blindwüthende Geldgier gehen kann, er bietet einen überraschenden Einblick in die schmußigen Geheimnisse einer echten Fabrikantenseele. Zu bemerken ist, daß der Ehrenmann Tomanek eine Fabrik in Mähren bejizt und es ihm offenbar doppelt lieb wäre, wenn die abgeschobenen Drechsler ihm dort auf Gnade und Ungnade ausgeliefert wären, um für noch schlechteren Lohn seine weiten Säcke zu füllen. Der Philosoph Shopenhauer sagt irgendwo, er habe gesucht, die scheußliche Rücksichtslosigkeit des menschlichen Egoismus zu schildern, da sei ihm folgender Vergleich eingefallen: Ein Mensch wäre im Stande, einen anderen Menschen zu tödten, nur um mit dessen Fett seine Stiefel zu schmieren. Er habe das Beispiel aber fallen lassen, weil es zu schwach sei. Schopenhauer muß Individuen wie Tomanek und Stöck gekannt haben."
Frankreich . Was wir für unmöglich hielten, ist geschehen: der Possibilist I offrin hat den Beschluß der Kammer über die Wahl in Clignancourt afzeptirt, er hat erklärt, daß er gar nicht daran denke, fein" Mandat niederzulegen. Ein Sozialist, ein ehemaliger Revolutionär, der sich hinter eine Rechtstlauberei verkriecht, um das Recht des Volts mit Füßen zu treten, und sich als Vertreter eines Wahlkreises aufspielten, der ihn in der unzweideutigsten Weise abge= Lehnt hatte!
Für diese Handlungsweise gibt es gar keine Entschuldigung. Vor allen Dingen wird sie nicht durch die Phrase entschuldigt, daß „ Die Republik über dem allgemeinen Stimmirecht stehe". Erstens handelt es sich gar nicht um Republik und Nicht- Republik, sondern um das Necht der Wähler, den Mann ihres Vertrauens in die Kammer zu senden, und zweitens heißt diese Phrase, von Arbeitervertretern in dieser Form afzeptirt, ein Freibrief für jede Infamie jeder beliebigen Bourgeoisregierung, sobald es ihr nur paßt, die Staatsform in Gefahr" zu erklären. Es ist die nachträgliche Sanktion der Gemeinheiten der Versailler Negierung gegen die Kommune. Und dazu gibt sich ein ehemaliger Kommunard her!
Als fernere Ausrede wird gesagt, es sei eine Sühne für die gefallenen Opfer der Kommune gegen ihren Mörder Boulanger. Eitle Ausflucht! Als ob Boulanger der Mörder von Paris gewesen wäre. Boulanger war ein sehr williges- was wir auch nie vergessen werden- Werkzeug der Versailler, aber er war ihr Werkzeug. Die intellet= tuellen Urheber der Maimeßeleien, das waren Herr Thiers und die Nationalversammlung, darunter dieselben Herrn Opportunisten, die sich jetzt mit Boulanger um die Herrschaft streiten. In ihrem Interesse auf Boulanger allein als den Mörder der Kommune losschlagen, heißt ein falsches Spiel treiben, das nicht genug verurtheilt werden kann.
Lächerlich ist es auch, und obendrein unwahr, die Proklamirung Joffrins zum gewählten Vertreter von Clignancourt mit der Ausrede zu beschönigen, man wolle nicht noch einmal die„ Camelots"( Beitungsausrufer) in Attion treten sehen. Dieselben Herren, die unter dieser Motivirung eine schreiende Vergewaltigung des allgemeinen Stimmrechts vornahmen, erklärten einige Tage nachher die Mandate von drei Boulangiften, von denen zwei in Paris , einer im Umkreis von Paris ge= wählt worden, für ungültig, machten also das in Aktiontreten von Camelots" nothwendig. Danach bemesse man den Werth der vorftehenden Ausrede.
Nein, es gibt keine Entschuldigung für dieses jammervolle Verhalten. Und vor Allem nicht für Leute, die sich Sozialisten nennen. Und wie sehr es dem Gefühl der Arbeiter widerstrebte, geht aus dem Umstand hervor, daß der Possibilist Dumay selbst nicht für die Gültigkeit der Bahl Joffrins stimmte, weil er in der Stichwahl es für nöthig befunden hatte, zu erklären, daß wenn er in die gleiche Lage käme wie Joffrin Dumay war mit Rochefort in der Stichwahl sein Mandat niederlegen würde. Auf diese Erklärung hin ist er gewählt worden, und sein Kollege Joffrin schlägt ihr in's Gesicht. Welch ein trauriges Bild!
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Die neue unabhängige sozialistische Gruppe in der Kammer ist noch durch zwei Abgeordnete Couturier( Nohne) und Theron verstärkt worden und entfaltet eine rege Thätigkeit, fowohl in der Kammer, wie außerhalb derselben. Darüber, sowie über einige weitere erfreuliche Lebenszeichen der sozialistischen Partei in Frankreich in nächster Nummer.
- Haben sich einander nichts vorzuwerfen. In Massa= chusetts", lesen wir im" Phil. Tageblatt", ist das Haftpflichtgesetz, wie es scheint, von den Gerichten als ungiltig erklärt worden. Es war eine fleine Verbesserung gegenüber dem graufamen, und, wie an dieser Stelle dargelegt, in diesem Theile veralteten ,, com mon law "( das gemeine, bürgerliche Recht). Aber die Richter haben den Kläger auf dieses verwiesen, was so gut als abgewiesen ist. Ja, die amerikanischen Gerichte, die sind das Hauptbollwerk der Ausbeutungs- Wirthschaft geworden."
Es ist allerdings nicht das erste Mal, daß amerikanische Gerichte ein den Arbeitern günstiges Gesetz durch geschickte Auslegungstniffe über den Haufen geworfen haben. Aber sie können sich dabei auf bewährte Muster in der alten Welt berufen. In diesem Punkte treibt es Dame Justizia hüben wie drüben.
Weit mehr als die Gesetzgebung ist heute die Rechtsprechung Privilegium der herrschenden Klaffen. Die Gesetzgeber müssen auf die Wahlen Rücksicht nehmen, bei denen immer mehr die Arbeiter entscheiden, die Richter aber sind überall möglichst unabhängig von den Proletariern gestellt und können daher ihren Bourgeois- Instinkten viel ungenirter nachgeben, als die Politiker. Und bis sich das nicht gründlich ändert, werden wir wohl noch manches Rechtsauslegungs- Kunststück zu sehen bekommen.
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Wieso kommt es, daß die australischen Arbeiter den streifenden Dockarbeitern mit so ungeheuren Summen nach der Gesammitabrechnung sind von Australien im Ganzen 30,000 Pfd.= 600,000 Mt. eingelaufen zu Hülfe kommen konnten? Diese Frage beantwortet das Phil. Tagebl." folgendermaßen:
" Der Zahl nach ist die australische Lohnarbeiterschaft noch sehr schwach, sicherlich weit unter einer Million. Eine Industrie gibt es dort kaum; es fehlt dem Lande an Kohlen, was ihm, wenn nicht noch Lager derselben entdeckt werden, oder wenn nicht ein billigeres Ersatzmittel für sie gefunden wird, überhaupt keine großartige industrielle Entwicklung verspricht. In den nördlichen Kolonien, wo ein ziemlich umfangreicher Anbau von Handelsgewächsen stattfindet, find die Arbeiter Chinesen oder Polynesier von gewissen Südsee- Inselgruppen. So bleibt also die weiße Lohnarbeiterschaft beschränkt hauptsächlich auf die Baugewerke, das Verkehrswesen und die städtischen Plaggewerbe. Dazu kommen allenfalls noch die Arbeiter in den großen Schaf- und VichRanches, die jedoch für die Arbeiterbewegung kaum in Betracht kommen fönnen.
Kurz
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die Lohnarbeiterschaft ist in Australien keineswegs zahlreich. Aber sie ist vortrefflich organisirt. Und sie ist die einzige der Welt, die das System des Acht stund entages vollständig durchgesetzt hat. Das ist vor Allen ins Auge fassen. Seit mehr als 20 Jahren besteht das Achtstundensystem in Australien . Man kann also die Wirkungen deshalb feststellen. Und wir dächten, die großartige Hilfeleistung der australischen Arbeiter für die Londoner wäre der schlagendste Beweis für die ausgezeichnete Wirkung des Systems.
Sie beweist zweierlei:
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1) daß die Leute, welche nur acht Stunden täglich arbeiten, in der Lage sind, folche riesige Summen in kurzer Zeit aufzubringen. Ja, es ist nicht zu viel behaupten, daß sie das nur konnten, weil sie blos acht Stunden arbeiten. Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist je= weilig etwas Gegebenes, Festes; gewisse Unternehmungen, die einen bestimmten Arbeitsaufwand erfordern, müssen durchgeführt werden. Das Kapital sucht Anlage und Verzinsung. Arbeiter kann man nicht aus der Erde stampfen; namentlich nicht in einem Lande, welches etliche tausend Meilen von der übrigen zivilisirten Welt entfernt ist. Man fann sie auch in den meisten Verrichtungen, die in Australien vorkommen, also in Bergwerken, bei Eisenbahnen 2c., nicht durch mechanische Mittel ersetzen. Die Einwanderung fünstlich zu stimuliren, hat man zwar versucht und auch gethan. Aber der Widerstand der Arbeiter brachte es dahin, daß dieses wieder aufgegeben werden mußte. Den Leuten, die nur acht Stunden täglich für den Unternehmer aufzuwenden hatten, blieb noch Zeit genug übrig, um für sich zu denken, an ihrer eigenen Aufflärung zu arbeiten und sich mit öffentlichen Angele
geuheiten zu befassen. So konnten sie es auch durchseßen, daß die Regierungen die Subventionen für die Einwanderung einstellen mußten und konnten Löhne erzwingen, welche es ihnen möglich machten, kämpfende Brüder in einem fernen Welttheil zu unterſtüßen.
Sollte aber nicht auch ihre Bereitwilligkeit dazu auf die eigenen Errungenschaften und die Folgen derselben zurückzuführen sein? Mit andern Worten, auf ihr Solidaritäts- Bewußsein? Es läßt sich nicht anders denken. Und das widerlegt die Annahme, als ob die Arbeiter zu trägen satisfieds"( 3ufriedengestellte, Satte) wirden, wenn fie ein gewisses Maß von Erfolgen aufzuweisen haben. Und es beweist ganz besonders, daß die verhältnißmäßige Besserstellung sie nicht egoistisch machen muß, wie das oft behauptet wird.
Das australische Beispiel läßt nur ahnen, wie enorm die praktische Solidarität der Arbeiter erst werden wird, wenn der verkürzte Arbeitstag erst durchgesezt ist; wenn sie mehr Lohn erhalten werden; wenn sie Muße haben, sich auszubilden, wenn sie politisch reifer und selbständiger werden, wenn sie nicht mehr bloße Arbeits- Instrumente, sondern Menschen sein werden!"
So das„ Philad. Tageblatt".
Nach zwei Seiten hin bedürfen seine Ausführungen unserer Ansicht nach einer Einschränkung: Erstens dahin, daß die australischen Gelder nicht ausschließlich von Arbeitern aufgebracht sind, sondern zum Theil aus bürgerlichen Kreisen herstammen, und zweitens dahin, daß bei der Unterstützung der Londoner Docker das, vom modernen proletarischen Solidaritätsbewußtsein wohl zu unterscheidende mehr philantropische Mitleid eine sehr große Rolle gespielt hat. Aber das letztere iſt in Bezug auf einen Punkt nebensächlich, den nämlich, daß die australischen Summen, die auch nach Abzug der Bourgeois- Beiträge noch enorm bleiben, zeigen, was die australischen Arbeiter, die den Acht stundentag haben, leisten können, wenn sie wollen. Und das ist die Hauptsache.
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Noth macht erfinderisch, das ist eine alte Geschichte. Wir haben schon wiederholt darauf hingewiesen, als ein wie großer Faktor des technischen Fortschritts unsrer Zeit die Noth an Arbeitsfräften sich erwiesen hat. Man kann sagen, daß derjenige, der durch irgend welche Mittel heute Arbeiternoth erzeugt, den mächtigsten Impuls gibt zur Entwickelung und Vervollkommnung der arbeitsersparenden Maschine. Das gilt nicht nur von der eigentlichen Industrie, das gilt in gleichem Maße von der Landwirthschaft, und das gilt auch von der Dienste leistenden Arbeit im Staat, in der Gemeinde und im Einzelhaushalt. Wo Noth an Landarbeitern herrscht, da bürgert sich die landwirthschaftliche Maschine ein; sobald Grdarbeiter, Steinklopfer, Straßenfeger 2c. rar werden, sprießen Maschinen, die die Arbeiten der= selben verrichten, geradezu aus dem Boden, und wo wirkliche, nicht blos imaginäre Dienst boten= Noth herrscht, da sehen wir die ha us wirthschaftlichen Maschinen mit jedem Tag eine größere Rolle spielen. ud d
Namentlich Amerika , das Land der chronischen Dienstboten- Noth, liefert für die letztere Behauptung schlagende Beweise. Nirgends find die Hausmaschinen so verbreitet, nirgends so vervollkommnet wie dort. Das„ Warum" ist sehr einfach es lohnt sich, sie zu erfinden, weil fie in Massen Absatz finden.
So ist denn neuerdings in Amerika , wie wir im New- Yorker „ Sozialist" lesen, u. A. eine Geschirr Waschmaschine erfunden worden. Unser Bruderorgan bespricht diese Erfindung in einem Stultur ohne Sklaven und ohne Dienstboten" überschriebenen Artikel, der an den bekannten Ausspruch des preußischen Geschichtsfälschers Treitschke anknüpft: Reine Kultur ohne Dienstboten." Es schreibt:
"
Der Herr Professor wollte nichts mehr gegen den Sozialismus einzuwenden haben, wenn einmal die Stiefel per Maschine und die Teller automatisch gereinigt werden. Nun wohl; diese Frist hat sich schon erfüllt. Die Stiefel werden jetzt per Maschine geputzt und die Teller automatisch gereinigt in vorher ungeahnter Geschwindigkeit. Daß eine Stiefeliichsmaschine erfunden und im Gebrauche ist, dürfte seit geraumer Zeit schon bekannt sein, daß aber auch eine Tellerund Geschirr- Waschmaschine erfunden ist, dürfte doch Vielen eine leberraschung bereiten, obwohl man sich im Zeitalter der Elektrizität eigentlich über gar nichts mehr wundern kann. In Paris wurde eine Wasch= maschine schon vor etwa fünf Jahren erfunden; jezt hat die gleiche Erfindung, die den Vortheil haben soll, auch für den Familien= gebrauch verwendbar zu sein, eine Frau W. A. Cockran von Shelbyville, Illinois , gemacht, nachdem sie über ein Jahr lang experimentirt hatte.
Die Maschine ist, je nach den Anforderungen, die an sie gestellt werden, in verschiedener Größe zu haben, und kann sowohl durch Handwie durch Maschinenkraft in Bewegung gesetzt werden. Vermittelst der Maschine werden 10 bis 20 Dubend Teller oder Schüsseln irgend einer Größe oder Form innerhalb zwei Minuten gespült, geschwenkt und ab= getrocknet. Ihr Hausfrauen, was wollt Ihr noch mehr?
Es wird nicht mehr lange dauern, bis die Maschine auch im Markte zu haben sein wird; Frau Cockran hat ihr Anrecht auf die Erfindung an eine Illinoiser Fabrik übertragen, welche mit der Fabrikation der Maschine bereits begonnen hat.
Glaubt Herr Treitschte nun immer noch an die Nichtigkeit seines Sages: Keine Kultur ohne Dienstboten!? Wenn er sich umsieht in der Welt, dann bemerkt er, daß die Maschine auch auf dem Gebiete der Hattsarbeit, der Handreichung und Bedienung immer mehr die menschliche Hand ersetzt. Unter einer sozialistischen Organisation der Gesellschaft, mit ihren riesigen Anlagen und dem gänzlichen Wegfall jeglichen Zwergbetriebes," würden alle diese Erfindungen erst recht zur Geltung und Anwendung kommen fönnen. Dann noch zu sagen: Keine Kultur ohne Dienstboten wäre das höhere Blech. Der Sozialismus wird die Dienstboten und die Herrschaften" erlösen, indem er die Maschine überall da in den Dienst stellt, woselbst sie in der kapitalistischen Gesellschaft gar nicht oder doch nur in sehr beschränktem Maße, in nur exklusiven Zirkeln, zur Anwendung gebracht wird.
Aristoteles fagte( seiner Zeit mit Recht): Keine Kultur ohne Sklaven! Professor Treitschke, Aristoteles nachäffend, erklärte: Steine Kultur ohne Dienstboten!
Der Sozialismus kommt und verkündet von der Höhe der modernen Entwickelung: Keine Kultur ohne eine allmögliche Anwendung der Maschine an Stelle der menschlichen Kraft! Kultur ohne Dienstboten und ohne Sklaven!"
Stimmt. Und Dank der von allen Philistern so bejammerten Dienſt= boten- Noth bahnt sich schon in der bestehenden Gesellschaft die Verwirklichung auch dieser Forderung an.
Korrespondenzen.
Zürich . Am Mittwoch Nachmittag den 30. November gaben die Mitglieder deutscher Sozialisten, des deutschen Vereins„ Eintracht" und des Spenglerfachvereins einem braven Genossen und treuen Freunde das letzte Geleite. Nikolaus Leßow, Spengler von Hoyer, Schleswig , war am Montag Nachmittag in dem blühenden Alter von 21 Jahren 9 Monaten einer tückischen Krankheit Unterleibs und Blinddarm- Entzündung innerhalb 14 Tagen erlegen.
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Wenn auch noch jung, war er doch schon seit 1887 in der Bewegung, der er sich damals in Hamburg anschloß. Obwohl erst seit fünf Monaten in Zürich , hatte er durch sein Interesse für die Arbeiterbewegung sowohl wie durch sein bescheidenes Benehmen, sich bei seinen Genossen allgemein beliebt gemacht und sich deren Achtung erworben, wofür wohl am besten das überaus zahlreiche Geleite spricht, denn troß dem Regen und Schnee und troß dem langen Marsche vom Kantonsspital nach dem Zentralfriedhof schritten mehr denn 200 Genossen ernst und trauernd hinter dem mit Kränzen reich geschmackten Sarge einher, an der Spitze die florumhüllten Fahnen der Sozialisten und des deutschen Vereins.
Nachdem der Sarg in die Gruft gesenkt, schilderte Genoffe Bed in kurzen Worten den Lebenslauf des Verblichenen und wie er jetzt, fern von der Heimath, so schnell aus dem Leben geschieden. Hierauf sangen die Sänger des deutschen Vereins ein passendes Grablied, womit die Trauerfeier beendet und Jeder wieder seinem Heim zueilte mit dem Gedanken, den Verstorbenen in gutem Andenken zu halten.
Parteigenossen! Vergeßt der Verfolgten und Gemaßregelten nicht!
Nachruf.
Am 1. Dezember starb nach langem Siechthum der Zimmerer Eduard Juckeland
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DEE.
Bro ft.
im Alter von 34 Jahren. Er war allseitig als Genosse und Ge meinderathsmitglied unseres Ortes beliebt, und die Partei verliert in Shin ihm einen bewährten Streiter.
Da die Beerdigung auf einen Arbeitstag fiel, konnte die Betheiligung leider nicht in dem Maße stattfinden, wie zu wünschen war. Zirta 120 Genossen folgten seinem Sarge. Ehre seinem Andenken!
Sprechsaal.
Zürich , 9. Dezember. Wir halten es für unbedingt nöthig, die Genossen allerwärts und besonders in Würzburg vor dem Handschuhmacher Ludwig Jäger aus München eindringlichst zu warnen. Jäger ist einer von den Menschen, welche sich die sozialdemo fratische Maske vorhalten, um mit besonderer Vorliebe leichtgläubige Genossen zu betrügen. Nach uns gewordenen Mittheilungen verläßt 2. Jäger fast feine Stadt, ohne derart eine Portion Schulden bek vertrauenden Genossen angehäuft zu haben, wie er auch mehrere Zürcher Genoffen gehörig hineingelegt hat. Daß man sich in ihm eines gewohnheitsmäßigen Schwindlers und Beutel schneiders zu erwehren hat, erhellt auch aus der Thatsache, daß schriftliche wie mündliche Mahnungen ihn weder zur Rückerstattung des Erschwindelten bestimmen, noch abhalten, sein Treiben von Ort zu Ort in Arbeiterfreisen fortzusetzen.
Jäger trägt einen langen blonden Schnurrbart und spricht bayeri schen Dialett.
Hüte man sich und warne vor ihm, wo er auftaucht; vor die Thüre mit solchen Schuften!
Briefkasten
der Redaktion: A. 1. Buenos- Ayres: Brief erhalten, wird nach Wunsch besorgt werden. Gruß. Erhalten aus Zürich :" Sturm", 2. Auflage( wird besprochen).
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a Cto. Schft Ein alter Ge Rothe Vehme Carl Schwarz: Der Gequälte:
der Expedition: Nthr. Distelfint: Mt. 20.- erh. Näheres betr. W. erwartet. H- h.: Stimmt. nosse. W. H. Ldn.: Sh. 4. 6½ f. Schft. erh. Nachr. v. 10/12 erh. u. Gewünschtes abgesandt. Nachr. v. 4/12 erh. Virtus: Avis v. 10/12 hier. Nachr. v. 6. It. unsrem Bf. v. 10/12 noch immer unerklärt. Hoffentl. entsprachen Sie unsrem Verlangen für alle Fälle. H. H. a. S.:
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Sh. 10.9 f. Schft. erh. Sdg. am 13/12 abgg. 2. C. a. R.: Diese Transaktion wird am einfachsten an Ort und Stelle bewirkt, worüber bfl. Näheres. Claus Groth: Ad. ordnen It. Vorlage vom 11/12 t. 13. u. gewärtigen für nächste Tage Avisirtes. Betr. des Weiteren bfl. B. 3. Gr. New- York : Bf. v. 30/11 am 13/12 erh. Aufftllg. 2c. bfl. 2. L. Chicago : Sie haben Recht. Rückständiges am 13/12 fort. Schftnbftllg. per N. Y. angewiesen. J. Hchs. N. York: Am 14/11 Abends zugl. Zeit mit 3 Dubend anderen giengen 2 Pekte. an Sie ab, mit 52 u. 11 Py. frankirt. Wie soll sich's denn erklären, daß von hier nach dort unterwegs immer nur gerade Ihre Adr. die Langfinger anziehen sollte?! Es muß also drüben bei Ihnen das Diebsgenie operiren. Bestelltes folgt ab N. Y. Gruß! V. E. Paris : Die Nr. 27 u. 39 von 1887 find vergriffen. Vielleicht spendirt sie uns ein Briefkastenleser für Sie. Die anderen Nummern sind abgesandt. Nother Hans: Nachr. v. 12/12 hier u. Weiteres besorgt. Urania : Bitllg. u. Beil. v. 12/12 wird besorgt. Mt. 27. per Ws. unterm 22/11 erh., sind Ihnen gutgebr., woraus Weiteres zu folgern. Bfl. Näheres betr. des Pressanten 2c. Mr. Grr. Paris: Fr. 2.50 Ab. per 1. Qu. 90 erh. F. G. hier: Sh. 6.6 f. Schft. erh. A. H. New- York : Aufstllg., Ersatzbogen u. P. R. v. 6/12 kreuzten mit der unsrigen v. 9/12. Doll. 1. 20 per Parson u.( Doll. 100.-) Pfd. 20.4. a Cto. Ab. 2c. gutgebracht. Bstllg. folgt u. bfl. Weiteres. Xanthias: Avis v. 14. u. Bf. v. 16. hier. Das Faß haben Archivariat u. Red. verschuldet, die auf wiederholtes Befragen das Vermißte nicht haben wollten. Adr. des Bdr. Verlags folgt nebst Deditation 2c. bfl. Versproch. bis 18/12 Mittags noch nicht angelangt. hier. Lorley: Bf. v. 16/12 beantw. u. Bstllg. notirt.- J. B. Ddz. a Cto. Ab. 1. Qu. 1890 2c. erh. Louise: Mt. 8.
Mt. 5.
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f. Schft. u. Ab. 1. Qu. 90 erh. Adr. u. Bstllg. notirt. Auf so furze Frist können nicht mehr liefern. A. Petersen Sydney : 4 Pfd. Ab. Rother Teufel: Einverstanden. Die Ertragewünschtes dazu. Wir bauen
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per 1890 u. per Schftcto. erh. Bescheerung suchen zu ermöglichen. auf Ihre Virtuosität zu Ehren Ihrer brenzlichen Firma. Bfl. mehr. Fernandez: Mt. 100- a. Ct. Ab. 2c. erh. u. nehmen v. Weiteremt J. M. L.: Mt. 1. 60 f. Schft. erh.
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Notiz. Fr. 10. Ab. per 1890 erh. Albatroß: Mk. 18- pr. Ab. 1890 erh. J. Kt., Paris : Frc. 3- f. Schft. erh. u. Sdg. am 18/12 abgesandt. Steineiche: Nachr. v. 16/12 erh. Dem blauangestrichenen Tropf kommts nicht zu früh. Glück zur Bataille! Vorwärts, Buenos Aires : Am 20/11 avisirten Brief zugl. mit dem Ihrigen erh. Bstllg. 2c. wird besorgt. Avisirtes erwartet. Erpresser: Mt. 4 40 1. Qu. 1890 erh. Gut, Sie wollen Ihren Spaß haben. Näheres bfl. Ehrenspizel Zürich : Ein gerichtlich anerkannter verläumberischer Schurke" ist nicht berichtigungsfähig. Kraße und trolle dich also feiger stinkender Pudel! Rothe Schwefelbande: Ueber 2. Gn. verfügen demnächst und erwarten Avisirtes.
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Die Schriften- Filiale der Arbeiterflimme Zähringerstraße 12, Zürich.
Printed for the proprietors by the German Cooperative Publishing Co. 114 Kentish Town Road London N. W.
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