Widerhall finden. Der Arbeiter hat ja Niemanden auf der Welt, an den er sich in höchster Bedrängniß wenden könnte, als Seinesgleichen, denn menschliches Elend vermag nur der richtig zu erkennen und zu würdigen, der es selbst schon durchkostet hat. Und so wenden wir uns benn vertranensvoll an Euch: Gebt nicht zu, daß man eine ohnehin tiefgebeugte Arbeiterschaar vollends niederdrücke, zeigt, daß hinter jebem Arbeiter Tausende, ja Millionen stehen, bereit zum Schuße und zur Rettung. Für jeden, auch den kleinsten Betrag, werden Euch Tausende ihren tiefgefühlten Dank zurufen, und uns Alle wird jede Unterstützung mit frischer Thatkraft beseelen, denn das Bewußtsein, daß wir nicht allein stehen, daß wir rings von einer opferwilligen, hilfebereiten Brüderschaar umgeben sind, wird uns auf's Neue Muth und Hoffnung verleihen!
Die nothleidenden Glasschleifer. Die Arbeiter- 3tg." hat natürlich sofort eine Sammlung eröffnet, und bei der bewundernswürdigen Opferwilligkeit, welche die österreichischen Arbeiter in neuerer Zeit wiederholt an den Tag gelegt, ist nicht zu zweifeln, daß den armen Glasschleifern die erwartete Hülfe ihrer Kameraden zu Theil werden wird. Inzwischen haben sich allerdings auch nachdem das Militär geschossen hat und Arbeiter blut geflossen ist die Behörden zur Vermittlung ins Zeug" gelegt. Die bisher erzielten Kompromisse laufen darauf hinaus, daß die Lohnreduktionen nicht aufgehoben, aber etwas verringert werden. Außerdem wird unter den Arbeitern für Auswanderung nach Brasilien agitirt. Die Impotenz des heutigen Staates, den verheerenden Wirfungen des fapitalistischen Wirthschaftssystems abzuhelfen, kann nicht deutlicher illustrirt werden.
Zur Nachahmung empfohlen. Ein amerikanischer Prediger, der Reverend C. M. Sheldon von der Central Congregationaltirche in Topeka hat neulich, so lesen wir in amerikanischen Zeitungen, ver= sucht, an sich selbst zu erfahren, wie es einem Arbeiter ergeht, wenn er fich nach Beschäftigung umsieht. Er warf sich in Arbeiterkleider und machte sich auf den Weg. Was er erlebte, schilderte er, wie folgt:
" Ich sagte mir, strenge Deine Einbildungskraft an und bilde Dir ein, daß von der Frage, ob Du Arbeit erhalten wirst, abhängt, ob ob Du heute Nachtquartier haben wirst. Ich sprach in mehreren Kohlengeschäften, in Eisenbahnhöfen, Futterhandlungen und anderen Plägen vor. Ich versuchte mein Bestes während mehrerer Stunden, aber ohne Erfolg. Ich mußte eingestehen, daß ein kräftiger Mann in guter Gesundheit, wie ich bin, der willig ist, jede Arbeit zu verrichten, eine solche nicht finden konnte, nachdem er zehn Meilen gelaufen und in vielen Pläßen vorgesprochen hatte, wo sonst Arbeiter gesucht werden. Ich konnte mich des Gedankens nicht erwehren, daß wir in einer harten Welt leben. Gegen Abend wurde ich so desperat, daß ich bereit war, für nichts zu arbeiten, wenn ich Bezahlung nicht haben konnte und ich ersuchte einen Mann, der zwischen den Geleisen der Santa FeBahn Schnee ausschaufelte, mich die Arbeit eine Weile thun zu lassen. Er war bereit und ich konnte mich wenigstens warm arbeiten."
Zum Schluß fand der Pastor aber doch noch einen Mann, der ihn eine Stunde lang Kohlen Schaufeln ließ, wofür er so viel bekam, daß er zur Noth fein Nachtquartier bezahlen konnte. Er berichtet weiter, daß die Arbeiter in den verschiedenen Unternehmungen, bei denen er vorsprach, durchaus gefällig gegen ihn gewesen und daß ihm Einer angeboten, für ihn Abendessen und Bett in seinem Logirhaus zu besorgen, wenn er Arbeit nicht haben könnte. Der Pastor bekennt mit einem Seufzer, daß er die Dinge ganz anders gefunden, als er sich vorgestellt, und daß die eine Hälfte der Welt nicht wisse, wie die andere lebe."
Welche Motive immer den Herrn Pfarrer zu seiner Rundreise veranlaßten, ob wirkliches Interesse für die Arbeiter oder demagogische Sensationslust, das Experiment scheint ihm nicht übel bekommen zu sein. Es wäre auch andern Leuten zu empfehlen.
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Zur Naturgeschichte des Bellamy'schen ,, Nationalismus." Eine Illustration zu dem, was wir in der vorlegten Nummer über dieses Thema sagten, liefert ein Artikel Bellamys in einer der jüngsten Nummern des Nationalist", betitelt Ein Blick in die Zukunft". Es heißt da:
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Die fortschreitende Nationalisirung und Vergemeindlichung von Industrien bildet das logische und unvermeidliche Ziel des Nationalismus; Nationalifirung und Vergemeindlichung der Industrien heißt: An Stelle der schon hochzentralisirten Formen der Korporationskontrolle im Interesse der Korporationen öffentliche Kontrolle im Interesse des Gemeinwesens.
Wenn wir jedoch in die Zukunft blicken, in die Zukunft der Beivegung, und einen Umriß der Arbeit, die zu verrichten sein wird, zeichnen, so müssen wir erkennen, daß schließlich vom Geiste der Bewegung mehr abhängen wird, als von ihrer Methode. Die Methode kann kaum eine andere sein, als die eben angegebene, und dies ist offenbar die natürliche, nicht eine willkürliche Methode, so daß wir volles Zutrauen zu ihr, als der rechten Methode, haben dürfen. Aber eine vortreffliche Methode kann durch einen schlechten Geist zu Schanden gemacht werden, während andererseits, wenn der Geist gut und wahr ist, Irrthümer der Methode sich verbessern lassen und den schließlichen Triumph nicht verhindern.
Ich möchte mir nun einige Vorschläge erlauben über den Geist, den die Nationalistenbewegung bewegen sollte; ich thue das, indem ich nur das schildre, was mir als das charakteristische Merkmal des jetzigen Geistes der Bewegung erscheint, sowie des Geistes der Männer und Frauen, die an ihr betheiligt sind."
Als diese Merkmale bezeichnet Bellamy Selbstlosigkeit, Tole ranz, Patriotismus und Konservatismus. In der Motivirung heißt es 11. A.:
Eine den Nationalismus auszeichnende Eigenschaft ist es Eigenschaft, von der sein wahrer Erfolg großentheils abhängt daß er den ganzen Gegenstand der industriellen und sozialen Reform auf eine breite nationale Basis stellt; er betrachtet ihn nicht von der Position oder mit den Vorurtheilen irgend einer Menschen= gruppe, sondern vom Plage des gewöhnlichen Bürgerwesens, der Humanität und Moralität. Nationalismus ist keine Klaffen sondern eine Bürgerbewegung. Er repräsentirt speziell nicht Männer oder Frauen; Nord oder Süd; Schwarz oder Weiß; Arm oder Neich; Gebildet oder Ungebildet; Arbeitgeber oder Arbeiter; sondern Alle gleichmäßig; denn er glaubt, daß wir Alle was auch unser äußeres Kennzeichen sein möge gleichmäßig Opfer der jezigen barbarischen, industriellen und sozialen Einrichtungen sind, Opfer in förperlicher, geistiger und seelischer oder irgend einer andern Beziehung; daß wir Alle gleichmäßig wenn auch nicht zu unserm körperlichen, so doch zu unserm sittlichen Vortheile wenn auch nicht für uns persönlich, so doch für unsere Kinder ich sage, daß wir Alle ein gleichmäßiges Interesse haben, die uns verwickelnden Maschen zu zerreißen, und einem höheren, edleren, glücklicheren Daseinsfelde zuzuftreben."
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Der Washingtoner" Star" berichtet, daß der Gr- Präsident Cleveland fürzlich eine große Schuhfabrik in Marlborough, Massachusetts , besuchte, und durch die verschiedenen Abtheilungen geführt ward. Als er das Gebäude verließ, überreichte ihm der Werfführer ein Paar prachtvolle Schuhe, welche in der kurzen Zeit seiner Anwesenheit zugeschnitten und und vollendet worden waren. Der Star" meint, Herr Cleveland solle nur niemals versuchen, die betreffenden Schuhe zu tragen, denn sie würden ihm von den Füßen fallen. Solche Leistungen machten den Schuhfabrikanten keine Ehre.
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Dazu bemerkt der„ Balt. Korrespondent": Dieses zeigt, daß der Redakteur des" Star" von der modernen Schuhwerk- Industrie nicht die blasfeste Idee hat. Ein Paar gute Schuhe in Zeit von einer Stunde anzufertigen so lange wird es ja wohl genommen haben, die be= treffende Fabrik zu besichtigen ist keine große Leiſtung; dieses fann man in einem halben Dußend unserer Schuhfabriken beobachten und braucht deshalb gar nicht nach Massachusetts zu gehen.
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In wenigen anderen Industriezweigen hat die Alles bezwingende Maschine seit 25 Jahren eine solche Veränderung hervorgerufen, als in der Schuhfabrikation. Die Fabrit von 1861 und die von 1889 laffen sich gar nicht vergleichen. Damals gab es höchstens drei Maschinen: die Mackaymaschine, jene Revolutionärin, die Sohlennähmaschine und die Absatzmaschine waren noch nicht erfunden. Die Fabrik mußte ganz allein ihren Vortheil in der Arbeitstheilung suchen. Die Erzeugnisse der Fabrik waren damals wirklich so mangelhaft, wie der„ Star" sie schildert. Wer gut genähte Stiefel tragen wollte, mußte sie von einem Meister des Kleingewerbes machen lassen; die Fabriken arbeiteten da= mals ausschließlich mit Holzzwecken.
Wo sind heute die Holzzwecken hin, welche noch vor zehn Jahren die Wälder zu vernichten drohten? Wer trägt heute noch Schuhe, deren Sohlen mit Holzzwecken befestigt find, seit eine Maschine existirt, welche die solideste Sohlennaht in 20 Sekunden ausführt? Und erst die Absäße! Welcher Meister kann hier mit der allgewaltigen Maschine konfurriren? Das geht wie im Fluge, die Abfäge werden von der Maschine aufgenäht, abgerundet und polirt, ebenfalls in unglaublich furzer Zeit, und wenn der Fabrikant gutes Leder verarbeitet, so können seine Schuhe, selbst wenn sie innerhalb einer halben Stunde vollendet wurden, recht wohl die stärksten Strapazen aushalten, und was die Arbeit nach dem Leisten und Maaße betrifft, so hat es die moderne Schuhfabrit zur möglichsten Vollkommenheit gebracht.
Die Maschine hat alles das bewirkt, und die durch die Maschine be= dingte Arbeitstheilung hat es möglich gemacht, daß der Arbeiter, auf seine Maschine eingeübt, seinen Theil in der besten vollendetsten Weise thun kann. In feinem anderen Kleingewerbe hat die Maschine eine solche Revolution hervorgebracht, als in der Schuhmacherei. Der philosophische Meister, welcher auf dem Wackenstein, der ihm schwer auf den Knie'n liegt, die Sohlen dünn klopft, welcher sich dann seinen Pechdraht verfertigt und, nachdem er sich einen stärkenden Trunk geleistet, im Schweiße seines Angesichts darauf los näht, steht auf dem Aussterbe- Etat, die Maschine hat ihm die Existenz genommen, und selbst ais Flickschuster bedarf er heute der Maschine.
Die Fabritarbeit hat sich immer mehr vervollkommnet, bis sie heute im Stande ist, mit der solidesten und feinsten Handarbeit zu konturriren, und was die oben erwähnte Schnelligkeit der Produktion betrifft, so ist dieselbe weit entfernt, ein Wunder zu sein. Eine Fabrik mit 300 Arbeitern und allen neueren Maschinen kann täglich recht wohl 2000 Paar Schuhe anfertigen; das macht 62/3 auf den Kopf und 200 Paar die Stunde. Dabei geht Alles den gewöhnlichen Weg der Noutine. Wird dieser nun beschleunigt, indem Jemand die Arbeit sofort von einem Departement in's Andere beschleunigt, so gehört gar keine Hererei dazu, ein Paar Schuhe oder Stiefel in Zeit von einer Stunde fertig zu stellen."
Aufgepakt! Es werden durch Inserate in deutschen Blättern Waffenarbeiter aller Art nach England anzuwerben gesucht. Da hier in den betreffenden Fabriken zur Zeit Differenzen über die Arbeitsbedingungen bestehen, so wird dringend vor Zuzug gewarnt. Wer sich nicht argen Enttäuschungen ausseßen will, leiste den Verlockungen Widerstand.
Sozialistische Presse und Literatur.
Paul Fischer( London ). Die Marr'sche Werththeorie. Zur Einführung in das Studium von Marg.
Dieses Schriftchen bildet das 9. Heft der Berliner Arbeiterbibliothek. Es hält in der That, was es verspricht, es gibt in allgemein verständlicher Sprache dem Leser Aufklärung über eine Reihe, im„ Stapital" erörterter Fragen und hebt die wesentlichen Gesichtspunkte derselben scharf hervor. Wer das für überflüssig hält, kann sich aus dem Schlußkapitel der Fischer'schen Schrift vom Gegentheil überzeugen. Dort zeigt Fischer an drastischen Beispielen, welchen Unsinn sogenannte Männer der Wissenschaft aus Marr heraus- bezw. in ihn hineingelesen haben. Und dieser Unsinn erbt sich, müssen wir hinzufügen,
,, wie eine ew'ge Krankheit fort"
ein Marykritiker oder Marrkommentator schreibt ihn vom andern ab, und wer das Unglück hat, einem derselben in die Hand zu fallen, tritt infolgedessen von vornherein mit falschen Voraussetzungen an das Studium von Marr heran. Und das ist immer ein großer Nachtheil.
Da wir uns demnächst wieder mit einem Maryvernichter zu befassen haben werden, so kommen wir bei dieser Gelegenheit vielleicht auf die Fischer'sche Schrift zurück. Hier nur noch soviel, daß Fischer uns fast überall in der Hauptsache das Richtige getroffen zu haben scheint, es sind nur untergeordnete Punkte, an denen wir Aussehungen zu machen hätten. Schließlich sei noch bemerkt, daß die Schrift nicht nur leicht verständlich, sondern auch mit gesundem Wiz geschrieben ist.
3ur Besprechung erhalten:
Fabian Essays in Socialism . Edited by G. Bernard Shaw . London , The Fabian Society , 63 Fleetstreet. E. C. Sidney Webb , Socialism in England. London , Swan, Sonnenschein& Co.
@ron 191
Korrespondenzen.
#Berlin , 29. Januar 1890. Die Agitation zu der bevorstehenden Reichstagswahl, ist unter der Mitwirkung von zwei, nicht oft zu= sammentreffenden Faktoren, in recht erfreulicher Weise eröffnet worden. Diese Fattoren sind erstens das Ausschreiben der Wahl vor Schluß des Reichstags und zweitens die Tagung des Reichstags nach Feststellung des Wahltermins. Unsere Genossen, welche schon lange bereit standen, in den Wahlkampf einzutreten, haben denn auch die Gelegenheit nicht unbenust vorübergehen lassen. Jeden Tag haben Wählerversammlungen stattgefunden und der Andrang ist regelmäßig ein außerordentlicher. So sprach Genosse Liebknecht am 17., 21. und 24. Januar vor nach Taufenden zählenden Versammlungen. Trotz der Ueberfüllung der Säle standen doch jedesmal noch Tausende auf der Straße und begehrten Ginlaß. Genosse Liebknecht unterzog das herrschende System einer vernichtenden Kritik und verweilte namentlich ausführlich bei den, von dem jezt heimgegangenen Reichstag dem Bolte auferlegten Militärlasten. Er legte dar, daß Deutschland , welches in Bezug auf die militärische Rüstung bisher an der Spize marschirt hat, und auch aus dem letzten Kriege als Sieger hervorgegangen sei, verpflichtet sei, wenn es nicht den Fluch der Nachwelt auf sich laden wolle, an die übrigen Kulturvölfer mit einem Antrag auf Abrüstung heranzutreten, und die Versammelten stimmten ihm begeistert zu, daß den Völkern, welche alle ihre Sträfte zu Werfen des Friedens brauchen, diese nicht durch ein ewiges Hinmorden der besten Kräfte der Nationen geraubt werden dürfen. Und wie im sechsten Wahlkreis steht die Bewegung auch in den andern Streifen. Besonders verdienen hervorgehoben zu werden jene drei großen Versamm lungen, in denen die Genossen Singer, Schuhmacher und Bebel sprachen. Etwas Großartigeres von Stundgebungen für die Sozialdemo tratie hat Berlin seit dem Bestehen des Schandgesezes nicht gesehen. Der Andrang zu jenen Versammlungen war geradezu mit einer Bölfer
Wir können nur dem Phil. Tageblatt" zustimmen, wenn es sagt, daß dieses Glaubensbekenntniß" sich anhört, wie das Gerede in den „ ethischen Kultur"-Gemeinden. Man sizt da", schreibt es treffend, in einem Platzregen schöner Redensarten, die sich zur Nichtigkeit verdunsten, sobald man über sie nachdenkt. Die Ethit" Bellamys ist keinen Pfifferling werth Selbstlosigtett ist eine schöne, aber seltene Sache; die Massen werden durch ihr Interesse vorwärts getrieben. Toleranz gegen Andersdenkende hört in dem Augenblick auf, als fie einen angreifen, was unfehlbar geschieht, sobald sie einen ernsthaft halten; Patriotismus in dem Sinne, wie ihn Bellamy verstehen will, daß das eigene Land die Führerrolle unter den Nationen erhalten soll, mag am Ende hingehen. Und was nun die„ konservativen" Methoden anbelangt, die er empfiehlt, so wird ihm die Art und Weise des Kampfes von der anderen Seite aufgedrängt werden. Ueberhaupt kann es höchst egal sein, was sich die Glacehandschuhe unter den Nationalisten vornehmen. Es tommt ganz anders, als sie fich einbilden. Für den Augenblick genügt es, daß sie die sozialistische Idee unter den Amerikanern verbreiten. Werden sie einmal eine politische Partei, wozu sie vor allen die Arbeiter nöthig haben, dann wird sie der Gegner in einer Weise bedienen, daß sie den schönen„ ethi- wanderung zu vergleichen. Natürlich waren zu jeder dieser Versammfchen" Katechismus bald vergeffen werden."
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- Die Maschine in der Schuhmacherei.( Ein Beitrag zu dem industriellen Fortschritt unseres Zeitalters.) Wir lesen in einem amerikanischen Arbeiterblatt:
lungen Tausende umsonst gekommen, denn die größten Lokale vermögen diese Maffen nicht aufzunehmen. Ueber den speziellen Verlauf dieser Versammlungen verweise ich auf die ausführlichen Berichte im„ Berl. Boltsblatt" vom 25. Januar. Alle diese großartigen Rundgebungen waren nur aus den oben angeführten Gründen möglich.
Ein Uneingeweihter tann sich unmöglich eine Vorstellung machen von der Begeisterung, welche für die bevorstehenden Wahlen die Arbeiterschaft Berlins beseelt, wir dürfen mit Sicherheit auf einen bedeutenden Stimmenzuwachs rechnen. Aber nicht blos in Berlin , auch in den um= liegenden Kreisen, z. B. Nieder- Barnim, Teltow , Havelland u. f. w., entfalten die Genossen eine nie geahnte Thätigkeit, und man kann dies wohl als ein Zeichen betrachten, daß die Arbeiter sich voll und ganz bewußt sind, was für sie auf dem Spiele steht.
Zum Schluß rufen wir den Genossen allerorts zu: Thue ein jeder feine Schuldigkeit, damit die Hoffnung, welche wir auf die Wahl gesezt haben 1/2 Millionen Stimmen fich glänzend erfülle. Ein Berliner im Auftrage Vieler.
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Aus Rumänien . Mit Bezug auf die Anfrage wegen der Lage der Instrumentenmacher in Rumänien wird uns noch ge= schrieben:
Ist die Firma, welche Arbeiter sucht, Wenzel Stasid, so können wir den betreffenden Leuten nur entschieden abrathen, mit derselben in Unterhandlung zu treten, geschweige denn ihren Lockrufen Gehör zn schenken. Ueberhaupt wären die deutschen organisirten Arbeiter vor ihr zu warnen.
Die Arbeitsverhältnisse sind hier jetzt überhaupt die denkbar schlechtesten, und allen, welche, von wem es auch sei, nach hier engagirt wer= den, ist nur zu rathen, sich vorher gut zu informiren. Es gibt jetzt hier eine sehr große Zahl beschäftigungsloser Ar= beiter aller Branchen, besonders liegen Eisen arbeiter absolut auf der Straße, da es nur wenige Werkstätten gibt, so daß, wenn diese wenig Arbeit haben, sich im ganzen Lande nichts mehr findet. Eine dahingehende Warnung in den deutschen Arbeiterblättern wäre jedenfalls am Plaze.
Briefkasten
der Redaktion: Briefe und Einsendungen erhalten aus: Ant werpen , Berlin ( Besten Dank und Gruß), Bukarest ( Richtigstellung in der nächster Nummer). Crimmitschau . Florenz : Vorläufig besten Dant, nach Durchsicht Näheres. H. D. in Wimbledon : Ged. leider nicht verwendbar. Vielleicht geräth's ein andermal besser.
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Nach Schluß der Redaktion eingetroffen: Zürich , J. H. M.( Berichtigung) und Maurice von Stern- Gedichte.
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der Expedition: Mt. 50. f. Schrft. erh. Weiteres stimmt. 7/9. 27: Dant für die dreimalige Aufmerksamkeit. Die R. N."= Red. ist übrigens entschieden im Unrecht. Denn ein„ Ehrenspizel" hat nie unerlaubte Beziehungen." Ihm ist Alles erlaubt; sogar das Tragen der Majorsuniform im Dienst. 3. P." halten wir selber. Rother Geldsack: Mt. 815, Ab. 4. Qu. 2c. erh. und Mt. 35.59 per Ggr. gutgebr. Mancos sind uns unerklärlich. Werden recherchiren. Meßdiener: Mt. 12. 80 f. Schft. erh. Bf. kreuzte mit Auszug. J. P. u. Co. Paris: Fr. 2.50 Ab. 1. Qu. f. D. H. erh. Traunicht: Die Sache hat sich wahrscheinl. durch Krankheitszwischenfall verzögert. Inzwischen auch bis zum Eingang dies abgewickelt. Bfl. Weiteres. C. G. Anvers: Bfe. u. † bd. v. 28/1 erh. u. Posteinzahl. eben eingetragen. S. Spezialquitt. A. Byg. Constante: Sh. 15.4. a Cto. Ab.per 3ch. erh. Alles wohl. Bf.folgt. J. Krkp. London : Sh. 1.4. f. Schft erh. Rother Cerberus: Ad. nach Vorlage v. 28/1 geordn. Argenta: Bstllg. 2c. vorgemerft. Weiteres bft. Hirschfeld. Brs. Ldn.: 10 Py. f. Schft. erh. Muth u. Kraft: Mt. 31. 80 a Cto. Ab. 2c. erh. u. Mt. 26. 30 per Vrlg. gutgebr. Adr. nebst Namens nachtrag notirt. Gewünschtes bfl. G. Mühler Cincinnati : Sh. 12.4
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a Cto. Ab. 2c. erh. Auszug abgg. Bstllg. notirt. Dfschrft. per 3. beordert. Probehefte v. Wbsthl." dtd. erh. Sobald komplett, fönnen annonciren. Vertrieb in Lieferungen ist nach Deutschl. absolut unmöglich. Auszug abgg. Bfl. Weiteres betr. Wbst." 2c. Raimund: öwfl. 115. a to. Ab. 2c. erh. u. Ad. geordn. Sf. ja nicht vergessen! Der Alte Bg.: Mt. 17.60 per Ab. 90 erh. Gruß! A. Schdr. Blyth.: Dant f. Abrchng. u. Weiteres. Nthr. Exekutor: Mt. 6. Ab. 1. Qu. E. 1. W. erh. Alter Friz: Adr. u. Bestllg. notirt. War Nichts unterwegs. Mt. 205.- a Cto. Ab. 4. t. 2c. erh. u. Verläge gutgebr. Bft. Weiteres. D. r. Peter: Adr. sind nach Vorlage v. 30/1 geord. Pr. F. Avisirtes erwartet. Lorley: Mt. 300.abzglch. kassierter Mt. 100. per Verlg. gutgebr. und weiter einverstanden, wenn strikte st Wort gehalten wird. Bfl. mehr. Urania : Adr. notirt. Wie oft sollen wir denn noch sagen, daß betr. Dtschft. 2. rechtzeitig annoncirt werden wird? J. hat noch nichts hören lassen. Fuchs: Ueberbringer war am 3/2 hier. Bestllg. 2c. haben vorgemerkt. Vor Allem ist aber Cassa unbedingt nöthig. Bfl. mehr. P. Cbe. La Noche: Fr. 2.50 Ab. 1. Qu. erh. Warum das P. Mandat nicht auf Kentish Town Postoffice zahlbar gemacht? F. Hpe. M. Gldb.: Mt. 5. Ab. 1/11 89 bis 31/3 90 erh. u. Nachtfrg. bewirkt. Gebr. Hmghs. St. Louis: Doll. 29.25 a Cto. Ab. 2c. per St. 2. Tgbl." erh. Weiteres fiehe Wahlfond. Kleiner Sozialdemokrat: P. K. v. 5/1 am 4/2 erh. Bd. 2. war schon unterwegs. Avisirtes erwartet. Selbstverständlich hat darnach Niemand zu fragen. Br. rührt sich nicht mit den Mt. 10.-. Hsb. u. Bbm. Wn.: Pfd. 1. 11. 8 f. Schftreft. B. H. 1. Bestllg. erh. Nübezahl: Mt. 118.40 f. Ab. 1. Schft. erh. Stimmt nach Ihrer Aufstellung. Sdg. fort. Romanus D.: Mt. 25.- a Gto. erh. Bfl. mehr. Blanc: Adr. folgen. Verlege bitten genau anzugeben. Rother Teufel: Mt. 405.-- a Cto. Ab. 2c. erh. Bf. erwartet. Romulus: Aufschlüsse dkd. erh. Eine lokale Angelegenheit ist das aber nicht, denn die Anfrage richtete sich an feinen speziellen Ort. Storpion: B. erhielt Nichts. Haben Sie Aufgabe selbst besorgt St. hat aufgehört, bevor Aufschluß fam. Bestllg. folgt. B. Arnhem Wenn Dtschft. ankam, so finden Sie auch Nr. 5 darin. N. F. Ldn.: Sh. 17. 22 f. Schft. erh. Blutnelke: Mt. 5. Ab. 1. Qu. 2C. erh. Reklamirtes folgt. H. E. Argenteuil : Frc. 3.- 1. Qu. 11. Schft. erh. Xanthias: Bf. v. 3./2. erh. Antw. folgt. Referenz. wird besorgt. Pharao : Adr. u. Bestll. It. Vorl. v. 3./2. not. 11. bfl. weiter berichtet. Dank f. Beil. D. V. E. K., Basel : Best. Dant f. Nachr. betr. Rgst. Weiteres besorgt.
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Wahlfond- Quittung.
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Zur Weiterbeförderung sind an unsere Adresse eingegangen: Bisher quittirt( siehe Nr. 5) Mt. 3041.99
Dr. Berner, London , für den deutschen Wahlfond dankend erhalten Pfd. 24.10.
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Von den Notenstechern New- Yorts für die deutschen Reichstagswahlen Doll. 14. 500 gording Südharzer Giftpflanze( britte Rate) Gesammelt von den deutschen Glasmachern in Blyth Von der Sektion des S. A. P. St. Louis gesammelt Doll. 45. desgl. vom„ St. Louis Tageblatt" Doll. 67. 75, in Summa Doll. 112.75 per Pfd. 22. 15. 612
Von der belgischen Werkliedenpartei in Antwerpen , Ertrag eines Festes für die deutschen Reichstagswahlen ( 1. Rate) 750 Fr.( Pfd. 28. 12.9). Hiezu zur Abrundung vom König von Italien" zugelegt als ( 1. Rate).
500.
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455.50
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Anläßlich des Todes des früheren Leipziger Polizei Direktors Dr. Rüder empfehlen wir Allen, die sich um dessen vorsozialistengefezliche Verfolgungen der deutschen Sozialdemokratie interessiren, als eine charakteristische Kennzeichnung der damaligen Polizeizustände
Meine 3jährige Leipziger Polizeicampagne.
Heiteres und Ernstes. Publizistisches und Juristisches. 40 Von A. Hepner. on Preis: 40 Pfennig= 50 Gts. Hem God." allentusdinitosid E. Bernstein& Co.,
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