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Auf der Grundlage der neuen Militärgewalt entwidelte sich der Absolutismus . Der Militärstaat wurde auch Bolizeistaat. Die Macht der feudalen Stände erlosch. n Mecklenburg siegten in diesen Stämpfen zwischen Feudalstaat und Polizeistaat die Adligen über die Herzöge. Deshalb hat Mecklenburg die Jahrhunderte des Polizeistaates und des aufgeklärten Despotismus verpaßt"; der alte Feudalstaat blüht dort heute als eine Art staatsrechtlichen Naturparks weiter.
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Die Frau
neue Staatsidee mußte dem Abel abgekauft werden. So 12enggenhager als Bertoiperung des schweizerischen Difiziers Be- Enten, Gänse, Sennen und Truthähne zu faießen und wegzutragen endete dieser Zusammenstoß an einem neuen trachtet werde. Run ist Paul Ig ein io echter und ernster Dichter, anfinge, geftügt auf die Behauptung, daß diese Tiere, wie jederWendepunkte des Staatswesens. Jm fur- daß er von vornherein gegen den Vorwurf der Tendenztlitterung mann in China wüßte, wilde Vögel feien und daß die zur Schau märkischen Landtagsregret vom 26. Juli 1653 erhielt der Adel geschützt ist ein inneres Muß riß ihn auf, die Gestalt Lenggen getragene. Entrüstung der Dorfbewohner nur ein Vorwand sei für dafür, daß er seinen Widerstand gegen den Militärstaat auf- Hagers in den Mittelpunkt eines Romans zu stellen, ein inneres Muß ihren Chinesenhaẞ. Mun, das ist das britische Konterfei von dem, gab und das Geld der anderen billigte, in führte ihm bei der Linienzeichnung und Farbengebung im einzelnen was sich in Denshawai zutrug, als im Jahre 1904 eine Gesellschaft den meisten Landesteilen war der Adel selbst steuerfrei die Hand. So fehlt dem Buch die höhere Objektivität jedes wahren englischer Offiziere dorthin ging, Tauben zu schießen. Die Eindas Recht, seine Herrschaft über die Bauern ohne Kunstwertes ganz und gar nicht. Daß Jlg feinen Adolf Lenggen- wohner beklagten sich und petitionierten, aber sie fanden keine Störung zu verschärfen und zu erweitern. hager nicht als den Vertreter des Echweizer Offiziers angefehen Unterstügung: in der Stunde der Not ließ das Geiez fie int wissen will, etwa wie der„ Eimplicissimus", in Friedenszeiten ver- Stich. Da brachte das Gesetz eine der vornehmsten Familien unter steht sich, in ermüdender Eintönigkeit den Typ des preußischen Leut- den Zaubenzüchtern, namens Mahfouz, zur Verzweiflung, und ihr nants vorführte, geht aus den anderen Offiziersgestalten des Romans fechzigjähriges Oberhaupt, Haffan Mahfouz, faßte den Entschluß, ohne weiteres hervor. Da ist der Oberstforpsfommandant Erismann, fich in eine Wiederholung der Gewalttätigkeit nicht gehorsam zu ein Schweizer Difizier vom alten Schlag, der sein demokratisches fügen. Den britischen Offizieren wurde überdies befohlen, ohne Herz auf dem rechten Fleck hat, da ist der Oberstleutnant Huggen- die Bewilligung des Omdeh oder Häuptlings feine Tauben im tobler, ein braber Fnmilienvater und besorgter Karrieremacher, der Dorfe zu fcießen. sich aus Angst vor einem Bruch in der Laufbahn um jede entschiedene Man stelle sich die Gefühle Denshawais vor, als am 13. Juni Stellungnahme herumbrückt, da ist ferner der aristokratische Major 1905 vier in Khali gefleidete, mit Flinten bewaffnete britische Offi Ziegler, das Bild einer ohne Pose imponierenden Persönlichkeit, die ziere, darunter einer der Süßen des vorigen Jahres, in das Dorf es verstand, mit den vorhandenen Energien hauszuhalten", da ist fubren, begleitet von noch einem Offizier zu Pferd und von einem endlich der vernünftige Miliz- Oberleutnant Hösli, Sekundarlehrer von Dragoman und einem Dmbashi oder Polizeibeamten! Des Hafsan Beruf, Sozialdemokrat von Gesinnung, auch er, äußerlich wenigstens, Mahfouz orientalisches Blut fochte, und er bedeutete den Offizieren, Baul IIg, der, wie man zu sagen pflegt, rühmlich bekannte feine Idealgestalt: Den Säbel trug er wie einen Spazierstod, die daß ihnen nicht gestattet werden würde, Tauben zu schießen; aber Echweizer Dichter, hat einen Offiziersroman erscheinen lajien, Der Haare wie ein Aichantineger und Schuhe wie ein Bergsteiger, dazu da fie seine Sprache nicht verstanden, hatte die Warmung feinen starte Mann" benannt, der die öffentliche Meinung seines einen schulmeisterlichen Zwider mit schwarzer Schnur und hervor Erfolg. Sie schickten ihren Dragoman zum Dmdeh, die Schieß Heimatlandes ähnlich aufwühlt, wie feinerzeit Beyerleins stehende bunte Manschetten". Aber auch Lenggenbager ist nicht ein- erlaubnis zu verlangen; aber der Omdeh war nicht da; und alles, Jena oder Sedan " die Deutschlands oder Hunts Holzfäbel! fettig zerrbildhaft hingeworfen: als ein Mensch wird er geschildert was der Bermittler von dem Stellvertreter des Omdeh erreichen Strohflinten!" die Frankreichs . Während die rechtsstehenden Blätter mit hellen und dunklen Refleren in der Seele, und menschliche fonnte, war der ziemlich einleuchtende Bescheid, fie dürften unter der in dem Buch nichts als eine giftige Schmähung des Heeres sehen Teilnahme begleitet sein Ringen, Berfehlen und unterliegen. Bedingung schießen, daß sie sich weit genug vom Dorfe entfernten. und den Verfasser dessenthalben derb tüffeln, reicht ihm die demo- Echte Tragik geistert um das Schicksal dieses Bauernsohnes, der Infolge diefer freundlichen Aufnahme entfernten sie sich auf hundert kratische Presse die Bürgerkrone, weil sein Werk eine mutige Tat in eine höhere Kaste hinauf will und den die unerbittliche bis dreihundert Yords vom Haus und begannen, auf die Tauben Notwendigkeit zerbricht. Seine Kindheit ist feines Lebens gute der Dorfbewohner zu fchießen. Die Dorfbewohner proteftierten und Eine furze Inhaltsangabe des Romans gibt am ehesten den Zeit. Dann fängt es mit Ueberschätzung der Körperfratt bemächtigten sich schließlich der Flinte des jüngsten Offiziers. Diese Schlüssel zu diesem Streit der Meinungen. Im Mittelpunkt steht und sportlicher Siege an. Da er Tierarzneikunde studiert, entlud sich im Handgemenge und verwundete drei Männer und das als der starke Mann der Oberleutnant Adolf Lenggenhager, ein verdreht ihm das Korpestudententum vollends den Kopf in der Weib des jungen fünfundzwanzigjährigen Abd- el- Nebi. Berufsmilitär oder wie man in der Schweiz sagt, Instruktions- Richtung schönen Scheins und hohler Aeußerlichkeit. Er ist ein fiel wie tot zu Boden, obgleich sie, wie sich herausstellte, durch offizier. Dem Reiterregiment Guides angehörend, ist er zeitweilig Streber und will hinauf. Aber bei diesem Mühn durchlebt er einen Schuß Laubenschrot in die Weichteile ihres Körpers nur nach dem fleinen Treustadt zur Infanterie fommandiert. Hier Stunden„ galliger Enttäuschung, die seine beste Jugend bei allem vorübergehend fampfunfähig geworden war. Abd- el- Nebi, der Mann denkt der seiner bäuerlichen Herkunft sich Schämende, der seiner be- Gelingen mit schweren Schatten und Härten verdüsterten". Er muß der getroffenen Frau, nahm sich die Sache, wie wir zugestehen wollen, scheidenen Heimat Entfremdete die Tore zu dem aufzufprengen, sich auf Schritt und Tritt Zwang, Anpassung und Verhaltenheit auf nicht ganz grundlos zu Herzen. Seine Tenne geriet dazu noch irgendtwa er große Welt nennt. Sein Verkehr sind junge erlegen, und als er endlich oben zu ſein glaubt, wird er doch die wie in Brand( der offizielle englische Bericht fagt, daß er sie als ein Stuger aus begüterten und standesbewußten Streifen, feine innere Unsicherheit feinen Augenblick los. Der Saß gegen den Signal des Aufruhrs für die ganze moslemitische Belt angezündet Anbetung gilt der hochmütigen Tochter feines Vorgesetzten Demos steckt in diesem innerlich verhärteten Menschen, der in guten, babe); und alle Gaffenjungen und Bummler des Drtes waren aus altem Patrizierbause. Wie er sich privat geberdet, fo ist er aufgelösten Augenblicken, unblastert wie er ist, einem großen Knaben augenblicklich zur Stelle. Als die anderen Offiziere ihren Freund dienstlich. Seine Untergebenen faßt er hart an und wahrt ängstlich gleicht, deshalb so tief und giftig, weil er allzu oft Plebejerinstinkte" in Not fahen, eilten sie an seine Seite. Abd- el- Nebi schlug den den Abstand zur Mannschaft, denn mit ganz undemokratischem in sich rebellieren fühlt. Bei aller Aufgewecktheit kommen ihm oft mutmaßlichen Mörder seiner Frau mit einem Stod; auch Hassan Kastendünkel betrachtet er den Offiziersstand als den ersten im Zweifel über den eigenen Bert, und feelische Widersprüche werfen Mahfouz bediente sich eines Stockes; und die Gassenjungen und Staate, die Dffiziersehre als etwas strahlend Erhabenes, hoch über ihn zwischen entgegengesetzten Empfindungen hin und her. Dem Bummler begannen mit Steinen und Ziegeln zu werfen. dem Ehrbegriff des einfachen Bürgers. Das Volk ist ihm Pöbel, Elternhaus und seinem schlichten Glück abgefchrt, wird er doch wieder Fünf Londoner Polizisten würden erkannt haben, daß da nichts den er migachtet und haßt. Er nimmt es deshalb auch auf die von Heimatgefühlen und von heiß quellender Liebe zum Bater, zur anderes zu machen sei, als den Rückzug zu erkämpfen, da es leichte Achiel, als in den demokratischen Kreisen Treustadts Murren Mutter, zur Schwester gepackt; dann wieder schlägt bei der Ge- feinen Zived hat, sich mit einer aufgebrachten Boltsmenge ein und Mißstimmung entsteht, weil er als Leiter eines Offiziersfeftes liebten seine Ergriffenheit jäh in Gewaltiamfeit umt es ist eben zulassen, besonders wenn man ihrer Sprache nicht mächtig ist. Wie wegen eines Zwiftes mit der einheimischen Musikkapelle eine deutsche fein papierner Abflatich eines schlechten, widerwärtigen Charakters, die Sache lag, versuchten die Offiziere zu beschwichtigen, indem sie Regimentstapelle bestellt hat. Während des Festes kommt es zu den der blutigste Dilettant als militaristischen Popanz erfinden könnte, ihre Versöhnungsvorschläge pantomimisch zum Ausdruck brachten. einer Rundgebung aufgebotener und zusammengelaufener Ruheftörer, sondern die lebendige Eniwidlung einer in Dumpfheit verstridten Sie lieferten lieferten ihre Flinten aus, boten der Menge Uhren ein Steinhagel bricht durch die Fensterscheiben des Festiaals, aber Menschenseele, die hier von feiner Künstlerhand festgebaften wird. und Geld ant, indem sie Backichisch" Backichisch" scrien, und der Lenggenhager erringt felbigen Tages, nachdem er sie schützend heims. Und doch reicht Adolf Lenggenhagers Geltung weit über die älteste Offizier padte den jüngsten tatsächlich beim Kragen geleitet, das Jawort feiner Angebeteten. Da führt ihm bei der einer beliebigen Einzelgeftalt beraus: des Dichters Hirn padte diesen und tat so, als ob er ihn wegen des Mordes an der Rückkehr in die Kaserne der Zufall ein paar Nachzügler der Kund- Difizier und sein Schickial, weil er ihm von der Zeit aufgezwungen Frau verhafte. Natürlich wurden sie infolgedessen vom Pöbel gebung in den Weg. Ein Verwegener rempelt ihn gewaltiam an. wurde. Wir deutschen Sozialdemokraten, bemüht, nach Vorbildern noch heftiger angegriffen als zuvor, und was sie der Menge Follow Der Offizier zieht seinen Browning und schießt den Rüpel nieder. und Vergleichspunkten für unser Boltswehrideal aus fuchen, haben nicht gaben, wurde ihnen genommen, ob als Bezahlung für die Obwohl ihn das Kriegsgericht freispricht, meiden ihn, ängstlich ge- die Schweizer Militärverhältnisse vielfach durch eine rosenfarbene Tauben, ob als Blutgeld oder einfach als Beute, das wurde nicht worden, die Kameraden, und die oberste Behörde zwingt ihm den Brille betrachtet. Aber auch im Lande Tells ist die Armee feine weiter untersucht. Die Offiziere, zwei Jrländer und drei Engländer, Abichied auf: Bei uns muß jeder," sagt ihm einer der Vorgesetzten, demotratische Jdylle. welche die Sache hoffnungslos verdorben hatten und nun ernstlich ,, auch der schneidigste Draufgänger mit der Zeit nachgeben. Der in Gefahr gerieten, stürmten jetzt zu ihrem Wagen, wurden aber Widerstand ist zu groß und zu elementar." Jezt, da er auf wieder herausgezerrt, und einer der Kutscher wurde niederichimmernde Epauletten und blizenbe Klinge verzichten geschlagen. Die Offiziere einigten sich nun in dem Beschluß, zu mußte, zeigte sich, daß Lenggenbager ganz und gar nicht der starke fliehen, und bereinbarten, daß die Engländer, als die Jüngeren, zunz Mann ist als der er gelten wollte: doppelt entwurzelt ist er, aus Lager laufen und den Jrländern Hilfe bringen sollten. Sie stürzten dem Heimatboden herausgerissen und aus seiner Kaste heraus- Denshawai ist ein fleines ägyptisches Dorf am Nilbelta. Neben alio davon; aber der dritte und jüngste bemerkte die harte Begeschleudert, und da ihm auch die Glanz und Zukunft verheißende den baufälligen Hütten unter den Papyrusstanden an der Landstraße drängnis, in der sich die beiden Irländer befanden, machte fehrt Braut entgleitet, tötet er sich nach einem Sturz im Pferderennen, und neben den Balmen ragen Türme aus ungebrannten Ziegeln und stand ihnen bei. Von den zwei Flüchtlingen erreichte der bei dem er noch einmal das Schicksal meistern wollte. empor. Diese Türme sind Taubenschläge, denn die Landbewohner eine nach einem langen Lauf in der ägyptischen Nachmittagssonne Der Verlag des Romans( Huber u. Co., Frauenfeld und Leipzig ) halten Tauben, wie ein englischer Landmann Geflügel hält. Man das nächste Dorf, stürzte dort, vom Sonnenstich getroffen, zusammen hat in einer Zuschrift an die Basler Nachrichten" dagegen Ver- versuche, sich die Empfindungen eines englischen Dorfes vorzustellen, und gab den Geist auf. Der andere lief weiter und begegnete einer wahrung eingelegt, daß Der starte Mann" als Tendenzbuch und wenn eine Gesellschaft chinesischer Offiziere plöglich erschiene und die| Patrouille, die sich auf den Weg machte, um Hilfe zu bringen.
Der Mann, der die Heimat sucht.
Schicksale gebiert diese Zeit, an die feines Dichters ungeheuerlichste Phantasie zu denken wagt. Sie hat Lasten auf Menschenseelen gewälzt, deren Gewicht jeden kleinsten Schein von Sonne und Freude erdrüden muß. Uralte Mythen fünden uns von Menschen, die, unter dem Verhängnis keuchend, das eine mißgünstige Gottheit ihnen auflud, durch das Gedächtnis der Zeiten und Völker schreiten.
Vor einigen Tagen wurde in kleinem Kreis eine Geschichte erzählt, der eine Schickung von wahrhaft antiker Bucht zugrunde liegt.
In den schrecklichen Anfangskämpfen bei Berdun warf es neben hundert anderen seines Bataillons auch den Sohn eines begüterten Bauern aus einem oberfränkischen Dorf. Eine schmere Granate platte dicht bei ihm, und als man den Mann nach Stunden zurüdtrug, gab er faum noch ein Lebenszeichen. Aeußere Verlegungen wies er dabei aber nicht auf.
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wenn er fragte, wo er sei, und keine Antwort vernahm, ist? Er fist zwischen Vater und Mutter, aber er sieht nicht, schwollen ihm die Stirnadern und ein gereizter Ton schrillte in seiner Stimme.
Man überwies ihn zur Behandlung in eine Universitätsflinit. Der Lazarettarat glaubte fest an eine nervöse Störung, die sich eines Tages plöslich beheben würde. Bielleicht konnte die Behandlung mit Spezialinstrumenten diesen Tag beschleunigen.
Die Reise in die neue Seilstätte vollzog sich glatt. Der blinde und taube Mann spürte wohl, daß er den Ort wechile, aber alle Fragen, wo er jetzt sei, waren umsonst.
und er kann nicht hören, was sie sprechen. Wohl ist sein Taftfinn und auch der Geruchsinn bereits wunderbar fein entwidelt. Daß er sich nicht mehr im Lazarett befindet, ist ihm aufgegangen. Daß er aber daheim ift, ahnt er noch nicht. Darum bittet er manchmal, wenn die Eltern seine Hände halten, flehentlich: Ich möcht halt heim! Heim möcht ich!".. Geht der Vater durch das Dorf, so ziehen alle, die ihm begegnen, tief den Hut. Die einfachen Gemüter seiner Dorfgenoffen empfinden ehrfürchtig die Schauer des außerordentlichen Schicksals, das seine hohe Gestalt umwittert. Man wagt es nicht, ihm Trost zuzureden.
So geht in einem einsamten, weltberlassenen Dorf Ober frankens ein Mensch durch die Welt, mit allen Fiebern des Herzens die Heimat suchend, ein Mensch, der in der Heimat ist, der es aber nicht weiß....
Sohn des Dedipus, den barmherzige Bater- und Mutterhände durch das dunkle, ungeheure Schicksal leiten, welchen Gott magst du erzürnt haben? ( z)
Der Fall erwies fich als hartnäckig. Nach drei Monaten Behandlung war noch keine Aenderung des Zustandes zu In den letzten Tagen ist dem Vater ein Einfall gekommen, merken. Der Mann hörte nicht und sah nicht, er fragte nun wie er vielleicht doch dem blinden und tauben Buben die auch nicht mehr, wo er wäre. Dafür bat er jeden Tag:" Ich Heimat, die er so sehnsüchtig sucht und die ihn doch schon be möchte halt heim!" Stundenlang sprach er diese Bitte vor fich fikt, nahebringen kann. Er führt ihn durch das ganze Haus. hin, im Schlaf schrie er sie flehend hinaus, so daß der Pro- In den Viehstall, in die Scheuer, auf die Wiesen und Felder fessor eines Morgens beschloß, den Vater des Mannes holen hinaus, immer hoffend, ein jäher Bliz der Erkenntnis möchte zu lassen. Vielleicht bewirkte die Freude des Wiedersehens, in das Dunkel zünden. Nichts, nichts erinnert den Blinden was die Instrumente der Wissenschaft nicht vermocht hatten. an Gelebtes bisher.... Der bewußtloje Körper wurde in ein Heimatlazarett ge- Vier Tage später stand der Vater im Empfangsraum fahren. Den Aerzten war der Mann ein Rätsel. Stumm der Universitätsklinik. Der Profeffor legte ihm in vorsichtig und teilnahmslos lag er in den Kissen, die Augen immer ge- schonenden Worten den Fall seines Sohnes flar, sprach auch schlossen und nur selten durch eine Bewegung andeutend, daß von dem günstigen Einfluß, den er sich von der Begegnung noch Leben in ihm ist. Erst nach Verlauf einer Woche konnte erhoffte und ermahnte den Bauersmann, beherricht zu bleiben. der Arzt feststellen, daß der furchtbare Luftdruck der Granate Ueber das harte Gesicht des Vaters lief nur ein leichtes dem Mann zwei Sinne ausgelöscht hatte. Er war zugleich Buden, als er von dem erschütternden Schicksal seines Sohnes blind und taub geworden. Die anfängliche Befürchtung, auch hörte. Seine dunkelsten Ahnungen waren also übertroffen. die Sprache könnte verloren sein, wurde nach zehn Tagen als Die Begegnung verlief ohne jedes Ergebnis. Der Sohn Worte. tastete mit den Händen die Bettdecke entlang und den Bater nicht. Er murmelte nur immer:„ Ich möcht halt fragte mit Teijer, bewegter Stimme, wo er sei. Die Schwester heim! Heim möcht ich halt!" streichelte feine Hände und jah hilflos zum Doktor auf, der Der Professor nahm den Bater auf die Seite und fragte, mit gefurchter Stirn neben ihr stand. ob er bereit jei, den Sohn mit heim zu nehmen. Ein wortEs gab keine Verständigung. Jede Stunde fast wieder- loses Kopfnicken war die Antwort. Der Vater müßte aber holte der Mann seine Frage, und immer lauschte er mit ange- sofort telegraphieren, wenn sich bei dem Sohn auch nur ein strengter Miene nach der Seite, wo er den Hauch eines menschleifer Schimmer des Gefichts und Gehörs melde. Wieder ein lichen Atems im Gesicht spürte. Dann sant er wieder in seine stummes Kopfnicen.... Kissen zurück und hielt das Geficht starr zur Zimmerdecke ge- In später Nacht fuhr der Bauer mit seinem blinden und richtet. tauben Sohn der Heimat entgegen. Ein Pfleger begleitete Das ging zwei Monate long einen Tag wie den anderen. jie. Sie faßen still nebeneinander, der Blinde zwischen den Das förperliche Befinden des Mannes war ausgezeichnet. beiden Begleitern. Und auch da flehte der Sohn von Zeit zu Ein innerlich ferngesunder Mensch aß und trant er, was ihm Beit: Ich möcht halt heim!" gereicht wurde und dankte manchmal mit unbeholfenen Fünf Wochen ist der Mann schon in seinem väterlichen Worten. Er war ein guter Batient, leicht zu behandeln, nur Haus. Er weiß es noch nicht. Wer soll ihm auch sagen, wo er
falsch erwiesen. Der Mann murmelte einige unverständliche spürte wohl, daß jemand an seine Seite trat, aber er erkannte Wie Eulenspiegel im Zeppelin fuhr.
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Einmal hat der Graf Zeppelin auch den Eulenspiegel mitfahren laffen. Aber als es höher und höher ging, fing Eulenspiegel an:„ Ich will heraus, ich will heraus, da oben wird mir die Luft zu dünn!" Graf Zeppelin sagte:„ Das hat man davon, daß man Dich mitgenommen hat; fängst hier oben an zu zetern wie ein fleines Mädchen. Der Beppelin ist doch keine Straßenbahn, die alle zwe Minuten aus und einsteigen läßt. Und dann find wir hier über Dingskirchen, da fann man nicht landen; und überhaupt, wenn man auf jeden Narzen hören wollfe!"
Eulenspiegel sagte aber: Sch will nicht mehr!" und als fie am Dingskirchener Kirchturm borbeitamen, sprang er hinaus und schnappte fich glücklich am Querbalfen des Kirchturmfreuzes. Da hing er nun dran wie am Turnred. Das erste, was ihm