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schaftlicher Vorführungen und beredelnder Unterhaltung ge-[ Zeit in ein Latenzstadium geraten, deffen Gegenstück bei Organismen[ Energien bringt das Beste des einmal Erreichten immer wieder fördert werden können, wenn die großen städtischen Mittel man Scheintod zu nennen pflegt und sie zerfallen endgültig, wenn zur Wirksamkeit und so zieht vor seinem geistigen Auge der für das Land nugbar gemacht würden. Der weite Abstand fich ihre Ernährungs- und Wachstumsbedingungen" auch endgültig Weltengang seine Bahn: Er beginnt in unermeßlichen Fernen der Gesundheitspflege auf dem Lande infolge des ändern. und größter Einfachheit, aber das gleiche Gesetz leitet alles Mangels an Krankenhäusern, Entbindungsanstalten, schlechter Die Mnemelehre Semons knüpft an die Tatsachen der weiter: die Steine, die Kristalle, dies Leben, den Menschen, Wasserversorgung und mangelnder Abfallbeseitigung fönnte Vererbung an und stellt diese in Parallele mit den seelischen Er den Menschengeist, Natur und Kultur. Alles rollt dahin, hinein­ausgeglichen und städtische Kultur, städtische Hygiene nach und scheinungen, namentlich mit dem Gedächtnis. Alles, was der gezogen in denselben Kreis und wird immer mehr für der Menschen nach verallgemeinert werden. Die Stadt würde dem Land Organismus erlebt, prägt sich in seinem Lebensstoff ein wie die Bewußtsein dasselbe sein und immer verständlicher werden, als der entgegenwachsen und das Land der städtischen Kolonisation Striche auf der Grammophonscheibe, kann daher auch wieder auf- Ausfluß der gleichen Urkraft, die feiner weder neunen, noch er­und Kultur erschlossen werden. Die Vorteile find für Stadt tauchen, wieder gegeben werden, wenn die Umstände es erfordern. fennen kann. und Land so handgreiflich, daß keine ernsthafte Verwaltungs- Daraus erklärt sich für Semon   alle Entwicklung. Nichts geht ver- Es ist ein erhabenes Bild, dieser unerschütterliche Glauben an reform daran vorübergehen könnte. loren, was einmal erarbeitet ist; wenn nicht im eigenen Leben, so die große Einheit alles Geschehens, und eigentlich ist er wirklich Lindemann schreibt in seinem Aufsatz über die taucht doch in den Erben das einmal Erreichte immer wieder auf auch der Weisheit letzter Schluß. der durchleuchtet aus dem Streit Selbstverwaltung( Recht, Verwaltung und Politik im neuen und daher kommt es, daß nicht nur ein förperlicher, fondern auch aller Sondermeinungen, kritischer Einwände und Gegensäße. In­Deutschland". F. Ende, Stuttgart   1916): Statt Trennung ein seelischer Stammbaum egiftiert, weil sich Eigenschaft um Eigen- sofern hat Haeckel allen seinen Gegnern gegenüber recht: der der Stadt von dem Landkreis und damit von ihrer Agglo- fchaft, Fähigkeit um Fähigkeit langsam anhäuft, eines sich auf das Menschengeist, die menschliche Kultur tann feinen meration und engeren landwirtschaftlichen Basis, bedarf es andere aufbaut und alles aus dem Organismus wieder hervorgeholt anderen Ursprung haben als die irdische Natur, sielmehr eines Aufgehens der beiden in dem größeren werden kann. darum können auch beide nur von denselben Leistungsfähigen Wirtschaftstörper.... Erst Die Begründung der Pflanzenpsychologie durch Gefegen beherrscht werden. Wenn aber des Menschen dann kann die Stadt in die enge Beziehung zu ihrem Francé   hat zu den Ueberzeugungen geführt, daß feelische Ge- Seele irgendwo aus der Natur stammt, dann muß einmal auch der ländlichen Gebiet treten, die für die höchfte Steigerung fege im ganzen Bereich der lebendigen Wefen tätig sind, daß auch Stristall das Gefäß jener Gesetze gewesen sein, die zu solcher Ent­der Produktion notwendig ist. Gerade die Vorzüge während die einfachsten einzelligen Pflanzen so wie die höchstentwickelten widlung drängten. Und beim Nachdenken über diesen Weg werden des Krieges haben bewiesen, wie notwendig eine solche Ver- Blütenpflanzen nicht nur Sinnesorgane, sondern auch Reflere und Haeckels Kristallseelen" immer ein beachtenswerter Meilenstein bindung ist und wie fruchtbar sie ausgestaltet werden kann." Instinkte besitzen und Triebhandlungen ausführen. bleiben in der einzigen Richtung, die für die Wissenschaft überhaupt Also kein reinstädtisches, sondern ein landschaft- Diese neuen Erkenntnisse nimmt Haedel nun als Bausteine in gangbar ist. mglómacol de log 106 R. Francé. liches Groß- Berlin. Selbstverständlich gilt das, was fein großes Weltbild auf und erweitert es dadurch in bestimmten hier für die Vereinigung von Stadt und Land gesagt wurde, Richtungen. nicht für Berlin   allein, sondern für alle Großstädte, ja für das fünftige Stadtproblem im allgemeinen. Aber jetzt

in erster Linie für Groß- Berlin!

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Haeckels Kristallseelen.

Als Goethe mit 82 Jahren die Augen für immer schloß, war fem legtes Lebensjahr erfüllt mit jammelnder, fichtender Arbeit und wachsamem Interesse für die großen Fortschritte der Natur­wissenschaft, von denen ihn namentlich die damals aufkommenden umstürzenden Ansichten über das Werden der Erbrinde anzogen, Diese Lernfähigkeit und Lernbegierde im hohen Alter rechnen wir ihm hoch an und sie gehört mit zu den Lichtstrahlen, von denen die Gestalt des Weimaraners der Nachwelt umflossen erscheint. Der 88jährige Ernst Haedel hat den Ruhm, es darin seinem Heimlichen Meister und Vorbild gleichgetan zu haben. In einem Alter, indem sogar nach der Bibel, die doch Langlebigkeit für selbst­verständlich hält, dem Menschen nur mehr Rückblick und Ausruhen geziemt, überrascht er die Welt mit einem Wert, in dem er zeigt, wie lerneifrig er alle Neuerungen des Wissens verfolgt und wie gern

Er sieht die Eigenschaften der flüssigen Kristalle für Vorstufen des Lebens an und schafft die Umrisse einer Probiologie", durch die er vom Verstand zwingend geforderte Ableitung der Lebewesen aus der unbelebten Natur erreicht zu haben glaubt. Man wird ihm zugestehen müssen, daß sein geschärftes Auge und seine ungeheure Tatsachenkenntnis die merkwürdigsten Belege für seine Ansicht zu sammenzutragen wußte, und daß selbst, wenn er da und dort Aehnlich feiten vielleicht voreilig als Jdentität nimmt, der Gasstoffwechsel das ein lagernde Wachstum die Regeneration und Beweglichkeit der flüssigen Kristalle ivirklich die Kluft zwischen einfachsten Lebewesen und Kristallen merklich verringert. Wenn irgendwo die unbelebte Materie den Schritt zu den Lebenserscheinungen wagen würde, sie könnte ihn nicht anders beginnen als durch die Merkwürdigkeiten, mit denen uns die flüssigen Metalle in Erstaunen versetzen.

Von den Kristallen und ihrem eigenartigen Verhalten, das man wirklich als eine Art Leben bezeichnen tann, ist nur ein sehr kleiner Schritt zu den niedrigsten echten Lebewesen, die in ihrer Gestaltung und Lebensweise wieder mannigfache fristallinische" Züge aufweisen. Die wundervollen Formen der Radiolarien und Kieselalgen, von denen Haeckels Künstlerstift allein an viertausend unbekannte fest­gehalten hat, verwirklichen alle Gefeße der Kristallisation, manchmal er bereit ist, durch sie immer wieder umzulernen. fogar in Einzelheiten, die erstaunlich und durchaus in seinem Sinne Ju feinem neuen Werk mit dem mehr dichterisch als überzeugend sind. So wenn die neueren Forschungen über Kristalli wissenschaftlich flingenden Titel: Kristallseelen,*) sagt er selbst, fation gezeigt haben, daß der Kristallgestaltung zuerst die Ausbildung was ihn dazu bewogen hat, noch einmal zur Feder zu greifen. eines Richtachsen- Skeletts" vorangeht, das die Hauptlinien des Die Entdeckungen des Jahres 1904, das er epochemachend für die Kristallisationsfeldes besetzt, worauf es erst von den Kristallflächen Naturforschung hält. Jeßt, nachdem sie ihre Probezeit weidlich seit ausgefüllt wird. Und wenn nun Haeckel fein großes Bilderbuch 13 Jahren bestanden haben, erweisen sie sich als vollgültiger Besitz der Radiolarien aufschlägt und nachweist, daß die gleichen des Naturwissens und zwingen ihn zu einer Neuorientierung seiner Molethynengeseße", dieselben Kristallisationssfelette, Beltanschauung. Als die wichtigsten der neueren naturwissenschaft- wiederkehren? In der organischen Gestaltung erfüllte sie eine vom lichen Entdeckungen bezeichnet er das Auffinden der flüssigen Kristalle Leben geforderte Notwendigkeit der Gleichgewichtserhaltung, und burch D. 2ehmann, die Mneme( Gedächtnis-) lehre von wenn sie hier nur aus dem Walten eines zweckiezenden, also nach N. Semon und die feste Begründung der Lehre vom Seelenleben pfychischem Gesetz tätigen Prinzipes verständlich sind, so zwingt die der Pflanzen durch R. Francé. Dadurch wurde das allgemeine allgemeine Erkenntnis, daß überall gleiche Wirkungen auf gleiche Weltbild erweitert und zwar durchaus in derselben Richtung, so daß Ursachen folgen, mit logischer Notwendigkeit, diese elementare, Stre­aedel nicht umbin kann, daraus die notwendige Folgerung zu bung" und Fühlung" auch für die Kristalle vorauszusetzen. giehen und seine früheren Studien gewissermaßen zum Abschluß au bringen.

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Der ewige Frieden".

für sich in Anspruch, den Gedanken des ewigen Friedens" in die Engländer und Amerikaner nehmen gewöhnlich das Vorrecht Welt gejekt zu haben. Die letzteren bezeichnen als Vater der Friedensbewegung den gelehrten Grobschmied", jenen 1810 zu New Britain  ( Connecticut  ) geborenen Quaker Elihu Burritt  , der auf seinen Reisen durch England und Amerika   einen regelrechten Kreuzzug für Frieden und menschliche Verbrüderung predigte, im Jahre 1848 den Brüsseler Kongreß der Friedensfreunde organi­fierte und in Zeitschriften und Broschüren für die Ver­wirklichung ihrer Ziele eintrat. Mitbegründer jener Gc­ſellschaft der Friedensfreunde mar indessen auch Der englische   Freihandelsagitator Cobden, der in den durch fie schaftlichen Forderungen sah und folgerichtig im Jahre 1851 für bertretenen Jdeen die logische Ergänzung seiner volkswirt­cine Bewegung zu gegenseitiger Einschränkun der Rüstungen in den verschiedenen Staaten eintrat. Cobden nahm auch an den Ver­handlungen eines der späteren internationalen Friedenstongresse, desjenigen zu Manchester  , persönlich teil. Der erste solche war in London   im Jahre 1843 auf Anregung von Jos. Sturge zusammen­getreten, ihm folgte der bereits erwähnte zu Brüssel  , im folgenden Jahre ein dritter zu Paris   unter Bictor Hugos Vorsik, noch andere in Frankfurt   und London  . Nach einer längeren, durch die ver­hervorgerufenen Unterbrechung lebte der Pazifismus im Jahre schiedenen Kriege in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts 1878 auf dem Pariser   Kongreß wieder auf, um seit der Weltaus­stellung von 1889 durch periodisch wiederholte Zusammenfünfte eine immer erfolgreichere Propaganda für seine Ziele zu treiben, denen schließlich mit der Errichtung des Haager Friedenspalastes auch die Zustimmung der offiziellen Machthaber ausgedrückt wurde.

Die Friedensgesellschaften, deren es jetzt mehrere hundert in der ganzen Welt gibt, sind indessen nicht erst durch Burritts und Cobdens Anregung entstanden, sondern als unmittelbare Folge Vosfische Zeitung" eine solche zu Massachusetts  ; in England sollen der napoleonischen Striege. Schon im Jahre 1817 erwähnt die der napoleonischen Kriege. Schon im Jahre 1817 erwähnt die 1814 die ersten gegründet worden sein. Noch älter ist der Gedanke an einen Weltfrieden auf Grund der Völkerverständigung. Inner­halb einer größeren Anzahl von Staaten wollte schon Heinrich IV. bon Frankreich eine solche zuwege bringen und zu diesem Zwede feinen lebten Krieg führen, als er 1610 mitten in den Vorbereitun gen hierzu ermordet wurde. Der erste Schriftsteller, der das Thema des ewigen Friedens" behandelte, war der Abbé Charles de St. Pierre, deffen Schrift Entwurf für einen ständigen Frieden päischen Sprachen übersetzt wurde und u. a. den lebhaften Beifall unter den Fürsten Europas" großes Aufsehen machte, in alle euro­des Philosophen Leibniz   fand. Später wurde die aleiche Idee von Rousseau   aufgegriffen, niemand aber hat sie schärfer und systematischer durchgedacht als Kant, dessen Abhandlung zum ewigen Frieden" im Jahre 1795 erschienen ist. In diesem philo­sophischen Entwurf wird das allmähliche Aufhören stehender Heere gefordert und das Verbot, Staatsschulden in Beziehung auf äußere Staatshändel" zu machen, beantragt; auch soll den Staaten die gewalttätige Einmischung in die Verfassung und Regierung eines anderen Staates untersagt werden. ertiefen

Auf diesem Wege kommt Haeckel zu seinem Begriff der Kristall­id feelen". Er verwendet dabei als Stüßen den allgemeinen Nachweis Die flüssigen Kristalle Lehmanns machten mit einem eigentüm Semons, daß Bererbung sich nach den Gesetzen des Gedächtnisses lichen Uebergang zwischen starrer fristallinischer Form und flüssigem vollzieht, und den Nachweis der modernen Botanik, daß psychische Zustand belannt. Komplizierte Kohlenstoffverbindungen( Lecithin Gefeße  ( wie etwa das Weber- Fechnersche oder das Gesetz von der törper, Sulfosäuren u. dergl.) besigen die Fähigkeit, fich selbsttätig Summation unterschwelliger Reize) auch ohne Nerven und molekular zu bewegen, mit einander zu verschmelzen( zu topulieren); Gehirnzellen in den Pflanzen, sogar in den einzelnen Zellen wirk­Inpassendes auszufcheiden, einen Gasstoffwechsel aufrechtzuerhalten, sam sind. Sen man mit der Atmung vergleichen fann, entsprechende Stoffe in Weitsichtig zieht er aus diesen Uebereinstimmungen seinen Schluß, sich aufzunehmen, wahrhaft zu fressen und dadurch zu wachsen, nicht und erbaut einen Stammbaum der seelischen Erscheinungen. der tief bloß durch Auflagerung, wie bisher von Kristallen bekannt war, unten im Vorleben wurzelt, letzten Endes eigentlich bei der sondern durch Einlagerung neuer Substanz nach Art der Anziehung und Abstoßung der Atome, die durch die neuesten Fort­Drganismen. Sie fönnen, wenn sie verletzt sind, ihre Wunden" schritte der Röntgenstrahlenforschung ja als Realität wieder ausheilen, tönnen unter ungünstigen Verhältnissen längere worden sind. Stoff, Bewegung und Empfindung, eine große Drei­einigkeit ist ihm alles, was da ist auf Erden und in den Himmeln. Die einfachen Grundgeseze verknüpfen sich, bauen neue daraus auf; der große ewige Kreislauf der Umformung der Gestalten und der

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*) G. Saedel, Kristallseelen. Studien über das anorganische Leben. A. Kröner, Leipzig  . 1917.

Den haben sie noch nicht gefunden. Der war ja im vordersten Schacht. Sie suchen noch. An die zwanzig Mann suchen."

Na, ich will es Ihnen lurz sagen, Herr. Meinen Alten brachten sie abends auf der Bahre. Und ich habe ihm gleich in der Kammer ein Lager zurecht gemacht. Und da lag er dann fünf Wochen..." -14

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Aber der Erich Helle Tränen rannen der Alten über das fleine, verschrumpfte Gesicht.ubnt

Der Pfarrer fam und der Direktor auch. Und alle fagten, daß es ja gewiß recht schwer sei, einen solchen Jungen verloren zu haben. Aber die Unglücksfälle wären nun doch einmal nicht zu ver­meiden. Die fommen ungerufen und beißen die besten weg. Und dann: Ihr Mann ist doch wenigstens gut weggekommen."

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Ihr habt schuld daran," kam es hart von meinem Munde. Wir konnten wirklich nichts dafür, liebe Frau," sagte der Pfarrer. Und es wurde ihm beschwerlich.

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Und der Direktor stand ungeduldig da, bald auf dem einen, bald auf dem andern Fuß. Es war ihm, als hätte er an jedem Bein einen Biciklumpen hängen.

Ich wurde immer wütender und schrie: Raus, ihr Schandpad! ,, Da gingen fie topfschüttelnd. Und dann kamen viele Nachbar­Yae, zu trösten. Ich litt aber feinen in der Stube.

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Am Abend brachte der Jupp die Anna herein. Sie hatte vor dem Grubentor gelegen und blutete.

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Was hätten wir auch eins dem andern sagen können. " Seit der Zeit fommt sie nun jeden Tag zu uns und fizzt bei mir. Sieht mich wohl lange und verstört an. Aber sprechen tut fie fast nie von ihm. Doch vergessen hat sie ihn noch feine Stunde. Sie hätte noch Freier genug gehabt. Meine beiden Jungens waren hinter ihr her. Aber sie konnte den Toten nicht lassen. Sie ist immer mit Erich in ihren Gedanken. tort

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Manchmal überkommt es sie, daß Erich tot ist. Dann geht sie tagelang umher wie aus Stein und kann nicht zum Beinen lommen. Es ist zum Erbarmen mit ihr, Herr. Wenn sie sich aus­weinen fonnt', ist es wieder besser mit ihr. Und nun fägen die Leute, sie ist wirr im Kopf.

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densbundes" ein, der sich vom Friedensvertrag dadurch unterscheiden Kant trat für die Gründung eines zwischenstaatlichen" cie­würde, daß dieser bloß einen Krieg, jener aber alle Kriege auf immer zu endigen suchte". Freilich galt ihm auch dieser Friedens bund nur als negatives Surrogat für das, was eigentlich nottat, nämlich daß die Staaten sich zu einem allmählich immer wachsen­den Völkerstaate zusammenschlössen, der zulekt alle Völker der Erde umfassen würde. Die Möglichkeit einer solchen Weltrepablik mutet nun freilich unter den herrschenden Verhältnissen vielleicht noch utopischer an als zu seiner Zeit. Indessen die ganze Welt­geschichte beruht auf der Verwirklichung von Utopien, und heute sind die Vorbedingungen für einen Weltfrieden weit mehr ents widelt als je zubor.

Sie kennt ihn.e is ad

Leute, die nichts davon verstehen, alauben immer, den Spiri Besseren bekehren.

tiemus als Humbug behandeln zu müssen. Sie sollten sich eines

Mutter Schwarz, fagt sie manchmal, Euer Erich ist doch immer mit ihrem verstorbenen Gatten zu sprechen. Das Medium mühte In einer spiritistischen Sigung wünschte unlängst eine Witwe bei mir. Wenn die Leute es auch nicht glauben wollen. Er ist doch fich redlich ab, konnte jedoch die gewünschte Verbindung nicht her­immer bei mir..." arding midtem ftellen. Es scheint, daß die Vorbedingungen dafür heute abend nicht gegeben sind," meint schließlich das Medium, als der Tisch gar nicht flopfen wolite.

Am Fenster huschte eine Gestalt vorbei. Anna," seufzte die Frau.

Ich beugte mich vor. Da trat sie auch schon ein, niďte mir zu und setzte sich auf einen Schemel neben die alte Frau. Durch das Fenster strich die Abendsonne und strich mit langen Fingern über das geduckte Mädchen.

Ein abgetragener Rock hing ihr über die fnochigen Lenden herab. Zwischen dem Rod und der Jade   lag das Hemd in einer großen Falte. Ihr flachsgelbes Haar hing in ungefämmten Locken

über die Stirn.

Ich rief ihren Namen und versuchte ein Gespräch. Sie rührte sich nicht und sah nicht auf.

Eine Zeitlang hatte sie still in der Ede gesessen, wie ein Tier, das dem Berenden nahe ist. Aber dann war ein jammervolles Gemurmel von ihren zusammengebissenen Lippen gekommen ein bitteres Klagen zu Gott, daß er ihr den Erich genommen. Ach ja, es gab ja feinen in der Welt, der so war wie er. So lieb und los im Gebet. gut. Vielleicht hatte der Herrgott ihn gerade deshalb zu sich ge= nommen. Er handelte nicht mit uns nach unsern Sünden und ver­galt uns nicht nach unserer Miſsetat.

Aber sie ließ sich nicht trösten. 2ir behielten fie die Nacht da. Und sie lag wie tot auf dem Lager. Nur verzweifeltes Stöhnen und schweres Atem tam aus ihrer Brust.

Spät in der Nacht war sie erst eingeschlafen, und wie ich sie tvedte, als schon die Sonne hoch stand, schlug sie um sich, daß der Staub aufwirbelte.

,, Als wir den Jungen, begruben, waren noch zehn andere mit ihm verbrannt, haben wir sie eingeichlossen bei der Mutter. Nach dem Begräbnis haben wir kein Bort von Erich gesprochen miteinander.

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Sie haben ganz recht," stimmte ihr die Dame ernsthaft mit einem Blick auf die Ubr bei. Es ist erst 9 Uhr und vor Mitternacht  war mein Mann nie für mich zu sprechen." Notizen. Gründungsversammlung am 2. Dezember, vormittags 11 Uhr, im Bürgerfaale des Berliner   Rathauses ab.

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Der

Von der Grube her hallte die Schichtglocke- da falteten sich die zitternden Hände der alten Frau und ihre Lippen bewegten sich laut Aber um Annas wilden Mund spielte ein seltsames Lächeln. Sic trat wie eine Mondsüchtige mit gespreizten Armen und aufgeriffenen Augen ans Fenster und beugte sich auf die Straße vor. Murmelte dunkie, rollende Worte... eine heidnische Beschwörung. Dann padten sie Krämpfe und ihr Angesicht verzerrte sich zu Alkoholismus  . einer grauenbollen Frage.

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Deutsche Boltshausbund"

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hält seine

Vorträge. Urania   täglich außer Mittwoch Tier und Mensch in der Wildnis". Mittwoch spricht Brof. Lampe über Erdkundliche Triebfräfte im Weltkrieg". stitut für Meereskunde. Dienstag Prof. Kunto Meyer: Jr­land im Kriege". Freitag Prof. Stahlberg:" Der U- Boot­Strieg und seine wirtung". In der Treptow­Astronomie mit dem Opernglas und fleinen Fern Sternwarte spricht Dienstag 7 Uhr Prof. Archenhold über: rohren". Ueber Boltsheime und Kriegerehrungen" spricht Prof. Trommershausen am 3. Dez., abends 8 Uhr. Matthäilirchstr. 20/21, im Auftrage des Zentralverbandes gegen den Der Verein für deutsche Frauentleidung und Frauenkultur veranstaltet Sonntag, den 2. Dezember, Draußen hing schon das Zwielicht nieder und es dampfte von im Lehrervereinshaus, Alexanderstr. 41, Ausstellung und Verkauf von 11 Uhr vormittags bis 9 Uhr abends, mit künstlerischen Dar­den Bäumen, die mit tauschwerem Laube dastanden. bietungen. Mommiens Bildnis, von Ludwig Kraus   gemalt, be­findet sich in der Porträtgalerie in der Schinkelschen Banakademie ( in der Nähe des Schloffes). Sie ist Sonntags in den Mittags­Stunden zugänglich.

Leise schlich ich mich aus der Stube.

Ueber der Grube aber stieg das Feuer aus den Defen in sieg­hafter Lohe empor. Und stand in den Wolfen wie eine Riesen­Schlächterfauft.

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