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تربح

ไก

34. Jahrgang. Nr. 42

Wanderer im Herbst.

Die Hügel steh'n in Nebeln grau, ein Rauch treibt über die Weide. 3m Kleefeld schimmert kühler Zau, imam Dorn hängt naffe Geide.

dan sinta daldun sa teda salad S

Sonntag

Ein Flüstern geht, man bört es kaum, versonnen über die Hänge,

adesse

von fern her wandern wie im Traum verwehte Glockenklänge.

Berhalten rauscht der Bach im Tal, ein Hündlein bellt von weitem, geheimes Rufen manchesmal

bannt mich im Weiterschreiten.

Mir schauert. Einsam, müde genug, steh' ich in tiefen Ginnen,- hoch zieht ein Wandervogelzug. Zwei Tränen fühl ich rinnen.

Bergüber führt ein stiller Weg, herb rauscht der Wind im Laube. An schwanken Ranken im Geheg si nidt überreif die Traube.

grunge nam

End..

CANDIDA

3m Walde droben, herbstlich bunt, im dämmrigen Gebrause, da liege ich am grünen Grund pound träume mich nach Hause.

Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt

Staat allmählich auch zu seinem Sachwalter ihrer eigenen An­gelegenheiten umgestaltet.

Bis zum Ausbruche des Krieges haben wir das nicht gern eingestanden. Die überlieferte Feindschaft der Staatsgewalt gegen die sozialistische Arbeiterbewegung, die diese mit gleicher Münze heimzahlte, beherrschte zu ausschließlich die beiderseitigen Beziehungen. Alle Lebensäußerungen des Staates und seiner unmittelbaren und mittelbaren Organe mußten dies spüren. Auch die öffentliche Erziehung.

Berlin , 21. Oktober 1917

Ich stimme dieser Auffassung grundsätzlich zu und hoffe, ihr nach dem Kriege auch praktisch besser als früher helfen zu können. Vor dem Kriege war uns das in Deutschland aus den eingangs dargelegten Gründen fast nicht möglich. Die schöne Seidelsche Konstruktion vom Staatsbürger zum Weltbürger und zum Menschen ist an sich richtig und sollte überall möglich sein. Jedenfalls ist die umgekehrte Konstruktion, die von den international orientierten Gegnern Seidels ver­treten wird, im Grunde falsch. Butreffend sagt Seidel: Eine Die Volksschule war amtlich angewiesen worden, überall Internationale ohne freie Nationen als Glieder, und eine im Unterricht, wo es anging, den Kampf gegen die staats- Menschheit ohne freie Völker als Organe gibt es nicht und feindliche" Sozialdemokratie zu führen. Die Fortbildungs- fann es nicht geben. Wer eine Internationale bauen will schulen hatten diesen Kampf in geeigneter Weise fortzusetzen. durch Zertrümmerung der Nationen, der will einen Tempel Die bürgerliche Jugendbewegung sollte das staatserhaltende bauen, indem er zuerst die Säulen und Bausteine dazu in Gegengewicht gegen die proletarische Jugendbewegung bilden. Stücke schlägt." Heimat- und Vaterlandsliebe find ursprüng­Der proletarischen Bildungsarbeit an den Erwachsenen wurden lich und natürlich, zugleich sind sie eine soziale Tugend, die mannigfache Schwierigkeiten in den Weg gelegt. Umgekehrt der Jugenderzieher achten und für die Erziehung und Bildung lehnte die Arbeiterschaft in begreiflicher polemischer Ueber- des Menschen zum guten Gliede der Volks- und Staats­treibung sehr oft die ganze bürgerliche Erziehung als feindselig gemeinschaft und der Menschen- und Völkergemeinschaft be­gegen sie gerichtet ab, war voll Grimm gegen die Pädagogen nußen muß. Natürlich darf diese natürliche Empfindung des Klassenstaats und höhnte über die staatsbürgerliche Er- nicht zu parteipolitischen Zwecken mißbraucht werden, weder ziehung", mit der man besonders im letzten Jahrzehnt vor dem von der einen noch von der anderen Seite. Der Zweck der Krieg die Arbeiter beglücken wollte. staatsbürgerlichen Erziehung ist daher nach Seidel, die Jugend zu tätigen, tüchtigen und guten Gliedern der mensch­lichen Gesellschaft und des demokratischen Staates zu bilden". Wir haben auch in Deutschland Strömungen in der Jugendbewegung, wie sie in der Schweiz Seidel entgegen­getreten sind. Nicht das Radikale in ihrer Auffassung machen wir ihnen zum Vorwurf. Ein schöner Jüngling, der nicht radikal wäre! Wohl aber bedauern wir die falsche Einstellung ihres Radikalismus, den falschen Glauben, in der bloßen Ver­neinung der Nation und des Staates läge die Kühnheit ihres Gedankenfluges.

"

Wie weit die Arbeiter hierbei im Recht und Unrecht dullaren, zeigt ein Blick auf den eigentlichen Urheber dieses pädagogischen Begriffes in Deutschland , auf Kerschensteiner. Persönlich ein Ehrenmann, pädagogisch ein außergewöhnlich ſtarter Könner hat er sicherlich mit seinen Bestrebungen das Beste im Auge gehabt und feine einseitigen sozialistenfeind lichen Nebenabsichten verfolgt. Aber noch während des Krieges hat Kerschensteiner durch seine unverständliche Hal­tung in der Frage der Anwendung des Vereinsgefeßes auf Jugendliche gezeigt, wie ihm unbewußt die Verkennung der sphemodernen Arbeiterbewegung und der berechtigten Ansprüche der Jugendbewegung im Nacken sigt. Die Vielen aber, die bon Kerschensteiner zehrten, ihn bewußt im Sinne der Be­kämpfung der Arbeiterjugendbewegung ausnutten und miß­brauchten, haben dazu beigetragen, die Arbeiter vor dem Be­griff der staatsbürgerlichen Erziehung mit größtem Argwohn zu erfüllen. Sie hätten dabei übrigens leicht das Kind mit dem Bade ausschütten fönnen!****

Otto Bohlgemuth..

Ueber staatsbürgerliche Erziehung.

Von Heinrich Schulz.

Der Krieg hat auch die sozialistische Bädagogik nicht un­berührt gelassen. Ihre theoretische Grundlegung freilich ist wie die wissenschaftliche Grundlegung des Sozialismus über­haupt zu tief in der gesellschaftlichen Entwicklung verankert, als daß selbst so furchtbare Stürme wie der Weltkrieg sie ernst­haft in Frage stellen könnten. Ihre praktischen Ableitungen dagegen sind ebenso wie die Politik der Sozialdemokratie in­folge der Kriegserfahrungen zu mannigfachen neuen Ein­ftellungen genötigt worden.

Mögen alle Genossinnen und Genossen, denen die ange­deuteten Probleme zu schaffen machen, zu der Seidelschen Schrift greifen. Sie werden Klärung und reiche Anregung aus ihr davontragen.-

Die Kunst und das Leben.

Bon Kurt Glaser.

Was staatsbürgerliche Erziehung in Wirklichkeit für die Hotrod Sozialdemokratie bedeutet, das legt jest ein noch Berufenerer Der Begriff des Aesthetischen ist nicht zurüdführbar auf eine als Kerschensteiner dar: unser schweizerischer Genoffe andere Kategorie. Die ästhetische Haltung ist eine Grundeinstellung Robert Seidel, der bekannte Pädagoge und Hochschul- des Menschen gegenüber den Dingen der Außenwelt wie das Er­lehrer*). Nicht aus eigenem Antriebe, sondern auch unter dem fennen und das Handeln. Aber das Kunstwert erschöpft sich nicht Druck des Krieges in einer polemischen Auseinandersetzung rein in seiner ästhetischen Wesenheit. Es geht als reales Objekt ein mit den eigenen Parteigenossen. Seltsam und auch wiederum in den Bestand der Welt, und alle Funktionen des Objekts lassen. nicht seltsam, daß der Krieg die gleichen Probleme auch in den fich an ihm vollziehen wie an irgend einem Gegenstande sonst. Nur Rändern aufivirbelt, die als Neutrale nicht unmittelbar vom insofern der Künstler in seinem Werke lediglich ästhetischer An­Kriege berührt werden! schauung dient, ist er gelöst von jeder praktischen und theoretischen Es ist besonders die schweizerische Jugendbewegung, die Gebundenheit. den Genoffen Seidel zu seinem Buche veranlaßt hat. Sie Das Gebiet des Aesthetischen ist scharf abgegrenzt von den steht ganz im Zeichen der undersöhnlichsten Minderheits- Funktionen des Erkennens und sittlichen Wertens. Aber das Kunst­In vielen Fällen führt diese Prüfung zu der Erkenntnis, politik, der rein internationalen Einstellung der sozialistischen bedürfnis des Menschen ist eng verwurzelt mit allen Funktionen daß man auf dem bisherigen Wege fortschreiten fann, viel Arbeiterbewegung, der Ablehnung auch der Vaterlandsver- feines Daseins. Das Liebeswerben und der Kampf um die Eristenz, leicht in lebhafterer Gangart; in anderen Fällen müssen wir teidigung. Andererseits hat der schweizerische Ständerat als der Berewigungsbrang und die Scheu vor unbekannten Mächten nugen erfennen, daß wir auf Neben- und Umwegen wandelten, von eine Folge von Kriegserfahrungen die Förderung der staats- die Kunst jede auf ihre Art, Nachahmungstrieb, Schmuckbedürfnis und denen wir je eher je besser zurückommen müssen. bürgerlichen Erziehung gewünscht. Um die Stellung der Mitteilungswunsch sind die Wurzeln künstlerischer Tätigkeit. Der Die wichtigste praktische Anwendung der sozialistischen Partei zu dieser offenen Frage festzulegen, ließ die schweize- Mensch schafft ein Abbild des Seienden und Bergehenden, er fegt Erziehungstheorie ist der Arbeitsunterricht, die Einführung rische Parteileitung von den Genossen Seidel und Dr. Schen- ein Mal der Vergangenheit, ihr Gedächtnis der Zukunft zu über­der förperlichen Arbeit in den Gesamtplan der Erziehung. In fel je ein Gutachten über die Stellung der sozialdemokratischen liefern. Er ziert den eigenen Körper, um ibm Ueberlegenheit in der dieser Beziehung haben die Kriegserfahrungen die Richtigkeit Bartei zum staatsbürgerlichen Unterricht ausarbeiten. Das Geschlechtswahl zu schaffen, und er schmückt die Dinge seiner Um­der sozialistischen Forderung nur bestätigt und verstärkt. Der Seidelsche Gutachten ist eindeutig und unumivunden, es spricht gebung, um sein Dasein zu verſchönen. Er teilt sich dem Mit­Schüßengraben wirft als ein zwar grausamer aber anschau- sich für die staatsbürgerliche Erziehung aus, Schenkel dagegen menschen in Gesten mit, und die Gesten werden zu Bildern, wie die licher Lehrmeister für die Bedeutung der Handarbeit, zugleich freuzt unsicher zwischen dem Für und Wider hin und her und Töne zur Sprache und zur Musik. aber auch für die wechselseitige Bedingtheit körperlicher und sucht seine pädagogische Erkenntnis von dem Wert der staats- Aus diesen Urelementen entsteht das Kunstwerk, und noch geistiger Arbeit. Auch zahlreichen sozialistischen Forderungen bürgerlichen Erziehung mit den intransigenten Forderungen in feinen letzten Höhen hat es teil an den Funktionen, für die Reform der Schulorganisation ist der Krieg ungewollt der Kienthaler und der noch radikaleren Jugendbewegung in die es zeugten. Das Temperament des Künstlers, bie zum Förderer geworden. Einklang zu bringen. Einstellung einer Zeit gibt einem dieser drei Grundprinzipien Dagegen könner wir andere pädagogische Ueberlieferun- Gegen diese fachliche Zweideutigkeit wendet sich Seidels das lebergewicht über die anderen. Nicht so aber, gen nicht mehr aufrecht erhalten. Wir haben jahrzehntelang Schrift. Er druckt zunächst sein eigenes Gutachten ab und im daß es zum einzigen Ausgangspunkt und legten Ziele zu werden an der taktischen Auffassung festgehalten, daß die Sozialdemo- Anschluß daran seine in schweizerischen Blättern erschienenen vermöchte. Naturnachahmung allein zeugt nicht Stunft. Die reine fratie als solche sich mit der Praxis der Schulerziehung nicht Bolemiken gegen Schenkels Schrift und Schenkelsche Gegen- Form führt in ihrer Abstraktion nur zur geometrischen Figur. Der befassen könne. Sie habe das Schulwesen des Klassenstaats zu polemiken. Das Buch wird dadurch etwas unruhig, es fehlt Gefühlsausdrud äußert sich in der Interjektion. Es ist begreiflich, fritisieren und es durch Forderungen vorwärts zu treiben, auch nicht an gelegentlichen Wiederholungen. Aber man emp- daß start einseitig orientierte Epochen Kunstwerke schufen, in denen nicht aber könne sie durch eigenes positives Eingreifen die be- findet sie nicht läftig, fie arbeiten die eigentlichen Gedanken eines dieser Elemente allein so mehr überwiegt, daß die Theorie, stehenden Uebelstände aus der Welt schaffen. Das müsse Sache Seidels um so schärfer heraus, im übrigen zeigt das Buch die ihnen folgt, nur dieses erkennt. Aber jede Kunstlehre irrt, die des bürgerlichen Klassenstaats sein, dem sie selber jedoch in die ganze, geradezu jünglingshaft anmutende Frische Seidels nur einen Ursprung, nur ein Ziel bildender Kunst will gelten unversöhnlicher Todfeindschaft gegenüberstehe. Die Arbeit und die Unbeirrbarkeit und Folgerichtigkeit seiner Schluß- laffen. des eigenen positiven Aufbaues habe erst nach dem Sturz der folgerungen, durch die er sich auch schon in seinen früheren War die Kunst in ihren Ursprüngen eng berwoben mit den bürgerlichen Gesellschaft in der fünftigen sozialistischen Gesell- Schriften auszeichnete, am meisten in seinem, in den achtziger Schaffen und Leben des primitiven Menschen überhaupt, so gerät schaft zu beginnen. Jahren erschienenen geradezu klassischen Buche über den Ar- fie als spezifische Betätigung in bestimmte Abhängigkeiten und wird beitsunterricht. insbesondere der Kirche zum willigen Werkzeug. Nun erst lebt fie Für Seidel handelt es sich bei der staatsbürgerlichen Er- von fremder Gunst. Wie ein logischer Prozeß vollzieht sich die ein ziehung weder um ein müßiges Experiment, noch um eine langfame Befreiung aus den Ketten einer jahrhunderlangen Diener­Künstelei im Unterricht, auch nicht um eine parteipolitische schaft. Die Kunst wird sich ihres eigenen Rechts bewußt. Sie löst Machenschaft, sondern um eine notwendige und in ihren sich von dem Leben, dem sie ursprünglich gehörte. Aber sie wird natürlichen Folgen weitreichende Unterrichts, Erziehungs- rechtlos gegenüber dem Dasein, da sie nur mehr selbst sich die Ge­und Schulreform". Da die Arbeiterbewegung seit ihrem ersten fete gibt. Das Reich des Aesthetischen ist entdedt. In ihm ist das Auftreten nicht nur eine Bewegung für soziale Aufklärung Kunstwerk die oberste Norm. Ju königlicher Einsamkeit und politische Befreiung des Volkes, sondern auch eine Be- thront die Kunst. Sie muß verfümmern, wenn sie nicht einen wegung für soziale und politische Erziehung und Bildung neuen Weg findet, der sie in das reale Dasein zurückführt und ihr des Volkes gewesen ist, muß sie nach Seidel auch für die in diesem wieder ein Recht schafft. staatsbürgerliche Erziehung sein.

Zwar haben wir uns in Wirklichkeit schon seit langem nicht mehr streng nach dieser Richtlinie gerichtet. Unsere Braris war tatsächlich schon stark positiver Natur. Aber um so fräftiger war unsere theoretische Verwahrung gegen den bürgerlichen Klassenstaat. Unsere praktische Arbeit vollzog sich unter dem etwas verschämten Titel: Abschlagszahlungen als Wegzehrungen auf dem Marsche ins gelobte Land des Sozialismus. Der Krieg hat uns realpolitischer gemacht. Wir haben unter dem umäglich harten Druck der Tatsachen des Krieges gelernt, die Dinge der Wirklichkeit so anzusehen wie sie sind und nicht nur so, wie sie uns in zukunftsperspektivischer Ber­zerrung erscheinen. Vor allem sehen wir im Staate nicht mehr lediglich den gehorsamen Sachwalter der herrschenden Klassen. Wäre es nur das, jo hätte sich das zähe Ausharren auch der Arbeiter im Striege wahrlich nicht gelohnt. Durch ihre jahr zehntelange praftische Mitarbeit im Staate, zunächst durch Die vorzugsweise fritische, später noch mehr durch die be­jahende, praktisch zugreifende, hat die Arbeiterbewegung den 175 Seiten,

Aus sich selbst zeugt die Kunst nun Werte, die über ihr Reich hinausweisen. Sie dient nicht mehr ästhetischem Genießen allein. *) Sozialdemokratie und staatsbürgerliche Erziehung oder Staatsbürger, Weltbürger und Mensch. Ge Sie bereichert das Leben. Ghedem borgte sie ihre Inhalte aus Religion schichtlich, systematisch, kritisch. Von Nationalrat Robert und Mythos. Nun zeugt sie ihre Symbole, die, aus der anschaulichen seidel, Privatdozenten der Sozial- Pädagogik an der Gid- Welt geboren, die Tiefen des Ethos, die Beglückungen des Erkennens genössischen Technischen Hochschule und an der Universität Zürich . beuten. 1917. Rommiffionsverlag der Grütli- Buchhandlung. Zürich . Jm Wesen des Impreffionismus ist die Gleichgültigkeit gegen über dem dargestellten Stoff begründet. Die Kunstlehre, die diesen