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Ir. 186. 15. Jahrgang. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Donnerstag, 11. Augufß 1898.

Wohnungsnoth und Hansagrarier.

Bevölkerung( immer nach der Volkszählung vom 2. Dezember illusorisch macht. Zu diesem Zwede wird gegenwärtig bereits eine

1895) 326 803.

Zahl der Abgeordneten 3.

( Im Vergleich mit den Reichstags- Wahlkreisen gehören hierzu: Fast der ganze zweite Wahlkreis und ein Theil des ersten.) II. Wahlbezirk.

Bevölkerung: 374 504.

Zahl der Abgeordneten 2.

lebhafte Agitation unter den Straßenhändlern entfaltet, um die zur Führung eines prinzipiellen Prozesses erforderlichen Geldmittel in Höhe mehrerer hundert Mart zusammenzubringen. Die in ihrer Existenz bedrohten Straßenhändler sind auch gern bereit, ihr Scherflein zu steuern, um dem behördlichen Vorgehen entgegen­arbeiten zu können. Zum Freitag ist auch eine öffentliche Ver­welcher diese Angelegenheit zur Besprechung gelangen wird. sammlung der Händler und Händlerinnen einberufen worden, in

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Die Fleischermeister von Berlin   Süd- Ost und Nixdorf nahmen am Dienstag in start besuchter Versammlung im Märkischen Hof, Admiralstraüe, Stellung gegen die Rabatt- Spar- Vereine. Der Vorsitzende, Fleischermeister Bönning Berlin, führte aus, daß angesichts der gegenwärtigen hohen Fleischpreise jetzt der geeignetste Zeitpunkt sei, sich von den Rabatt- Spar- Vereinen bezw. dem bisher nothgedrungen bewilligten 5prozentigen Rabatt freizumachen. Eine vor kurzem eingesetzte Kommission habe bereits in dieser Frage vor gearbeitet. Es sei erwiesen, daß einzelne Kollegen durch den ge­währten Rabatt jährlich gegen 5000 M. an Rabatt Spar- Vereine III. Wahlbezirk. steuerten. Es wurde sodann eine Resolution angenommen, die be­Stadtbezirke 211-282 und 285-326 b mit Ausschluß von sagt, daß vom 15. August an Lieferungen an die Rabatt- Spar- Vereine Sophienstr. 10( St.- Bez. 212).

Bevölkerung: 638 828. Zahl der Abgeordneten 2.

( Im Vergleich mit den Reichstags- Wahlkreisen gehören hierzu:

IV. Wahlbezirk.

Stadtbezirke 145-210 sowie vom Stadtbezirk 3: Alexanderstr. 18, vom Stadtbezirk 5: Kleine Präsidentenstr. 6 und 7 und Neue Promenade 9 und 10, und vom Stadtbezirk 212: Sophienstr. 10. Bevölkerung 337 169.

Zahl der Abgeordneten 2.

( Im Vergleich mit den Reichstags- Wahlkreisen gehören hierzu: Ein kleiner Theil des fünften Wahlkreises und nahezu der ganze vierte.)

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nicht mehr erfolgen, bei Vermeidung einer vom Uebertreter an die Armentasse oder die Fleischer- Innung zu zahlenden Buße von 500 M. Die gleiche Strafe tritt ein, wenn etiva die Frau das Geschäft auf ihren Namen führt. Die Resolution will nichts besagen, dazu ist eine persönliche Verpflichtung nothwendig, um solchen Kampf durch­zusehen. Damit wird es aber hapern.

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In der letzten Woche wurde in Wiesbaden   der Verbandstag der städtischen Haus- und Grundbesizer- Vereine Deutschlands   abgehalten. Der Grundton sämmtlicher Verhandlungen, Reden und Beschlüsse ging dahin, daß die Hausbefizer Deutschlands   die gedrücktesten und geplagtesten Leute der Welt seien. Gesetzgebung und Rechtsprechung Stadtbezirke 1-5 und 74-144, mit Ausschluß von Alexander­jähe in dem städtischen Grundbesitzer nur den Mann, der mit dem zunehmenden Werth des Bodens ohne eigenes straße 18( St.- Bez. 3), Kleine Präsidentenstr. 6 und 7, Neue Pro­Zuthun Vermögen gewinne. Die Zurücksetzung des Haus- menade 9 und 10( St.- Bez. 5), Kleine Kurstr. 9, Niederwallstr. 24 besizerstandes, seine Ueberbürdung mit kommunalen Steuern und 25, Spittelmarkt 14 und 14a( St.- Bez. 144). fei nachgerade unerträglich geworden. Merkwürdigerweise er­giebt sich in der Beurtheilung dieser beweglichen Klagen seitens der Deffentlichkeit fast die übereinstimmende Ansicht, daß die Haus­agrarier wegen ihrer egoistischen Forderungen und ihrer offen­( Im Vergleich mit den Reichstags- Wahlkreisen gehören hierzu: kundigen Uebertreibungen schon nicht mehr ganz für voll an- Ein kleiner Theil des ersten, zweiten und vierten Wahlkreises, sowie genommen werden dürfen. Es ist doch geradezu zum Lachen, wenn nahezu der ganze dritte.) von dem Verbandstag das Vorhandensein einer Wohnungsnoth be= stritten wurde. In einer Zeit, wo die Kommunalverwaltungen und Regierungen fortgesetzt die Wohnungsnoth konstatiren und be fämpfen, wagen die Hausbesizer noch eine Behauptung, deren Gegentheil schon längst eine allgemein anerkannte Thatsache geworden ist. Von seiten maßgebender Behörden, namentlich von Kommunalverwaltungen, wurde in allerjüngster Zeit allein für folgende Städte eine Wohnungsnoth festgestellt: Straßburg  , Leipzig  , Erfurt  , Köln  , Rastatt   u. s. w. Für Straßburg   wurde z. B. fest- Ein Theil des fünften Wahlkreises und nahezu der ganze sechste.) gestellt, daß von 420 fleinen Wohnungen der größere Theil, als dumpf, übelriechend und viel zu klein für die betreffenden Familien Zur Siftirung von Frauenspersonen. Der Polizeipräsident bezeichnet werden muß. In einem Haus mit 35 Wohnungen befand von Berlin  , v. Windheim, hat bezüglich der Sistirung von Frauens­fich nicht einmal ein Abort. Familien mit 4-10 Kindern hausten in Bestimmungen geht dahin, bei den Sistirungen unliebfames Aufsehen personen einige Aenderungen erlassen. Der Zweck der abgeänderten einem einzigen Zimmer und besaßen nur ein Bett. Dabei find die Wohnungen noch so theuer, daß sie zu vermeiden und Mißgriffe zu verhüten. Personen, die unter dem den ges quälten Hausbesitzern nur 10-15 pCt. Rente von ihren Häusern Verdacht, gewerbsmäßige Unzucht begangen zu haben, von der Straße abwerfen. Wie rasch infolge der stets zunehmenden Wohnungsnoth weg sistirt werden, sollen auf dem nächsten Polizeirevier sofort von die Miethspreise in den Großstädten steigen, das zeigt der jüngste Bestreiten sie, was ihnen vorgeworfen wird, so ist auf der Stelle dem Reviervorstand beziv. seinem Vertreter vernommen werden.. Verwaltungsbericht der Stadt Leipzig  . Es ist dort der Nachweis bei ihren Angehörigen oder in sonst geeigneter Form Recherche anzu­erbracht, daß die Durchschnittspreise der leerstehenden Wohnungen in Neu- Leipzig von 287 M. im Jahre 1890 auf 420 M. im Jahre 1897, stellen und, wenn sich ihre Angaben bewahrheiten, ihre Freilassung das ist um 46 pCt., die Durchschnittspreise der leerstehenden Ein Ziethenfonds wird jetzt begründet. Das Wiederaufnahme- anzuordnen. Bestätigen sich die Angaben nicht oder räumen sie selbst Wohnungen in Alt- Leipzig von 523 M. im Jahre 1890 auf 972 M. im verfahren kostet Geld, und ein hochherziger Mann, der sich seit langem ihre Schuld ein, so sind sie nicht, wie bisher, im grünen Wagen, Jahre 1897 gestiegen sind, das ist eine Steigerung um 85 pet. Trotz dieser für den Fall des zweifellos unschuldig verurtheilten Ziethen sondern in einer Droschke nach dem Polizeipräsidium zu schaffen. Thatsache existirt für die deutschen   Hausbesizer keine Wohnungsnoth. interessirt, der Berliner   Schlächtermeister Hugo Metscher, hat Der Unsinn am Helmholtz Denkmal der Potsdamer Brücke Sie erlauben sich daher, gegen alle Bestrebungen, die Wohnungsnoth den Anfang gemacht und einen Aufruf zur Sammlung eines Fonds ist jetzt verbessert. Das oberste der Bücher, die zu den Füßen des durch Eingreifen der Gemeinden und des Staates zu lindern, zum veröffentlicht, aus dem die Kosten der zur Erlangung der Wieder- Forschers liegen, hat ſtatt des unvernünftigen Titels Physiologie Angriff zu blasen. Ja, sie versteigen sich sogar zu der Behauptung, aufnahme nothwendigen Schritte und Arbeiten bestritten werden der Optit" die richtige Bezeichnung physiologische Optit" erhalten. solche Bestrebungen, die eine Beschneidung ihrer unverschämt hohen sollen. Zunächst ist die Sammlung hauptsächlich auf die Kreise Die Wochenschriften Simplicissimus", Zukunft" und Renten beabsichtigen, führten zur Zerstörung der heutigen Wirth- der Kollegen des Herrn Metscher beschränkt hoffentlich werden Narrenschiff" suchen die Reklame, die ihnen der Eisenbahnminister schaftsordnung". Sie beschuldigen also den hierin gewiß harmlosen sich aber auch weitere Kreise für dieses Werk echter Humanität er- durch das Verbot von deren Verkauf auf den Bahnhöfen verschafft Bater Staat" fozialistischer Umtriebe. Die deutschen   Hausbesizer wärmen. hat, nach Kräften auszunügen, wie es scheint, mit gutem Erfolg. lügen der Welt vor, daß die gemeinnützigen Bauvereine nicht Ueber die fortgesetzte Abholzung und Einengung der Der Simplicissimus" z. B. behauptet in seiner letzten Nummer, um einen Pfennig billigere Wohnungen den Leuten verschafften, Jungfernhaide wird von den Bewohnern der nördlichen und daß die 5000 Exemplare, die bisher für die Berliner   Bahnhöfe ge­wie sie, die Hausagrarier. Daß solche Behauptungen nordwestlichen Stadttheile bittere lage geführt. So sind in den liefert wurden, schon durch andere Nachbestellungen für Berlin   gedeckt aber der Wahrheit ins Gesicht schlagen, das leuchtet jedem der Stadt am nächsten liegenden Distrikten der Jungfernhaide nach wären. Das Verbot selbst bietet dent Blatte natürlich ergiebigen ein, der den Unterschied der Miethspreise in Häusern von und nach Waldtheile abgeholzt worden, deren Umfang bereits die Stoff, der bereits die zweite Nummer zur Hälfte füllt. Die Straßen­Privatbesizern und in solchen gemeinnügiger Bauvereine Größe des Thiergartens erreicht hat. Diese Theile sind zur An- händler, welche die Zeitschriften vertreiben, rühmen von ihnen stets, So wenig wir uns von dem Wirken solcher Vereine auch für legung von Kirchhöfen, Schießständen und Müllabladeplätzen ver- sie wäreu auf allen Bahnhöfen polizeilich(!) verboten. Es ist die die deutsche Arbeiterklasse als solche versprechen, so ist doch nicht zu wendet worden, während an der Tegeler Chauffee ebenfalls ein ganz alte Geschichte, daß verbotene Früchte am besten schmecken. Für leugnen, daß sie einem eng beschränkten Kreise von Arbeitern in der bedeutendes Areal dem Bau des neuen Strafgefängnisses zum Opfer eine gute sensationelle Anpreisung hat Herr Thielen wider willen That beffere Wohnungen zu billigeren Preisen liefern. In dem gefallen ist. Besonders hart ist dabei die Umgebung des Plögensees neuesten Bericht des Vorstandes der Aktiengesellschaft für kleine betroffen worden. Denn nachdem vor ungefähr 14 Tagen auch die Der Bau des Untergrund- Bahnhofs am Potsdamer Plaz Wohnungen in Frankfurt   a. M. wird eine Tabelle von 110 kleinen ganze östliche Seite an diesem schönen Gewässer abgeholzt und durch wird nicht gleichzeitig mit der Neupflasterung des letzteren aus­Bauten veröffentlicht zugleich mit den Miethspreisen, die sie früher Einzäunung für einen großen Friedhof festgelegt worden ist, wird geführt den können, so daß die Buddelei dort im nächsten Früh­in Wohnungen von Hausagrariern und die sie heute in einer solchen nun der ganze See mit Ausnahme der Südseite, welche durch die jahr von neuem beginnt, vorausgesetzt, daß bis dahin die städtische der Attiengesellschaft bezahlen. Aus dieser Tabelle geht hervor, Seestraße und die Militär- Schwimmanstalt begrenzt wird, von Fried- Verkehrsdeputation sich über die von der Stadtgemeinde aus daß bei sämmtlichen 110 Miethern die Wohnungsverhältnisse sich höfen eingeschlossen. Dies bringt aber, wie von sachverständiger zuführenden Straßenbahnlinien schlüssig gemacht hat. Hierzu liegt gegen früher erheblich verbessert haben, daß in nicht weniger als Seite behauptet wird, bei der Eigenthümlichkeit der Grundwasser- das folgende, an die Aftiengesellschaft Siemens u. Halste gerichtete 75 Fällen der monatliche Miethspreis sich bis zu 20 m. pro Fall verhältnisse des Plößensees schwere Gefahren mit sich und giebt Schreiben der genannten städtischen Behörde vor:" Wir sind leider vermindert hat. Angesichts solcher Thatsachen noch behaupten zu Anlaß zu ernſten Befürchtungen. Der Plößensee, dessen Spiegel nicht in der Lage, zu dem vorgelegten Entwurf für einen Durch wollen, der Wohnungspreis sei unter den gegebenen Verhältnissen mehr als ein Meter über dem Niveau der Spree   liegt, ist nämlich bei gaugsbahnhof am Potsdamer Plaß unsere Zustimmung zu ertheilen, gar nicht zu verbilligen, ist eine ganz dreiste Entstellung der großer Tiefe ohne sichtbaren Ab- und Zufluß, bezieht vielmehr seinen da die Pläne für die unsererseits in Aussicht genommenen Unter­Wahrheit. Wasserzufluß aus dem hügeligen Waldboden in seiner weiteren Ilm  - pflasterbahnen noch nicht feststehen und durch die Genehmigung des Aber die Hausagrarier lassen ihren Kollegen vom Lande weder gebung. Diese dent See zufließenden Wasser müssen natürlich ihren eingereichten Theilprojekts der Ausbau des Unterpflaster- Bahnnetzes in bezug auf Berdrehung der Thatsachen, noch in bezug auf die Un- Weg durch den Boden der vielen Kirchhöfe nehmen, werden durch die in ganz bestimmtem Sinne festgelegt wurde. In Vertretung verfrorenheit ihrer Forderungen etwas nach. Haben sie doch in verwesenden Leichen infizirt und verderben so im Laufe der Zeit( gez.) Friedel."- Das vorliegende Schreiben bestätigt zugleich, bezug auf die Ausgestaltung des Miethsvertrags Forderungen auf das Wasser des Sees vollständig. Aber noch aus anderen Gründen daß die Stadtgemeinde den Ausbau eines Unterpflaster- Bahn­geftelt und angenommen, deren Durchführung den Miether geradezu zum wird die fortschreitende Vernichtung der Jungfernhaide aufs tiefste neges" plant. Hörigen der Vermiether machen würde. Man kann die Quintessenz beklagt. Sie liegt nämlich von allen Waldungen der Umgegend der dieser Forderungen dahin zusammenfassen: Der Miether haftet dem Stadt am nächsten und befindet sich infolge der in dieser Gegend Vermiether für alle Ansprüche, die der Vermiether zu haben geruht, immer mehr zunehmenden Bebauung bereits inmitten voltsreicher ohne Rücksicht darauf, ob diese Haftung nach dem Gesetz eintritt. Stadttheile, für welche die Jungfernhaide denselben Werth hat, wie Der Miether selbst dagegen ist dem Vermiether gegenüber rechtlos der Thiergarten für den Westen Berlins  . Auf das allerschärfste aber und bindet sich in dem Miethskontrakt sogar auch dahin, auf alle verurtheilt man es, daß der für die Bewohner der nördlichen und Rechtsmittel dem Vermiether gegenüber zu verzichten. Nach diesem nordwestlichen Stadttheile unerfeßliche schöne Wald immer mehr in Grundsatz sollen in Zukunft die Miethsverträge schriftlich abgeschlossen Müllabladeplätze umgewandelt wird.

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bereits fünf Monate in Untersuchungshaft sitzt, wird in den letzten Der ehemalige Oberfaktor Grünenthal  , welcher nunmehr Tagen des September vor dem Schwurgericht erscheinen. Die Unter­suchung wurde kurz vor den Gerichtsferien geschlossen. Grünenthal  , werden Elly Golz und deren Großmutter Frau Eng auf der Auflagebank plagnehmen müssen. Frau Golz- Sittig, die am 20. Juni zu drei Jahren Zuchthaus verurtheilt wurde, wird in dieser Straffache nur als Zeugin fungiren. Elly Golz hat am 20. d. M. ihre wegen Abtreibung erhaltene Strafe von drei Monaten verbüßt, doch dürfte deren Verhaftung noch aufrecht erhalten bleiben, sodaß sie nicht auf freien Fuß kommt.

Für die Umfassungsmauer zum Friedhof der März­Die Hausagrarier haben sich beklagt, daß eine gewisse Feind gefallenen steht noch immer seitens des Polizeipräsidiums die Ge­feligkeit gegen die Hausbesizer in der Oeffentlichkeit herrsche. Wenn sie nehmigung aus, obwohl seit Monaten das Projekt vom Magistrat glauben, durch ihre extravaganten Forderungen, wie sie sie in Wies- eingereicht ist. Bei diesem Schneckengang in der Erledigung der baden aufgestellt haben, eine Besserung herbeiführen zu fönnen, fo Angelegenheit wird wahrscheinlich die diesjährige Bauperiode ver- Ernst gemacht. Seit Dienstag früh find Bauhandwerker im Kölni Mit dem Neubau des Märkischen Museums   wird endlich irren sie sich ganz gewaltig. Die Verhandlungen in Wiesbaden   gehen, ohne daß die sehr nothwendige Bauaufführung in Angriff ge- fchen Parke mit der Abgrenzung des zum Bau erforderlichen Terrains werden vielmehr die Miether auch daran denken lassen, dem Ueber­muth der städtischen Grundbefizer auch einmal die Zähne zu zeigen. nächsten 18. März darauf zu rechnen, daß uns am Eingang zum legenen Baum- und Strauchgruppen zu schüßen, sind dieselben mit Mit weit größerer Sicherheit ist also am beschäftigt. Um die einzelnen prächtigen an und auf dem Hügel bes In verschiedenen Städten Deutschlands   ist in jüngster Beit Friedhof der Märzgefallenen einige Abgesandte vom Alexanderplaß hohen soliden Bretterzäunen umgeben worden, wodurch die Anlagen eine lebhafte Agitation für den Erlaß eines Reichs- Wohnungs- entgegenleuchten, von der Errichtung einer würdigen Eingangspforte ein höchst originelles Aussehen erhielten. Zum Troste der Park gesetzes im gange, durch das dem Egoismus der Haus- aber nichts zu spüren ist. befizer ein Riegel vorgeschoben werden soll. Wenn wir auch bisher besucher sei mitgetheilt, daß durch den Museumsbau keineswegs die dieser Agitation ferngestanden haben und ihre Forderungen für viel erst vor furzem bezogenen Haupt Bekleidungsamt erbaut wird, schönert werden sollen. Das Militär- Arresthaus, das in der Kruppstraße neben dem Anlagen verschwinden, sondern sogar vergrößert und vers zu bescheiden halten, so soll darum doch nicht gesagt sein, daß wir soll bis zum Oktober 1899 fertiggestellt werden. Nach der Ueber die umfassenden Abrißarbeiten Recht interessant gestalten sich übrigens an der uns diesen Bestrebungen nicht anschließen. Vielmehr wird es unsere dem Parke gegens Aufgabe sein, die Arbeiterklasse für ein Reichs- Wohnungsgesetz mobil siedelung des Bater Philipp" in den Neubau wird das alte Ge- überliegenden Seite der Wallstraße. Hier verschwindet ein zu machen und dahin zu wirken, daß durch dieses Gesez das Recht fläche verschwinden. Dieser Bau wurde im Jahre 1818 vom Baumeister Maler und sonstige Freunde interessanter Bauten und Ausblicke für bäude an der Ecke der Linden- und Ritterstraße von der Erdober- ganzer Stadttheil, einer der ältesten Ur- Cölns. Noch ist es Zeit für des schwächeren Theils des Miethers gestärkt und die Uebermacht der Schüler errichtet, weil das frühere Arrestgebäude am Stupfergraben zu ihre Stizzenmappe zu retten, was noch von Alt- Berlin" zu retten städtischen Agrarier gebrochen wird. flein   war. Das Grundstück in der Lindenstraße wird nach dem ist. Besonders bieten jetzt der freiliegende Fischmarkt und die weiter Abbruch der alten Baulichkeiten in andere Hände übergehen. Nach am jenseitigen Spree  - Ûfer belegenen alterthümlichen Gerberhäuser einem Gerücht soll die Reichspost den Ankauf des Geländes beab einen feltenen, reizvollen Anblick dar. Viel Aufmerksamkeit erregt sichtigen. auch jetzt der im Berlinischen Bart aufgestellte sog." Wusterhausener Eine weitere Beschränkung des Straßenhandels ist seitens Bär". Das runde Steingebilde, in dem die alte Inschrift eingelassen Die Parteigenoffen des 4. Berliner   Wahlkreises verdes Polizeipräsidiums in Aussicht genommen, deren Durchführung wurde, ist nunmehr völlig mit Ephen bewachsen und gewährt einen anstalten an Sonnabend, den 13. August, in Treptow   im Bittoria- einer gänzlichen Beseitigung des Handels in den Straßen gleich ebenso originellen wie malerischen Anblick. Garten ein Fest, dem sie den an unsere neudeutsche Eroberung fommen würde. Bekanntlich ist neuerdings eine Polizeiverordnung Die Decksitzwagen der Straßenbahn sollen, wie schon ge erinnernden und auf die guten Beziehungen zu China   hindeutenden erlassen worden, welche den Straßenhandel aus dem näheren Um- meldet wurde, nicht sämmtlich beseitigt, sondern eine Anzahl von Namen Eine chinesische Nacht" gegeben haben. Wir machen aber treise der städtischen Markthallen verbannt. Bezüglich dieser Polizei- ihnen soll umgearbeitet und im Verkehr nach den Vororten als auch alle diejenigen, die nicht für Deutschlands   Kolonial- verordnung hat sich nun die hiesige Freie Vereinigung der Händler Anhängewagen benutzt werden. Dieser Beschluß, der bei dem die besitz schwärmen, darauf aufmerksam, daß die Erträge und Händlerinnen beschwerdeführend an den Minister des Innern Straßenbahn benutzenden Publikum allgemeinen Beifall finden des Festes nicht für den Kuli- Import verwendet werden, gewandt, sich aber hinsichtlich des Erfolges sehr enttäuscht gesehen. dürfte, wird von den Schaffnern mit sehr gemischten Gefühlen sondern zur Erhöhung der Präsenzstärke der sozialdemokratischen Denn nicht nur verhält sich der Minister den Wünschen der aufgenommen. Armee bestimmt sind. Wenn die Sache so liegt, wird hoffentlich der Straßenhändler gegenüber durchaus ablehnend, in seinem Antwort überaus anstrengende Arbeit. Die Bedienung eines Deckfigwagens ist eine Strom der Auszügler, die am Sonnabend den Berliner   Staub von schreiben kündigt er auch an, daß eine weitere Beschränkung die einen Decksitz einnehmen wollen, bezahlen nicht gleich beim Die meisten Fahrgäste, den Pantoffeln schütteln, recht zahlreich sein. des Straßenhandels in Aussicht stehe und eine entsprechende Polizei Aufsteigen, sondern gehen sofort nach oben und lassen den Schaffner verordnung vorbereitet werde. Beabsichtigt wird nichts weniger, als nachkommen. Das ist bequemer für das Publikum, aber es würdet ein Verbot im verkehrspolizeilichen Interesse des Straßenhandels in dem Schaffner eine Mehrarbeit auf, die namentlich an heißen allen denjenigen Straßen, in denen Straßenbahnen verkehren. Da Tagen und bei starkem Verkehr bis zur völligen Erschöpfung nun heute schon fast die meisten Straßen von Straßenbahnen durch- führen kann. Taufen werden und das Straßenbahnnetz in dauernder Ausdehnung eines An solchen Tagen befindet sich der Schaffner Decksiz- Wagens in beständiger Beweging. Umunter begriffen ist, so sehen sich die Straßenhändler mit dem Inkrafttreten brochen geht es Trepp' auf Trepp' ab! Bald muß er dieser Polizeiverordnung vor die Unmöglichkeit gestellt, ihr Gewerbe hinauf, bald hinunter und durch den Wagen zur Thür des Vorder­weiterhin ausüben zu können. Aus diesem Grunde sind die perrons, dann wieder hinauf und im nächsten Augenblick rasch wieder Straßenhändler gewillt, die zu erwartende Polizeiverordnung hinunter und auf die Straße, um laufend den Wagen zu überholen im Wege des Verwaltungsstreitverfahrens anzufechten, da dieselbe und die Weiche zu stellen, dann von neuem nach oben und so die in der Gewerbe- Ordnung gesetzlich gewährleistete Gewerbefreiheit weiter während der ganzen Fahrt. Bei einer solchen Hezjagd hat

Uebersicht der Landtags: Wahlbezirke. In Nachstehendem geben wir die Eintheilung der 4 Landtags- Wahlbezirke nach den dazu gehörigen Stadtbezirken bekannt. Die Parteigenossen, die von der Reichstagswahl das Tableau aufgehoben haben, werden leicht aus diesem die Stadtbezirke in ihrem Umfang feststellen können. I. Wahlbezirk.

Stadtbezirke 6-73, 263-284 und vom Stadtbezirk 144: Kleine Kurstraße 9, Niederwallstr. 24 und 25, Spittelmarkt 14 und 14a.

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