iches Bes mmen

feinen h. die

1

Gebt ngerel

emeint

carius d. h.

will

man

e alte

den

eitens

Don

ats= der

der

ellt

ten fo binden

ervors

und

reine huns

ret

ffung üssen. rechte

rriere als

den

mden

tjam

Sitte

marit nden

nahe,

I ber nim rüger den elches war ystem Bis ehnte

gewiß

rüger

i des

enfte,

tben,

Cener Sühne arat­hlage

nisch

mfes

annte

amer ard's

him

1 um

100=

heil

lott"

blatt ubte,

der ichen

a f." Durch Degen

iber einen dem Was

hrs

Dereit

- sich

in

Der Benn etten

seher iden. be

Idete

often

land Dave egten Cimen chem

daß und

daß

, die

ficher

itera

Das

trog

beteit icher, dann

Ochte,

Beler

inel­

eiter,

blio=

Fiehlt

Aut

cincs

DO

omie

St zit

Die

auch

Deale

um alte, in der Regel vielmehr um neue Geschäfte" gehandelt, ein Bischen auf eigene Sand in Und warum sollte er nicht jett dent Artikel machen, in deur er als pflichtgetrener Beamter" to Großes geleistet? So wenig wie der Chef" in Friedrichsruhe, ist er damit zufrieden, nach so großartigen Leistungen faltgestellt" zu sein. Er ging in seinem Beruf auf, und so mag er daher ein glühendes Verlangen haben, seine Unentbehrlichkeit durch die That" zu beweisen. Viel leicht auch gleichzeitig die Unentbehrlichkeit des staats­rettenden Chefs. Jedenfalls" schließt der Brief- ift es nicht wahrscheinlich, daß Krügers Neise nach London pour le roi de Prusse ijt."

Darum aufgepaßt!

-

Mit Bezug auf den in voriger Nummer erwähnten Hochver­rathsprozeß sei noch folgende Notiz nachgetragen, die der Leipziger Wähler" der dortigen Gerichtszeitung" entnimmt:

" 1

Die Wirkung des Urtheilsspruchs war eine frappante. Gerade die einzige Verurtheilte, Frau Reinhold, war die am freudigsten erregte! Sie umschlang die drei Freigesprochenen mit den Armen, füßte fie und rief enthusiastisch aus: Kinder, ick freu' mir man, daß Ihr freigesprochen seid!" Selbst die Thränen, die ihr Mann über ihre Verurtheilung weinte, fonnten ihre Ausgelassenheit nicht herabſtimmen. Man sah ihr an, daß sie nun, nach der Nettung ihrer Mitangeklagten, opferfreudig ins Zuchthaus ging."

Ob die Vertreter der alten Gesellschaftsordnung", bemerkt dazu der Wähler", mit demselben Muthe für ihr Prinzip" ins Zuchthaus  gehen würden, wie diese Proletarierfrau für eine Sache, die wir trotz alledem nicht billigen können? Wir glauben es nicht. Die alte Ge= sellschaft hat weder Ideen noch Helden".

Bi- Man schreibt uns

-

-

modspied slut tensionale tied Der Reichsuörgler in Friedrichsruh   treibt's immer toller. Daß die Welt ohne ihn fortbesteht, und sich, seit er weg ist, fogar recht wohl befindet weit wohler als vorher, das macht ihn ganz rasend. Dabei vertilgt er unglaubliche Quantitäten Sognat, fo daß die Katastrophe nicht mehr lange ausbleiben wird. Zu seinen neue­ften Deliriums- Leistungen gehört das Geständniß, daß er seinen aller= gnädigsten Kaiser( in der Angelegenheit der Arbeiterschutzgesetzgebung) auf das Unverschämteste belogen und betrogen hat, und daß er bloß deshalb an die Luft gesetzt worden ist, weil er den zweiten Wilhelm ebenso Hausmeiern wollte wie den altersschwachen ersten Wilhelm, der beiläufig wie jetzt nachträglich zugegeben wird während der letzten 15( fünfzehn) Jahre seines Lebens genau so unschuldig an Allem, was in Deutschland   geschah, war, wie ein neuge­borenes Stind. Die Schamlosigkeit des Bismarck  'schen Regiments äußert sich am deutlichsten in der Rolle, welche dem ersten deutschen   Kaiser, dem sogenannten Heldengreis, zugewiesen worden ist. Dieser Mann, von Natur nur wenig begabt, betrachtete in seiner besten Zeit die Stelle eines Unteroffiziers als das höchste Menschen- Ideal; aber schon in der Mitte der siebziger Jahre war er vollkommen unzurechnungsfähig( wir gebrauchen mit Absicht dieses brutale Wort, welches allein der Wirklichkeit entspricht) und bis zum Tode des ersten Withelm hat Bismarck   als unumschränkter Herrscher regiert. Kein Hausmeier der alten fränkischen Könige hat eine un­umschränktere Herrschaft ausgeübt, und alles, was über die Geistes­frische" und törperliche Rüftigkeit" des" Heldengreijes" in den Zeit­ungen veröffentlicht wurde, war von dem Bismarc'schen Reptilien er= logen, bloß um zu verhindern, daß die öffentliche Meinung" eine Regentschaft und den Regierungsantritt unseres Frig" verlange.

Genug, schmutzigere Geschichten sind in den höchsten Regio­nen keines Landes vorgekommen, als in unserer frommen Kinderstube, Deutschland  .

Ceterum censeo Bismarck   hat mit wahrer Genialität" die Rolle des berühmten Tölpels gespielt, der das Gegentheil dessen schafft, was er erstrebt.

in

Und wenn er sich in der Berliner   Wilhelmstraße noch dann und wann die Maske des ernsthaften Staatsmannes vorgehalten hat Friedrichsruh  , seit er an die Luft gefeßt worden, hat er seine staatsmännische Impotenz nackt und feigenblattlos in ihrer ganzen, urwüchsigen Genialität" vor aller Welt prostituirt. Les Dieus s'en vont! Die Götter entpuppen sich vor versammeltem Bolt als ganz gemeine Charlatane und Schwindler.

-

" 1

Als Beitrag zur Zeitgeschichte wollen wir übrigens doch die Ausplauderei Bismarck's   über die Entstehung der Arbeiter­schutz- Erlasse Wilhelm II.   hier feſtnageln. Einem Herrn Rittershaus, Sohn des weiland demokratischen Dichters gleichen Namens und Redakteur des nationalservilen Frankfurter Journals", er­zählte der abgetafelte Ranzler:

" Ich glaube nicht, daß Miquel überhaupt irgend welchen Antheil an den Erlassen hat. Miquel ist ein zu gewandter Parteitaftifer, um furz vor den Wahlen diesen Zündstoff in die Oeffentlichkeit zu geben. Die Erlasse waren seit Langem eine Lieblingsidee des Kaisers. Hinz­peter, Douglas und Andere furz solche, die nicht im Dienste waren

haben mit Sr. Majestät darüber Berathungen gehalten. Der Kaiser versprach sich von den Erlassen Erfolg bei den Wahlen. Mir wurde eine Redaktion gezeigt, die weitgehender war, als diejenige, welche erschienen ist. Ich war prinzipiell gegen die der Kaiser bestand Erlasse; sollten sie aber durchaus erscheinen darauf so wollte ich wenigstens meine Redaktion durchsetzen, damit die Erlasse gemildert würden. Ich übernahm deshalb die als Redaktion und schrieb die Erlasse in der jezigen Form nieder Diener des Kaisers. Die Redaktion rührt also von mir her. Ich habe feinen Kollegen zugezogen. Ich fügte noch die internationale Konferenz ein; ich dachte, sie sollte gleichfalls ein Sieb sein, eine gewisse Hemmung des humanen, arbeiter.

dem Volke klar zu legen, sondern daß sie vielmehr Revolutionen um jeden Preis an den Haaren herbeiziehen wollen, wobei sie gezwungen find, an die wildesten Leidenschaften zu appelliren. Wie sie mit einem solchen leidenschaftlich aufgewühlten Menschenmaterial ihre Ideale ver= noch dazu, wenn wirklichen und dauernd aufrecht erhalten wollen,

die unerläßliche Bedingung, die ökonomische Unterlage, fehlt, wie fie ein solches Kunststück zu bewerkstelligen gedenken, ist mir ein Räthsel. Wie schon oben zu ersehen ist, erfreute die deutsche Arbeiterbewegung fich nicht der Anerkennung Dave's. Von Lassalle   sprach er wegwerfend: Euer Doktor Lassalle  ." Marg wird in fünfzig Jahren vergessen sein. Bon seinem Kapital" wird man in hundert Jahren kaum mehr reden, man redet davon, es wird widerlegt." Es sei eine Schmach und eine Schaude für die deutsche Sozialdemokratie, wie fie- namentlich Lieb­fnecht feinen verehrten Freund und Lehrer Bakunin   verdächtigt und verleumdet haben."

Meine Ausführungen glaubte er am besten entkräften zu können mit den Worten:

Das haben Sie von Ihrem Freund Frohme; das hat Ihnen Karl Frohme   gesagt." Aus der Absprechung der Autorität anerkannter Führer der deutschen Sozialisten will ich Dave feinen Vorwurf machen, diese Absprechung ist anarchistisch.

Aber was nicht anarchistisch ist, und was ich ihm zum Vorwurf mache, ist, daß er sich selbst als eine Autorität aufspielte; er wurde ernstlich böse, wenn wir ihm als solche unsere Anerkennung versagten.

Doch kehren von dieser Exkursion auf das Gebiet der Anarchie zur Freistunde zurück.

Die Sträflinge gehen im Kreise herum. Wenn ein Fremder, ein mit unserer Zivilisation nicht Vertrauter, sehen könnte, wie sie lautlos neben dem Friedhof durch den Morgennebel dahinhuschen, die dunklen Ge­stalten mit den bleichen eingefallenen Gefichtern, während der Aufseher mit verschränkten Armen und scharf auslugend in der offenen Kirchhof= thür steht, er wäre versucht, anzunehmen, es seien die Bewohner des Friedhofes, die da ihre Morgenpromenade halten.

Zum Einmarsch antreten!"

Auf der Treppe lieferten wieder die angedrohten Peitschenhiebe den Gesprächsstoff. Es bestand tiefe Erbitterung bei den Sträflingen. Einer tnirschte hinter mir: Schon Schiller   sagt: Auch eine Grenze hat Tyrannenmacht."

Schiller? Wo liegt denn Schiller   jest?" hörte ich fragen.

Jmmer noch in der Fürstengruft zu Weimar  ", replizirte mein schlag­fertiger Selassitertenner.

freundlichen Elan nuseres Herrn. Ich glaubte, diese Konferenz würde sich gegen allzu große Begehrlichkeit der Arbeiter aussprechen, gleichsam Wasser in den Wein gießen. Aber selbst diese geringen Erwartungen sind enttäuscht worden. Die Ergebnisse der Kon­ferenz find gleich Null. Es hatte keiner den Muth zu widersprechen, auf die Gefahren aufmerksam zu machen. Die ganze Konferenz ist eine einzige Phraseologie; nicht eine Frage hat fie praktisch gelöst. Ueber­haupt, es ist Illusion, den Arbeiterschuß internatio= nal zu machen. Jeder Staat steht doch schließlich für die Inter= effen seiner Industrie.. Ich glaubte übrigens damals immer noch, daß der Staatsrath die Erlasse nicht billigen würde. Da aber auch der Staatsrath zustimmte, gingen sie durch ohne mein Votum, ohne meine Gegenzeichnung."

-

Ueber die sozialpolitischen Ergüsse des industriellsten aller Staats­männer verlieren wir kein Wort. Vom stillen Kompagnon Bleich­röders find wir solche Flachheiten längst gewohnt. Wir halten uns auch nicht weiter darüber auf, daß der Sägemüller und Schnapsbrenner sein Möglichstes that, denarbeiterfreundlichen Glan" seines Herrn zu hemmen", ihm einen Sieb vorzuschieben. Auch das ist nichts Ueberraschendes. Bismarck   ist nicht umsonst das Ideal des deutschen Erz- Ausbeuterthums. Was uns besonders interessirt, ist der Saz: Der Kaiser versprach sich von den Erlassen Er folg bei den Wahlen."

Mit andern Worten: der deutsche   Kaiser, der bekanntlich über den Parteien stehen soll, habe mit den Erlassen ganz gewöhnliche Wahl= politit getrieben.

Nun weiß jeder, daß eine ganze Anzahl Leute in Deutschland   zu ent= pfindlichen Gefängnißstrafen verurtheilt worden sind, weil sie sich ähnlich ausgedrückt haben sollen die Richter fanden in solcher Vermuthung eine grobe Majestätsbeleidigung.

Jetzt bestätigt Bismarck   diese Vermuthung als den Thatsachen entsprechend. Und er ist dafür zwar vielfach angegriffen, aber nicht widerlegt, die Thatsache ist nicht in Abrede gestellt worden. Die Schlüsse, die sich daraus ergeben, liegen auf der Hand. Negierte Recht, so müßten die erwähnten Verurtheilungen jezt sammt und son­ders kassirt werden.

-

Gewissensfreiheit wie in Oesterreich  . Der Arbeiter Michael Hruschka in Wien   wurde am 12. März d. J. wegen Gotteslästerung zu 10 Monaten Kerker verurtheilt. Er sollte dieses Verbrechen dadurch begangen haben, daß er, in Gegenwart des geistlichen Rettors des Krankenhauses Wenzel, Janowitz und des Kirchendieners Mathias Stocker, auf die Verwarnung des Neftors, Angeklagter möge seinen verstorbenen Genossen Joseph Winter nicht um die Wohlthat eines katholischen Begräbnisses bringen und sich nicht der Verantwortung vor Gott   aussehen, im höhnischen Tone und mit der Hand zum Fenster hinausweisend, ausrief: Ha, was ist Gott  ! Gott   ist die Natur, Christus war der größte Revo= lutionär, der die alten Geseze umgestoßen hat."

So die Anklage, die sich auf das Zeugniß des besagten geistlichen Rektors und des Kirchendieners stüßte. Wären es nicht Diener Got­tes", die Hruschka angezeigt, man würde statt" Zeugniß" er bär m= liche Denunziation sagen müssen.

-

Gegen das Erkenntniß reichte Hruschka beim f. f. obersten Gerichtshof Nichtigkeitsbeschwerde ein. Er machte geltend, daß es sich bei jener ihm zur Last gelegten Aeußerung lediglich um die Betonung seiner religiösen Anschauungen, um die Wahrung seines Standpunktes gehandelt habe, wozu er auf Grund der Staatsgrundgeseze welche die Gewissensfreiheit garantiren berechtigt set. Welcher Irrthum. Am 6. Juni verhandelte der f. f. oberste Ge­richts- und Staffationshof", über die Beschwerde Hruschka's und erfanute zu Recht", daß dieselbe zu verwerfen sei". Die Wiener   Ar­ beiter- Zeitung  " bruckt das Urtheil, welches die Verwerfung begründet, wörtlich ab, um es im Interesse der Kulturgeschichte" der Vergessen­heit zu entreißen. Und es ist in der That ein fulturgeschichtlich höchst bezeichnendes Dokument. Wir wollen nur eine Stelle herausgreifen:

Bunächst läßt sich nicht verkennen, daß die Anschauung der Be­schwerde, der Thatbestand einer Gotteslästerung liege nur dann vor, wenn die betreffenden Aeußerungen an und für sich, ganz abgesehen von der Absicht, in welcher sie vorgebracht wurden, eine Schmähung oder Beschimpfung des höchsten Wesens enthalten, rechtsirrthüm= lich ist.

Auch durch eine an sich vielleicht unsträflich e Aeußerung kann durch die Form, in welcher sie er= folgt, Verachtung des höchsten Wesens zum Aus= druck gebracht werden; deshalb kann auch nicht zugegeben wer­den, daß die vom Angeklagten vorgebrachte Aerßerung: Ha, was ist Gott  , Gott   ist die Natur", unter den vom Gerichtshofe für den kon­freten Fall festgestellten Umständen, des Charakters einer gottesläster lichen Rede entbehre. Birgt sich in ihr, als der Negation der von der Kirche gelehrten Realität des höchsten Wesens, auch zunächst nur der Unglaube des Thäters, so ward sie doch mit Rücksicht auf die vor­liegende böse Absicht des Angeklagten und mit Rücksicht auf die Art, wie sie vorgebracht wurde, zur Blasphemie, die Fortsetzung der Nede aber:" Christus war der größte Revolutionär, der die alten Gesetze umgestoßen hat", muß an sich als eine läst erliche bezeichnet wer­den. Das Gefeß schützt den Gottesbegriff im fonfessionellen Sinne der vom Staate anerkannten Religionsgenossenschaften. Nach der Lehre der fatholischen Kirche ist Christus Gott  ; eine göttliche Sendung war es, die er auf Erden zu erfüllen hatte, die Erfüllung dieser Sen­dung der That eines Revolutionärs gleichzustellen, heißt den mit der Sendung Betrauten lästern; denn dem gewöhnlichen Sprachgebrauch nach bedeutet Revolution die Um­wälzung bestehender, durch Recht und Gesez geschützter Verhältnisse im Wege unzulässiger Eigenmacht. Dem Angeklagten mag von seinem Standpunkte aus eine solche That als lobenswerth erscheinen, wie dies

Mach keinen Spaß. Schiller   lag voriges Jahr neben meiner Zelle auf D 1; er fam dann ins Lazareth und ich konnte bis heute nicht er­fahren, ob er wieder gesund geworden ist."

Die Freistunde ist zu Ende, die Höfe werden mit andern Sträflingen belegt. Das dauert den ganzen Tag, so lange, bis Jeder seine Frei­stunde weg hat.

Wir machten uns an die Arbeit, die, nur durch Essen und Trinken unterbrochen, bis Abends sieben Uhr fortdauert.

Im Dunkelarrest.

Das Weihnachtsfest des Jahres 1882 rückte heran, richtiger, der Weihnachtsabend war schon da. Dasselbe Fest, das von den Anhängern des Christenthums schon 1800 Jahre lang übertrieben gelobt und ge­priesen wurde, das den Menschen Heil und Segen und der Erde   Frieden gebracht haben sollte, so daß es nur an dem Unglauben der Menschen liege, wenn sie dieses Heil nicht erkennen können.

Dem wird von den Gegnern des Christenthums ebenso heftig wider­sprochen: Das wahre Weihnachtsfest des Friedens der Menschheit birgt die Zukunft." Und diese Widersacher haben leichtes Spiel.

Friede auf Erden!" Wo und wann war er zu finden, seitdem diefer Satz nach der Lehre der Christenheit verkündet worden? Friede auf Erden!" Noch nie, in keiner Periode vorher, war die Erde in solchem Maße der Tummelplatz fanatischer Verfolgung und Intoleranz; noch nie zuvor wurde so Liebe gepredigt und Haß und Unduldsamkeit geübt, als in der Zeit, wo das Christenthum sein furchtbares Zepter über die Menschheit schwang.

O, das Mittelalter, das Eldorado jedes echten und rechten Christen, es ist noch nicht verschwunden, gehört nicht bloß der Geschichte an. Wohl= behalten hat sich das christliche Mittelalter in das Zuchthaus herüber­gerettet. Da brinnen hat die Kirche ihre alte Macht noch, da steht ihr der Arm der weltlichen Obrigkeit zu jeder beliebigen Verfügung: da stehen ihr auch die Mittel, ja selbst die Folter, grausamer als zur Zeit der Inquisition  , zu Gebote, um ihrem Willen Geltung zu verschaffen. Und ob sie ihrem Willen Geltung verschafft die stom Wem anders hab' ich es zu verdanken, daß ich jetzt schon 12 Tage im Dunkelarrest bin? Wem sonst, als der maßlosen Herrschsucht eines Vertreters des Christenthums, dem Pfarrer Wocker?

die Beschwerde hervorhebt. Vom maßgebenden Standpunkte des Gesezes tann in der Handlungsweise eines Re= volutionärs nur ein Verbrechen er blickt werden."

Sit eine engherzigere, bornirtere Auffassung denkbar? Jeder Salz fordert den Widerspruch des gesunden Menschenverstandes, der natür lichen Logik heraus. Es ist eine Lästerung", Christus einen Revolu­tionär zu nennen, denn vom Standpunkt des Gesetzes kann in der Handlungsweise eines Revolutionärs nur ein Verbrechen ers blickt werden". Schade, daß die Herren nicht zur Zeit Chrifti gelebt haben. Ihr Urtheil über die Bergpredigt müßte wundervoll aus­gefallen sein. Gs,

Gs fommt aber noch besser. Der§ 122, lit. a des öfferreichischen Strafgesetzbuches verlangt als Kriterium der strafbaren Gotteslästerung die Oeffentlichkeit. Hruschka hat die ihm zur Last gelegte Aeußerung vor zwei Personen, dem geistlichen Rektor und dem während der Unterredung anwesenden Kirchendiener, gemacht. Folglich, deduzirt das Obergericht, ist dieser Forderung des Gesetzes, 10= mehr entsprochen, als und man bewundere von Nenem die Logit im Falle einer Begehung der Gotteslästerung in Schriften das Merkmal der Verbreitung solcher Schriften als vorhanden erkannt werden müßte, wenn die Mittheilung derselben an mehr als eine Per­fon erfolgt wäre".

Wie in Bezug auf den Gedankengang des Erkenntniffes, so in Bezug auf die Strafabmessung. Der Kassationshof" schließt das Urtheil hat aber auch die Berufung des Michael Hruschta int Punkte der Strafe zurückzuweisen befunden, weil die verhängte Strafe bei Festhaltung der von der ersten Instanz richtiger­weise angenommenen Erschwerungs- und Milderungs- Umständen dem Verschulden angemessen erscheint."

Und Hruschka muß auf zehn Monate ins Gefängniß.

"

Hätte einen bürgerlichen Schriftsteller oder Politiker ein solch schmach­volles Tendenzurtheil getroffen, wäre einer der sog. Gebildeten für eine ähnliche Aeußerung nur zur Hälfte oder zum dritten Theil der Strafe verurtheilt worden, die ganze bürgerlich liberale Presse hätte ein Zetergeschrei erhoben über die bedrohte, die unterdrückte Freiheit der Gewissen. Schivungvolle Artikel wären über den Fall geschrieben worden, man hätte von Märtyrern des freien Worts" gesprochen, vielleicht gar Sammlungen zu Ehrengeschenfen für den Verurtheilten, jedenfalls aber Festessen zu seinen Ehren veranstaltet. Da es aber blos ein Arbeiter, ein Sozialdemokrat ist, verliert fein Mensch ein Wort über die Geschichte. Ein Arbeiter. Was hat eit Ar­beiter für ein Recht, mitzureden? Und ein Sozialdemokrat. Der muß ja verurtheilt werden. Die Geschichte geht uns nichts an. Leitartikeln wir lieber über die Bedrückung des Deutschthums in Böhmen  . Und die öffentliche Meinung" geht über den Fall Hruschka zur Tagesord­

nung über.

Natürlich haben die Herren t. t. Hofräthe des obersten Gerichtshofs gewußt, oder sagen wir lieber, instinktiv gefühlt, daß es so kommen werde. Und darum ist die Presse, die zu solchen Urtheilen schweigt, noch in höherem Grade für sie verantwortlich, als selbst die, die sie fällen.

dsd

7500

Im Großen und Ganzen schreibt man uns hat zwar das Sozialistengesetz eine gesunde erzieherische Wirkung ausgeübt, die drohende Verflachung der Partei fräftig verhindert, den Massen Charakterstärke und Entschlossenheit verliehen, allein dadurch, daß es der öffentlichen Thätigkeit der Partei Hindernisse in den Weg legte, hat es auf der andern Seite auch zweifelhaften Elementen, die auf Schädigung der Partet ausgingen, das Spiel erleichtert. Wo das Sonnenlicht nicht hindringen fann, pflegt sich mancherlei Ungeziefer ein­zunisten das aber sofort verschwindet, wenn die Schlupfwinkel dem Zutritt der Luft und des Lichtes geöffnet werden. Befreite uns das Sozialistengesetz von Schwächlingen und unflaven Köpfen, so wird die Aufhebung des Sozialistengesetzes uns mit einem Schlag von jenen lichtscheuen Lebewesen befreien. Und dazu bedarf es gar feiner beson­deren Anstrengungen die Sache macht sich von selbst, mit ele­mentarer Gewalt.

Die reaktionären Parteien find fortwährend auf der Suche nach " Spaltungen" der Sozialdemokratie. Wenn in irgend einer Versamm­lung einmal eine abweichende Meinung laut wird sofort ist die Spaltung" da. Die Herren Ordnungsparteiler beurtheilen eben uns nach sich. Da sie selber feine eigene Meinung haben, sondern als richtiges und ächtes Stimmvieh nur die Meinung des Chefs"( eines beliebigen Bismarck, Hans oder Kunz) haben, so ist es für sie etwas Undenkbares, daß Jemand seine eigene Meinung haben könne, statt in dem allgemeinen Brei unterzugehen.-

"

Nun hat auch die amerikanische   Federation of Labor" die Zentralisation der großen amerikanischen   Gewerkt­schaften einen Aufruf erlassen zur Abhaltung eines Internatio­nalen Arbeiterkongresses im Anschluß an die 1893 in Chicago  stattfindende Weltausstellung. Derselbe hat folgenden Wortlaut:

An die Lohnarbeiter aller Länder! Brüder! In der Erkenntniß, daß die Interessen aller Lohnarbeiter der Welt indentisch sind, daß ein gemeinsames Band gemeinsamer Juteressen und gemeinsamen Dentens alle Arbeiter verbinden sollte, und daß in Anbetracht der Thatsache, daß die Regierung der Ver. Staaten von Amerika   zur Feier des 400. Jahrestages der Entdeckung dieses Landes beschlossen hat, in 1893 in Chicago   eine Weltausstellung zu veranstalten, und da es ferner unser Wunsch ist, die freundschaftlichen Beziehungen und das so nothwendige einheitliche Vorgehen und die Befestigung des internationalen Gedankens zur Besserung der Lage der arbeitenden Massen und deren endliche Emanzipation zu fördern, erlaube ich mir, Sie zu benachrichtigen, daß während der genannten Weltausstellung ein Internationaler Arbeitertongreßin Chicago   stattfinden wird.

Die zwei Beine des Sackes sind unten zusammengenäht, und der Anzug wird auf dem Rücken zusammengebunden, so daß ich beim Aus- und Anziehen erst die Hilfe des Kalfattors in Anspruch nehmen müß. Das ganze Möblement in dem Arrest ein Wasserfrug, darauf ein Stück schwarzes Brod- in Brod und Wasser bestand die Nahrung während drei Tagen, am vierten gab es warme Kost und ein Bett, sonst ginge der stärkste Mensch zu Grunde. Das Korrektiv oder die Ergänzung des Kruges bildete ein hölzerner Nachteimer, den ich, wenn der Deckel darauf war, als Stuhl verwendete. Der Deckel diente aber auch Nachts als Stopffissen; ich lehute ihn schräg an die Wand, damit mein Kopf nicht ganz auf den Fußboden zu liegen fam. Freilich mußte ich mir dann gefallen lassen, daß die aromatischen Dünste des Eimers die Luft verpesteten. Außer einem Rohr, das kaum einen Meter lang aus der Wand hervorlugte und das die Dienste des Ofens zu verrichten hatte, war in der Zelle nichts, aber auch gar nichts anzutreffen.

Naum und schlechte Luft genug, aber kein Licht, kein Licht! Damit ich beim Promeniren in der herrschenden Dunkelheit nicht immer die Hände vorzustrecken brauchte, oder, wenn ich dieses unterließ. mein Kopf nicht stets in Kollision mit der Wand gerieth, zählte ich die Schritte, die ich machen mußte, genau ab, um von einer Wand zur andern zu gelangen. Aber wehe, wenn ich die nothwendige Zahl Schritte überschritt: die Wand erinnerte jedesmal meinen Kopf in unzweiden­tiger Weise an diese Ueberschreitung.

Das war ein Leben voller Wonne! Ganz nach dem Herzen eines Himmelsdurstigen. Die Heiligen des Mittelalters, diese ausgestorbene Spezies Gläubiger, hier im Dunkelarrest tönnen sie wieder aufleben. Und wie leicht wird es Einem gemacht, den höchsten Grad der Heilig= feit zu erklimmen. Jede Versuchung zum Bösen ist fern gehalten; fein schlechtes Beispiel lockt verführerisch zur Nachahmung; alles Sündigen in Handlungen, ja selbst in Gedanken ist ausgeschlossen, denn die Ge­danken sterben ab, und die Phantasie trocknet ein. Da ist gut handeln leichter als andächtig schwärmen".

Wocker weiß, was mir frommt, thut's die einsame Belle nicht, so thut's der Dunkelarrest. 2

d

Wie das gekommen ist? Das ist bald erzählt.

Schon 12 Tage in diesem finsteren Loche! In einem sackförmigen grobleinenen Anzug, teine Strümpfe und keine Schuhe an den Füßen. ang along

( Fortsetzung folgt.)