ben, schon aus dem Grinde, weil wir den Begriff der Herrschaft prinzipiell verwerfen. Bei den Freisinnigen dagegen ist aller Streit ein Streit um die persönliche Herrschaft: der Richter will Herr sein, der Nickert will Herr sein, der Hänel will Herr fein und wie sie alle heißen mögen, die wouldbe-( Möchtegern-) Herren. Mit der schärfsten Lupe läßt sich ein anderer Streitpunkt nicht entdecken. Ob die Tonart der Opposition gegen die Regierung ein bischen schärfer oder milder ist, das will nichts besagen- darin find alle Fortschrittler einander gleich, daß ihre Opposition keine prinzipielle ist. Möglich, daß die der schärferen Tonart die neuen Militärforderungen wenigstens theilweise verwerfen,- zu einem grundsätz lichen Votum gegen den Militarismus kann keine der fortschrittlichen Mannesseelen sich aufschwingen; hoffähig möchten sie alle sein, wenn auch die Escarpins" oder„ Wadelstrümpfe" für Aller Waden nicht in gleichem Maße passen.
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Genug es ist das Manchesterthum, der Individualismus, der Mangel an Gemeinfinn, woran die Fortschrittspartei zu Grunde geht. Sie zerbröckelt, weil der Kitt fehlt.
Mit dem Zentrum, dem„ Thurm", wie es sich stolz genannt hat, sieht es auch recht wackelig aus. Es steht im eigentlichsten Sinne des Wortes auf zwei Augen. Der alte schlaue Windthorst, mit seinem durchdringenden Geist und seinem unerschöpflichen Schaß von Erfahrungen, hält die widerstrebenden und widerstreitenden Elemente zusammen: früher war's der Kulturkampf, der seinen eisernen Reif um das Zentrum schloß wie das Sozialistengesetz um die Sozialdemokratie. Mit dem Kulturkampf ist's aber vorbei, und nie wird er wiederkehren. Die Bismarck 'sche Eselei macht Steiner nach. Jetzt ist's nur noch die Tra= dition des Kulturkampfs, welche einigend wirkt, und diese Tradition wird lebendig gehalten durch Windthorst, sie verkörpert sich in seiner Person. Wie untergehende Einrichtungen und Staatsformen, so leben auch untergehende Parteien zuletzt nur noch in irgend einer hervorragenden oder imponirenden Person fort. Freilich ist dies das letzte Stadium, und nach Windthorst wird Niemand und Nichts das Auseinanderfallen des Zentrums verhindern können.
Ein Vorschlag. Das Interview Bismarcks mit dem Reporter des Figaro", welches Interview, wie Bismarck neuerdings durch den Mund seines Moniteurs erklären ließ, eigentlich nur ein Diktat des Er- Reichskanzlers gewesen ist, legt einen Gedanken nahe, den wir in allem Ernst der Begutachtung unserer Leser unterbreiten möchten. Wie wäre es, wenn in Zukunft jeder Arbeiter oder sonstige Staatsbürger, der wegen eines unbedachten Wortes 2c. als Majestätsbeleidiger unter Anklage gestellt wird, den Fürsten Bismarck als Sachverstän= digen zuziehen läßt, oder, wenn das aus formellen Gründen verweigert wird, ihn als Entlastungszeugen anruft? id
Dem soeben erschienenen Jahresbericht des Fabrikinspektors für die Provinz Starkenburg und den Kreis Worms entnimmt ein Mitarbeiter der Frankfurter Zeitung " folgende bemerkenswerthe Thatsachen:
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Von 710 Betrieben mit rund 29,000 Arbeitern konnte der Beamte im Vorjahre nur 313 Anlagen besuchen. Erfreulicher Weise hatte er aber für die Beschwerden der Arbeiter wie die Anfragen der Unternehmer immer ein offenes Ohr. Der Inspektor stellte 11. A. sehr werthvolle Angaben über die lange Arbeitszeit zusammen, welche noch in vielen Betrieben herrscht und den Nuf nach einem Marimalarbeitstag von Neuem rechtfertigt. Er untersuchte die Verhältnisse von 300 Fabriken. Davon arbeiteten 34 mit regelmäßigen Nachtschichten, und zwar vielfach in Branchen, welche den kontinuirlichen Betrieb absolut nicht nöthig haben, wie z. B. Bleiweißfabriken, Chininfabriken, Delfabriken u. 1. w. Nachtarbeit weiblicher Arbeiter sollte nach dem Beamten überhaupt verboten werden. Von jenen 34 Fabriken mit Nachtschichten haben nicht weniger als 27 eine Arbeitszeit von mehr als 10 Stunden. In Mühlen wurde sogar eine Arbeitszeit von 36 Stunden(!!) konstatirt. Auch von den 264 Fabriken ohne Nachtschichten haben nicht weniger als 160, also die große Mehrheit, eine Arbeitszeit von mehr als 10 Stunden. Man sieht also, was die oft gehörte Behauptung auf sich hat, der 10stündige Arbeitstag habe sich auch ohne Gesetz schon völlig in der Fabrikindustrie eingebürgert. Daß die Unternehmer bei übermäßiger Arbeitszeit gar nichts profitiren, stellte eine gut geleitete und gut rentirende" Maschinenfabrik des Bezirks im Berichtsjahre praktisch fest. Sie arbeitete wegen großer Aufträge über ihre 11% stündige Arbeitszeit hinaus mit Ueberstunden und an Sonntagen. Da ergab sich nach sorgfältigen Berechnungen, ,, daß der erzielte Mehrwerth der Arbeitsleistung in Menge und Güte bei weitem nicht dem Mehrbetrag an verausgabten Löhnen entsprach", und es sind deshalb die Ueberstunden und Sonntagsarbeit aufgegeben worden. Der Beamte macht noch interessante Mittheilungen über einzelne Arbeitseinstellungen und ihre Ursachen. Schließlich erwähnt er eine bemerkenswerthe lleber anstrengung der Arbeiter und der kindlichen Kräfte in der Hausindustrie des Bezirks mit folgenden Worten:" In Dörfern der Umgebung von Seligenstadt werden viele weibliche Arbeiter in der Hausindustrie mit der Herstellung von Besatz- und Buzartikeln von Offenbacher Posamentierwaarenfabriken beschäftigt. Außerdem bieten die Zigarrenfabriken in der dortigen Gegend Arbeitsgelegenheit für männliche und weibliche Arbeiter. Es ist nicht selten, daß 3igarrenfabrit- Arbeiterinnen und jugendliche männliche Arbeiter außer in einer Bigarrenfabrik auch Abends noch zu Hause in Perlenarbeit beschäftigt sind. Zigarrenfabrikbefizer klagen darüber, daß solche Arbeiterinnen und jugendliche Arbeiter in der Fabrik nicht viel leisten. Leider lassen sich die Hausarbeiter auch durch Kinder in der Arbeit durch Einfädeln von Perlen unterstüßen und es werden Kinder damit bis spät in die Nacht beschäftigt." Das sind fürchterliche Zustände, schließt der Bericht, die na ch geseßlicher Abhilfe schreien!"
Das thun sie in der That, Wie lange aber wird die gefeßliche Abhülfe auf sich warten laffen? Für solche Dinge haben unsere Regierer außerordentlich kleine Ohren.
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Wir haben uns in Nro . 19 des Sozial- Demokrat" abfällig über ein im Verlage der Münchener Post" erschienenes Gedenkblatt zum 1. Mai geäußert. Es geht uns nun von dem Verwalter des genannten Blattes ein Schreiben zu, das zwar auf den eigentlichen Inhalt unsrer Stritit nicht eingeht, aber unter Hinweis auf die Entstehungsgeschichte der Festschrift für die Herausgeber derselben, wenn wir uns so ausbrücken dürfen, auf mildernde Umstände plädirt. Selbstverständlich kommen wir dem Wunsch, seinen betreffenden Ausführungen im„ SozialDemokrat" Aufnahme zu gewähren, sehr gern nach. Er schreibt:
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Als der Gedanke der Herausgabe einer Festschrift auftauchte und berathen wurde, wurde über die Stoffeintheilung Folgendes vereinbart: Erste Seite: Bild und Festgedicht. Zweite Seite: Die Ansichten betannter Männer und Frauen aus allen Berufsund Parteitreisen über den Achist unbenarbeitstag in furzen, aphoristisch gehaltenen Aussprüchen.
Der weitere Raum war für eine kleine Novelle, einen geschichtlichen Rückblick über die Achtstundenbewegung, eine ärztliche Abhandlung, einen Aufsatz über die Bedeutung des Achtstundenarbeitstages, eine Festabhandlung, sowie einzelne Gedichte, die letzte Seite für den Humor bestimmt. Alles dies Beiträge von Genossen. Wie Sie sehen, war der Gedanke nicht gerade verschwommen, es wurde bei dem Absaß auch auf außerhalb unserer Partei stehende Leute als Leser gerechnet, und Gegner zum Wort kommen zu lassen, gibt dem Ganzen immer etwas Originelles.
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Indeß erstens war die Zeit zur richtigen Ausführung zu furz. Dann aber wurde in den Zuschriften an die in Aussicht genommenen Mitarbeiter der Wunsch nach knapper, aphoristischer Form der erbetenen Beiträge nicht betont, so daß fast uur längere, Darlegungen einliefen, die, eben der Kürze der Zeit wegen, auch nicht flott ausgearbeitet waren, während von anderen Seiten, auf die sicher gerechnet worden war, gar nichts tam. Die Herausgeber hatten nun einen sehr schwierigen Standpunkt; fallen lassen konnte man die Sache nicht mehr, andererseits war man sich wohl bewußt, daß man nicht das bieten konnte, was ursprünglich geplant war. Diese Umstände waren dem Verfasser Ihres Artikels sicher befannt, deswegen ist seine absprechende Stritit hinfällig und ungerecht, abgesehen davon, daß dieselbe gegen die betreffenden Mitarbeiter etwas immhöflich war und die Herausgeber denselben gegenüber in eine unangenehme Lage brachte.
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Dies ist der Sachverhalt; sollten Sie davon auch im„ Sozialdemo-| Hans Müller. Der Mythus von der Begründung des Deutschen frat" Notiz nehmen wollen, so läge darin für die Herausgeber der Neiches.( Berliner Arbeiterbibliothek. II. Serie, 1. Heft. Berlin , Festschrift eine verdiente Genugthuung. Verlag der Berliner Volkstribüne".)
Auf die andere Seite der Kritik gehe ich hier nicht ein; nur, wenn Sie es ausdrücklich wünschen sollten, würde ich Ihrem Wunsch mit Vergnügen nachkommen."
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Soweit der Einsender, der ausdrücklich betont, daß er selbst an der Herstellung der betreffenden Festnummer nicht thätig mitgewirkt hat, und daß er ferner aus eigner Initiative schreibt, ohne Auftrag, ja, ohne Wissen der betreffenden Genossen.
Wir haben sehr wenig auf seine Ausführungen zu erwidern. Er irrt sich, wenn er annimmt, daß dem Verfasser unsrer Notiz die Umstände, die er schildert, bekannt waren. Die Notiz rührt von dem Herausgeber dieses Blattes her, und hatte keine andere Unterlage als einzig und allein die Festnummer selbst. Daß dieselbe anders geplant war als sie ausgefallen ist, bezweifeln wir nicht- wir hatten uns aber an sie zu halten, so wie sie war und ausgeboten wurde. Den
Der Inhalt dieser historischen Stizze entspricht nicht ganz dem, auch sonst nicht sehr glücklich gewählten Titel. Ein erheblicher Theil der Schrift ist einer Ehilderung der Entwicklung und des Verfalls des heiligen römischen Reiches deutscher Nation" gewidmet, so daß für die Aufgabe, dem Mythus über die Begründung des neuen deutschen Reichs die wirkliche Entstehun sgeschichte desselben gegenüberzustellen, ein etwas gar zu fnapper Raum bleibt. Was innerhalb desselben zu leisten war, hat der Verfasser übrigens geleistet. In großen Umrissen werden dem Leser die politischen und ökonomischen Triebfräfte vorgeführt, die zur Begründung des deutschen Reiches drängten, und wird die Rolle, die die angeblichen Begründer dabei gespielt, auf ihr richtiges Maß zurückgeführt.
guten Willen der betreffenden Genossen in Ehren, aber er ist noch kein Einem jungen Genossen in's Stammbuch. Freibrief, der die Kritik überflüssig macht. Im Gegentheil, wenn der gute Wille auf falschen Wegen ist, so ist es erst recht die Pflicht, die Stimme dagegen zu erheben. Weiter aber haben wir nichts gethan. Weit entfernt, den Urhebern der Festschrift persönlich zu nahe zu treten, haben wir im Gegentheil von vornherein alle nach Lage der Dinge möglichen Vorbehalte zu ihren Gunsten gemacht. Und wir sind gern bereit, diejenigen weiteren Entschuldigungen gelten zu lassen, die sich nach der obigen Darlegung billigerweise ergeben.
Von unsern grundsäßlichen Ausführungen können wir natürlich kein Wort zurücknehmen, ebensowenig von dem, was in Bezug auf die Mitarbeiter an der Festschrift gesagt. Wenn wir gegen einzelne derselben etwas unhöflich waren, wie der Einsender sich höflich ausdrückt, so braucht das die Herausgeber der Festschrift nicht im Mindesten zu geniren, dafür sind nur wir und Niemand sonst verantwortlich. Und wir wären sehr froh, wenn wir kein größeres Verbrechen auf dem Kerbholz hätten, als das, die Selbstgefälligkeit der betreffenden Literaten verlegt zu haben.
Daß, falls der Einsender auf unsre Stritit sachlich noch etwas erwidern zu sollen glaubt, ihm die Spalten des„ Sozialdemokrat" offen stehen, ist selbstverständlich.
Korrespondenzen.
Aus der Westschweiz.( Bericht über die Versammlung der dentschen Arbeitervereine der Westschweiz am 25. Mai 1890 in Chaux- defonds.) Anwesend waren die Vereine resp. Delegirten von Basel , Bern , Biel , Fleurier , Genf , Locle , Neuchatel und Chaux- de- fonds in Stärke von zirka 100 Mann. Das Tagespräsidium bestand aus den Genossen Seifert( Chaux- de- fonds ) als Präsident, Gorschtowsky( Neuchatel ) als Schriftführer und Dieterle( Biel ) Stellvertreter.
Präsident Seifert eröffnet Nachmittags 2½ Uhr die Versammlung und gedenkt vor Eintritt in die Tagesordnung der Verdienste des allen Genoffen bekannten, vor Kurzem in Neuchatel verstorbenen Bürgers Luz. Nach Verlesen des Protokolls der leztjährigen Versammlung in Biel , erstatten die Delegirten Bericht über den Stand der einzelnen Vereine.
( Da die Berichte mehr ein lokales Interesse haben, so können wir über diesen Theil des Berichts mit dem Bemerken hinweggehen, daß aus der Mehrheit der Vereine reges Leben und gute Fortentwicklung gemeldet wird, nur Lauſanne und Vevey klagen über mangelndes Interesse unter den Arbeitern. Ned. des Soz.)
Bei Trattand 2 wünscht Verein Genf Aufklärung über die zukünftige Stellung des Landesausschusses und beklagt sich außerdem über Nachläffigkeit des Letzteren. Diese Anschuldigungen werden jedoch von den Vertretern Basels und Berns scharf zurückgewiesen. Die zukünftige Stellung des Landesausschusses, d. h. nach Ablauf des deutschen Sozialistengesetzes, lasse sich jetzt noch nicht bestimmen.
In Punkto Regelung des Unterstügungswesens( Traktandum 4) wird beschlossen, künftig nur solche Personen, die sich als Gemaßregelte, bezw. Ausgewiesene ausgeben, Unterstützung zu gewähren, die sich im Besige einer diesbezüglichen Legitimation, beglaubigt durch ein Mitglied der sozialdemokratischen Fraktion der deutschen Reichstags oder des Landesausschusses in Zürich , befinden. Allen Vorständen wird außerdem in diesem Punkte die größte Vorsicht empfohlen, da viel Mißbrauch betr. Unterſtüßungen getrieben worden ist. Bei Traktand 5, Besprechung über Paß wesen, laufen Klagen von verschiedenen Genossen ein. Ein Genosse von Bern berichtet, daß er schon feit mehreren Jahren sich in der Schweiz aufhalte, daß es ihm aber trotz aller Bemühungen bisher nicht gelungen set, Heimathspapiere zu erlangen, da sie ihm die deutschen Behörden, ohne Gründe dafür anzugeben, hartnäckig ver weigerten. Es seien ihm außerdem 14 ähnliche Fälle bekannt. Darauf beschließt die Versammlung, den Landesausschuß deutscher Sozialisten in der Schweiz zu ersuchen, über dergleichen vorkommende Fälle Material zu sammeln und dasselbe der sozialdemokratischen Fraktion des deutschen Reichstags einzusenden, damit dieselbe, wenn noch angängig, bei Berathung des deutsch - schweizerischen Niederlassungsvertrages ihren ( Es empfiehlt sich nach unserer Ansicht ferner, dieses Material, und Einfluß geltend mache oder aber an zuständiger Stelle Abhilfe verlange. zwar so schnell als möglich, au Nationalrath Curti oder Nationalrath Decurtins zu senden. Ned. des Soz.) Ein Antrag( Tr. 6), die Ver= sammlung, nicht wie bisher jedes Jahr, sondern nur alle zwei Jahre, und, wenn möglich, im Herbste einzuberufen, wird mit großer Mehrheit verworfen.
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Dem Antrage des Vereins Chaux- de- fonds ( Tr. 7), sämmtliche deutsche Arbeitervereine der Schweiz um ihre Adresse zu ersuchen, um ein Verzeichniß darüber aufzustellen zur besseren Drientirung der Mitglieder, wird stattgegeben und derselbe mit der Ausführung der nöthigen Arbeiten betraut. Trattand 8 ist die schon so oft besprochene Frage der Zentralisation sämmtlicher deutschen Arbeitervereine der Schweiz ( Antrag Basel ). Es ruft diese Frage sehr lebhafte Diskussion hervor und wird nach längerer Debatte mit geringer Majorität weiteres Eingehen auf diesen Gegenstand beschlossen und der Verein Basel mit den nöthigen einleitenden Schritten beauftragt. Als nächster Versammlungsort wurde nach kurzer Debatte Bern bestimmt.
Beim Trattand Verschiedenes macht Genosse Leis( Biel ) die übrigen Vereine darauf aufmerksam, daß Redaktor N. Rüegg in Zürich beabsichtige, eine Geschichte der deutschen Vereine in der Schweiz zu schreiben, und ersucht dieselben, Herrn Redaktor Rüegg allfälliges Material, ältere Protokolle 2c. einzusenden.
Nach einem kurzen Schlußwort des Tagespräsidenten wurde die Versammlung um 8 Uhr geschlossen.
War der Sonntag der Tag der Arbeit, so war der folgende Montag der Erholung gewidmet. Von Chaur- de- fonds gings per Bahn nach Locle , dort wurde dem deutschen Verein ein kurzer Besuch abgestattet und dann gings zu Fuß nach Col de Roche , Brenets , dem engen Thale des Doubs entlang, hinüber ans französische Ufer nach dem Sault du Dubs. Die Fahrt auf dem Doubs , die wundervolle Szenerie in dieser hochromantischen Alpengegend, werden gewiß zu den schönsten Erinnerungen aller Theilnehmer zählen. Die Wellen des Doubs haben sicher feit Langem teine so fröhliche Gesellschaft getragen, als am Pfingstmontag. Mit einem fröhlichen: auf Wiedersehen nächstes Jahr in Bern , trennten sich die Genossen auf dem Bahnhofe in Chaux- de- fonds . Mögen die verlebten Tage belehrende und nußbringende gewesen sein. M. G.
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Carboni.
Ein offener Brief aus Anlaß des demokratischen Kongresses*), in dem vom sozialistischen Standpunkt dargelegt wird, was die Nadikalen zu thun haben, wenn sie sich wirklich um die Sache des Proletariats verdient machen wollen.
A. Sartorius von Waltershausen. Der moderne Sozialismus in den Bereinigten Staaten von Amerika . Berlin , Hermann Bahr . ( Wird besprochen.)
*) Siche unsern heutigen Leitartikel.
Von Ernst Lemberger( Wien ). Willst mit uns marschiren? Gut. Schnür' Dein Ränzel, junges Blut. Nimm fein Abschied von den Tanten, Von der Liebsten, von Bekannten, Manchem ist es schon passirt,
drill Daß er plöglich inhaftirt.
Kannst mit rothen Schafwollsocken Schöne Dinge Dir einbrocken Ueberhaupt entferne sacht Was die Ochsen wüthend macht. Tag für Tag bedenk auf's Neu: Sozialist ist vogelfrei!
Rümpft verachtungsvoll das Näschen Ueber Dich Dein kleines Bäschen mais no Mensch! Ertrag es mit Geduld,
Lumpen schenkt man keine Huld. „ Dieser Bursche, ach Ottilie, disi 3st der Schandfleck der Familie!"
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der Redaktion: Briefe und Einsendungen erhalten aus: Basel , Berlin ( Der rothe Ludwig"), Hamburg , München , Paris , Rom. der Expedition: J. J.: 11 Py. f. Schrftu. erh.-R. F. L.: Sh. 5. 5% f. Schrftn. erh. E. B. Hier: Sh. 3.5 f. Schft. erh. S. L. P. U. S. A. Gtsch. N.- York: Ihr Bf. v. 26. frenzte mit dem unsrigen v. 30/5 u. erledigt denselben hinsichtl. eines Theils des Erfragten. Bestllg. wurde sofort effeftuirt it. hoffen wir auf allseits besten Erfolg. Bl. mehr. A. Schau S. Franzisco: In Nr. 12 lezte Seite unter" Wahlfond" finden Sie Ihre 25 Doll. quittirt. Am 5/6 sandten Belegeremplare. Gruß. Brauner Bär: Mt. 1. 35 per Wfd. dtd. gutgebr. u. Mt. 23. 25 per Ab. 2. Qu. verwendet. Bestllg. u. Erfragtes folgt. Trau, schau, Wem: Mt. 40. a Cto. Ab. 2c. erh. u. weitere 40 Pig. f. Porto verwendet. Mt. 8. 30 per Verlag gutgebr. Lob. unterwegs. Fr." noch nicht. Bft. Weiteres. Leipzig : Archivalien dtd. erh. it. Weiteres beachtet. Der Alte Lgz.: Bestlg. v. 2/6 folgt baldthunlichst. Auf Weiteres wird Bedacht genommen. Damals lags übrigens an der Zwischenhand. Rother Eisenwurm: Sobald bereits am 6/5 Zugesagtes hier ist, folgt" Milderung Ihrer Diät. Nach Maaßstab der Gerechtigkeit fommen wir immer noch zu furz. Adresse ist geordnet. Gruß. Immer Vorwärts: Adr. find eingerenft u. Grüße sofort an Fr. S. weitergegangen. Schrfin. find unterwegs. Fehlendes unerklärl. Wird nochmals recherchirt. D.
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Pierrot: Nachr. v. 6/6 hier u. Avisirtes erwartet. Wie wär's mit einem Bericht über die Sache? Nosa: Ihrem Wunsche ist entsprochen. Bitllg. folgt, sobald Druck vollends beendet. Beitrag erfolgte v. Dn. 11. Cidu. Nicodemus : Abrechnung v. 8/6 erh. Weiteres erwarten für noch. Bfl. über Erfragtes ausführlich. I. K. B.: Mt. 20.Schftn. erh. Lfrg. folgt baldthunlichst. Phönig: Mt. 6. 20 Ab.Rest W. 4. Qu. 89 u. bis 10/90, nebst Ab. T. per 3. Qu. erh. Weiteres dtd. ad notam genommen u. besorgt. Bfl. mehr. Sty. Gdf.: Mt. 4. f. Schftn. erh. u. Sdg. am 12/6 nebst Beilage E. besorgt. K. Hpp. Old- Charlton: Sh. 4. 6 auf Sammelliste 44 4.6 u. 45 für P. per M. dkd. erh. 11. weiterbesorgt. Alter Friß: Nachr. Urania Ad. v.% erh. u. inhalt. vorgemerkt. Avisirtes erwartet. It. Borlage v.% geordn. Hlg. Josef Dant f. tbd. v.% erh. Weiteres notirt it. erwartet.
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