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Persönlichkeit hervor, als er vor einigen Jahren die an Landes­berrath grenzende Veröffentlichung des gegen Oesterreich   gerichteten ,, Rückversicherungsvertrages" veranlaßte. Nun hat der Tod am 30. Juli 1898 dem bewegten Leben des Fürsten Bismarck ein Ende gesezt.

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Die Kundgebungen im In- und Auslande.

reichend vorgebeugt. Sollte aber wider Erwarten die Mehrhelt der Zentrumsfraktion versagen, so würde für Reichstags- Neuwahlen offenbar eine der Regierung und den vaterländisch gerichteten Sammlungs Parteien günstigere Parole gar nicht denkbar fein als die Forderung: Schuß unseren heiligsten nationalen Gütern gegen beren gewerbsmäßige Verkleinerer!"

Wir zweifeln feinen Augenblick, daß sich die Regierung Das Ableben des Fürsten   Bismard hat natürlich überall im gerne ein solches Kautschuck- Gesetzchen apportiren lassen möchte, Deutschen Reich   und im Auslande Theilnahme oder doch Bewegung das ist schon bedeutend angenehmer, als das Risiko von hervorgerufen. Speziell im Deutschen Reich ist es, als am Sonntag Niederlagen wie bet der Berathung der Umsturzvorlage. Ein Morgen die Nachricht bekannt wurde, zu lebhaften Kundgebungen Wort der Kritik über diesen Vorschlag erübrigt sich, da gekommen. Alle öffentlichen und viele Privatgebäude flaggen Halbmast, viele Zeitungen erscheinen mit Trauerrand, und zahllos derselbe augenscheinlich keinen anderen Zweck berfolgt, als so sind die nach Friedrichsruh   gerichteten Depeschen, in denen von ziemlich jede Agitation innerhalb der Grenzen des Deutschen Fürsten, Behörden und Privaten dem Beileib Ausbrud gegeben wird. Reiches völlig unmöglich zu machen.

erwarten.

Wenn in nächster Belt die Fleischerei Gewerbetreibenden Berlins   um ihre Eristenz aufrecht zu erhalten veranlaßt werben die Verkaufspreise von Wurst- und Fleischwaaren zu er höhen, so sind diefelben durch die verhältnißmäßig hohen Preise auf dem hiesigen Biehmarkt hierzu gezwungen. Che nicht die Grenzen für die Einfuhr von lebendem Vieh nach Deutschland   ge­öffnet werden, ist eine Aenderung der jezigen Zustände nicht zu Der Vorstand der Berliner   Fleischer- Innung. Moriz Schmidt.. Burg. H. Benst. A. Henze. A. Jähnert. W. Lent. ausländische aber billige Wieh zu ben bewährtesten Programmpunkten Bekannt ist es ja, daß die Absperrung der Grenzen gegen das ber deutschen   Agrarier gehört. Kommt kein fremdes Vich herein, dann können sie für ihr inländisches beliebige Preise dekretiren- und das deutsche Bolt muß sie bezahlen. Interessant ist, daß sich die Von einzelnen Meldungen verzeichnen wir die folgenden. Vom Ueber die Aussichten einer solchen Vorlage macht sich selbst Regierung seit Jahren dazu hergiebt, dieses nahrungsmittel­Kaiser, der seine Nordlandsreise unterbricht, ist eine zehntägige Hof- die" Post" keine besonderen Illusionen. Wir zweifeln zwar nicht vertheuernde Verlangen der Agrarier prompt auszuführen, und achttägige Armeetrauer, sowie das Flaggen sämmtlicher Reichs- an dem guten Willen vieler nationaler" Politiker, deutsche allerdings mit der Motivirung, daß im Auslande Viehseuchen   herrschen. und Staats- Dienstgebäude auf Halbmast bis nach dem Tage der Staatsbürger, die anderer Meinung wie sie sind, des Landes Beisetzung angeordnet worden. Der Reichs- Anzeiger" berichtet, daß ber Kaiſer gestern Morgen von dem Professor Schweninger die tele zu verweisen. Wir glauben aber auch, daß man einigen An­graphische Nachricht von dem Abends zuvor erfolgten Tode des laß hat, die äußerste Verschärfung des Klassenkampfes heraus­Fürsten v. Bismard erhielt. Er sandte darauf folgendes Telegramm zufordern.- nach Friedrichsruh  : Fürst Herbert Bismard

Friedrichsruh  .

In tiefer Trauer theilnehmend an dem Schmerz, der Sie Alle um den theuren großen Todten erfaßt, beklage ich den Verlust von Deutschlands   großem Sohne, deffen treue Mitarbeit an dem Werte der Wiedervereinigung unseres Vaterlandes ihm die Freundschaft Meines in Gott   ruhenden Großvaters, des Großen Kaisers Majestät, fürs Leben erwarb, und den unauslöschlichen Dank des ganzen deutschen   Bolles für alle Zeiten. Ich werde seiner Hülle in Berlin   im Dom an der Seite meiner Vorfahren die letzte Stätte bereiten. Wilhelm I. R.

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Bismarck'sche Judiskretionen beginnen sofort nach dem Tobe des ersten Stanzlers. Busch'chen veröffentlicht am Tage nach dem Tode Bismarc's das Abschiedsgesuch des Kanzlers. Wie unangenehm dies in Regierungskreisen gewirkt hat, wie sehr man die Memoiren und sonstige Indiskretionen befürchtet, geht aus einer halbamtlichen Erklärung der Berl. Pol. Nachr." hervor, die Busch's Veröffentlichung nach jeder Richtung zu diskreditiren bemüht ist. Aehnliche Dinge wie nach dem 20. März 1890 stehen bevor.

Thatsache ist jedenfalls, daß das Vorhandensein dieser Bichseuchen in vielen Fällen von tompetenter Seite bestritten wird, so daß es wirklich an der Zeit zu sein scheint, in eine energische Prüfung der Frage einzutreten, ob die systematische Grenzabsperrung dem Ge­sundheitszustand der deutschen Ochsen und der deutschen Schweine, oder ob sie vielleicht in höherem Grade den Finanzen der deutschen Agrarier aufhilft.

Zentrum und Wahlrecht. Die Rheinische Boltsstimme", das

Organ der rheinischen Zentrumsagrarier, schreibt:

Die Frage der berufsständischen Vertretung ,, für welche wir mit den gesammten christlichen Sozialpolitikern seit Jahren eingetreten sind, scheint jetzt ernstlich in Fluß zu kommen. Die konservative Presse hat einen Anlauf genommen, und die ,, Kölnische Volkszeitung", die größte Gegnerin, sieht sich wenigstens veranlaßt, ihr Schweigen zu brechen; und mit der Erzwingung der öffentlichen Diskussion ist schon viel gewonnen. In ihrem neuesten Artikel( Nr. 638) wagt sie es nicht mehr, das Prinzip direkt zu be­tämpfen, fährt aber fort,... ihren Lesern vorzuspiegeln, bei der berufsständischen Vertretung fämen die Katholiken zu kurz.

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Die Kölnische Volkszeitung" weiß recht wohl, daß alle fatholischen Autoritäten jenem Prinzip eifrig das Wort reden."

fonservativen Blättern, wie Streuz- Beitung" und Reichsbote"; und Die Rheinische Voltsstimme" tritt also in eine Reihe mit wenn sie von der Kölnischen Volkszeitung" sagt, fie wage nicht mehr, das Prinzip der berufsständischen Vertretung direkt zu be tämpfen, so hat sie darin recht; denn die Kölnische Volkszeitung" schrieb:

Die deutschen Katholiken würden bei einer Berwirklichung der wahlpolitischen Jdeale der Konservativen zweifellos sehr schlecht fahren; sie würden in allen berufsständischen Interessengruppen die geborene Minderheit bilden. Der Regierung aber wäre es ein Teichtes, die einzelnen Interessengruppen gegen einander auszu spielen."

Die Angst scheint die Machthaber in Italien   wahn­Die vom Kaiser geplante Beisetzung im Berliner Dom   scheint finnig gemacht zu haben. Durch das Kriegsgericht in Mai jedoch von der Familie Bismard abgelehnt zu werden. Die Ham- land sind heute Turati und Dr. Andreis fe zu zwölf burger Nachrichten", die zum Hause Bismarck   enge Beziehungen Jahren Buchthaus verurtheilt, der Mitangeklagte haben, melden nämlich: " In einer eigenhändig unterzeichneten lettwilligen Verfügung abgeordnete Morgari dagegen freigesprochen worden Hat der Fürst für den Fall seines Todes angeordnet, daß er an offenbar in der einzigen Absicht, die Welt darüber zu täuschen, einer bestimmten Stelle des Sachsenwaldes be- daß die Richter nur Büttel sind, die auf Kommando, ohne zu graben werden will. Die Anordnung schließt: Als Grabschrift prüfen, verurtheilen. wünsche ich: Fürst von Bismard, geboren am 1. April 1815, ge= Ueber die Schmach des Urtheils kein Wort-es schreit storben und den Zusatz: Ein treuer deutscher Diener Kaiser zum Himmel und gehört zu jenen Verbrechen, die ein System Wilhelms I." An der Stelle, die vom Fürsten   selbst zu seiner und eine Periode brandmarken. Ruhestätte ausersehen ist, soll, wie es weiter heißt, ein einfaches Mausoleum errichtet werden, in welchem auch die Fürstin Bismard Korrespondenten folgen, die feines Kommentars bedarf. Bur Nachstehend lassen wir die Korrespondenz unseres römischen mitbeigesetzt werden soll. Den zahlreichen Meldungen über die Kundgebungen in Deutsch  - Charakteristik des Mailänder Striegsgerichts sei blos die That­Tand wollen wir noch entnehmen, daß der Reichstanzler Fürst sache noch erwähnt, die wir einem bürgerlichen Blatt ent­Hohenlohe sich Montag Nachmittag mittels Extrazuges nach nehmen: daß der Staatsanwalt erklärte, für ihn sei jede Friedrichsruh   begeben hat, um namens des Staatsministeriums der sozialistische Propaganda verbrecherisch. Aus dieser Aeußerung läßt sich in der That eher alles Trauer um den Heimgang des Fürsten   Bismarck dessen Familie Das ist die Proklamirung der politisch en andere lesen, als die grundsägliche Gegnerschaft zu gegenüber Ausdrud zu geben und einen Kranz an dem Sterbelager A ch t. dem Plan der berufsständischen Vertretung; die Kölnische Volks­niederzulegen. Aus Rom   schreibt man uns unter dem 28. Juli: zeitung" fürchtet nur, die Katholiken möchten dabei zu kurz Was speziell die Berliner   städtischen Behörden betrifft, so Gestern hat der Prozeß gegen die drei Deputirten DeAndreis, tommen. Was ein nach dem Grundsatz der berufsständischen Ver­haben sich Montag Vormittag beim Oberbürgermeister Zelle Turati und Morgari begonnen. Der Telegraph wird das tretung umgestaltetes Wahlrecht für die Arbeiter bedeutet, das ihre die in Berlin   anwesenden Stadträthe und der Stadverordneten- Vor- Urtheil bereits gemeldet haben. Es dürfte aber von Interesse sein, Millionenzahl nicht schwerer ins Gewicht fiele, als die kleine steher- Stellvertreter Michelet versammelt, um Maßnahmen zur Betheili- die Erklärungen, die unsere Freunde vor dem Militärgericht abgaben, Zahl der Industriebarone, braucht wohl nicht ausgemalt gung der städtischen Verwaltung an dem bevorstehenden Begräbniß fennen zu lernen. zu werden. Das ist gewiß, wenn diejenigen industriellen und länd­bes verstorbenen Fürsten, der bekanntlich Ehrenbürger von De Andreis erklärt, daß er nicht ein radikaler Republikaner lichen Arbeiter, die dem Zentrum jetzt noch treu sind, die Heerfolge ver Berlin   war, zu treffen. Es soll eine Abordnung entfandt werden, set, nicht jener Gruppe der" Intransigenten" angehöre, die jeden sagen, dann wird auch sein" demokratischer Flügel" einer Ver­woran theilnehmen Ober Bürgermeister Belle imd noch Kompromiß von sich weist und auch das Wahlrecht nicht als eine schlechterung des Wahlrechts in der einen oder anderen Form ge­zwei Stadträthe, ferner der Stadtverordneten Vorsteher Waffe im politischen Kampfe gebraucht. Er habe nicht die Massen neigt sein. Stellvertreter Michelet   und fünf Stadtverordnete. An den Fürsten  Wie man im Zentrum über das Wahlrecht denkt, verräth Herbert v. Bismard ist von der städtischen Verwaltung folgende aufgeregt, sondern er habe während des Kampfes nur den Ver­wundeten Hilfe geleistet. übrigens auch eine Korrespondenz, die anläßlich der gegenwärtigen Drahtung abgesandt worden: Bei dem Hinscheiden ihres großen Ehrenbürgers sprechen ihr inniges Beileid aus Magistrat und Stadt- listischer Deputirter. Wenn Sozialist sein ein Verbrechen ist, dann da unter anderem: Unser Genoffe Turati sagt: Ich bin Sozialist und sozia- Auseinandersetzungen in mehreren Zentrumsblättern stand. Es hieß verordnete von Berlin  . Belle. Michelet  ." Oberbürgermeister Belle bekenne ich mich dessen schuldig, denn ich bin ein überzeugter Sozialiſt. hat angeordnet, daß sämmtliche öffentliche städtischen Gebäude Halb- Meine Partei, die soeben mit mehr denn zwei Millionen Stimmen mast geflaggt werden. und 56 Deputirten aus den Wahlen zum Deutschen   Reichstage her vorgegangen ist, ist eine Partei der Gesetzlichkeit. Sie hat niemals die Politit der anarchistischen Gewalt gut geheißen, in unzähligen Artikeln und Reden habe ich selbst mich stets für die Gesetzlichkeit ausgesprochen."

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Auch die ausländischen Blätter bringen spaltenlange Artikel über Bismarc's Tod. Namentlich die Presse der Dreibundsstaaten, Desterreich- Ungarns   und Italiens  , beurtheilt den Verstorbenen sehr sympathisch. Auch die russische und englische Presse beschränkt sich bis jetzt darauf, dem Fürsten Bismard nur gutes nachzusagen und feine Erfolge zu rühmen. Anders ist dagegen die Haltung der französischen   Beitungen. Die Débats" sagen, Deutschland  schulde dem Fürsten Bismarck Dankbarkeit, Europa   schulde ihm Bewunderung, jedoch mit vielen Vorbehalten. Frankreich   müsse, ab­gesehen von seinem eigenen Unglück, Einspruch erheben gegen den Rüdstoß, welchen die Politik des Fürsten Bismard manchen großen Sachen versetzt habe." La Liberté" wirft Bismarck   vor, er habe eine Hera des Hasses inaugurirt, welche früher oder später Ströme Blutes werde fließen machen." Le Temps" sagt, Frank reich verstehe es, theilzunehmen an der Trauer seiner großen Gegner. Wenn Frankreich   einer Revanche bedürfe, so finde es sie in dem Hinhören auf das gewaltige Rollen dieses Meeres des deutschen   Sozialismus, welcher das Werk des großen Mannes bedrohe.

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Politische Nebersicht.

Berlin  , den 1. Angust.

Ich bin immer getren dem Programm der Partei gefolgt und habe auf Reformen durch die Gesetzgebung gedrungen. Wenn das ein Verbrechen ist, dann bestrafen Sie mich."

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Wenn das Gesetz über die Verbesserung des Gemeindewahl­rechts den Landtag beschäftigt, so wird auch in Frage kommen, ob die Stimmabgabe bei den kommunalen Wahlen nicht geheim ge­staltet werden muß. Die öffentliche Stimmabgabe verstärkt offenbar die plutokratische Beeinflussung. Der Einfluß des Bes sizes kommt doch wahrlich in dem Vorrechte der ersten und zweiten Wählerabtheilung schon genügend zur Geltung. Da die große Masse der kleinen und abhängigen Leute höchstens über ein Drittel der Size verfügen kann, so darf man ihnen doch wohl eine freie Wahl, d. h. eine geheime Wahl, gestatten."

Mit der Dreiflasfigkeit des Gemeindewahlrechts hat man sich also abgefunden; man wünscht mur, daß die Wahl geheim sei. Daß die Mehrzahl der Arbeiter durch das Zenfussystem von der Gemeinde­wahl ausgeschlossen bleibt, stört das Zentrum nicht, denn die stimmen doch meist nicht nach seinem Wunsch. Ueberdies läßt auch das Ver­halten des Zentrums dem preußischen Landtagswahlrecht gegenüber niemanden in Zweifel, was es mit seiner grundsäglichen Stellung auf sich hat.-

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Sodann geht Turati auf die Geschichte der Mailänder   Re­volten ein und stellt fest, daß er vom ersten Tage an bemüht war, die aufgeregten Gemüther zu beruhigen, und schließt mit den Worten:" Ich kann nicht zugeben, daß Sie uns für so dumm halten, als daß wir es wagen sollten, ohne Mittel und ohne Waffen eine Revolution zu machen. In meinen Schriften habe ich mehrfach dar­auf hingewiesen, daß dies eine Thorheit wäre daß die Zeiten der Barrikadenkämpfe vorüber sind. Wir Sozialisten werden einer ganz anderen Revolution unseren Sieg zu verdanken haben: der friedlichen Revolution der ökonomischen Entwidelung und der Geister." Das Rad der Zeit. In Faulbrück, Kreis Reichenbach   in Schlesien   bestanden früher über 20 Bauernhöfe, von denen mehrere Morgari erklärt, daß er in Turin   ein Manifest erlassen 100 bis 140 Morgen zählten. Heute fann ganz Faulbrück, obgleich habe, worin die Bevölkerung zur Ruhe gemahnt wird. es zu den größten Dörfern des Kreises gehört, nur noch 7 bis 8 Er ging nach Mailand  , als alles vorüber war, weil das Gerücht eigentliche Bauerngüter aufweisen. Die übrigen find theils von den verbreitet wurde, sein Freund Turati sei todt. Er sei überrascht Dominien, theils von Güterschlächtern aufgekauft worden. Den gewesen, denn die Mailänder   Sozialisten seien gut organisirt und Löwenantheil haben die Dominien verschlungen. Die Nachbardörfer bisziplinirt, es sei faum anzunehmen gewesen, daß diese sich an den weisen wenn auch nicht in so erheblichem Maßstabe dasselbe Ein Agitatorengeset wird in einer aus deutsch   Straßenkämpfen betheiligt hätten. Er sei nach Mailand   ge- Ergebniß auf. Alles drängt zur Großproduktion!- konservativen Kreisen stammenden Zuschrift an die" Post" gend dem Avanti" darüber Mittheilung zukommen lassen zu Der Signalgart Traumöller vom Schulschiff Ullan", welcher fommen, um sich persönlich über die Vorkommnisse zu informiren Kiel, 30. Juli.  ( Eig. Ver.) 8ur Schießaffäre in Riel fordert. Wir entnehmen derselben die folgenden Säße: Ein kraftvolles Vorgehen gegen diese Berufsfönnen. Zu demselben Zwed habe er sich auch nach Lugano   in agitatoren ist das Mindeste, was nach den Er der Schweiz   begeben, um Rüdsprache mit den italienischen Flücht- am 23. Juli von der Patrouille des ersten Seebataillons angeschoffen fahrungen der jüngsten Reichstags Wahlbewegung gefordert lingen zu nehmen, die sich dort aufhielten. Er habe keinerlei An- wurde, ist thatsächlich zum Strüppel geworden. Heute wurde nämlich werden muß. Die verbündeten Regierungen werden ein- theil an der Organisation der italienischen Arbeiter, die nach Italien   fein verlegtes Bein amputirt. zurüdfamen. Im übrigen schließt er sich den Aeußerungen fach ihre ihre Pflicht erfüllen, Strafgese Turati's an. indem sie eine Königsberg   i. Pr., Ende Juli.( Eig. Ver.) Die ostpreußischen novelle etwa folgenden Inhalts dem Reichstage vorlegen: Agrarier wollen munmehr schwedische Landarbeiter nach Wer die Grundlagen der bestehenden Staats- und Gesell­Ostpreußen einführen, da ihnen auch die russisch  - polnischen Arbeiter fchaftsordnung, inbesondere den Bestand des Reiches in seiner Die Blutgerichte in Italien   sind in voller Thätigkeit. Vor bereits zu anspruchsvoll geworden sind. Dieselben haben näm gegenwärtigen Gestalt, die Monarchie, die vom Staate anerkannten einigen Tagen verurtheilte das Mailänder Kriegsgericht 30 Angeklagte lich in lezter Beit an mehreren Stellen die Arbeit nieder­Kirchengemeinschaften, die Ehe und Familie, das Privateigenthum, in contumaciam zu Gefängnißstrafen von 1 bis zu 15 Jahren. Und gelegt und höhere Löhne gefordert sowie eine bessere Bes die Rechtspflege, die Heereseinrichtungen gewohnheits- oder berufs- warum? Sie sollen zum Klassenhaß und zu Verbrechen aufgereizt handlung verlangt. Deshalb wollen es die Herren probe­In der Vorstandss mäßig in Versammlungen, Zeitungen, Drudschriften aller Art in haben. Als Beweise hat die Anklagebehörde nur die Thatsache an weise einmal mit Schweden   versuchen. bewußt gehässiger Weise angreift, wird mit Gefängniß bis zu zuführen vermocht, daß die Angeschuldigten Mitglieder sozialistischer ſigung, die der Sigung der ostpreußischen Landwirthschaftskammer, fünf Jahren bestraft. Daneben kann auf Geldstrafe, im und republikanischer Slubs find. Das genügt jetzt aber auch zur bie gegenwärtig hier stattfindet, vorangegangen war, Wiederholungsfalle auch auf Landesverweisung erkannt Berurtheilung in Italien  . Der ehemalige radikale Deputirte Antonio wurde am 8. Juli beschlossen, um dem Arbeitermangel zu werden. In denjenigen Fällen, in denen auf grund des ersten Maffi wurde, obwohl er als Gegner des Sozialismus bekannt ist, steuern, probeweise 100 schwedische Landarbeiter zu besorgen Transportkosten Sages auf eine Gefängnißstrafe von mindestens zwei Jahren er zu 2 Monaten Gefängniß verurtheilt, nur weil er für Arbeiter und auf den Gütern unterzubringen; die sollen bis zu 1000 W. aus der Kasse der Landwirth­fannt wird, tritt zugleich Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf Rooperativ- Genossenschaften thätig gewesen. Vor dem Kriegsgericht in Florenz   beantragte der Ankläger schaftskammer gedeckt werden. Es wird den Agrariern mindestens fünf Jahre ein." Ein solches Agitatoren- Gesetz ist nicht nur nothwendig, sondern gegen die Revoltanten von Figline insgesammt 376 Jahre doch immer schwerer, die genügende Anzahl willenloser Ausbeutungs­auch sehr leicht durchzubringen und durchzuführen. Die Sozial Gefängniß. Das Urtheil ist noch nicht verkündet. Amilcare   objekte zu finden. Ob die Schweden   nach dem Herzen der osta demokraten werden schreien, das ist selbstverständlich, und darüber Cipriani, der sich gegenwärtig in Paris   befindet, wurde zu preußischen Junter sein werden? Wundern dürfen wir uns nicht, ist kein Wort zu verlieren; wenn die bürgerlichen Demokraten" awei Jahren Gefängniß verurtheilt wegen einer Rede, die er wenn eines Tages die ostpreußische. Landwirthschaftskammer beschließt, mitſchreien, um so beffer für die Belehrung weiterer Boltstreife 3 Monate vor Ausbruch der Revolte in Florenz   hielt. Das sich eine Sendung chinesischer Importen aus Kiautschou   kommen zu lassen. über die wahre Natur der Vorfrucht"! Sicher wären für die Neapolitanische Striegsgericht hat nicht weniger dann auf Des weiteren wurde in der Sizung noch beschlossen, den Ober­nach den aus- 642 Jahre 11 Monate 21 Tage Gefängniß und präsidenten zu bitten, die Aufstellung einer Statistit über die in der Vorlage die Stimmen der Konservativen und Provinz Ostpreußen   leerstehenden Wohnungen auf dem Lande ver­drücklichen, bestimmten Erklärungen der Herren Dr. Krause und 50 927 Fr. Geldstrafe erkannt. Im Laufe dieses Monats wird vor dem Tribunal zu Turin   anlassen zu wollen. Werthvoll wäre die Statistik erst, wenn Dr. Sattler gelegentlich der Vereinsgefez- Berathung im Abgeord­über die Art und Beschaffenheit der netenhause Wohnungen auch die Stimmen der Nationalliberalen, auch gegen Frl. Paola 2ombroso, die Tochter des bekannten auch denen sich aller Voraussicht nach eine zur Mehrheitsbildung Gelehrten, verhandelt werden wegen eines Artikels, den sie in dem darin etwas enthalten sein würde. Da würde es leichter erklärlich sein, daß diese Räume, die man meist dem Vieh nicht zum Aufenthalt hinreichende Zahl von Zentrumsstimmen hinzugesellen würde. Die sozialistischen   Organ von Turin   veröffentlicht hat.- anweisen kann, wenn man seine Gesundheit nicht gefährden will, von Erfahrungen in Oberschlesien  , Mainz  , Köln  , Aachen   u. s. w. dürften den Arbeitern verlassen sind. auch in diesem Lager aufklärend gewirkt haben. Die berufsmäßigen Agitatoren arbeiten ausnahmslos nicht nur auf die Vernichtung Berthenerung des Fleisches. Die neue seit Jahren befolgte Der Vaterlandsliebe und der monarchischen Gesinnung, sondern genau ebenso auf die usmerzung aller religiösen Empfindungen hin, und durch Bolitik der systematischen Absperrung der Landesgrenzen gegen die die Faffung des Gesezes ist der Möglichkeit, daß über den Streis der Wieheinfuhr hat eine beachtenswerthe Kundgebung hervorgerufen. berufsmäßigen Agitatoren hinausgegriffen werden könnte, hin- Die Berliner   Fleischerinnung veröffentlicht das folgende:

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Deutsches Reich  .

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Zur Lippe'schen Etiquettenfrage findet sich in bürgerlichen Blättern die folgende Notiz:" Die Meldung, daß der deutsche Reichs­tangler Fürst Hohenlohe mit dem Graf- Regenten von Lippe­Detmold eine Unterredung gehabt, dürfte sich als zutreffend er weisen."-