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mäbrt hatte.

Bon welch entscheidendem Einfluß auf die Bodenverseuchung die

Hauptpastor Goeze. allgemeine Impfung ist, beweist die Tätigkeit der deutschen   Ver­waltung in Polen  . Vor 1915 wurden dort mehrere Hundert Boden- der streitbare Gegner Leffings, am 16. Oktober in Halberstadt   als Sohit Vor 200 Jahren wurde der berühmte Hamburger   Hauptpastor Geeze  , fälle festgestellt, nachdem aber von der deutschen   Medizinalabteisung eines Pastors geboren. Er hatte zu Jena   und Halle studiert, wor die Bevölkerung durchgeimpft war, wurden nur noch in dem unter in Wichersleben Gehilfe seines Vaters geworden und bereits ein be­deutscher Verwaltung stehenden Teil Polens   ganz vereinzelte Pocken- fannter Geistlicher, als er 1755 einen Ruf nach Hamburg   an die fälle gefunden. St. Katharinenkirche erhielt, die drei Jahrzehnte fein Schau- und Stampfplatz wurde. Er verschonte feinen aufgeflärten Schriftsteller seiner Zeit mit seiner streitbaren, aber auch streitsüchtigen Feder. Durch ganz Deutschland   ericholl der Spottvers: Alles in Hamburg   erfüllt mit seinem Gezeier der Goeze, Donnert mit heiserer Stimm', es dröhnet der Turm und die Kirche."

und vor allem erregten seine Schriften gegen den ihm freilich völlig Ramler, Büsching, Basedow   usw. wurden von ihm angefeindet, ungleichen Pastor Alberti Aufsehen, und die Anwürfe gegen einen

anderen Amtsbruder, Schlosser, über die Sittlichkeit der Schaubühne, Gins   hat durchaus recht, wenn er sagt, daß auch der Laie einer bis dann seine Fehde gegen Leising über die Wolfenbütteler Frag­durch Tatsachen gestützte fachlichen Darstellung stets zugänglich ist, und mente dessen Schriften gegen ihn veranlaßte. Die Zahl der fati­gerade unsere Arbeiterschaft ist heute durch die unermüdliche Auf- rischen Abfertigungen des Hamburger Eiferers ist ungeheuer groß. flärungsarbeit fo weit geschult, daß sie wohl imstande ist, sich auf Nicht nur die Angegriffenen gingen ihm zu Leibe mit ihren Federn, Grund von dem Material. wie es in der erwähnten Ausstellung auch viele andere fanden an ihm einen dankbaren Stoff, ihr Mütchen und hier in dem Ginsschen Buche niedergelegt ist, ihr Urteil über 3 fühlen. So hat auch Graf Friedrich Leopold Stolberg   im den Segen des Impfschutzes zu bilden. neunten Stück seiner Jamben" ein scharfes Strafgericht über ihn gehalten. Lessing   lieh seinem Patriarchen im Nathan" einige Züge des leidenschaftlichen Eiferers, der auch noch über Goethes Werther" sein Verdammungsurteil aussprach, was unter den Leipziger   Studenten den folgenden Spottvers in Umgang brachte:

Im Vorhof.

D. Ch.

"

Herr Goez', lag' er den Werther   doch! Denn er gefällt uns allen,

Der Goethe wird zum Goettchen noch Und jeder Göz muß fallen."

Entlaufung mit Blausäure.

Die Blausäure, die man neuerdings in Deutschland   erfolgreich

Der Pockenschutz des deutschen   Volkes.] Im letzten Jahre ist die Bevölkerung Deutschlands   wieder an eine Bodengefahr erinnert worden, nachdem Jahrzehnte hindurch dic Boden ihren Schrecken für Deutschland   vollkommen verloren und auch selbst die Mehrzahl der Aerzte die Seuche nur vom Hören fagen gefannt hatten. Aber auch der Schrecken, den die Pocken im britten Kriegsjahre zuerst verbreitet hatten, verlor sich bald, als die Da nach Friedensschluß die Debatten über Schußimpfung Seuche eingedämmt und der Impfschutz der Bevölkerung sich bezweifellos wieder eröffnet werden, so ist es erforderlich, daß die Um so altuelleres Interesse hat daher ein jüngst Kenntnis vom Wert der Impfung in den weitesten Kreisen des erschienenes Werf,*) das das Wesen der Podenseuche in streng Wolfes verbreitet wird, damit nicht die rein wissenschaftliche Frage misfenschaftlicher Weise, die Bekämpfung der Pocken und die ein wieder der Agitation anheimfällt, sondern durch die Wucht der Tat­schlägigen gefeßlichen Bestimmungen in objektiver und leicht faß fachen entschieden wird. Deshalb ist es zu begrüßen, daß die Auf­licher Weise behandelt. Durch die wiederholten Reichstagsdebatten, flärung der Bevölkerung im weitesten Maße gefördert wird, wie es klärung der Bevölkerung im weitesten Maße gefördert wird, wie es zulegt 1914, die eine Aenderung des Impfgesetzes behandelten, ist zum Beispiel gerade in jüngster Zeit durch die sehenswerte Aus­cine Agitation entfaltet worden, die diese rein wissenschaftliche stellung im Kaiserin- Friedrich- Haus in Berlin   geschieht. Frage zu einem politischen Kampfgebiet machte und so jehr zum Schaden der Sache den Boden der Objektivität verließ. Um so mehr ist es deshalb zu begrüßen, wenn von berufener Seite ohne Vorurteil der Bodenschutz an der Hand des gesamten vorliegenden Materials behandelt wird. Die heutige Generation fann fich feine Borstellung davon machen, welch' ungeheure Opfer die Bockenscuche in vergangenen Zeiten erforderte: so starben z. B. in Berlin   in den Sabren 1758-1774 nach den Aufzeichnungen des Berliner   Arztes Mochien 5876 Kinder im Alter von 1-5 Jahren an Pocken, so daß Mochsen sagen konnte: ,, Unter den Krankheiten, welche die Sterb­lichkeit der Kinder am meisten vermehren, oder welche doch besonders auffallend find, gehören vorzüglich das jezt allgemeine lebel, die Bocken, indem der größte Teil der Kinder nicht leicht zu dem Zur Ausstellung der Berliner Sezession  . männlichen Alter gelangt, ohne vorher diese Krankheit überstanden Eigentlich sollte es so sein, daß die Kunst, wenn der gemeine zu haben."**) Im Gegensatz hierzu weiß jedermann, daß Pocken- Mann sich ihr nähert, diesen Bedürftigen und Suchenden mit er­1odesfälle seit der Einführung der obligatorischen Impfung in wartetem, aber doch immer überraschendem Trost und mit mancherlei Deutschland   zu den größten Seltenheiten gehörten und auch die Bauberei umfängt und ihn so aussondert aus der Welt des Alltags, jüngste Epidemie hat erwiesen, daß nur da, wo die Impfung nicht ihn hebt, ihn begeistert, ihn voll süßen Weines macht, ihn, wenigstens zur Bekämpfung der Mehlmotte angewandt hat, kann auch im genügend durchgeführt war, schwerere Erkrankung oder Todesfälle bis zu einem gewissen Grade, das Glück des Künstlers mit Dienste der Heeresleitung sehr nübliche Arbeit leisten, man fann erfolgten. erleben läßt. Für die sogenannten Fachleute gibt es gewiß noch mit ihr erfolgreich alle schädlichen Insekten bekämpfen, und so kann Aus den verschiedenen Aufsätzen, welche auch an dieser Stelle mancherlei andere Beziehungen zur Kunst und zu den Künstlern, sie auch erfolgreich im Kampfe gegen die Kleiderlaus, zur Ents in letzter Zeit erschienen sind, weiß ja der Leser, daß die Schuß- Fragen der Technit, der Abstammung, der Schule, der Kreuzung laufung, berangezogen werden. Wie die Naturwissenschaftliche impfung gegen die Boden zuerst von Laien ausgeführt wurde, die und der Entwicklung. Je mehr man aber den Fachmann über- Wochenschrift einer Arbeit des Münchener   Zoologen Prof. Escherich volkommen richtig beobachtet hatten, daß die Kuhpocken auch windet, je mehr man als schlichter, suchender Europäer zur Kunst entnimmt, ist die Entlausung mit Blausäuredämpfen besonders ges Menschen Schutz gegen die" echten", ichwarzen Pocken" gewährten. fommt, desto mehr erwartet man von ihr einen starken Zugriff, geschlossenen Räumen, etwa in Lazarettzügen handelt. Das Verfahren eignet, wenn es sich um die Bekämpfung der gefährlichen Insekten in Solche absichtlichen Hebertragungen der Kuhpoden auf Menschen eine Uebertragung von Leidenschaft und Rausch, eine Verwandlung. besteht darin, daß man zunächst den Raum gründlich abdichtet; dann find glaubwürdig bereits von dem Pächter Jensen, dem Lehrer Fast bin ich jetzt in der glücklichen Lage, mit der reinen stellt man auf seinen Boden einen Blausäureentwickler einfachster Blatt 1791 und dem englischen Bauern Jesin 1774 berichtet worden, Naivität des Unbefangenen, ohne kritischen Ehrgeiz und analytisches Art: in einer flachen Porzellanschale wird durch Eingießen von Auf diesen Beobachtungen fußend, hat dann der englische   Arzt Bedürfnis, vor die Kunstwerke zu treten. Ich habe den ganzen Tag Schwefelsäure in Waffer verdünnte, heiße Schwefelsäure hergestellt; Jenner nach mehr als zwanzigjähriger Erfahrung feine epoche- über sehr viel anderes zu tun und habe zum Durcheinander der solange fie noch heiß ist, setzt man Channatrium zu, hierauf be­inachende Schrift 1798 veröffentlicht, in der er den wissenschaftlichen Theorien, der Ateliergeheimnisse und der Börsendiskussionen kaum ginnt die Blausäureentwicklung, und die Personen, die die Ent Beweis lieferte, daß durch die Kuhpodenimpfung ein Schutz gegen noch irgendwelche Beziehungen. So komme ich in jede Ausstellung hat die Blausäure, die sich alsbald reichlich entwickelt. 45 bis laufung ausführen, haben den Raum möglichst rasch zu verlassen. wirklich als solch ein Bedürftiger, als einer, der das Grau schwerer 60 Minuten wirken fönnen, so wird der Raum wieder geöffnet, und Wochen vergessen und allen Gruftes für eine Weile trunken werden möchte. bereits eine halbe Stunde später hat sich dann das darin ent­So bin ich denn auch wieder einmal in die Ausstellung der Berliner   haltene Gas verflüchtigt, so daß der Raum ohne Gefahr wieder Sezeision gegangen; sie ist heute eröffnet worden. Sie hat mir betreten und benugt werden kann. Der Rückstand in der nicht das gegeben, was ich suchte; ich habe das Gefühl, nicht in Porzellanschale ist giftig und muß daher beseitigt werden. Die Kosten einem Tempel des schönen Wahnsinns, nur in einem seiner Vorhöfe des Verfahrens sind sehr gering: 100 Kilogramm Channatrium gewesen zu sein. fosten 220 M.; für den Raummeter braucht man nur 10 Gramm Es ist mancherlei da, was Wirkungen zu vergeben hat. Vom Wasser. Die Bedenken, die man etwa wegen der Giftigkeit der neben 15 Raumzentimeter Schwefelsäure und 20 Raumzentimeter alten Corinth ein Berlichingen, ein gepanzerter Deutscher, ebenso Blausäure hat, tann man ohne weiteres fallen lassen, denn in den ehrlich wie grüblerisch, fknurrend, wie die Männer Dürers, einge Vereinigten Staaten, wo seit Jahrzehnten Blaufäure zur Bekämpfung sponnen wie Hieronymus im Gehäus. Vom toten Weißgerber ein von Insekten angewandt wird, ist seit sehr vielen Jahren dabei nicht balbflügges Mädchen, am Boden liegend, im Wachschlaf gestredt, in ein einziges Menschenleben durch Blausäurevergiftung verloren ge­frühlingshafte Erotik getaucht, jungfräulich wie die Zeltzeichnungen gangen. Selbstverständliche Voraussetzung ist, daß das Blausäure­von Südseeinsulanern und doch zugleich eine sehr bewußte verfahren nur von Leuten durchgeführt wird, die damit völlig ver­Architektur aus klangstarken Farben. Solcher sinnlichen Bathetik traut sind. Bon den zahlreichen statistischen Angaben, durch die der Wert verwandt, ein ganz fleiner Pascin, Frauen, die durch Liebe der Schuhimpfung erhärtet wird, seien nur die Beobachtungen über deformiert wurden; ihre Konturen schwimmen, auf ihren Körpern das Borkommen der Pocken in Lodz  ( Russ. Polen  ) nach der deutschen   blühen Giftfarben. Bon Krauskopf hängt da ein lebensgroßes In diesen Nächten" nennt Bruno Schönlank   die Offupation erwähnt. Dort verzeichnete der Kaiserliche Kreisarzt Bildnis, eine Dame, ganz spätes Spaniertum, turbulent gemacht Sammlung feiner Gedichte, woraus wir diese Probe geben.( Ber­Dr. Hübner alle Bodenfälle nach Konfessionen auf. Während die durch experimentierende Skepsis. In den übrigen Bildern Kraus- lag Paul Caffirer, Berlin  .) Juden in Lodz   hygienisch am ungünstigsten lebten, in armseligen topfs, die hier zu sehen sind, focht gotische Aufregung; alles Die Lehrmittelausstellung des Zentralinftituts Winkeln, in einem jeder Beschreibung spottenden Schmutz und viel schreit in diesen weltflüchtigen Geißelungen. Das Bildnis der für Erziehung und Unterricht wird vom 15. Ditober bis auf weiteres schlechter als die Polen   und die anderen Einwohner wohnten, wurde Dame hat solche Erregung sozusagen in das Unterbewußt- werktäglich nur in den Stunden von 12 bis 4 Uhr nachmittags ge­die jüdische Bevölkerung auffallend wenig von den Boden befallen, sein zurückgedrängt und hat sie so- dies ist das Geheimnis der öffnet sein. während die eigentlichen übertragbaren Schmußkrankheiten" Typhus Diskretion- wirksamer und überzeugender gemacht. Franz Metzner  Vorlesungen. Dr. Bruno Willes Vortragsreihe und Fledfieber bei ihnen viel größere Opfer forderten als bei den zeigt in der übersteigerten Rundfigur einer Empfangenden ein über Weltanschauungsfragen des täglichen Lebens" beginnt am anderen Konfessionen. Die Erklärung ist darin zu finden, daß die starkes plastisches Wollen, das die begehrliche Phantasie nach 15. Oftober. Dr. M. H. Baege liest über Ursprung, Entwic Juden im Gegensatz zu den Polen   usw.- alle ihre Kinder früh- Aegypten reisen macht; Paul Scheurich   läßt durch Puppen, die für lung und Formen der menschlichen Gesellschaft" in der Humboldt­zeitig impfen lassen. Hieraus geht also hervor, daß die Impfung Borzellan erdacht worden sind, Rokoko- Erinnerungen musikalisch Dienstag eine zehnstündige astronomische Vortragsreihe in der akademie( Beginn 15. Oftober).- Dr. Archen hold beginnt am selbst dann eine Bevölkerung vor Poden schüßen kann, wenn diese aufbrausen. Treptow   Sternwarte. In der Urania beginnen diese Woche in den denkbar schlechten hygienischen Verhältnissen lebt. Demgemäß darf man feststellen, daß diese Ausstellung der die Sturfe über Der Kreislauf des Weltalls, die Abstammung des Sezession etliche Wohltaten zu vergeben hat. Aber nicht so viel, Menschen, das Licht". daß nicht die Erwartung bliebe, wann denn nun die Tore auf­- Ein zeitgemäßes Buch. Der Verlag von Roscher u. fliegen werden, um das heiligtum sehen zu lassen. Ein unvoll- Co.( Zürich  ) fündigt eine Broschüre über den wirtschaftlichen Be­endeter Leibl, das Bildnis eines Mannes, verstärkt solche Erwartung. trieb der Bentral- Warmwasserheizung" an, die zur Sparsamkeit an­

die echten Poden erzeugt wird.

Die Impfung wurde dann immer weiter vervollkommt, die Schädigungen, die zweifellos zuerst damit verbunden waren, be­seitigt und durch genaue gesetzliche Bestimmungen dafür gesorgt, daß Impfschädigungen beutzutage fast völlig ausgeschlossen sind. Auch auf diesen Bunit wird in dem Ginsschen Buche ausführlich und ob­jeftiv eingegangen.

Man darf natürlich nicht glauben, daß der durch die Schutz­impfung erlangte Schuß unbegrenzt ist. Der durch Impfung und Biederimpfung bei der deutschen   Bevölkerung erzielte Echutz hält ungefähr bis zur Mitte des dritten Lebensjahrzehnts an, dann nimmt er allmählich ab. Jenseits des vierten Lebensjahrzehnts ist awar bei mindestens einem Drittel aller Individuen ein aus­gesprochener Impfschus anzunehmen, bei den übrigen zwei Dritteln ist er dagegen vermindert.

Dr. H. A. Gin 3: Der Bodenichutz des deutschen   Volkes. Berlin   1917. Verlag Richard Schöz. 168 S. **) In Preußen starben während der Pockenepidemie 1870-74

140 494 Deniden an dieser Seuche!

leinem gebenedeiten Fuß auf meine Rechnung getreten? Da kommt einmal der Echwiegerjohn aus der Arbeit und gleich hinter ihm der Hausmeister.

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also plag den Herrgott nicht!' hat er gesagt. nicht ausreden lassen."

" 1

Und hat es geholfen?"

R. Br.  

=

leiten foll.

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Notizen.

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Aber ich hab's mir da heb' ich die Hände zu ihm auf: Um Christi Willen! das ist ja grad' soviel, wie ich dem Better für meine Leich' zum Aufheben gegeben hab', wie ich damals hergezogen bin! Und wo soll ich Ja, was ist denn mit Eurer Mutter los? Zum Sterben, Oh ja! Am dritten Tag war ich schon so schwach, daß ich denn das viele Geld hernehmen? Ich weiß ja, gnädiger Herr fagt br, ist sie gekommen und jetzt sißt sie schon das dritte Viertel feinen Tropfen Wasser mehr schlucken fonnt'! Jetzt kommt das Kommissar, daß für mich schon längst Zeit zum Sterben geweien ohne Schein hier! Macht's ein Eck mit der Sache so oder so! Ende! dacht' ich mir. Da hab' ich mich sauber getaschen, ein ist, aber was tann man tun, wenn man so ein zähes Leben in sich Das macht ja bis heut' schon mehr wie zehn Rubel aus. Der reines Hemd angezogen und mich mit dem heiligen Rosenfranz auf hat? Erlassen Sie mir die Strafe zu bezahlen, denn ich wart' ja Beter steht und schaut und die Tochter sagt: Weiß Gott, wie die die Schwelle gesetzt und gewartet. Am Himmel find liebe, kleine schon von Stunde zu Stunde auf den Tod... Und ich hab' ja Mutter sich das ausgerechnet hat zum Sterben ist sie gekommen Wolfen gezogen gekommen, die Spatzen haben rumgepiepit und man und jetzt ist von Sterben feine Spur. Mancher Mensch wird auch hat schon gefühlt, daß der Frühling fommt. Wie dann die Glocken im Alter noch nicht gescheit! Jetzt soll man zehn Rubel raus- in der Stadt anfangen zu läuten, hab' ich gebetet: Die ewige Ruh schmeißen und damit ist ja auch noch nicht Schluß! Da sagt gib mir, o Herr, und laß mir Dein ewiges Licht leuchten in Ewig­ihr der Schwiegersohn, der so ein weiches Herz hat, daß er feiner leit, Amen!'

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Fliege was antät: Sei still Franka! Und dem Hausmeister hat Ich hab' die Augen zugemacht, mir war so leicht ums Herz er 23 Kopelen gegeben, damit er's irgendwie richtet denn's fann da hör' ich auf einmal, daß Jemand kommt, Ich schau,' sist der ja jeden Augenblic vorüber sein. Mir hat's Herz um das Geld Hausmeister mit einem Zettel von der Polizei wegen dem Schein! weh getan, die Tochter war auch wütend,' s war ja auch kein Ich hab' geglaubt, daß die Erde sich vor mir aufmacht. Der Peter under! Hätt' man das Geld wenigstens vertrunken oder ver- war nicht zu Haus und die Tochter gerad' in der Waschküche. Wär' fressen aber so, für nichts!... der Peter dagewesen, so hätt' er für das Weilchen schon mit dem Sie haben mir auch immer den Löffel Suppe gegönnt ich Hausmeister Ordnung gemacht und bis zur Nacht wär vielleicht mit möcht' mich versündigen, wenn ich's anders sagen tät freilich hab' mir alles schon vorüber gewesen. Was sollt' ich tun? Ich nehm' ich ihnen auch nicht viel angetan mit meinem Essen gerad' den das Tuch und geh zur Polizei; ich mußt' mich an den Häusern fleinen Rest, der in der Schüssel übrig war. Sie haben mir's beide anhalten, wie betrunken torkel' ich herum und mir ist, als ob man immer vergönnt aber so eine Auslage!" Feuer und Wasser über mich ausgegossen hätt'! Wie ich endlich Die Alte schwieg und schüttelte den Kopf. hinkomm', da sitzen drin drei Herren an den Tischen und schreiben. Und was war dann?" Ich grüß und sag' gleich wie und warum. Sie zeigen mit der Hand auf eine andere Tür und ich geh' halt weiter. Aber auch in dem zweiten Zimmer sagt mir ein junger Herr, daß das wo anders ist; ich schlepp' mich von einem Tisch zum andern, bis mir die lette Kraft ausgeht, bis sich schließlich ein langer, magerer Mensch in Zum Frühjahr zu hat's wieder angefangen mich so in den Uniform meiner erbarmt und mir die richtige Tür zeigt. Auf der Sinochen zu reißen und der Husten hat in mir herumgearbeitet. Schwelle haben meine Beine schon so gezittert, daß ich kaum noch Sa hab' ich angefangen zu fasten, damit der Herrgott sich schon stehen konnt'. Wieder sag ich den Herren alles von Anfang an: meiner erbarmt, denn ich hab' mich ja schon vor den Leuten im daß ich zum Sterben hergekommen bin und teinen Aufenthaltsschein Haus geschämt; alle haben ja gewußt, daß ich zum Sterben ge- gekauft hab', weil's doch nur von heut' auf morgen ist, daß ich aber tommen war und alle haben mich schon angeschaut. Zuerst wont trotzdem weiter gelebt hab' und man mich jetzt hierher gerufen der Schwiegerfohn mich nicht fasten lassen: Was kommen soll, hat. Wie er alles angehört hat, da sagt er: Du mußt zwanzig tommt! Und überhaupt jezt zum Frühjahr sterben viele alte Leute, Rubel bezahlen, Mütterchen da hilft nichts!' Wie ich das hör',

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" No, dann ist der zweite Winter gekommen nichts! Dem Hausmeister hat man halt immer einmal was gesteckt und' s war gut, aber mir ist das fort im Kopf herumgegangen, daß es mir nicht so ausgegangen ist, wie ich mir's gedacht hab'.

für meinen Aufenthalt auf der Erde schon dem Heiland das meine bezahlt; dreizehn Kinder hab' ich geboren, sieben hab' ich groß ge­zogen, so rein wie weiße Rosen; zwei Söhne haben sie mir zum Militär genommen... ein Bub ist mir im Fluß ertrunken, eine Tochter ist mir in die Stadt davongelaufen und der Jüngste ist bei einem Brand verunglückt... so hab' ich für mein Dasein mit Ges bären und Leiden, mit harter Arbeit, mit Hungern und bluligen Tränen bezahlt!" Die Greisin schwieg; dicke Tränen rollten über ihre ein gefallenen Wangen, ihre trockenen Lippen bebten und konnten fein Wort hervorbringen. Wahrhaftig, dies Geschöpf hatte schon dem Herrn auf Heller und Pfennig für sein Dasein abgezahlt. Und was war dann?" fragte ich, als sie sich ein wenig be­ruhigt hatte.

No was? Bezahlen mußt' ich! Und der Schwiegeriohn hat mir sogar noch zwei Rubel dazugeben müssen. Was für meine Leich' bestimmt gewesen war alles mußt' ich hergeben! Möchi's ihnen der Herr im Himmel verzeihen! Sie können ja vielleicht selbst nichts dafür, daß solche Gesetze da sind!"

Und jetzt hausiert Ihr?"

" Ich hab' meinen Federpolster verkauft; die Hälfte von dem, was ich dafür gekriegt hab', hab' ich gleich fürs nächste Viertel vorausgegeben und mit dem andern Geld schau ich halt jetzt ein paar Kopeken zu verdienen, damit ich nicht wieder Strafe zahlen mug. Denn am End' werd' ich noch fürs ganze heurige Jahr bezahlen müssen weil gar so ein zähes Leben in mir drinsteckt!" Sie starrte vor sich hin und schüttelte den Kopf hin und her, als staune fie über die Ordnung dieser Welt.

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