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fu«; tfiirt zur Seite'eine sehr hübsche tteije Fruu mit blondem Haar, sehr slawisch in ihren Gesichtszügen, sehr slawisch in ihrem Charakter auch, träumerisch und doch voll Cnt- schloffenhcit. Ter Politik freilich wich sie geflissentlich aus. Sie vermied es, an einem Gespräch teilzunehmen, sobald es eine nuli- taute Wendung nahm, und spielte dann lieber mit ihren Kindern, einem Knaben und einem Mädchen, die beide ihrem Vater sehr ähnlich sahen. Dein äußeren Ansehen nach floß also das Leben Trotzkis da- malo recht friedlich hin. Er lebte sehr zurückgezogen, verkehrte überbaupt nur mih seinen Landsleuten, die mitten in Wien   sich zu ihrem politisch-geistigen Leben zusammenschlössen. Die Nach- mittage konnte man ihn zuweilen im Cafe Central sitzen sehen, über ein Schachbrett gebeugt, völlig scheinbar in das Spiel ver- funken, das den Krieg mit allen seinen Listen und Ränken un- blutig spiegelt. Und doch gab es auch damals in dem Leben Trotzkis genug Bewegung. Er galt als der Führer einer Partei, die sich mit aller Entschiedenheit gegen Lenin   stellte. Trotzki   hatte es sich vorgesetzt, eine Einheitspartei zu bilden und die zersprungenen Fraktionen der Menschewiki mit den Bolschewiki wieder' zu ver- einen. Lenin aber weigert sich, auf solch ein Kompromiß einzu- gehen, und so kam auch die Einigung nicht zustande. Nur in einem Punkte begegneten sich Trotzki   und Lenin   schon zu jener Zeit. Es ist einer der wichtigsten Punkte ihres neuen Programms geworden: die Selbstbestimmung der Völker. Trotzki   lebte damals von den bescheidenen Einkünften, die er als Berichterstatter desNarod  ", des Blattes der bulgarischen Sozialdemokratie, bezog. Später gab er auch die..Prooda" heraus und gewann Kamenesf, der ihm heute als Unterhändler in Brest  - LitlvoSk zur Seite steht, zum Mitarbeiter. Doch neue Spaltungen in der russischen Sozialdemokratie führten zur Einstellung dieser Zeitschrift und Trotzt! gründete den sogenannten Augustblock, der sich gegen die Bolschetvili kehrte. Doch in seinem Herzen war Trotzki Bolschewisi geblieben und er hatte der Einheitspartei nur aus taktikchen Gründen zugestinrmt. So konnte er sich in dem neuen Bund nicht halten, dessen Schöpfer er dock selber war. Er verließ den Block als ein ewig unsteter Wanderer im Geistigen und begrün- dete wieder eine neue ZeitschriftBorba"(Der Kampf). Er war nun völlig vereinsamt in seinen Ideen wie in seinem Leben. Das beirrte ihn nicht. Er unternahm es ganz allein von der Ferne ans, das revolutionäre Rußland zu seinen Ideen zu bekehren. Seinen früheren Gegner, nun seinen Freund Lenin  , hat er in einem einsamen Karpathendors, in der Nähe von Krakau  , kennen gelernt, wo Lenin   in sehr ärmlichen Verhältnissen sein Leben hin- brachte. Kurz vor dem Kriege gerieten die beiden noch einmal hart gsgenemander. Es gelang Trotzki  , in Brüssel   eine Emigungs- h userenz zu veranstalten, die aber schließlich von dem hartnäckigen Widerstand der Bolschewiki gesprengt wurde. Nun gründete Trotzki  einen neuen Lerbar.o, den sogenannten Juliblock, in dem er bereits als Chef einer anerkannten Partei austrat. Da kam der Krieg. Trotzki   wendete sich in der ersten Ver- wirrung nack Frankreich  , wo er sogar kirrze Zeit als Kriegsbericht- statter tätig war. Bald aber zog er es vor, in Paris   eine russische  Zeitung herauszugeben, deren heftiger Ton sie in regierenden Kveiken schnell mißliebig machte. Trotzki   mußte abermals fliehen und diesmal wendete er sich nach Amerika  . Seine weiteren Erleb- ntsse sind allgemein bekannt. Wie er beim Ausbruch der Revolution sich sogfeich»ach Rußland   einschiffte und wie sein Dampfer von einem englischen Kriegsschiffe angehalten wurde, angeblich weil Trotzki   deutsches Geld nach Petersburg   mitbringe. Es ergab sich ober, daß dieses Geld nur ein paar hundert Dollar waren, die deutsche Braue veiarbeiter für die Opfer der russischen Revolution gesammelt hatten. So wurde Trotzki   endlich aus dem englischen Gefängnis entlassen und traf in Petersburg   gerade im Augenblick ein, als Lenin da? Axiom ausgestellt hatte:Die Revolution mutz den Weltkrieg beenden, alles andere bliebe Waffenstillstand." Als ein Einsamer traf Trotzki   in Rußland   ein, von allen seinen Freun- den längst verlassen, die zum Teil für den Krieg eingetreten waren. Nun machte er feinen Frieden mit Lenin, trat zu gemeinsamer Arbeit a» seine Seite. Zu gemeinsamem Schicksal auck. Führt es in die Hohe, findet 8 kelbst den Frieden, wie es den Wcl: frieden bringt, oder zerstiebt es, im große», nimmer zu löschenden Brand? Es ist versucht worden, die äußern greifbaren Umrisse eines merkwürdigen Daseins nach den Erzählungen weniger Freunde festzuhalten. Aber was läßt sich greifen? Sieben Jahre lang hat ging sie denn aus der Hintertür hinaus, und wie sie hinter dem Hof war, bemerkte sie den jungen Mann, der sie ver- führen wollte, und er rief sie heran. Da ging die Frau zu ihm heran, und sie sagte zu ihm:Wie geht es denn, mein Herr?" Er sagte:Ich habe jemand zu dir geschickt, und du hast gesagt, daß du zu mir kommen willst, mich zu besuchen, aber du bist nicht gekommen: warum bist du so unbeständig? Und/ seitdem ich dich damals gesehen habe, wie du an der Tür standest bis jetzt, kann ich nicht mehr schlafen; wenn ich mich hinlege, träume ich nur alle Tage von dir in meinem Schlaf.' Da antwortete ihm die Frau und sagte:So Gott   will, will ich dich nicht mehr herumschleppen; wenn du nach mir verlangst, werde ich sogleich kommen; aber zunächst verschaffe mir ein Stück Fleisch, daß ich für meinem Gast etwas zu effen koche, hernach will ich kommen." Der junge Mann wagte sie:Wen hast du denn zu Gast bekommen?" Die Frqu antwortete und sagte zu ihm:Mein Vater ist es, der bei uns zu Gast ist." Da sagte er:So Gott   will, so warte hier, ich werde dir sogleich das Fleisch bringen." So stand er auf und ging seines Weges, und die Frau blieb dort stehen. Da kam der junge Mann auch schon mit einem Rindsviertet und sagte zu ihr:Hier ist das Fleisch, aber nun halte mich auch nicht länger hin." Sie sagte:So Gott   will, ich werde dich nicht hinhalten." So streckte er die Hand aus und gab ihr das Fleisch, und die Frau nahm es und ging ins Haus hinein. Und der. der das Fleisch ge- stiftet hätte, ging draußen hin und her und wartete auf die Erfüllung des Versprechens, das ihm die Frau gegeben hatte. Und als die Frau hineingegangen war. nahm sie das Fleisch und zerschnitt es und tat es in den Topf. Als sie es kaum in den Topf gelegt hatte, kam� ihr Mann herbei und sqnd seinen Schwiegervater in der Halle sitzen. Und als er seinen Schwiegervater dort in der Halle sitzen sah, gerann ihm sein Blut; er fand kein Wort zu sagen, noch wußte er. was er tun sollte. Aber er kam doch näher, bis er dort an- kam, wo sein Schwiegervater saß. Und er grüßte ihn der Sitte gemäß und fragte ihn, wie es ihm ginge. Dann ging er zu seiner Frau hinein und fand sie bei dem Kochen des Fleisches und fragte sie:Meine liebe Frau, was kochst du da?" Sie sagteIch koche Fleisch." Er fragte:Wo hast du denn das Fleisch herbekommen?" Sie sagte:Ich habe es von den isiachbarn bekommen, die haben es mir gegeben." Als ihr Mann dies hörte, schwieg er still, und er tyurde betrübt, weil er so gar nichts hatte. Und er ! Trotzki   hier im engen Ouartier die Fäden der rulsischen Revolution verknüpft gehalten. Wir selbst sind voll Erstannen. Niemand hat diesen Mann gekannt. Einige haben feine Gsberden im Gedächtnis behalten, das rein Zleußerliche, wie er sich in der Erregung mit der Hand durch das dichte krause! Haar fuhr. Seiri trotziges Spitz- bärtchem hat man gekannt, seine dunklen Augen hinter den scharren Glasern, Augen, müde vom vielen Wachen, seine Dialektik, seine Leidenschaft. Wie wenig wollen solchegreifbare" Konturen be- deuten in einer Zeit, die ollen bestimmten Linien abhold ist. Trotzki  ! Was verbringt sich hinter diesem Namen und hinter der anonymen Masse, die er vertritt. Geheimnisvoller denn je ist Rußland   geworden/ einst dein Zaren aller Reußen Untertan wie lang ist's her! und nun auf einen neuen unbekannten Weg ge- wiesen, in einem Augenblick, da alle Lichter wie verlöscht scheinen. ilnsere" Lerche. Von Friedrich Seel. Die durch einschlagende Granaten und Minen aufgeworfene zerfetzte Erde, die Pfähle des Drahtverhaus und die Leicken der Ge­fallenen. die hier und da verstreut im Vorield lagen, behinderten in keiner Weise den Ausblick. Durch den kleinen Scklitz der Schießscharte konnte man deutlich die Ileinen sckwarzen Löcher sehen. Jeder loußte eS: aus diesen kleinen Löchern dort sandte der Feind das tödliche Blei. In diesen Löchern steckte der Lauf seines Gewehres, dabei lauerte der Posten. Wehe dem, der den Kopf über den Grabenrand gesteckt hätte. Der Franzose beobachtet wacksom. Genau wie in unserem Graben, wo die Scharfschützen, den Kops lässig an die Schießscharte gedrückt, hinausspähten. Franzmann, nimm dich in acht! Hier und du fiel ein Schuß hüben wie drüben. Nicht, daß es irgendwie ein Ziel gegeben hätte. Man wollte sich gegenseitig zeigen, daß man noch da war. Ab und zu blitzte es auf. Im Bois de Bouvigny oder hinter der Gieseler Höhe oder Gott   weiß, wo die deutschen und französischen  Batterien sich eingegraben hatten. Dann zog mit Zische� und Heulen eine Granate über uns hin- weg. Irgendwo erzitterte die Erde, weit hinter oder vor uns. Eine suchte die andere Batterie, wollte die andere dem Gegner seine zum Schweigen bringen. UnS ließ man in Ruhe in unserem Graben. Nur an gewissen Tagen, dann kamen die heulenden Teufel von da drüben kürzer, dann merkte man sie erst, wenn sie da waren, wenn sie, laut berstend, unheimlich knurrend, die Deckung zerrissen oder im Borfeld den Schnee und Schlamm hochranzen ließe«. Eines Nachts war er gekommen, der Schnee. Wir Pioniere merkten nichts davon, als er niederfiel. Als wir in unsere Minen- gänge lies unter die Erde hinabstiegen, da war es eine Nacht wie jede andere der letzten Wochen. Die Luft war dick und neblig, und die aussteigenden Leuchtkugeln blinkten matt und düster. Und als der Morgen heraufstieg, da hatte die Erde ein weißeS, glitzerndes Leichentuch angelegt. Sticht lange,-da schmolz der Schnee wieder. Die Grabenwände wurden naß, klebrig, die schweren Stiefel zerstampften den Boden zu Brei. Und immer noch war die Luft dick und schwer. Doch der Frühling kam, und die Sonne siegte. Die Nebelwand verschwand, sank und tausend glitzernde Tropfen liefen den Leitungsdrähten entloiig. Jenen Drähten, die sich geheimnis­voll die Grabenwände entlangziehen, nach hinten, nach dem Kopfe, dem Hirn deS Kampfes. Da hinten hinaus war der Blick freier. Kein Abschluß wie da vorne, wo die ausgeworfene Erde des feindlichen Grabens den Horizont bildete, Ganz nahe da hinten starrten die Trümmer von Carcnch mit dem zerfetzteil Kirchturm, weüer links der sterbende Wald von Bouvigny. und ganz hinten, scharf umrissen, die steile Höhe von Notre Dame   de Loretto. Und mit der Sonne, mit dem Frühling kam unsere Lerche. Eines Tages war sie da. Eines Morgens mit der Sonne stieg sie aus der Mttte deS neutralen Streifens zwischen den Gräben hoch. Irgendwo in einem Granatloch mochte ihr Unterschlupf sein. Genau in der Mitte zwischen uns und dem Franzmann. Wo- her kam sie so plötzlich? Ein Gruß der Heimat? Welch gütiges sagte zu seiner Frau:Meine liebe Frau, was sollen wir anfangen, und nun haben wir auch noch einen Gast." Seine Fran antwortete und sagte zu ihm:Ich weiß nicht, was wir tun sollen." Der Mann sagtE:Ich will doch hinaus zu den Reichen gehen, bei welchen ich die Rinder melke und will ihnen sagen: Ich habe jetzt einen Gast bei mir, nun möchte ich gern, daß ihr mir etwas, was es auch sei. gebet, daß ich eS für meinen Gast kochen kann." So stand er auf und ging zu den reichen Leuten, bei denen er arbeitete und teilte ihnen alles mit, wie es ihm gegangen war. Und diese reichen Leute nahmen es nicht übel auf und gaben ihm ein wenig Fleisch und ein wenig Milch.und er nahm es und ging damit weg. Und dort hatte die Frau unterdessen das Fleisch, das sie von dem Verführer erhalten hatte, fertig gekocht. Da kam denn auch ihr Mann niit etwas Fleisch wieder zum Vor- schein und die Frau streckte die Hand aus und nahm das Fleisch von ihrem Manne in Empfang und legte eS auf die Erde. Und dann stand ihr Mann auf und wusch sich die Hände und ging sogleich in die Halle. Und die Frau drinnen schöpfte das Fleisch aus dem Topf und legte es auf die Schüssel, von der man zu essen pflegte._ Ilnd der Verführer war an feiner Stelle geblieben und dort hin. njid her gegangen, bis er sah. daß die Zeit ver- gangen war, die er mit der Frau abgesprochen hatte. Und er sagte zu seinem Herzen:Am besten ist es. ich geh vorne an der Tür vorbei und sehe einmal nach, vielleicht bekomme ich da die Frau zu sehen." So brach er auf und ging dort vorbei und traf den Mann der Frau und den Schwiegervater dort sitzen und sich etwas erzählen. Als das der Gottlose sah, grüßte er, und der Mann der Frau erwiderte den Gruß und bat ihn, näher zu treten, und der Gottlose kam und setzte sich, und der Mann der Frau wußte nichts davon, was jener für Pläne hatte, und was er eigentlich wollte. So unter- hielten sie sich miteinander, der Vater der Frau und der Mann der Frau und jener Schweinehund, welcher den Frieden im Hause des jungen Mannes stören wollte, und es waren also in Summa die drei Männer dort in der Halle. Und als die Frau drinnen das Fleisch auf die Schüssel gelegt hatte, brachte sie es in die Halle hinaus. Und als ihr Mann aufstand und das Fleisch in Empfang nahm, sagte die Frau:So etzt nun, ihr drei Narren!" Da. erhob sich ihr Vater und sagte:Ei, worin besteht denn meine Narr- heit?" Seine Tochter antwortete ihm und sprach:Bitte, Vater,' nur Zuerst, hernach werde ich dir deine Narrheit Geschick sandte sie uns in unsere Grabeneinsamkeit? In die grau- sige Einsamkeit, wo einem jede kleine Abwechslung willkommen war; wo einem eine Richtigkeit andere Gedanken brachte. Andere Ge- danken als ewig an GevatterTod", der lauernd, grinsend durch die Gräben schreitet. Unsere Lerche? Dem Franzmann seine? Was künnnerte sie der Deutsche, der Franzmann, wa? störte sie das Geknatter der Gewehre, das Dröhnen der Geschütze, die ganze grausame Symphonie deS Todes? Mit Jauchzen und Tirilieren ein Symbol deS Frieden? stieg sie höher, immer höher, bis sie nur noch als winziges Pünktchen erkennbar war. Und hunderte Augen folgten ihr! Hüben und drüben. Und hunderte Gedanken schwebten mit enchor, flogen weiter. weit, weit über Berge, Wälder. Seen zur Heimat. Reisten ins weite Land der Erinnerungen. In jene Frühlingszeiten, wo man, daSHerz geschwellt, durch Felder und Auen streifte. Wenn sie dann wie ein fallender Stein wieder herabkam, wenn sie ihr Versteck aufsuchte, da draußen, dann freute sich jeder aus den nächsten Tag, auf das Erwachen der Sonne, auf den Auffticg unserer Lerche. Dann kam die große SchlaöW. Beim dämmernden Tage Huben sie an, die Batterien, spien aus Hunderten Schlünden Feuer und Entsetzen, Tod und Verderben. Trommelfeuer! Und als sie dann ankamen, die Massen der Schwarzen au 5 Senegal, aus Marokko   und Algerien  , da mußte unser zusammen- geschmolzenes Häuflein der Uebermacht weichen. Ein Weniges nur ein, zwei Kilometer. Tonn stand die Mauer wieder. Die Mauer aus Fleisch und Eisen. Ob sie jenen grausigen Morgen überlebt hat, unsere Lerche? Jenen Morgen, wo schwere, stampfende Schritte der schwarzen, be- zechten Horden über ihr Versteck hinwegstürmten, wo der Tod so reiche Ernte hielt?! Nonzen. Beethovens Neunte und der- Derlinl-r Volkschor. An der Aufführung von Beethovens 9. Sym­phonie, die am Deutschen Opernhaus am 17. Februar, mittags 12 Uhr, zu wohltätigem Zwecke stattfindet, nimmt auch der gesamte Berliner   Volksckor Anteil. Ter Physiologe Ewald Hering   ist, 84 Jahre alt, in Leipzig   gcslorben. Seit 18gö wirkte er an der dortigen Uni- vcrsität, nach einem Vierteljahrhundert des Schaffens und Lehrers rn Wien   und Prag  . In grundlegenden Forschungen baute er die Theorie der Sehvorstellungen physiologisch und pshchopbysisch au». Seine Farbentheorie setzte sich allgemein durch. Zu feinen bedeutsamen Leistungen gehört, daß er schon 187» auf die entwickln n gsgeschichtlichy Bedeutung des Gedächtnisses hinwies: in einer Wiener   Festrede über das Gedächtnis als einer allgemeinen Funktion der organisierten Materie". Er knüpfte an HoeckelS Lehre von dem Zusammenhäng der Enftvicklung der Einzelwesen mit der Stammesgeschichte de» gesamten Tierreichs( Oittogenie und Phylogenie) an, und Haecke! war der eiste, der seine Leistung freudig begrüßte. Die Tatsachen des ErinnernS wiederholen verkürzt vergangene Er- scheinungen unter veränderten, vereinsachten, ersetzten äußeren Bedingungen. Hering also begann die Arbeit an dem wicktigen Problem, das dann dreißig Jabre spater von Richard Semon   in der M n e m c- Theorie sMneme ist da» chriechischc Wort für Ge­dächtnis) entscheidend' durchdacht wurde. Deutsches Opernhaus. Die Erstaufführimg der neu einstudierten Oisenbachschen Operette:Die Ver­ lobung bei der Laterne  " sindet am Dienstag, den 5. Fe­bruar, statt. I m Institut für Meereskunde, Geargenstr 34 bis 36, spricht am 5. Februar in der Reihe der öffentlichen Vyrträie mit Lichibildern Kapitänleutnant Doslein über die Arbeit der Minen suchslotillen, am S. Februar Fregattenkapitän Schnell über Wasserflugzeuge. Beginn 8 Ubr abends. Eine Frau für hundert Rinder. Tie afrikani- ichen Erzähler lieben die breite Form und unterstützen ihre Rede durch eine lebhafte Gebärdensprache. Das charatterislische Stück ihrer Volkskunst, da» wir heute mitteilen, entstammt dem von Karl Mainhof herausgegebenen BucheAfrikanische Märchen". dem jüngst erschienenen Bande der von Eugen Diederichs Verlag  veranstalteten prächtigen Bibliothek der Märchenweltliteratur. mitteilen." Aber der Vater sagte:Nein, ich effe nicht, sondern du sollst mir zunächst meine Narrheit ansagen, her- nach will ich essen." Da erhob sich die Tochter und sagte: Mein Vater, du hast eine teure Sache für etwas Billiges verkaust." Ihr Vater sagte ihr:WaS habe ich denn zu dillig verkaust?" Sie sagte:Mich hast du, mein Vater, zu billig verkauft." Er sagte:Wieso denn?" Sie sagte:Vater, du hast keine Tochter und keinen Sohn. als nur mich allein; und du bist hingegangen und hast mich für hundert Rinder verkauft. Und du, Vater, hast doch sechs- tausend Rinder. Da hast du hundert Rinder für wertvoller, als mich gefunden; darum habe ich gesagt: /.Du hast etwas Teures für etwas Billiges hingegeben." Und der Vater sagte:Das ist wahr, mein Sind, ich bin ein Narr gewesen." Da erhob sich ihr Mann und sagte:Nun bitte, sage auch mir meine Narrheit an." Die Frau sagte zu ihm:Du bist ein noch viel größerer Narr." Er sagte:Wieso denn?" Sie sagte:Du hast hundert Rinder von deinen Eltern ererbt, nicht ein Kalb hast du mehr ererbt. Da hast du nun sie alle genommen und mich dafür geherratet, für alle deine hundert Rinder; und da waren doch so viel Frauen in eurer Stadt, für deren Brautschatz nur zehn oder zwanzig verlangt wurden, aber du hast sie nicht angesehen, du bist gekommen und host mich für alle deine Rinder geheiratet; und nun hast du nichts, nicht einmal etwas zu effen für mich und dich, und bist ein Diener ftemder Leute geworden und gehst nun hin. und wenn du die Kühe fremder Leute melkst, dann bekommst du etwas zu effen; hättest du die Hälfte deiner Rinder behalten und für die Hälfte eine Frau geheiratet, dann hättest du etwas zu essen. Also das ist deine Narrheit, mein lieber Mann" Und da fragte auch jener Nichtsnutz:Und worin besteht denn meine Narrheit? Sage es mir an!" Da erhob sich die Frau und sagte:Du bist ein noch viel größerer Narr, als die andern beiden." Er sagte zu ihr:Wieso denn?" Sff antwortete und sagte zu ihm:Du wolltest etwas, was fiir hundert Rinder gekaust war. für ein einziges Rindsviertäl bekommen; bist du da nicht ein Narr?" Da sprang der aber auf und machte, daß er fort kam. Und ihr Vater blieb zwei Tage bei ihnen; am dritten Tage brach er auf und nahm seinen Abschied und ging heim. Und als er zu Hause angekommen war, machte er die Rinder los. die er von seinem Schwiegersohn bekommen haste und schickte sie ihm zurück, und er ging zu ihm mit noch anderen zweihundert. So konnte seine Tochter mit ihrem Mann viele Tage in guter Ruhe leben.