deutsche Arbeiterschaft gebiete heute bereits wieder über eine Achtung gebietende Anzahl von Organen, und er übertreibe durchaus nicht, wenn er sage, daß alle diese Organe sich heute einer weit größeren Verbrei­tung erfreuen, als ihre Vorgänger vor Erlaß des Ausnahmegesetzes. Im Lichte dieser Thatsache mache die augenblicklich gegen die Schweiz  eingeleitete Aktion einen um so lächerlicheren Eindruck. Sie sei angeb=

*) Zum Verständniß dieses Zwischenfalles sei bemerkt, daß am Abend vorher eine Anzahl von als Gäste zugelassenen Personen sich allmählich unter die Delegirten gedrängt und alsdann fortgesetzt durch Zwischen= rufe aller Art mehr oder minder längere Unterbrechungen provozirt hatten. Weiter waren am Morgen am Eingang des Kongreßlokals Plakate angeschlagen worden, des Inhalts, daß, da die Führer an den Spaltungen unter den Arbeitern Schuld feien, gefordert werden müſſe, daß sowohl die possibilistischen als auch die marristischen und blanqui­stischen Führer zurückzutreten hätten. Diese Plakate waren unterzeichnet Sebastian Faure  !