daß fast gleichzeitig in allen Ländern die Schufucht nach neuen Bild- Schöpfungen einer neuen Malkunst die Bege wies.
Die neue Bewegung begann mit der Entwicklung des Im pressionismus zum sogenannten Neo- Impressionismus und Pointillismus, nachdem der Impressionismus in dem Franzosen Cézanne, dem Schweizer Hodler und dem Norweger Munch bereits feine letzten Großen hervorgebracht hatte. Den eigentlichen Bee freiungsfampf gegen die überlieferie Malerei führten die Futuristen und die Kubisten. Die Futuristen( mit deren Namen das Publikum oft irrtümlich die ganze neue Malerei bezeichnet) sind nur eine einzelne Gruppe italienischer Maler. Ihr Streben geht bahin, die Gegenstände nicht als ein Ruhendes, sondern als Bewegtes wiederzugeben. Sie wollen ferner nicht einen Gege istand oder ein Stück Natur nachahmen, sondern in erster Linie ein Bild malen: das heißt eine gewisse Fläche nich Farb- und Formbeziehungen bemalen. Diesen Beziehungen, welche die Grundgefeße der Malerei sind, hat sich der gemalte Gegenstand unterzuordnen. Denn so, wie dieser Gegenstand in der Natur existiert, ist er für die Kunst stets zufällig und unbrauchbar. Die bedeutendsten Futuristen sind Severini, Boccioni ( der im Kriege gefallen ist) und Carra. Von Severini ist besonders das Riesengemälde des Pan- Ban- Tanz im Monico zu internationaler Berühmtheit gelangt. Typisch für die futuristische Malerei ist auch Boccionis berühmtes Gemälde„ Das Lachen. Die lachende Frauen figur ist nicht der Inhalt des Bildes, sondern ein Bestandteil des Ganzen, das in Farben und Formen das Lachen selbst darstellt.
Rüdsichtsloser gehen die Kubisten vor. Sie stellen zwar etwas Gegenständliches bar, aber sie gehen bei seiner Unterordnung unter die Gefeße der Farbe und der Form so wett, daß sie den Gegenstand, wenn es sein muß, bis zur Untenntlichkeit gerlegen. Die Begründer und geistigen Wortführer dieser Malerei find die Franzosen Gleizes und Metzinger. Namhafte kubistische Maler sind auch die Franzosen 2eger und Delaunay , sowie die Brager Benes und Filla.
Wie lesen die Kinder die Zeitung?
dt.
Die
Welche Möglichkeiten sich der Malerei eröffnen, wenn man ein-| Schmutz ihrer Ehe solle nicht vor die Deffentlichkeit gezerrt werden, mal zur Erkenntnis einer absoluten Malerei gelangt ist, haben im dafür mag sie das Kind zunächst für sich behalten. Nochmals bes Laufe der letzten Jahre eine Reihe von Malern gezeigt. Maler fräftigt die Baronin ihr Versprechen. Aber sobald der Richter erwie Rudolf Bauer und Georg Muche , Malerinnen wie scheint und die Verhandlung mit ein paar verfänglichen Fragen ere Silla von Rebay und Nell Walden haben eine Fülle von flammt bei der ersten Reizung wieder auf und entladet sich in den öffnet, ist alles vergessen. Ihr blindfanatischer, rachfüchtiger Haß Bildern mit absoluter Malerei geschaffen. Sie alle zeigen, daß fie wahnsinnigsten Beschuldigungen. Der Mann wird mitgerisien. Er von Kandinsky völlig unabhängig sind und auch untereinander keine will sich verteidigen, doch die Verteidigung wird zur Anklage, und Berührungspunkte haben, als eben den völligen Verzicht auf alles Stoß um Stok zerfleischen sich die beiden in wildem Wüten. Ju Gegenständliche. dramatischer Steigerung rollt sich das schmachvolle Bild der Che Es ist nun aber ein weitverbreiteter Irrtum, daß die expressio- vor uns auf. In dies ergreifende Gemälde flicht der Dichter nistische Malerei in diesem Verzicht auf das Gegenständliche ihr fritische Ausfälle gegen die Anmazung und Unvernunft Wesen und ihre Deutung finde. Richtig ist vielmehr, daß beim Er- der Rechtsprechung. Den jungen Richter, der zum ersten Male pressionismus der Gegenstand nicht der Inhalt des Bildes ist, son- der Schöffensizung präsidiert, drückt sein Verantwortungsgefühl. dern eines seiner Elemente. Gin Gemälde soll den Beschauer ent- rtritt nach dem Spruch der Schöffen, der beiden Gatten das süden, wie ein Tonwert den Hörer: durch die Ausdruckmittel der nennt, demonstrativ von seinem Amt zurück. Aber seltsamer Weise, Erziehungsrecht verweigert und einen Vormund für das Kind er Kunst, nicht durch den Umweg über einen mit dem Intellekt zu er nicht weil er das Kind dem Vater, der aus dem Streite gerechtfaffenden Gegenstand, Stoff, Modell oder wie man es nennen will. fertigt hervorgeht, sondern weil er es der Mutter zusprechen wollte. So haben die Maler August Made und Franz Marc ( beide Eine Wendung, die allem andern merkwürdig zuwiderläuft. gefallen) Tiere und Menschen gemalt, die in Farbe und Form Die bhiterische Verftodtheit der Frau, die in dem Stingen um Neu- Schöpfungen sind. So versteht es vor allem der Rheinländer das abgöttisch geliebte Kind vor feiner Fälschung, feinem Meineide Heinrich Campendonc, das Gegenständliche den voran zurückschreckt, fand eine virtuose Verförperung durch Irene gebenden Gefehen der Malerei in einer Weise unterzuordnen, die riesch. Vortrefflich war auch Hartau im Ausdruck der durch das Thema des Bildes unvermindert erkennen läßt. In diefer Starter Applaus rief die Schauspieler wieder und wieder vor den Selbstdisziplin gedämpften inneren Erregtheit des Ehemanne. Kunst des sogenannten gegenständlichen Expressionismus leisten Borhang. das Größte aber der Russe Marc Chagall und der Deutsche Paul Klee . In seinen Hauptwerken„ Der Vichhändler", Halb vier Uhr"," Der Solbat trinkt"," Ich und das Dorf" ist Chagall , trotzdem er oft bis an die Grenze der schon zur Zeit des Impressionismus abgetanen„ Anekdoten- Malerei" geht, so reich in der letzten Künstlerischen Verteilung von Farbe und Form, daß diese Werke als die Schöpfungen einer ganz großen Kunst gewertet werden müssen. Und dieses gilt auch von Paul Klee , obgleich seine Malerei wieder gänzlich anderer Art ist, schon in der Miniaturform der Gegenjas zum Großformat Chagalls. Wie er in der Aus dieser künstlerischen Notwendigkeit, den Gegenstand ge- 3eichnung von einer genialen Einfachheit ist, die an Simplizität rabegu vergewaltigen zu müssen, um ihn den Gesehen der Form des Kinderzeichnens erinnert, so hat er auch für den Ausdrud in und der Farbe zu unterwerfen, haben bann andere die Teste Ron- Form und Farbe immer das Streben, für alles die malerische Endfequenz gezogen. Das sind die Maler, die man mit dent Schlag- formel zu finden. Und es gelingt ihm in einer so zwingenden Weise, daß man vor seinen malerischen Schöpfungen wie vor mort Expressionisten Kennzeichnet. Was ist nun Erpressionismus? Jebe Bezeichnung für eine Naturerscheinungen steht. Sunstrichtung ist etwas Migliches. Denn sie ist felten geeignet, bas Befen zu treffen. In dem Wort Expreffionismus tommt deutlich der Gegensatz zu jener Malerei zum Ausdrud, die man Impreffionismus nennt. Man kann diese beiden Arten der Malerei ciwa ( Theater in der Königgräger Straße.) so unterscheiden: Der Impressionismus bringt einen äußeren Ein- Den Abend eröffnete eine Aufführung von Strindbergs drud auf die Leinwand, ein Stüd Natur, einen Gegenstand, ein Gläubiger", die die Züge der drei handelnden Perionen Modell. Sein Streben geht auf größte Natürlichkeit, d. h. er will mit gleichmäßiger Vollkommenheit herausmeißelte. Rayblers das Gesehene der Natur soweit annähern als irgendwie möglich ist. herbe und strenge Männlichkeit gab dem geschiedenen Gatten Theklas, Der Impreffionismus will also ein Stüd Natur vortäuschen. Der dem Gläubiger, der seine Rechnung präsentieren kommt, dem Expreffionismus geht von der Erkenntnis aus, daß Kunst teine Richter und dem Rächer den eindrucksvollsten Hintergrund. Die Nachahmung, sondern Schöpfung eines Neuen ist, Malerei also Ge- eiden einer grübelnden, alle Hoffnungen und Juufionen im Steim er staltung einer( inneren) Farben- und Formenvision auf der zu be stickender Bereiniamung und die aus solcher Berzweiflung geborene Kinder gaben furgweg„ Unglücksfälle" an, und unter diesen war grausame Unerbittlichkeit waren dem tiefgefurchten Antlig einmalenden Fläche. Der Expressionismus muß also ebenfalls, wenn gegraben und schwangen im Ton der Stimme mit. Die von dem wiederum bei einigen die Anteilnahme an einem großen schwedischen er Dinge der äußeren Belt in seinen Gemälden als Elemente ver- Dichter ziemlich dürftig behandelte Gestalt des Malers Adolf , den Brandunglück besonders erregt worden. Eine Frau auf der Straße wertet, diese Dinge zugunsten der Farben und Formen zerstören. Thekla jich zum zweiten Mann ertoren, des Schwächlings und überfahren" meinte ein anderes Kind, während ein fleiner Junge Aber eine weitere Ronfequens ist, daß dic expressionistische Malerei des armen Kranken, den sie beherrscht und ausnußt, durch es zu den Unglücksfällen zu zählen schien, daß„ Portugal einen überhaupt instande ist, auf die Wiedergabe oder Benutzung von ihre neuen Präsidenten befommt". Wieder andere naben wie auc Lodungen entnerbt und ruiniert, lieh Hartau einer Gepräge seelenvoll ästhetischen Weichheit, allem Gegenständlichen völlig zu verzichten und nur Farben und das Mädchen richteten laut eigener Aussage ihre Hauptaufmerkjamfeit auf Formen zu malen. Damit stellt sich die Malerei der Mujif gleich, tieferes Mitgefühl erregt. In der Wehrlosigkeit dieses ursprünglich die Annoncen, die Erzählungen oder das Feuilleton. die ebenfalls, wenigstens wenn es reine Musik ist, auf die Wieder- jein organisierten Wesens lag etwas Rührendes. Thekla, das leere Weibchen, das mit den Männern abgestohlene Federschmucke prunkt gabe von in der Natur Hörbarem und gar Sehbarem verzichtet und für die Opfer, die sie bedenkenlos verlangt, mit treulofem Verund nur noch mit den ihr eigenen Mitteln wirkt, mit Ton und rat und schadenfrohem Hohne zahlt, erschien im Spiele der Frene Im Wissenschaftlichen Theater der Urania Rhythmus. In der Tat ist solch ein absoluter Maler erstanden, der rieschm einem Farbenglanze schillernder Berführungsfünfte, der gelangt der mit zahlreichen Bildern und finematographischen Bore Russe Wassili Kandinsky . In seinen ersten Malperioden ihre fuggeftive Straft verständlich macht. Die Simmlichkeit, die Lift, führungen ausgestattete Vortrag von Herrn Geheimrat Professor bat auch er die Dinge dieser Welt gemalt. Aber immer mehr hat die Bosheit falten Hajies schloß sich zu einem ganz lebendig in- Dr. Heck am Sonntag, Montag, Dienstag, Donnerstag und Freier in ihnen ein Hemmnis seiner inneren Gefichte empfunden. Seit dividuell getönten Bild zusammen. tag zur Darstellung. Am Mittwoch und Sonnabend wird Herr ciner Reihe von Jahren schon( Kandinsky ist heute über fünfzig Das Band", ale neues Glied im Strindberg- Direktor Goerfe noch einmal seinen Vortrag Jerusalem , Eindrüde Jahre alt) ist er zu der reinen Form- und Farbenmalerei über- 3htlus dieser Bühne. Gleich dem Gläubiger" eine empörte An- und Erinnerungen", der durch wunderbar plastische Lichtbilder gegangen. In seinen an Ideen reichen Farbenphantasien glaubt flage wider weibliche Berderbtheit, in welche dann, wie dort am illustriert ist, wiederholen. Am Sonntag, Montag, Dienstag und Schluß, Worte des Mitleids, eines vom Gefühl allgemeiner mensch Mittwoch wird der Vortrag„ Das Oberengadin und der Splügen " nur der gänzlich unfünstlerisch Beranlagte beliebige Willfür zu licher Unfreiheit getragenen Berzeihens fließen. Die Szene spielt zu kleinen Preisen wiederbolt werden. Am Freitag, nachmittags sehen. Der künstlerisch Disziplinierte dagegen erkennt, daß seine vor einem schwedischen Gerichshof, der über die Scheidung 5 Uhr, wird Herr General- Oberarzt Dr. Leu und Herr Stabsarzt Gemälde nach Gesezen gemalt sind, die denen der Musik, der Har- eines Ehepaares verhandelt. Mit leisen, eindringlichen Worten Dr. Mallwig einen Lichtbilder- und Filmvortrag über Leibesmonielehre und dem Kontrapunkt analog find. erinnert der Gatte, ein Baron, die Frau an ihre Abmamungen: der übungen für Kriegsbeschädigte halten.
"
Es folgte
bie
In einer Reihe von Stockholmer Volfeiajulen sind über das die verschiedene, den Kindern auf Fragebogen vorgelegte Fragen Zeitungsleien von Schulkindern Untersuchungen angestellt worden, umfaßten, deren erfte lautete: as würdest Du lieber lesen, weni Du die Wahl hättest, ein unterhaltendes Buch oder die neueste 3eitung? Wie zu erwarten stand, zeigte sich bei den jüngeren Schülern das Interesse für Bücher als vorherrschend, während die, Borliebe für Zeitungslektüre mit zunehmendem Alter stieg. zweite Frage war: Hast Du täglich Gelegenheit, eine neue Zeitung zu lesen? Es ergab sich, daß sie sich bei 60-70 Proz ader Schüler ohne Rücksicht auf den Altersunterschied gemacht wurde, erhellte aus der Beantwortung der dritten Frage: bejahen ließ. Wie oft von dieier Gelegenheit Gebrauch Liest Du diese Zeitung jeden Tag? Auf diese Frage antworteten im Juni 30-50 Proz. der Knaben mit ja. Im Dezember betrugen die Ziffern für die jüngsten Knabenflaffen 40 Proz., für die ältesten 64 Proz., während von den Mädchen nur 24-40 Prog. sich als regelmäßige Zeitungsleferinnen bekannten. Der Schwerpunkt der Umfrage ist vielleicht in der legten Frage zu erbliden: as hat Dich in der gestern gelefenen Zeitung am meisten interessiert? Hierauf antworteten 47 Kinder allgemein, daß der Krieg fie am meisten intereffiere; im übrigen war das Manche Interesse für die neuesten Nachrichten am größten. Schüler erwiderten auch mit genaueren Angaben, fie interessierten sich für die Erfolge der Deutschen die Kämpfe bei Arras den italienischen Feldzug- die Zeppelinangriffe auf London " usw. Sieben
Notizen.
Handbewegung wurde aus nächster Räbe beobachtet. Auf meinen firengung daran jegen, fie nicht zu verlieren. Es galt einen Kampf| Stadt ein. Die Behörden glänzten durch völlige Abweien Spaziergängen im Hofe ging der Polizist Schritt für Schritt hinter der Listen und der Höflichkeiten. Auf alle Fälle mußte ich die beit. Sie bewiesen damit ihre Vorsicht, denn ihr Dazwischenmir her. Bor dent Fenster patrouidierte der Stadtiergeant auf und Spazierfahrt ablehnen, aber in einer Form, in der ich meine Ruhe treten hätte in diesem Augenblid Konflikte provozieren tönnen, ab und warf jedesmal einen zornigen Blid zum Fenster hinauf, bewahrte, um nicht meine Abfichten zu verraten. Eine Stunde lang die zur Revolution geführt hätten. Wir waren die Herren wenn er mich an ihm erblickte. Aber wiemand ist erfinderischer und weilte der Polizeichef in meinem Zimmer und legte alle seine Beber Stabt und wußten, was hätte eintreten fönnen. Als wir uns ein größerer Pläneichmieb, als eix Gefangener. Es gelang mir, redtiamfeit baran, um mich zu überreden. Gewalt wollte er offenbar dem Innern der Stadt xäberten und unsere Automobile einen mit meinen Freunden Besprechungen über meine Flut einzuleiten. nicht anwenden, wahrscheinlich war er nicht genau orientiert über Augenblick hielten, näherte fich uns ein Polizeiinspektor. Man hätte Gie nahmen lange Zeit in Anspruch und waren schwierig. die Absichten der Russen; vielleicht ließ er sich auch durch meine annehmen foten, daß er mit einem neuen Haftbefehl gegen mi Die erste Schwierigkeit Bestand barin, Briefe in ibre Nube irreleiten. ausgestattet sei. Nichts von affedem. Bielmehr bat er mich mit be Hände gelangen zu lassen und ihre Antworten zu erhalten, die Ich weigerte mic, an der Spazierfahrt teilzunehmen und scheidenen Borten, auf das ruistiche Stomitee dahin einzuwirken, daß zweite tvar, alles fagen zu tönnen, ohne doch die Einzelheiten der schützte Unwohlfein vor. Endlich, nach einstündiger Verhandlung, die zwischen ihm und der Polizei vereinbarte Maridiroute für den Vorbereitungen der Polizei zu verraten. Es mußte eine Bilder- die die verschiedensten Fragen gestreift hatte, verließ der Polizeichef Demonstrationszug innegehalten würde. Ich erinnerte mich, das Sprache zu Silfe genommen werden, in der meine Flucht als ein mein Zimmer. Die Komödie schien geglückt. ich atvei Monate vorher unter den polizeilichen Maßnahmen eben romantisches Abenteuer vorgeführt wurbe, von dem griechische Es schlug gerade 4 Uhr, es war höchste Zeit. Der Polizeia diefes Inspektors zu leiden hatte. Ich befand mich damals in der Historiker erzählten, und das bis in die Zeiten der Königin Semi- beamte war inapp eine Viertelstunde fort, da drang an mein Ohr Staferne der Landgendarmen. Nach einer auf einem Stuhl verramis zurückreichte. alle Dertlichkeiten wurden unter fingierten aus der Ferne ein faum wahrnehmbarer Lärm. Jah merite mehr brachten Nacht hätte ich beinahe eine zweite ohne ruhigen Namen aus der Geschichte Babylons aufgeführt. Die Stizzen, auf inftinfimäßig, daß die Menge nicht mehr entfernt sein tönne. Jm Schlaf verbringen müffen. Die neunte Abendstunde Barte schon gedenen die Stelle im Hofe eingezeichnet war, wo ich die Mauer hin- Borzimmer war niemand antefend, ich eilte in den Hof, dort schlagen und noch holte mich kein Mensch. Die Polizei ichien mich aufflettern sollte und wo sich eine Leiter befinden würde, wo mich weilten zwar die Polizeiagenten, aber schon verhandelte mit ihnen vergessen zu haben. Darauf bat einer der mit meiner Bewadung dann auf der Straße ein Automobil erwarten foute alles das ein Truppo on 5 russischen Soldaten unter Führung eines meiner betrauten Gendarmen aus Mitleid mit mir die Polizeipräfeftur wurde mir derart mitgeteilt, als ob es sich auf dieses Abenteuer Freunde, fie trugen rote Stofarden und rote Armbinden. Als sie telephonisch um Anweisungen. Ich nahm den zweiten Hörer und Bezöge. mich sahen, wandten sie sich mir zu: hörte folgendes Zwiegespräch zwischen dem Gendarmen und diesem Bolizeiinspektor: Herr Inspektor, was soll mit Dr. Racovski geicheben, wo soll er schlafen?" Wo hat er die legte Nacht ge ichlafen?" Auf einem Stuhl."„ Na, da fann er gut und gern
-
-
,, Sind Sie der Genosse Racobsti?" „ Ja!"
Genosse Racovsti! Jm Namen der russischen Revolution: Sie find frei! Kommen Sie mit uns 1"
-
auch heute Nacht schlafen."
"
-
22
27
Alle diese Borbereitungen wurden überflüssig, als ich die Mitteilung erhielt, meine Befreiung würde in aller Deffentlichkeit auf Beranlaffung der rebolutionären ruifischen Urmee, die sich in Jassy in Garnison befand, erfolgen. Dies sollte am 1. Mai im Berlaufe ber Demonstration geschehen. Wenn man einen solchen Verbündeten Bir umarmten uns herzlichst. Ohne erst in mein Zimmer Endlich gelangten wir auf den weiten Unionsplatz im Jumern haben tann eine ganze militärische Organisation dann erschien zurückzugeben, folgte ich meinen Befreiern zum Hoftor und an den der Stadt an das große Denkmal des Fürsten Couza. In wenigen eine Flucht mit Hilfe der Listen des Kleinfrieges, die übrigens vödig Polizisten und Agenten vorüber, die stumm und unbeweglich wie Augenblicken war der weite Blaz voller Menschen. Die Treppen ungewiß gewesen wäre, eines Sozialisten unwürdig. Statuen standen, auf die Straße, wo vor dem Hause zwei mit und die Terrasse des großen Hotels Troian " waren schwarz von Scherteilte meine freudige Zustimmung dem Plan, der mir grünen Zweigen, Blumen und roten Fahnen geschmückte Automobile Menschen sogar die Balfone und Fenster der Häuser waren besetzt. faum 2-8 Tage vor seiner Ausführung mitgeteilt wurde. Noch warteten. Der Demonftrationszug, sowie die Nachricht von meiner Befreiung am Borabend erhielt ich eine Nachricht, die beinahe alles verraten Steigen Sie ein, Genofie." hatie die Majfen herbeigelockt. hätte. Jch erfuhr, daß beim Morgenrapport im Zimmer des Ich beftieg rasch das zweite Auto. Die Kameraden kurbelten Eine zweite Bersammlung wurde abgehalten. Neben in russiBolizeichefs ein Geheimagent berichtet habe, die Russen befchnell nach. Alles crichien mir wie ein Traum. Ja glaubte fcher, rumänischer und französischer Sprache proklamierten Rumänien reiteten meine Befreiung vor. Sofort nach Empfang, es war meinen Augen nicht trauen zu dürfen. Ein unvergeßliches Schau- und die Balkanstaaten zu Republiken. Die Begeisterung war all10 Uhr abends, konnte ich diese schlimme Nachricht an die rechte spiel bot fich dar. Die ziemlich lange und ſauftansteigende Straße gemein. Zuletzt fang ein Soldatenforps unter Begleitung der Stelle weitergeben. Ich war darauf gefaßt, noch in derfelben war voller Soldaten, die nach Kompagnien und Bataillonen in Reis Militärmujit den Trauermarich der russischen Revolutionäre: Is Nacht an einen anderen Ort geschafft zu werden. Als ich und Glied aufgestellt waren, an der Spize ihre Offiziere zu Pferd. Opfer fielen sie im großen Kampf usw. Die Menge hörte entam nächsten Morgen noch immer in demselben Zimmer aufwachte, unzählige rote Fahnen und Tafeln mit revolutionären Inschriften blößten hauptes zu. war meine Freude darüber unbeschreiblich. Ich verständigte sofort über der unübersehbaren Menge zogen die Aufmerksamkeit auf sich. Mein Automobil war der Mittelpunkt der allgemeinen Aufmeine Freunde. Ich erhielt die Antwort, daß meine Befreiung Jedermann trug die rote Kokarde. Ein Komiteemitglied ergriff merksamkeit. Bekannte und Unbefannte, Zivilisten und Soldaten zwischen 4 und 5 1hr nachmittags erfolgen und das verabredete das Wort: Männer, die einfach in die Strömung hineingerissen wurden Signal der Sang der Internationale fein sollte, den die Soldaten schüttelten mir die Hand. beim Herannaben an mein Gefängnis anstimmen würden. Darauf hin sollte ich berfuchen, auf den Hof zu gelangen. Der 1. Mai schien mir der langfie Tag meiner Gefangenschaft zu sein. Ich verbrachte ibn in gespanntefier Erwartung. Ich bielt e Schlacht ichon für balb gewonnen, weil die Polizei nichts ernommen hatte, um mich fortzuschaffen. Aber Punkt 5 Uhr der Polizeichef fiber die Schwelle meines Zimmers, um mich nem Automobilausflug in die schöne interessante Umgebung Unter begeisterten Zurufen nahm ich das Wort und richtete, das Soldaten und Difizierfomitee zur Verfügung gestellt hatte, ffy aufzufordern. Im mir seine Gesellschaft angenehmer auf die Schultern zweier Genossen mich stützend, in russischer und unter dem Geleit einer Ehrenwache auf das Gebiet der jungen en, hatte er seine beiden Kinder und seinen Schwager, rumänischer Sprache meine Dant- und Begrüßungsworte an die Republik Rußland, des Rußland , das ganz Europa und Amerika t, mitgenommen. Damit fiel mein ganzer Plan ins Baffer. Soldaten. mit seinen Berbannten überschwemmt hatte und das nun flüchtigen eitstraum war ausgeträumt! Vielleicht war damit die Darauf schlug der Demonstrationszug, an der Epige die Sozialisten auf seinem Boden eine geftliche Stätte bot. hfeit verschwunden. 3 mußte eine übermenschliche ne Militärmufit und die Automobile, die Richtung nach der inneren C. Racousti
Genossen, wir haben eben eine revolutionäre Tat vollzogen. Wir haben den Klauen der rumänischen Regierung einen Genoffen entrissen, der nicht nur ein Mitglied der sozialistischen Bewegung der Balfanvölker ist, sondern auch der europäischen und ganz befonders der russischen Bewegung. Bis heute konnten wir not gedrungen nur mit den falichen Repräsentanten des rumänischen Boltes zusammenkommen, heute haben wir seinen echten Vertreter befreit."
Bevor wir das Stadtinmere verließen, entzogen wir noch einem rumänischen Genossen dem ihm drohenden Gefängnis, den früheren Redakteur des Blattes Lupta", M. Roujer. Gegen ihn war ein Haftbefehl erlassen worden wegen emer Leichenrede bei der Beerdigung eines Genoffen, der als Militärarzt am Typhus verstorben ift. Noujer stand unter der Fahne als Leutnant.
Noch am selben Abend brachte uns ein Sonderzug, den uns