23. Oftober 1921.
Sezialbemetrat
785), welche bestimmte:„ Mit dem Tode soll nur bei dieser Bestattungsart mit ihrer be- als seinen natürlichen Gegner haßt. Daß die nicht ungünstigen wirtschaftlichen Bestimmun bestraft werden, wer den Leichnam eines Men- deutend geringenen Raumerfordernis ist der Feuerbestattung keinen christlichem Glaubens- gen stützen soll. Die Frattion ſtellte feft, bas schen nach der Sitte der Heiden durch die Gedanke, daß der Tote zur„ ewigen Ruhe" be fate widerspricht, hat übrigens die katholische die Uneinigkeit innerhalb der Koalitionspar Flammen verzehrt werden läßt und die Kno- stattet wird, möglich. Die Erdbestattung be- Stirche selbst zugegeben. Nichtdestoweniger ver- teien die Aktionsfähigkeit der Regierung lähmt chen desselben in Asche verwandelt hat. Wir dingt es, daß die Friedhöfe nicht allein der ho- sagt sie immer noch hartnädig jenen Gläubi- und die Gefahr heraufbeschwört, daß in letter befehlen. daß die Leichname christlicher Sach- hen Kosten wegen, sondern auch aus sanitären gen, die ihren Leichnam durch Feuer bestatten Stunde vor Ablauf der festgesetzten Frist übersen auf die Kirchhöfe( coemeteria ecclesiae) und Gründen ziemlich weit entfernt von menschli- lassen wollen, die kirchliche Einsegnung oder stürzte Beschlüsse gefaßt werden. Die Frak. nicht in die tumuli der Heiden gebracht wer- chen Siedlungen angelegt werden; die Feuer- die Begleitung des Leichenbegängnisses. Aber tion verlangt die sofortige Einberufung des den." Von diesem Zeitpunkte an hatte auch die bestattung aber ermöglicht es, daß die Asche der auch auf diesent, wie auf den meisten anderen Plenums des Reichstages. christliche Kirche ein finanzielles Inter- Toten in nachster Nähe der Hinterbliebenen Gebieten macht die katholische Stirche eine Auseſſe daran, daß alle Leichen begraben werden, verwahrt werden kann. Dadurch wird bie Gitnahme zugunsten derjenigen, die imftande Die Leilung Oberschlesiens
fung vollziehen lassen.
den Scheiterhaufen besteigen aber bis zum Stunden die letzten Reste des Verschiedenen che zu sehen. Umsturze verhinderte Rom bei uns die fatul- reinlich ver: Jahren zu können.
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Demission Wirths.
Der polnische Stimmenkauf. Das utrainische sozialdemokra
den die Friedhöfe waren Kircheneigentum und te, das Andenken der Toten zu feiern, erheblich sind, sich die geistliche Nachsicht mit das der Kirche von Karl dem Großen verlie- gefördert. Keine der bisherigen schönen Ein- Geld zu erkaufen. Bezeichnend dafür ist hene Monopol, erweist sich auch bis heute als richtungen des Totenkultus( wie das Leichen- der Fall des streng katholischen und eine unerschöpfliche Goldgrube. Trotzdem die begängnis, die Grabesausschmückung, die Er- flerifalen Grajen Eugen Sylva Taroucca. Dertische Tagblatt„ Wpered" in Lemberg römisch- katholische Kirche die Feuer- richtung von Grabdenkmälern und dergl.) wird Graf hatte einen namhaften Betrag dent„ Wie berichtet in der Nummer 185 vom 14. Oktober bestattung bei Toten als unchristlich in schärf- durch die Feuerbestattung gehindert; im Ge- ner Konvent der Barmherzigen Brüder"" unter 1921 Folgendes: Der geweſene polnische Mi. ſter Weise bekämpft, so hat sie doch in der ruch- genteil, die Feuerbestattung mit ihren oberir- der Bedingung vermacht, daß ein Mitglied die- nisterpräsident Witos hat in einer öffentlichen losesten und verabscheuungswürdigsten Weise disch aufgestellten Aschengefäßen, ihren Ur- ses Ordens seine Leiche zur Verbrennung nach Versammlung in Brzesko ( Westgalizien) seine in majorem dei gloriam" an Lebenden nenhallen und Urnenhainen gibt Gelegenheit, Gotha begleite, daß vorher die firchliche Ein- Politik in Bezug auf Oberschlesien folgender. jahrhundertelang die Feuerbestat- dem Kunstsinne neue Aufgaben zur Lösung segnung vorgenommen und die Asche in der maßen verteidigt:„ Ich versichere euch daß zu stellen. Das peinliche Gefühl der Hinter- Kirche des Konvents beigesetzt werde und mein Kabinett außer Stande war, mehr zu Die erleuchtesten Geistesherren jener Zeiten: bliebenen, den Leichnamt des teueren Toten in allen Bedingungen wurde genau entsprochen. leisten, als es geleistet hat. Deutschland Strieg Arnold von Brescia , Wiclef , Jakob Erdgrabe der schauerlichen langjährigen Ver- Der Gedenkstein, welcher die Asche verdeckt, ist zu erklären, wäre zu leichtsinnig, weil unser Molay, Savonarola , Giordano wesung ausgesetzt zu wissen, wird durch das in der Kirche der Barmherzigen Brüder in der Staat in gegebenen Verhältnissen einen solchen Bruno, Magister Johannes Hus gewiß schönere Gefühl ersetzt, daß die läutern- Taborstraße in Wien als dauerndes Denkmal Strieg sicherlich verloren hätte. Wenn ihr aber mußten zur höheren Ehre Gottes de Flamme es gestattet, schon nach wenigen für die bedingte Toleranz der fatholischen Stir- glaubt und darauf rechnet, daß die Polen in Oberschlesien so national bewußt und patrio. tisch gesinnt wie auch heroisch sind, wie es un sere Presse darstellt, so befindet ihr euch im tative Einführung der Feuerbestattung. Nun In Bezug auf die wirtschaftlichen groben Irrtum, weil die Wirklichkeit etwas haben wir freie Bahn und in wenigen Wo- Vorteile der Feuerbestattung ist zu erwäh ganz anderes bewiesen hat. Unsere Regierung then wird in Prag die erste Einäscherung statt- den, daß die Friedhofsfrage den Gemeinden Die Stellung der Parteien. mußte in dieser Hinsicht unglaubliche Schwiefinden. die schwierigsten Aufgaben stellt. Die Beistel Berlin , 22. Oktober. ( Eigenbericht des So rigkeiten befämpfen. Es ist sogar so weit geWas versteht man unter Feuer- lung des erforderlichen umfangreichen Grund- zialdemokrat.") Auf Antrag des Reichskanzlers tommen, daß wir beim Plebiszit beinahe jede bestattung? Die Verwandlung eines men- stückes, daß allen fanitätspolizeilichen Anforde- hat das Kabinett beschlossen, dem Reichspräsi- Stimme für Polen erkaufen mußten. Zu miz schlichen Leichnames in eigens hiezu errichte- rungen genügt und sich auch von den Wohn- denten die Demission zu unterbreiten. Die kamen die Delegierten aus Oberschlesien und ten Verbrennungsanstalten( rematorium, ſtätten der Lebenden in angemessener Entfer- Gründe sollen dem Reichspräsidenten in einem erklärten mir offen, daß ihre Brüder nur dann Feuerhallen) durch erhitzte Luft, ohne Entwick nung befindet, verlangt besonders bei größeren Briefe ausführlich dargelegt werden. Voraus fur Polen stimmen werden, wenn sie dafür lung dunkler Rauches und unangenehmer Ge- und großen Städten, wo die Grundpreise sehr sichtlich wird Dr. Wirth wieder mit der Kagut bezahlt werden. Zu diesem Zwecke sind alle rüche, in eine weiße Aschenmasse. Die Ein- hoch und dabei aber auch noch im steten Stei binettsbildung betraut werden. Ein Koali- im Staate gesammelten wie auch von der Reischerung geschieht in nicht offener Flamme, gen begriffen sind, die größten materiellen tionskabinett mit der Denisajen Bollspartei gierung assignierten Gelder verwendet worden. sondern durch Luft, welche bis auf ungefähr Opfer, in Sauptstädten Millionen Kronen. kommt nicht mehr zustande. Die sozialdemo- Aehnlich war es auch mit dem Aufstande, zu 1000 Grad Celsius erhitzt wird. Von der Leiche Diese ganz unfruchtbare Bindung so großer fratische Partei hatte verlangt, daß die jetzige welchem die Aufständischen von außerhalb der bleibt nach 1 bis 1½ Stunden nichts zurück als wirtschaftlicher Werte behindert aber nicht, Regierung bleibe. Die Deutsche Volkspartei Grenzen Oberschlesiens importiert werden etwas Asche, welche in Zinktapsein gesammelt daß die Friedhöfe immer wieder zu eng wer- erklärt, daß sie unter feinen Umständen die mußten, was mit außergewöhnlichen Schwiewird. Die Zinklapsel wird verlötet und in den und daß die Leichen jener, die sich keine Entscheidung der Alliierten über Oberschlesien rigkeiten und Stosten verbunden war. Aus dieschön geformten Gefäßen( Urnen) entweder in Grüfte oder eigenen Gräber zu gönnen ber- anerkenne und auch nicht der Entsendung eines femt und anderen mehreren Gründen ist der der Erde oder in eigenen Räumen( Urnen mögen, immer zahlreicher dem Massen oder Bevollmächtigten zu den Verhandlungen mit Aufstand mißlungen." Wie die Tatsache selbst, Hallen, sogenannten Kolumbarien, Urnen- Schachtgrabe anheimfallen. Wären dagegen Polen zustimmen werde. Damit kommt diese so verdient auch die brutale Unverfrorenheit hainen ) oberirdisch beigesetzt. schon vor dem Weltkriege die Gemeinden in Partei für eine Koalition mit Einschluß der festgehalten zu werden, mit welcher, nach geDie hygienischen Vorteile der der Lage gewesen, Serematorien zu errichten Sozialdemokraten unter Führung Wirths nicht ungenem Spiel, die Polen ihr Blatt ausdecken Feuerbestattung bestehen darin, daß unbedingt und in eigenem Betriebe zu führen, dann wäre in Betracht. Die Demokraten, die schon längst alle jene Gefahren vermieden werden, die bei an Stelle der Grundverschwendung eine ein- teine eigene Bolitik treiben, haben sich der Auf Der bulgarische Minister Dimitrow ermordet unzureichende Friedhofsanlagen entstehen kön- malige Juvestition getreten, was jest durch fassung der Volkspartei angeschlossen. Das nen. Selbst die Gegner der Feuerbestattung die riesige Teuerung auf allen Gebieten, sehr Zentrum hat sich noch nicht offiziell erklärt, aus wissenschaftlichen Streisen geben erschwert ist. Die Gemeinden würden zum aber es ist nicht anzunehmen, daß es allein Sofia nach Kistendil wurde heute der bulga ohne Widerspruch zu, daß die gefährlichen An- Nußen der Allgemeinheit viel profitieren. In mit den Rechtssozialisten und, angewiesen auf rische Minister Dimitrow meuchlings steckungskeime durch die Feuerbestattung un- erster Reihe würde sich auch die Bestattung der die Unterstügung der Unabhängigen, eine Rebedingt vernichtet werden, während dies bei Armenleichen sehr verbilligen und dabei trotz gierung bilden werde. Es ist immerhin mögder Erdbestattung zumindest fraglich ist. Bezüg- dent in einer das allgemeine Menschengefühl lich, daß die Demokraten im letzten Augenlich der sittlichen und schönheitli- und die Bietät weit besser wahrenden Weise blid umfallen und das bestehende Kabinett Chicago , 22. Oktober. ( Reuter.) Der Ar chen Vorzüge der Feuerbestattung wäre zu erfolgen. Im alten Desterreich hatten sich schon nach einem Votum des Reichstages, der wahrheitsausschuß hat beiden beteiligten Barteien erwähnen, daß das bedeutende Erfordernis an über Hundert Gemeinden für die Einführung scheinlich Montag zusammentritt, doch stüßen mitgeteilt, daß bei den EisenbahnbeRaum für Erdbegräbnisstätten und die damit der Feuerbestattung ausgesprochen. werden. Die Reichstagsfraktion der Unab- trieben der Status quo beibehalten verbundenen großen Kosten es vielfach mit Der einzige Gegner der Feuerbestat- hängigen beschäftigte sich in einer heutigen werden soll, solange das erwähnte Amit seine sich bringen, daß die sogenannte„ ewige Ruhe" tung ist das konservative Kirchen- Sibung mit der politischen Lage. Es ist dies die für den feſtgeſetzten Tag, d. i. den 30. d., die oft schon nach verhältnismäßig furzer Zeit ge- tum besonders jenes des fatholischen Glaubens einstimmige Auffassung der Fraktion, daß eine Entscheidung nicht bekannt gibt. Damit iſt der Ausbruch des Streifes wenigstens stört wird u. zw. durch vorzeitiges Ausschaufeln bekenntnisses, welches sich dieser Einrichtung Ablehnung des Beschlusses des Obersten Rates verhütet. der Gräber, wobei die Knochen pietätlos he- deshalb widersetzt, weil sich die Feuerbestattung über Oberschlesien , wie sie die bürgerlichen Bei der Abstimmung der Arbeiter der Kon. rumgeworfen werden. Bei der Feuerbestattung nicht auf die Autorität der Priester und der Parteien verlangen, für Deutschland die ver- servenindustrie wurden 35.534 Stim sind solche, die Gefühle so tief verletzenden Kirche gründet, und weil sie eben einen Stul- hängnisvollsten Folgen haben würde, und daß men für und 3.490 Stimmen gegen den Streit Vorkommnisse vollständig ausgeschlossen, denn turfortschritt bezeichnet, den der Klerikalismus sich diese Ablehnung auf die für Deutschland abgegeben.
Der lekte Schultan.
( Aus dem Französischen noch einer Erzählung Alphons Daudets frei ins Deutsche übertragen von---.) Die nachfolgende Erzählung des großen franzöſiſchen Spikers Alphonse
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Sofia, 22. Oftober. Während der Fahrt von
mordet.
richten die verlorenen Schlachten, die auf Aufregung. Da bemerkte ich erst, daß der lernen! Wie tat es mir jetzt leid um die ver erlegten Requisitionen, Stontributionen, die Lehrer seinen schönen grünen Roc anhatte, forene Zeit, da ich hinter die Schule gegangen Kriegssteuern, die Verordnungen der preußi- das sorgfältig plissierte, faubere Jabot mit war. Boginester suchen oder auf der Saar schen Kommandantur und ich dachte mir ohne Salsfrause und das gestickte schwarze Seiden- Schlittschuhlaufen! Meine Schulbücher, die ich stehen zu bleiben:„ Herrgott, was gibt es denn fäppchen, die er nur anlegte, wenn der Herr vor kurzem noch so langweilig fand, so unbe wieder?" Bräfeft zur Schulvifitierung kam oder am quem zu tragen, die Sprachlehre, die Biblische Doch als ich über den Plak lief, rief mir Schulschluß, wenn die Preise verteilt wurden. Geschichte dünften mir aufeinmal erprobte alte der Hufschmied Wachter, der mit seinem Lehr- Die ganze Klasse erſchien mir heute ganz an- Freunde, von denen der Abschied weh tut. Daudet aus den„ Contes du lundi", jungen vor dem Gitter stand, zu:„ Beeile dich ders, so feierlich. Aber am meisten überraschte und der alte Lehrer Sanni! Der Gedanke, hat in deutschen Streisen keine Volkstümlichkeit erlangt, was durch ihren nicht so mein Junge, du kommst heute gewiß es mich in den letzten Bänken, die gewöhnlich daß er uns verfäßt, daß ich ihn nicht mehr leer standen, erwachsene Leute aus der Ge- sehen werde, ließen mich die Strafen vergessen Inhalt verſtändlich wird. Wir empfeh noch zu recht in deine Schule!" Ich glaubte, daß er sich über mich lustig meinde sißen zu sehen, gleich wie die Schüler, und die Schläge mit dem langen Lineal! schichte insbesondere dent Genusse und machen wolle, rannte weiter und kam ganz schweigend und aufmerksam. Es waren da der Armer Mann! der politischen Erwägung des Herrn außer Atemt vor der Schule an. alte Hauser mit seinen alimodischen Dreispiß. Zu Ehren dieser letzten Schulstunde batt Ministers für Volksaufklärung. D. Red. Gewöhnlich gab es vor Beginn des Unter- der ehemalige Bürgermeister, der ausgediente er sein Festtagskleid angezogen. Jetzt begriff Die Erzählung eines fleinen Elsässers, richts großen Lärm, der bis auf die Straße zu Briefträger und noch andere Leute. Sie er warum die Aeltesten des Dorfes gekommen Jenen Morgen hatte ich mich zur Schule hören war. Das Aus- und Zuklappen der schienen mir sehr traurig zu sein, der alte Sau- sind und in der letzten Bank saßen. Es schien sehr verspätet. Ich empfand große ingit vor Bultdeckel, das laute Memorieren der Aufga fer hatte seine Schulfibel mitgebracht, dieselbe als ob sie es bedauerten, daß sie nicht öfter in unserem Lehrer, dem alten Hannl, nicht nur bent. manche Kameraden schlichteten noch aus der er vor langen Jahren selbst lesen ge- diese Schule gekommen waren. Es war dies wegen meines Zuspätkommens, sondern weil rasch einen ant Schulweg begonnenen Streit lernt hatte. Das an den Rändern schon start auch eine Art unseren alien Lehrer für seine ich von der Hausaufgabe auch nicht ein Wortbis der Lehrer dazwischenfuhr und mit abgenügte Buch lag aufgeschlagen auf seinen vierzig Jahre treuer Dienste zu danken, eine wußte. Die Sprachlehre, die so schwere Re- seinem langen Lineal auf den Tisch schla- Knien, darauf die große altmodische Brille. Art Abschiednehmen vom Mutterlande, das gel über das Partizip, sind gar zu langweilig. gend Ruhe gebot. Während ich all das erstaunt betrachtete, stieg mit dieser Schulstunde von hinnen zog. Ich will doch lieber heute die Schule schwän- Ich rechnete damit, daß ich auf diese Art der alte Lehrer aufs Katheder und mit der Ich war in solche Gedanfent vertieft als ich unbemerkt meine Bank erreichen werde, doch gleichen milden und ernsten Stimme, mit der meinen Namen vernahm. Der Lehrer hatte sen, dachte ich mir. Das Wetter war so mild, der Tag so heiter, gerade an den Tage war es mäuschenstill er mich empfangen hatte, sagie er: mich aufgerufen, damit ich meine Lektion her die Sonne schien so schön! Die Amseln pfiffen wie an einem schulfreien Sonntagmorgen. Meine lieben Stinder, es ist das letzte Mal, fage. Was hätte ich dafür gegeben, wenn ich mir lockend aus dem nahen Wäldchen zu. Durch das offene Fenster sah ich, daß meine daß ich von hier zu Euch spreche. Von Ber - diese Regel über die Bildung des Partizips geAuf der Wiese, die dent Pächter Rippert ge- Mitschüler schon auf ihren Plätzen ſizen und lin ist die Verordnung gefommen nur mehr tanut hätte. Aber ich verhaspelte mich gleich hört, hinter dem Sägewerf, exerzierten die den Lehrer Hannt, mit dent gefürchteten Lineal deutsch in den Schulen von Elsaß Lothringen bei den ersten Worten und nun stand ich bePreußen. All dies gefiel mir besser als über unter dem Arme, zwischen den Bankreihen zu unterrichten... Der neue Lehrer kommt schämt in der Bank, das Herz flopfte mir hördie Bildung des Partizips vont strengen auf- und abgehen. Ihr könnt euch denten, morgen. Heute ist die letzte französi- bar in Leibe und ich wagte es nicht den Kop Sannl geprüft zu werden. Doch auf einmal daß ich bis über die Ohren rot war und mir sche Schulstunde. Ich bitte Euch, seid zu erheben. Da hörte ich wie Herr Hann recht aufmerksam." regte fich mein Gewissen und ich rannte zur das Herz vor Angst im Leibe klopfte. Schule.
Als ich beim Gemeindeamt vorbei fam, sah ich, daß viele Leute aufgeregt vor dem Drahtgitter standen, hinter dem die Regie rungserlässe aufgehängt waren. Seit zwei Jahren kamen von hier alle schlimmen Nach
Doch der Schrer sah mich aus traurigen Augen an und sagte fanft zu mir:" Beh rasch auf deinen Platz, Franzl, sonst müssen wir ohne dich beginnen."
Ich schlupfie schnell in meine Bank. Lang sam erholte ich mich vor der ausgestandenen
Diese wenigen Worte erschütterten mich. die Elenden! Jetzt weiß ich was sie wieder am Gemeindeamte angeschlagen haben."
jagte: Ich groll dir nicht. Franzl. Du bist leider genug bestraft. Sichst du, so kommt es. Alle Tage sagt man sich: Pah, ich habe genug Zeit, ich werde morgen lernen."