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Einfuhr und Ausfuhr haben nicht unbeträchtlich geschwankt; unsere Ausfuhr überwog jedoch, wenigstens nach unserer Statistik, jederzeit, früher sogar noch mehr wie heute unsere Einfuhr aus Kanada  .

1 Million.

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Der

der

Schauplatz Wirksamkeit der Gesellschaft Linie in Portugiesisch Ostafrika, sodann

waaren mit 0,6 Mill., Porzellan und porzellanartige Waaren ebenfalls Ach nein! Herr Meline, der deutsche   Polizeipraktiken in Frank- 1 zuläßt, ein normaler? Gewiß werden immer Personenverwechselungen mit 0,6 Millionen, und dann noch mannigfaltige Industrie- reich einzuführen suchte, ist ja glücklich herausgeflogen." und Mißverständnisse über Instruktionen bei Polizeibeamten möglich erzeugnisse, im ganzen mit einem Ausfuhrwerth von 15,3 Millionen Und was die neuesten Thaten und Pläne der deutschen   Herren sein, und wenn festgestellt ist, daß Kiefer nicht vorsäglich, sondern Mark. Reaktionäre angeht glauben die Neuesten Nachrichten" etwa, nur aus Frrthum gehandelt hat, ist er mit recht nach§ 351 wir seien es, deren Ruf, Ansehen und Macht dadurch geschädigt Str.-G.-B. straffrei geblieben. Allein derartige Mißgriffe und Miz­wurden?- verständnisse können täglich wieder geschehen; ihre Zahl hat sich Zentrum und Sozialdemokratie. Ueber dies Thema machte in letzterer Zeit gehäuft, und ihre Folgen für die davon be­Da Kanada, aus allgemeinen politischen Gründen, die nachfolgende interessante Ausführungen: vor einigen Tagen unser Kölner   Parteiorgan, die Rheinische Zeitung  " troffenen weiblichen Personen sind besonders unangenehme, das öffentliche Aergerniß erregende. Deshalb sollte endlich daran ge= Bevorzuging Englands und einiger englischer Kolonien zunächst nicht Die Zentrumspresse bringt nichts so sehr in Harnisch, als die dacht werden, die Befugnisse der Sittenpolizei wenigstens gegen­aufgeben wird, so wird die gegenseitige Nicht- Meistbegünstigung wohl Bezweiflung der Nichtigkeit ihrer stets wiederholten Behauptung, über nur der Gewerbsunzucht Verdächtigen gesetzlich oder auch längere Zeit bestehen bleiben.- der Katholizismus setze dem Bordringen der Sozialdemo- durch allgemeine Verordnung zu normiren. Das ganze Institut Zum Fall Lippe  . Es wird mitgetheilt, daß augenblicklich in fratie ein unüberwindliches Hinderniß entgegen. der Sittenpolizei entbehrt jeder gefeßlichen Sanktion. Sie beruht Detmold   über die Veröffentlichung des Schreibens Der des Regenten an den Kaiser berathen wird, daß der Regent der Sozialdemokratie in Hessen   und im katholischen Köln   nach desselben gefliffentlich ausgewichen. Aber auf die Dauer wird aber keine Schritte thun wolle, bevor nicht eine Antwort des gewiesen, daß auch in den katholischen Gegenden der Sozialismus, wenn dieses Verhalten nicht möglich sein. Daß verdächtige Personen, Reichskanzlers eingetroffen sei. Demnach scheint es sich zu auch langsam, so doch sicher vordringe Hiergegen welche sich nicht legitimiren fönnen, fistirt werden, ist nicht bestätigen, daß der Regent die Angelegenheit bei den Reichsinstanzen wendet sich ein Artikel, der unter dem Titel Sozialdemokratische zu ändern. Aber schlechterdings muß es untersagt werden, anhängig gemacht hat.- Großhanserei" die Runde durch die Zentrumspresse macht. Darin daß weibliche Personen auf den bloßen Verdacht hin, ohne Ein­Im ersten Viertel des laufenden Etatsjahres hat die wird besonders der Erfolg der Sozialdemokratie in Köln   abzu- geständniß der gewerblichen Unzucht und ohne gerichtliches Urtheil in Isteinnahme an 8öllen und Verbrauchssteuern schwächen gesucht. Das katholische Köln  , so wird zunächst behauptet, die Gesellschaft notorischer Prostituirter gebracht und ärztlich daraufhin 176,9 Millionen Mart oder 13,7 Millionen mehr als im gleichen habe heute schon 40 000 Protestanten, und darunter viele tausend untersucht werden, ob sie geschlechtskrank sind. Erst wenn Urtheil ein solches Zeitraum des Vorjahres betragen. Zu dem Mehr haben die Zölle Arbeiter, die selbstverständlich sozialdemokratisch wählten. Keine Stadt oder protokollirtes Geständniß vorliegt, erscheint 7,2 Millionen, die Zuckersteuer 4,9 und die Branntwein- Verbrauchs- des Westens werde mit protestantischen Elementen so überschwemmt, Verfahren statthaft. Mit zu großer Gile und Schärfe wird seitens abgabe 1,5 Millionen beigetragen. Von den übrigen Einnahmen wie gerade Köln  ; daher könne man, und zwar mit größerem Recht der Polizei hier viel mehr geschadet als genügt; feine derartige verzeichnet die Börsensteuer ein Mehr von 2,5 Millionen, die Lotterie- als der Vorwärts" die gegentheilige Behauptung aufstellt, sagen, Untersuchung bei bisher unbescholtenen ist niemals eilig! Daß ge­steuer von 1/2 Million, die Post- und Telegraphenverwaltung von der Zuwachs der sozialdemokratischen Stimmen in Köln   rühre nicht rade die Sittenpolizei der gesetzlichen Regelung und Begrenzung 6,5 Millionen und die Reichs- Eisenbahn- Verwaltung von nahezu von katholischer Seite her. In der Kölner   Gegend, so wird schließlich ihrer Befugnisse bedarf, habe ich in meiner Abhandlung Sitten­aborida BR End it m behauptet, habe die sozialdemokratische Bewegung seit 30 Jahren polizei oder Strafrechtsreform" ausführlich erörtert. Ist nun keine Zur Errichtung der Handwerkskammern. Die Durchführung Gelegenheit gehabt, sich zu bethätigen. Die Erfolge" hätten aber Aussicht vorhanden, ein Gesetz hierüber zu bekommen, so mußte des Gesetzes vom 26. Juli 1897 über die Organisation des Hand- in einer wahren Wuth und Verzweiflung der Agitatoren bestanden wenigstens auf dem Verordnungswege das Nöthige geschehen. werts ist nunmehr so weit vorgeschritten, daß in allen Staaten die über die dummen, didköpfigen Bauern, die von der Aufklärung" Seit 1850 hat das preußische Ministerium des Innern nichts über feitens der rothen Boltsbeglücker durchaus nichts wissen wollten. diese Materie verordnet. Es wäre zu wünschen, daß nicht noch Einrichtung von Handwertstammern entiveder schon abgeschlossen ist oder doch in Bälde erfolgen soll, so daß dann an die Die Wahlstatistik zeigt unwiderleglich, daß die Bethätigung der weitere Fälle öffentliche Aufregung in ähnlicher Art verursachen, wie Organisation der einzelnen Handwerkskammern herangetreten Sozialdemokratie in der Kölner   Gegend fast überall jungen, zum der Fall Köppen und der Fall Kiefer( Faßbinder) bereits mit Recht werden kann. In Preußen ist in den größeren Provinzen für jeden theil sogar erſt jüngsten Datums ist, sie zeigt aber ferner, daß auch es gethan haben! Die Sache ist wichtig genug für eine allgemeine Regierungsbezirk eine Handwerkskammer genehmigt worden. hier der Sozialismus stete Fortschritte macht, während die Verordnung." Vermehrung der Zentrumsstimmen in feinem Ver= Der Dr. Karl Peters   macht wieder von sich hören. Wie die Das Mitführen der Kinder beim Gewerbebetrieb im Um- hältniß zum Anwachsen der katholischen Wähler steht. In Köln  - Londoner   Finanz- Chronik" mittheilt, ist eine englisch  - deutsche Dr. herziehen. Der Bundesrath hat für die Handhabung von Bestim- Stadt entfielen z. B. 1871 auf die Sozialdemokratie 347 Stimmen, Karl Peters  ' Land- und Minen- Kopagnie" mit einem Kapital von mungen der Gewerbeordnung über den Gewerbebetrieb im Umher- die bis zum Jahre 1881 auf 2474 anwuchsen, auf das Zentrum ent- 150 000 Pfund Sterling begründet worden. Die englische Form der ziehen, insbesondere über die Mitführung von Kindern Anordnungen fielen int legtgenannten Jahre 9889 Stimmen. Bei der diesjährigen Gesellschaft wurde gewählt, weil nur das englische Gesetz die Zer­erlassen, welche die Südd. Reichskorresp." mittheilt. Die wichtigsten Wahl entfielen auf die Sozialdemokratie 9008 Stimmen, ihre Stimmenlegung des Kapitals in Aftien von je einem Pfund ge­dieser Bestimmungen lauten: Jedem Antrage auf Ertheilung eines zahl hat sich also seit 1881 um 6534 Stimmen vermehrt. Das stattet. Wandergewerbescheins ist ein Beugniß der Ortspolizeibehörde des Zentrum erhielt bei der diesjährigeit Wahl 12 821 Stimmen, Bu- liegt in Wohnsizes, oder falls der Antragsteller einen festen Wohnsitz im wachs seit 1881 also 2992 Stimmen. Die Ziffern der einzelnen in Britisch- Südafrika südlich vom Sambesi  . Hierhin wird Inland nicht hat, des Aufenthaltsorts beizufügen. Von der Bestim- Wahlen zeigen, sofern man von den beiden Nachwahlen absicht, ein Dr. Peters demnächst eine Expedition führen, um gewisse Distrikte mung des§ 57b Ziffer 4 der Gewerbeordnung, wonach der Wander- fast stetiges gleichmäßiges Steigen der sozialdemo- gründlich zu prospektiren, in denen franzöſiſche und engliſche Reisende gewerbeschein versagt werden darf, wenn für den Unterhalt der fratischen Stimmen. Von Köln  - Land, wo 1881 erst 1514 sozialdemo- in den letzten Jahren das Vorkommen ausbeutungsfähiger Goldfelder Kinder des Wandergewerbetreibenden und den Schulunterricht seiner fratische Stimmen abgegeben wurden, gilt das gleiche. Ebenso von und Anzeichen von Edelsteinen festgestellt haben. Daneben soll schulpflichtigen Kinder nicht genügend gesorgt ist, ist streng Gebrauch Mülheim- Wipperfürth- Gummersbach, wo 1881 erst 260 sozialdemo- Plantagenbau und in dazu geeigneten Landstrichen auch Kolonisation zu machen. Die Erlaubniß zur Mitführung von Kindern unter fratische Stimmen abgegeben wurden. Von den in den Regierungs- betrieben werden. bierzehn Jahren gemäߧ 62 Abs. 5 der Gewerbe- Ordnung ist, bezirken Köln  , Koblenz  , Trier   und Aachen   belegenen 23 Wahlkreisen Mag der Dr. Peters ein Abenteurerleben in Afrika   führen. Wir sofern es sich nicht um die eigenen Kinder oder Enkel handelt, mir in wurden 1881 nur in vier sozialdemokratische Stimmen abgegeben und dürfen froh sein, daß wir ihn los find. besonders dringenden Ausnahmefällen zu ertheilen. Die Erlaubniß zwar in: Köln  - Stadt, Köln  - Land, Mülheim- Wipperfürth- Gummers- Die Ausbeutung der abergläubischen Frömmigkeit dehnt zur Mitführung schulpflichtiger Kinder ist gemäߧ 62 bach und Aachen  - Stadt. 1884 wurden dann noch in sechs weiteren sich in Oberschlesien   immer weiter aus, und der Heiligen­Absatz 4 der Gewerbe- Ordnung stets zu versagen, wenn der aus- Kreisen vorstehender Regierungs- Bezirfe Regierungs Bezirke vereinzelte vereinzelte sozial- fchivindel wird fast zur Heiligenindustrie. Kaum ist der reichende Unterricht derselben nicht durch besondere Verkehrungen ge- demokratische Stimmen abgegeben; dann folgte 1887 ein weiterer Slaton von Soẞniza das fromme Handwerk gelegt, so hat in sichert ist. Bei Beaufsichtigung des Gewerbebetriebes im Umher- Kreis, Düren  - Jülich  , 1890 wurden dann in sieben weiteren Wahl- Gleiwig eine findige Frau Brefto ein Heiligengeschäft etablirt, ziehen ist u. a. darauf zu achten, a) daß Kinder, für welche die aus- kreisen zuerst sozialdemokratische Stimmen abgegeben; 1893 folgte in Rompagnie mit einem Kaufmann Janik, der anscheinend die drückliche Erlaubniß zur Mitführung nicht unter genauer Bezeichnung wiederum ein Kreis, Heinsberg  - Geilenkirchen  , und erst bei der dies- fommerzielle Seite des Geschäftes besorgt. Davon, daß die Geist­in dem Wandergewerbeschein ausgesprochen ist, nicht mitgeführt jährigen Wahl wurde ein Versuch gemacht, mit der Agitation in die lichkeit gegen den groben Unfug einschritt, war nichts zu spüren, werden; b) daß eine Vernachlässigung der mitgeführten Kinder vier legten Kreise einzudringen, wo bisher sozialdemokratische Stimmen sind doch solche Dinge wie Heiligen- und Muttergottes- Erscheinungen Hinsichtlich des Unterhalts, der körperlichen und fittlichen noch nicht abgegeben wurden. Wurden nun auch hierbei große Er- das ureigenste Werf mancher Geistlichen selbst, an dem diese Pflege und, soweit sie schulpflichtig sind, hinsichtlich des folge nicht erzielt, so wurden doch nunmehr auch in diesen Kreisen vielleicht gar noch ihre Freude haben. Dagegen ist die Polizei Unterrichts nicht stattfindet; c) daß die Mitführung der im sozialdemokratische Stimmen abgegeben. Wander Gewerbeschein aufgeführten Kinder eingeschritten, sie hat die von der Matka Boska"( Mutter Gottes) unter 14 Jahren nicht zum Zweck ihrer Verwendung im Gewerbebetriebe des Wander- Bethätigung der Sozialdemokratie in der Kölner   Gegend aus. Zur zu laſſen. So sieht es in Wirklichkeit mit der angeblich dreißigjährigen Begnadigte verhaftet, um sie auf ihren Geisteszustand untersuchen Verbessert die Voltserziehung, und der Wunderglaube Gewerbetreibenden, namentlich auch nicht zur Mitwirkung bei Vor- Unterbindung der Bethätigung der Sozialdemokratie ist der Zentrums- wird gar schnell aussterben. stellungen umherziehender Künstler niederer Gattung oder zu Schau- partei jedes, auch das verwerflichste Mittel recht. Der religiöse stellungen als Naturmerkwürdigkeiten( Riesenkinder u. dergl.) erfolgt. anatismus wird nirgend zu diesem Zweck in solcher Weise entflammt, 16. Juni 1898 für Schleswig- Holstein   und Lauen­Das amtliche Wahlresultat der Reichstagswahl vom Jede Berwendung zu gewerblichen Zwecken ist zu verhindern, soweit wie in der Kölner   Gegend; nirgend wird die Kanzel so sehr zu burg   weist gegenüber den Wahlen von 1893 folgende Zahlen, die nicht besondere Gründe die Ueberzeugung ergeben, daß es sich im politischen Zwecken mißbraucht, wie gerade hier. Die augenverdrehen- besonders kennzeichnend für den Rückgang des weiblichen Freisinns einzelnen Falle nur um eine einmalige gelegentliche, bei der Mit- den, frömmelnden Zentrumsleute wenden gegen jeden, der es wagt, find, auf: führung nicht bezweckte geringe Hilfeleistung handelt. sich als Anhänger der Sozialdemokratie zu bekennen, den gesellschaft­Sie spotten ihrer selbst und wiffen nicht wie, nämlich die lichen und wirthschaftlichen Boykott an. Nur in vier von den unparteiischen" Berl. Neuesten Nachr.", welche in bezug auf unsere 23 Wahlkreisen der Regierungsbezirke Köln  , Koblenz  , Trier   und gestrige Notiz über die Unmöglichkeit, den nächsten internationalen Aachen   stehen uns Versammlungslokale zur Verfügung, +9116 Arbeiterkongreß in Deutschland   abzuhalten, sich also vernehmen auch dort nur in beschränktem Maße; von diesen vier Wahl­Dänen Laffen: freisen haben aber noch 2 eine überwiegend protestantische Be­15 439 " Diese Darlegungen des sozialdemokratischen Zentralorgans völkerung. Die Flugblattverbreiter schweben in ständiger Gefahr 75 746 14 363 3 012 find in mehrfacher Hinsicht bemerkenswerth. Wir freuen uns, für Leib und Leben, die ihnen von der durch Geistlichkeit und d 1898+6175+1076+10 209+7674 ihm insofern recht geben zu können, als wieder ein Bentrumspresse fanatisirten Bevölkerung droht. Das Zentrum hat Schon auf den ersten Blick beweisen diese Zahlen, daß die schärferer Wind gegen das Umstürzlerthum weht. In Wahrheit gewiß keine Ursache, auf die durch Anwendung solcher Mittel er- Junker in Schleswig- Holstein   schlecht abgeschnitten haben. Aber wird die Sozialdemokratie jetzt schon die verspottete Angst- zielten Erfolge sonderlich stolz zu sein. Trotz alledem schwindet aber ganz besonders charakteristisch ist der Rückgang der Freisinnigen thätigkeit" nicht mehr komisch empfinden. Es ist für sie doch eine der Einfluß des Zentrums immer mehr, das zeigt gerade in der Vereinigung. Nicht einmal die Hälfte der 1893 für sie abgegebenen nicht gerade angenehme Folge ihres gerühmten Sieges" bei Kölner   Gegend recht deutlich der zum theil recht ansehnliche Rüd- Stimmen hat die ridgradlose Freisinnspartei sich zu erhalten ver­den Reichstagswahlen, daß die Verhältnisse in Deutsch   gang der Zentrumsstimmen. Deutsch  - gang mocht! Dieses geradezu vernichtende Ergebniß hat die Freisimmige land zu unsicher" geworden sind, um hier den inter  - An den Prozeß Kiefer Inüpft Rechtsanwalt Dr. Korn- Berlin Bereinigung sich selbst, ihrer unsicheren politischen Haltung in allen nationalen Kongreß abzuhalten. Der freiwillige Verzicht zeugt in der Deutschen Juristen Zeitung" folgende Betrachtungen: großen politischen Fragen zuzuschreiben. Das hat sich bitter von nichts weniger als von Siegesbewußtsein, und den Kurz zuvor erregten ebenso schwere Mißgriffe der Sittenpolizei gerächt. Die Erfolge der Antisemiten und Nationalsozialen, übrigen Deutschen   kann es nur Recht sein, wenn die Sozial- in Berlin  ( der Fall Köppen) großes Aergerniß. Auch hier war auf wovon Tetztere zum ersten Male in die Wahlbewegung demokraten, wie in diesem Falle, sich selber aus dem Deutschen   unbegründeten Verdacht hin eine Festnahme, Festhaltung über Nacht eintraten, haben der Sozialdemokratie nicht den geringsten Abbruch Reiche" hinausftegen". Nun bleibt noch abzuwarten, ob man nicht und körperliche Untersuchung durch den Polizeiarzt erfolgt. gethan. Mit diesen beiden Parteien wollten es die Schleswig­auch in Paris   unangenehme Erfahrungen macht..." Ist ein Zustand der Gesetzgebung, der solche Uebelstände und Mißgriffe Holsteiner einmal versuchen, nach den Erfahrungen in anderen Die Versammlung erschien fast vollzählig, selbst die äußerste Hiße und Durst erlitten; die Aufforderung war also willkommen. Linke, auch die meisten Polen  . Am Wildpark verließ man die Eisen- Aber niemand vom Hofe, kaum ein Stammerherr, folgte in den bahn. Eine Reihe Wagen stand bereit, voran der bekannte Zelt- den Speisesaal. Der König blieb im großen Muschelsaal, von den wagen, welcher jedem Zuge nach und von der Ministern und vielen Abgeordneten umgeben. Hier fand eine für Eisenbahn fährt; dann zwei Hofequipagen, deren sich Hofbeamte die Minister sehr peinliche Erörterung über einen Straßenkrawall in Geschäften zu bedienen pflegen; endlich eine Reihe zum theil statt, der in Berlin   wegen der deutschen   und preußischen Fahnen schlechter, gemietheter Privatfuhriverfe, zum theil Droschten, ja, an- vorgefallen war. scheinend einige Charlottenburger   Wagen, und doch zu wenige. Manche Abgeordnete mußten vorn bei dem Kutscher Platz nehmen. Der Gartendirektor Lenné führte den Zug; es fehlte ihm aber an Dienern, welche die Gäſte zurechtwiesen.

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Ein parlamentarisches Hoffest

vor 50 Jahren.

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An eine recht spaßhafte Episode, ein parlamentarisches Hoffest, wird man erinnert, wenn man in den Annalen des Jahres 1848 blättert. Die Märzrevolution hatte dem preußischen Absolutismus die Einberufung einer Volksvertretung abgezwungen, die mit der Aufgabe in Berlin   saß, dem bisher nach russischer Methode beherrschten preußischen Staat eine tonſtitutionelle Berfaffung zu geben. Diese preußische Nationalversammlung hatte nun seit Monaten ihres Amtes gewaltet, da fiel es irgend jemandem bei Hofe ein, daß es doch einen recht guten Eindruck machen müßte, wenn man den Hof, besonders den König und die Volksvertreter einmal in eine zwanglofe gesellige Verbindung brächte.

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Man machte eine Spazierfahrt von fast zwei Stunden durch die Gärten. Leider war die Hize noch groß und ein entsetzlicher Staub erhob sich. Die Demokraten wurden zu Hoffiguren aus der Zeit Ludwigs des Vierzehnten eingepudert. Vom Hofe nahm niemand an diesem eigenthümlichen Vergnügen theil.

Endlich langte der Zug wieder am Neuen Palais, und zwar dick bestaubt, an. Von der andern Seite sah man den Wagen des Königs herankommen. Die im Bestibül stehenden Lakaien schienen teine Neigung zu haben, den Abgeordneten beim Wegschaffen des Staubes behilflich zu sein, und niemand hielt es auch für nöthig, Befehle dazu zu geben. So mußten denn die Abgeordneten in Gegenwart des Publikums einer dem anderen zur Noth den Staub abflopfen, um vor dem Könige nicht schmutzig zu erscheinen. Ja, ein anderer Bericht meldet sogar, daß es mit großer Mühe gelungen sei, von den Herren Bedienten ein Glas Wasser zu bekommen.

10 901

1898 1893 1898

Koni. 9039 9281

Reichsp.

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243

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13 249 16 470 3221

Natl. 30 507 21 391

Freif. Vg. Freis. Vp. 18 899

19 352

1898 1893

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Sozialdem.

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45671 26.772 Antisem.

13 221

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+8451 Nat.- Soz.

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Als der König den Saal verließ, fuhren die Abgeordneten wieder unter Führung des Direktors Lenné durch den Garten von Sanssouci   nach den Fontainen, die mit bengalischem Feuer erleuchtet werden sollten. Es hatten sich sehr viele Zuschauer eingefunden. Endlich bestieg man die Terraffen und Herr Lenné beeilte sich, so viel als thunlich den Abgeordneten mitzutheilen, daß man durch Schloß bon das Sanssouci   gehen solle auf der anderen Seite an der großen Rampe die Wagen finden werde. Es erschienen aber nur wenige Wagen. Einige Abgeordnete fanden später einzelne an der Bildergallerie, andere mietheten Droschken, zum theil dieselben, welche von Herrn Lenné angenommen worden waren, es jedoch vorzogen, zweimal Bezahlung zu em­pfangen. Die Abfahrt des Eisenbahnzuges rückte heran. Mehrere Abgeordneten mußten zu Fuß in großer Eile nach dem entfernten Bahnhof laufen, um den Zug nicht zu versäumen.

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Der König hatte ja schon in den Märztagen die ganz brauchbare Eigenschaft bekundet, wenn es sein mußte, sich mit Grazie in Un­vermeidlichkeiten zu schicken; er hatte zum Beispiel durch seinen Umritt mit der schwarz- roth- goldenen Fahne alles gethan, was man irgend von einem preußischen König von Gottes Gnaden verlangen und so willigte er denn auch ein, daß den Abgeordneten in Potsdam   ein parlamentarisches Fest gegeben werden sollte. So die Schilderung dieses in der That genußreichen Potsdamer Sämmtliche Mitglieder der Nationalversammlung erhielten zum Gartenfestes. Herr von Unruh fügt hinzu, gegen das allgemeine Sonntag den 30. Juli eine Einladung nach Potsdam   zu einem Programm, Hin- und Rückfahrt im Extrazuge, Spazierfahrt, Vor­Gartenfest und Souper. Wie stimmungsvoll dieses Fest verlief, das stellung, Kollation, Beleuchtung der Fontainen, sei nichts einzuwenden wollen wir Herrn v. Unruh erzählen lassen, der sich an Dem König und der Königin wurden der Präsident, die Vize- gewesen, aber die Ausführung sei an dem Benehmen der Hof­der Fahrt nach Potsdam   betheiligte, eine Zeit lang Präsident präsidenten und viele Abgeordnete vorgestellt. Mit diesen sprachen beamten gescheitert. Es fehlte in Potsdam   wahrlich nicht an der preußischen Nationalversammlung war und fich in beide freundlich und wohlwollend länger als eine Stunde. guten Hofequipagen, mochten dann auch einige Miethswagen seinem späteren parlamentarischen Leben zur nationalliberalen Der König war sich also des Zweckes dieser Vorstellung wohl folgen; auch an gut bezahlten Beamten und Dienern ist dort kein Richtung schlug. Herr von Unruh meint, die Einladung sei immer bewußt und behandelte demgemäß seine Gäste, die anwesenden Mangel. Das Benehmen der Hofbeamten hinterließ daher bei vielen hin gefährlich gewesen, denn der Hof hätte riskirt, daß sich ein Theil föniglichen Brinzen schienen abzuwarten, ob die Abgeordneten sich den Gindrud, als ob man die Abgeordneten als ein zur Zeit noch der Abgeordneten, die Opposition, von dem Feste fernhalte und das ihnen würden vorstellen laffen. Die meisten von diesen tannten nothwendiges Uebel ansah, das zu beseitigen indeß viel Hoffnung durch einen Mißton in die Veranstaltung werfe. Jedenfalls meint er, jedoch diesen Gebrauch nicht, andere nahmen Anstand, sich vor vorhanden war." wenn sich der Hof doch einmal zu dem Schritte entschlossen habe, so zustellen und sich dadurch abzusondern. Die anderen zu Hofe ge­hätte die Klugheit gebieten müffen, für eine liebenswürdige, ge- hörenden Personen blieben den Abgeordneten fern und fremd und winnende Aufnahme zu sorgen; denn der einzige Zweck der ganzen letztere hatten in der That keine Veranlassung, dem Hofpersonal Veranstaltungen habe doch nur der sein können, zu gewinnen und gegenüber die Initiative zu ergreifen. anzunähern, nicht aber zu verlegen und abzustoßen. Ueber den thatsächlichen Verlauf der Feierlichkeit vernehmen wir den genannten preußischen Adeligen nun folgendermaßen:

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Endlich wurde die Thür der Seitengallerie geöffnet, der Hof­marschall forderte auf, den Imbiß einzunehmen. Man hatte auf der Eisenbahn   und bei der Spazierfahrt drei bis vier Stunden Staub,

Als die Voltsvertreter von diesem Vergnügen" nach Berlin  zurückgekehrt waren, war die Entfremdung zwischen Potsdam   und Berlin   stärker als vorher. Schließlich hatten ja aber die Herren Bedienten und das sonstige Hofgesinde ganz recht in ihrer Nicht­achtung gegen ein Parlament, das sich einige Monate später sang­und klanglos vom Stönig zum Teufel jagen ließ.