der Barmer Zeitung" zufolge, die rheinische Eisenbahn direktion eine Verordnung erlassen, nach welcher die Dienststellen, welche zur Annahme von Arbeitern berechtigt sind, für die Folge bei Annahme von Arbeitern darauf halten, daß solche Personen den Nachweis erbringen, daß sie ohne Verlegung ihrer vertragsmäßigen Verpflichtungen aus ihrem legten Dienstverhältniß ausgeschieden sind. Hiervon foll feinesfalls, insbesondere bei landwirthschaftlichen Arbeitern, während der Erntezeit abgesehen, vielmehr soll hier namentlich vermieden werden, daß dieselben während der Erntezeit, wo auf dem Lande die Arbeitskräfte nöthig find, ihren Dienst plöglich verlassen."
Man sieht, schließt die„ Volfsztg.", wie trefflich die Eisenbahnver= waltung den Großgrundbesitzern in die Hände arbeitet."
Das ist noch sehr milde ausgedrückt. Die Verfügung der rheinischen Eisenbahn- Direktion ist nur ein Beweis mehr, daß die Interessen des tapitalistischen Feudalismus gleichviel des landwirthschaftlich wie des industriellen in Preußen- Deutschland herrschen, daß die Staatsverwaltungen im Reiche des sozialen Königthums nur die Be= dienten des Groß- Ausbeuterthums find.
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In Stuttgart hat am 21. Juli eine sehr gut besuchte Landesversammlung der Württembergischen Arbeiterpartei stattgefunden. Dieselbe war vom besten Geist beseelt und stellte nach Anhörung von Referaten der Genossen Diez und Blos folgende Kan= didaturen für die Reichstagswahlen fest: Reutlin= gen Tübingen Schreiner Kloß, kannstatt- Ludwigs= burg Schriftsteller Stern, Heilbronn Schreiner Kittler, Eßlingen Kirchheim und Balingen - Tuttlingen Apotheker Luz, Gmünd Göppingen A. Agster, Backnang= Hall Mühlenbefizer Schwendt, Geislingen Im Buchbinder Dietrich. Nach einem weiteren Referat des Genossen Stern und einer eingehenden Debatte über die Wahlorganisation schloß die Versammlung mit einem dreifachen Hoch auf den Internationalen Arbeiter- Kongreß in Paris .
Die Beschlüsse des Possibilisten- Kongresses weichen, soweit sie sich auf den Arbeiterschutz beziehen, im Großen und Ganzen nicht wesentlich von den Beschlüssen des Kongresses der Vereinigten Sozialisten ab. Es wird der achtstündige Arbeitstag verlangt durch ein internationales Gesetz"(?), ein Ruhetag in der Woche, doppelte Bezahlung für etwaige Ueberstunden, die vier Stunden täglich nicht überschreiten dürfen, ein Minimalarbeitslohn für jedes Land, der dem Preis der vernünftigerweise unentbehrlichsten Eristenzmittel entspricht(!), Schaffung von staatlich oder von Seiten der Gemeinden subventionirten Arbeitswerkstätten, Unterdrückung der Kinderarbeit, möglichste Be= schränkung der Nachtarbeit für Männer, Verbot derselben für Frauen und Minderjährige 2c.
Mit Bezug auf die Frage der Internationalen Verbindung ward folgende Resolution angenommen:
Der Kongreß beschließt:
1) Daß unter den sozialistischen Organisationen der verschiedenen Länder dauernde Beziehungen hergestellt werden sollen, daß aber in keinem Falle und unter keinem Vorwande diese Beziehungen die Selbst= ständigkeit der nationalen Gruppen beeinträchtigen dürfen, da diese allein die einzigen und besten Richter über die in ihrem Lande einzuschlagende Taktik sind.
2) Daß an die Syndikatskammern und Fachgruppen eine Aufforderung ergehen soll, fich national und international zu verbinden.
3) Daß die Schaffung eines Internationalen Bülletins in mehreren Sprachen dem Studium der sozialistischen Parteien der verschiedenen Länder unterbreitet werde.
4) Daß es sich empfiehlt, jeder Arbeiterorganisation vorzuschlagen, ihren Mitgliedern, die ihren Aufenthaltsort wechseln, Karten auszustellen, auf Grund deren sie von ihren Brüdern in allen andern Ländern rekognoszirt werden können.
5) Daß in jedem Lande, wo folche noch nicht eristiren, nationale Romites errichtet werden sollen, um sowohl auf gewerkschaftlichem als auf politischem und sozialem Gebiete die internationalen Beziehungen zu pflegen;
daß alljährlich, und nur für das Jahr, das Nationalkomite eines Landes, durch die Vermittelung eines internationalen zentralen Korrespondenzbureaus, diesem Komite verbiete, irgend einen Beschluß zu faffen, der über die ihm zugewiesene Rolle hinausgeht.( Dunkel ist der Rede Sinn.)
Zusatz- Artikel: Das oder die Komites haben die Aufgabe, alle Mittheilungen entgegenzunehmen, welche ihnen zugehen und die sozialen und gewerblichen Bedingungen der Arbeiter betreffen, sie zu übersetzen und den interessirten Gruppen zugehen zu lassen.
Eine Abschrift dieses Beschlusses soll dem Sekretär des parlamenta= rischen Komites der Trades Unions zugeschickt werden mit dem Ersuchen, denselben dem im September 1889 in Dundee zusammentretenden Jahreskongreß zu unterbreiten."
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Ferner ward eine Resolution angenommen, wonach die Unternehmerfoalationen oder Ringe" behufs Auffaufs wichtiger Lebensmittel oder Rohstoffe gesetzlich verhindert werden sollen, mit dem Zusatz, daß die Arbeiter ihre Organisation derart zu stärken fuchen sollen, daß sie im geeigneten Moment im Stande sind, die von den heutigen Monopolisten angeeigneten Produktions- und Distributionsmittel diesen aus der Hand zu nehmen, um sie im Interesse der Gefammtheit und nicht einer einzelnen Klasse zu verwenden.
Die belgische Arbeiterpartei wird beauftragt, im Jahre 1891 wiederum einen Internationalen Arbeiterfongreß, auf derselben Basis wie der gegenwärtige, nach Brüssel einzuberufen.( So gefaßt, bedeutet der Beschluß eine Fortsezung der Spaltung. Wir hoffen aber, es wird, bis derselbe zur Ausführung kommt, eine bessere Einsicht die Oberhand gewinnen. N. d. S.-D.)
Schließlich werden noch Nesolutionen auf Unterdrückung der Stellenbermittelungsbureaus, zu Gunsten des all ge= meinen Stimmrechts zc. angenommen und der Beschluß gefaßt, das Protokoll des Kongresses im Druck herauszugeben.
-Oesterreich. Ueber den außerordentlichen Wahlerfolg der Jungtschechen bei den böhmischen Landtagswahlen Jungtschechen nennen sich in Böhmen diejenigen Anhänger des Tschechenthums, die sich der Verquickung desselben mit dem Feudalismus widerlesen wir in der Wiener Arbeiterzeitung ": sezen „ Entsprechend der Zersetzung der alten Gesellschaft finden wir auch eine Zersegung der alten Parteien; fie lösen sich auf oder nehmen andere Formen an. Das gilt nicht blos von Desterreich allein, bei uns wird dieser Zerfeßungsprozeß jedoch noch komplizirt durch die immer mehr sich verschärfenden nationalen Gegensäge. An Stelle der alten, großen Parteien treten immer mehr kleine Fraktionen und Frattiönchen, deren keine im Stande ist, für sich allein eine Regierung an bilden. An Stelle der früheren Parteien, die gewisse Prinzipien vertraten, treten jezt die politischen Startelle der regierungsluftigen Parteien, die blos nach dem Prinzip des do ut des sich zusammenfinden und zusammengehalten werden können. An Stelle der prinzipiellen Politit tritt die Politik von Fall zu Fall", an Stelle eines klar vorgezeichneten Zieles tritt der Opportunismus, der Konzessionen gibt, um andere dafür zu empfangen.
Wir haben in Frankreich eine Majorität von opportunistischen Börsenjobbern und radikalen Puritanern, einzig zusammengehalten durch das Bündniß, die womöglich noch buntere Masse der Boulangisten nicht ans Ruder zu lassen. Wir haben in England eine Majorität von Konservativen und diffentirenden Liberalen und Radikalen; die sonderbare Mischung der Majoritäten in Deutschland und Desterreich ist zu bekannt, um darüber noch weiter reden zu müssen. Je mehr die alten Parteien zerfallen, desto prinzipienloser werden auch die Kartellmajoritäten, die sich aus deren Trümmern zusammensetzen, desto bunter ihre Mischung, desto mehr fremdartige Elemente muß man zusammenschweißen, um eine Majorität zu erzielen.
Der Sieg der Jungtschechen bedeutet einen weiteren großen Schritt in dieser Nichtung. Die alttschechische Partei, die ein so wichtiges Glied im eisernen Ning" der Rechten war, ist in voller Deroute. Daß aber eine andere Partei, etwa die liberale, an Stelle der Rechten zur Ne
| gierungspartei würde, daran ist gar nicht zu denken. Dem Liberalisgierungspartei würde, daran ist gar nicht zu denken. Dem Liberalismus droht ein gleiches Geschick wie dem Alttschechenthum. Der Sieg der Jungtschechen dürfte zunächst nur eine Wirkung haben, die vorhandene Verwirrung zu steigern, dem Grafen Taafe das Regieren etwas weniger leicht zu machen. Um der Rechten die Majorität zu erhalten, muß man neue Mitglieder von der Linken herüberziehen, das heißt, man muß die Regierungsmajorität noch bunter, widersprechender gestalten, als sie schon ist. Das zu gewinnende Element dürfte wohl der verfassungstreue" Großgrundbesig sein.6 200
Uns kann diese Wandlung zunächst sehr fühl lassen. Ob Herr v. Chlumezky auf der Linken oder auf einem Miniſterfauteuil fiẞt, ist uns sehr gleichgiltig.
Aber es ist die Frage, ob diese Erweiterung des Kartells genügen wird, der Rechten oder, vielleicht besser gesagt, dem Grafen Taaffe , die Majorität zu sichern.
Eine der Ursachen, die an Stelle der alten Parteien die neuen, jungnationalen Frattionen treten läßt, ist der wirthschaftliche Niedergang, vor allem des Mittelstandes, der Kleinbauern und Kleinbürger. Der Liberalismus konnte diesem Niedergang nicht steuern, so wandten fie sich vertrauensvoll dem feudal- autonomistischen Sozialfonservatismus zu, der ihnen goldene Berge versprach. Die günstige Stimmung der Seleinbürger auszunüßen, gab man ihnen das Wahlrecht. Aber noch haben sie gar nicht ordentlich angefangen, zu begreifen, welche Macht fie dadurch erlangt haben, da beginnt auch schon ihr Zutrauen in die heutige Majorität zu schwinden; und unzuverlässig, wie der Kleinbürger einmal ist, wirft er sich der schärferen Tonart in die Arme. Aus einer Stüße drohen die Fünfguldenmänner eine Verlegenheit für die Regierung Stüße drohen die Fünfguldenmänner eine Verlegenheit für die Regierung zu werden. Wer weiß, ob diese nicht schließlich so weit kommt, im allgemeinen Wahlrecht die einzige Rettung vor den Fünfguldenmännern zu sehen? Freilich, die Sozialdemokratie ist weit ge= fährlicher als Antisemiten und Jungtschechen, aber diese sind der nächste Feind.
Wie immer dem auch sein möge, der Sieg der Jungtschechen bedeutet auf jeden Fall einen gewaltigen Umschwung in unseren Parteiverhältnissen. Ein solcher tritt heutzutage selten ein, ohne auch unsere Partei zu fördern. Wo das politische Leben rasch pulfivt, da gedeihen wir. Der politische Kampf hat uns nie geschädigt, immer genügt, mochten auch die Gegner noch so überlegen sein. Nur Eines hat uns stets ge= schädigt: Die Stagnation, die Versumpfung des politischen Lebens. Daß die bei uns sein Ende nimmt, dafür scheint gesorgt zu sein, wie alle Wahlen seit einem Jahr beweisen."
Sozialistische Presse und Literatur.
,, Arbeiterzeitung, Organ der österreichischen Sozialdemokratie." Unter diesem Titel erscheint seit Mitte Juli in Wien ein neuer Kampfgenosse, dem wir hiermit von Herzen ein Willkommen! zurufen. Die Herausgeber die Genossen J. Popp, L. A. Bretschneider, Rudolf Pokorny sagen in einer einleitenden Ansprache:
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Soll die Arbeiterbewegung in Wien fortschreiten, soll die vielversprechende Entwicklung der letzten Jahre nicht abgerissen werden, so muß sie ein Blatt haben, welches sie würdig vertritt, welches Raum bietet für die Diskussion prinzipieller Fragen, ebenso wie für ausführliche Erörterung der sozialen und politischen Vorgänge. Dieses Blatt bieten wir Euch in der Arbeiterzeitung."
Ihr kennt uns und wir bedürfen nicht vieler Worte, um Euch zu sagen, was zu leisten wir uns redlich bemühen werden. Prinzipiell steht die„ Arbeiterzeitung" auf dem Boden der Hainfelder Beschlüsse, auf dem Boden der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Oesterreichs . Das Ziel: die ökonomische, geistige und politische Befreiung der Arbeiterklasse; die Gesammtheit wird erst im Besize der Frucht ihrer eigenen Arbeit sein, wenn sie im Besitze der Arbeitsmittel ist, deren größter Theil selbst wieder Produkt ihrer Arbeit ist. Der Weg: Erfüllung der Arbeiterklasse mit dem deutlichen Bewußtsein ihrer Lage und ihrer Aufgabe und Organisation als politische Partei mit einem flaren und unzweideutigen Programmi. Unsere Aufgabe soll es sein, ein wahres Bild jener gewaltigen sozialen Umwälzung darzubieten, welche sich vor unseren Augen vollzieht, der die Mächtigen und Reichen mit Zittern und Bangen, der die Armen und Gedrückten mit hoffendem Herzen und freudiger Erwartung folgen. Von dem Grade des Verständnisses, welches die Arbeiterklasse für diese Entwicklung hat, hängt ihr Verlauf ab. Nur einem wissenden Proletariate werden ihre Früchte zufallen." Noth bricht Eisen", ein altes Wort. Wäre es wahr, alle Stetten müßten längst gefallen sein. Denn Noth umgibt uns, wohin wir blicken; täglich brennendere Noth, täglich wachsendes Elend drückt Alle, welche Schäße schaffen. Soll aber die Noth schöpferisch sein, soll das Elend befreien, so muß das Hirn klar denken, muß das Herz energisch wollen. Das Hirn zu erhellen, das Herz zu erwärmen, daran wollen wir arbeiten."
Die Arbeiterzeitung", deren Inhalt ein fehr reicher ist, erscheint jeden zweiten und vierten Freitag eines jeden Monats. Wir wünschen dem neuen Kameraden besten Erfolg.
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Korrespondenzen.
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Konstanz im Juli. Es war in der ersten Juniwoche, als mir durch Zufall im Stadtgarten" hier ganz plöglich ein sehr ver= dächtiger Schnurrbart in Sicht tam, von dem sich bei näherer Besichtigung ergab, daß er das breite Denunziantenmundstück des bekannten G. Attenhofer, schweizerischer Major und Stadtboten Redakteur aus Zürich , umrahmte. Was mochte den Helden vom Gambrinus" wohl nach Konstanz führen? Eigenes Geld zu solchen Exkursionen dachte ich mir, ristirt der wohl kaum, es sei denn, Staatsdaß er den Spuren irgend einer„ höheren Aufgabe" folgt. verbrechen", Zeugen, Denunzianten zu entdecken mit einem Wort, " Stoff" zu sammeln, ist ja die erste Aufgabe der Preßhyäne, die Leichen schändet, in ihrem Heißhunger selbst Gräber durchwühlt und um ihr bischen Dasein zu fristen. Diese Gedanken beschäftigten mich, während ich den tapfern" Schweizermajor" mit seinem freundnachbarlichen Gesellschafter herumgestikuliren sah. Freilich hatte ich damals keine Ahnung davon, daß die strategische Stonspiration der" patriotischen" Schweizerpresse schon bei der nationalservilen, on stanzer Zeitung" einfegte und freue mich nun umsomehr, Ihnen heute mit der folgenden Notiz aus der Konst. 3tg." auch gleichzeitig einleitenden Bericht über meine interessante Juni- Beobachtung geben zu können, welche bis in's innerste Gebein wirft, mit ihrem grellen Schein. Erschrecken Sie also nicht, fassen Sie sich, denn, die wahre und einzige Ur= sache der Grenzsperre in Lindau und Friedrichs hafen wie wir jetzt wissen ist der Bürstenabzug eines besonders heftigen Flugblattes. Doch hören wir die Konst. 3tg." felbst, der wir diese staaten- erschütternde Enthüllung verdanken. Sie schreibt:„ Es wird uns nämlich erzählt, den deut schen Behörden sei bekannt geworden, daß versucht werden sollte, ein in London gedrucktes, besonders heftiges Flugblatt in großer Auflage von der Schweiz aus in Deutschland einzuschmuggeln; ein Bürstenabzug soll den deutschen Behörden vorgelegen haben). Auf diese Kunde hin seien begreiflicherweise die nöthigen Vorsichtsmaßregeln ergriffen und insbesondere bei der Zollrevision die schärfste Beobachtung angeordnet worden. Trotzdem soll es den Schmugglern gelungen sein, die Wachsamkeit des Grenzaufsichtspersonals zu täuschen und mehrere, mit dem unfläthigen Machwert gefüllte Stiften von St. Gallen herunter, wo sie aus der Westschweiz gebracht worden sein sollen, über eine württembergische Uferstatation einzuführen." Meine Schlußbetrachtungen zu dieser famosen Grenzsperre- Geschichte Anmerkung des Briefschreibers: War vielleicht zufällig der Herr Major dabei? Wars vielleicht im Stadtgarten" und- viel Liter sind dabei getrunken worden auf das künftige „ Entdeckungsgeschäft"?) Also der Bürsten abzug eines Flug= blattes, dem man sofort ansieht, daß es in London gedruckt
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müssen begreiflicherweise und insbesondere in Konstatirung der Thatsache gipfeln, daß unsere biedere Se on stanzerin die Vorsicht der deutschen Behörden in hellen Gegen atz zu den angeblichen Schmuggelvorgängen aus der Westschweiz und von St. Gallen herunter" stellt. Jawohl, Deutschland die geborene Borsicht", die Schweiz die Sünderin, das leichtfertige Freiheitskind: Sie sieht nicht die „ Kisten mit dem unfläthigen Machwerk gefüllt", sie fieht nicht die Schmuggler aus der Westschweiz und vo# St. Gallen herunter bis an eine württembergische Ufer station", sie hat keine unde" von all dem entseglichen Schind luderspiel, das gewisse fremde Fözel und Hallunken", um uns der blumenreichen Sprache des diensteifrigen Stadtboten zu bedienen, mit ihr getrieben haben. Den deutschen Behörden aber wird Alles be fannt: Mehrere Kisten mit unfläthigem Machwerk" kommen( natürlich aus London ), nach der Westschweiz ; aber es gibt keinen Telegraph nach Bern , fie anzumelden. Sie gehen vielmehr nach und vor St. Gallen herunter, die deutschen Behörden erzählen" es der wackeren, on stanzerin", aber es gibt keinen Telegraphen nach Bern und St. Gallen . Die deutschen Behörden haben sogar die gefüllten Stiften gesehen, sie wissen, daß fie durch Schmuggler über eine württembergische Uferstation eingeführt werden, aber von Alledem wird nicht nach Bern depeschirt, kein Bülow allarmirt den schweizerischen Bundesrath. Bertraulich, erzählt" man's der„ Konstanzerin", und wie ich zu meiner Herzensfreude sehe, druckt es der weltberühmte Stratege der Schoffelgaffe, der Schweizermajor" Ed. Attenhofer, wortgetreu in seinem Stadtboten" nach. Das Geschäft ist besorgt: die Schweiz ist abermals in ihrer ganzen Fahr= lässigkeit" angenagelt, die Grenzsperre abermals wohlbe gründet, die Schweizerbehörden blamirt und denunzirt, Attenhofer, als Retter des helvetischen Vaterlandes, auf der Höhe der Situation:
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„ Ich bin der Major, ich bin der Major,
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Wer braucht einen Lumpen? Wer will mir' was pumpen? Ich bin der Major, der Schwindelmajor!"
und
Legende oder Ma che, so steht übrigens die Frage. Aus den Einzelheiten des Erzählten" spricht die Möglichkeit, daß wieder einmal gegen die Schweiz und vor der Welt die elende Komödie der Spikelarbeit wirken soll. Man kennt ja die Weise, man kennt ja den Text" woher wüßten denn sonst die Erzähler" der„ Konstanzerin" alle jene Einzelheiten? Wo ist Schröder!?"
" He Schröder!
Briefkasten
der Redaktion: Briefe und Einsendungen erhalten aus Elber feld , London , Paris . P. F. in Tottenham : Wir sehen Ihrem Be richt mit Interesse entgegen. Sidney Webb : Für diese Nummer
zu spät.
H
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der Expedition: Prinz. Mt. 3.-Ab. 3. Qu. erh. 6. Stnbrchr. Bkrest.: Fr. 2.( öwfl. 1.-) Ab. 3. Qu. erh.; fostet aber Fr. 2.50. H. K. A. Bchm.: Mt. 4. 40 Ab. 3. Qu. pr. Mf. erh. Bughsn. Zch.: Fr. 2. Ab. 3. Qu. erh. J. Schlckr. Nsbch. Fr. 2. 25 Ab. 3. Qu. erh. Pastor Müller: Mt. 11. 25 a Cto. Ab. 2c. erh. u. Ad. notirt. D. B. Mbd.: öwfl. 3.- a Cto. Ab. 2c. erh. Bstllg. 2c. folgt. John Br. Chicago : Ad. B. dkd. erh.-J. Singbartl Winona: Doll. 2. 3. u. 4. Qu. 89 u. 1. u. 2. Qu. 90 erh. Ahasverus: Mr. 9.pr. Ab. 3. u. 4. Qu. Sch. erh. Bfl. Weiteres. 7/9. 27: Erfah mit 30 abgg. Ursache hier nicht zu suchen, da allwöchentlich prompt spedirt wird. Elsterstrand: Mt. 8.- pr. Ggrchng. erh.+ bd. kann an dieselbe Ad. gehen, wie letzter Brf. Ad. notirt. Schippe: Ad. gel. Shre„ Fügsamteit" wird Nichts an der Sache bessern. Im Gegentheil. Pfaffenfeind: Beides besorgt. Clara: Ad. u. Bstllg. notirt. So? Und wir können indessen sehen, wo wir bleiben. Das ist eine Akai: sonderbare Parteimoral", die wir absolut ablehnen müssen. Bf. v. 24/7 hier. Weiteres folgt nach Wunsch. Lokr. C. a. R.: Mt. 20.- pr. 5 Athlich. a Cto. Ab. 2c. erh. Beide Bfe. hier. Weiteres demnächst bfl. Rübezahl: P. R. v. 24/7 erh. Ad. 2c. nach Wunsch vorgemerkt. Seidenwurm II: Am 24/7 b. Verlangtes folgt. Mt. 51. Ab. 1. Qu. 2c. u. Mr. 52. 20 Ab. 2. Qu., sowie Mf. 8. 80 pr. 2 dir. 2. Qu. find in Ggr. geordn. Mr. 8. 80 pr. 1. Qu. ordnen mit M.; Ad. anlangend Alles beachtet. Bft. Weiteres. Rother Kämpfer: Ad. It. Vorlage v. 22/7 u. Bstllg. notirt. Hoffetl. hält B. u. G. Wort. Rothe Fahne: Verfahren nach Wunsch vom Philou: 22/7, glauben aber, daß dies an der Sache kaum was ändert. Für den in Nr. 26 quittirten Betrag sind Mt. 1500. gutgebracht u. Schriftn. wiederholt reklamirt. Weiteres bfl. Referenz D. erwartet. Heinrich: Mt. 30.- a Cto. Ab. 2c. erh. u. Ad. eingereiht. Ldb. folgen nach. Rothe Vehme: Mt. 118. 25 a Cto. 2c. erh. Ggr. gute gebracht u. Ad. notirt. Mit Weiterem einverstanden. Bf. mehr. Rothes Fenster: Alles It. Bf. v. 25/7 vorgemerkt. Bft. Weiteres. Claus Groth: Gewünschtes am 29/7 abgg., da Bf. nicht früher eintraf. Ad. u. Bstllg. notirt. Nothe Schwefelbande: Bf. v. 26/7 u. Beil. erh. u. Weiteres beachtet. Zweimal Verweigerter war übrigens draußen absolut unberührt geblieben. Utopia: Ad. geord. Vergessen Sie nicht, daß voriges Jahr auf der Are" verstrich u. wir überhaupt im Striege leben. Stündlich soll Ldb. landen. An uns liegt's nicht. Bl. mehr. Loreley : Avis v. 27/7 hier. Fr. 6. 70 gutgebr. Bequemer, Chemnitzer möglich, aber ob ebenso sicher, darauf kommt's an. Presse: Leßte Nummer fam buchstäblich zerstampft an. Warum denn plötzlich dieses Handtuch format, statt flein , wie bisher? E. E. B.: Dank für Uebersd. der-Spinne. Kolossaler Schund! Berliner Fabrikat des famosen Oberwinder, der seit Anfangs Juli incognito" in Paris hinter den Koulissen" in sehr lang= nasiger Gesellschaft thätig war. Von einem Prot. d. P.-K. ist uns Oncel: Mt. 10. 3. 3. nichts bekannt. Ab. 3. Qu. erh. Alles M. M.: Mt. 150.-& fort. Mehrbestllg. folgt u. bfl. Weiteres. Cto. Ab. 2c. erh. Weiteres notirt. Ueber F. noch Nichts eingeggn. Also immer noch ablehnen! Steineiche: Mr. 100. a Cto. Ab. 2c. erh. u. Bestllg. u. Ersz. notirt. Wollen sehen, ob Altes noch aufLeder zutreiben. Mt. 42.50 find pr. Ggr. eingestellt. Grüße! Mrs. Ed. strumpf: Sh. 8. 7% Ab. pr. Ende 89 u. Schft. erh. Simcor Mftd.: Sh. 2. Ab. 1/ 8-1/ 11 erh. 6. 1. 1.: 2 Pfd.
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a Cto. Ab. 2c. erh. Merlin: Refrz. N. dtd. erh. u. Bstllg. notirt. Auf„ Geduld" hat uns H. schon seit Jahren angewiesen. Hoffentlich wird's endlich! Brutus: Bstllg. folgt. Betr. d. Weiteren müssen recherchiren. Kredite so lange auszudehnen ist durchaus unthunlich. Auch Ihre Verhältnisse dorten werden derart nicht gebessert. Prof. Pharao : Ad. notiren u. verwenden Weiteres. Bfl. mehr. G. Sch. Bdfd.: Sh. 8.- Ab. Sch. Mchstr.: 10 Pc. f. Schft. erh. 30/ 6-30/ 6 90 erh. Veilchenstein: Bf. v. 29. erh. u. weiterbesorgt.
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Die Redaktion des Londoner ,, Labour Elector" wünscht mit der festländischen und amerikanischen Arbeiterpresse Tauschverhältnisse einzugehen. Der Labour Elector" erscheint wöchentlich in 16 Seiten groß Quarto. Er wird von einem Komite, bestehend aus John Burns , H. H. Champion, Cuningham Graham und Tom Mann herausgegeben. Seine Adresse ist: 13 Paternoster Now, London EC.
Scheide- Gruß.
Unserm Genossen Johann Formes rufen wir bei seiner Abreise nach Waterbury in Amerika ein herzliches Lebewohl zu. Den dortigen Genossen sei er hiermit auf's Wärmste empfohlen.
Die Genossen des Wahlkreises Mülheim a. Nh.
Der Buchbinder Gustav Koswig in Amerita wird
mb in großer Anzahl von der Schweiz aus in Leipzig . gebeten, seinen Helfern in der Noth ein Lebenszeichen von
und
Ein ganz
schrecklicher Bürsten abzug" das! Hat er auch Druckfirma getragen?
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Und von der Schweiz aus soll das Flugblatt geschmuggelt werden? Trotz der funkelnagelneuen Fremdenpolizei!? Und trotz Attenhofer und dem Bundesanwalt!?
fich zu geben.
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