Nr. 187. 15. Jahrgang.

Tokales.

Beilage des„ Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Freitag, 12. Auguft 1898.

Weise auftritt. Eine Frau N., die dort beschäftigt ist, wurde an- Weitere Beschädigungen sind nicht vorgekommen, auch sind keine läßlich einer ganz geringfügigen Ursache vor furzer Zeit auf Personen verlegt worden. Dritter Berliner   Reichstags: Wahlkreis. Sonntag, den die gröblichste Art angegriffen. Bei den dort beschäftigten Zirkus Busch wird, wie berichtet wird, im nächsten Monat mit 14. August, Familienausflug nach Friedrichshagen  , Restaurant Raven- Arbeiterinnen rief dieser Vorgang eine heftige Erregung hervor einem Stabe auserlesener Künstler wieder in Berlin   eintreffen. stein( lintsseitig der Bahn). Treffpunkt daselbst 10% Uhr früh. den Fabrik- Ausschuß zu beauftragen, beim Chef der Firma vorstellig Thätigkeit seit einigen Tagen wieder aufgenommen hat, bietet ihren und nahmen diese Veranlassung, in einer gemeinsamen Besprechung Die Urania, welche in Rücksicht auf die Schulferien ihre Rege Betheiligung erwartet der Vorstand des Wahlvereins. Mehrere Parteigenossen des 6. Berliner   Wahlkreises mit der Motivirung ab, daß diese Dinge die Arbeiter nichts an­zu werden. Herr Sponholz lehnte jedoch ein Eingreifen seinerseits Besuchern vorläufig die gewöhnlichen Veranstaltungen, nämli nach Lindenhayn's Lokal in Grünau  . Treffpunkt für Rosenthaler wenn er zugefaßt hätte, wäre es der Frau noch viel schlechter er- Deutschen   Uhrmacherbunde veranstaltete Uhrenausstellung eröffnet unternehmen mit Familie am Sonntag, den 14. August, einen Ausflug gingen, in solchen Sachen lasse er sich keine Vorschriften machen, Experimentirsäle und das Ausstattungsstück„ Vom Matterhorn zur Am 20. d. M. wird im Oberlichtsaale eine vom Vorstadt Promenade der Stralsunderstraße nahe der Brunnenstraße gangen. Leider sind die Arbeiter der Firma schlecht organisirt, um werden, welche ein Bild der Uhrmacherei sowohl vergangener Jahr­vormittags 91/ 2-10 Uhr und mittags 12/ 2-1 hr. Rege Betheili- wirksamer gegen diese Behandlung auftreten zu können, sie mögen hunderte als auch der Gegenwart zu geben bestimmt ist. Er gung ist erwünscht. aber daran erkennen, wie nothwendig der Anschluß an ihre Gewert Der Turnverein Fichte" veranstaltet am Sonnabend, den schaft für sie ist, und möge es für sie ein Ansporn sein, in Zukunft freulicherweise haben die hervorragenderen Fabrikanten Deutschlands  und der Schweiz   ihre Betheiligung zugesichert, und andererseits das Versäumte nachzuholen. 13. August, in der„ Neuen Welt" in der Hafenhaide ein Sommer­werden aus berühmten Sammlungen interessante historische Objekte fest. Die trefflichen Leistungen des Vereins sind unseren Partei- Von der Straßenbahn. Preis und Gewicht der elektrischen ausgestellt werden, z. B. gothische Wanduhren aus dem 13. und freunden aus den vielen Mitwirkungen dieser Vereinigung bei Ar- Straßenbahnwagen hat noch selten jemand richtig errathen. Von 15. Jahrhundert und die ältesten Taschenuhren von Peter Hele   aus beiterfesten bekannt und wir können deshalb den Besuch des Festes 21 000 W., während die kleinen schon für 15 000 M. zu haben sind. den großen Akkumulatorwagen fostet jeder das runde Sümmchen von Nürnberg  . warm empfehlen. Für ein abwechselungsreiches und reichhaltiges Das Gewicht der großen Wagen beträgt nicht weniger als 250 3tr., fügiger Ursache Alarm nach Gartenstraße 18. Mittwoch war Fenerbericht. Donnerstag früh 1 Uhr erfolgte aus gering­Programm ist bestens gesorgt. kann, entgleiste Wagen wieder in die Schienen zu bringen. worauf man auf die öfter zu beobachtenden Schwierigkeiten schließen ne anderstraße 23 ein Schornsteinbrand zu beseitigen. Birken­straße 34 hatte sich ein Breßtohlenlager entzündet und mußte Melder lag einer Alarmirung nach Schäferstraße 5 zu grunde. nach seinem Ablöschen umgesetzt werden. Unfug am öffentlichen Tischlerei ein kleines Schadenfeuer, das die Wehr kurze Zeit in An­Der Thäter entkam. Breslauerstraße 12 entstand in einer spruch nahm. Aus den Nachbarorten.

Die Wallstraße, die zur Zeit in ihrem westlichen Ende durch den Abbruch ganzer Häuserblöcke, die zu den ältesten der Stadt gehören, eine gewaltige Veränderung erfährt, kann gerade in diesem welche in Aachen   auf frischer That ertappt wurden, liegen folgende Zn der Verhaftung zweier Falschmünzer aus Berlin  , Jahre auf eine Reihe denkwürdiger Tage zurückblicken. Da wegen der beschlossenen Verbreiterung der Straße in nicht zu langer Zeit bewohnten auf dem dortigen Adalbertsteinweg gemeinsam ein Einzelheiten vor. Die beiden Münzverbrecher, Mutter und Sohn, noch eine ganze Reihe alter zum theil denkwürdiger Häuser fallen Zimmer, in welchem bei der polizeilichen Durchsuchung in einer werden, dürfte es von Interesse sein, einen kurzen Abriß aus der Riste unter schmutziger Wäsche versteckt für etwa 3400 Mark falsche Geschichte dieses Stückes Alt- Berlins" zu geben: Die Wallstraße, die vom Spittelmarft bis zur Waisenbrüde Dreimarkstücke vorgefunden wurden. Die Falschmünzer haben an­

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Gerichts- Beitung.

läuft, also„ Neu Cöln" in seiner ganzen Ausdehnung durchschneidet, geblich in letzter Zeit in Aachen  , Köln   und Hannover   zahlreiche Ein Sittlichkeitsvergehen ist am Mittwoch auf dem Tempel­entstand im 15. Jahrhundert. Anfänglich hieß sie ganz allgemein Manövers. Die 53 jährige Frau, welche stets in Schwarz gekleidet hofer Felde an einem aus der Knesebeckstraße zu Rixdorf stammen­Neu- Cöln am Walle, dann Straße ani Walle   und schließlich auftrat, suchte kleinere Geschäfte auf, wo sie unbedeutende Einkäufe den 13jährigen Mädchen verübt worden. Leute, welche von Rigdorf Wallstraße. Von der Roßstraße bis zur Waiſenbrücke führte machte und hierbei je einen falschen Thaler in Zahlung gab. Bei aus über das Tempelhofer Feld nach Schöneberg   gehen wollten, sie auch eine Zeit lang den Namen„ Sirupsgasse", nach der dort im Jahre 1748( also vor 150 Jahren) ein- einer solchen Einzahlung wurde sie erwischt. Die falschen Münzen sahen, wie ein Mann mit einem jungen Mädchen nach dem Eisen­gerichteten Zuckerfiederei. Das neue Cöpenicker Thor, das in den haben einen ziemlich guten Klang, aber eine verschiedene Prägung bahndamm an der Rigdorfer Grenze zu ging und es, bei dem dort Jahren 1734-1758 gebaut wurde, befand sich an der Stelle, wo stehenden Gebüsch angelangt, niederwarf. Die Leute eilten muun und fühlen sich etwas fettig an. jezt das Haus Nr. 25 steht. Das alte Thor hatte seinen Stand in Von einem tragischen Geschick sind am Mittwoch die in der ließ von seinem Opfer ab und suchte sein Heil in der Flucht. Es sofort zu jener Stelle, doch bemerkte der Unhold ihr Näherkommen, der alten Roßstraße, nahe der Brücke. Es führte als Sinnbild den Immanuelfirchstraße 7 wohnenden Schüler'schen Eheleute betroffen gelang aber, ihn einzuholen und nach einer ordentlichen Tracht die ausgehobenen Thorflügel forttragenden Simson. Das Haus 72 worden. Herr und Frau Sch. hatten am vorgestrigen Tage eine ge- Prügel der Polizeibehörde zu übergeben. ließ sich im Jahre 1705 der geheime Rath von Krosegt durch Schlüter schäftliche Fahrt nach Spandau   unternommen und ließen ihr einziges zu astronomischen Zwecken erbauen. In der Wallstraße wurde auch Kind, einen fünfjährigen Knaben, in der Obhut von Nachbarsleuten, Ein frommer Mann ist der Tischlermeister und Stadtverordnete bor   100 Jahren( 1798) das Haus Nr. 55 vom König gekauft und die in der vierten Etage des Hauses wohnen, zurück. Der Kleine Sominer in Charlottenburg  . Darüber, daß kein Zweifel über diese als Neues Hospital" zur Unterbringung alter Bürger und der in spielte dann auch ruhig am offenen Fenster eines Borderzimmers, in eine Gesinnungstüchtigkeit entstehen kann, mag erwähnt sein, daß der Charitee damals befindlichen Siechen eingerichtet. Auf dem dem er auch zeitweise allein verblieb. In einem Augenblick, in er mit Eifer für den Bau einer neuen Kirche in der städtischen genannten Grundstücke stand vom Anfange bis Mitte des vorigen welchent sich das Kind unbeaufsichtigt befand, zog es einen Stuhl Berwaltung wirkte. In seinem Betriebe scheint er allerdings nicht Jahrhunderts eine holländische Windmühle und daneben ein königl. an das Fenster, um so bequemer nach der Straße herunterblicken zu gerade muckerischen Neigungen nachzugehen, denn wie uns berichtet wird, Waschhaus, das im Jahre 1748 zur Anlegung der ersten Zuckersiederei können, woselbst mehrere Spielkameraden von ihm sich umher- soll seit 8 Wochen fortgesetzt an den Sonntagen in seiner Werkſtatt in Berlin   diente. Die nächste Umgebung dieses Gebäudes hieß damals der tummelten. Der Knabe verlor das Gleichgewicht und stürzte topf- o emifig geschafft worden sein, daß es eine wahre Luſt war, das " Holzgarten". Nachdem die Zuckerſiederei eingegangen war, dienten über auf das Straßenpflaster, wo er sofort todt liegen blieb. Dem fleißige Böttchen mit anzusehen. Zwar was waren nicht sämmtliche die zu derselben gehörigen Gebäude, bis sie zum Hospitale ein fleinen Sch. war der Schädel zertrümmert und außerdem hatte er Arbeiter von diesem Eifer beseelt, denn es giebt immer einige, und gerichtet wurden, zu einem Tabaksmagazin. Die Wallstraße, für innere Verlegungen erlitten. Die Leiche wurde nach dem Schauhause das sind nicht einmal die Frommen, die dem christlichen Gebot, die jetzt ein neues Leben beginnt, war übrigens noch früher der gebracht. Du sollst den Feiertag heiligen", Achtung verschaffen möchten. Wohnsitz des höchsten Adels der Geburt und des Geistes. Das Als 111111 am Schwer verletzt wurde am Mittwoch Nachmittag der Molkerei- die Maschinen emsig schnurrten, war es einigen Nörglern" doch zu letzten Sonntag sogar während der Kirchzeit Haus Nr. 31 wurde von der Reichsgräflich- Schiverinischen und das besizer Gustav Klukow aus der Petersburgerstr. 56, der im Schlafe bunt und sie machten die Polizei auf dieses idyllische Feiertagsleben Haus Nr. 32 von der Graf Sparr'schen Familie bewohnt. Daß vom Fuhrwerk gefallen war. Er hatte aus Hellersdorf   Gras geholt, aufmerksam. Diese brachte mum durch ihr Machtgebot einen Still­Schlüter und Turnvater Jahn   in der Wallstraße wohnten, dürfte war unterwegs eingeschlafen und heruntergefallen, während das stand in das geschäftige Treiben. Hoffentlich entrüsten sich die in allgemein bekannt sein. Gespann durchging. Die Pferde wurden aufgehalten, und man fand der Arbeitsandacht Gestörten nicht allzu sehr über diesen kleinen Ein­In nicht allzulanger Zeit wird die Wallstraße zu den ersten Klukow auf der Landsberger Chaussee besinnungslos auf. Er hatte griff in ihre Feiertagsstimmung. Geschäftsstraßen Berlins   zählen; ist ja doch geplant, sie als Mittel- sich schwere Verlegungen am ganzen Körper zugezogen. Man glied des Längsweges von Westen nach Osten Potsdamer- brachte ihn zunächst nach der Wohnung und am Donnerstag nach mittag in der 12. Stunde in der Erkstraße in Rirdorf zu. Ein betrübender Unglücksfall trug sich Donnerstag Vor­Leipzigerstraße- Wallstraße- Köpenicker  - und Schlesischestraße aus dem Krankenhaus am Friedrichshain  . Der zubauen. Schon jetzt haben mehrere der größten Berliner   Firmen prachtvolle Neubauten in der Wallstraße aufgeführt und bezogen, so 6 Uhr eine Spannung zwischen ausständigen und arbeitenden Maurern Gesellschaft bringen, fuhr dabei aber bei der Einfahrt in den Hof 19jährige Kutscher Achterberg aus Berlin   wollte eine Fuhre alte Zn unliebsamen Auftritten führte am Donnerstag Abend um Eisenbahnschienen nach dem Rirdorfer Depot der Straßenbahns u. a. die Firma Ravené. in der Hussitenstr. 40. Dort wird ein großer Neubau von der Firma so heftig auf einen Prellstein auf, daß er vom Wagen herab= In den Depot- Verhältnissen der Großen Berliner   Straßen Wagner u. Gericke aus Charlottenburg   aufgeführt. Am letzten Sonnabend geschleudert ward und unter die Räder gerieth. In schwer verletztem bahn werden zur Zeit infolge der Einführung des elektrischen Be- waren 16 Maurer entlassen. Die übrigen erklärten sich solidarisch Bustande wurde der Bedauernswerthe hervorgeholt und nach An­triebes ganz bedeutende Veränderungen vorgenommen. Die in der und legten die Arbeit nieder. Seit Dienstag arbeiten dort Akkord- legung von Nothverbänden nach dem Brizer Kreiskrankenhause Kreuzberg- wie in der Kleinen Frankfurterstraße gelegenen Depots maurer   und wurde die Baustelle polizeilich überwacht. Am gebracht. werden gegenwärtig abgerissen und an ihrer Stelle werden Wohn- Donnerstag Nachmittag um 5 Uhr hatten sich einige Ausständige häuser aufgebaut. Damit wird auch endlich an der Ecke der Kreuzberg  - angesammelt und kam es hier zu einem Konflikt mit der Schuhmann­und Großbeerenstraße, gegenüber dem Wassersturz im Viktoria- Part, schaft, wobei mehrere Personen festgenommen wurden. der häßliche lange Zaun verschwinden, welcher vorläufig noch an dieser Stelle das sonst so schöne Straßenbild ganz erheblich beeinträchtigt. Er erscheint in einem schon etwas abgemusten Fahranzug und giebt letteren als Vertrauensbruch. In einer Rechtsangelegenheit, die Auf einen betrügerischen Radfahrer fahndet die Polizei. Betheiligung an einer Streiffammlung und Duldung der In der Belzigerstraße zu Schöneberg   aber ist bereits das kolossale neue an, daß seine Maschine gebrochen und in der Ausbesserung begriffen großes Aufsehen gemacht hat, liegen jetzt die schriftlichen Gerichts­Zentraldepot im Rohbau fertig, welches die Straßenbahn- Gesellschaft sei. Unter Vorzeigung einer Fahrkarte ist ihm in mehreren Fällen großes Aufsehen gemacht hat, liegen jezt die schriftlichen Gerichts­hier unweit der Stelle, an welcher sich später das projektirte eigene gelungen,„ Ersaßräder" zu entnehmen, mit denen er natürlich verurtheile vor. Der Kaufmann J. Ritterband hatte zur Zeit, als die Elektrizitätswerk der Geſellſchaft erheben wird, hat errichten laſſen. schwindet." Der Schwindler tritt unter mehreren Namen auf, ist Lithographen  , Steindrucker und verwandten Berufsgenossen in ihren Nachdem das neue Depot, welches lediglich zur Unterbringung der mittelgroß und blond und trägt einen kleinen Schnurrbart. großen Streit eintraten, bei der Firma W. Hagelberg den Posten elektrischen Wagen bestimmt ist und Ställe nicht enthält, dem Betriebe eines Expedienten inne. Am 22. Oktober 1896 trat übergeben worden ist, wird dann auch das in der Schöneberger heirathete Zimmerergeselle Karl Meier, welcher auf dem Erweiterungs- auch Vom Gerüst gestürzt ist der in der Badstraße wohnhafte ver- ein Arbeiter der Luruspapierfabrik der genannten Firma Hauptstraße gelegene Depot eingehen und das ausgedehnte Terrain bau des städtischen Schlachthofes in Friedrichsberg beschäftigt war. Die ant Ritterband mit einer Sammelliste heran, die Sesselben zu Bauzwecken parzellirt werden. Infolge des Sturzes erlitt derselbe so schwere innere Verlegungen, Arbeiter und Arbeiterinnen Deutschlands  . Aufschrift trug: Zur Unterstügung der Mit der Verbreiterung der Spandauerstraße wird nun daß der Tod bald seinen Leiden ein Ende bereitete. Die auf dem 50 Pfennig und gab die Liste an den betreffenden Arbeiter zurück. graphischen Ritterbrand zeichnete am 1. Oktober d. J. bestimmt begonnen werden, denn Biehhofe gerade anwesenden Schlächtermeister und Viehkommissionäre Am nächsten Tage wurde er plötzlich entlassen. Er verklagte später zu diesem Zeitpunkte soll der vollständige Abbruch der beiden veranstalteten für die hinterbliebene Wittwe und deren drei kleine die Firma beim Landgericht und beantragte, sie zu einer Gehalts­zwischen der Eiergasse, der Nikolai- Kirchgasse, der Nikolai- Kirchgasse, der Probst Kinder sofort eine Geldsammlung, welche einen ansehnlichen Be- entschädigung von 335 Mark zu verurtheilen, indem er geltend Straße und dem Nikolai Kirchhof gelegenen Häuserblocks trag ergab, welcher als erste Hilfe in der Noth der Frau sehr zu machte, er sei zu unrecht ohne vorherige Kündigung entlassen in Angriff genommen werden. In der Spandauerstraße statten fam. fallen die Häuser Nr. 33 bis 44, darunter auch das In der Klagebeantwortung betonte die Beklagte, der Ecke der Probststraße stehende Haus, welches die bekannte Markthalle verunglüdte am Mittwoch Nachmittag gegen 4 Uhr beim weshalb seine fofortige Entlassung berechtigt sei. Zwei Unglücksfälle beim Fensterpuken. In der Zentral- der Kläger   habe sich eines Vertrauensbruches schuldig gemacht, Simon's Apotheke, die älteste Berlins  , enthält. lleber Er habe der Thür liest man auf einem von zwei Bären flantirten Wappen, einer Leiter in der Höhe der ersten Etage und glitt, als er sich beiterinnen seiner Aufsicht unterstanden hätten und er berechtigt Fensterputzen der 28 jährige Arbeiter Krüger. Er befand sich auf in der Fabrit eine Vertrauensstellung eingenommen, da zehn Ar­daß diese Apotheke, welche bei Beginn der Verbreiterungsarbeiten niederbeugte, um den im Eimer befindlichen Schwamm zu ergreifen, gewesen sei, sie mit Ordnungsstrafen zu belegen und sie eventuell nach der Probststraße übersiedeln wird, bereits im Jahre 1488 von der Sprosse ab und stürzte in die Tiefe. Er erlitt innere Ver- zu entlassen, sowie neue Arbeiterinnen anzunehmen. Das in ihn privilegirt worden ist. In der Nikolai- Kirchgasse gelangen sämmt­liche Häuser zum Abbruch, auch muß dieser kleine und schmale legungen und einen Bruch des rechten Unterarms und mußte dem gesezte Vertrauen habe er mun dadurch gröblich verlegt, daß er nicht Straßenzug infolge der umfangreichen baulichen Veränderungen tafsirt Krankenhaus Friedrichshain   zugeführt werden. nur das Zirkuliren der Sammellisten in seiner Abtheilung werden und wird daher bald von der Bildfläche verschwinden. Nach hier war aus der zweiten Etage der Fensterputzer Ollschiwisti durch Dann habe sich Kläger   auch mit Arbeitern aus einer anderen Der zweite Unglücksfall trug sich in der Swinemünderstr. 9 zu. geduldet, sondern auch selber einen Beitrag gezeichnet habe. dem Abbruch der alten Häuser wird dann die Baufluchtlinie von einen Fehltritt heruntergefallen. Mit einem Bruch des linken Unter- Abtheilung über die Art unterhalten, wie sie gegen die Firma der Probststraße aus in gerader Richtung zum Moltenmarkt geführt werden, während jetzt die Häuser Spandauerstraße 33 bis 44 eine tiefers und des Unterschenkels brachte ihn die Polizei nach dem Hagelberg vorzugehen gedächten. Der Kläger   bestritt alle Angaben Rundung bilden, wodurch an dieser Stelle der gefährliche Engpaß der Beklagten außer der, daß er einen Beitrag zur Streifunterstützung entstanden ist. Ein Leichenfund wurde am Mittwoch Abend um 73/4 Uhr gegeben habe. Die elfte Kammer für Handelssachen am Land­Gegen die Firma Siemens u. Halske   schwebt gegenwärtig macht. In derselben wurde der 63 jährige Buchhalter Theodor Mücke zu zahlen. Zur Begründung wurde u. a. folgendes ausgeführt: durch einen Schußmann in der Kl. Partstraße am Vittoriapark ge- gericht I verurtheilte die beklagte Firma, an Ritterband 335 M. in Barmen ein bemerkenswerther tech tsstreit. Die Firma hat aus der Fürbringerstr. 21 erkannt. An der Leiche sind Spuren Die Aufsicht über 10 Arbeiterinnen und das Recht, sie zu vor einigen Jahren die Barmen- Schwelmer elektrische Straßenbahn ausgeführt und der Unterbau dieser Bahn soll nun so mangelhaft äußerer Gewalt nicht wahrnehmbar. Auch zu einem Selbstmord entlassen und neue anzunehmen, lasse noch nicht auf eine Vertrauensstellung in dem Sinne schließen, daß der Kläger  hergestellt sein, daß in absehbarer Zeit die ganze Bahn betriebsscheint kein Grund vorzuliegen. unfähig werden dürfte und eine völlige Erneuerung des Unterbaues Mit Morphium vergiftet wurde am Donnerstag früh um ganz besonders verpflichtet gewesen wäre, das Wohl der wird erfolgen müssen. Zwei von der Schwelmer   Stadtverordneten- 1 Uhr die 19 Jahre alte Buffetdame Gertrud Villwork aus der Fabrik nach Kräften zu fördern und alle ihr schädlichen Bestrebungen Versammlung angerufene Gutachter haben erklärt, daß die Firma Elsasserstr. 29 in ein Krankenhaus eingeliefert. Sie hatte das Gift zu hindern. Was die Beitragsleistung des Klägers betreffe, so gehe Siemens u. Halske   den mangelhaften Bau verschuldet habe. Die in der Wohnung zu sich genommen. Das junge Mädchen war im aus der ganz allgemeinen Bestimmung der Sammlung für alle streifenden Arbeiter der fraglichen Branchen hervor, daß in der Firma bestreitet dies aber und verlangt die Einberufung des ver- Französischen   Buffet in der Passage thätig. traglich vorgesehenen Schiedsgerichts. Die Firma ist zwar bereit, zu Einen erheblichen Unfall beim Radeln zog sich vorgestern Nach- Rundgebung nicht gelegen habe. Die Angabe, Kläger   habe Arbeitern Zahlung des Beitrages eine speziell gegen die Beklagte gerichtete den auf 35 000 m. veranschlagten Umbaukosten 5000 M. beizutragen. mittag ein Radfahrer zu. Derselbe tam in dem leider üblichen der Firma Hagelberg, die am 22. und 23. Oktober sich dem Mit diesem Betrage ist jedoch die Schwelmer Stadtverordneten- Rennbahntempo die Elisabethstraße entlang und gerieth hier mit Streit anschlossen, Versammlung nicht einverstanden, und sie beschloß daher dem Antrag einer Equipage in Kollision, der auszuweichen ihm wegen der ein- gegeben, tönne nicht berücksichtigt werden, da jede genauere auschlossen, vorher mit bezug darauf Rathschläge der Firma Siemens u. Halste gemäß die Einberufung des Schieds- gehaltenen Geschwindigkeit nicht möglich gewesen war. gerichts. Als Schiedsrichter ernannten die Schwelmer Stadtverord- stürzte mit seinem Rade um und blieb blutend liegen. Man brachte Klägers sei demnach nicht dargethan. Die beklagte Firma legte Der Radler Befundung hierüber fehle. Ein Grund zur sofortigen Entlassung des neten den Stadtbau- Inspektor Voß- Elberfeld, während die Firma ihn in den Laden eines Heilgehilfen, der ihm die Kontusionen am gegen das Urtheil die Berufung beim Kammergericht ein und Siemens u. Halste mit diesem Amte den Direktor der süddeutschen Kopfe verband und das eine Bein, welches in komplizirter Weise ge- hatte damit auch Erfolg. Bahucit, Rötelmann, betraute. Der Obmann des Schiedsgerichts brochen war, in Schienen legte. Hierauf ließ der Besitzer der Bie Vorentscheidung auf und wies den Kläger mit Der achte Zivilfenat hob wir vom Regierungs- Präsidenten in Düsseldorf   ernannt werden. Equipage den Verlegten in seinen Wagen betten und fuhr denselben feinem Anspruche unter folgender Begründung a b: N. habe bei der Ein sehr gebildeter Herr muß Herr May Sponholz, Juhaber nach dessen Wohnung. Beklagten   ein großes Lager verwalten müssen. Zu seiner Thätig­der Firma Sponholz u. Wrede, sein, der in der Behandlung seiner Explosion. Auf dem Treppenflur des Vorderhauses Putbuser- teit gehörte es, die von kaufmännischen Geschäften bestellten Arbeiterinnen, wie der nachfolgende Vorfall zeigen mag, Proben eines straße 20 fand vorgestern Abend eine Explosion von Pulver statt, welches Sachen auf dem Lager aussuchen zu lassen und für die Er­recht zart besaiteten Gemüths erkennen ließ. Die ca. 30. Arbeiterinnen von bisher unermittelten Personen dorthin geschafft und zur Ent- gänzung des Lagers zu sorgen. Dazu kämen seine Machtbefugnisse, der oben bezeichneten Firma unterstehen der Beaufsichtigung eines zündung gebracht wurde. Durch den Luftdruck erlosch das Gas, betreffend die Aufsicht, Entlöhnung, Bestrafung, Annahme und Ents Herrn Schmidt, welcher gegen die Arbeiterinnen in recht rigoroser außerdem wurden zwei Fensterscheiben der Flurthür zertrümmert. lassung der ihm unterstellten 10 Arbeiterinnen. Hiernach sei an­

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