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geschmälert zu lassen, ja, sie auf Kosten der
Sozialdemokrat
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12. Oktober 1921.
Großgrundbesitz beschlagnahnite, was dem slich sei, sie wieder auf das rein wirtschaft- I flüssig, aufgelassen wurden. Diese Kommis-, Grund einer in der nach 3. 1 verlängerten Frist tschechischen Agrarfapital nicht wehe tat, so liche Feld zurückzuversezen, wohin sie gehören fionen beschlagnahmten nicht nur unbewohnte überreichten Anzeige erneuert wurde, wollte man die finanziellen Lasten des Krie- würde. Der Finanzminister hat nur das eine Räume, sondern ihre hauptsächlichste Sorge 31. Dezember 1921. In der Frist bis zum 31. Oktober 1921 zes auf eine Art abtragen, ohne den tschechi- flare Wort gesprochen, daß es unmöglich sei, bestand darin, daß die Zahl der Wohnungen können die Anzeige auch diejenigen Bächter schen Kapitalisten und vor allem der Zivno- diejenigen, die seinerzeit auf Grund des nicht geringer warde und in jedem Falle zu Wirksamkeit dieser Verordnung über Einwenverhindern, daß eine Wohnung, welche durch( Afterpächter) machen, deren Anzeige vor der stenska Banka, deren Exponent der erste Fi Kriegsanleihegesetzes Staatsanleihe gezeichnet den Auszug des Mieters freigeworden war, bung des Berpächters gemäߧ 8 des Gesetzes nanzminister der Republik gewesen ist, weh habent, schlechter zu stellen, als diejenigen, die nicht mehr zur Vermietung gelangte. Die vom Gerichte wegen nicht rechtzeitiger Ueberreizu tun. Die Aumilierung der Kriegsanleihe jest von einer neuen Lösung der Frage pro- Wohnungskommissionen waren bestrebt, zu chung abgewiesen worden waren und kann, falls war das vom Klasseninteresse der tschechischen fitieren würden. Da aber die, welche seiner verhindern, daß die Zahl der Wohnungen keine die Einwendungen gegen eine solche Anzeige noch Bourgeoisie dittierte Streben, den. Wie derzeit gezeichnet haben, jetzt eine bessere Behand kleinere werde. Seitdem das Wohnungsbe- nicht erledigt sind, diese wegen nicht rechtzeitiger aufbau der Gesellschaft nach dem Striegelung ihrer Striegsanleihe anstreben, wird es schlagnahmegesetz aber abgelaufen ist, fommt leberreichung nicht abgewiesen werden. Gegen bon anderen bezahlen zu lassen, schwer sein, einen Ausgleich zu finden. es sehr oft vor, daß leer gewordene Wohnun- nach dem 30. September d. I., aber vor der Wirksamkeit dieser Verordnung überreichte Anein Versuch, die tschechische Kapitalsmacht un Die Arbeiterklasse hat in der Frage der figen von den Hausbesitzern oder Wohnungszeigen kann der Vervächter Einwendungen(§ 8 nanziellen Liquidation des Krieges in allen eigentümern nicht mehr vermietet werden, daß Gef.) innerhalb 14 Tagen von der Wirksamkeit fie sie für sich oder als Magazinsräume ver der Verordnung erheben. Die Verordnung ent deutschen Kapitalsmacht zu steigern. Ländern dasselbe Interesse, daß die Lasten des wenden. Es gibt niemanden, der den Haushält noch weitere Bestimmungen für den Fall Dabei wäre es wohl auch geblieben, wenn fünfjährigen Mordens nicht auf ihre Schul- eigentümern wehren würde, und so sind in schon erfolgter Weiterverpachtung über die allber tschechische Staat nicht bald in Geldschwie- tern, sondern auf die Schultern der Kapita- zahlreichen Orten viele Menschen, die ohne Ob- fälligen Ersatzleistungen. rigkeiten geraten wäre und nicht gezwungen listen gelegt werden. Wenn der Staat bei- dach find. Je länger das WohnungsbeschlagAus dem Parlamente. gewesen wäre, im Inland und Ausland Stre- spielsweise die Kosten der Einlösung der nahmegesetz außer Wirksamkeit bleibt, umso dite zu suchen. Aber das Ausland, auch die Kriegsanleihe aus einer Erhöhung der Um- mehr muß sich dieser Zustand verschlechtern - SenatsbeEntenteländer, die den tschechischen Staat ge- fassteuer bestreiten würde, wäre dies nur eine und die Wohnungsnot verschärfen. Die Er Sigung des Senatspräsidiums. schaffen haben und zu denen jeder Tscheche Abwälzung der Kriegslast von den Kriegsan- neuerung der Gültigkeit des Gesetzes ist daher ginn 18. Oktober. Die Frage der Uebersiedlung des Senats. plötzlich eine heiße Liebe entdeckte, wollte dem leihebefigern auf die breiten Massen der kon- bon der größten Wichtigkeit, da sonst bald tauGestern vormittags fand im Senatsgebäude neuen Staate nichts borgen und auch ein sumierenden Bevölkerung. Diese Massen ha- fende Familien auf der Straße ohne Obdach eine Sigung des Senatspräsidiums Großteil der Kapitalisten des Inlandes, der ben die größten Blutopfer des Krieges getra- sich befinden werden. Zum Schuße der Klerifalen. Der Anzeiger statt. Es wurde beschlossen, die erste Sitzung durch die Nichteinlösung der Kriegsanleihe gen und sollen jetzt womöglich noch bezahlen, verschnupft war, teils wirklich nichts mehr daß man ihnen erlaubt hat, fürs Vaterland des Schulministeriums vom 1. d. M. verlaut- des Senats für Dienstag, den 18. Oktober, borgen konnte, weil seine Kapitalien in zu hungern und zu sterben. Die Lasten bart den folgenden Erlaß: Im verflossenen Kriegsanleihe angelegt waren, hielt die Hand des Krieges müssen von den Ka- Schuljahre sind aus einigen Orten Beschwer- 3 Uhr nachmittags, einzuberufen. Zu Beginn den eingelaufen, daß an Volks-, Bürger- der Sitzung wird Ministerpräsident Dr. Bean der Geldbörse und hatte kein Miticid für pitalisten getragen werden, und Mittelschulen Agitationen zugun- nesch namens der Regierung eine Erklärung die Geldnöte des jungen Staates. Auch die Staat muß die Kraft haben, die Kriegs- und sten einzelner Bekenntnifie betrie- abgeben. Ueber diese Erklärung wird die Dewohlklingenden Titel, die der Staat den An- Nachkriegsgewinne abzuschöpfen( durch die ben wurden. Eine solche Handlungsweise wi- batte am 25. und 26. Oftober abgeführt werleihen gab, halfen nichts. Infolgedessen be- endliche rasche Durchführung der Vermögens- derspricht dem interkonfessionellen den. Sonst befinden sich auf der Tagesordnung quemten sich die tschechischen Regierungspar- abgabe, durch Steuer auf das arbeitslose Ein- Charakter der öffentlichen Schulen wie der ersten Sigung nur zwei kleinere Vorlateien dazu, nach langen Verhandlungen und kommen u. s. m.), kurz, den Krieg diejenigen dem Geiste der Verfassungsurkunde der Tsche- gen. Eine größere Debatte entspann sich über manchen Aenderungen einen gesetzlichen Aus- bezahlen zu lassen, welche auf alle Fälle in den choslowakischen Republik, welche in dem Ab- die Frage der Verlegung des Senats in das, weg dahin zu finden, daß jeder Kriegsanleihe- besiegten Ländern genau so wie in den Län- schnitt über die Freiheit der Lehre und des Ge- neben dem Rudolfinum neuerbaute und ur besitzer für 100 K Kriegsanleihe und 75 K dern der Sieger gewonnen haben: die Kapita- wissens und Freiheit der Meinungsäußerung Für die Baargeld 75 K 3%% ige Entschädigungsrente listen des eigenen Landes. Stünde in diesem die Grundzüge religiöser Freiheit und Verträg- sprünglich für Zwecke des Ministeriums für lichkeit klar beſtimmt; deshalb muß man sie Außenhandel bestimmte Gebäude. und 75 K 5%% ige Staatsobligationen erhielt. Staate nicht jedem vernünftigen Schritte, der als einseitig ablehnen. Indem ich der gesam- Uebersiedlung wurde geltend gemacht, daß da. Besser behandelt sollten nur jene werden, zu unternehmen ist, der nationale Stampf im ten Lehrerschaft den Erlaß vom 9. Mai 1919 durch verschiedene Einrichtungen des Parlawelche weniger als 25.000 K Vermögen be- Wege, hätte sich längst, so wie in Deutschland in Erinnerung bringe, erweitere ich dessen ments, wie Stenographenbüro, Verwaltung, fassen. Das Ergebnis der auf Grund dieses und Oesterreich eine Front derjenigen gebildet, Gültigkeit auf die Professorenschaft der Mittel- Druderei, Restauration, Bibliothek usw. geGesetzes durchgeführten Zeichnungen war ein welche die Finanzlast des Krieges dorthin schulen und der diesen gleichgestellten Schulen meinsam mit dem Abgeordnetenhaus geführt fach jämmerlich. Und wenn sich auch die legen würde, wo sie hingehört, auf die Schul- und verlange, daß von solchem Beginnen ab- werden könnten, was eine nicht unwesentliche deutschbürgerlichen Zeitungen, Abgeordneten, tern der Befisklassen. So aber wurde die Frage gelassen werde. Dieser Erlaß, der scheinbar Ersparnis der Parlamentsauslagen bedeuten Senatoren, Bürgermeister und Kriegsanleihe der Kriegsanleihe, wie alle Brobleme, die feit den interfonfessionellen Charakter der Schule Schutzverbandsspezialisten einbilden, daß das Jahrzehnten, ja Jahrhunderten auf diesem schützt, dient in diesem Falle nur den Kleri- würde. Durch die Zusammenlegung der beiden Häuser des Parlaments in zwei nebeneina:: der kalen; denn die unter der Agitation zugunschlechte Ergebnis auf ihre verdienstliche Tä- Boden eine Rolle spielen, ihres fachlichen Insten einzelner Bekenntnisse"" ist doch nur die befindliche Gebäude könnte auch die öftere Antigkeit zurückzuführen ist, so entspricht dies halts entkleidet und ihr ein nationales Män- freigeistige Bewegung gemeint, die durch die wesenheit der Minister bei den Sitzungen und Män- ſten durchaus nicht den Tatsachen. Der Mißerfolg telchen umgehängt, zur Frende der tschechi- sen von dem ehemaligen Minister Schusta ge- den Obmännertonferenzen herbeigeführt werdieser Anleihe liegt ausschließlich an dem Un- schen und deutschen Nationalisten. zeichneten Erlasse getroffen werden soll. den. Gegen die Uebersiedlung des Senats vermögen, die gesetzlichen Bedingungen zu erspricht vorläufig aber der gewichtige Umstand, füllen, denn es sind wahrhaftig die wenigsten Verlängerung der Fristen für die Erneuerung daß der Sitzungssaal in dem neuen Gebäude in der Lage, gleich Dreiviertel des in der der landwirtschaftlichen Kleinpachtungen. räumlich unzureichend ist und kaum die UnStriegsanleihe angelegten Kapitals neuerlich Die Erneuerung des Johnungsbeschlag- Nach einer Verordnung vom 5. Oktober 1921 terbringung der Sitze für die Senatoren er aufzubringen. Nicht erst davon zu reden, daß nahmegeseßes erklärt das Pravo Lidu" für( Nr. 361 der Sammlung der Gesetze und Vermöglicht. Für die Galerien und Journalisten weitaus die meisten Kriegsanleihebesitzer ihre eine der nächsten Aufgaben der neuen Tagung ordnungen) wurden die im Gesetze vom 12. Togen wäre vorläufig kein Raum vorhanden. Kriegsanleihe überschuldet haben. des Parlamentes. Die Wirksamkeit des Ge- August 1921, Nr. 313 S. d. G. n. V., festgesetzten um das Gebäude für die Zwecke der Sizungen Die tschechischen Machthaber sahen infolge- fees lief bekanntlich am 30. Juni d. J. ab Fristen folgendermaßen verlängert: und wurde nicht erneuert, weil die bürgerli- 1. Die Frist zur schriftlichen Anzeige,( ge- des Senats brauchbar zu machen, müßte entdessen sich gezwungen, einen Schritt weiter- chen Parteien die Erneuerung im letzten Au- mäߧ 1 des Gesetzes) des Pächter 3 bzw. weder eine Erweiterung des Saales oder der zutun. Präsident Masaryk hat während seichen Au- mäߧ1 Präsident Masarht hat während sei- genblicke verhinderten. Gegen die Erneuerung einig mit dieser Anzeige überreichte Verlangen Beschluß wurde nicht gefaßt und es sollen vor After ächters und die Frist für das gleich- Einbau eines solchen erfolgen. Ein endgiltiger nes Aufenthaltes in der Slowakei die Einlö- der Wirksamkeit des Gesetzes wird, so meint um angemessene Ermäßigung des Pachtzinses für jung der Kriegsanleihe zugesagt, weshalb hel- das„ Pravo Lidu", als gewichtigter, der Ein- des Pachtjahr 1921/1922 bis zum 31. Oftober erst Erhebungen darüber gepfolgen werden, ob ler Jubel in den Kreisen der Besitzer dieses wand gemacht, daß dadurch nichts Braktisches 1921. es möglich ist, einen geeigneten Saal zu schaf unglückseligen Papiers ausbrach. Dieser Jubel erzielt werden könnte, da, was an Wohnungen 2. Die Frist zu dem Verlangen des Verpächters fen. Der Senat soll, wie das Parlament, im wurde freilich durch eine Rede, die der neue zu beschlagnahmen war, bereits beschlagnahmt auf angemessene Erhöhung des Pachtsinses für heurigen Jahre hauptsächlich nur den VoranFinanzminister am vorigen Samstag gehalten wurde. Dieser Einwendung gegenüber stehen vacht) auf Grund einer in der nach 3. 1 verschlag für das Jahr 1922 erledigen, soll dann das Bachtiahr 1921/1922, wenn der Pacht( Afterhat, etwas gedämpft, weil er offen einge- aber die Folgen, welche die Tatsache zur längerten Frist überreichten Anzeige erneuert im Jänner und Feber tagen, um weitere Gestand, daß er noch feinen bestimmten Plan Folge hat, daß das Gesetz über die Beschlag- wurde, bis zum 30. November 1921. setzesvorlagen zu erledigen, worauf dann im habe, daß die Kriegsanleihefrage ein Politi- wurde. Die bedenklichste Folge besteht darin, 3, soferne es sich um Pachtzins für das Pachtjahr deren Dauer bis Ende Mai bemessen ist. Politi- nahme der Wohnungen nicht mehr erneuert 3. Die Frist zu dem Antrage gemäߧ 5, Abs. März die Frühjahrsſeſſion zu beginnen hätte, kum geworden und es heute noch nicht mög- daß die Wohnungskommissionen, als über- 1921/1922 handelt, bei einem Pacht, der auf deren Dauer bis Ende Mai bemeſſen iſt. Feuilleton.
Inland.
Aus Prager Konzertſälen. Philharmonie, die heuer das Jubelfest schen Prager Stonzertleben verheißt uns die men und gehen, als wären ſie gewohnte, ſelbſt
einzelne Konzertunternehmer bemüßigt, aus ficht noch fünstlerisch zu überflügelr. So steht
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deutendsten deutschen Meister des Tattstodes. abende" kündigt die Prager Konzertdirektion scheinen früher einmal die musikalischen GeGleich vielversprechend ist das General- Saison- an, ebensoviele volkstümliche Sonntagsnach- müter unserer Stadt tagelang vorher und nachprogramm der altbewährten tschechischen mittags- Stonzerte als Neueinführung im deut- her in Aufregung versett hätte, werden komdes zwanzigjährigen Bestandes feiert. Ein 3y- Konzertdirektion Dr. Zemanet. Wenn nun verständliche Gäste unserer Konzertsäle. Frü Die Seuche des Konzertfiebers greift immer flus 20 tschechischer Meistersymphonien und auch noch unsere beiden Musikfonservatorien, her haben wir oft in einem ganzen Jahre nicht mehr um sich; ihr leztes Stadium heißt Ston- eine stattliche Zahl von Ur- und Erstauffüh- die zahlreichen Gesangvereine und was sonst an so viel berühmte Dirigenten zu Gast gesehen zertwahnsinn. Nun ist auch Prag von ihr be- rungen symphonischer Werte heinrischer und Konzertmittlern in Frage kommt, sich der glei- als uns heuer der Monat September allein be fallen worden. Angebot und Nachfrage im fremder Autoren werden von ihr in Aussicht chen Regsamkeit befleißen, steht zu erwarten, schert hat. In der tschechischen Philharmonie Prager Konzertsaale geraten in ein immer är- gestellt. Aber auch die deutsche Konzertsaison daß die heurige Konzertsaison entweder mit dirigierte der berühmte französische Meistergeres Mißverhältnis zu einander, das durch Brags verspricht, nicht nur mit den Konzert- cinent nie erlebten künstlerischen Ergebnis dirigent Rene Baton , in der Satſchen Phildie auch im Stonzertleben eingetretene Teue- geschehnissen tschechischer Veranstalter Schritt oder mit einem finanziellen Zusammenbruch harmonie wieder war Gelegenheit, zwei der rung noch verschärft erscheint. Schon sehen sich zu halten, sondern dieselben in mancher Sin- und Konzerttrach enden muß. bedeutendsten deutschen Meister des Tattstockes, den Münchener Generalmusikdirektor Bruno der Not eine Tugend zu machen, indem sie im uns eine bedeutsame Prager deutsche Die Praxis der heurigen Konzertsaison ist Walter und den Berliner Philharmonie- DiInteresse des Volkswohles" darangehen, Ver- Musik woche" bevor, die unter dem Titel gleich in allerersten Anfängen auf atute Sin- rigenten Oskar Fried , kennen zu lernen. billigungen der Eintrittspreise vorzunehmen. Neuere deutsche Komponisten in der Tschecho dernisse gestoßen, die hoffentlich nicht chronisch Rene Baton fand erklärlicher Weise ebensoviel Nur so erklären sich ihre Bemühungen, in flowakei" eine Reihe hochinteressanter Kunst- werden: Programm- Renderungen und Absa- Publikum wie rauschenden Beifall; er ist auch volkstümlichen" und" populären" Konzerten, veranstaltungen vorsicht. Einen Zuflus musit- gen können der Kunst zwar keinen Abbruch tatsächlich ein Meisterdirigent ganz großer in Stonzerten zu ermäßigten" und besonders wissenschaftlicher Vorträge, deren spiritus rec- tun, aber an einer zur Regel werdenden Teil- Form, der namentlich durch die Kraft leidenermäßigten" Preisen den nicht mehr zu ver- tor der Prager Musikgelehrte Dr. Stein- nahmslosigkeit des Publikums müßte fie wohl fchaftlichen Ausdruces imponiert. Ganz anmeidenden Konzerttrach hinauszuschieben. In hard ist, verheißt uns die Prager Musikfach- bald zugrunde gehen. Den Auftakt der dies- bers wirkt dagegen der Münchener Meister weder der musikbegeisterte Prager zeitschrift Der Auftakt". Die„ rania" jährigen künstlerischen Geschehnisse im Konzert- Bruno Walter in der abgeklärten Ruhe und selbst, noch der kunstsuchende Fremde wird wird ihrer Aufgabe als Volfsbildungsverein faale bildete das fünfte philharmoni- erhabener Ausdrucksgröße seines Dirigentenheuer Grund zur Klage haben, Kunsthunger auch auf musikalischem Gebiete dur eine An- che konzert im Neuen deutschen Theater. tums; hier fühlt man den Schumann'schen and Musiklust in Prag nicht stillen zu können. zahl von Kompositionsabenden deuscher, eng- Wir sind gewöhnt, in diesen Konzerten die Ausspruch Erfüllung werden, daß nur ein Wenn wir die von den verschiedenen Konzert- lischer, französischer, italienischer, spanischer Festtage unseres Konzertkalenders zu erblicken. Genie das andere richtig zu verstehen vermag. direktionen und Musikkörperschaften für die Meister entsprechen. Sechs außerordentliche Von diesem fünften philharmonischen Konzerte Nur hätte Walters geniale Offenbarungsgabe heurige Konzertsaison in Aussicht gestellten Kammermusikabende wird Paul tuiber läßt sich dies aber nicht behaupten. Sein Pro- als reproduktiver Meister an einem weniger Runstereignisse fritisch ins Auge faffen, müssen mit einem eigens zusammengestellte Rammer- gramm war interessant, aber nicht bedeutend geradlinigen und eindeutigen Programme, als wir uns in ehrlicher Weise die Gewissensfrage orchester Brager Künstler zur ufführung wie sonst. Dirigent desselben war anstatt Bent- es Mozarts Jupiter- Symphonie und Walters tellen, ob all dies künstlerische Geschehen auch bringen; ihre Sensation soll die Uraufführung linskys, Dr. Ja lowes; das heißt, daß wir„ Erste" darstellt, auf wirken sollen. Scham den entsprechenden Widerhall im Publikum eines Monodramas „ Die Hand" on Arnold einer forgfältigen und tüchtigen Wiedergabe und Weh zugleich erfüllt mich, wenn ich an hird finden können. So verspricht uns allein Schönberg sein. Die Geigerin Chrefta Richan Stelle musikalischen Erlebens und genialer das Debut des Berliner Meisterdirigenten bie Schatsche Philharmonie in 28, ter will uns im Verein mit Shuib die Ge- Offenbarung teilhaftig wurden. Vielleicht auch Fried dente, das vor halb leerem Saale stattbis Ende Dezember zu absolvierenden Konzer schichte der Violinsonate" in eines Konzert aus dem Grunde, weil Zemlinsky 14 Tage fand. Kennt das musikalische" Prag diese ten, 19 Uraufführungen und 43 Erstauffüh- syklus veranschaulichen. Daß sich erst recht später als gefeierter Gastdirigent in der Schat- prominente Musikerpersönlichkeit so wenig, rungen größerer symphonischer Werke mit die öffentlichen Konzertunternehmer die größte fchen Philharmonie erschien? An Gaftdirigen oder mußte gerade Fried das erste Opfer atueiner nicht minder zahlreichen Geric heavor Mühe geben, hinter der privaten Sonzerttätigten wird übrigens heuer fein Mangel fein; ter Rongertübersättigung des Prager PubliLagerber Gaftbirigenten, unter ihnen 8 her be- feit nicht aurudzustehen, ist Bar. Meister-' Weltberühmtheiten des Tattstodes, deren Erfums fein? In der Sat'schen Philharmonic
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