83 Jang sp Diese Heldenthat der Polizei hat aber das Gegentheil von dem be­wirkt, was sie bewirken sollte; unsere Freunde wurden um so eifriger und die Propaganda eine um so lebhaftere. Die Polizei, wüthend über ihren Mißerfolg, griff jezt zu einem anderen Mittel.

Dienstag, den 20. August d. Js., brachen 10 mit Senütteln beiaff= nete Individuen in das Redaktionslokal unseres Blattes Munca  " ( Die Arbeit  ") ein, in welchem außer dem Redakteur, Genoffen Mu= schont, nur noch zwei Arbeiter zugegen waren, und müßhandelten diese auf eine bestialische Weise. Um das Maß von Feigheit voll zu machen, versperrten die Polizisten gleich nach dem Gindringen der Ba­tanschi" in das Redaktionslokal die Thüre desselben von außen, so daß Niemand den mißhandelten und verzweifelt nach Hülfe rufenden Freunden zu Hilfe kommen konnte. Nachdem die" Batanichi" unsere Freunde auf die bestialischste Weise mißhandelt hatten, fuchten sie das Weite und am Plaze verblieb nur die um die Ruhe und Ordnung be= sorgte offizielle Polizei, Sie schleppte unsere Genossen an den Haaren zur Polizei. Hier angelangt, mußte Genoffe Muschoni sich aufs Neue mißhandeln lassen, und zwar von dem Lieutenant Pariano, einem rohen Menschen, der Chef der geheimen Polizei ist. Die andern Zwei wur­den gleich entlassen, während Genoffe Mus choni sich noch immer in Haft befindet und auf eine unerhört brutale Weise behandelt wird.

Die unabhängige bürgerliche Presse ist entrüstet über die Hand= lungsweise der Polizei. Die Bufarester Journalisten haben Protest erhoben gegen diesen gemeinen Vorgang, denn allgemein herrscht die Ueberzeugung, daß die Polizei es ist, welche den Einbruch in das Re­daktionslokal unseres Blattes provozirt hat. on old sti

Diese Thatsachen sprechen für sich selbst und zeigen, wie wir gegen die Bourgeoisie zu kämpfen haben, die unsere gefeßliche und friedliche Propaganda mit schlagenden Argumenten" beantwortet in bom

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1500 Mt. in der raffinirtesten Weise beschwindelte und sich unter Zurücklassung von Frau und Kinder in elender Lage, heimlich entfernt.

Wetterau   macht gern von sich reden. Er ist ffeiner, intersetzter Statur und spricht westfälischen Dialekt. Der englischen   Sprache nicht unfundig, wird er sich deren gelegentlich sicher bedienen.d

Also Vorsicht vor diesem Schwindler und die Bitte, allseits und be­souders in der befreundeten amerikanischen   und englischen Presse, diese Warnung möglichst zu verbreiten. op

Im Falle seines Auftauchens irgendwo, sende man Nachrichten an E. Bernstein& Co. in London  , 114 Kentish Town Road NW. und empfange den Win entsprechender Weise.de nou in Gelsenkirchen  , Provinz Arnsberg  , den 12. September 1890. Sidal

Warnung.

Der Kolporteur Ernst Hch. Vespermann aus Hannover  , Buchbinder von Beruf, hat sich der Unterschlagung hier schuldig gemacht und ist flüchtig gegangen.

Wir sind deshalb gezwungen, vor ihm zu warnen und bitten, wo er fich zeigen sollte, um Nachricht vermittelst E. Bernstein   u. Go. in London  , 114 Kentish Town Road, N. W.   Vespermann ist unter­fester fleiner Statur, verwachsen, buckelig und hat blondes Haar. Frankfurt   a./M., 8. Sept. 1890..

Briefkasten

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einer geringen Ursache entlassen werden; wie z. B. vor 3 Jahren solche Arbeiter als Aufwiegler" entlassen wurden, weil sie andere ver­anlaßt haben sollten, ihren rechtlich verdienten Lohn zu verlangen. Wir wollen auf diese Angelegenheit etwas näher eingehen, weil sie für die Zustände in der Fabrik bezeichnend ist und auch sonst verdient, an das Licht der Deffentlichkeit gezogen zu werden. Der Sachverhalt ist fol= gender: Zur Zeit, als ein gewisser Franz hier Obermeister war ein Sozialdemokratenfresser ersten Ranges, der sich als Oberschinder­meister ausgezeichnet hat, wie feiner zuvor wurde es Sitte, was bei feinem Vorgänger Wachter nicht der Fall war, daß, so lange irgend Nohmaterial vorhanden war, gewühlt und geschuftet wurde, was nur die Maschine bewältigen konnte, Tag und Nacht. Daß auch eine Ma­schine bei Ueberanstrengung leidet, ist wohl einleuchtend, und so fand man etwa im Februar 1887, daß die riesenhaft starke Kurbelwelle der Zwillingsdampfmaschine einen Sprung hatte. Direktor Offermann, Obermaschinenmeister Franz und Schlossermeister Sonntag hatten die Stelle mit der Lupe besichtigt, sie hätten daher als Sachverständige die Gefahr erkennen und diese Hälfte der Maschine zum Stillstand bringen müssen. Aber weit gefehlt( Offermann, sowie hauptsächlich Franz find auf Prozente gefeßt), es wurde weiter gewühlt, bis zirka 4 Wochen vor Ostern eines Sonnabends die Katastrophe hereinbrach. Die Welle brach ab und die freigewordene zirka 75 Bentner schwere Sturbelstange schlug unter sich alles entzwei, ut. A. auch das Haupt­Dampfspeiserohr. Dadurch wurde zwar die Maschine zum Stehen ge= bracht, aber auch ein unten befindlicher Arbeiter zu Tode gebrüht. Hier hätte mindestens Anklage wegen fahrlässiger Tötung erhoben werden müssen, aber nichts von alledem Staatsanwalt Hängschel hatte Besseres" zu thun, als sich um das Leben eines Arbeiters zu fümmern. Der Mann war todt und wurde nicht weiter beachtet, Frau und Kinder wurden mit einem paar Bettelpfennigen getröstet. Im Uebrigen wurde nur gesorgt, daß die Maschine so schnell wie möglich wieder voll in Gang fam. Die Hälfte arbeitete schon am Sonntag Nachmittag weiter. Die Arbeiter der Maschinenabtheilung, welche still stand, wurden zu andern Arbeiten verwendet. Abtheilungsweise sollten alle einmal einen Tag frei haben, welcher bezahlt wurde, was auch geschah. Die Maschine wurde Sonnabends fertig, alle Arbeiter hatten die Woche 6 Tage gearbeitet, jezt wurde, um das Versäumte nachzu holen, am Sonntag gearbeitet, und als der Lohntag kam, dieser Sonn tag nicht bezahlt. Dies mußte selbstredend die Arbeiter empören, und sie entschlossen sich( auch die weiblichen), diesbezüglich beim Ober­meister vorstellig zu werden. Die Mädchen stürmten förmlich das Lokal des Herrn Franz. Dieser wies sie aber, ebenso wie die männ- Hamburg  , Königsberg   i. Pr., Leipzig  , Mülheim   a. Nh., Neapel  , Paris  , lichen Arbeiter, von welchem sich ein Theil aus Furcht vor Entlassung 30120 HISfeig zurückgezogen hatte, schroff zurück mit dem Bemerken, daß sie ja in der vorigen Woche einen Tag frei gehabt hätten. Ein kleiner Trupp wagte es, nachdem die Vermittlung durch den Meister vergeblich ge= wesen, vorstellig zu werden. Die Antwort war: Bekanntmachung an der Tafel, daß dieser Tag bezahlt würde, und sofortige Kündigung der Aufwiegler", wie der biedere Franz Die betitelte, die einfach für Necht und Billigkeit eingetreten.Die Hamburger Genossen mögen sich nur einmal in der dortigen Kämmerei nach ihm erkundigen, ob er es dort auch noch so macht. Wäre er hier geblieben es wäre ihm schließlich doch schlecht ergangen zu schuftig hat dieser Empor­fömmling die Arbeiter behandelt. Wäre nicht der Raum des Sozial­demokrat" zu schade, wir könnten Beispiele anführen, die jeden rechtlich Denfenden bis ins Junerste empören müssen. Viele Arbeiter hat er brodlos gemacht, und so geringfchäßig behandelte er die Arbe.ter, ans deren Klasse er selbst hervorgegangen, daß er nicht einmal dankte, wenn ihn einer derselben grüßte.

In ihrer Dummheit begreift die Regierung nicht, daß diese infamen Verfolgungen nur zu unserem Vortheil umschlagen müssen, denn dadurch erwerben wir die Sympathien aller anständigen Leute.

Was die Arbeiter anbetrifft, so ist das die beste Lehre für sie, daß die Bourgeoisie ihr Feind ist, denn sie mißhandelt sie, wenn sie( die Arbeiter) nur ihr Haupt zu erheben wagen und neben den Pflichten auch Nechte haben wollen. billed our

Bei den Wahlen im November werden die rumänischen Arbeiter der Regierung die gehörige Antwort nicht schuldig bleiben.at Troß alledem marschiren wir muthig vorwärts.

Konst. Mille.

Bon Herrn Emil Krüger   geht uns ein Brief, enthaltend eine Berichtigung", zu, deren Aufnahme in Nr. 38 des" Sozialdemokrat" Herr Strüger verlangt". clo

Beides, Brief und Berichtigung", find für uns, wie für alle Die­jenigen, die Herrn Strüger und seine Züricher   Fahrten genauer tennen, nur ein neuer Beweis von der nicht gewöhnlichen Fertigkeit des ,, dipl  . Gymnasiallehrers" im Verdrehen von Thatsachen. Für die große Mehrheit unserer Leser würden jedoch die Behauptungen des Herrn Krüger eine Zurückweisung unsererseits erfordern, und wir haben weber Luft, noch würden wir es verantworten können, den Raum einer der letzten Nummern unseres Blattes mit dem Abdruck und der Wider­legung der Mythen des Herrn Strüger zu vergeuden, die alles sind, nur nicht blöde". Es liegt für uns um so weniger Grund dazu vor, als aus dem Brief des Herrn Krüger hervorgeht, daß derselbe die ganze Streitfache", wie er sich auszudrücken beliebt, vor das Forum der Partei gebracht" hat. Es ist das zwar etwas spät feit seiner Aus­stoßung aus der Züricher   Mitgliedschaft sind vier Jahre in's Land ge gangen aber zum Glück noch nicht zu spät. Und schließlich wollen wir uns die unangenehmeren Folgen" nicht entgehen laffen, die Herr Krüger mus und unseren Genossen freundlichst androht, falls wir seinen Brief nicht schleunigst abdrucken.

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Unsere Notizen über Herrn Krüger hatten einzig und allein den Zweck, zu verhindern, daß, nachdem die guten Freunde des Herrn seine Angelegenheit ihm sehr zur Unzeit, das glauben wir gern einmal zur Sprache gebracht, dieselbe hinterher so lange vertuscht werde, bis der Herr sein Streben erfüllt und irgendwo an einent Parteiblatt Stellung gefunden. Mit dem Individuum Krüger waren wir längst fertig und hätten keine Feder zur Bekämpfung desselben gerührt, aber unser persönliches Empfinden durfte uns nicht veranlassen, still­schweigend zuzusehen, wie sich dieser Mensch zu einem Ehrenamt in der Partei drängt, der auch nur als letztes Mitglied anzugehören er absolut unwürdig ist. Das sei hier ausdrücklich tonstatirt, den Beweis dafür werden wir an der Stelle liefern, bei der Herr Krüger seine Beschwerden über uns angebracht hat.

Dort sollen auch die in Bezug auf seine Verdienste um die Spigel­entlarvungen von ihm in Umlauf gesezten Mythen die erforderliche Be­leuchtung erfahren. Dagegen hier noch ein Wort über die Aus= fto ßung des Herrn Krüger aus der Züricher Mit= gliedschaft deutscher Sozialdemokraten. Jis nemaid " Herr Krüger sucht diese ihm sehr fatale Thatsache dadurch abzu­schwächen, daß er erzählt, die Ausstoßung sei in seiner Abwesenheit erfolgt und ohne daß ihm Gelegenheit gegeben worden sei, sich zu ver­theidigen. Buchstäblich genommen, ist das auch richtig, bezw., wie ein Lieblingsausbruck des Herrn Krüger lautet, es ist etwas dran." Aber leider nur etwas" und nicht genug. Herr Krüger vergißt, hinzuzu fügen, daß er aus der betr. Bersammlung, troẞdem ihm mitgetheilt war, daß eine Auflage gegen ihn vorliege, vor her fortgelaufen war. Und weiter vergißt er hinzuzufügen, unter welcher Motivirung seine Ausstoßung von den Züricher   Genossen beschlossen wurde. Die felbe lautete:

Wir brauchen Felite neue Untersuchung. Wir haben genug von Herri Krüger gehört und gesehen, um auch ohne eine solche uns ein Urtheil über ihn zu bilden Wir wollen den Standal nicht länger."

Korrespondenzen.

Leipzig  , den 10. September 1890. Bevor der Sozialdemokrat", das Kampforgan der anf's Aeußerste verfolgten Sozialdemokratie, fein Erscheinen einstellt, können wir nicht umhin, dessen Naum noch einmal in Anspruch zu nehmen. Veranlassung geben uns dazu die Zustände in der bekannten Leipziger   Wolltämmerei einem Fabrik­etabliffensent, nach welchem stets ziemlich starter Bug" aus den Land­städten ist nach den Kommentaren der Geldfackspresse zu den Rechen­berg'schen Mittheilungen über die Lage der Arbeiter im Erzgebirge   ein Beweis, daß die Verhältnisse in jener Fabrik noch beneidenswerth" find. Eigenthümer der zur Zeit zirka 1200-1400 Personen beschäf­tigenden Wolltammerei find ein Stoufortium von Aktionären, fast alles Millionäre. Bon vornherein sei bemerkt, daß in dieser Fabrit Tag und Nacht gearbeitet wird, die beiden Schichten wechseln wöchentlich die Schicht. Die Sagichicht arbeitet von früh 6 bis 12 und von 1 bis 7 Uhr Frübftids- und Vesperpausen gibt es nicht. Die Arbeiter in der Wäsche, welche mit ihren übelriechenden Händen nicht nebenbei effen fönnen, löjen fich truppiveise ab, und müssen dann während dieser Zeit je zwei Mann die Arbeit von vier verrichten, so daß die Maschinen fehr mangelhaft bedient sind und Unglücksfälle sehr leicht eintreten tönnen. Frühstück wie Vesperbrod werden im Arbeitsraum eingenom men, wo eine abscheuliche duuftige staubige Luft mit einer Temperatur bon oft über 30 Grad Neaumur herrscht. Die Arbeiterinnen in den Maschinenfälen müssen ihre Maschinen während des Essens selbst be= dienen. Die Nachschicht fängt um 7 Uhr an und dauert mit 1/ 2stündi­ger Unterbrechung bis Morgens 6 Uhr, und zwar hinter verschlossenen Thüren, so daß Niemand einen Augenblick frische Luft athmen fann. Die größte Gifthöhle ist der Naum, wo die Botasche aus dem Schaf= breck und Fett gezogen wird, dort können nur gesunde und kräftige Naturen eine furze Beit aushalten, bis auch sie dem Siechthum ver­fallen. Mit einigen Ausnahmen, tann man mit Recht fagen, geht feiner. gesund wieder aus der Fabrit heraus, was hauptsächlich der Nacht­arbeit und der viel zu langen Arbeitszeit, zuzuschreiben ist. Die Frauen und Mädchen sehen zum größten Theil blaß und elend aus; nach voll­endeter Nachschicht sieht es aus, als ob Geister des Weges fämen. Die Herren Geldproßen fehen das aber nicht, wollen's auch nicht sehen, wean nur recht hohe Dividendchen dabei herausspringen.

Erster Leiter der Fabrit ist ein gewiffer Offer mann( früher, foll er Offizier gewesen sein). Er ist der einzige, der sich bei den Arbeiteru einer gewissen Beliebtheit erfreut. Er ist aber der Hauptschuldige, denn es genügt nicht, selbst die Arbeiter anständig zu behandeln, man muß auch dafür sorgen, daß seine Untergebenen nicht das Gegentheil thun, und hab 9rheiter meldie 5-10 Jahre im Gefchäft arbeiten wegen

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Es gibt noch verschiedene Subjekte gleichen Kalibers in der Fabrit, von denen hier nur ein gewisser Bamberg  , der Wollbodendirektor Günnel und der Feuerwehrhauptmann und Denuuziant Krämer genannt seien. Auch Herr Lehmann, der sich beimaß, zu erklären, für einen Arbeiter seien 15 Mark Wochenlohn genug, sei gewarnt. Er, sowie verschiedene nengebackene Schnüffelmeister mögen versichert sein: auch wenn der Sozialdemokrat" nicht mehr ist, wird die Parthen­wacht" auf dem Plage sein!

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Nun wollen wir auch noch zeigen, wie schlecht sich die Herren At­tionäre stehen gegenüber den Fabritarbeitern, die keine Ursache zum Murren hätten, wie die Kölnerin sagt.

Die Dividenden find von Jahr zu Jahr gestiegen, und zwar in der Zeit von 7 Jahren von zwölf, Prozent bis in diesem Jahr auf 45 Prozent. Nächstes Jahr werden sie vielleicht noch höher sein. Wenn in früheren Jahren wenig Arbeit vorhanden war, wurden die weib­lichen Arbeiter auf einige Wochen nach Hause geschickt, um ihre Ge­sundheit herzustellen, und erhielten ihren Lohn. Damals war ein Herr Wachter Obermeister. Seit Franz ant Ruder war, hat das aufgehört, da wurden in solchen Fällen einfach Entlassungen vorgenommen. Die Dividenden stiegen und die Löhne wurden reduzirt. Bor 14 dagen

wurden wieder einige Studert entlassen, d. h. jest, vor dem Winter, brotlos gemacht, und die Aftionäre erhalten 45 Prozent Dividende. Wie fagte doch gleich der Minister Böttcher? Llebet die Brüder!" Jawohl, hier sehen wir die Liebe. Brotlos, nachdem sie sich Jahre hindurch in dieser Giftbude für die Attionäre geschunden haben. Wo bleibt da Ener Christenthum, ihr Heuchler? Und wo bleibt der beliebte Herr Offermann? Weiß er von allen diefen Dingen nichts?

Im Fabriksaal steht angeschrieben:" Wir bedauern, zu dieser Maßregel schreiten zu müssen, wenn es wieder beffer geht, sollen sie heraus mit die Ersten sein, welche eingestellt werden. Bedauern" dem Wort aus der deutschen Sprache; es gehört nicht hinein. Bemerkt sei noch, daß Herr Offermann, sobald es sich um poli­tische Maßregelung handelt, nicht zu sprechen ist. Die Arbeiter wissen das und handeln darnach. So wurde z. B. einer von den seiner Zeit in Connewitz Verhafteten sofort entlassen. Hier war der obengenannte Günnet der Macher. 196 Aber solche Pfingstburschen halten den Fortschritt unserer guten Sache nicht auf. Durch Stampf zum Sieg, und der Sieg ist unser. Wir sind nach dem 1. Oktober erst recht auf unserm Posten und halten, Wacht. Das merkt Euch und handelt darnach. dat ug din notings silog sid spilfing/ disur te Die Parthenwacht.

Zur Richtigstellung.

Herr Viktor Dave protestirt in Nro  . 36 d. Br., weil ich ihn als den Urheber der Entdeckung der Freien Gedanken" bezeichnet habe. Nun, ich habe einfach wiedergegeben, was sein Etagen- Aufseher fagte, und unsere Leidensgenossen Braun- Darmstadt, Binger und Beschmann mir erzählten. Und wenn ich hinzufüge, daß Peschman, den ich als Dave's Famulus betrachtete, die Geschichte, wie ich sie darstellte, in Frankfurt   a. M. unter den Genossen kolportirte, als ich noch im Zuchthause saß, und daß auch Binger dem ich das Mann­ffript zur Durchficht übergab. mit der Bitte, alle unrichtigteifen aus­zumerzen, den imputirten Saß" unbeanstandet passiren ließ, so wird Dave faum mir den Vorwurf leichtfertigen Beschuldens machen können. Da indeß Dave die Richtigkeit der Aufchuldigung bestreitet, liegt für mich fein Grund vor, ihm nicht zu glauben. Sollten übrigens meine Ausführungen im Tagebuch über Dave den Eindruck hervorgerufen haben, als hätte er sich gegen mich überhaupt denunziatorisch benomnien so will ich zur Steuer der Wahrheit erklären, daß dieß durchaus nicht

der Redaktion: Es sind uns noch eine Reihe von Zuschriften auswärtiger und im Auslande lebender deutscher   Genossen zugegangen, in denen dargelegt wird, warum nach Ansicht der Briefschreiber der Sozialdemokrat" fortbestehen sollte. Naummangel verhindert uns, dieſe Einsendungen noch zum Abdruck zu bringen, wir wollen jedoch nicht unterlassen, den betreffenden Genossen unsern aufrichtigen Dank für die Theilnahme Anhänglichkeit zu sagen, die sie in diesen Briefen für unser alt den Tag legen. Daß dieses eingeht, ist beschlossene Sache und nicht mehr zu ändern, und wir sind überzeugt, schon nach wenigen Wochen werden auch die Einsender sich überzeugt haben, daß es so gut ist. Soviel für heute, was in dieser Hinsicht noch zu sagen ist, wird in unserer Abschiedsnummer gefagt werden.

Briefe und Einsendungen erhalten aus: Augsburg  , Berlin  , Bochum  i. W., Bremen  , Brüssel, Bukarest  , Darmstadt  , Forst i. L., Gelsenkirchen  ,

10. fächs. Wahlkreis, Stettin  , Stuttgart  , Zwickau  , Adelaide  ( Australien  ), Melbourne  ( Australien  ). Weißbier: Besten Dank und volles Einverständniß. Aber" Päpte" werden wir uns wohl für eine ganze Weile noch verjagen müssen.D. in Wimbledon  : Ihre Einsendung tam für die vorige Nummer zu spät; im Uebrigen verweisen wir Sie auf das oben Gejagte.

der Expedition: X. 3. V.: Mt. 50.- a Cto. Ab. 2c. erh. Alles unterwegs. Bitllg. u. Nota folgt. Phönig: Bf. u. Beil.   erh.

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u. besorgt. Mehrbestelltes u. Schftn. folgen; allerdings ohne garantirte Lieferfrist, wie Sie ia wissen. Pierrot: Nachr. v. 11/8 hier. Dank u. Gruß! F. G. Ld.: Sh. 11.6 f. Schft. erh. Sdg. am 13/9 ab­gegangen. C: Sh. 6.11 f. Schft. erh. E. Stgr. Ldn.: Sh. 3.3 f. Schftu. erh. A. Ftijn. Amsterdam  : 5 Pfd. a Gto. Ab 2c. erh. u. Bitllg. besorgt. Betr. älteren Jahrg. der N. 3." wenden Sie sich direkt an den Verlag. B. Anlangeudes überrascht uns sehr. Näheres bft. Nother Teufel:' t. 200.- a Gto. Ab. 2c. erh. 1. Bstllg. notirt. Mt. 46.20 in Gegenrechg. gutgebr. Gegen Ihre langweiligen Zahler" dorten wird ein energischer Appell ans Pflichtgefühl besser wirken, als eine Eintragung in die ich warze Liste". Bfl. Weiteres. A. T. Adelaide  : 2 Pfd. f. Schrft. erh. u. Bitllg. am 16/9 abgesandt. Katalog beigelegt. Wbsthl. d. 3." fommt per fbd. 1. bff. Weiteres. Rubikon: Bitllg. folgt nach Wunsch. Gruß! Vergißmeinnicht: Mt. 1000. a Cto. Ab. 2c. erh. In Nr. 36 finden Sie Erfragtes. Weiteres betr. Slm. eventuell erwartend. Gruß! R. Franzschy Gattomic: 1 Pfd. a Cto. Alb. 2c. erh. u. hievon Sh. 5. d. Wfds. Std. zugewiesen. Bft. Weiteres. A. Höhne New York  : Mt. 509,22 a Cto. Schft. erhalten u. Bestellung war bereits besorgt. B. mehr. London   C. A. B. Verein: Sh. 18/9 f. die Opfer des Elberfelder Prozesses 1 Nate dtd. erh. u. besorgt, 4 Pfd. a Cto. Ab. 2c. gutge= bracht. Asher u. Co. London: Sh. 8.6 f. Schftn. erh. Weiß­bier u. Speckfuchen: Dank für Nachr. ab N. Wint wird verwerthet. Mr. spielt seine gewohnte Rolle. Leider muß Ihnen den Spect fuchen allein überlassen. Bestelltes folgt nach Wunsch, Frol. Gruß!- K. Gllp. Ldn. Sh. 1.1 f. Schft. erh. Sdg, abgg. A. L. Dihn.: Fr. 17.25 f. Schft. u. Neft   erh. Bftlig. folgt. H. W. Gstm.: Bitllg. v. 15/9 notiren u. senden Nota 2c. bfl. Rosa: Das war sehr schön von Sie", freundl. Dant dafür. Hoffentl. tommt Be­stellung nunmehr ungefäumt, sonst beschränkt sich Auswahl noch mehr. Uusre legten, großen Wünsche bfl, Gruß! Nother Apostel: Was möglich, geschicht, aber warum wir Weiteres mi ftragen, ist uns schwer faßlich. Bf. folgt. Grüße allfeits herzl. erwiedert. L. G. Richmond: Nachr. v. 5/7 am 15/9 erh. n. Adr.- Druckfehler furirt. Engl  . Blätter werden besorgt u. Erfragtes bfl. berichtet werden. Alter Friß: Avis v. 15/9 erh. Nomanns D.: Bf. v. 12. am 16/9 beantw. u. Beil. besorgt. Bstllg. folgt. Nother Wenzel: Adr. Ohne Hausnummer

It. Vorlage v. 11/9 geordnet u. Bstülg. notirt.

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ist eine Briefbestellung hier unmöglich! St. H. St.: Bf. vom 11/9 u. Beil. erh. Schftn. folgen nach Wunsch. Bil. am 15/9 Weiteres. Rother Gerber Nomulus: Bf. b. 14/9 erh. u. weiterbeforgt. Avis v. 13/9 sehr angenehm. Beil, abgegeben, Gruß! Mann vom Volte: Bf. v. 16/9 erh. n. Avifirtes erwartet. Mertin: Abänderung fam noch rechtzeitig. Geldsendung freuzte mit Auszug.

Durch Umstände zur Abreise gezwungen, fage ich allen werthen Ge­nossen von Frankfurt   a. M. ein herzliches Lebewohl. London  , den 13. September 1890.

Otto Matthias, Schneider.

London  . Kommunistischer Arbeiter- Bildungs- Verein

49 Tottenham Street. Samstag den 20. September, sid Abends Puuft 9 Uhr,

Monats- Versammlung.

Sonntag den 28. Sept., Abends 8 Uhr, Großes Theater und Ball.

Der Ertrag ist zur Unterstützung der Angehörigen der im Elberfelder   Geheimbands- Prozeß verurtheiltten Genossen be= ftimmt. scdo nussid no Zu zahlreichem Besuch ladet ein

pa Das Komite.

In der Buchdruckerei des Schweizer  . Grütli- Bercius in Zürich   ist erschienen

der Fall war. Dave wurde feineswegs vom Direktor verhätichelt: Die Lebensmittel- Bölle und die Sozial- Reform.

im Gegentheil, gleich mir wurde er bei den geringsten Bergehen erem­plarisch bestraft. Er hat z. B. während der Zeit, in der ich den zweiten vierzehntägigen Arrest verbüßte, gleidhjalls wegen Sprechens 7 Nächte abjizen müssen, wo jeder Andere mit 1-2 Nächten davon­gekommen wäre.

Diese Erklärung mag ihm genügen.

19503

Wolfg. Wunderlich.is

Warnung.

Wir müssen den Schuß des Sozialdemokrat" im gemeinsamen In­teresse aller Genoffent noch in legter Stunde anrufen und vor einem gauz brutalen Schwindler warnen. Es ist dies der frühere Bergmann und Matrose

Jakob Wetterau,

gebürtig aus Wittei a. R., zuletzt wohnhaft in Braubauerfcheft bei Gelsenkirchen  . Derselbe hat vor zirka 14 Tagen mehrere Geschäfts: ente, barunter ehrenwerthe( Genossen in der raifinirteiten Weise um Mt. 1400 bis

Rede von Robert Seidel, Redakteur der Arbeiterstimme,

an der Protestveriammlung in Bürich den 28. Juli 1890. Preis für Arbeitervereine 15 Cts,

In Partien von über 50 Exemplaren 10 Cts. Preis für den Buch­handel ord. 25 Cts., netto 10 Cts.

Diese Nede hat an der großen Protestversammlung selbst mächtigen Eindruck gemacht und in der ganzen Schweiz   eine lebhafte Bewegung gegen die Bollerhöhungen auf Lebensmittel hervorgerufen.

Sie enthält viel Stoff und legt, in packender Weise den sozialdemo fratischen Standpunkt in der Zollfrage dar.

Wir empfehlen dieselbe allen Vereinen und Genoffen als aufklären­des Agitationsmittel und sehen zahlreichen Bestellungen entgegen. if erosis Buchdruckerei des Schweiz  . Grütlivereins. sad Schriftenfiliale der ,, Arbeiterflimme

Printed for the proprietors by the German Cooperative Publisining Co. Kentish Town Road 114 London NW.

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