3
3
t
t
g
n
6
1309
S
It
e8
cr.
if.
fgt
ßt
rch
fie
ten
and
att.
W.
Abonnements
werden beim Berlag und dessen bekannten genten entgegen- de
genommen, und zwar zum voraus zahlbaren Bierteljahrspreis von:
Mt. 4,40 für Deutschland ( bireft
per Brief Couvert)
Bwft. 2,78 für Desterreich( direkt
per Brief- Couvert)
Chill. 2,- für alle übrigen Länder bel Weltpoftvereins( Kreuzband).
Puferate bie breigespaltene Betitzelle
8 Pence 25 fg.
No. 13.
=
30 G18.
29 lasa pidvies omistasid as' ajoldung aldaamhed med m
Der Sozialdemokrat
soll
Erscheint wöchentlich einmal
in
der
German Cooperative Pablishing Co. E. Bernstein& Co., London N. W.
Tina; of stong114 Kentish Town Road. hid at Poksendungen
Organ der Sozialdemokratie deutscher Zunge.
Briefe an die Redaktion und Erpedition des in Deutschland und Desterreich verbotenen Sozialdemokrat wolle man unter Beobachtung äußerster Vorsicht abgehen lassen. In der Regel schide man uns die Briefe nicht direkt, sondern an die bekannten Decadressen. In zweifelhaften Fällen eingeschrieben.
Parteigenossen! Vergeßt der Verfolgten
und Gemaßregelten nicht!
Alle Posteinzahlungen, Wechsel, Briefe tc. verlautbare man stets einfach an unsere Geschäftsadresse E. Bernstein& Co.
13
H
Nro. 114 Kentish Town Road, London , N. W. Posteinzahlungen sind direkt zahlbar zu machen per Kentish Town Road Post Office.
Bei Absendung schreibe man uns sofort Absender namen und Drt.
Aus Frankreich und Amerika sind stets die Mandats. de poste, resp. Money Orders den Avisbriefen hierher beizulegen, da anders das Geld hier nicht erhoben werden kann. Posteinzahlungen aus Deutschland vermeide
man.
Im Falle der Nichtbeachtung obiger Vorschriften eintretende Weiterungen oder Verluste verantworten wir nicht. Dorot Der ,, Sozialdemokrat".
Die ,, neue Aera".
midunt
Die Enthüllungen über die Ursachen und Umstände der Abdankung Bismarcks sind zwar noch lange nicht abgeschlossen, aber so viel steht heute schon unumſtößlich fest, daß Bismarck wider Willen und in Konflikt mit seinem Souverän gegangen ist, und daß an eine Zurücknahme des EntlassungsDekrets nicht zu denken ist.
Selbst formell stellt sich der Abschluß seiner Kanzlerlaufbahn als ein Mißerfolg der Politik Bismarcks dar, als die nothwendige Folge einer verfehlten Spekulation. In der ihm noch ergebenen Presse wird ein klagelied darüber angestimmt, daß der große Mann, der Schöpfer des deutschen Reichs", als bas Opfer der Laune, des Eigenfinns seines jungen Herrschers fällt. Ganz recht. Aber daß dies geschehen, dafür ist in Letter Instanz Niemand anders verantwortlich, als Bismarck Selbsts er und seine Leute.
Auf der einen Seite war es Bismarck , der keine Gelegenheit unbenutzt ließ, das persönliche Regiment in PreußenDeutschland wieder einzuführen und zu festigen. Des Königs Wille entscheidet allein, war sein zweites Wort, solange er den König sich zu Willen wußte. Wie schamlos er diese absolutistische Doktrin in seinem Interesse auszunuzen wußte, wie sie ihm als Deckung dienen mußte seine gewaltthätigen Gelüste, seine Rachsucht 2c. zu stillen, ist bekannt und braucht hier nicht weiter ausgeführt zu werden. Unter dem alten Wilhelm gab es teine Schranke für die Laune Bismarcks. Aber der alte Wilhelm war sterblich, und Niemand hat vielleicht kühler seinen Tod in Berechnung gezogen als Bis marck . Was dann, wenn der Mann nicht mehr ist, der das Niemals! auf sein Entlassungsgesuch geschrieben?
-
"
gibt ihm mit Hohn den Fußtritt. Geh' als Herzog von Lauenburg ohne Land". Er soll vor Wuth geweint haben, als er den Liebesbrief erhielt, der jetzt die Runde durch die europäische Presse macht. Wir glauben es wohl. Könnten wir für einen Menschen dieses Schlages Mitleid empfinden, wir würden ihn bemitleiden. Ein klägliches Ende.
franto gegen franto. Gewöhnliche Briefe
nach England tosten Doppelporto.
29. März 1890.
das eine geradezu fabelhafte Naivetät. Wartet doch erst ab, was an die Stelle des Hausmeierthums tritt, verehrte Herren. Hohenzollernabsolutismus für Kanzlerabsolutismus, das ist ein sehr zweifelhafter Gewinn. Wenigstens von Eurem konstitutionellen Standpunkt aus.
Die Sozialdemokratie ist in der glücklichen Lage, der ,, neuen Aera" ohne alle Illusionen entgegenzugehen, also auch keine Enttäuschungen befürchten zu müssen. Wir wissen, daß sich in Bezug auf uns der Personenwechsel, der sich in den herr
Wechsel in den Personen unserer Gegner darstellt. V tritt an die Stelle von X, aber Y ist uns nicht minder feind, strebt nicht minder darnach, uns zu vernichten, als es X gethan. Ja, eher noch mehr. Denn für Bismarck war die Sozialdemokratie mur eine Figur im Schachbrett, die er beim Ausspielen den Parteien gegenüber gelegentlich auszunüßen suchte, für Wilhelm II. dagegen kommt auch dieses Motiv in Wegfall.
Er hat das Volk verachtet, den Volkswillen mit Füßen getreten, alle Parteien, die nicht wollten, wie er, geächtet und verfehmt. Der Volkswille, das erwachende Selbstbewußtsein in den Volksmassen, der Sieg der von ihm verfehmten Paraschenden Regionen in Deutschland vollzogen hat, mur als ein teien hat seinen Sturz herbeigeführt. Nicht direkt, aber da durch, daß er ihm diejenige Kraft entzog, auf die er sich dem autokratischen Herrscher gegenüber allein hätte mit Erfolg ſtüßen können. Wären am 20. Februar die Regierungsparteien als Sieger oder wenigstens mit einigermaßen starter Minorität aus der Wahlurne hervorgegangen, Wilhelm II. hätte sich wahrscheinlich noch besonnen, ehe er den Mann entließ, dem die Hohenzollerndynastie Alles in Allem zu so großem Dank verpflichtet ist. Ohne die anderthalb Millionen sozialistischer, die vier und eine halb Millionen oppositioneller Stimmen gegen nur zwei und eine halbe Millionen Regier ungsstimmen, wäre Bismarck nicht gegangen, und nicht so sein demagogisches Spiel getrieben gegangen worden. Er hat mit dem allgemeinen Stimmrecht sein demagogisches Spiel getrieben das allgemeine Wahlrecht hat ihm sein politisches Intriguenspiel verdorben. Er kann, hat ihm sein politisches Intriguenspiel verdorben. Er kann, so gern er es wollte, nicht das Volk gegen den Kaiser ausspielen, nachdem er so lange den Kaiser gegen das Volk ausgespielt.
-
Bismarck ist gefallen, und mit ihm natürlich auch die Dynastie Bismarck . Die Söhne und der Schwiegersohn haben ihre Entlassung gegeben und die Kreaturen werden folgen oder sich in's Feindes will sagen, in des Kaisers Lager hinüber schlagen. is histor Houssid no bi
Noch weniger aber, als Illusionen, vermag uns die ,, neue Aera" Befürchtungen einzuflößen. Was haben wir von ihr zu fürchten? Wir haben eine Waffe, stärker als das ganze Arsenal von Mitteln der Staatskunst, das unsern Widersachern zur Verfügung steht: unser Programm, unsere Grundsäge. Sie, die nicht auf spekulativen Doktrinen fußen, sondern auf dem ehernen Boden der Erkenntniß der Entwicklungsgesetze der modernen Gesellschaft, machen uns unüberwindlich. Wer unts besiegen will, muß entweder die heutige Gesellschaft zertrümmern, oder unser Programm verwirklichen. Ein Drittes gibt es nicht.
In diesem Sinne, mit diesem Bewußtsein gehen wir den Dingen, die da kommen werden, entgegen. Wie immer der Kampf gegen uns geführt werden wird, unsre Gegner were den die Sozialdemokratie gerüstet finden.
ne sid nstrips
Die Aera Bismarck ist vorüber, eine neute Aera beginnt. Wie wird sie aussehen? Diese Frage mischt sich in die Gemugthuung über die Niederlage des brutalen Junkers, dem Deutschland die korrumpirende Institution des Reptilienfonds und den Kultus der rohen Gewalt verdankt. Auch für uns Sozialdemokraten ist diese Frage keine gleichgültige. Denn wenn Paris , Mitte März 1890. wir auch wissen, daß die Gesetze der geſellſchaftlichen Entwick Wenn Einer Regierung die Veranstaltung der Berliner Konferenz un lung, auf die es in letter Instanz ankommt, sich unabhängig gelegen kommen müßte, so war dies sicher die französische. Die herrvon einzelnen Individuen, und seien sie noch so mächtig, voll- oder zweite und dritte bürgerliche Republik betiteln, hatte es bis jetzt schende Großbourgeoisie, mochte fie fich Bürgerkönigthum, Bas- Empire ziehen, so sind wir doch auch weit entfernt von dem fatalisti- trefflich verstanden, sich so gut wie uneingeschränkte Freiheit der Ausschen Wahn derer, die da meinen, die Kämpfe und Aufgaben schen Wahn derer, die da meinen, die Kämpfe und Aufgaben beutung des Proletariats zu wahren und die Arbeiterschutzgesetzgebung des Tages ignoriren zu dürfen. finest solid auf ein bloßes Anstandsminimum zu beschränken. Die Anläufe zu einer Wie wird die neue Aera" aussehen? How to instehen weit hinter dem zurück, was die kleine Schweizerrepublik und das Arbeiterschußgesetzgebung aus den Jahren 1841, 1848, 1864 und 1874 Man betrachte die Faktoren, die den Sturz der alten her- monarchische England in dieser Beziehung geleistet haben. 1848 hatte beigeführt, und man wird die Antwort auf diese Frage finden. die Stonstituante im September widerwillig ein Dekret erlassen, das den Marimalarbeitstag in allen fabrikmäßigen Betrieben auf 12 Stunden reduzirte; allein dasselbe hat, Dank einer Reihe zusammenwirkender Ursachen, absolut ungenügender Inspektion 2c., bis heute eine bloß papierne Existenz geführt. Das noch jetzt in Seraft stehende Gesetz von 1874 setzt die Altersgrenze der in Fabriken, Werkstätten 2c. beschäftigten Kinder auf 12 Jahre fest, läßt aber in gewissen Ausnahmefällen", die ein profithungriges Rapitalistenhirn schockweis erbenten kann, die Beschäftigung von 10-12 jährigen Stindern für 6 Stunden pro Tag zu. Der Marimalarbeitstag soll für Kinder von 12-16 Jahren 12 Stunden betragen, nominell ist für sie, sowie für minderjährige Mädchen bis zum Alter von 21 Jahren die Sonn-, Feiertags- und Nachtarbeit verboten. Durch das Hinterthürchen der bewußten Ausnahmefälle" tönnen. fich aber die Stapitalisten auch um diese Bestimmungen herumbrücken, und besonders die der Gesundheit so schädlichen Glas- und Zucker
Auf der einen Seite ein Herrscher von Gottes Gnaden" mit Machtbefugnissen wie kein zweiter im zivilifirten Europa , jung, ehrgeizig, thatendurftig, eigensinnig, launenhaft, aufgewachsen in der Epoche des bornirtesten Mordspatriotismus, in ihrem Gedankenkreis lebend und mit ihren Vorurtheilen behaftet, und neben ihm die Partei der frömmelnden Militärs und der fäbelrasselnden Pfaffen, der Betschwestern mit der Pickelhaube und der Zyniker im Talar. Auf der andern Seite eine immer mehr zum Bewußtsein ihrer gesellschaftlichen Bedeutung gelangende Arbeiterschaft, ein Volt, das sich von der Herrschaft der ihm eingeimpften Vorurtheile befreit, das nach Aufklärung, nach Besserstellung, nach Geltung im Staat, nach Emanzipation von jeder Herrschaft und Ausbeutung
hüllt seine Forderungen proklamirend.
ne bist and
Bismarck ist gefallen an dem Versuch, den Eifer der Ersteren, zu denen er mit Leib und Seele gehört, in Baum steren, zu denen er mit Leib und Seele gehört, in Baum zu halten, und an dem Unvermögen, dem Umfichgreifen des Letteren, des modernen Sozialismus, den er einst für seine Zwecke ausnußen zu können gewähnt, Einhalt zu thun. Mit seinem Abtritt hört der Kampf nicht auf im Gegentheil. was sich ändern kann, ist einzig und allein die Methode.
fabriken machen von diesem ihrem guten Recht ausgiebig Gebrauch
Zwar hat die Kammer im Februar 1889 ein verbessertes Gefeß angenommen, welches die Arbeit von Kindern unter 12 Jahren absolut ver
18 Jahren auf 10 Stunden, für Frauen auf 11 Stunden reduzirt, für die einen wie die andern die Nachtarbeit verbietet und ihnen einen Ruhetag pro Woche garantirt. Allein der Senat hat Ende 1889 die wesentlichen Reformbestimmungen des Gesetzes verworfen, das gegenwärtig zum zweiten Male der Krammer vorliegt und allem Anschein nach, wie andre Gesetze zu Gunsten der Arbeiter, jahrelang zwischen ihr und dem Senat hin- und herwandern wird. Die Bourgeoisie schwärmt nicht umsonst für das Zweikammersystem. Etwaige schüchterne Reformen, welche die Vertreter des allgemeinen Stimmrechts der demokratischen Etikette und meist noch mehr des Stimmenfangs wegen, beschließen, werden von den Vertretern des beschränkten Stimmrechts wieder vernichtet. Eine den Herren Kapitalisten ungemein frommende Theilung der geset geberischen Arbeit.
Friß, der Nachfolger, war ihm Feind, das wußte er. Zu sehr hatte er seinen Einfluß ausgenußt, ihn in den Hinter grund zu drängen, ihn zur Null im Staatsleben herabzu brücken. Es ist wahr, Friß war ein schwacher, unentschlossener Charakter, aber dafür hatte sein Weib einen Willen, außerdem sind gerade schwache Leute in ihren Launen unbestrebt. Dort mittelalterliche Tendenzen im modernen Gebietet, den Marimalarbeitstag für Stinder und junge Leute von 12 bised rechenbar. Es galt, ein Gegengewicht für etwaige Selbständig- wande, hier der wirklich moderne Gedanke frei und unverkeitsgelüfte des zweiten deutschen Kaisers zu schaffen. Und es wurde geschaffen in deffen Sohn dem jetzigen Wilhelm II , Der halbwüchsige Mensch wurde mit Leuten umgeben, die alle Eigenschaften in ihm weckten, bezw., wo der Keim bereits vorhanden, großzogen, die ihn in Widerspruch mit seinem Bater bringen mußten. Sein Selbstgefühl, seine Herrschsucht, Und das sein Ehrgeiz wurden ins Unbändige gestachelt. Und das Mittel schlug an. Wilhelm versprach, ein Kronprinz zu werden, wie ihn Bismarck sich nicht besser wünschen konnte. drior Aber ein brauchbarer Kronprinz" ist leider nicht auch ein brauchbarer Kaiser. Der Krebs Friedrich III. , der Bismarck auf den Gipfel seiner Macht zu bringen schien, hat für ihn das Gegentheil zur Folge gehabt: er hat das Ende seiner Macht herbeigeführt. Die Eigenschaften, die der alte Intrigant gegen den Vater Wilhelms hatte ausnußen wollen, mußten sich unvermeidlich gegen ihn kehren, sobald der Vater das Feld geräumt.
Das ist das Schönste, wir möchten fast sagen, das Er hebendste an dem Sturz Bismarcks: Er fällt unter den Streichen der eigenen Werkzeuge, unter den Wirkungen der Waffen, die er selbst geschmiedet.
Er hat Wilhelm zu dem gemacht, als welcher ihm der selbe gegenübertritt, politisch wie als Mensch. Er fällt als das Opfer der eignen Intriguen, als das Opfer einer verfehlten Spekulation.
-
Er hat Deutschland dem Militarismus überliefert die Militärherrschaft triumphirt über seinen Sturz. Er hat das persönliche Regiment, den Absolutismus, in Deutschland auf die Spize getrieben der Absolutismus
-
Daß ein Versuch in dieser Richtung gemacht werden soll, pfeifen die Spaßen von den Dächern. Die taiserlichen Er lasse, die Arbeiterschußkonferenz, sind die erste Maßregel, das Fallenlassen des überlebten Ausnahmegesetzes soll die zweite sein. So weit, so gut. Die Arbeiterschußkonferenz ist die, wenn auch mangelhafte, Ausführung einer sozialistischen Forderung
der erste Schritt auf einer Bahn, auf der Diejenigen, die sie einmal betreten, weiter getrieben werden, fie wissen selbst nicht, wie. Und das Sozialistengeset hat, wenn auch nicht für seine Urheber, so doch für die Sozialdemokratie, seine Schuldigkeit gethan; wir können es jetzt entbehren. Was aber weiter?
Beide Maßregeln sind erst die Einleitung, das Vorspiel zu dem gegen uns zu entwickelnden Kampf. Daran zweifeln, hieße sich jenen verhängnißvollen Illusionen hingeben, die bisher das Eigenthum der kleinbürgerlichen Demokratie waren, und dieselbe auch richtig nach jedem vorübergehenden Siege alsbald wieder auf den Hund gebracht haben. Wenn z. B. jezt freisinnige Blätter darüber jubeln, daß dem Hausmeierthum in Deutschland ein Ende gemacht sei, daß nun Deutsch land von den Hohenzollern regiert werde, so verräth
elf ascend to jos smiling
Bis vor Kurzem hat es das französische Proletariat bei diesen Bu ständen beivenden lassen. Die nationalökonomischen Bedienten der Bourgeoisie suchten ihm das Bewußtsein mit der alleinfeligmachenden Theorie des laisser- faire, laisser aller zu benebeln. Die Zunftpolitiker bemän= telten die schonungslose Ausbeutung der Arbeiter stets damit, daß die Tradition der großen Revolution", die von ihr geschaffene Freiheit der Industrie und Freiheit des Individuums" aufrecht erhalten werden müßten. Wie, man sollte einem„ freien Menschen" das entzückende Bergnügen beeinträchtigen, fich täglich voller Enthusiasmus für den vom Arbeitgeber eingeſäckelten Mehrwerth 14 oder noch mehr Stunden abzürackern? Fi done! Welch ein Abscheu! Mit der Bourgeoisie stimmten auch die Herren Anarchisten in die Leier von der durch Regelung der Arbeitsverhältnisse bedrohten individuellen Freiheit ein. Aber auch unter der Masse der französischen Arbeiterschaft hatte sich der nämliche kindliche Aberglaube zum Theil wie ein Strebsschaden festgefressen. So stand die französische Arbeitermasse der Frage einer Schutzgesetzgebung lange mit Gleichgiltigkeit gegenüber.
Erst in dem letzten Jahrzehnt hat die Aufklärungs- und Agitationsfampagne der Sozialisten, hat vor allem die revolutionäre und revolu= tionirende Entwickelung der ökonomischen Verhältnisse in dieser Hinsicht Wandel geschaffen. Die Arbeiter lernten aus der Erfahrung, daß sich hinter der manchesterlichen Phrase von der Freiheit der Industrie und des Individmums nur die Freiheit des Ausgebeutetwerden und Berhungerns verbarg. Die Nothwendigkeit einer guten Arbeiterschutzgesetzgebung ward von immer breiteren Schichten eingesehen. Der internationale Arbeiter
21 巷