Advocate" Genosse Sanial provisorisch zu Redakteuren ein. Einige Tage darauf beschloß die in Philadelphia domizilirte Aufsichtsbehörde der Partei, sämmtliche Mitglieder der Exekutive, die alten wie die neuen, zu suspendiren und beauftragte ihr Mitglied A. Negendant, provisorisch die Leitung aller Parteigeschäfte in die Hand zu nehmen. Alles Weitere soll die auf den 28. September nach Chicago einberufene Parteifonvention entscheiden. Gegen diesen Termin hat die New- Yorker Mitgliedschaft ebenfalls Protest eingelegt, weil er im Widerspruch stehe mit dem Beschluß der über die Kongreßfrage veran stalteten Urabstimmung.
So standen die Dinge nach den uns bis Redaktionsschluß zugegangenen Nachrichten. Da inzwischen wahrscheinlich entscheidende Beschlüsse gefaßt worden, ist es doppelt müssig, sich in Betrachtungen über deren muthmaßliches Ausfallen zu ergehen, ebenso wie es zwecklos wäre, Rathschläge nach der einen oder andern Seite zu ertheilen.
Wir wünschen und hoffen, daß die Partei die Krisis, die nach Allem, was zu Tage getreten, fast unvermeidlich geworden war, überwinden und nach Beilegung der Zwiftigkeiten recht bald in voller Aktionsfähigfeit ihre Thätigkeit für die Ausbreitung unserer Grundfäße wieder aufnehmen möge. Wo Menschen sind, gibt es Meinungsdifferenzen, gibt es persönliche Gegensäße, die sich nicht immer vertuschen oder durch Nebensarten hinwegdisputiren lassen. Wir wollen uns daher auch nicht in übertriebenen Selagen ergehen, wenn einmal solche Gegensäge in afuter Form zum Ausbruch kommen. Unsere Sache ist so start, daß fie auch solche Vorkommnisse überwindet, und die Einigkeit ein so natürliches Bedürfniß, daß die Erkenntniß ihrer Nothwendigkeit sich doch immer wieder durchbricht- das sehen wir gerade jest wieder in Belgien , wo am vorigen Sonntag die Sozialisten der beiden Fraktionen ein großartiges Versöhnungsfest gefeiert. Brauchen wir Saran zu erinnern, wie bitter sie sich noch vor Jahresfrist bekämpft?
-
-Der Belagerungszustand über Stettin ist nicht verlängert worden. Das ist die sensationelle Stunde, die uns zugeht, nachdem die weiter oben gebrachte Meldung von der Verlängerung aller Belagerungszustände bereits gesetzt war. Man denke, Preußen- Deutschland nicht doch, Preußen selbst, die Vormacht Deutschlands , um einen Belagerungszustand ärmer! Es war zwar nur ein ganz kleiner, und er war seiner Zeit gekommen, wie der Dieb in der Nacht man wußte selbst nicht, wie, aber es war immerhin ein Belagerungszustand, eine, von einer unfehlbaren Regierung, auf Grund eines unfehlbaren Gesetzes zur Verhütung unmittelbar drohenden Umsturzes erlassenen Maßregel. Und nun soll er verduften wie ein Edelster der Nation", dem Anklage wegen Erpressung droht? Unser Korrespondent hat Recht, es ge= schehen Zeichen und Wunder".
"
Die offiziöse Erklärung lautet:„ Die Erklärung für den Vorzug( sic!) welchen Stettin genießt, liegt darin, daß hier ebenso wie s. 3. in Spremberg neben dem Vorhandensein zahlreicher sozialdemokratischer Elemente doch erst bestimmte Tumulte und Gewaltakte( sic!) die Veranlaffung zur Verhängung der Maßregel waren und daß nur die Befürchtung einer Wiederkehr solcher gewaltsamen Störungen der öffentlichen Ordnung( sic!) die Beibehaltung des Ausnahmezustandes geboten erscheinen ließe." 615 you, is duoja
DWunder über Wunder! Bisher hatten wir uns dem Wahn hin= gegeben, es sei ein Vorzug, wenn eine Stadt, ein Bezirk mit dem Segen des Kleinen" begnadet wird. Berlin , Hamburg , Leipzig und Frankfurt a. M. schienen uns die Schooßtinder der Reichsregierung, weil sie in der Gestalt des„ Kleinen" einen ganz besonderen Schutz gegen die ,, Gefährdung des öffentlichen Friedens" genießen. Und nun müssen wir hören, daß die Entziehung dieses Schußes ein Vorzug sei! Heiliger Buttkamer, fehre zurück, die Welt droht in Trümmer zu gehen.
-
Aus verschiedenen Theilen Deutschlands liegen Nachrichten vor über recht erfreuliche Erfolge unserer Genossen. In Chemnitz hat bei den Wahlen zur Gewerbekammer bei der nur die Handmerts me ist er in Frage kommen die sozialdemokratische Lifte über die der Zünstler glänzend gefiegt; in Gera ( Reuß i. Linie) erhielten bei der Landtagswahl die Kandidaten unserer Partei in den drei städtischen Bezirken: Kühn( 1. Bez.) 171, Rödiger( 2. Bez.) 116 und Hahn( 3. Bez.) 236 Stimmen. Hahn tam unter günstigen Ausfichten mit dem Fortschrittler in Stichwahl, wie dieselbe ausgefallen, wissen wir zur Stunde noch nicht. Noch besser machten es unsere Genoffen in Altenburg ( Sachsen- Altenburg), deren Kandidat Buchwald in der dritten Wählerklasse den Kandidaten des Kartells mit 366 gegen mur 177 Stimmen glänzend schlug. Das sind gute Vorboten für die kommende Reichstagswahl.
"
on
Gegenüber einem Reklame- Artikel der Berliner ,, Kreuzzeitung für die in der Volksbibliothek des menschlichen Wissens" erscheinende Abhandlung des Herrn Maximilian Schlesinger Die soziale Frage" haben die Genossen Bebel und Liebknecht folgende Erklärungen im Berliner Volksblatt" veröffentlicht:
Hoffentlich bringen wir es in Deutschland noch dahin, dieser Auffassung in den Gesezbüchern Gingang zu verschaffen. Dann ist das goldene Zeitalter, die tausendjährige Aera des Glücks und der Zufriedenheit Aller erreicht.
Frankreich . Eine erschöpfende Zusammenstellung der von den Sozialisten der verschiedenen Richtungen am 22. September erhaltenen Stimmen fönnen wir auch heute nicht geben. Doch sind wir auf Grund einer von unserem Pariser torrespondenten gemachten Aufstellung und sonstigen uns zugegangenen Nachrichten in der Lage, wenigstens ein annäherndes Bild der sozialistischen Wahlresultate zu geben. Selbstverständlich lassen wir dabei die Radikalen, Progreffiften 2c., die fich das Beiwort, fozialistisch" blos beilegen ,,, um die Phraje abzurunden", ganz außer Betracht. In Paris und Umgegend( Seinedepartement)" schreibt unser Korrespondent ,,, erhielten die Possibilisten, für die, als ,, Antiboulanguiſten", in verschiedenen Wahlbezirken auch die bürgerlichen Parteien eintraten, 39,863 Stimmen, die übrigen Sozialisten: Blanquisten selbstverständlich die zum Boulangismus übergelaufenen Elemente nicht eingerechnet unabhängigen Sozialisten und Kollektiviſten zusammen 16,408 Stimmen. In der Provinz stellt sich das Verhältniß umgekehrt. Dort sind die possibilistischen Stimmen bedeutend in der Minderheit, fie betragen der günstigsten Rechnung nach nicht mehr als 13,453. Bemerkt muß dabei werden, daß hierbei die Stimmen für vier Kandidaten 6744 eingezählt sind, welche von den offiziellen Wahllisten nicht als possibilistisch, sondern als republikanisch oder radikal bezeichnet worden find. OUR Die Zahl der von den organisirten Rollektivisten der Provinz aufgestellten Kandidaten, welche zusammen 25,573 Stimmen erhalten haben, find: Thivrier( Montluçon ) 4376, Dormoy( desgleichen) 2237, Ferroul( Narbonne ) 3014, Guesde ( Marseille ) 1442, Baudin( Bourges ) 5089, Lafargue ( St. Amand) 1224, Delory( Lille ) 1406, Delcluze( Calais ) 2251, Delcourt( Lille II) 1011, Defarges 463, Degalle( Roubair) 1635, Renard( St. Quentin) 677, Langrand( St. Quentin) 748. Dazu kommen noch: Farjat( Lyon II) 1159, Thevenet( Lyon VI) 2507, Brugntot ( Lyon IX) 2049, Duc Quercy( Toulon I) 1062, Lachize( Villafrange) 7330, Cluferet( Toulon II) 3255, Tressaud( Marseille III) 482, Baju ( Bellac ) 843, Bouillier( Troyes ) 3796, Boudeau( Lionoges) 1257, Dulac ( Rouen ) 2987, Boyer( Marseille ) 5467, Ringuier( Soissons ) 3437, Alavail( Perpignan ) 5082, Senegas( Montpellier ) 3166 und andere, entweder von Kollektivisten oder von Sozialisten, die mit diesen Hand in Hand gehen, aufgestellten Kandidaten), so daß sich eine spezielle Ziffer nicht angeben läßt. Es ist aber sicher nicht zu hoch gegriffen, wenn man die Zahl der kollektivistischen Stimmen in der Provinz gegen 50,000 schäßt. Von diesen Kandidaten gelangen mindestens zwei mit begründeter Aussicht auf Erfolg in die Stichwahl: Baudin- Bourges und Thiorier- Montluçon, die Wahl Ferrouls scheint auch ziemlich wahrscheinlich. Ob Guesde in Marseille , wo sein sozialrevolutionärer Gegenkandidat, Protot, der 1136 Stimmen erhielt, für die Stichwahl zurücktritt, durchkommen wird, ist den letzten Nachrichten zufolge zweifelhaft geworden, da die Radikalen, die ebenfalls sehr zersplittert, sich auf einen einheitlichen Kandidaten, den Radikalen Gablet, geeinigt haben. Betont muß werden, daß die kollektivistischen Kandidaturen reine Klassenkandidaturen waren, daß also die Zahl der abgegebenen Stimmen keine bürgerlichen Elemente enthält. Weiter sind in der Provinz für Kandidaten, welche sich schlechtweg sozialistisch" nanntent, 3a. 45,000 Stimmen abgegeben worden. Die Mehrzahl der betreffenden Standidaten sind unbekannte Persönlichkeiten, und wir geben gern zu, daß es unter ihnen viele unflare Elemente gibt, deren Sozialismus ein sehr verschwommener ist. Der Umstand jedoch, daß sie ihre Kandidatur überall, sowohl einer boulangistischen, sowie einer bürgerlich republikanischen entgegengestellt haben, läßt immerhin einen Schluß auf das erwachende Klassenbewußtsein der Masse zu."
montanen in die Bewegung fonnte ja bei Manchem eine solche Hoffnung erwecken, die wir freilich wenig theilten.
" In parteipolitischer Hinsicht sind wir, wie gesagt, mit diesem Resultate nicht unzufrieden. Wir sind auch fiberzeugt, daß unseren politischen Gegnern die 24,000 Unterschriften schwer auf dem Magen liegen, wie fie denn auch unserer politischen Polizei ihren freiheitsmörderischen Weg ziemlich übel pflastern. Die Hauptsache aber ist, daß nun das Volk viel aufmerksamer die Maßregeln des Generalpolizeiers betrachten wird, daß es besser aufgeklärt ist über deren Natur und Wesen nnd daß einem spätern, gegen politisch- polizeiliche Maßregeln( resp. politische Straf gejebe) gerichteten Referendum der Boden beffer borbereitet ist."
11
Der Basler Arbeiterfreund" sieht in dem Resultat eiuen nicht zu unterschäßenden Achtungserfolg der schweizerischen Sozialdemo fratie", der ein mächtiger Ansporn ist zu weiterent selbstständigen Vorgehen". Die Partei habe den Beweis erbracht, daß sie von sich aus ,, jezt schon im Stande ist, 30,000 Unterschriften zusammenzubringen, wenn man zu rechter 3eit sich an's Sammeln begibt und nicht, wie es dies Mal der Fall war, die kostbarste Zeit damit vertrödelt, daß man erst den Hans und den Heiri anfrägt, ob vorzugehen fei oder nicht." Bom rein parteitaktischen Standpunkt aus", heißt es dann weiter, ,, möchten wir um feinen Preis, daß die Unterschriftensammlung unterblieben wäre. Sie hat uns werthvolle Lehren geliefert, die man für fünftige Aktionen hoffentlich zu Nuze ziehen wird, so daß wir alsdann gewappneter dastehen.haid i bilanse
Unsere Feinde aber mögen die Verantwortung tragen für das mun bor den Klippen der Volksabstimmung, die ihnen bereits höllische Angst eingejagt hatte, nun glücklich verschonte Gesetz über die Generalanwalt schaft. Wir möchten später nicht an ihrer Stelle stehen, wenn die Weiterentwicklung der politischen Polizei die unansbleiblichen schlimmen Früchte gezeitigt haben wird." Früchte gezeitigt haben wird." lo sbling sid tidist alb sointu
Amerika . Mit welch verbrecherischer Gewiffenlosigkeit in dem„ freiesten Lande der Welt" mit dem Menschenleben um gesprungen wird, wenn es sich um Proletarier handelt, zeigt folgende Notiz des Philadelphia Tageblatt":
"
Wenn es je einen fahrlässigen Mord gegeben hat, dann liegt er welche in der White Ash- Mine in Colorado förmlich
dem Fall der elf Berghäuft worden sind. Es
heißt in dem Bericht:" Der alte verlassene Schacht war 50 Fuß hoch mit Waffer angefüllt gewesen; jest ist er völlig trocken gelegt." Man hatte also in einem Theile des Bergwerks, der offenbar höher gelegen, als die jebigen Wertstellen( jonst hätte er ja nicht auslaufen fönnen), diese große Wassermasse sich ansammeln lassen, die früher oder später einen Ausweg in die fieferen Stollen suchen mußte. Die Gefahr, welche den Arbeitern von dieser Seite beständig drohte, mußte also den Leitern des Bergwerks bekannt sein. Das Verschütten des unbenuzten Schachtes oder das zeitweilige Auspumpen desselben hätte der Statastrophe borgebeugt. Aber es geschah nicht.
Vor dem Eingange zum Schacht haben sich die Frauen und Kinder der Opfer angefammelt. Weinend und händeringend flehen sie die Rettungsmannschaft an, ihr Wert zu beschleunigen. Sie wollen das Gräßliche nicht für möglich halten und hoffen noch immer, daß die Verunglückten am Leben sind und gerettet werden fönnen."
Inzwischen sind die Arbeiten eingestellt worden, weil auch noch in den oberen Gängen des Bergwerks ein Brand ausgebrochen und es natürlich für die Besizer die Hauptsache ist, diesen zu dämpfen und ihre werthvolle Mine zu retten. Man hat daher einfach die Mine ab= gesperrt. Wenn die Arbeiter noch nicht ertränkt waren, so erstickten fie hinterher. Es ist himmelschreiend, was hierzulande sich der Geld= fack straflos erlauben darf. Straflos, allerdings nur vorläufig. Es häuft sich aber gegen ihn eine Schuld an, die einmal bezahlt werden muß!"
: dust is chin
Das walte das zur Erkenntniß gelangte Proletariat.at
bed
1960 Briefkasten
Einen ausführlichen Brief unseres Korrespondenten über die Wahlen im Allgemeinen bringen wir in nächster Nummer. Für heute bemerken wir nur noch, daß wenn auch in Paris und anderen Großstädten die Regierung sich aller Wahlbeeinflussung enthalten hatte, dafür in der Provinz der Beeinflussungsapparat um so eifriger spielte. So heißt es in dem Brief eines französischen Genossen, der in einem nur aus kleineren Städten und Dörfern bestehenden Wahlkreis fandidirte ,, Der von der Staatsverwaltung ausgeübte Druck war beträchtlich. Mein Konkurrent, der offizielle" Standidat, erklärte in öffentlicher Bersammlung, man werde massenweise unter den Beamten aufräumen; man notirte die Beamten, die nicht in die Wahlversammlungen des offi ziellen Kandidaten gingen. Alles, was auch nur von Weitem mit der Regierung zusammenhing, wagte nicht einmal, mich auf der Straße zu grüßen. Die Schullehrer find sehr einflußreiche Wahlagenten auf dem Lande; fie mußten sämmtlich gegen mich wüthen so magidismbl.. Die Wahlkommissarien für das 18. und 20. Arrondissement von Paris haben die für Boulanger und Rochefort abgegebenen Stimmen, weil die Genannten nicht wählbar seien, einfach annullirt; für das 18. Arrondissement wurde damit der Possibilist Joffrin, der nur 5500 Stimmen erhielt, während Boulanger über 8000 erhalten, für gewählt erflärt. Das ist auf jeden Fall ein Faustschlag ins Gesicht des allgemeinen Stimmrechts, den kein Sozialist gutheißen kann, und wenn er Boulanger noch so sehr bekämpft. Doppelten Grund, diese Entscheidung zurückzuweisen, haben diejenigen, die noch vor nicht langer Zeit selbst im Eril waren, und deren NückBlanqui's in Bordeaur und Trinquet's in Belleville wesentlich mit ermöglicht wurde. Anderer Ansicht ist jedoch das Proletariat", das offizielle Organ der Possibilisten. Es begrüßt diese Entscheidung mit " großer Genugthuung". Ist eine ärgere Verblendung denkbar?
1. ,, Die ,, trenzzeitung" veröffentlicht in ihrer Nr. 435 einen Leitartikel unter dem Titel: ,, Ein sozialdemokratischer Antimarrist". In diesem Artikel wird eine Arbeit des Herrn Mag Schlesinger, betitelt„ Die foziale Frage", die dieser in der Boltsbibliothet" veröffentlichte, be= sprochen und in dieser Besprechung behauptet, der Vorstand der sozial- kehr nach Frankreich durch die Aufstellung fog. Unwählbarer" demokratischen Fraktion stehe hinter diesem Unternehmen. Darauf habe ich zu erklären, daß die Boltsbibliother" ein von Herrn Bruno Geiser gegründetes Privat- Unternehmen ist und der Vorstand der sozialdemo= ratischen Fraktion in gar teiner Beziehung zu derselben steht. Die übrigen schiefen und unrichtigen Urtheile, die der Artikel enthält, will ich unerörtert lassen. Nur eine Behauptung sei noch be= richtigt. Herr Mag Schlesinger, der Verfasser der erwähnten Arbeit, gehört nicht zur sozialdemokratischen Partei, es fallen also auch alle Stombinationen, welche der Artikel der Streuzztg." an diese Voraussetzung knüpft, in sich zusammen. Dresden - Plauen, 19. Sept. 1889.
A. Bebel"
2. ,, Die ,, Kreuzzeitung " veröffentlicht in ihrer Nummer vom 18. d. M. einen Artikel, betitelt:„ Gin sozialdemokratischer Antimarrist". Dieser Artikel, welcher mir erst jest, nach meiner Nückkunft aus Paris , zu Ge ficht gekommen ist, nöthigt mich, als Verleger der Volksbibliothek des menschlichen Wissens", zu der Erklärung: op 1) Daß die„ Voltsbibliothek" mit der Fraktion der sozialdemokra= tischen Partei, überhaupt mit der Partei als solcher, niemals in Verbindung gestanden hat; ist and bislio sid
2) daß ich den Verlag der Voltsbibliothek" lediglich aus Familienrücksichten übernommen habe; und daß and somnis
3) die Aufnahme der Schlesingerschen Schrift, wie bereits vor Monaten von mir erklärt ward, ohne meine Zustimmung erfolgt ist, und daß ich das Weitererscheinen verhindert haben würde, wenn dies juristisch zulässig wäre.
Die albernen Schlußfolgerungen der Kreuzzeitung " fallen hiermit in sich selbst zusammen.
W. Liebknecht."
Um Mißdeutungen vorzubeugen, bemerken wir ausdrücklich, daß diese Zurückweisungen der Person des Herrn Schlesinger gelten, sich auf deffen erbärmliches politisches Verhalten beziehen. Eine Kritik von Marg zu verpönen, fällt unsern Genossen nicht im Traume ein. Dazu find sie viel zu große Verehrer des großen Denkers. Aber, ob er für oder gegen Marr schreibt, ein Mann wie Herr Schlefinger hat nichts zu suchen in Organen, die von Parteigenossen für Parteigenossen herausgegeben werden.
Der Sieg der Londoner Dockarbeiter hat ihre holländischen Kameraden aufgerüttelt, die um keinen Deut besser gestellt sind als jene. In Rotterdam streifen die dortigen Hafenarbeiter um Lohnerhöhung und etwas bessere Arbeitsbedingungen. Auch sie finden im Publikum vielfach Sympathien. Regierung und Polizei dagegen legen den Arbeitern Schwierigkeiten in den Weg, wo sie nur können. Unsere holländischen Genossen treten mit Feuereifer für die Sache der Streifenden ein, ohne sich jedoch in den Vordergrund zu drängen. Es geschah durchaus im Ginverständniß mit ihnen, daß die Streifenden erklärten, als solche mit keiner Parteirichtung identisch zu fein. Dies zur Widerlegung der von der Bourgeoispresse tolportirten Lüge, die Streifenden hätten die Hilfe der Sozialisten zurückgewiesen. Mehr über den Streit in nächster Nummer.
Schweiz . Unsere Genossen haben die zur Veranstaltung einer Volksabstimmung über den eidgenössischen Generalanwalt nöthigen 30,000 Unterschriften nicht ganz zusammengebracht. Es waren beim Zentralfomite in Bern bis zum Schlußtermin im Ganzen 24,845 Unterschriften eingegangen, die sich nach dem Schweizerischen Sozialdemokrat" auf die einzelnen Kantone wie folgt vertheilen:
"
Aargau 419, Appenzell A.-Mh. 663 Appenzell J.-Rh. 79 Baselstadt 1128, Baselland 896, Bern 4193( wovon die Stadt etwa 2000), Freiburg 730, Genf 575, Glarus 657, Graubünden 895, Luzern 1666, Neuenburg 345, St. Gallen 2036, Schaffhausen 352 Schwyz 550, Solothurn 1157, Tessin 41, Thurgau 314, Uri 178, Waadt 191, Wallis 69, Bug 962, Zürich 6750. Unbescheinigte 247. Geftrichene ( mit Unrecht) gegen 450. Total 24,845 Unterschriften.
Bedenkt man, daß nach den etwas langen Vorverhandlungen für die eigentliche Sammlung nur wenige Wochen Zeit geblieben waren, und daß selbst von den auf der äußersten Linken stehenden bürgerlichen Demokraten gegen fie Stellung genommen wurde, daß dagegen das Gros streder Liberalen", Freifinnigen"," Radikalen", und wie sich die bürgerUnverzeihlich., Da der Angeklagte, welcher auf Grund des Gesetzes über die Unfallversicherung eine monatliche Rente von 66 Mt. bezog( was ihn nicht abgehalten hat, Sozialdemokrat zu sein. Redaktion.)"" also zu lesen in den nationalliberalen„ Oberhessischen Nachrichten".
Dieser Satz ist der knechtischen Gesellschaft werth, für die der Wahlspruch Weß Brot ich ess', des Lied ich sing" politisches Dogma ge= worden. Daß die Unfallrente kein Gnadengeschent, sondern eine recht liche Verpflichtung gegenüber dem in seiner Erwerbsfähigkeit geschädigten Arbeiter ist, macht für sie nichts aus. Die Unfallversiche= rung ist staatliches Gesez, und der Staat das ist die Regie rung. Von Rechtswegen haben Leute, die der bestehenden Regierung Opposition machen, überhaupt keinen Anspruch auf den Schutz der Gesetze.
lichen Mittelparteien sonst noch nennen mögen, geradezu fanatisch gegen fie hezten und an einzelnen Orten sogar zu terroristischen Mitteln griffen, fie unmöglich zu machen, so wird man das Resultat immerhin noch als ein günstiges betrachten dürfen. Das ist auch die Ansicht unserer schweizerischen Bruderorgane.
Für die erste selbstständige politische Attion der sozialistischen Arbeiterschaft schreibt der Schweiz . Sozialdemokrat" ist das ganz befriedigend, obgleich wir freilich bedauern, daß nun der eidgenössische Oberpolizeiinspektor nicht vor die Volksabstimmung tonenen soll. Die Berichte der Blätter in den letzten Tagen über ein Gintreten der Ultra
*) Eine große Zahl der hier Genannten waren Delegirte am Kongreß der Vereinigten Sozialisten".
Minak souls
der Redaktion: Briefe und Einsendungen erhalten aus: Ber lin , Burg, Königsberg, Leipzig , New- York . Landwehrmann: In nächster Nummer. Gruß. Roderich: Bf. erh., wird besorgt.
der Expedition: J. Schkr. Rabch.: Fr. 2. 25 Ab. 4. Qu. erh. Fbchr. Drieden.: Fr. 2. 25 Ab. 4. Qu., Fr. 1. u. Fr. 1.von Bußengelder für d. Dortmunder Bergarbeiter erh. G. Einbrth. A'fihl: Fr: 2. Ab. 4. Qu. erh. E. Pgr. Rsbch.: Fr. 2. 25 Ab. 4. Qu. erh.
dor
Genossen i. New- Haven :( Doll. 19. 48) 4 Pfd., durch J. Bollenfänger gesammelt, für den Wahlfond dankend erhhalten. Warum machen Sie die Postordre auf London E. E. zahlbar, statt auf die Kentish Town Postoffice N. W.? Lesen Sie doch unsre Befanntgaben in Nr. 4 u. 14 d. G.! Hlg. Josef: Ad. It. Notiz vom 19. gelöscht u. am 21/9 bfl. berichtet. D. B. 3. 3. Dn.: Wir fönnen indirekt unterwegs Befindliches nicht so leicht anhalten, wie Sie zu glauben scheinen. Einsendung einer Referenz wäre wegen gewünschter Fortsetzung sehr in Ihrem Interesse. Dtsch. Soz.- Club Paris : Bf. b. 29. u. 30/9 hier. Ad. gelöscht. Hoffentlich bedeutet Vereinigung hier Bermehrung, nicht Verminderung. Nota richtiggestellt. Xanthias: Bf. v. 26/9 treuzte mit legter Bff.- Notiz u. befizen wir Alles Weitere einschließl. der ganz gediegenen Jungen" im Silberhaupt. Weit. am 28/9 it. 1/10 bfl. Aufftlg. v. 30./9. hier. Alles Angedeutete werden entſpr. einrenken. M. M. Betr. bestellt. Lionel Bf. v. 26/9 frenzte mit unf.
Nachrichten. Weit. bfl. am 30/9. 29/9 kreuzten. Weiteres folgt. geord. u. bfl. am Weiteres geo D orige b. 94, zotite to cut 309 31. benum. Schützen: Nachr. v. 27/9 hier. Avisirtes erwartet. Bitllg. 2c. notirf. Muth u. Straft: Nachr. v. 25. notifizirt u. am 30/9 beantw. Nübezahl: Adränderg. bewirkt. Weiteres wird sich einrenten. Alter Rest war damals geordnet. Saldo 2 betrifft Laufendes bis Ende des 2. Dn. sofort Betermann: Nach Gingg. d. Anfrage v. 24. wurde betr. Dkſchft. fofort reflamirt u. Bestllgn. vorgemerkt. Nachr. v. 28/9 gleichfalls hier. Bl. Weiteres. H. Rpprcht. Mspth.: Soweit thunl. besorgt, wie bff. am 3/10 berichtet. A. B. Msn.: Mt. 3. f. Ab. 4. Qu... erh. Weiteres in nächster Nähe bequemer zu haben. E. C. Lg.:
Mt. 5. Ab. 4. Qu. u. Schrft. erb. Ad. u. Billg. notirt. P.-A.-gr. Prot. Heft 2 2c. 3. 3. nicht in Aussicht. A. Grr. Charlton: Sh. 1.6 f. div. Expl. S. erh... Weiteres nach Wunsch. W. H. 38.: Mt. 3. 3. Ab. 4. Qu. 11. Schft. erh. Dr. G. A. P.: Mt. 4. 40 Ab. 4. Qu. erh. u. Ad. F. vorgemerkt. Rth. Holländer: Mt. 4. Ab. 4. Qu. 2c. erhalten. Alter Freund, wir müssen leider mit dem Plazreisenden Schwubber auffeufzen:" übscher Gedanke, aber et fommt annersch", wie bfl. ersichtl. Gruß! Rth. Postmstr.: H. beharrt bei seiner Angabe. D. ist wegen Dfschft: nun 3mal bombardirt, bfl. Weiteres. Rth. Schwefelbande: Mt. 25. a Cto. Ab. 2c. erh. u. Bstllg. 2c. not. Drichft. erst von 2. Aufl. lieferbar. Bf. f. J. A. Fortin. Amstdm.: Bitllg. folgt. Bitten die L. Fr. Presse" fünftig direkt zu bestellen. Wohlgemuth: Mt. 100a Cto. Ab. erh. Adr. eingerenkt u. Bitllg. not. F. Sgl. Glasgow : Shl. 4. Ab. 4. Qu. 89 und 1. Qu. 90 erh. Tschech : Mt. 8. 20 Ab. 4. Qu. 1. a Gto. erh. Hoffentl. reißt diesmal der Faden nicht wieder auf 3 Jahre. Natürl. ist C. Sch. noch immer der alte Philou. Bft. Näheres abgegg. Nth. Fenster: Mt. 100 a Cto. Ab. 2c. erh. u. Dtschftbstllg. 2c. not. Erfst. u. Spbrg.: Mt. 16.10 f. Schft. u. Ab. Qu. erh. Adr. not. Weiteres nach Wunsch. u. Hier: Shl. 2. Ab. 4. Qu. erh. Romanus D.: Mt. 50
-
-
wer beka
pic Mr.
to f
Shi
des
Bod
189
500
39
De
Vet
ihn
Don
ein das
lich
zwe mel
offe
nich
Les
die
wir
Vö
Na
den
steh
wo
jede
fo
den
Kri
10
516
1130
gen
tion
Kri
Ten
hör
Ber
Do
430
900
Gef
jene
dan
einz
835
20
schre
Wa
1,70
Trin
lang
waff
bildi
Nati
fich
Dest
Nuß
Krie
m a
juni
went näh
Ver
unte
mur
Wir
Krie
11
Hein
maj
zur
For
diefe
Zeri
vati
Der
biete
darc
zuich
icha
Ent
E. Stgr.
ichri
Feu
Min
ipi
a Cio. Ab. u. Schft. erh. u. Adr. notirt. Erfragtes soll längst besorgt fein. Unbegreift. wo's fehlt. P. Fichr. Ldu.: Shl. 2. Ab. 4. Qu erh. Cowie u. C. London: Shl. 2. Ab. 4. Qu. erh. Rufus M. 2. 20 f. Bilder. Wir vertrauen Ihrer Zusage, hoffen aber, daß unser Harren ohne Beschneidung belohnt wird. Arabi Pascha : Ihre Vorhalte haben wir längst und mit derselben Illustration an die geeignete Adra gerichtet, Adr. not. Bfl. mehr. Nth. Hans: Dtschftbstulg. not. Lfrg. t. erst von 2. Aufl. folgen. Schippe Mt. 200- a Sto. Ab. erh. Hlg. Josef: Mt. 74- a Cto. b. 2c. erh. u. Mt. 6 p. Ggr. gutgebr. G. St. J.: Mt. 440 Ab. 4. Qit. erh. Dentschft. folgt.. E. B. Szg.: Mt. 2 f. Schft. 2c. erh. Bfl. mehr. E. B. Lg.: Now Mt. 3 26. 4. Qu. erh. u. Adr. 2c. not. Ch. Dwd. Glasgow: Pfd. Strf. 1.5.- a Cto, Ab.zc. erh. Nth. Peter: Bstllg. It. Vorl. 29/9 not.
Printed for the proprietors by the German Cooperative Publishing Co. 114 Kentish Town Road London N. W.
in 20
leiſte
Gebi
frühe
gezog
5000
ipeier
defter
der
teit
Gefd
Dan
nur