Abonnements
werden beim Verlag und deffen bekannten Agenten entgegengenommen, und zwar zum toraus zahlbaren Bierteljahrspreis von:
Mt. 4,40 für Deutschland ( direkt per Brief- Couvert)
owfl. 2,75 fiir Oesterreich( direkt
700
per Frief Couvert)
Shill. 2, für alle übrigen Länder des Weltpoftvereins( Kreuzband).
Juferate
die dreigespaltene Petitzeile d
8 Pence
106
Der Sozialdemokrat
<= 25 Pfg.
30 Gts.
drjel be 1983
No. 7.and modif
sodunte
nood sid in thi sid
ind sid# 513
B
Briefe an die Redaktion und Erpedition des in Deutsch : nb uno Delterzeid berbotenen Sozialdemokrat wolle man unter Beobachtung äußerst er Vorsicht abgehen lassen. In der Regel schide man unse Briefe nicht diren, sondern an die bekannten Decadressen. In zweifelhaften Fällen eingeschrieben.
Parteigenossen! Vergeßt der Verfolgten
und Gemaßregelten nicht!
Am Vorabend der Schlacht. ( Ein Stimmungsbild vom Kriegsschauplab.) Aus Bismarckland datire ich. Aber thue ich dem pommerschen Schnapsjunker nicht allzuviel Ehre an, daß ich der frommen Kinderstube", die zum Glück feine Kinderstube mehr ist, seinen Namen gebe? Und ist es nicht auch verwerflicher Personenkultus, die ganze Schande der ganzen Schmach auf ein einziges Haupt zu wälzen? Heißt es nicht, diesem Menschen, der nie in seinem Leben einen edlen Gedanken, eine hochherzige Empfindung gehabt, der aber eine wahnfinnige Eitelkeit der Größe beſitzt und um jeden Preis ale Kolossalmensch angesehen werden will und sei es auch als Koloß des Verbrechens heißt es nicht dem Menschen eine unverdiente Schmeichelei erweisen, ihn als die Personifikation der herrschenden Verbrecherwirthschaft aufzufassen? Judeß irgend einen Namen muß diese doch haben, und unter der Tafelrunde von Verbrechern, die der gegenwärtigen Aera der Mordkultur und des Streber- und Spigelthums ihren Stempel aufgedrückt haben, ragt die lange beinige Gestalt des pommerschen Schnapsjunkers Otto doch um Hauptéslänge empor. Also getroft: aus Bismardland, Anfang Februar des Jahres der Wahl 1890. Das Jahr der Wahl nenne ich es. Wie anders könnte ich es nennen? An nichts anderes wird gedacht, von nichts Anderem ist die Rede, wohin man sich wendet die Wahl erfüllt alle Geister und Gemüther.
od 16 sadell
Und das ist keine Wahl, wie jede andere, der wir jetzt entgegengehen. Eine solche Wahl hat Deutschland noch nicht erlebt das schrieb ich schon früher. Und wenn Ulrich von Hutten heut unter uns weilte, er würde aus vollster Brust, wie vor vierthalb Jahrhunderten, jauchzend ausrufen: D es ist eine Lust zu leben! Ja, es ist eine Lust zu leben, wenn eine alte faule, verrottete Welt zu Grunde geht, und eine neue, jugendreine Welt sich dem Mutterschooße der Zeit entwindet.
Eine neue Welt wurde geboren, als Ulrich von Hutten jenen Freudenruf ausstieß. Und eine neue Welt wird jetzt geboren, eine größere, schönere, bessere Welt als damals. Wer Augen hat zu sehen und Ohren zu hören, der sieht den wunderbaren Schöpfungsakt, der hört die Athemzüge des jungen quellenden Lebens. Das:„ ich wittre Morgenluft!" ift
von mir nie so wolluftvoll deutlich verspürt worden. Der dampfende, stinkende Boden der alten faulenden Bourgeoisgesellschaft, die in ihrem letzten Stadium zu einer Verbrechergesellschaft geworden ist, wird weggeweht von der frischen Morgenluft, die den rothgoldenen Tag ankündigt. d
Nicht daß ich die jebige Wahlbewegung buchstäblich für den Geburtsprozeß und den 20. Februar 1890 für den Geburtstag der neuen Welt hielte, die dann das Licht der Sonnen erblicken werde das wäre eine überschwängliche Thorheit, die der nüchternen Kritik nur ein faltes Lächeln entlocken, fönute. So kurz sind die historischen Geburtsprozesse der Neu- Welten nicht, und deren Geburtstage sind auch etwas länger als die gewöhnlichen Tage. Was ich sagen wollte, und worin ein Jeder, der die gegenwärtige Wahlbewegung mitmacht, mir Recht geben wird, das ist eine solche Gluth der Begeisterung, eine solche Siegeszuversicht ist noch niemals, seit wir Wahlen auf Grund des allgemeinen Stimmrechts haben, in den Massen gewesen. Und noch niemals haben sich die Parteien jo scharf geschieden, sich so klar bewußt gegenübergestanden. Sotlar bewußt! Das ist, neben der großartigen Begeisterung, das auszeichnende Moment der gegenwärtigen Wahlbewegung. Auch 1878 und 1887 hatten wir gewaltige Wahlkämpfe, allein damals waren die Ziele verschleiert. Das Rothe Gespenst und das Kriegsgespenst gingen um, die Sinne bethörend, Angst und Schrecken verbreitend. Die Luft war verfinstert, die Schlacht wurde im Dunkeln geschlagen, in einer dichten, dicken Wolke von Lügen.la scars
Heuer ist es anders. Der Versuch des herrschenden Verbrecherthums, auch diese Wahl unter dem Zeichen des Rothen Gespenstes vornehmen zu lassen, ist durch die sozialdemokratische Reichstagsfraktion gründlichst vereitelt worden. Die Thronrede, welche schon fir und fertig war mit einer kräftigen Reklame für das Rothe Gespenst, mußte im letzten Moment noch umgeschrieben werden und der hübsche Anarchistentongreß, den die Bismarck'schen„ Gewährsmänner", oder wie das Gesindel sich sonst betitelt, bereite nach London einberufen hatten, mußte für bessere Zeiten in die Rumpelkammer der staatsrettenden Polizei zurückwandern. Die schwefelgelbe und brandrothe Vulfanwolfe, die sich über den Wahlkampfplatz legen sollte, ist den Berliner Regisseuren mißlungen die bösen Sozialdemokraten haben die Wolke weggeblasen, und der Kampf vollzieht sich in hellem Tageslicht. Wir sehen den Feind, und der Feind
0 old and
Erscheint wöchentlich einmal
in
Berlag
ber
Poffendungen
franto gegen franto. Gewöhnliche Briefe
Sretnach England tosten Doppelporto.
15. Februar 1890.
sieht uns. Und welches Schauspiel! Da stehen in der welche an der Arbeiterfrage den gleichen Antheil nehmen, zu einer That sich die zwei Welten gegenüber.
Hüben die Sozialdemokratie.do? Drüben die reaktionäre Masse.
Hüben Begeisterung, Aufopferung, freudige Kampflust. Drüben Angst, Verwirrung. ou boug
115/15]
Dieses Wimmeln und Treiben und Arbeiten in der neuen Proletarier- Welt. Wie sie arbeiten, diese Bummler, die nicht arbeiten wollen" nicht arbeiten wollen" um in den Worten des Polizei
Tölpels Herrfurth zu reden. D, das Wort wird ihm eingetränkt. Die„ Bummler, die nicht arbeiten wollen" ſie arbeiten mit fieberhaftem Eifer, die Kräfte durch das furths gehört zu jenen historischen Worten, welche für blasphemische Hohnwort verzehnfacht. Das Wort Herrden Grabstein einer sterben den Welt, eines fallenden Systems bestimmt sind. rodnom danu Welche Begeisterung, und welche Kräfte. Das sind keine stumpfen Massen, die auf Kommando seelenlos, maschinenmäßig handeln, und ein todter Klotz sind, wenn das Kommando fehlt und kein äußerer Anstoß vorhanden ist. Jedes einzelne Individuum in diesen Arbeitermassen ist ein be= geisterter Mensch, der all seine Kräfte der großen gemeinsamen Sache des Proletariats zur Verfügung gestellt hat, der freudig bereit ist, den letten Pfennig mit den legten Blutstropfen hinzugeben für die heilige Sache.
--
dit 573
„ Ja, woher kommt Euer Geld, wohers kommen Eure Mannschaften?" fragte neulich ganz bestürzt ein Führer der Ordnungsparteien, wir können es Euch nicht gleichthun?"
Das glaube ich", war die Antwort des Sozialdemokraten, bei uns ist Jeder Soldat der Partei, bei uns arbeitet Jeder freiwillig im Dienst der Partei, wir brauchen unsere Leute nicht zu bezahlen, wie Ihr, die Ihr an Eure Sache selber nicht mehr glaubt und nur noch besoldete Werkzeuge findet 10
Wohin man jezt kommt in Deutschland , überall durchziehen in jedes die Sendboten der Sozialdemokratie das Land Haus, in jede Wohnung, in jede Hütte finden sie den Weg, um durch Wort und Schrift das Evangelium zu verbeiten, -in Sturm, in Regen, in Kälte und Schnee ziehen sie unverdrossen durch das Land, und das leuchtende Auge und ihr ruhiges festes gesittetes Wesen schon bekundet, daß sie die Träger eines Jdeals, die Vorkämpfer einer welterlösenden Idee sind.
tidslid things sid
So wird die neue Welt geboren. Und verdußt sehen unsere Feinde brein, fie fangen an zu begreifen, daß ihnen eine Macht gegenübersteht, die sie mit all ihren Gewalt und Lügenmitteln nicht überwinden können.
Rein Zweifel, es wird noch irgend ein Schlag, irgend ein niederträchtiger Streich vorbereitet; indeß wir sind auf Alles gefaßt. Das rothe Gespenst, habeit wir todtgeschlagen, und am 20. Februar wollen wir die blutigen SchmutzLappen, aus denen es zufammengesetzt war, feinen Urhebern und Aubetern um die Ohren schlagen! bebern und Aubetern um die Ohren schlagen! 1st sic doggiej mindred sind odeji Mobilspild
Konferenz Behufs Berathung über die einschlägigen Fragen einzuladen. Berlin , den 4. Februar 1890. sure An den Reichskanzler.
*
*
Bei Meinem Regierungsantritt habe Jch Meinen Entschluß kundge= geben, die fernere Entwicklung unserer Gesetzgebung in der gleichen Richtung zu fördern, in welcher Mein in Gott ruhender Großvater Sich der Fürsorge für den wirthschaftlich schwächeren Theil des Volkes im Geiste christlicher Sittenlehre angenommen hat.
" So werthvoll und erfolgreich die durch die Gesetzgebung und Ver
waltung zur Verbesserung der Lage des Arbeiterstandes bisher ge= troffenen Maßnahmen sind, so erfüllen dieselben doch nicht ganz die Mir gestellte Aufgabe. mand shind of Neben dem weiteren Ausbau der Arbeiter- Versicherungsgesetzgebung sind die bestehenden Vorschriften der Gewerbeordnung über die Verhältnisse der Fabritarbeiter einer Prüfung zu unterziehen, um den auf diesem Gebiete laut gewordenen Klagen und Wünschen, sowie sie begründet find, gerecht zu werden.
" Diese Prüfung hat davon auszugehen, daß es eine der Aufgaben
der Staatsgewalt ist, die Zeit, die Dauer und die Art der Arbeit so
zu regeln, daß die Erhaltung der Gesundheit, die Gebote der Sittlich= keit, die wirthschaftlichen Bedürfnisse der Arbeiter und ihr Anspruch auf gesetzliche Gleichberechtigung gewahrt bleiben.
Für die Pflege des Friedens zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern sind gesetzliche Bestimmungen über die Formen in Aussicht zu nehmen, in denen die Arbeiter durch Vertreter, welche ihr Vertrauen befizen, an der Regelung gemeinsamer Angelegenheiten betheiligt und zur Wahrnehmung ihrer Interessen bei Verhandlung mit den Arbeitgebern und mit den Organen Meiner Regierung befähigt werden. Durch eine solche Einrichtung ist den Arbeitern der freie und friedliche Ausdruck ihrer Wünsche und Beschwerden zu ermöglichen und den Staatsbehörden Gelegenheit zu geben, sich über die Verhältnisse der Arbeiter fortlaufend zu unterrichten und mit den letzteren Fühlung zu behalten. Die staatlichen Bergwerke wünsche Ich bezüglich der Fürsorge für die Arbeiter zu Wusteraustalten entwickelt zu sehen, und für den Privatbergbau erftrebe Ich die Herstellung eines organischen Verhältniffes Meiner Bergbeamten zu den Befrieben, behufs einer der Stellung der Fabvitinspektionen entsprechenden Aufsicht, wie sie bis zum Jahre 1865 bestanden haben. odsilandialic motin and notica
Zur Vorberathung dieser Fragen will Ich, daß der Staatsrath unter Meinem Vorsitze und unter Zuziehung derjenigen sachkundigen Personen zusanimentrete, welche Ich dazu berufen werde. Die Auswahl der letzteren behalte Ich Meiner Bestimmung vor.
Unter den Schwierigkeiten, welche der Ordnung der Arbeiterverhält
niffe in dem von Wir beabsichtigten Sinne entgegenstehen, nehmen diejenigen, welche aus der Nothwendigkeit der Schonung der heimischen, Auslande fich ergeben, eine Industrie in ihrem Wettbewerb mit
hervorragende Stelle ein. Ich habe daher den Neichskanzler angewiesen, bei den Regierungen der Staaten, deren Industrie mit der unsrigen den Weltmarkt beherrscht, den Zusammentritt einer Konferenz anzuregen, um die Herbeiführung gleichmäßiger internationaler Regelungen der Grenzen für die Anforderungen anzustreben, welche an die Thätigkeit der Arbeiter geftellt werden dürfen. Der Reichsfanzler wird Ihnen Abschrift Meines an ihn gerichteten Erlasses mittheilen. Berlin , den 4. Februar 1890.
An die Minister der öffentlichen Arbeiten und für Handel und Gewerbe.
Wilhelm R.
Und das soll so Außerordentliches sein? fragt der Leser.c An sich gewiß nicht. Es geht nicht über das hinaus, was nicht theils in andern Ländern bereits verwirklicht, theils von sehr bürgerlich denkenden Sozialpolitikern längst befürwortet worden ist.
Aber nicht darauf kommt es in diesem Augenblick an. Der Inhalt der Botschaften erhält erst durch die Umstände, ihres Entstehens seine Bedeutung.
Die gefeßliche Beschränkung des Arbeitstages, die internationale Fabrikgesetzgebung, das freie Koalitionsrecht der Arbeiter das find Forderungen, die auf dem Aktionsprogramm der deutschen Sozialdemo=
Vor dem Siegeswagen der Sozialdemokratie. tratie, der Sozialdemokraten aller Länder, stehen. Jedesmal wenn die
Die Botschaften Wilhelm II . an den Deutschen Reichskanzler und die preußischen Minister des Handels und der öffentlichen Arbeiten, die wir weiter unten dabdrucken, sind das Greigniß des Tages. In alle Länder hat der Telegraph sie hinaus gemeldet, und im Juland und Ausland and a beschäftigen fie die öffentliche Weinning. n
Die öffentliche Meinung hat Recht, diesen Botschaften Bedeutung beizulegen. Sie find in der That ein Ereigniß. Wir fügen hinzu: ein weltgeschichtliches Ereigniß.
Man wird uns nicht vorwerfen können, daß wir übermäßigen Respett vor Monarchen empfinden, ihren Handlungen allzugroße Bedeutung beilegen. Aber hier liegt eine Handlung vor, deren Bedeutung eher unterschäßt als überschätzt werden kann. anses
Wir spotten durchaus nicht. Es ist uns völliger Ernst, wenn wir erklären, daß wir in der Wertschägung derselben nicht einmal hinter ihrem Urheber, Wilhelm II . selbst, zurückzustehen glauben.
Hören wir indeß zunächst seine Botschaften. Dieselben lauten:
Ich bin entschlossen, zur Verbesserung der Lage der deutschen Arbeiter die Hand zu bieten, soweit die Grenzen es gestatten, welche Meiner Fürforge durch die Nothwendigkeit gezogen werden, die deutsche Industrie forge durch die Nothwendigkeit gezogen werden, die deutsche Industrie auf dem Weltmarkte fonkurrenzfähig zu erhalten und dadurch ihre und der Arbeiter Cristenz zu sichern. Der Rückgang der heimischen Betriebe durch Verlust ihres Absages im Anslande würde nicht nur die Unternehmer, sondern auch ihre Arbeiter brotlos machen. Die in der internationalen Stonkurrenz begründeten Schwierigkeiten der Verbesserung der Lage unserer Arbeifer lassen sich nur durch internationale Verständigung der an der Beherrschung des Weltmarktes betheiligten Länder, wenn nicht überwinden, doch abschwächen. In der Ueberzeugung, daß auch andere Regierungen von dem Wunsche beseelt sind, die Bestrebungen einer gemeinsamen Prüfung zu unterziehen, über welche die Arbeiter dieser Länder unter sich schon internationale Berhandlungen führen, will Jch, daß zunächst in Frankreich , England, Belgien und der Schweiz durch Meine dortigen Bertreter amtlich angefragt werde, ob die Regierungen geneigt find, mit uns in Unterhandlung zu treten Behufs einer internationalen Verständigung über die Möglichkeit, denjenigen Bedürfnissen und Wünschen der Arbeiter entgegenzukommen, welche in den Ausständen der letzten Jahre und anderweit zu Tage getreten sind. Sobald die Zustimmung zu Meiner Anregung im Prinzip angenommen fein wird, beauftrage Jch Sie, die Kabinete, aller der Regierungen, itia sio sullo of Jaunlodus igidh si un
Vertreter der deutschen Sozialdemokratie diese Forderungen im Barlament erhoben haben, ist ihnen vom Regierungstisch in heftigster Weise erwidert worden, das feien umstürzlerische Begehren, die mit dem Stande der heutigen Gesellschaftsordnung unvereinbar feien, Non volumus et non possumus! Wir wollen nicht und wir können nicht! albo med Und die gesammte tapitalistische Brüderschaft rief durch den Mund ihrer Vertreter und das Organ ihrer Presse: Bravo ! Wir wollen nicht und wir können nicht!
Dafür hat sie aber durch den Mund ihrer Vertreter sich auch fetzt wieder bereit erklärt, das Ausnahmegesetz gegen die Sozialdemokratie, diese gesetzgeberische Schmach, welche die um ihre Emanzipation ringende Arbeiterschaft ächtet, zu verlängern wenn gewünscht, zu verewigen. Ant Streit um den infamsten und zugleich überlebtesten der Paragraphen des Schandgesetzes scheiterte vorläufig diese Verewigung. Die Regierung wollte selbst dieses Tüpfelchen auf dem i nicht fahren lassen.
Die Wahlen wurden ausgeschrieben, die Wähler sollten zwischen ihr und der Sozialdemokratie und ihren Begünstigern" entscheiden.
Der Wahlkampf beginnt. Mit Maffen, wie sie in diefer Stärke nie zuvor in ihrem Gefolge gesehen, rückt die Sozialdemokratie auf den Plan. Und die Massen zeigen eine Begeisterung, eine Kampfeslust, der teine Partei Gleiches an die Seite stellen fann,
Erstaunen und Entfeßen malt sich auf den Gesichtern der Herrschenden. So ziehen teine Leute in die Schlacht, die Fürcht empfinden. Das sind Streiter, die das Bewußtsein des Sieges in der Brust tragen. Wie mit diesem Riesenheer fertig werden
Und da, in diesem Moment, am Vorabend der entscheidenden Schlacht, tritt Wilhelm II . auf und erklärt: Ich wünsche, daß meine Regierung Schritte thut, um diese und dieje, und dieje Forderung der Sozialdemo tratie der Verwirklichung entgegenzuführen. ni
Daß diese Erklärung bestimmt ist auf den Gang der Wahlen einen Einfluß auszuüben, steht außer allen Zweifel. Wie immer sie sonst gemeint ist, ihre Veröffentlichung in diesem Moment qualifizirt fie als ein Wahlmanöver, darauf berechnet, der Sozialdemokratie, wie cin offiziöser Tölpel im ersten Rausch berrathen hat, den Wind aus den Segeln zu nehmen".
Nun, die Sozialdemokratie ist weit entfernt, darüber verstimmt zu sein. Allerorts haben die deutschen Arbeiterblätter bie faiserlichen Erol rok od 10% od 17 Hope that nopol s