Einzelbild herunterladen
 

4. Beschränkung des Erbrechts, Ausgleich und Hebung der Sobusdrähte, die dem ganzen niedrigen Bau eine schöne Erhöhung feinander aufflappbare Schleife und letters in Baffer an einer Boltserziehung sprengen den Abschluß der Wirtschaftstlaffen und geben. Die dünnen Funterfäben der Antenne wiegen sich hin und Bojenlethe hoch. Die Seine weist von Zeit zu 3cii Snoten auf. Un bernichten die erbliche Strechung des untersten Standes. Ju her. Zwei Scerohre globen mit den Sticlaugen aus dem Turm ihnen muß der Mann paufieren, um seinen Körper an den immer gleichen Sinne wirkt die Beschränkung luguriösen Verbrauchs, in- heraus. An ihren dicken Stahlschaften trieft braunes Oel herab. schwächer werdenden Wafferbrud allmählich zu gewöhnen. dem fie die Weltarbeit auf die Erzeugung notwendiger Güter vere Auf dem Ded rennen U- Boot- Matrojen hin und her. Proviant meist und den ert dieser Güter, gemessen am Arbeitserirage, er- dosen und dickbauchige Wasserflaschen stehen umber. Das ganze inäßigt. Schiff wird vor der ersten Fronifahrt noch einmal gründlich ge­mustert.

Im neuesten Tauchboot.

-

Eine Stunde lang wandern wir, staunend, fopfschüttelnd mit der Ehrfurcht des Zaien zwischen diesen Geheimnissen von Oel und Elektrizität, Stahl, Rupfer und Breßluft herum. Dabei sahen wir natürlich nur das Innere der Doppelhant. Bir schen nicht die Ich mußte immer an den einen Minenleger benfen, den ich lossen, die dem wendenden, auf- und niedertauchenden Boote seine vor einem Jahre in Flandern besucht und beschrieben habe. Bon Richtung geben. Das Steuerruder und das vorbere und adjiere Bon Dr. Adolf.& öster, Striegsberichterstatter. demselben Thp, der jüngst abgebildet durch unsere Blätter lief. Welch Tiefensteuer, nicht die zahlreichen Außentants, deren Leere und ein Unterschied! Das fleine alte Tauchboot hatte nur eine einzige Fülle Das Gewicht des Bootes regulieren, verkleinern und ver Da liegt es. Da schaufelt es. Zwischen den grangelben Eis- Niedergangslute. Die naren haben mehrere. Durch die Haupt- größern, den Regler- und Torpedstant, die Trimm und Ausgleich­schollen der Föhrde. Vertant neben der alten abgetafelten Gulf, luke am Zurm Hettern wir hinab. Nicht unbequemer als man in tants. Bir sehen nicht den schweren, losen Bleiaftiel, der in kri­die hier seit Jahren verschlafen von ihrer stolzen Jugend träumt. den Maschinenraum manches Dampfers steigt. Zuerst gelangen tischen Momenten abgeworfen werden kann. Wir sehen nur die Es ist das legte unserer Tauchboote bas neueste, Ringsum liegen wir in ben inneren Turn. Auch dieser weit geräumiger als sonst. Sebel und Griffe, die diesen komplizierten Mechanismus mit cinem noch andere, chenjo lang, ebenso stolz. Nein, stolzer noch denn Wo früher der Kommandant allein sich um das Seerohr drängte Setunbenbrud meistern. biele von ihnen haben schon eine Geschichte, eine furge, aber schwere und zwängte, kann neben ihm bequem ein streiter schalten. Geschichte, die von feindlichen Nehen, Minen und Jägern erzählt, von Granaten, die die Seitentants einbeulten, und ängstlichen Touch- Sekunden, in denen der Tiefensteurer nervös auf das Glas des Tiefenmanometers Hopste. Dies Boot hat noch nichts erlebt. Es wuchs drüben auf den Helgen der Werft in kurzer Zeit heran. Hundert geschickte Arbeiterhände hämmerten Tag und Nacht feine eiserire Haut zusammen. Sein Inneres füllte sich mit immer neuen Rohren, Pumpen, Ventilen, Rädern, Hähnen, Zeigern, vielen bun ten apparaten. Es bekam Floffen achtern und vorn. Inb eines Lages ging es zu Wasser. Es schwamm. Es lag jest neben der Serft in dem schmutzigen Safenwasser. Und noch einmal begann das Hämmern und Beilen und Bohren innen und außen. Das Boot jah nicht luftig aus. Mit großen zolen Mennige- Flerken

am Leibe, der hier und da noch offen Naffte. Dann war es plök

--

Flugs hinunter über die öltriefende Treppe in den Bauch des Bootes. Bieber eine leberraschung! Der Bauch unseres fleinen Typs war ein einziger zusammenhängender Raum. Wenn man in der Mitte vor der Zentralfommandostelle stand, konnte man von born nach achtern alles überblicken. Das neue Boot ist ein rich tiges Schoticnschiff in einzelne selbständige Stäume geteilt. We sauber untereinander abgeschlossen. Das macht das ganze weniger übersichtlich, läßt aber das Einzelne in den Räumen Harer hervor treten. Vor allem gibt es größere Sicherheit bei der Beschädigung einzelner Räume. Und es gibt uns eine erste Borstellung von der Einrichtung jener Riefentauchboote ver Zukunft, mit denen die Kriegsmarine wahrscheinlich zu rechnen haben wird. Sicher liegen viele Geheimnisse in diesem Boot. Aber wir zaien sehen sie nicht. Was uns gzeigt wird, fann man in jedem lich fertig. Es befam eine graue, glänzende Farbe am Turm alle auf vielen Fahrten, auf Spezialwert wiederfinden eine Flagge. Die Mannschaft fam abgebildet und genau beschrieben. So fleineren Brüdern des großen Tauchbootes erprobt der Ober- wandern wir durch das Birrvarr der roten, weißen, grünen Rohre, ingenieur, die Sceoffiziere Nettern durch die Schoiten, stehen lange vor bem Tiefenmanometer, und gulegt der Kommandant mit jeinem weitbetannten Namen. Nun begannen die langen Probe- deffen Beiger das Steigen und Fallen des Bostes angibt, vor dem fahrien anf der Fährde draußen auf der See. Das Boot lernte Areifeltompaß, der den im Metallpalast des Tauchbostes völlig un­ouf und niebertauden immer hurtiger, sich drehen auf der brauchbaren Magnetfompaß ersehen muß. Der Oberingenieur er­Stelle unb tüd- und vorwärtstvicegen wie ein Fisch. Es lernte lärt uns lange feinen Motor, der das Boot bei lebertwasserfahrt, gielen und schießen. Es zeigte seine Seele, denn jedes Touchboot und die Dynamomaschine, die es unter Basser treibt. Vor ben hat seine Seele twie ein Pferd wie jebes zahlreichen elektrischen Sammelbaiterien, die in der Mitte des Ba wie ein Flugzeug Schiff. Die mußte der Stommandant, der oben an der Gummi- dens eingebaut sind, hat man die meisten zum Ueberholen noch ein­muschel bes Otulars durch das Seerohr gudte, tennen lernen. Mit mal herausgeriffen. Wir kommen in den Torpedoraum und stehen all ihren Schönheiten und Tüden. Er mußte das Boot behandeln vor dem Verschlußdeckel der Rohre, durch die der Torpedo hinaus Ternen, hier etwas antreiben, bort etwas nachgeben. B13 endlich geprest wird. Ueber den Verschlußdedeln hängen die Aloben und Boot und Menschen sich gänzlich eingespielt hatten. Bis das Boot Setten, mit denen das lange Zigarrengeschoß ins Rohr gehiebt wird. ein gehorsames, vollkommenes Werkzeug war, daß jedem Dreh und Der Rohrmeister öffnet einen Dedel und die Schraube des Torpedos Drud gehorchte. Dann warb es endlich frei, und morgen foll cs an steht heraus. Am Boden liegt ein langer platter Referbetorpedo. Die Front Man sieht ihn von der Seite an. Auch er birgt manches Geheim­nis. Gin Torpedo ist ein Tauchboot im Kleinen. Mit eigenen Tie­fen und Seitensteuern mit eigenen Breßluftmotoren und Breß­Yuftiant. Nur daß hier jeder menschliche Eingriff ausgeschaltet und alles der Selbsttätigkeit und alles feinster Präzisionstechnik anber­traut ist.

-

-

-

-

--

Da liegt es und schaufelt es, einladend mit seiner geöffneten Turmlufe. Aber che ivir es betreten, taften unsere Augen noch einmal feinen langen grauen Rüden ab. Diese schmalen Boote so ganz Baschine, so ganz Mathematit, so ganz Gefeh diefe Heinen grauen Boote sind beute heilig. Denn sie möchten den Frieben bringen. In ganz Deutschland zittert jeber, wenn er an Siefe. Boote dentt. Und wäre es nicht ein schöner Gedanke und ein fchönes Rapitel für die spätere Weltgeschichte, wenn nicht die stumpfe Materic, sondern der lebende Geist, wenn diese leinen Menschen maschinen diesen Krieg beendigten? ber toer mag heute noch den Sinn der Geschichte tranen in biefen Jahren des Wahnsinns Sex Belt? Bir müssen warten und arbeiten arbeiten und uns jelber bertrauen.

-

-

da3

Und dann siehen wir plöglich wieder oben und merken, daß wir andere Ruft atmen. Die graue Föhrde mit den treibenden Gis schollen. Ein Fahrdampfer. Die Silhouette der Werft. Hin und herlaufende Matrosen... Aus einem Bullauge der alten Hulk buffet es noch Grog und gebratenen Stedrüben. Da unten liegt und siegt es sich das graue Boot lepie, das neueste. Morgen geht es an die Front. Es wird sich an die Straße der Schiffe legen. Seine Kanonen werden irgendwo fern zwischen dem Nordkap und Gibraltar über das Meer bellen. Boote mit ängstlichen und gefaßten Menschen werden von ihm gehen und kommen. Es wird mit Fischerbooten und Zerstörern und der ganzen englischen Mahala fechten. Minen werden links und rechts von ihm hochgehen. Aber nicht nur der Kommandant, der aus seinem Turm heraus burch einen Drud auf den Knopf die Torpedos schießt. wird seine Pflicht tun. Er ist ein weltberühmter Mann. Darum wurde ihm dieses neue Boot übergeben. We Männer da unten zwischen den kalten Eisenwänden werden ihr Bchtes geben Rab, am Rohr, am Geschüs, in der Sombüse. Ohne den Schrei der Begeisterung ruhig, wie es der harte Dienst verlangt in vieser großen Militärmaschine, die heute unfer ganzes Sein uner­bittlich bedingt das Wohl des Säuglings und die letzten Gedan­fen unserer Zukunft.

a

Neue Romane.

am

Hoffnungsfreudige bealisten und Optimisten haben vom Krieg aus eine emperreißende Wirkung auf die Kunst erwartet. Die lite rarische Ernte dieser Jahre Blutigen Bölferringens widerspricht den in weiten Maße. Wohl trieben die Binde der Zeit eine Mut Kriegsliteratur an Land, b. H. Romane und sonstige Belletristik mit dem Einschlag feldgrauer Gefehnisse überfäten den Markt, allein der Wassentare feite durchtweg der bewegende Maßfenton. Erfolgs. gier. Anfalus an das geitgemäße oder Rührungsabsichten standen an Stelle initschwingenden Geistes. Wo sind die lämpferischen, prophetischen, erwedenden Geister, die von der hohen Warte ge rechten Menschentumis einem gehegten Bolle Trost und Aufrichtung, innere Befreiung und Erlenmints, Schönheit und Abglanz feliger Es ist talt im Tiefraum des Tauchbootes. Nirgends ein Ofen. Morgenröte ins Sera träufelten? Die vielen Kriegsromane mußten, Dabei strömt jebt die Tagestvärme durch alle Ruten von oben herein. da sie zumeist in erster Linie van der Konjunktur bestimmt Draußen an der Front, bei langem Tauchen ist die Rälte im Tauch - waren, um mit laufinännis auszudrücken, ister Artikel bleiben, boot unerträglich. Die Wasser des Golfstroms sind gesucht, die und einfichtige Romanschreiber nebst Bublifum haben längst einge­Fahrten im Eismeer wegen der Stälte gefürchtet. Ueberall zwischen sehen, daß mit der Etiquette Feldgrau" nicht viel mehr zu holen ist. den Stahlwanden, an die das Eiswasser schlägt, dieselbe bittere Um diese vom Krieg befruchtete Richtung etwa im Sinne Ricarda Rälte. Nur über den Sammelbatterien wird es zuweilen chivas Suchs Der große Krieg wirklich gewinnbringend zu madjen, muß wärmer. Hier liegen die Räume der Besaßung. Welch ein Unter- erft die nötige Distan3, vor allem die Fühlkraft und schieb auch hier gegen einst! Richtige fleine Mahagonifabinen für fünstlerife be gewonnen sein. Fühlkraft und fünstlerische die Offiziere, eingebaute Rahmenbetten und Hängematten für die Höhe in twelchem Buch letzter Zeit findet man sie? Mannschaft. Und überall Blak zuut Waschen und zur Bewegung. Wäre die Auflagezaht eines Buches der Gradmesser für fünst Sin luguriöses W. C. mit Bregluftbetrieb. Man muß auf unseren Terischen Hochstand feines Berfaffers, so müßte wohl Gustav Kleinen alten Booten gesehen haben, wie die Leute zwischen Tor- Meyrin? an erster Stelle genannt werden. Jm Meitlauf m pedos und Sauerstoffflaschen eingeklemmt auf dem Boden schliefen, ein neues erfolgreiches Geme" bat sein Stoman: Der Golem, um diesen Fortschritt gang zu würdigen. Zuleht kommen wir an Berlag Kurt Bolff, Leipzig , den Sieg dabon getragen. Er ist im die Rettungslute. Durch diese verlassen bei Unglücsfällen die Leute besten Sinne, oder soll ich lieber fagen, im fchlechtesten Sinne ein einzeln das Boot. Sie sind mit Schwimmwesten und Atmunge Modebuch geworden. Ich sagte eben, ein neues Gente, aber im apparaten( meist Drägerschen Patents) versehen. Sie poffieren Grunde ist das Jonglieren mit dem Ueberfimlichen von jeher Meh zwischen Innenraum und Wasser eine nach oben und unten nach- rints ureigenste Note gewefen, von Anfang feiner Eimpliziifimus" und drohend, ohne jemanden anzureden, wieder auf seinem Stundenlang, tagelang saß er da, trübielig und zitternd, of erschien, um in einem dumpfen, tierartigen Schlaf von bierundzwanzig Stunden seinen efelhaften Rausch auszu schlafen. Als ob nichts geschehen wäre, ging er dann am näch sten Tage über seine Felder und durch seine Ställe, schärfer als je Aufsicht haltend, unerbittlich hart gegen die geringste Teum Grondnagel war sterbensfrank:.. Er war ein starter, urwüdiger, wilder Bauer von unge- Nachlässigkeit, die unschuldigste Bersäumnis. Dann mehe dem fähr fechzig Jahren. Feljenstart, eisenstart war er sein Leben oder der, die etwas auf dem Gewissen hatten! Behe auch lang gewefen. Ich sehe ihn noch im Geiste vor mir stehen: dem, der mit ihm zu verhandeln, etwas von ihm zu kaufen groß, maffig, vierfchrötig, mit ziegelrotem, glattrafiertem Ge- oder zu bekommen hatte! ficht und harten, grauen, tiefliegenden, bösartig und finster blickenden Augen.

Ueber den glitschigen Baufsteg, der von der alten Sult auf den Turm des Bootes führt, Hettern wir hinweg. Ist das ein Turm? Das ist eine richtige eine ausgebaute Schiffsbrüde. Mit Gelän der und Treppe, mit Steuer und Beiltompaß, mit Signal- und Bo jitiouslaternen, mit geschütter Aussicht und reichlichem Platz für mehrere Personen. Wie anders als auf jenen alten einen Boo­ten, wo man in den Turm wie in einen furzen Schornstein troch. Aufgewidelte Signalflaggen stehen auf der Brüde. Ein Sprach rohr, eine riesige Sectarientasche hängt an der Wand. M3 wäre das Boot mitten aus der Frontarbeit zurüdgetchrt. Nach vorn und hinten spannen sich vom Turm hinab die straffen eisernen

-

Wie Teum Grondnagel Buße tat.

Bon Cyriel Bubije.

Er redeie wenig, hörte aber viel au, die Leute fest und beängstigend lange ansehend. Seine dünnen Lippen konnten stundenlang geschlossen bleiben, ohne einen Ton von sich zu

geben.

Er war schroff und gebieterisch gegen seine Untergebenen, und diese hatten ungeheure Furcht vor ihin. Er selbit arbei. tete jehr wenig, hielt aber scharfe Aufsicht, damit diejenigen, die für ihn arbeiteten, feinen Augenblid vertrödelten.

Er war unverheiratet. Wer ihm vom Heiraten sprach betam eine verächtliche, schmähende Antwort. Dennoch hielt er viel von den Beibern, aber nur gelegentlich gewisser An­fälle, in seinen wilden Stunden, wenn er, wie er das nannte und wie es die Leute aus der Gegend ihm nachjagten ,,, seinen Rappel hatte".

Bis plötzlich die Krankheit, die sehr verdrießliche Krant­heit, ihn niederwarf! Der Riese war selbst ein Schwächling; ein eifenstarker Körperbau war endlich durch die jahrelangen

Ausschmeifungen untergraben.

in dem dunklen Herdwinkel und dachte nach Wen hatte er schon betrogen und um wieviel? Ihm schwindelte, es warent ihrer zu biele, und manche lebten auch gar nicht mehr! Aber von anderen konnte er sich dessen noch sehr gut erinnern, und er verlangte Papier und Bleistift und begann nachzudenken und zu rechnen. Das dauerte wieder lange, lange Tage. Immer wieder tamen neue Ramen hinzu, geschöpft aus den tieffien Tiefen feines alten Schelmengedächtnisies.

Aber endlich war er damit fertig, und nun begann er dar­über nachausinnen, wen er mit der heiffen Botschaft betrauen follie. Es mußte jemand fein, der sehr verschwiegen und ver trauenswürdig war.

Nach endlojem Ueberlegen fiel seine Wahl auf Jantje, Run faß er zitternd, mit fieberhaft glühenden Augen, in ein altes Männchen aus dem Armenhaus, das ihm durch seine der dunkelsten Ede des Herdes, wie ein abgehegtes, in dem untadelhafte Chrlichkeit und sein stark ausgeprägtes Redlich­bintersten Ende seiner Höhle zusammengekauertes Tier. Das feitsgefühl wohl befonnt war, und das auch einst bei ihm gear­Rappeln" war für immer vorbei, er konnte nichts mehr ge- beitet hatte. An einem falten, nebeligen Novembermorgen nießen, und mit Neid und Weißgunft verfolgte er ohnmächtig wurde Jantje dringend auf den Sof entboten, und als er in tobend das Leben derer, die sich noch voll Jugend und Ge- der geräumigen düsteren Bauernküche mit dem kleinen Alien fundheit um ihn bewegten und nun auch, wenn sie wollten, gana allein war, entblößte Zeum seine Schurkenseele und sich seinem jahrelang so sehr gefürchteten Herrscherblick ent- fragte Jantje, ob er überall in seinem Namen seine Bergehen siehen konnten. Was fonnte ihnen dran liegen, ob er jegt wieder gutmachen wolle. Er versprach ihm dafür reichliche noch raste und fluchte und mit seinem Stock drohte! Er hatte Belohnung. feine Kraft mehr in seinen Fäusten, und seine Beine waren gelähmt.

Erstaunt, ganz erschredt durch diese unerwartete Mit­teilung, stimmte Jantje nach einem furzen Zögern zu. Das alles fah und wußte und fühlte er mit einer hoff- Und Zeum beichtete jeine Sünden, eine nach der anderen, Dieser Rappel" des Teum Grondnagel war eine weit nungslosen Klarheit, die seine Qualen noch mehr verschiim- zuerst eine gegen Jantje felbft herum bekannte, von manchen feinjüchtig erwartete, von den merte, und mit dem Bewußtsein des nahenden Endes stieg Weißt du noch. Jan, daß du mir ntal dein Stroh ver­meisten aber gefürchtete und verabscheute sporadische Erscheinun auch die peinigende und nicht zu vertreibende Furcht in fauft haft? Es mußt' hier auf'm Hof gewogen werden, und nung. Sie trat ausnahmslos sehr plöblich auf, ohne irgend ihm auf: die zunehmende, Entfezen erregende Furcht vor du warst nicht dabei. Jawohl, anstatt achthundert Kilo, die welchen besonderen Anlaß oder Grund. An irgend einem Strafe und Buße im Jenieits, als die Folge all des Bösen ich bezahlt hab', waren's neunhundertfünfzig. Ich hab dich Morgen, gleichbiel ob Sonntag oder Werktag, zog Zeum seine alfo an diesem Lag um hundertfünfzig Rilo betrogen! Sun­beiten Kleider an, stopfte sich die Taschen boll Geld, verließ, dertfünfzig Kilo, das Kilo zu sieben Centimen, macht zehn­ohne jemanden zu benachrichtigen, seinen Hof und fing an zu einhalb Franken. Die Zinsen von über fünfzehn Jahren dazu rappeln". gerechnet- wieviel mag das jein? Zwanzig Franken? Fünf undzwanzig? Rehmen wir' ne runde Sumine: da sind füni­undzwanzig Franken!" Jantje inar ganz verdattert und starrte den Bauer mit offenem Mund und aufgerissenen Augen regungslos an. Ueber jeine alten Wangen zog plös­lich eine tiefe Nöte, und feine verwitterten Hände bebten auf feinen Anien wie vor Kälte.

Die Bauern wußten es sogleich, fic merkten es an seinem Gang und an seiner ganzen Saltung, noch ehe er etwas ge­trunken hatte. Und die Runde ging von Haus zu Haus, von Kneipe zu Kneipe, von Hof zu Saf.

und Ungerechten, das er während seines ganzen Lebens be­gangen hatte. Wie viele Menschen hatte er die langen Jahre her mishandelt und betrogen und bestohlen! Sie wußten es nicht, aber er, der große Richter, bor dessen Thron er bald erscheinen würde, der wußte alles, und der würde Rechenschaft von ihm verlangen, und ihn bis ans Ende der Ewigkeit, die kein Ende hat, in den Höllenflammen foltern laffen! Dann frümmte er sich in seinem Zehnstuhl zusammen, als fühlte er schon die fürchterlichen Brandschmerzen, und feine fieber glühenden Augen sperrten sich vor Entfehen auf, und feine Er stürmte in die ländlichen Wirtshauser hinein, beiir- bebenden Lippen stießen heisere Rufe aus und ffeßten krampf. Uber Baas! Aber Baas!" stammelte er endlich aus ver.. tete alle, die unt ibn waren, fluchte, brüllte, schlug mit feinem haft um Gnade. Doch gab es Gnade für solche Sünder? Er trodneter Kehle, ohne die fünf blinkenden Geldstücke anzu­Stod den ganzen Blunder kaputt, belästigte die Beiber, 30g hatte den Pfarrer kommen laffen und seine Beichte abgelegt, nehmen. das Messer gegen die Männer und ging dann wieder ans Be- aber das war ihm noch ein schwacher Trost geweien, und die Nimm! Nimm!" schrie Teum dringend, als ob das Geld pirten und Bezahlen eine einzige wilde, tierische, lieder- Absolution des Geiftlichen hatte ihn nicht im geringsten er- ihm in den Händen gebrannt hätte. Und als das endlich ge­liche Orgie, bis es plöglich ohne Grund aus war, genau jo, leichtert. Eine einzige, allerlegte Zuflucht gab es vielleicht fchehen war, sog er feinen mit Bleistift beschriebenen cofiz­wie es grundlos angefangen hatte, und er unerwartet, finster noch für ihn: das Böse, das er getan, wieder gutzumachen... gettel hervor und las dem fleinen Alten vor:

" Obacht, Leut'! Aus dem Weg! Teum Grondnagel hat feinen Rappel!"