fo

Der

upt

em

ch=

ind

gen

Tent

Das

oft

Tr=

hr=

Die

as

Tu

an

Jes

One

ав

vie

och

ter Ben

ift

gar

Der

en

ine

ter

ir=

チュー

itit

ein

gen

Der

Fr

ant

Fire

ng

gen

ein

m

rd=

nt­

ng,

18

Den

ber

Se

gen

09

err

itit

on=

Der

Bea

fo

cem

mnd

the

Del

tas

niß

ern

der

ter

che

nen

och

tät

ein

fjer

Serai

ng

tig.

die

eift

er

ine

ing

Dett.

118=

die

mit

en=

Den,

cr

bei

Ent­

nal

ahl

lich

iele

then

and

ten

ieje

tur

ob=

be=

uen

len,

tur

eine

ſen.

den

efer

lls

ngs

eine

die

daß

Hité

mer,

Selage und eine Verurtheilung sicher. So wurde z. B. dieser Tage der Ne= dakteur der Graphischen Presse", eines ganz unpolitischen Fachblattes für Lithographen und verwandte Berufe, vom Schöffengericht Wurzen  zu vier Wochen Gefängniß verurtheilt, weil er anläßlich eines dr o henden, und schließlich gar nicht zum Ausbruch gekommenen Streits, bon gewiffenlosen Subjekten" gesprochen hatte, die fich den Konflikt zu Rug machen könnten, um die Stellen der streikenden Kollegen einzu­nehmen! Niemand war genannt, die Bemerkung war möglichst allge= mein, der Streit ist, wie gesagt, überhaupt gar nicht zum Ausbruch ge­tommen trozdem wurde verdonnert! Hier fam zur allgemeinen Abneigung gegen die Presse noch die spezielle, im Taffen­gefühl wurzelnb gegen die Arbeiterpresse. Die Herren Richter gehen offenbar von der Ansicht aus, daß das Verhältniß zwischen Ar­beiter und Stapitalist einfach ein Stühr mich nichtan ist, und daß, wer das Verhältniß berührt und den Herren Kapitalisten nicht nach dem Munde spricht, sich dadurch einer strafbaren Handlung schuldig macht. Tadbird timed th ndijot sid out in od lose old Wofür das chrbare Bürgerthum sich schlägt. Während die russischen Nihiliften" wie das große Publikum sehr zu Unrecht die Revolutionäre Rußlands   nennt- im Kampfe für Forderungen, die in erster Linie dem Bürgerthum zv. Gute kommen würden, Borausseßungen seiner politischen Herrschaft find, in heroischer Weise Leben und Lebensglück in die Schanze schlugen, stand eben dieses Bürger­thum theils mit verschränkten Armen theilnahmlos abseits, theils aber leistete es dem garischen Autokratismus gegen die Vorfämpfer der bürgerlichen Freiheit aus freien Stücken Schergendienste. Das lektere gilt namentlich vom Bürgerthum in Moskau  , das wiederholt der revolutionär gesinnten Studentenschaft gegenüber mit noch größerer Brutalität als selbst die zarische Polizei aufgetreten ist.

Eben dieses Bürgerthum ist indeß, wie die Zeitungen berichten, neulich Bürgertum iſt wie die selbst in offener gegen die Vertreter des Staats ge= wesen. Und zwar in so wüthender Rebellion, daß ihrem Anprall gegen­über, nach dem Zeugniß des Regierungsorgans Moskowskija Wjado­mosti", alle geseglichen Gewalten vollständig wehrlos waren."

Wirklich? Ist ein neuer Geist in die Moskaner Handwerksmeister

und Krämer gefahren?

Ach nein, fie trozten der Polizei und Gensdarmerie, sie hieben mit Fäusten und Knütteln, sie stampften mit ihren Stiefelabfäßen auf die Vertreter des Gesezes" ein, weil fie bei einem Pferderennen fich am Totalisator" übervortheilt glaubten. Nicht für politische Firle­fanzereien, für die verlorenen Wett Einfäße entwickelten sie den Widerstand, den die volksfeindlichsten Maßregeln des Zarenthums in ihnen nicht zu erwecken vermochten. Nicht aus Anlaß eines Attentats auf die Volksrechte, als Wirkung verlorener Wetten hatte Moskau  am 15. September einen Voltsaufruhr, den es, nach dem bereits genannten Most. Wjäd." so bald nicht vergessen wird."

Das ist das honette Bürgerthum, die Stütze der Ordnung und des Gesezes. Unter all diesen bestialischen wüthenden Aufständischen befand sich kein einziger Nihilift". di motled bilgan sin tibin

Aus Deutschland   wird uns geschrieben: do ma hotbi Welch schwere Stopfschmerzen das alte und das neue Sozialistengesetz unseren Herren Machthabern verursachen, das erhellt in grotesker Weise aus dem Vorschlag der Konservativen Korrespondenz":" die Entschei dung über das Sozialistengesez bis nach den Wahlen zu verschie ben, und bei den nächsten Wahlen über das Sozialistengeses abstimmen zu lassen. Beiläufig ein Geständniß, daß das Sozialistengesez gegen­wärtig die wichtigste innere Frage in Deutschland   ist. Der Wunsch des offiziellen Organs der konservativen Partei wird selbst­verständlich nicht erfüllt werden: das Experiment wäre doch etwas zu gefährlich. Und so gewaltsam auch in die Freiheit der Wähler ein­gegriffen werden kann, und zweifellos eingegriffen werden wird­des Ergebnisses einer Wahl mit allgemeinem Stimmrecht ist man doch niemals recht sicher. Darum wird die Frage der Verlängerung oder Veränderung des Sozialistengefezes dem gegenwärtigen Reichstag  in feiner legten Session, die wahrscheinlich schon Ende Oktober beginnt, borgelegt werden. Fatal nur, daß die Herren in der Regierung noch nicht wissen, welche Frage sie vorlegen wollen oder sollen.

Wie groß die Rathlosigkeit in Bezug auf das Sozialistengeset in den offiziellen Streifen ist, das zeigt auch ein Artikel des berüchtigten Berliner  Polizeispigels und Polizei- Schriftstellers 3 a cher, der jetzt im Deutschen Wochenblatt" auseinanderfest, das Sozialistengesetz habe für die Fach­vereine einen Zustand der Rechtlosigkeit geschaffen, dem unter allen Umständen ein Ende gemacht werden müsse. Wahrhaftig es geschehen noch Zeichen und Wunder.

Man sieht, die reinste Anarchie. Und zwar erstreckt sich dieselbe bis in die allerhöchsten Streise. Der Serailfrieg zwischen Bis­mard und Waldersee   hat wiederum eine Blase aus dem Sumpf empor= getrieben: nämlich eine Broschüre, welche auseinandersezt, daß der Sohn des Fürsten Bismarck, der biedere Herbert, der ja auch der Lehrer des jungen Kaisers gewesen( wir wissen, worin er ihn unterrichtet) der prädestinirte Reichskanzler der Zukunft sei. Und dabei reguet es Angriffe und Verdächtigungen gegen den Grafen Waldersee, Wir sehen aus dieser Schrift, daß es mit Kanzler Eisenstirn verteufelt wackelig stehen muß. Ob ihn die tölpelhafte Broschüre seinem Biel näher bringen wird, ist allerdings sehr zu bezweifeln wirksamer dürften die Attentate fet, welche er gegen den jüngsten alten Friz" ausgetiftelt hat, und von denen bekanntlich er allein ihn retten kann. Bei den jüngsten Manövern in Hannover   sollte ein Atten­tat probirt werden; nur waren die Polizei- Vorrichtungen, um den un­glücklichen Kaiser zu ängstigen, so plump und aufdringlich, daß sogar die Streuzzeitung" sich darüber standalisirt hat.

Die Angst scheint in den fürstlichen Regionen epidemisch zu sein. Die Herren Monarchen fühlen sich sämmtlich in ihrer Eristenz bedroht;

die heutige Gesellschaft von den Frauen weder wissenschaftliche, noch tünstlerische Bildung fordert.

Weiter finde ich in dem Artikel des Genossen Bar etwas sehr be­frembend: er spricht nur von Frauen, die den gebildeten Klaffen" an= gehören, aber die Schlußfolgerungen werden gegen das ganze weibliche Geschlecht gerichtet. Wo hat der Genosse Bay die Frauen der Prole­tariertlaffe vergöttert" gefunden? Hat nicht diese Mehrheit des weib­lichen Geschlechts nebst der tapitalistischen Tyrannei noch jene der Männer zu ertragen? Genosse Bar spricht von sogenannten Privilegien der Frauen, und stellt sich, als wüßte er nichts von den wirklich un­geheuren und unfittlichen Privilegien des männlichen Geschlechtes.

Die Annahme, eine 36 Jahr alte Frau werde die Richter glauben machen, daß fie noch nicht 16 Jahr alt ist, ist lächerliche Phantastit, und ich werde versucht, die Phrasen, welche Genosse Bar gegen Bebel geschrieben hatte, ihm selbst zu widmen. Es ist merkwürdig, wie gut fie für ihn passen! Man sieht hier, wie selbst ein Mann von hervor= ragender Befähigung Unfinn vorbringen kann, wenn er einmal in eine Idee verrannt ist." Weiter tann man von fast allen Behauptungen Bar's fagen, daß fie offenbar als geistige Verirrung in Folge einer figen Idee zu betrachten sind."

Die Besprechung der Prostitution, dieses Schandflecks einer Gesell­ſchaft, in in der die Männer herrschen, gibt ihm zum Beispiel Anlaß, eine Lanze für die ärztliche Untersuchung der Prostituirten einzulegen. Be­kanntlich aber dient das Speculum nur zum Verbreiten der ansteckenden Krankheiten, und es ist eine bewiesene Thatsache, daß die ärztliche Untersuchung gänzlich nuzlos ist. Die Männer wollen die Prosti­tution ohne ihre nothwendigen Folgen und haben zu diesem Zweck das intelligente Mittel der ärztlichen Untersuchung! Genoffe Bar selbst sagt, daß naturgemäß eine Frau in furzer Zeit ein Dußend Männer an= ftecken kann", und ein kurzes Nachdenken hätte ihm fagen können, daß eben beshalb bie ärztliche Untersuchung zwecklos ist. Wenn die Bergötterer der Prostitution Maßregeln gegen die ansteckenden venerischen Strank­heiten ergreifen wollen, so wäre es jedenfalls viel zweckmäßiger, die strengste Untersuchung der Männer nebst jener der prostituirten Frauen zu organifiren.*)

Außerordentlich furzfichtig scheint mir der Genoffe, wenn er glaubt, die Männer durch den Hinweis auf die Thatsache, daß sie mit den prostituirten Frauen umgehen, um eine Leidenschaft zu stillen, als edler und die Weiber als verächtlich erscheinen zu lassen, weil sie sich für *) Yves Guyot  . La Prostitution.

Aux misit added on, moet, vi phd blihista fie trauen dem Landfrieden nicht mehr und fangen an, sich auf einen ehrlichen Erwerb vorzubereiten, der sie ernähren kann, auch wenn es mit dem Fürstenhandwerk zu Ende ist. Und da muß es denn uns Sozialdemokraten eine besondere Genugthuung sein, daß die Herren fich das vielverleumdete Agitatorengeschäft ausgesucht haben. Wir er­wähnten bereits früher, daß immer mehr Fürsten unter die Agitatoren gehen: der König von Sachsen  , der Hohenzollernkaiser, der Regent von Bayern  , der Großherzog von Baden sind bereits zu dieser heiligen Schaar gegangen und andere rüsten sich, zu folgen. Hoffentlich befizen die fürstlichen Agitatoren soviel Storpsgeist, um gegen das abscheuliche Geschimpfe vieler ihrer Zeitungen auf die bezahlten Agitatoren Maß regeln zu treffen. Bezahlte Agitatoren. In dem bezahltt soll ein Vorwurf liegen; je höher die Zahlung, desto schlimmer der Kajus. Und unsere fürstlichen Herren Kollegen sind doch ohne jegliche Widerrede die weitaus best bezahlten unter den bezahlten" Agi­

tatoren.

Während über den Ersatz" des Sozialistengefeßes spintisirt wird, steht das Gesez selbst in vollster Blüthe. Vor einigen Tagen wurde der Belagerungszustand, im Handumdrehen, für Berlin  , Hamburg- Altona   und verschiedene andere Städte verlängert- und seit­dem hat die Leipziger   Polizei auch wieder eine Ausweisung vor­genommen Geiger, der im Sozialistenprozeß des vorigen Herbftes zu 10monatlichem Gefängniß verurtheilt wurde, und dessen Haft näch= stens zu Ende geht, ist das neueste Opfer. Ein älteres Opfer, das Deutschland   soeben verlassen, und sich in Amerika   eine bessere Heimath zu gründen hofft, Rießling, hatte bei der Leipziger   Kreishaupt­mannschaft einen furzen Urlaub zur Ordnung feiner Angelegenheiten beantragt er wurde aber abgewiesen, und wir finden im Wähler" bom 26. September folgende Anzeige: 108( edit) I

,, Da mir nicht gestattet wurde, in Leipzig   meine Familienverhältnisse zu regeln und ich somit auch nicht von meinen Freunden persönlich Ab­schied nehmen konnte, sage ich auf diesem Wege allen Freunden und Genossen ein herzliches Lebewohl! Hamburg  ,( an Bord des Wieland"), 22. September. Hugo Rießling." OS( 1 o) Das spricht Bände! Ein Glück auf! aber dem braven Genossen. Kießling hat anderthalb Jahre im Zuchthaus zu Waldheim   ge= sessen, weil er bei jenem von der Polizei und dem Staatsanwalt ver­fertigten Aufruhr", der im Herbst 1886 drei unschuldige Genossen ins Zuchthaus   brachte, in der Nähe gesehen worden sein soll. Der Aufruhr" bestand bekanntlich darin, daß ein paar Polizisten in 3ivil, die ein Stück rothen Baumwollenzeugs stehlen wollten, etwas geschüttelt wurden!

Der 3 ar ist nicht nach Berlin   gekommen! Und in Frankreich  hat die Republik   gesiegt das sind zwei Ereignisse, die unseren Reaktionären fast so viel Kopfschmerzen verursachen, wie das böse Sozialistengesez. Es will eben nichts mehr gelingen.

Byzantinismus. Wilhelm II.   hat in der Umgegend von Han­ nover   ein Man över abgehalten, und dabei höchstselbst ein Armeekorps geführt, das selbstverständlich Siege auf Siege er- manöverte. Insofern ist das nichts Neues für uns und nicht der Erwähnung werth. Zwar auch nicht neu, wohl aber der Erwähnung der schärfsten Brand= martung werth aber ist die servil- speichelleckerische Art, in der in der demokratischen Frankf. 3tg." über diese abgekarteten Siege" berichtet wird. Das tiefststehende aller Lakaienblätter konnte nicht ärger lobhudeln, dem herrschenden Militarismus nicht begeisterten Weihrauch streuen, als es der Berichterstatter des Blattes that, das bei anderen Gelegenheiten so schön das Umfichgreifen des Militarismus und Byzan­tinismus zu bejammern weiß. Wir finden nichts dabei, wenn ein Blatt von der Natur der Frankf. 3tg." über stattfindende Manöver berichtet, aber dann soll es sich auf die sachliche Berichterstattung beschränken; sobald es darüber hinausgeht und, blos um mitzumachen", oder damit der Berichterstatter von irgend einem höheren Stiefelpußer einen herab­laffenden Gruß erhascht, denselben Ton anschlägt, wie die berufsmäßigen Agenten des Militarismus, dann mag es auch ein andermal seine Klagen Entweder oder. über denselben gefälligst bleiben lassen.

Ganz besonders widerlich machten sich in dem Blatt, das der Demo fratie zu dienen behauptet, die Verherrlichungen der schönen Se av al= Ierie Attaten". Die Kavallerie ist das Steckenpferd des menen Kaisers, dieser feudalen Truppengattung eine erhöhte Bedeutung zu verschaffen, seine ,, Jdee". Ueber den militärischen Werth derselben gehen die Meinungen der Fachleute sehr auseinander, jedenfalls wird er nicht durch Versuche entschieden, bei denen, wie im Zirkus, die schneidigen Attaken" genau so verlaufen, wie der Herr Chef im ,, Pro­gramm" anbefohlen.

Vielleicht kommen wir gelegentlich auf die Frage zurück, für heute folge nur noch der Schlußsaß des Berichts der Frff. 3tg." der in seiner Art als typisch für die ganze Berichterstattung dienen kann.

Zieht man das Fazit der Herbstübungen beim 7. und 10. Armee­forps, so ergibt sich das hocherfreuliche Resultat, das der Kaiser mehrfach und zuletzt noch bei der heutigen Kritik lobend bestätigt hat: daß lebendes und todtes Material bei den beiden Korps in bestem Zustande sind, daß die Haltung und die Manövrirfähigkeit bei allen Waffengattungen auf gleich hoher Stufe stehen, somit jedes einzelne Glied des großen Heeres­mechanismus in vollstem Maße seine Schuldigkeit gethan hat.

Es ist gut und dem Frieden dienlich, daß auch diesmal wieder mili tärische Vertreter fremder Mächte als Zuschauer bei dem Kaisermanöver zugelassen waren; was dort zu schauen war: die Kriegstüchtigkeit unseres Heeres, foll wahrlich kein Geheimniß sein; ie weiter der Nuf davon in alle Lande dringt, um so weniger wird man es wagen, unsere Friedens­arbeit zu stören." Siled

--

spfi is die seilua toisions": Auf der wahren Höhe der Gesinnungstüchtigkeit. In der Berliner Volkszeitung" lesen wir von einer pfälzischen Schaumweinfabrik die, laut Bekanntmachung im deutschen  Reichsanzeiger", folgende Schußmarte" für ihre Fabrikate habe ein­tragen lassen: Ein Etikett mit dem französisch klingenden Namen der Firma( leider theilt die Bolkszeitung" nur die Anfangsbuchstaben mit): M. S  .& Co. toisil und darunter die Worte:

deposé

Reims  .

Es soll also", schreibt die Volkszeitung"," durch das Etikett offen­bar in dem Käufer des deutschen   Schaumweins der Glaube erweckt werden, daß er echten französischen   Champagner kaufte. Ein solcher Versuch ist an und für sich schon verwerflich, daß man ihn aber unter dem speziellen Schuß eines zur Förderung der deutschen   Industrie er­laffenen Gesezes ausführen darf, verdient doch wohl öffentlich besprochen zu werden."

1990101 101

Der direkte Betrug unter dem schüßenden Fittig eines Gesetzes, das der Ehrlichkeit in Handel und Wandel zum Durchbruch ver­helfen soll, fanttionirt von den Behörden das verdient allerdings öffentlich gebrandmarkt zu werden. Wäre Derartiges von fran­zösischer Seite praktifizirt worden, wie würde der Troß der Mords­patrioten im Reich der Gottesfurcht und frommen Sitte überwälsche Berlogenheit" zetern, aber ein tugendhafter Deutscher darf sich dergleichest schon leisten er bleibt auf alle Fälle der biederste von allen Erdenbewohnern. Tacitus   hat es schon gesagt, und in allen Liedern fingen wir es uns vor, da muß es doch unbedingt wahr sein. od 156 1th sid

-

-

Die thatsächliche( d. h. die in den Verhältnissen liegende) Solidarität der Arbeiterinteressen lesen wir in der New- Yorker Volkszeitung" zeigt sich uns in einer sprechenden Illustration, wenn wir sehen, wie an einem der letzten Tage 200 Frachtverlader in Boston   deshalb nicht arbeiten, also nichts verdienen konnten, weil in Folge der Habgierigkeit der Londoner  Dock- Kompagnien ihre dortigen Kollegen sich noch am Streit befinden. ,, Nichts könnte deutlicher den Zusammenhang klarlegen, der in unserer Zeit alle menschlichen Interessen durchwebt" so äußert sich mit Be­zug auf dieses Vorkommniß ein kapitalistisches Abendblatt. Ganz richtig; aber was folgt daraus? Das Blatt, welches sich dieses vernünftige Wort entschlüpfen läßt, beeilt sich, die Sünde" vom Standpunkt der Verdummungspresse durch eine möglichst irreführende Moral" zu paraly firen, indem es anschließend für Freihändlerei Propaganda macht." Die richtige Schlußfolgerung heißt: Prinzipielle und praktische Solidarität des arbeitenden Volkes!"

"

"

Ueber die in der sozialistischen Arbeiterpartei der Ver­ einigten Staaten   ausgebrochene Krisis sind uns eine Anzahl Schrift­facke zugegangen, auf deren Abdruck wir indeß mit Rücksicht auf den knappen Raum unseres Blattes verzichten müssen. Wir wollen uns daher auf eine kurze Zusammenfassung des Inhalts derselben beschränken. Seit Langem schon bestehen unter unseren Genossen in New- York  tiefgehende Differenzen, die, von persönlichen Gegensätzen abge= ſehen, in der verschiedenartigen Auffassung von der Stellung unserer Partei zu den übrigen Fraktionen der Arbeiterbewegung und deren Aftionen wurzeln. Die eine Richtung sucht ein möglichst freundschaft­liches Verhältniß zu allen jenen Arbeiterorganisationen aufrecht zu er­halten, die, wenn sie auch nicht ausgesprochen sozialistische. Tendenzen verfolgen, bezw. den Klassenkampf in seiner ganzen Schärfe erfassen, doch potentiell die Elemente dieses Kampfes enthalten und so den Boden für die sozialistische Propaganda liefern. Die andere Nichtung verwarf diesen Standpunkt als zur ,, Kompromißlerei" führend und ver­langte, daß überall und gegen Alle der Standpunkt vertreten werde: kein Heil außer dem Sozialismus, der in der sozialistischen   Arbeiter­partei allein vertreten ist. Diesen Standpunkt verwarfen wiederum die Anhänger der ersten Richtung als settirerisch und der sozialistischen  Propaganda schädlich. Wir brauchen nicht erst zu erklären, daß wir prinzipiell diese Auffassung theilen; natürlich darf aber auch die Weitherzigfeit nicht übertrieben werden. Es ist nöthig und auch mög Ifch, eine Grenze zu ziehen, innerhalb deren der Propaganda Ellen­bogenraum gegeben ist, über die hinaus aber zu gehen jedem Sozialisten die Selbftachtung verbieten muß.

"

Dies nebenbei. Der obengeschilderte Gegensatz fpizte sich immer mehr zu, und zwar zu einem Stampf zwischen der Parteiexekutive, und da die­selbe auch über die beiden Parteiorgane Workmans Advocate" und " Sozialist" verfügt, den Redaktionen dieser Blätter und ihrem Anhang, und dem Gros der New- Yorker Genoffen, deren Auffassung die New­Yorker Volkszeitung" im Allgemeinen mehr entsprach. Da nun nach dem Statut der Sozialistischen Arbeiterpartei die New- Yorker Sektionen die Mitglieder der Grekutive ernennen, so hielten sich die Genossen auch für berechtigt, dieselben, wenn sie ihr Vertrauen eingebüßt, wieder ab­zusetzen. Vor einigen Monaten bereits hatten sie ein Komite eingefeßt, das alle gegen die Erekutive vorliegenden Anklagen prüfen sollte und diese Untersuchungs- Kommission tam einstimmig zu dem Ergebniß, daß die Mehrheit der Exekutive ihres Amtes sehr parteiisch und dem Aus­breiten, sowie dem Ansehen der Partei schädigend gewaltet haben. Auf Grund des Berichtes dieser Kommission beschloß alsdann die Mitglied­schaft New- York   mit überwiegender Mehrheit nur die sehr schwache amerikanische   Sektion verhielt sich ablehnend vier Mitglieder

-

der Nat. Exekutive: A. Rosenberg, J. Santer, W. Hinze und A. Gerecke von derselben zu zurück ziehen und bestimmte die Genossen St. Jbsen, Rud. Praaft, S. E. Schewißsch und Otto Reimer   zu ihren Nachfolgern. Auf die Einzelheiten der Vorgänge gehen wir hier nicht ein. Nachdem am 10. September der vorstehende Beschluß gefaßt worden war, traten die genannten vier neuen Mitglieder ihr Amt an, und die von ihnen und

Unsere Friedensarbeit"! Sigt der Berichterstatter des de moden drei noch im Amte befindlichen Mitgliedern gebildete neue Greku­kratischen Blattes wirklich im Reichskanzleramt! tive setzte für den Sozialist" Genosse Ibsen  , für den Workmans

,, blantes, baares Geld" preisgeben! Er vergißt, daß in der übergroßen Mehrheit der Fälle das Elend die Weiber zur Prostitution treibt, daß fie, um dem Hunger und der Kälte zu entgehen, um den leeren Magen zu stillen, sich preisgeben.

Das Geld, dieser kapitalistische Fetisch, hat für den Genossen Bar auch diese schreckliche Wunde der heutigen Gesellschaft vergoldet. Hier wie anderswo haben ihm die Bäume den Wald verborgen. reall Hier eine Erklärung.

Wir wollen feine Emanzipation, die aus den Frauen Gößen oder eine privilegirte Stlasse zu machen strebt, wir hassen aller Privilegien, auch wenn diese unter der Flagge der Frauenemanzipation versteckt würden. Wir wollen die ökonomische und politische Emanzipation der Frauen. Wir bedauern, daß ein Sozialdemokrat es auf sich nahm, dem Genossen Bebel vorzuwerfen, er habe für die liberale, das heißt die Emanzipation der privilegirten Frauen gearbeitet, während Bebel, wie alle Sozialdemokraten, nur für die Emanzipation der Frauen, insofern fie unterdrückt sind: der Proletarierinen, eingetreten ist.

Daß heute die große Masse der Bourgeoisfrauen wirklich privilegirte Schmaroßer, die übermüthigsten Schmaroßer, noch mehr, daß fie die verbiffendsten Vertheidiger der heutigen Schandwirthschaft sind, leugnen wir nicht im Gegentheil! Diese weiblichen Schmarozer sind zu sehr gewöhnt, ihr Schlaraffenleben zu führen, nichts zu arbeiten, nichts zu denken, sich nur mit Lurus, Klatsch und Hörnerauffeßen zu beschäftigen, um eine Umwandlung der bestehenden Gesellschaft zu wollen. Aber was liegt uns Sozialdemokraten an der verkommenen Hälfte der ver= kommenen Ausbeuterklasse?

" 1

der Ausdauer, der Vorsicht, der Selbstbeherrschung zurückgeblieben seien? Nennen die Zunftgelehrten der Bourgeoisie die Arbeiter nicht die zukünftigen Vernichter der Freiheit und der Zivilisation? Rechtfertigt das Ausbeuterthum nicht alle Maßregeln gegen die Emanzipationsbestreb­ungen der Proletarier mit der angeblichen Rohheit und Wildheit der niederen Schichten des Volkes?

Die Gegner der Frauen vergessen ein außerordentlich starkes Ar­gument für die Gleichheit der beiden Geschlechter: das ist die Ver erbung, die eine so große Rolle in der Entwicklung der organischen Welt einnimmt. Ohne die Vererbung wäre kein höheres Leben möglich, sie ist für die Art, was das Gedächtniß für das Einzelwesen ist. Die Vererbungsgeseze bewirken nach Luca, Ribot, Darwin   2c., daß sehr oft die Knaben der Mutter und die Mädchen dem Vater ähnlich sind. Das Beispiel Göthe'  s ist bekannt: der große Dichter hatte von seiner Mutter die Intelligenz und den Charakter ererbt; der Sohn Göthe'  s aber unglück­licher Weise die Intelligenz des Weibes des Dichters!

Schließen wir. Wir sind der sichern Ueberzeugung, daß der Fortgang der Gesellschaft, troß aller faulen Beweisgründe und trotz aller Philifterei, die Emanzipation des weiblichen Geschlechtes bringen wird. Die Ana­lyse der Vergangenheit und der Gegenwart ermöglicht uns Aufschlüsse über die Zukunft. Friedrich Engels   hat in seinem Buche über den Ursprung der Familie, des Staats und des Privateigenthums die her vorragende Rolle der Frauen während der Zeitperiode, als sie die. ökonomische Ueberlegenheit hatten, geschildert, Lafargue hat in seinem Artikel Das Mutterrecht" weitere Thatsachen erbracht und bewiesen, daß die Frau die Herrin war, so lange die wichtigsten Produktionsmittel ihr gehörten. Erst bei den Hirtenvölkern kam der Reichthum in die Hände eider Männer, die Herrschaft begleitete den Reichthum und die Verfassung Wenn wir zugeben, daß die durchschnittliche Intelligenz des Mannes der Gens wurde unterwühlt. Diese Revolution in den Produktionsmitteln einen gewiffen Höhegrad erreicht, und daß die durchschnittliche Intelligenz verwandelte die Frauen zu Sflavinnen. der Frau dahinter zurückbleibt, so müssen wir auch anerkennen, daß die Gesellschaft höchst vernünftig handelt, wenn sie eine ganz bestimmte Klasse von Menschen, oder auch ein Geschlecht, welches sie als durch­schnittlich untergeordnet anerkennt, von gewissen Sphären ausschließt, die eine Berantwortung in sich tragen, z. B. dem ärztlichen Beruf oder der Leitung öffentlicher Angelegenheiten." maglourd

Man vergibt viel, aber die folgenden Zeilen Bay's werden schwer nachfichtige Beurtheilung finden:

Ein solches Urtheil schickt sich vortrefflich für einen Bourgeois, für einen Sozialdemokraten aber scheint mir es zu reaktionär, gar zu fofatisch. Bringen die Bourgeois etwas anderes gegen die Arbeiter oder die Engländer gegen die Irländer vor? Behaupten die Gelehrten der Ausbeuterklasse nicht, daß die Arbeiter in Hinsicht der Intelligenz,

In der heutigen Gesellschaft hat der Kapitalismus   die Selbstständigkeit der Familie vernichtet, die Produktionsmittel gehören weder dem arbeitenden Manne noch der arbeitenden Frau, und von Neuem bildet sich die ökonomische Selbstständigkeit der Frau dem Manne gegenüber aus. Arbeitende Männer und Frauen werden unter das Joch des Kapitals getrieben, und der Kampf um die Emanzipation der Männer ist gleichfalls auch der Kampf für die Emanzipation der Frauen: die beiden Geschlechter haben gegen denselben Moloch Kapitalismus   zu kämpfen. In der sozialistischen   Gesellschaft aber wird mit der ökonomischen Un= abhängigkeit die ökonomische und somit auch die politische Gleichheit der Frauen verwirklicht werden. Sophie Nadejde.