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Die vom Schweizerischen   Bundesrath einberufene- Konferenz für die Internationale Fabrikgefengebung hat, nach einer Mit­theilung des katholisch- sozialistischen Nationalrath Decurtius im ultramontanen Luzerner Vaterland" wenig Aussicht, zustande zu kommen.Bon allen auf das Frühjahr 1890 eingeladenen Mächten babe nur Belgien   geantwortet, dieses freilich in zustimmendem Sinne. Die leitenden Staatsmänner Europas   seien namentlich auch ob des Bariser Sozialistentongresies verschnupft, welcher die internationale Fabrikgesezgebung zu seiner Parole gemacht habe. Dazu bemerkt der St. Galler Stadtanzeiger":

Das ist wieder einmal ein heiterer Standpunkt. Wenn also die Sozialisten auf den Pariser Kongressen( denn es fanden bekanntlich 3wei folche statt und nicht bloß einer) den Beschluß gefaßt hätten, fte wollten nichts von der internationalen Arbeiterschutz- Gesetzgebung wissen, es sei nichts mit derselben, sie sei parlamentarischer Schwindel und helfen könne nur die blutige Revolution, der gewaltsame Umsturz der heutigen Gesellschaft, dann hätten Bismarck   und Kompagnie bei der Konferenz mitgemacht. So aber wollen sie nicht in dem Ding fein.

Und das soll man den Herren glauben? Als ob sie nicht wüßten, daß die Idee der internationalen Fabrikgesetzgebung nicht sozialistischen Ursprungs ist. Als ob unser Bundesrath daran dächte, darum mit den Sozialisten gemeinsame Sache zu machen, weil er den Gedanken zu verwirklichen versucht. Als ob nicht die Apostel des gewaltsamen Um fturzes im allgemeinen und die Anarchisten im besondern die deutschen Sozialdemokraten eben gerade deswegen aufs heftigste bekämpfen, weil diese mit aller Energie für die internationale Fabrikgefeßgebung ein­gestanden sind und derselben so in der Arbeiterwelt zum Siege vera holfen haben. Zum Dank dafür, daß die Sozialdemokraten mit Auf­bietung aller Sträfte, trotz aller ihnen Tag für Tag zugefügten Unbill, für die friedliche Fortentwicklung unserer gesellschaftlichen Zustände ein­treten und daß sich so der Pariser Sozialistenkongreß zu einer gründ­lichen Niederlage der Anarchisten gestaltete, weist man nun die inter­nationale Arbeiterschutzgesetzgebung schroff von der Hand.

Mit den Sozialdemokraten will man also keine Gemeinschaft haben, dafür aber mit den Anarchisten. Wohin das führen muß, lehrt die Geschichte auf jedem Blatt. Wer wollte jedoch den Machthabern der Erde zumuthen, daß sie von der Geschichte etwas I ernen sollten." Nun, wer nicht hören will, muß fühlen. Inzwischen mögen die Arbeiter aus der Weigerung der Machthaber, für den wirksamen Arbeiterschutz etwas zu thun, eine Aufforderung herauslesen, um ihrerseits sich tüchtig zu rühren. Klopfet an, so wird Euch aufgethan.

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Bei uns werden solche Geseze nicht blos erlassen, sondern wenn fie einmal verkündet find auch streng durchgeführt" fo er­tönt es regelmäßig aus dem Munde der Bismarcke der Buhl, der Helldorf und wie die Wortführer und Agenten des kapitalisti­ schen   Ausbeuterthums sonst noch heißen mögen Sobald die Frage des internationalen Arbeiterschues auf der Tagesord­nung steht. Mit diesem Einwand wollen sie die beschämende Thatsache beschönigen, daß in Deutschland   der gesetzliche Arbeiterschutz weit hinter dem anderer Länder zurück ist. In Wirklichkeit ist es nichts als erbärmliche Heucheleidenn die Strammheit" und Pflichttreue" der deutschen Behörden hört da auf, wo der Geldsack und seine Interessen in Frage kommen. Da werden, wenn's den Geldsack geniren würde, die spikestent Ohren taub, die schärfsten Augen blind. Wir lesen im Sächsischen Wochenblatt"

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Pulsniz. In der mechanischen Bandweberei von Nanimer Söhne Kurzem der 11jährige Schulfnabe Tille in die Appretur Maschine, wobei ihm von der rechten Hand sämmtliche Finger halb weggerissen wurden. Daß der Fabrikant Rammer Kenntniß von der Ungefeßlichkeit hatte, welche er durch die Beschäftigung von Kindern unter 12 Jahren beging, beweist, daß er nach diesem Unglücksfall die Minderjährigen fortschickte. Es verdient so ein junger Fabrifftlave bei zirfa 80stündiger Arbeit 1 Mark bis höchstens 1 Mart 50 Pf. Nicht genug, bag bieje, Schuffinder ihre freien Stunden opfern müffen, auch ihre gefunden Glieder müssen sie deit Geldfacsinteressen der Fabrikanten preisgeben, einfach, weil wegen des geringen Verdienstes der Eltern noch auf die paar Pfennige der Kinder gewartet wird. Die Gewerbe­ordnung wird hier von dem Fabrikanten meist nicht be= achtet, denn sämmtliche jugendliche Arbeiter unter 16 Jahren ar= beiten hier am Orte länger als 10 Stunden." Und die Polizei überwacht die Arbeitervereine!"

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Dem Tod als Herrscher ist jetzt der Tob als Erlöser gefolgt. Unfere Leser erinnern sich der famosen Zurückweisung des Bräuscher'schen Bildes Mors imperator" feitens der Ausstellungs­Kommission der Berliner   Künstler. Was den Priestern Apollo's Recht ist, ist den Priestern Jesu billig, dachte der Gemeindekirchenrath der St. Georgengemeinde in Berlin   und erklärte, daß folgende Inschrift auf einem Grabdenkmal

" Ich glaube an einen Erlöser

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an diesen muß jeder Mensch, Sit welcher Stonfession er angehören mag, glauben und das ist der Tod; er erlöst von allen Nebeln.".

dem Bekenntniß unserer evangelischen Kirche und der Gemeinde, auf Deren Kirchhof das Denkmal errichtet ist, gefliffentlich widerspricht und daher zu beseitigen" fei.

Schade, daß man diesen fanatischen Kezerrichtern nicht, ihrem ,, Be­fenntniß" gemäß, etliche llebel nach ihrem Tode an den Hals wünschen kann, oder die schlimmste aller Strafen: das ewige Leben".

So ist's Recht: nur heraus mit der Wahrheit. In Cleveland  , lesen wir im Phil. Tageblatt, tagte dieser Tage einer der unzähligen amerikanischen   Orden, derjenige vom heiligen Andreas". Dabei wurde auch über die Arbeiter frage diskutirt und dem Bericht des Anzeigers zufolge wandte sich dabei ein Dr. Holland von St. Louis   gegen die vom Atheismus und Unwissenheit erzeugte" Phrase: Alle Menschen sind gleich geboren". Die Jdee, daß Gott alle Menschen gleich geschaffen habe, sei dem Aberglauben und der Un­wissenheit längst entschwundener Zeiten entsprungen. Es sei das Gesetz Gottes, daß Einzelne mehr sein sollen als Andere, und aller Anarchismus, Kommunismus   und Atheismus der Welt könne dieses Gesetz nicht ändern. In den Vereinigten Staaten   werde der Grundsatz der Gleichheit aufrecht erhalten und Politiker und Beamte hätten nicht den Muth, die Wahr­heit zu sprechen, weil die niedrigen Klassen der Gesellschaft das Stimm­recht befizen. Er flehe den Himmel an, daß wenigstens die Geistlichkeit sich von der Furcht vor dem Stimmrecht nicht einschüchtern lasse". Soweit dieser Doktor. Was er da auszusprechen wagt, das denken die ,, besseren Klassen" durchweg, nur wagen sie es nicht, offen zu sagen. Die Idee, daß alle Menschen gleiche Rechte haben sollen( denn so ist doch die etwas ungeschickte Phraseologie der Unabhängigkeitserklärung gemeint), ist den Leuten, welche mit dem goldenen Löffel im Munde zur Welt ge­kommen, ein Greuel. So lange noch dieser Say so ausgelegt werden fonnte, daß damit bloß die Gleichheit vor dem Gesetz  " verstanden wor­den sei, focht er die ,, besseren Klassen" nicht besonders an. Aber jetzt, da die Massen sich anschicken, ihn zur Begründung ihres Rechtes auf einen Antheil an die Herrlichkeiten dieser Welt geltend zu machen, möchte man ihn am liebsten aus der Welt schaffen. Rückwärts, Don Rodrigo, ist die bok ondo Losung. Aber es geht nun einmal nicht mehr!

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Wir haben diesen Bemerkungen unseres Bruderorgans nur den einen Wunsch anzufügen: Möchten doch alle, die wie dieser Dr. Holland denken, auch so ehrlich sein wie er. Es stünde um Bieles   besser.

di: rodnos

Ju fortschrittlichen Zeitungen spukt jeßt ein Artikel, betitelt: Sind alle Arbeiter Sozialdemokraten?" Der Verfasser

Weltkrieg entfachen werde. Gine boulangistische Republit, die Deutsch­ land   und Italien   angreift und den großen Staatsmännern des Drei­bunds Gelegenheit gibt, den Weltfrieden gegen die revolutionäre Mo­narchte zu beschützen und der Gueuse dem Bettelmensch Republik den Garaus zu machen das wäre für unseren Eisenstirn

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winnen. Das ist nun ein dicker Irrthum, der dem fortschrittlichen! wunde empfangen und in ihrem Todeskampf den so heiß ersehnten Artikelschreiber arge Enttäuschung einbringen wird. Die fortschrittlichen Arbeiter, die heute schon in ein paar Droschken zu packen sind, werden sehr bald noch dünner gesät sein. Wie die Lage der Dinge heute ist, muß jeder denkende, zum Klassenbewußtsein erwachte Arbeiter Sozialdemokrat werden, er mag wollen oder nicht; die anderen sind vorläufig ,, Stimm­vich der reaktionären Parteien. Wer so weit kommt, nicht mehr Stimmvich" fein zu wollen, und sich von den reaktionären Parteien abwendet, der bleibt auch nicht auf dem halben Weg der Opposition stehen, sondern geht gleich den ganzen Weg zur Sozialdemokratie, der ganzen Partei. strong red said aid of toin opda

Wenn die Könige bauen 2c." 61 Generale und 153 Stabs­Offiziere sind im vorigen Jahre pensionirt worden. Mit ver­schwindenden Ausnahmen nicht aus Altersschwäche, sondern weil das neue System, das der neue alte Frig" eingeführt, angeblich neue Sträfte erfordert. So hat der deutsche Steuerzahler auf jeden Fall einen Vortheil von demselben; er darf jährlich etwa eine Million für Nichts ausgeben.od in balsisid means sju std sdn spulgsami tibiit noismilja od molio soll nad Die Beschäftigung von Kindern und Minderjährigen in Fabriken greift im Lande der Sozialreform in tolossalem Maße um fich. In Preußen allein hat sich die Zahl derselben feit 1880, also in acht Jahren buchstäblich verdoppelt. Man höre mur: neinsuno 1: Es wurden in Preußen beschäftigt: inpalad sidd Rinder andjugendl. Arbeitershe männl. weibl.

1880 fito $ 158.

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54,715 85,813 104,239 Hierzu kommen noch das Königreich Sach i en mit 11,009 stindern ( also noch mehr wie Preußen!) und 27,052 jugendlichen Arbeitern und Süddeutschland   mit 3605 Kindern und 32,997 ingendlichen Ar­ohne die thüringischen Industriestaaten und die

beitern, so daß bereits ahlen uns fehlen, Deutschland   im Jahre 1888

Hanjaſtädte, für die die

mit einer Armee von 178,901 tindlicher und jugendlicher Fabritarbeiter von der Kinderarbeit in der Hausindustrie ganz zu schweigen aufmarschirt. imle mod

D, wir marschiren an der Spize der Sozialreform!

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Alle Schuld rächt sich auf Erden. Die ungeheure Unver­frorenheit, mit welcher sich vor drei Jahren in den Vereinigten Staaten  " im Prozeß der Chicagoer   Anarchist en Staat und Behörden über alle Geseze hinwegjeßten, hat fürzlich ihre Frucht getragen, die den Vertretern des Gesezes sehr unangenehm wurde. Unsere Leser werden seinerzeit von der Ermordung des Frisch Amerikaners Dr. Cronin durch seine politischen Gegner gelesen haben, sowie, daß die muthmaßlichen Mörder, Coughlin und Burcke, bereits eingebracht sind und vor die Jury gestellt werden sollen. Um nun das Beweismaterial gegen die Genannten zu entfräften, brach vor etwa drei Wochen ihr Ver= theidiger mit noch drei Personen in das Häuschen, in dem der Mord geschehen, ein und schnitt sich mit Gewalt die Blutflecke aus der Wand und aus dem Fußboden aus. Da der unverfrorene Rechts= anwalt" dazu natürlich nicht das geringste Recht hatte, beabsichtigte ihn der Besizer des betreffenden Hauses wegen Naubes einstecken zu laffen, aber lesen wir im Chicagoer   Vorbote" Herr Forrest ist nicht umsonst ein geriebener Kriminalanwalt und darum erklärte der Einbrecher mit der größten Gemüthsruhe von der Welt: ,, Ja, es ist wahr, daß ich eingebrochen und daß ich einen Naub begangen habe, aber dazu habe ich ein wohlverbrieftes Recht. Leset nur die Berichte des Obergerichts von Illinois  ; da findet ihr in Band 122 auf Seite 232 eine Entscheidung des höchsten Gerichtshofes unseres Staates, des In­halts, daß die Polizei vollständig im Rechte war, als fie am 5. Mai 1886 in die Geschäftsräume der Arbeiter- Zeitung  " eindrang und Beweismaterial" gegen Spies und Genossen raubte. Nun habe ich nur genau dasselbe gethan, was damals der Staat that: ich habe für meine Zwecke Beweis material gestohlen. Und was dem Einen recht, ist dem Andern billig. Also wagt es nur, mich zu ber­flagen; ich berufe mich auf die Entscheidung des Obergerichts für den Staat Illinois   in Sachen Spies und Genossen.

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Auch darauf weist jetzt der unverfrorene Rechtsmensch" und zwar, traurig wie es ist, mit vollem Rechte hin, daß die gesammte Chicagoer   Presse den verfassungswidrigen Einbruch der Polizei in der Arbeiterzeitungs- Offize zur Zeit als einen durchaus geseglichen Att vollständig billigte und guthieß.

So finden fich der Staatsanwalt und seine Hintermänner in der Presse im Voraus vollständig schachmatt gesezt, wenn sie nicht zugeben wollen, daß das Eindringen der Polizei, unter Anführung des Gesell­schaftsretters Grinnell in die Offize der Arbeiter- Zeitung  " die frechste Gesetzes und Verfassungs Verlegung war, welche die Rechts­geschichte der Vereinigten Staaten aufzuweisen hat.

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So rächt sich alle Schuld auf Erden! Der Knabe Forrest fängt an fürchterlich zu werden für die herrschende ,, Ordnung".

Was es doch für sonderbare Käuze gibt. Da lesen wir: Es geht ein großer freier Zug durch die Regierungsweise und die politischen Anschauungen unseres jungen thatkräftigen Saijers." Es find Startellblätter( z. B. die Kölnische Zeitung  " und das Leipziger Tageblatt  " in seiner Nummer vom 8. v. Mis.), welche dies schreiben. Ein freier" großer" Zug! Die Freiheit" besteht wohl darin, daß alle deutschen   Gefängnisse mit politischen Verbrechern gefüllt sind, daß die Hälfte der deutschen   Reichsbürger unter Ausnahmegeseze gestellt ist, daß die Polizeiwirthschaft, mit ihrem Gefolge von Denunzianten­und Spizelthum, so ausgedehnt und auf die Spize getrieben ist, wie in der modernen Geschichte bisher nichts auch nur annähernd Aehn­liches erlebt worden. Und die Größe" besteht wohl in der Zahl der Revuen und Paraden, welche der thatkräftige Kaiser" schon abgenom men, oder der Prunttafeln", an benen er theilgenommen hat?

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Doch wozu sich mit solch byzantinischem Blödsinn beschäftigen? Man fönnte am Ende denken, das sei eine besonders starke Leistung, und dies ist doch keineswegs der Fall. Derartiges ist jeden Tag in neun Zehnteln sämmtlicher deutschen Zeitungen zu lesen. Wir sind den alten Byzantinern längst über, wie wir das französische Bas- Empire des Louis Bonaparte   längst in Schatten gestellt haben. Wenn wir fagen, daß wir an der Spize der Zivilisation marschiren", so ist das teine windige Phrase.

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Ein Angstprodukt erheiterndster Gattung theilt die Chem­niger Preffe" mit. Dasselbe lautet:

Oeffentliche Erklärung. Die unterzeichneten Mitglieder des Vereins tanzberechtigter Wirthe im Bezirke Chemniz- Land erklären hiermit öffentlich, daß sie fortan ihre Räume zu öffentlichen politischen Versammlungen gleichviel welcher Partei nicht abgeben. Am

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1. Oktober 1889. Der Verein tanzberechtigter Wirthe im Bezirk Chemniz­Land,"

Dazu bemerkt das Organ der Chemnizer Arbeiter:

Daß unter den gegebenen Verhältnissen die Arbeiter, und auf diese und ihre Groschen" ist doch dieses Angstprodukt abgesehen, sich hüten werden, auf diesen Zopf zu beißen, können sich doch die tanzberechtigten Wirthe" denken. Man weiß ia und die gegenwärtige Landtags­wahlperiode hat es ja bewiesen daß Kartell gar keine Wähler­versammlung abhält und die Deutschfreisinnigen ebenso, also ist das ganze Manöver nur auf die Sozialdemokraten abgesehen. Ob die Tanz­des kindlichen Glaubens sind, die Arbeiter feien so be= schränkt, das daß es Leute gibt, welche immer noch auf die Dummheit Anderer spekuliren. Wären die Tanzberechtigten" auf dem Dorfe bisher schon parteilos gewesen, dann könnte es möglich sein, daß sie Glück hätten mit ihrer Erklärung". Aber so! Nun, die Arbeiter werden es hoffentlich, abwarten fönnen, wie die Zukunft sich gestaltet. Vertrauens­duselei gibt es nicht mehr.". bbind

Anonymus, ſchade, daß er sein Licht unter den Scheffel gestellt berechtigten bat einsehen zu können? Wan   ſollte gar nicht denken,

kommt unter dem Aufwand vieler Gelehrsamkeit und großen Scharfsinns zu dem tröstlichen Schluß, daß die Frage mit Nein zu beantworten fei. Ei der Tausend! Wozu die erschreckliche Abquälerei? Er hätte das weit leichter haben können. Statt mit schweißtriefender Straftanstrengung ein offenes Thor einzustoßen, hätte er bloß zu lesen brauchen, was wir Sozialdemokraten über Wahlen und Wahl­betheiligung schon hundertmal geschrieben haben, nämlich, daß die Mehrzahl der Arbeiter zu ihrem und unserm Schaden noch nicht fozialdemokratisch ist sich aber auf dem besten Wege befindet i es zu werden. Sind nun auch in der Hanptsache mit dem Verfasser fenes Artikels einverstanden, so müssen wir seinen Schlußfolgeringen allerdings entgegentreten. Der Herr meint, die Arbeiter, welche micht Sozialdemokraten find, wären für die Fortschrittspartei zu ge­

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Aus Deutschland  , den 10. Oktober. Die franzöfifchen Wahlen sind unseren Reaktionären gar nicht nach Wunsch ausgefallen. Sie hatten wirklich an ihren Boulanger geglaubt, und sich der sicheren Hoffnung hingegeben, daß die Republit, wenn sie auch nicht sofort beim ersten siegreichen Ansturm ihrer Feinde zusammenbreche, doch die Todes­

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die Erlösung aus allen Nöthen gewesen. Die Vorbereitungen waren auf's Beste und auf's Vollständigste getroffen. Fielen die französischen  Wahlen gut aus, d. h. so, daß das Kriegsgespenst losgelassen werden fonnte, dann wäre sofort die Auflösung des deutschen Reichstags er= folgt und die Neuwahlen unter dem Zeichen des Kriegsschreckens vor­genommen worden. Eine Hurrahmajorität war dann gewiß und Eisen­stirn wieder der Herr der Situation. Es ist aber anders gekommen. Der Charakter der französischen   Wahlen ist so eminent friedlich, daß auch der simpelste Philister es begreift, und die Herren Kartellbrüder, als sie bei der soeben beendigten Erjazwahl im Wurzener Reichs­tagswahlkreis den Kriegswauwau aufmarschiren ließen, das überflüssige Möbel sofort wieder einpacken mußten.

( Der Sieg der Republik   war ein schwerer Schlag für die internatio nale Reaktion; das mußten auch diejenigen unserer Genossen zugeben, welche durch die geringen Erfolge der französischen   Sozialdemokratie um eine Hoffnung betrogen worden sind.

Wie immer in solchen Fällen, sucht die Reaktionspresse die unbequemen Thatsachen aus der Welt zu lügen, und während die zwei Bieder­männer Bismarck   und Waldersee   hinter den Koulissen auf einander lospauden, so gut sie nur irgend können, müssen die Regierungsblätter dem deutschen   Michel vorsingen, was wir Deutsche   doch für eine feste Musterregierung haben, und wie drüben in Frankreich   Alles drunter und drüber gehe, bis zuletzt der Revanchekrieg" als lezte Planke des Heils übrig bleibe.

Freilich, die Begründung" der 250- Millionen- Anleihe für Militär­zwecke wird ihre Schwierigkeiten haben. Indeß die Majorität ist ja gut dressirt.

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Die Wurzener Nachwahl hat uns eine kleine Schlappe ge­bracht. Die Deutschfreisinnigen, die einen populären Lokalkandidaten hatten und geschickt operirten, haben viel Stimmen gewonnen, die Sozialdemokraten dagegen haben nur in den Städten gewonnen, auf dem Lande aber verloren, was ganz wesentlich dem Umstande zuzu= schreiben ist, daß ihr Standidat der bisherige hatte abgelehnt dem Kreise unbekannt war, und, dank der Saalabtreibung nicht viel Gelegenheit hatte, sich den Wählern vorzustellen. Der frühere fozialdemokratische Standidat gehörte dem Kreise an, war bei allen Wahlen seit 1874 aufgestellt, und erfreute sich einer großen Popularität. Ein Kandidatenwechsel ist immer gefährlich besonders in einem vor­herrschend londlichen Wahlkreis, wie dieser es ist. Bei der nächsten Wahl werden diese ungünstigen Mämente in den Hintergrund treten.

Nachruf. Am Dienstag, den 8. Oftober verstarb in Lunzenau  ( Sachsen  ) im jugendlichen Alter von 35 Jahren Dr. Max Vogler  , ein begabter Schriftsteller und Dichter, der, wenn er auch nicht als Parteimann hervorgetreten ist, doch voll und ganz den Grundsäßen der Sozialdemokraten anhing und für die Partei der Enterbten wirkte, wo und wie er nur konnte. Seine Beerdigung erfolgte unter außerordent­lich starker Theilnahme von Seiten der Arbeiterschaft Lunzenaus und Umgegend, als auch vieler auswärtiger Vereine. Liebknecht sprach die Grabrede.

Es ist hier nicht der Ort, die literarischen Verdienste des Verstorbenen zu würdigen, dem Vertreter der Sache des Proletariats ruft auch der " Sozialdemokrat" nach: Ehre Deinem Andenken!

Aus Dänemark  . Kopenhagen  , Anfang Oktober. Dieses Jahr scheint ein Wahlfahr" zu sein, denn auch hier sind die Neu­wahlen zum Reichstage in Sicht.nldung mis

si Wer die Wahl hat auch die Qual", das zeigte nicht allein Frank­ reich   mit seinen Vielkandidaturen und unberechenbaren Parteigrup­pirungen, sondern auch unser Ländchen.

Wenn man die bürgerlichen Parteien als impotent" bezeichnen kann, weil sie nach Verwirklichung ihrer Forderungen als fertig" von der politischen Schaubühne abzutreten haben, so könnte die politische Berfahrenheit der bürgerlichen Elemente wie sie fast überall her= vortritt als Beweis Nro. 1 dafür in's Feld geführt werden. Hier, wo man vor ein paar Jahren mit Stolz von der geschlossenen liberalen Opposition" sprach, eristirt heute nicht die Spur mehr davon; wie Spreu vor dem Winde" ist sie zerflogen.

Die liberale Partei, die 1884 mit einer so imponirenden Mehrzahl in das Folkething" einzog und den Kampf bis aufs Messer" gegen Estrup und dessen Anhänger proklamirte, ist schon jetzt so durch und durch verfault, daß sich die verschiedenen Richtungen derselben unter­einander zum Gaudium der reaktionären Elemente auf das Bitterste bekämpfen, und bei der bevorstehenden Wahl werden sich Anhänger der Berhandlungspartei" und der unversöhnlichen Protestpartei" in ver­schiedenen Kreisen gegenüber stehen.

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Uus Sozialdemokraten sollte dieser Zersegungsprozeß natürlich gleich­giltig sein, wir können nur davon profitiren; aber wir können auch eine Lehre daraus ziehen, die alte bekannte nämlich, daß der Stimm fasten und das freie Wahlrecht" allein nicht genügen, der Mehrzahl des Volkes zu seinem Rechte zu verhelfen.

Die Linke" hier in Dänemark   hatte die Macht, die materielle und auch die moralische, denn drei Viertel der Bevölkerung standen hinter ihr, und wenn- ja wenn diese Macht, mit dem gehörigen ,, Nachdruck" gebraucht worden wäre, dann hätten wir heute keinen Estrup und viel­leicht auch keinen Christian" mehr!

Statt dessen aber wurde die beste Zeit der politischen Begeisterung mit dem Halten von großen" Neden über die großen Gefühle" der Revolution vertrödelt; Estrup aber war nicht bange, er schickte den Leuten ein paar Hundert provisorische Gensdarmen auf den Hals, steckte die größten Maulhelden in's ,, Cachot" und baute ungenirt seine in der Tasche Festungen, während das Volk knurrend und mit geballten Fäusten zufah.

Num sind die ehemaligen liberalen Ministerkandidaten recht zahme Verhandlungsleute geworden, die geträumten Ideale vom Folkethings­Barlamentarismus und Selfgouvernement sind an den Nagel gehängt, und die Partei weiß aus Mangel an einem Programm nicht, was sie vor Rath- und Thatlosigkeit anders anfangen soll, als ihre eigene Zer­fahrenheit in möglichst standalöser Gestalt zur Schau zu stellen. Für die sozialdemokratische Partei sollte die Stellungnahme zu den politischen Verhältnissen nunmehr von selbst gegeben sein; um so be­dauerlicher ist es aber, berichten zu müssen, daß die Partei als solche von ihrer bisherigen Verbindung mit der Linfen   auch zur kommenden Wahl noch nicht abgehen und noch länger den Schwanz derfelben bil­den will.

Hiergegen hat sich nun eine energische Opposition, mit dem seit April erscheinenden revolutionär- sozialistischen ,, Arbeideren  " an der Spiße, erhoben, die geltend macht, daß auch hier die Verhältnisse soweit ge= diehen sind, ein unabhängiges und selbstständiges Vorgehen der sozial­demokratischen Arbeiterpartei zu rechtfertigen, und daß die schließliche Emanzipation der Arbeiterklasse doch nur das Werk dieser selbst sein wird.

Die Zeit ist jedenfalls nicht mehr so fern, daß sich die Erkenntniß der Wahrheit dieses Sazes auch hier entscheidend bahnbricht, denn denn schon jetzt hat sich gezeigt, daß selbst sogenannte demokratische" Abgeordnete, die Sozialdemokraten ihre Wahl verdanken, im gegebenen Falle nichts weniger als Arbeiterfreundlichkeit" dokumentiren.

Wie alles Neue, so hat auch die junge Opposition einen harten Stand, denn Schmähungen und Verdächtigungen regnen auf sie her­nieder; doch wenn auch die Geister oft in der heftigsten Weise auf­einander plagen, so ist die von unsern Gegnern erhoffte Spaltung nicht zu erwarten, denn eine gesunde Opposition in einer sozialdemokratischen Un­Partei beweist nur deren Lebensjähigkeit. Stagnation ist Tod zufriedenheit aber Leben und Fortschritt!" das möge sich auch hier bewahrheiten. Mit sozialdemokratischem Gruße Rinaldini.

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,, Der Achtstündige Arbeitstag". Dieses ist der Titel eines demnächst in der Schweiz   erscheinenden Blattes, das den Zweck hat, die Bestrebungen zu Gunsten des achtstündigen Arbeitstages in nähere

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