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Das Wort auf den Lippen, er sprach's nicht zu Ende...

Heinen Stolben gedrüdt wird, im großen als Hebeleistung von das Bodenwaffer auffaugt, in Verbindung fieht. In diefer an sich erivächst gar leicht dem Ernstdenkenden die pessimistische Lebens 100 Kilogramm melden. Wenn man den Druck noch dazu mit dünnen Röhre herrscht ein Druck( der Wurzelbruck). Die Röhre ent- ftimmung, die bis zur Verzweiflung an den Sinn des Daseins einem Hebelarm ausübt, wie das bei den hydraulischen Handpressen spricht also dem Drudfolben einer hydraulischen Presse. Sie mündet führt. Wie schildert doch der schvermütige Dichter den Verlauf des meist der Fall ist, so kann sich leicht folgender Effekt ergeben: Der unter der Wasserspalte in einem ziemlich breiten Hohlraum der Lebens und Sterbens? Hebelarm verzehnfacht die Leistung des Mannes, der ihn nieder- Blätter, dessen Grundfläche fast 100mal größer ist, als der des Er blieb zurüd am Weggelände, drückt, die hydraulische Maschine verhundertfacht das so Geleistete; Druckkolbens. Folglich wirft er als Pretkolben, und der Wurzel­wenn der Arbeiter also eine Kraft von 50 Kilogramm anwendet, bruck muß auf seine Wand mit hundertfacher Kraft drüden. In kann er durch diese Umfegungen 10 X 100= 1000 mehr, also dieser Wand ist eine kleine Deffnung( die Wasserspalte); wenn nun 50 000 Kilogramm in die Höhe heben oder eine diesem Gewicht sonst in den Wurzeln durch reichlichere Wasserzufuhr der Druck nur um entsprechende Arbeit leisten. ein geringes steigt, wird er bei dieser Konstruktion Hundertmal stärker an der Wasserspalte zur Geltung kommen. Dort muß daher Wasser austreten, sogar unter Umständen mit Kraft weggeschleudert werden.

In Verbindung mit Dampfmaschinen oder Akkumulatoren lassen sich daher bei geeigneten Maßverhältnissen zwischen dem fleinen ( Drud) und großen( Preß-) Kolben jene eingangs erwähnten be­wunderungswürdigen Leistungen der hydraulischen Werkzeug­maschinen erzielen, die man namentlich dort heranzieht, wo große Druckträfte ohne Stoß wirken sollen.

Es ist nun um so erstaunlicher, daß gerade die zarten und hin­fälligen Pflanzen sich des gleichen Prinzips bedienen und in ihrem Körper selbst hydraulische Pressen aufstellen, mit dem Ergebnis, daß Diese in ihrer Art nicht weniger Erstaunliches Leisten, wie in der menschlichen Technit. Die Tatsache war bisher nicht bekannt und tourde erst von mir in die Wissenschaft vor kurzem eingeführt.") Man kann aber an ihr nicht zweifeln, wenn man sich mit den soeben gebotenen Vorkenntnissen folgende Tatsachen überlegt:

Es gibt eine große Anzahl einheimischer und ausländischer Ge­wächse, die, an feuchten Orten wachsend, den lleberschuß an Wasser, den sie durch ihre Wurzeln einsaugen müssen( da sie ja dadurch ihre Nahrung an Mineralstoffen aufnehmen), nicht mehr durch die ge­wöhnliche Verdunstung aus den Blätter los werden können. Dieser Wasserreichtum bedeutet also für sie eine große Stalamität. Die Pflanze steht durch ihn in Gefahr, buchstäblich zu ertrinken, inner Itch überschwemmt zu werden. Sie muß daher das überschüssige Wasser durch außerordentliche Mittel Ios werden. An Kräften hierzan steht ihr aber nur die in ihr tätige Saugkraft der Wurzeln zu Gebote, durch die sie das Wasser aus dem Boden aufnimmt und bis in die höchsten Zweige und Blätter empordrückt.

An fich ist dieser fogen. Wurzelbrud nicht unbeträchtlich, genügt aber nicht, um auch Waffer aus der Pflanze herauszupressen. Sonst müßte ja ständig aus allen Deffnungen der Pflanzenblätter und Zweige Waffer träufeln, was bekanntlich niemals der Fall ist. Nur aus gewiffen Oeffnungen der Gefüge der Blätter, die man des­tegen Wafferspalten nennt, preßt die Pflanze tatsächlich

affer aus. Man kann dies in feuchtwarmen Nächten sehr schön an den Erdbeerblättern oder an der sehr bekannten Pflanze beobachten, die deswegen Taublatt heißt oder auch an den Kapuzinerpressen, Die feit einigen Jahren ein verbreiteter Fenster- und Ballonschmud unserer Großstädte geworden sind.

Am Blattrand hängen dann zablreiche feine Tröpchen, fallen ab und bilden sich aufs Neue, so daß eine Pflanze in einer Nacht ein Krüglein mit etwa einzehntel Liter Inhalt mit solchen Tränen

bollweinen fann.

geschleudert wurden.

Wurzeln anhielt.

Manchmal schleudert sie ihre Tränen von sich;

So ist mit einem Schlage das rätselhafte Tränen der Blätter erklärt und eine unbegreifliche Lebenserscheinung auf eine bekannte technische Tatsache zurüdgeführt. Die Pflanzen haben auch ihre hy­draulischen Maschinen. Diese heißen Wasserspalten.

Aber diese Erklärung, fo faßlich und befriedigend fie ist, mündet doch wieder in ein neues Rätsel. So wie alle Naturerklärungen uns in immer neue Fragen vertvirren und wieder in Dunkelheiten stürzen. Woher fam der Pflanze diese Erfindung! Ein solcher tomplizierter Mechanismus kann doch kein Zufallswert sein.

An diesem Puntte verstummen wir. An ihm beginnt das große Naturrätfel. Hier verschmelzen tausend Fragen zu der ein­zigen großen: woher das alles, was man Leben nennt? Jm Leben stedt etwas Schaffendes, Arbeitendes, Erfindendes und nicht in allen seinen Kräften Bekanntes. noch lange Schließlich mag es uns ein Trost sein, daß letzten Endes auch die Erfindung der ersten hydraulischen Maschine durch den Menschen ebenso dunkel ist wie die gleiche Erfindung der Pflanzen. Wir ahnen wohl, daß das gleiche Geheimnis hinter beiden steden mag. Aber wir find ferne davon, zu glauben, daß dieses Geheimnis der Er­finderkraft" bald aufgedeckt wird. Es ist die schönste, die befeligendste Eigenschaft des Menschenhirns und wenn man es so recht nimmt das Wesen des Genies selbst. Und wer es erklären will, der muß zuerst das Genie zu deuten wissen. R. France.

19 Das Feſt

Das Fest der Hoffnung.

Von Walther Nithad Stahn( Berlin ).

Freudensprünge. So jauchzt die Mutter des Lebens. Im wort Am Oftermorgen, so heißt es, macht die aufgehende Sonne drei Iosen Jubel der Lerchen Klingt es wieder, im Farbenrausch der auf­springenden Blüten. Und die Menschenseele hißt im stillen das grüne Banner der Hoffnung.

Man mag dem Erdenfinde alles rauben, was ihm das Leben lieblich macht, solange es noch hofft, ist es nicht verarmt. Es tann einer eingefertert fein in undurchdringliche Nacht, abgeschnitten von menschlicher Hilfe, den Tod vor Augen, solange er hofft, fühlt er sich nicht verloren. Selbst, der sich dem Tod in die Arme wirft, er tut c3 mindestens in der Hoffnung, erlösende Ruhe zu finden und vielleicht hofft er im geheimen noch mehr. Das ist Menschenart, wir können nicht anders. Da uns das Wissen um die Zukunft versagt ist, schicken wir unsere Wünsche beflügelt voraus und werfen unsern

So geht's eine Weile, das seltsame Wandern. Dann kommt es an dich, dann hörst du die andern Noch weiter lachen ins sonnige Land,

Und du bleibst einsam am Wegesrand."

Die

gläubigen als viedergeboren zu einer lebendigen Hoffnung". Solcher Endaussicht gegenüber fühlten sich von je die ster Allerdings, auch diese muß Gründe haben. Keine Fata Morgana darf sie sein, die über der Wüste des Lebens flimmert, ein Spiegel­bild unflarer Stimmungen, angelernter Vorstellungen und eigen füchtiger Wünsche. Const gehörte sie zu den bedenklichen Flufionen, die man aus Gewissenhaftigkeit bekämpfen muß. Gründe? Ueberzeugung, daß die geistige Persönlichkeit einer anderen Welt zugehört als der Reib; daß sie mehr ist als ein Stück Natur", das da blüht und welft; daß sie einen unbedingten Wert hat gegenüber den verhältnismäßigen Werten der Erscheinungsdinge. Religiös gesprochen: die Menschenseele ist und bleibt eingebettet in die ewige Lebensmacht, an deren übersinnlichem Wesen sie Anteil Hat.

Leuchte, du Ostersonne, über den Millionen frischen Gräbern dieser dunklen Zeit! Der Tod geht um wie noch niemals, wir aber pflanzen am Grabe die Hoffnung auf, einmal die Wahrheit schauen zu dürfen, wie sie ist; in unendlichen Aufwärtsstreben dem Vater der Geister näher zu fommen; mitfchaffen zu dürfen an unermeß­lichem Schöpfungsleben! Wir heißen euch hoffen!"

Gastkonzert der Dresdener Königlichen Kapelle.

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Der Ruf dieses Orchesters ist so groß, als es alt ist. unserer bedeutendsten Musikschöpfer- obne von anderen vortrefflichen Kleinmeistern zu reden- Weber und Wagner, zumal dieser, haben Die ihm die seitdem stets behauptete fünstlerische Höhe errungen. Dresdener sind den Berlinern sehr wohl bekannt. Diesmal brachten Und so fie ausschließlich Werke zeitgenössischer Komponisten mit. war es recht.

Julius Waßmann begegneten wir schon. Sein dreijähiges Konzert für Violine, die Gustav Havemann meisterlich zu spielen vermag, fällt vorteilhaft ins Dhr durch ein schönes Adagio als Mittelstüd.

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einem Drama" zur ersten Aufführung. Schrefer offenbart sich als Von Franz Schreter, dem Wiener , Iam ein Borspict ein allermodernfier, mehr äußerlich als innerlich bestechender Klang­farbenmusiker. Allerlei Schlaginstrumente, je zwei Harfen und Flügel, greifen ein. Es geht oft auf haushohen Wogen, ohrenbetäubend var zuweilen, dennoch ziemlich klar in den Motiven und Themen. Das Wort Drama läßt sich in seinem Aufbau, in der Steige­rung der Handlung und Knotenschürzung ungefähr begreifen. Austlang wirft versöhnlich- tragisch.

Als drittes Instrumentalwert gelangte, ebenfalls erstmalig, eine Sinfonic G- dur Nr. 2 von dem Dresdener Paul Büttner zu Gehör. Büttner ist den Arbeiterfängern längst fein Fremder mehr. verschiedene seiner fraftvollen Männerchöre haben sie schon oft er­flingen lassen. Sohn armer fächsischer Bauersleute, regte sich schon im faum 13jährigen Knaben der kompofitorische Drang. Er studierte dann am

Dresdener Konservatorium die Kunst des Hoboeblasens und spielte

man hat beobachtet, daß solche bis zu zehn Zentimeter weit fort Ja, man hat gesehen, daß aus den Blättern einer Skarnizelblume ein ganz feiner Wasserstrahl wie ein Spring brunnen emporstieg, solange die überreiche Wasserzufuhr an den Da dies alles sich an vielen Stellen der Pflanze gleichzeitig Anker in die dunkle Tiefe der Zeit, die uns entgegenrauscht. Hoff jahrelang in Tangorchestern. Verhältnismäßig spät drängte sich ihm das ereignet, fann man nicht zweifeln, daß die Blätter zeitweise an gewiffent Stellen über erhebliche Drudfräfte verfügen. An jedem Blatt einer Erdbeere find an 20 Wasserspalten; durch zehn Blätter prest ein einziges Pflänzchen in der Minute an 200 Wassertropfen

aus. Woher nimmt sie die Kraft dazu?

ung ist der Faden, der uns mit allem Werdenden verbindet, an dem wir ununterbrochen spinnen. Wird er durchgeschnitten, so find wir geistig vernichtet. Dann ist es aus mit uns". geistiges Dafein bedeutet, so läuft unsere äußerste Soffnung am Und da wir in Gedanken immer vorausleben, und da Leben Ende auf den sieghaften Gedanken hinaus: Ich werde leben, ob ich gleich ftürbe. Unmodern soll dieser Gedanke sein. Im Namen der Wissenschaft mahut man uns, darauf zu verzichten; auch im Namen

Musikgestalten auf. Vorerst mußte er aber noch grundlegende tompofitionstechnische Studien treiben. Noch viel später gelang es ihm erit, als Komponist Boden unter die Füße zu friegen. Jetzt Nacht einen Namen. Dazu hat das mum hier aufgeführte Werk am verschafften ihm mehrere symphonische Dichtungen sozusagen über/ stärksten beigetragen. Büttner tommt von den Klaffitern her. Beethoven , Bruckner find ihm verwandte Geister. Schönheit der Melodien und Thematik fällt fofort angenehm ins Dhr. Obenein bloß die Dreifäzig­Aber diese Hoffnung ist so alt wie das Menschengeschlecht. We- Finale in cinen äußerst wirksamen Schlußiaz. Das Werk, brillant nigstens kennen wir kein Volk der Erde, keine Spur vorgeschichtlicher unter Hermann Kutzschbach& Leitung vorgetragen, heimste starken Menschen, wo der Glaube fehlt, in welcher Form er auch lebe: Auf Applaus ein.

Man errät fie nun leicht, wenn man mit dem Auge des Lech­nifers den Bau der Wasserspalten untersucht. Zu ihnen leitet eine dünne Nöhre, die mit den Saugröhren der Pflanze, durch die ne höherer Sittlichkeit: bald mit fühler Resignation, bald mit leiden. geht's im Scherzo und im Schlußfah sehr humorvoll und frisch Vgl. R. Francé, Die technischen Leistungen der Pflanze. Schaftlichem Eifer, als wär' es schier ein Unrecht so zu hoffen. feit, sondern auch gerade die Zusammenfassung von Einleitung und

( Ericheint demnächst im Verlage Veit u. Co., Leipzig .)

den Nepos nicht präpariert gehabt und konnte nicht über- erstehung! Daß ein Menschenwesen jemals ganz verloren gehen jezzen.

fragte er.

Warum bist du schon wieder unvorbereitet, Bursche?" Ich wußte zuerst keine Ausrede, und sagte: " Entschuldigen, Herr Professor, ich habe nicht gekonnt." Was hast du nicht gefonnt?"

Ich habe keinen Nepos nicht präparieren gekonnt, weil meine Schwester auf dem Ball war."

Das ist doch der Gipfel der Unverfrorenheit, mit einer so törichten Entschuldigung zu kommen," fagte er, aber ich hatte mich schon auf etwas besonnen und sagte, daß ich so Kopfweh gehabt habe, weil die Näherin so lange nicht ge­Tommen war, und weil ich sie holen mußte und auf der Stiege ausrutschte und mit dem Kopf aufschlug. und furchtbare Schmerzen hatte.

Mittenein sang Waldemar Staegermann mit inniger Wärme tünf Lieber eines fahrenden Gesellen" mit Orchester begleitung von Gustav Mahler . Wie dieser große Komponist die wahrhaft eigenartig und auch vollstümliche Art. Ich stehe nicht an, Natur ringsum erstehen läßt wie er die Melodien formt, das ist diese Lieder als die feelisch am tiefsten packende Gabe des so schönen erfolgreichen Abends zu bezeichnen.

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könne, haben auch die stumpfsinnigsten Naturvölker nie für möglich gehalten. Und die großen, tiefsinnigen Völker Asiens , die wir erst jekt kennen zu lernen beginnen, leben mit ihren Verstorbenen weiter vie zu deren körperlichen Lebzeiten. Ja, fie glauben, wie an ein Nachleben der Seele, so an ein Borleben ins Unenblide. Mit dem schönen Namen Hoffnung" fann man freilich diesen Urmenschheits­glauben nicht immer bezeichnen. Oft hatte man Grund, vor seiner Strenge Winter und heiße Sommer. Unsterblichkeit zu erschaudern: ein rubeloses Wandern von Stufe zu Stufe, in törperlicher Gebundenheit; blutloses Schattenbasein flima bat fich der befannte schwedische Meeresforscher Professor Mit der alten Frage des Einflusses des Mondes auf das Erd­in dunkler Tiefe. Vor solcher Aussicht durfte der Prediger Salomo Pettersson in den Schriften der schwedischen Hydrographisch- biolo­feufzen: Lieber ein lebendiger Hund als ein toter Löwe". Denn gischen Kommission beschäftigt. Während die Wissenschaft im all nur wenige Lieblinge der Gottheit durften hoffen, ihre Seligkeit zu gemeinen einen solchen Zusammenhang bestreitet, till Pettersson teilen. Verschieden also die Farben, in denen man das Jenseits eine zeitliche liebereinstimmung zwischen dem Mondwechsel und den gemalt, aber der Glaube dem Menschen eingeboren. Erst als der Schwankungen der Witterungselemente auf der Erde beweifen. Gr forschende Verstand sich kräftiger der Erscheinungswelt bemächtigte geht von der Annahme aus, daß die gemeinsame An und die Grenzen des Wissens abftedte, fam er dahin, die Fortdauer sichungstraft der Sonne und des mondes auf die des Geistes über den Tod hinaus anzuzweifeln. Und priesterliche Erde einmal in etwa 1800 Jahren ein höchstmaß Ausmußung dieses Glaubens, die sich den Schlüssel zu einem Lohn- alters eingetreten sein, das vorletzte Mal im dritten oder erreicht. Das letzte Mal soll dies um das Ende des Mittel­und Strafort da drüben sicherte und herrisch damit schaltete, ver- vierten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung. Pettersson will nun leidete vollends dem neuzeitlichen Menschen den Flug ins Land der aus geschichtlichen Aufzeichnungen nachweisen, daß in jenen Zeiten Ewigkeit. Und doch ist es auch heute noch das Ziel unendlicher Sehn- heftige Sturmfluten und verheerende lieberschwemmungen an den sucht. Mitten unter großstädtischer Weltbildung tun sich im stillen atlantischen Küsten eingetreten sind, und daß auch in verschiedenen Nein, es wird niemals, ganz gewiß nicht, der Lausbub Geistergläubige zusammen, um Verstorbene aus dem Jenseits her. Teilen der Erde Veränderungen des Klimas zu verzeichnen waren. tut es mit Fleiß, daß ich unglücklich werde." beizurufen, und Verkünder einer neuen Geisteswissenschaft schreiben Diese Erscheinungen schreibt er der angewachsenen Gewalt Was hat sie denn schon wieder für eine Heulerei?" fich Organe zu, kraft deren die Pforten der unsichtbaren Welt sich Oberfläche des Meeres soll sich diese Wirkung äußern, sondern auch der Gezeiten des Meeres zu. Aber nicht nut ant fragte ich. ihnen auftun. Wie man auch über diese Behauptungen denke, wie in tieferen Schichten, gewissermaßen in untermeerischen Gezeiten­Da wurde meine Mutter so zornig, wie ich sie gar nie tief muß im Menschenherzen das Bedürfnis sein, den Tod zu wellen, die an Erhebungen des Meeresbodens branden. Gegen Ende gesehen habe. des Mittelalters war besonders häufig die ganze Ostsee zugefroren, Du sollst noch fragen!" sagte sie. Du kannst es nicht Diese kühne Verneinung war es, die einst Karfreitagstrauer in und diese außerordentliche Erscheinung, die sich im letzten Winter in bor Gott verantworten, was du deiner Schwester tust, und Osterjubel wandelte. So wie nach furchtbarem Unwetter die nieder großer Ausdehnung wiederholt hat, schreibt Pettersson mehr einer nicht genug, daß du faul bist, redest du dich auf das arme geschlagene Saat wieder aufsteht, nun erst recht die lichthungrigen Wirkung des Meeres als der Witterung zu, indem weniger falz­Mädchen aus und fagft, du wärst über die Stiege gefallen, Halme der Sonne zukehrt, so erhob sich über dem Kreuze unge- haltiges Wasser aus dem Ozean in die Öffee floß, so daß das füßere weil du für sie zur Näherin mußtest. Was soll der gute Pro- brochene Hoffnung. Mochten in der damaligen Welt verwandte affer leichter gefrieren fonnte. Ilmgefehrt bringt der geringere feffor Bindinger von uns denken?" Stimmungen leben, genährt von den großen Denkern des Alter- Salzgehalt eine stärkere Erwärmung der Ostsee zuwege, und wenn tums: jene Chriftusgläubigen fühlten sich trot Plato und Seneka der Schlu richtig ist, so sollte auch in diesem Jahre wieder auf den von der Welt umher durch das Bewußtsein geschieden: Wir sind strengen Winter ein heißer Sommer folgen. nicht wie diejenigen, die keine Hoffnung haben".

Ich dachte mir, wenn er es nicht glaubt, ist es mir auch wurscht, weil er es nicht beweisen kann. Er schimpfte mich aber nicht und ließ mich gehen. Einen Tag danach, wie ich aus der Klasse kam, saß die Marie auf dem Kanapee im Wohnzimmer und heulte furcht­bar. Und meine Mutter hielt ihr den Kopf und sagte: Das wird schon, Mariechen. Sei ruhig, Kindchen!"

Er wird meinen, daß wir ihn bloß ausnügen! Er wird meinen, daß wir alle liigen, er wird glauben, ich bin auch so!" schrie Marie und drückte wieder ihr nasses Tuch auf die Augen.

Ich ging gleich hinaus, weil ich schon wußte, daß sie noch ärger tut, wenn ich dabei blieb, und ich kriegte das Effen auf mein Zimmer.

Das war an einem Freitag; und am Sonntag fam auf einmal meine Mutter zu mir herein und lachte so freundlich und sagte, ich soll in das Wohnzimmer kommen. Da stand der Herr Professor Bindinger und Marie hatte den Kopf bei ihm angelehnt, und er fchielte furchtbar. Meine Mutter führte mich bei der Hand und sagte: Budivig, unsere Marie wird jetzt deine Frau Profeffor", und dann nahm sie ihr Taschentuch heraus und weinte. Ind Marie weinte. Der Bindinger ging zu mir und legte feine Hand auf meinen Kopf und sagte: Wir wollen ein nütliches Glied der Gesell. schaft aus ihm machen."

leugnen!

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Slotizen.

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Am

Im Wissenschaftlichen Theater der Urania gelangt in diefer Woche der Vortrag Der Baltanzug und die be­woch und Sonnabend wird Herr Professor Dr. Schwahn einen freite Donau " am Sonntag, Dienstag zur Darstellung. Am Mitt Vortrag Werden und Vergehen im Weltenraum" halten. Montag, Donnerstag wird der Vortrag Die Bagdadbahn" wieder­bolt und am Freitag wird Herr Direktor Franz Goerte noch einmal seinen Vortrag Heimatland und Heimatliebe" halten. Außerdem wird am Sonntag, Montag, Dienstag, Mittwoch und Sonnabend nachmittags der Vortrag" Im U- Boot gegen den Feind und aur Donnerstag der Vortrag" Der Baltanzug und die befreite Donau " 34 fleinen Preisen wiederholt werden.

Man könnte erwidern: Auch die den Osterglauben nicht teilen, sind darum nicht hoffnungslos. Tatkräftige, lebensmutige Menschen find unter ihnen, die fröhlich in die Welt hinausbliden, den Kopf hoch tragen und den Tod nicht fürchten, auch nicht den auf dem Schlachtfelde. Menschen, die da hoffen, daß morgen auch noch ein Tag sein werde, und daß ihres Lebens Ertrag ihren Tod überdauern werde. Mit solcher Beschränkung seiner Hoffnungen auf die kurze Spanne Zeit, die dem Sterblichen zugemessen ist, kann man gewiß ein begeisterter Verkünder des Wahren, Guten, Schönen sein, sogar ein Frommer, der sich sterbend in den Schoß des Gwigen bettet, ohne mehr zu erwarten als unendliches Vergessen. Und doch, wer seine Kräfte dem Idealen weiht, den drängt sich um so schmerzlicher das unzulängliche diefes flüchtigen Erdendaseins auf. Das Fruchtlose, Thema des Vortrages, den Herr Sturt Boenisch am Mittwoch, den Treptow Sternwarte. Jm Spreewald" lautet das Abgebrochene alles Menschenstrebens, das Unvollendete, nic Aus- 11. April, abends 8 Uhr, im großen Hörsaal der Treptow Stern­gereifte, mit dem auch der Hochbelagte ins Grab finft. Und daraus warte unter Vorführung von 120 farbigen Lichtbildern halten wird.