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ourney Liebesmih ist ja bekannt, es wurde gegen neunzig Sozialdemokraten definitiv die Anklage erhoben, und nun sahen wir sieben Wochen lang einen Prozeßriefen sich vor uns abspielen, der seines Gleichen sucht. Die erwarteten Triumphe für die Sache der Ordnung" blieben gänz= lich aus, dafür aber brachte jeder neue Verhandlungstag den hiesigen Vertretern des Bismarck- Buttkamer'schen Systems, den Pinoff- Kamm= hoff- Nöllinghoff, eine Schlappe, während die Sympathie des großen Publikums mit den durch die lichtschenesten, verwerflichsten Mittel auf die Anklagebank gebrachten Ehrenmännern von Tag zu Tag sich stei gerte. Der dem" Drachen" zugedachte vernichtende Streich prallte wirtungslos an dem Schuppenpanzer der Ueberzeugungstreue ab und fiel auf die Urheber zurück. Zwar gelang es schließlich mit Ach und Strach, die Verurtheilung von einigen vierzig wackeren Genossen zu theilweise sehr empfindlichen Freiheitsstrafen durchzudrücken aber fragt mich nur nicht, wie! Die öffentliche Meinung aber, auch der gutgesinnten Streife, geht einstimmig dahin, daß in diesem Prozeß- Mondas
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beliebte politische Verfolgungssystem gesprochen wurde, und daß die wirklichen Verurtheilten diejenigen Leute sind, die sich mit diesem System identifizirt, resp. als Werkzeug dafür hergegeben haben. Die sehnlichst erstrebten Beförderungen und Auszeichnungen find natürlich elend zu Wasser geworden. Pinoff wird trop feiner Raffinirtheit und seines moralischen Muthes" nicht Minister, der gräulich blamirte Wilfing ist froh, wenn er im Amt bleiben kann, dem Düsseldorfer Tölpel Tilger hat man bereits die politische Polizei abgenommen( und er hatte doch so herrliche Erfolge aufzuweisen).
Paul Kammhoff, Frau Wind's Busenfreund, Der kriegte feinen Orden;
Das Jäckel bleibt gemeiner Spitz,
Jit fein Kommissär geworden.
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Ja, daß der schöne, schneidige Paul troß seiner eleganten Meineide wollte sagen Gedächtnißschwächen! seiner vielen so brillant unterrichteten Gewährsmänner und Gewährsfrauen, seiner Firigkeit im Verweigern der Aussage, die sogar seinem wohlwollenden Beschüßer, dem Herrn Präsidenten, unheimlich wurde, daß dieses hoffnungsvolle Polizeigenie im besten Falle eine Strafverseßung davontragen wird, das könnte eigentlich einen Hund jammern. Nun, mag er sich bei seinem Gewährsfräulein Johanna von den Strapazen der Gedächtnißschwäche erholen. Ein füßer Trost ist ihm geblieben, sollte er wirklich versezt werden, so gibt's ja doch auch anderwärts solche H- annchen, bei denen er seine staatserhaltende Louis- Thätigkeit fortjeßen fann. Das Jäckel aber, welches auch so gern avanzirt wäre und sich deshalb auch noch den Lurus eines Extra- Gewährsmannes erlaubt hatte, muß ein ganz gemeiner Elberfelder Polizeisergeant bleiben. Das kommt davon, wenn man mit dynamitsüchtigen Freunden ruhmlose Neisen nach Vohwinkel unternimmt.
Einen Triumph
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und was für einen! haben aber die Sozialistentödter doch davon getragen: Es ist ihnen gelungen, drei Düssel dorfer Sozialdemokraten des Meineids zu überführen" und in's Zuchthaus zu schicken. Diese Ueberführung" war allerdings derartig, daß das Urtheil einen Schrei der Entrüstung in allen Bevölkerungskre sen hervorrief. Lediglich auf die von Nachsucht diftirten Aussagen eines gemeinen, des vollendetsten Ehebruchs gerichtlich überführten Weibes, Der Kammhoff'schen Busenfreundin Madame Wind, wurden die Leute von den Geschwornen verurtheilt, die entlastenden Aussagen eines Duzend völlig unbescholtener Ehrenmänner wurde gar nicht beachtet. Der Triumph" war ein derartiger, daß sogar die verkommene nationalliberale Presse ganz kleinlaut dabei wurde.
Bei der unmittelbar auf den Riesenprozeß folgenden Wahlbewegung hatten wir Gelegenheit, auf die verübten Heldenthaten eine sozialdemo fratische Quittung zu ertheilen. Und wahrlich! Die Arbeiter von Elberfeld - Barmen haben sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen. Mit solcher Begeisterung sind sie noch nie in den Wahlkampf gezogen, wäh rend die sonst so hochmüthigen Gegner muthlos und kleinlaut waren. Wir haben auch nicht nur einen schönen Zuwachs von faft 3000 Stim men aufzuweisen, sondern wir haben auch zum ersten Male unsern Standidaten gleich im ersten Wahlgang durchgebracht. Die Herren Pinnoff- lhles- Stammhoff- Wilfing und ihre Arbeitgeber werden mit diesem schönen Erfolg ihrer Thätigkeit hoffentlich zufrieden sein wir sind es auch!
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Das Prozeß Urtheil ist inzwischen rechtsfräftig geworden, und die ihrer Ueberzeugung wegen zum Kerker Verurtheilten werden in nicht ferner Zeit ihre Strafe autreten müssen. Sie werden das thun in dem frohen Bewußtsein, daß der ungeheuerliche Prozeß Einzelne vou uns zwar sehr geschädigt, unserer großen, herrlichen Sache aber gauz außerordentlich genügt hat, nicht nur im Rheinland- Westphalen, jon dern weit darüber hinaus. Nach der Rückkehr aus der BesserungsAustalt" aber werden sie sich mit verdoppelter Kraft dem Befreiungskampf der Arbeiter widmen, unermüdlich und unerschüttert schön'rer Morgen tagt!
Wir sind stets frisch und wohlgemuth Und zagen nicht, troß alledem!
In uns'rer Brust des Zornes Gluth
Die hält uns warm
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- trog alle dem!
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Burg( bei Mageburg), 22. April. Mit dem Resultat des 20. Februar können wir, sowohl was Burg selbst als den ganzen Kreis aubetrifft, wohl zufrieden sein. Unsere Stimmenzahl hat sich in hiesiger Stadt von 332 auf 1018 Stimmen vermehrt, dagegen sind die Stimmen des Freisinns von zirka 1500 auf 978 gefunken. Das Verhältniß im Kreise ist Folgendes: Kartell 11,182, Deutschfreisinn 9,564, SozialDemokraten 2,487. Es hat sich demnach unsere Stimmenzahl um 2,014 erhöht. Wenn wir nun bedenken, daß es uns nur in zwei Ortschaften möglich war, Versammlungen abzuhalten, so ist es gar nicht ausgeschlossen, daß wir bei der nächsten Wahl mit dem Kartell in Stichwahl kommen.
Die gewerkschaftliche Bewegung schlägt hier ebenfalls hohe Wogen. Gestern haben die Schuhmacher in den Fabriken die Arbeit niedergelegt. Dieselben fordern eine Lohnerhöhung. Vis jezt beträgt die Zahl der Ausständischen 63, wenn jedoch die Forder= ung nicht bald bewilligt wird, so werden es in 3-4 Tagen gegen 400 sein, da die Hausarbeiter( Auspußer und Nagler) dann auch gezwungen find, die Arbeit niederzulegen. Die Gesellen bei den Innungsmeistern wollen ebenfalls Lohnerhöhung, doch haben diese Aussicht, sofort ihre Forderung bewilligt zu sehen, während die Fabrifanten sich gegenseitig verpflichtet haben, daß derjenige, der nachgibt, jedem andern Fabrikanten am Ort 500 Mark Konventionalstrafe zahlen muß. Die Ziegel= Arbeiter wollen sich ebenfalls organisiren und dann vorgehen; bis vor Kurzem waren dieselben jeder öffentlichen Frage unzugänglich. Es beginnt, unter allen Arbeitern zu tagen. Was den ersten Mai aube= trifft, so haben bis jezt nur die Tischler definitiv beschlossen, diesen Tag zu feiern. Diese können es aber am ehesten, da dieselben start gesucht werden. Mit sozial- demokratischem Gruß W. E. R.
Bant bei Wilhelmshaven . Wie im Reich der Gottesfurcht und frommen Sitte das gleiche Recht für Alle" gehandhabt wird, dafür tönnen wir auch aus unserm lieben Oldenburg , das sich die Hochburg des Freisinns schimpft, die schönsten Beispiele berichten. So wurde vor furzer Zeit der Redakteur unseres hiesigen Arbeiterblattes wegen Beleidigung eines Kapitaius der Marine zu nicht weniger als sechs= monatlicher Gefängnißstra fe verurtheilt. Hierüber natürlich großer Jubel bei allen Reichstreuen in Wilhelmshaven und Umgegend. Damit aber noch nicht genug, wurde der verhaftete Redakteur auch noch wegen Verbreitung eines ganz harmlosen Flugblattes zu drei Monaten Gefängniß verdonnert, welche ihm aber gnädigst für die erlittene Untersuchungshaft augerechnet wurden. Dafür wurde er aber ans der Untersuchungshaft sofort nach dem Zuchthaus in Vechta überführt zur Verbüßung der sechs Monate. Dort angekommen, wurde er in Buchthaus- Uniform gesteckt, geschoren und glatt rasirt, und damit ihn nicht die Langeweile quält, muß er sich der geistreichen Beschäf= tigung des Strohflechtens widmen. Als vor kurzer Zeit dem freisinnigen Redakteur Bossart Aehnliches passirte, da war Polen offen und Warschau brannte, aber über die Behandlung Fischers oder die unferes Genossen Bruhus in Bremen schwieg des Sängers Höflichkeit. Nun wollen wir aber eine kleine Parallele ziehen. In der Stadt Oldenburg waltete als Oberhaupt Oberbürgermeister Frhr. v. Schrend, ohne einen Edelsten der Nation geht es ja nicht. Eines Tages je= boch wurde der Edle mittelst Droschte nach dem Untersuchungsgefangniß abgeführt, um Ausschluß zu geben über einen Fehlbetrag in der
Stadtkasse von über 14,000 Mart. Natürlich sollte dieser Edle, der noch vor ganz kurzer Zeit einen Orden vom Talmifrigen erhalten hatte, dieses Geld im unzurechnungsfähigen" Zustande veruntreut haben, es wurden behufs Untersuchung seines geistigen Zustandes mehrere Aerzte und ein Professor nach Oldenburg zitirt, die denn auch ihr redliches Theil versuchten, ihn herauszureißen. Jedoch scheinen sich die betreffenden Richter noch nicht ganz auf der Höhe ihrer Aufgabe befunden zu haben, denn Herr v. Schrenk wurde zu drei Jahren Gefängniß ver= urtheilt. Damit er aber diese Haft nicht allzusehr empfinde, hat man ihn nicht nach Vechta gebracht, beileibe nicht, da sizen ja nur ganz gemeine Verbrecher und Sozialdemokraten, sondern nach Bremen , wo ihm alle nur möglichen Freiheiten gestattet sind. Der Edelmann hatie ja auch keinen Kapitän unserer herrlichen Kriegsmarine beleidigt. Aber " gleiches Recht für Alle".
Die freisinnigen Zeitungen, die ja den Mund so weit aufreißen und mit Volksrechten nur so um sich herumwerfen, brachten auch nicht ein Wörtchen von der Verhandlung. Ja, wenn es ein Sozialdemokrat ge= wesen wäre, dann hätten die Herren ihrer Freude nicht genug Ansdruck geben können, daß solch einen Verbrecher die Nemesis ereilt habe. Als nenlich die Zimmerleute in Bremen einen Stundenlohn von 1 Mt. verlangten, erhob die ganze freifinnige Slique ein Zetermordio, daß dem armen Unternehmer der Verdienst geschmälert würde; aber über den Gewinn, den diese Herren Jahr aus Jahr ein in ihre Taschen stecken, darüber verlautet nichts. Nun, wir haben diesen Verehrern St. Manchesters bei der Wahl gezeigt, was wir von ihrer Für= sorge für den Arbeiter halten.
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Aus der Westschweiz . Einen schmerzlichen Verlust haben die Genossen in Neuchatel vor Kurzem erlitten. Am 17. April verstarb dortselbst in seinem 70. Lebensjahre der alte Stämpfer, Schreiner Karl Luz. Papa Luz, wie er allgemein genannt wurde, war einer der eifrigsten Streiter für die Sache des Proletariats. Schon von Jugend an immer in den Neihen des Proletariats, nahm er in den 40er Jahren an der badischen Revolution theil, wurde dann in die Schweiz verschlagen, und ist seit dieser Zeit Allen, die ihn persönlich fannten, ein lieber Freund und Genosse gewesen. 30 Jahre lang hat er dem deutschen Verein angehört und war unermüdlich thätig für die Aufklärung der Mitglieder, dabei ein zufriedener, bescheidener Charakter. Wenn er auch in seinen alten Tagen nicht mehr mit dem ingendlichen Feuer an der Arbeiterbewegung theilnehmen konnte, so hat er doch ge= than, was in seinen Steäften stand. Er war geliebt und geachtet von Jedermann, nicht nur bekannt unter den schweizerischen Genossen, sondern auch in Deutschland . Die zahlreiche Betheiligung hiesiger Vereine bei seinem Begräbniß legte Zeugniß ab von der Verehrung und Achtung, welche er bei Lebzeiten genoß. Wir verlieren in ihm einen der rührigsten Streiter. Möge ihm die Erde leicht sein! G.
Melbourne, im Februar 1890. Aus dem Lande der Antipoden müssen wir heut ein Stück deutschen Chauvinismus, oder richtiger ge= sagt echt deutschen Servilismus berichten, wie es selbst in Hinterpommern kaum ärger möglich ist. Es gibt hier in Melbourne zur Zeit einen deutschen Turnverein, dessen Mitglieder mit Turnen und Singen sich die Zeit vertreiben und, was die Hauptsache ist, da der Verein ein eigenes Lokal hat und des Sonntags auch im Verein für Mitglieder Bier zu haben ist, mit Trinken den puritanischen Sonntag todt zu schlagen suchen. Dabei wird dann tüchtig über unsere herrlichen deutschen Verhältnisse renommirt, z. B. Großer Bismarck, strammes Heer, verdammte Franzosen, Zehn zum Frühstück, Erhabener Kaiser, Immer schneidig, verfluchte Sozialdemokraten u. s. w. Von Sozialistengefeß, drückenden Steuern, politischer Maulsperre, Militärdruck, Hungerlöhnen, Polizeiwillfür u. f. w. hört man nichts. Nun gibts aber auch hier einen sozialistischen Verein„ Vorwärts", dessen Mitglieder sich aber mit den leztgenannten Fragen beschäftigen, und der auch an Zahl immer mehr zunimmt, was davon kommt, daß er feine Mühe scheut, den Deutschen hier am Plaze durch Wort und Schrift die Augen zu öffnen, und dieselben aus den Klauen der Byzantiner zu reißen. Darüber nun große Wuth im Lager der" echten" Deutschen .
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Anfangs Februar hatte nun der Turnverein ein Feft, auf dem der Geburtstag des deutschen Kaisers gefeiert wurde. Als zum Schluß des Festes das unvermeidliche Hoch auf den Kaiser ausgebracht wurde, da geschah das Schreckliche die Feder sträubt sich, es nieder zu schreiben 12 Mann, alles gottverfluchte Sozialdemokraten, blieben figen. Es ist unmöglich, das Geschrei und Geschimpfe zu schildern, das sich nun erhob. Worte flogen den Majestätsverbrechern an den Stopf, wie man sie sonst nur noch auf preußischen Ererzierpläßen hört, und nur dem Umstand, daß diese 12 Männer sich nicht außer Fassung bringen ließen, ist es zuzuschreiben, daß nicht die Fäuste gebraucht wur= den. Doch in der nächsten Versammlung wurde ein Strafgericht über die rothen Sünder abgehalten und mit 44 gegen 33 Stimmen alle 12 auf ein halbes Jahr aus dem Verein gewiesen. Hoffentlich werden dieselben sich in dieser Zeit recht tüchtig im Bauchrutschen und Speichellecken üben, um alsdann wieder als" echte" Deutsche in Gnaden aufgenommen zu werden. Weiter aber hofft der Schreiber dieses, daß für die rettende That der Tank des Vaterlandes nicht ausbleiben wird, und fenen 44 Patrioten der Adlerorden mit zwei Hundeschweifen, dem Vorsitzenden Müller und, vor Allem, dem größten Sozialistenfresser Besenberg jedoch ein solcher mit sechs Hundefchweifen zugesandt wird. Nachschrift. Wir hatten hier im Februar durchschnittlich über 32 Grad Hite. Philaletes der rothe.
Aufruf.
apur and to
An die Weber und Weberinnen! Zirka 5000 Weber und Weberinnen der Geraer Webereien sind seit Sonnabend den 26. April aufs Pflaster geworfen, weil sie fich weigerten, eine Fabrifordnung zu unterschreiben, bei der sie der Willfür ihrer sog. Herren vollständig preisgegeben wären, sich selbst zu Sklaven erniedrigen würden. 72 Stunden wöchentliche Arbeitszeit verlangt man von ihnen! 10 Mark Strafe, wer ohne genügenden Grund die Arbeit verläßt n. f. w. Einstimmig wurde die Unterschrift hierzu verweigert, und so liegen nun diese Tansende von Arbeitern auf dem Pflaster. Mitarbeiter! wir bitten Euch, unterstützt diese von hochmüthigen Geldproßen ausgesperrten Arbeiter in den ihnen aufgezwungenen Stampfe, helft ihnen, damit ihre 3wingherren nicht über sie siegen. Haltet hauptsächlich den Zuzug fern!
Briefe und Sendungen sind zu richten an Emil Vogel, Karlstraße Nr. 1, Gera ( Neuß ).
NB. Alle Arbeiterblätter werden um Abdruck ge= beten.
Der erste Mai wurde hier in imposanter Weise gefeiert. Am Nachmittag fand ein Massenausflug statt. lleber 6000 Personen betheiligten sich daran. Hauptsächlich ausgesperrte Weber, sowie Schneider, welche an diesem Tage nicht arbeiteten. Alles verlief in größter Ruhe. Nach nenesten Nachrichten legten auch in der Umgegend in Nonneburg, Mylau und Netsch kau die Weber die Arbeit nieder, da dort für Geraer Firmen viel Lohnweberei betrieben wird. Sie fordern Alle zehn stündige Arbeitszeit.
Warnung.
Der Stettiner Ausgewiesene August Winkler, Schneider ( zirfa 40 Jahre alt), früher in Elberfeld , und dort im großen Sozialistenprozeß verurtheilt, ist Anfangs April heimlich nach Amerita geflüchtet, um einer ihm noch bevorstehenden Strafe von sechs Wochen zu entgehen.
Damit er feinerzeit aus der Untersuchungshaft kam, haben einige Freunde Wit. 450.- aution für ihn gestellt, die durch seine feige Flucht verloren sind.
Er hat sich aber auch noch gemeine Betrügereien zu Schulden kommen lassen, woraus die Gegner besonders Kapital schlagen, da Wintler sich öffentlich als Sozialdemokrat stets bemertbar zu machen beslissen war.
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Er liebt das große Wort zu führen" und ist ganz der Maun dazu, sich bei Genossen auch noch als„ Märtyrer unsrer Sache" aufzuspielen.
Es ist deshalb unsre Pflicht, die Genossen in Amerika ganz aus drücklich vor Winkler zu warnen, mit der gleichzeitig dring= lichen Bitte an die befreundete Presse daselbst. diese Warnung schleunigst weitergeben zu wollen.
Briefkasten
der Expedition: Tiradentes : Brbls.: Bf. u. Beigabe b. 8/4 am 1/5 erh. Sataloge find inzwischen abgegangen. Mit Nr. 18 gesandtes Vooruit"- Statut für P. ist flämisch. Müssen sehen, daß es dort übersetzt wird. Gruß. schau, Wem: Mk. 40.
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a Cto. Ab. 2c. baar u. Mt. 10.90 1. Ggrchng. erh. Adr. u. Bestllg. notirt. Mit Dtschrft. 2 werden Sie eines Tages überrascht. Bfl. am 1/5 das Weitere. W. Hffm. Ldn.: Pfd. 1..2 f. div. S. D. u. a Cto. Schft. baar u. in Ggrchng. erh. North Camberwell Radical Club: Sh. 2.6 f. Dfschrft. erh. Erster Theil am 2/5 abgegangen. J. B. Shipley i. Galing: Sh. 4. f. Ab. 1. u. 2. Qu. erh. Nubicon: Bf. v. 30/4 am 2/5 beantw." Frn." fommen noch. M. M.: P. R. v. 30/4 am 2/5 beantw. u. Bestllg. vorgemerkt. Michel: Mt. 70.- a Cto. Schftn. 2c. erh. u. 50 Pfg. t. Ggrchng. gutgebracht. Bitllg. notirt. Ldrb. kommen in Bälde. Claudius: Mt. 70.Cto. Ab. 2c. erh. u. Adr. geord. Selbstverständlich folgt Reklamirtes noch. Bfl. mehr. Schüßen: Mt. 200. a Cto. Ab. 2c. erh. u. Adr. eingerenkt. Verrina: Am 2/5 betr. Adr. berichtet. Warum nicht angegeben, was bei Betreffenden angelangt war?! Urania : Dank für Nachr. betr. W. Adr. ist geordn. Bestllg. folgt nach Wunsch. Schippe: Bjab. wird besorgt. Weiteres beachtet. Clara: Bstllg. It. Vorlage v. 30/4 notirt. Gescheidle: Derartiges per Streifband senden, heißt doch Ihrem Postheiligen die Nase auf die Deckadresse stoßen. Geschäftsadresse E. B. u. Co. war hier durchaus genügend. P. J. Cleveland : Ihren Brf. v. 24/4 mit 5 Py. Strafporto( da doppelt) haben am 5/5 erh. u. weiterbesorgt. Romulus: Bestllg. notiren u. berichten betr. Adreßveränderung per P. K. Jm Weiteren rechnen zuversichtlich auf Ihre Zusage. Jonathan: Sh. 1. 6 f. Schft. erh. G. Sch. Lg.: Mit. 2. 80 f. Schft. erh. Sdg. amt 6/5 abgg. Nepomuk: Mt. 30. a Cto. Ab. 2c. erh. Lorley: Mt. 400.in Baar u. Mt. 2. 20 in Ggrch. a Cto. Ab. 2c. erh. Weiteres früher gebucht u. Adr. geord. Bfl. mehr. Lazeron Porto- Allegre: Fr. 54.60 f. Ab. bis Ende 90 per L. G. Paris erh. Nosa : Adr. f. Bfab. It. Vorlage v. 22/4 vorgemerkt n. Bf. v. 3. am 5/5 erh. u. beantw. Pharao : Bf. v. 5/5 fostest 5 Py. Strafporto, weil doppelt. Beilage besorgt. Beſtllg. vorgemerft. M. 5.- v. H. Ihnen gutgebr. u. Weit. besonders auch Mammon, baldigst erwartet. Nother Eisenwurm: Ihrem Wunsch v. 4/5 entsprechend, soll uns lieb sein, wenn Ihre be absichtigte Diät zur Genesung führt. Adr. 2c. folgt. Nthr. Teufel: Unterwegs war Nichts. Auch mit dem v. 2. haben wir Nichts zu thun. Adr. ist notirt. Weiteres bfl. Vorwärts" Buenos- Aires: Nechng. pr. 1. Qu. war bei Abgg. Ihres Bfs. v. 12/4. unterwegs. Bstllg. noRths. tiren und besorgen das Weitere. Versprochenes erwartet. Fenster: Addr. It. Vorlage v. 5./5. geändert. Lindwurm: öw. fl. 10 a Cto. Ab. 2c. erh. Bstllg. u. Nachifrg. 2c. folgt.
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Wahlfond- Quittung.
Zur Weiterbeförderung sind an unsre Adresse ferner eingegangen zu den in Nr. 17 quittirten Brüssel
. Fraternite" durch E. Sch. Frk. 2. Philadelphia : Von der Deutschen , Flämischen u. Französischen Sektion( S. L. P.) pr. J. de Bunge( Doll. 100.-) fb. 20.10.08
Mt. 12,655.48
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Bujammen Mt. 13,067.72
Wir werden ersucht, mitzutheilen, daß am Montag, den 12. Mai, in der Athenäum Hall, Tottenham Court Road, eine von der Socialist League zum Besten des Commonweal veranstaltete Abendunterhaltung, bestehend aus Theatervorstellung, Chorgesängen, Stonzert und Tanz, stattfindet. Eintritt nur gegen Programme, die zum Preise von 1 Sh. pro Person, 1 Sh. 6 Pc. pro Paar, vorher in allen sozialistischen Slubs zu haben sind.
Wir empfehlen unseren Genossen folgende Broschüren, die nur noch in beschränkter Zahl vorhanden sind:
Der Ursprung der Familie, des Privateigenthums
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Der Laffalle'sche Vorschlag.
sid Bod
Ven W. Bracke.
Preis 50 Pfg.( 65 Cts.)
Durch Unterzeichnete ist zu beziehen:
Sozialdemokratische Bibliothek Heft XXIX;
Truh- Eisenffirn.
Erzieherisches aus Puttkamerun.
Ein vierblätteriges Broschürenkleeblatt von Better Niemand. I.
a) Anarchismus, Sozialdemokratie und revolutionäre Taktik. b) Warum verfolgt man uns?
Preis: 30 Pf.= 35 Gts.
Die verschiedenen Aufsäße, die unter obigem Gesammttitel vereinigt sind, wurden seinerzeit im Auftrag von Hamburger Arbeitern verfaßt und in Hamburg bereits vor mehreren Jahren einzeln verbreitet. Durch Einverleibung in die Sozialdemokratische Bibliothek" machen wir fie hiermit den Genossen allerwärts zugängig und empfehlen sie zur weitesten Verbreitung.
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Sozialdemokratische Bibliothek Heft XXX.:
Truh- Eisenstirn.
II.
Umsturz und Parlamentarismus I u. II. Diese Broschüre empfiehlt sich insbesondere zur Massenverbreitung und gewähren wir bei Entnahme von 100 Exempl. entsprechenden Nabatt. Preis 35 Pfg.= 45 Cts.
oder
Der Kampf des großen und kleinen Kapitals. Von J. G. Eccarius.
Preis 15 Pf., bet Partienbezug Nabatt.