35. Jahrgang. ♦ ftr.7 Seilage zum»vorwärts" öerlitier Volksblatt StrUa, 17« Februar 1918 I Sab es Zlahre!- Goldaer Tag! Wie grüß ich Deine Helle! Zukunfistagi Ich bebe, wen« ich deake. daß Du einst die köstlichsten Geschenke wahllos wirfst auf eines jeden Schwelle! Alle— jeder— ist vom Glück gesegnet— nicht vom Glücke, dem tos Gold verkette!— Wahrheit, Iubel, Jlmnme find gerettet! Seiner ist, dem nicht sein Stern begegnet! „Mensch"... sie flüstern'» scheu, und angehalten geht ihr Atem, wenn ste davon künden: 0, wie klar die heiligen Ströme münden in die HSnde, die sich betend falten. Jelndschafi? Haß? und friedloses Vegehcen? Gab es Zahre. da sie uns mnbtnudel? Fest ein wall von Licht hat uns umwandet! Größeres wird uns der Tag bescheeven. Kreisend ist des Blutes Lust und Wille. kreisend unsrer Hirne Souneuzug, Sternensturz und traumerhelller Flug— zur geheimniskiesen ew'geu Stille... O. wir gehen wie im Lustbereiche: schwebend, wellend, wie vom Geist geleitet. Wie ein Dom ist nun die Welt gebreitet: Die Ihn füllen— Schwärmende und Gleiche. HanS Franke. Frauenarbeit nach öem Kriege. Von Gertrud Hanna . Wie für Staat und Gesellschaft im allgemeinen, so bleiben für die Arbeiterbewegung im besonderen bei der Einrichtung unseres Wirtschaftslebens nach dem Kriege eine Menge von Aufgaben zu lösen, die»vir heute weder alle noch voll über- sehen können. Das aber kann man wohl heute schon an- nehmen: Obwohl es nicht an Arbeiten fehlen wird, die notwendig gemacht werden mutzten— man denke nur an die jahrelang auf das allernotwendigste beschränkt gebliebenen Reparaturen und unterlassenen" Neuanschaffungen im Verkehrsgewerbe. in bezug auf Kleidung. Hausrat, kurz allen Gegenständen deS täglichen Bedarfs—. so wird doch zunächst bei Beendigung deS Krieges eine riesige S iL ck u n g unseres Wirtschaftslebens eintreten. Die Betriebe sind zum größten Teil auf die Herstellung von HeereSbedarf eingerichtet. Die Umstellung auf den Friedensbedarf wird infolge deS Fehlens vieler Roystoffe nicht so schnell vor sich gehen wie seinerzeit die Umstellung auf den Ztriegs bedarf. Zum mindesten während dieser Zeit wird eine große Arbeits- losigkeit herrschen, noch verstärkt durch die Millimten rück- kehrender Kriegsteilnehmer, mag deren Entlassung auch lang- sam erfolgen. Nun warten freilich schon viele Zetzt in Arbeft Stehende sehnsüchtig auf den Moment der Rückkehr der Kriegsteilnehmer zu den Arbeitsplätzen, um ihrerseits die Plätze verlassen zu können. Der Krieg hat durch das Hilfsdienstgesetz Männer zu Arbeitsleistungen gezwungen, die früher'nicht gearbeitet haben und die auch, wenn der Zwang aufhört, ihr früheres Leben wieder aufnehmen wollen. Ferner arbeiten heute zahlreiche Frauen nur. weil ihre Männer, die sonst die Familie allein ernährt hatten, jetzt Kriegsdienste leisten. Alle diese werden gern freiwillig die Arbeitsplätze räumen. Die Frauen aber können die» nur, wenn ihre Männer wieder Arbeit und ausreichenden Verdienst gefunden haben. Dem werden mancherlei Schwierigkeften entgegenstehen. Noch immer waren Zeiten großer Arbeitslosigkeit den Unter- nchmern willkommene Gelegenheiten für einen Druck auf die Lohn- nnd Arbeitsbedingungen. Während - der großen Krise 1908 schrieb ein Untcrnehmerblatt. daß die Zeiten großer Arbeitslosigkeit für die Unternehmer einen einen Prozeß der Gesundung und Erholung bedeuten. Es fragt sich deshalb, ob bei Beendigung des Krieges das Unter nehmerturn den zurückkehrenden Kriegsteilnehmern so ohne weiteres die Plätze öffnen will, aus denen während des Krieges weibliche Arbeitskräste zu niedrigeren Löhnen. alS sie den Männern gezahlt werden, beschäftigt waren. Die freiwillig ver- lafsenen Arbeitsplätze reichen als Arbeitsgelegenheit aber keines- Wegs für alle Kriegsteilnehmer aus. Ein großer Teil muß als arbeftslos übrig bleiben, und er wird vermehrt durch die aus der bisherigen Beschästizuvg nach Aufhören der Heeresaufträge Entlassenen. Die«schar der Arbeitslosen wird aus Männern und Frauen bestehen und wird von feiten der Unternehmer dazu benutzt werden, ihre schon wiederholt während des Krieges geäußerten Forderungen nach Abbau der'Kriegslöhne, die auf«cm normales Maß" zurückgebracht werden sollen, in die Praxis umzusetzen. Zu befürchten ist. daß die arbeitslosen Frauen dazu in weft höherem Maße die Hand bieten, als die arbeitslosen Männer, weil sie in weir geringerem Matze organisiert sind als die letzteren. Schon jetzt wird tn Rücksicht, aus die uns bevorstehende Situation versucht. Maßnahmen in die Wege zu leften, die uns über die schlimmsie erste Zeit nach dem Kriege hinweghelfen- sollen. Auch die Arbeiterorganisationen haben bereits Vorschläge unterbreitet, die sowohl die Eni- lassung der Kriegsteilnehmer auS dem Heeresdienst, wie auch die Umschaltung unseres Wirtschaftslebens auf den Friedens- zustand und die Unterstützung der auf der Strecke bleibenden Opfer berücksichtigen. Die Durchführung aller dieser Vorschläge erfordert eine Anerkennung der Organisationen der Arbeiter an allen Stellen, die dafür in Frage kommen, nicht zuletzt eine Anerkennung seitens der Unternehmerorgamsationen. Daß es aber noch immer Unternehmer und Unternehmer- verbände wie auch Behörden gibt, die mft Arbeiterorgani- sationen nicht unterhandeln wollen: kommt daher, weil noch immer ein großer Teil der Organisation fernsteht. Vor allen Dingen sind es die arbeftendsn Frauen. Bon ihnen gehört erst ein klemer Prozentsatz den Organisationen an. Darum kann ihnen gegenüber noch immer mit einem gewissen Recht behauptet werden, sie seien nicht als Vertretung der gesamten Arbeiterschaft zu betrachten und könnten keine Garantie über- nehmen, daß die mft ihnen getroffenen Abmachungen auch innegehalten werden. Gerade die auf Erwerb angewiesenenFrauen aber hätten eS nötig, an den Arbeiterorganisationen einen Schutz zu haben in der uns bevorstehenden schweren Zeit der Uebergangswirtschaft. die gerade ihnen in mehr als einer Beziehung besonders schwer sein wird. Soweit bis jetzt zu über- sehen ist. wird während dieser Zeft die Arbeitsgelegenheit für Frauen besonders knapp fein. Die Arbeiten, die in Angriff genommen werden können, werden an die Körperkräfte der Arbeitenden derartige Ansprüche stellen, daß Frauen ihnen nicht gewachsen sind. Für die Arbeitsgelegenheiten, die als Domäne der Frauenarbeit galten, fehlt es an Rohstoffen. Dazu kommt, daß sich während des Krieges trotz aller An- erkennnng der Arbeitsleistungen der Frauen eine Stimmnng gegen sie gebildet hat/ die erst ganz zum Ausbruch kommen wird, wenn unter den überflüssigen Arbeitskräften ein Kampf um den Arbeitsplatz entbrermt. Dann kann sich die vor- handene Mißstimmung gegen die Frauen- arbeit, deren Ursache die Tatsache ist, daß sie überall billiger entlohnt wie Männerarbeit, leicht in Haß gegen die arbeitenden Frauen umwandeln, wie wir ihn ans früheren §eiten herkennen. Heutigentags hätte er aber schlimmere olgen.' Heute sind die Frauen in weit höherem Maße auf außerhäuslrche Erwerbsarbeit angewiesen als jemals früher. Heute würde ein solcher Zustand von den orgasiisierten Unternehmern aber auch ganz anders ausgenutzt werden als früher.' Der einzig leidtragende Teil bei einem solchem Kampfs wäre die Arbeiterschaft und zwar sowohl die Männer wie auch die Frauen. Um zu vermeiden, daß nach dem Kriege ein Kampf der Geschlechrer um den Arbeitsplatz entbrennt, anstatt daß Männer und Krauen der arbeitenden Bevölkerung gemeinsam für günstige Arbeitsbedingungen wirken, mutz versucht werden, in der uns noch zur Verfügung stehenden Zeit die d e n Organisationen noch fern st Gh enden weib- lichen Arbeitskräfte zu gewinnen. Kirchen und Klöster in Rustlanö. Bon A. Grigorjanz. Die bolschewisttsche Regierung»chrc'tet nunmehr wt Beschlag- nahrne der Kirchen» und Klostergüter und Schätze, selbstverständ- lich nur U«, wo die Macht ihrer Anhänger dazu ausreicht. Fv-S erst- verstel der neuen Anordnung das berühmte und reiche Pe- tersburger Kloster»Alexandro-Rewskaja Lamra", das eine Bc- fctzung durch Soldaten und Rotgardisten erhielt. Drahtmeldungen erzählen von einer heftigen Gegenbeiregung in der Petersburger Bet'ölkerung, die sich mit der neuen Maßnahme nicht befreunden will noch wird. Wud schlechtweg von russischen Kirchen- und Klosterschätzen gesprixhen, so stellt man sich schier unermeßliche Reichtümer dabei vor. DaS ist. übertrieben. Man muß allerdings a�iSeinanderhal- ten: die Kirche und die Klöster und dementsprechend— die söge- nannte»weiße" und die.schwarze" Geistlichkeit. Die weiße Geist- lichkcit, die nicht unter dem Zölibat steht, sondern umgekehrt durch Gewohnheitsrecht dem Ehezwang unterliegt, so daß ein Geistlicher, um eine Anstellung zu erhalten, sich zunächst verheiraten muß, bildet die denmkratische Grundlage der russischen Kirche. Die Masse der weißen Geistlichkeit bestcht aus den Priestern(Popen). HllfS- Priestern(Diakonen) und Küstern(..Psalmenlesern" auf Ruffisch). sowie einer nicht großen Anzahl von Obcrpciestern(Protojeres). Im Tahre ISIS gab eS in ganz Rußland nach der amtlichen Sta» tistit rund 118 Millionen Rechtgläubige bei 170 Millionen Ge- famtbevölkerung(rund 70 Proz.). Dieser offiziellen Statistik ist nicht sehr zu trauen. Pie war naturge:näß bestrebt, die Lage der rechtgläubigen— d. fi. der herrschenden— Kirche im günstigen Lichte erscheinen zu lassen und daher rubrizierte sie als„recht- gläubig" auch die zahlreichen Sektierer und die.Altgläubigen", dre in offener Fehde zu der herrschendeil Kirche stehen und deren Zahl Mindestens auf ein Fünftel der gesamten als.rechtgläubig" bezeichneten Bevölkerung zu schätzen ist. Es gab im ganzen rund 54 000 Kirchen, wozu noch 28000 Kapellen und Gebethäufet kommen. Die Gesamtzahl alle: der weißen Geistlichkeit angehörende n Personen betrug im Jahre 1018 rund III 000. d. h. je eine geist« licke Person auf rund 1000 Kirchenangehörige. Popen gab es 50 000, der Rest verteilt sich auf rund 12 000 Diakonen und 46 Küster. Die.schwarze" Geistlichkeit bildet die Gesamtheit der Kloster - angehörigen. die mit dem Weltlichen brechen, auf ihren bürger« lichen Namen verzichten, einen Vornamen nach einem Heiligen annehmen und unter dem Eheverbot stehen. Nichts herrscht in Um russischen Klöstern weniger als Demokratie und christliche Gleich- heit und Brüderlichkeit. Die Masse der Mouche und Nonnen steht unrer der Hörigkeit, die ausgeübt wird durch«ine Hierarchie die nicht gewählt, sondern von oben ernannt wird. Infolgedessen herrscht in den Klöstern eine himmelschreiende Mißwirtschaft. Er- Nennungen zu den oberen Aemtern erfolgte unter dem Zarenregi. ment fast nur aus den Rücksichten der Vettern- and Giwfiilings- Wirtschaft. An sich bieten diese Lemter eine nie versagende Quelle der Bereicherung und des Genußlebens, doch kommt hinzu« daß kraft des russischen Kirchengrsctzcs die Laufbahn der höhere» und hohen Geistlichkeit, der Bischöfe. Erzbischöfe und Metropoliten , das allemige Privileg der schwarzen Geistlichkeit ist. Daher kam es vor. daß gescheiterte Existenzen aus den Kreisen der Hof- und Rc- gierungskamarilla auf dem Wege über die schwarze GeiMch!e>t wieder zu großer Macht und Überragender Stellung kamen. Sic legteu ihren sürstlichen oder sonstigen edlen Name» ab und tauschten dann unter irgendeine« unschuldigen Namen eines Antonius. Wladimir ustam wieder auf, wurden von der Regierung zu Vor- stebern eines Klosters ernannt, um in schnellem Lauf auf einen Bischofs- oder ErzbischofSstuhI aufzurücken. Dagegen ist die weiße Geistlichkeit von dem Betreten der Laufbahn, die zu de« hohen geistlichen Würden führt, ausgeschlossen, und sie ist innerhalb der Kirchenorganisation zu der Rolle von Parias verdammt. Noch schlimmer ist die rechtliche Lage der Mönche und Nonnen, die zwar das Schmarotzerleben voll gen-eßen und ihre Wänste vollstopfen können, im übrigen aber nichts zu sagen haben. Bemerkenswert ist. daß die. Zahl der Klöster und ihrer Insassen in de« letzten Jahren vor dem Kriege stark gewachsen war. Von 872 Klöstern im Jahre 1003 stieg sie bi» Ende 1012 auf 982. wovon 229 mann- lich- und 456 weibliche waren. Mönche und Novizen gab cS am letztgenanntem Termin über LI 200, während die Zahl der Nonnen und weiblichen Novizen 70 500 betrug. In den letzten zehn Jahren wuchs die erste der beiden TaugcnichtS-Zahlen um 20 Proz., die zweite um 56 Proz. an. Die materielle Lage der weißen Geistlichkeit ist im großen und ganzen schwer. ES ist ein Irrtum anzunehmen, daß die russische Kirche in Reichtum schwelgt. Im allgemeinen ist die Kirche arm UNS sie und ihre Geistlichkeit sind fast ausschließlich auf die Epen- den und Geschenke der Gläubigen angewiesen(Kirchensteuern de- stehen nicht). Selbstverständlich gibt es große Unterschiede: e? be- stehen, besonders in den Städten,.reiche", viel begehrte Kirch- spiele, die von den Bischöfen als Belohnung an willige Popen ver- geben werden, während Widerspenstige und Richtgenehme. aufs Land tn arme Dörfer versetzt werden. Im allgemeinen unter- scheidet sich das Lebensniveau des Dorfpopen nicht viel von dem des urittelwohlhabenden Bauern, feine Existenz ist mit Freud und Leib deS Dorfes auf das engste verwoben. So wie jeder Baue-., so hat auch die Kirche ihren Ärunbstückanteil, den der Pope mit deW Diakon usw. unl) mit Unterstützung der Bauern selbst beackert urch.z pflegt. Die.Bezahlung für seine Amtshandlungen bei Taufe, Beerdigung, Hochzeiten usw. bekomm! er meist in Naturalien. Zu Weihnachten, Ostern usw. begibt sich der Pope auf sein«, Bettel- gang von HauS zu Hau», durch das ganze Dorf. Gemessen an der Armut der Bevölkerung kann der Pope als„reich" erscheinen, und der Bauer, der der Kirche ergeben ist. verachtet den Pcpe« und ist ihm feindlich gesinnt. Die Einnahmen der Kirche fließen aus verschiedenen Quellen, die Hauptquelle dabei ist der Gewinn aus dem Kerzen- Handel. Von den Gesamteinnahmen aller Kirchen im Jahre 1012 in Höhe von 39,5 Millionen Rubel, bezifferte sich der Rcinübet- schuß aus dem Kerzenhandel auf 15.4 Millionen, d. i. zirka 40 Proz. Den Reit der Einnahmen liefern Tellersammlungen, Geschenke, Zinsen usw. Der Staat als solcher gibt für Kirchenzwecke verhältnismäßig wenig aus, bei einem L-Milliarden-Budget etwaZ über 50 Millionen Rubel im Jahre 1913, d. i. nicht, ganz ein und dreiviertel Prozent. Von diesen 50 Millionen wurden 80 Millionen für die llnrerhaltung der Kirchenschulen, der Rest zur Unterhaltung der Zentral- und Lrckawerwaltung und nur sehr wenig als Beihilfe für minderbemittelte Geistlichkeit verwendet. Die ganze Existenz der Kirche war eben während des Zarismus auf die Opscr- Willigkeit der Gläubigen ausgebaut. Der Zarismus ließ die Geist- lichkeit gewähren in den engen Grenzen des LebenSunterhalis, bc- nutzte sie aber als Werkzeug für seine Hcrrschaf!. Darin eben bestand die traurige Lage der weißen Geistlichkeit: ab- hängig von allen Seiten— von der Kirchengemeinde, den Bischöfen usw.— hatte sie-die Rolle des dem Volke am nächsten stehenden Instruments der Regierung zu tragen. Daher erklärt.sich der hartnäckige Widerstand des Zarismus gegen jeden Ausstieg und jede Förderung des SelbständigkeitSgefühlS der weißen Geistlich- keit. Auch nicht die Aussicht auf die unvermeidliche Bildung einer starken klerikalen Macht, wozu es doch schließlich gekomme» wäre und wovon auch er nur profitiert haben würde, konnte den ZariS- muS bewegen, den Bestrebungen der Geistlichlstt auf Organist- tion und' kirchliche Läuterung entgegenzukommen. Es mußte erst die Revolution kommen, damit auch die Geistlichkeit ihre Fesseln ablegen konnte. Seit August 1917 tagt in Moskau da» große Kirchenkonzll. Was die Klöster anbelangt, so bergen sie zweifellos Herhält- n'.smäßig große Schätze. Eine Statistik darüber gibt e» selbstverständlich nicht. Es ist einleuchtend, daß sich in den Klöstern Reichlünder ansammeln mußten, wenn man berücksichtigt, wie ge» waltig der Strom der Hilger und Pilgerinnen jahraus, jahrein sich über das ganze Land ergießt. Die Klöster führew in der Regel ihre eigene Wirtschaft und gewinnbringende Unternehmungen, an denen zum Teil die Novizen, zum Teil fromme Gläubige, zum kleinsten Test die Mönche— alleS unentgeltlich— arbeiten. Wer GorkiS„Beichte" gelesen hat, weiß, wie es in de« russischen Klöstern zugeht. Di« aus der schwarzen Geistlichkeit hervorgegangenen Würdenträger der Kirch« beziehen neben freier Wohnung Staaisgehälter und find beteiligt an-den Ehtkünfteck bestimmter Kirchen und Klöster. Eins"Anzahl von Klöstern ha! ein« Rolle als Kulturträger gel spielt, so z. A. die bdrühmte Klosteranfiedlung auf de« der Stadt Äraxn.'gels' vorgelagerten Insel« Ssolowki«. a. mehr. Viele Klöster Silben dadurch, daß in ihren Mauern Gebeine von Heiligen ruhen und wuuderrätige GoneÄoilder usw. aufbewahrt werden.' das Ziel der Pilgerschafi und demzwstlge den Mittelpunkt einer ausgedehnten religiösen Wirkungsiätigkeit und Beeinftussung der Massen, wobei die Vorsteher solcher Klöster große politische Be- deutung m den Kämpfe« der Gegenwart«rrunge« habe«.
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