10. Dezember 1921,

bureaus Ralman unter unterhörten Begleit

Sozialbemottat

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seinen vielen falschen Ziffern nur einige be- gabe hat, den Nachweis zu führen, daß die smut ersterben gehört dabei noch aufs Konto umständen die Verhaftung Kudlaceks durch. merkenswerte Beispiele. Er beziffert die Preise Strise im Rohlenbergbau nur durch die Herab- der sllavischen Selosterzucht überhaupt. Was Rudlacek war zum Leiter und Herausgeber des unserer Steinkohle per 10 Tonnen von 3700 jezung der Lebenshaltung der Bergarbeiter be aber soll man dazu sagen, daß wegen eines Slovensky Vychod", einem offiziellen Regie- bis 4100 Stronen ganz richtig und sagt weiter, hoben werden kann, werden wir uns noch öf minutenlangen Versehens im Zimmerlüften rungsblatt, ernannt worden, das eine Privat- daß in dem Preise für einen Waggon Stein- ter mit diesem Serrn beschäftigen müssen und die Sünderinnen" ihre Mahlzeit auf dem gesellschaft Patria" im Auftrage der Regie- tohle 750 bis 850 Stronen Kohlensteuer stecken. hoffen dabei, ihm das Jonglieren mit falschen Fußboden einnehmen müssen? Daß die Zucht­rung übernahm. Kudlacek wurde von Poli- steuer und ohne andere Erwerbsteuern, die auf Die 30% ige Kohlensteuer allein ohne Umsatz 3iffern abzugewöhnen. zeiorganen aus dem Besige des Unternehmens Steinkohle lastet, beträgt jedoch 750 bis 960 meisterinnen ein verkehrt zum Trodnen aufge hinausgedrängt und ohne gerichtliches Urteil Stronen per 10 Tonnen. Er sagt weiter, daß hängtes gewaschenes Hemd durch den Schmuz Ein Klostergeheimnis." als Firmainhaber aus dem Handelsregister ge- sogar die Polen die Kohlensteuer aufiassen ziehen und die Delinquentin zwingen, es in strichen. Der Chef der Presseabteilung des wollen, um billiger nach der Tschechoslowakei Liqueur schlürfenden Klosterbrüdern fenni Strafe, in einen Sad gehüllt, mitten im Win Das Plakat mit den beiden wohlgenährten, der Nacht nochmals zu waschen? Daß man zur Ministerpräsidiums, Ebl, behauptet in einer zu verkaufen, während in Wirklichkeit die Po­Mitteilung des tschechoslowakischen Preßbure- len die Stohlensteuer erst einführen wollen. Er wohl jeder, aber leider ist die Stunst, gute ter im Klosterhof die Mahlzeiten einnehmen aus, daß die strafrechtliche Untersuchung gegen fagt weiter, daß 10 Tonnen gesiebte Ruhrkohle Schnäpse zu brauen, nicht das einzige Geheim umß, daß Lehrerinnen vor ihren Schülerin Kudlacek wegen Veruntreuung eingeleitet bei einem Markfurs von 41 nur 2200 Stronen nis, das sich hinter Klostermauern birgt. Da nen beschimpft und geschlagen werden? Alf wurde. Was hinter der ganzen Affaire stedt, und 10 Tonnen oberschlesische fortierte Grob trauert manch verpfuschtes Leben, manch herbe das ist Sadismus in seiner reinsten Form, ist wird wohl die gerichtliche Untersuchung erwei- tohle nur 2300 Stronen kosten. Er scheint nicht Entsagung, Neid und Saß haben hier ihr eine durch das Klosterleben erzeugte Berver­sen. Die Lidove Noviny", also ein Blatt, sche Rohle nicht mehr in Mark, sondern nur in und Oberinnen tut sich malos breit, sadisti- Schwestern, von Kindern und Kranten ausge zu wissen, daß seit mehr als einem Monat deut- Heim, tyrannische Herrschergewalt der Priore ſität und solchen Frren sind Sunderie von das der Regierungsmehrheit angehört, schreibt, tschechoslowakischen Kronen verkauft wird, daß sches Wüten in Strafen und Bußen, hem liefert! Das Kreuz Chriſti deckt hier schützend daß die Presseasteilung des Miniſterratspräs die deutschen Kohlenpreise mittlerweile wesent- mungsloser, auch vor Betrug und Diebstahl hundertfach wiederholte Angriffe aufs Beste, sidiums ,, nach Korruption rieche". Es ist sehr lich erhöht wurden und 10 Tonnen oberschle­notwendig, daß in die eigenartigen Verhält fischer Kohle ab Schacht heute etwa 4000 Stro- nicht zurüdschreckender Geiz zur größeren was ein Mensch haben kann, auf seine Selbst­nisse in der Slowakei , in der eine Diktatur nen fosten. Wenn er es nicht wissen sollte, so Ehre Gottes." Ein Sammelpunkt all dieser achtung, und soweit darf der Respekt der der Behörden herrscht, Licht gebracht werde. fönnte er vielleicht bei der städtischen Gasan Nöte und Laster scheint, wenn man den Bi- Staatsgewalt vor dem christlichen Symbol stalt in Karlsbad anfragen. Der Verband der schofteinizer Bezirksnachrichten" glauben darf, nicht gehen, daß sie nach solchen Anklagen un­deutschen Selbstverwaltungskörper hat, das das Kloster der Schwestern vom heiligen Kreuz beteiligter Zuschauer bleibt. beteiligter Zuschauer bleibt. Wir verlangen dürfte dem Serrn Stohlenfachmann vom Brain Eger zu sein, und die vielen genauen Na- die schärfste, rücksichtsloseste Untersuchung. Er­ger Tagblatt" ebenfalls interessieren, an das men und Daten, welche das Blatt bringt, las geben sich die Berichte als erfunden, dann ge Arbeitsministerium eine Eingabe gemacht, sen darauf schließen, daß viele der schweren bührt den Verleumdern harte Strafe. Sind fie Der der politischen Bezirksverwaltung Starls- städtischen Gasanstalten wegen des hohen Prei- der Kindergärtnerin Josefine Frie- gehört die Oberin Chlothildis nebst ihrer Sipp­worin darauf verwiesen wird, daß sich die Anklagen zurecht bestehen. Sie stammen von aber, wie wir fürchten müssen, wahr, dann bad zugeteilte Bezirkshauptmann. Herr Dr. ses der oberschlesischen Steinkohle beschweren. Karl Uhlig, veröffentlicht im Prager Tag, blatt" periodische Berichte über den heimischen drich, die als Schwester Kasimira" vierundschaft ins Zuchthaus. Kohlenmarkt. Diese Berichte waren schon wie anzig Jahre hindurch mit ihrer ganzen berholt Gegenstand von Bolemifen in dem geschlagen und wie ein Sund( wörtlich genom­Kraft ausgebeutet, bei jedem Kleinen Fehler Fachblatte ,, Glück- Auf", und hatten immer die Wirkung, daß die Welt einige Zeit von den Daß eine Besteuerung des Kohlenverbrauches men) behandelt wurde und sich endlich ihrem Die harmlofen Putschisten. Die deutsche ,, fachmännischen Artikeln" des Herrn Dr. Uh­eine unvermeidliche, wenn auch bittere Notwen- unleidlichen Schicksal durch die Flucht entzog. Reichsjustiz hat sich nun doch endlich aufge lig verschont blieb. Aber er fommt immer wie digkeit ist, dieser Erkenntnis kann sich niemand Was sie zu erzählen weiß, vermag zit erschüt schwungen gegen drei Kappverbrecher das der und fordert immer wieder neue Stritit entziehen." tern und bis aufs Blut zu erbittern. Grenzen Strafverfahren einzuleiten und so stehen denn heraus. Alle Welt wird fragen, wie kommt, Dann heißt es in demselben Artifel weiter: lose Berachtung erfaßt einen, wenn man den seit einigen Tagen der gewesene Polizeipräsi Karlsbader Bezirkshauptmann dazu, ,, Eine Besteuerung des Kohlenverbrauches ist Weg des Klosters von unscheinbaren Anfändent von Berlin , v. Jagow, der frühere Fachmann in der Kohlenwirtschaft zu sein. Nun finanziell und technisch möglich, die Kohle ver- gen, einem vor sechzig Jahren erworbenen Reichstagsabgeordnete Dr. Schiele und in erster Linie ist es bei dem Herrn ein Sport. trägt eine Berteuerung durch eine staatliche Ab­Wie andere Leute nach ihrem Dienste angeln, melt." gabe, wir haben die niedrigsten Stohlenpreise der Mietzimmer, zum heutigen Reichtum verfolgt. Freiherr von Wagenheim als Angeklagte Da bemühten sich Liebedienerei und Erbschlei vor dem Reichsgericht in Leipzig . Gegenüber janen, fischen, rodeln, setzt sich der Herr Dr. Uhlig hin und studiert, das muß anerkannt Dr. Uhlig hat in diesem Artikel noch mehr cherei um Legate von Reich und Arm, da wur- Arbeitern funktioniert die Justiz ungemein werden, fehr fleißig die Listen über die Wag getan, er hat siffermäßig nachzurechnen verden die bedenklichsten Operationen. Tausch, rasch und präzise; in diesem Falle, da es sich gonbeistellungen, aus denen man sich bei uns sucht, daß eine 30% ige Kohlensteuer Kauf und Verkauf, Belehnungen usw. vorge- um monarchistische Putschisten handelt, am raschesten und kürzesten über die Steige möglich ist, er hat allerdings im heurigen Jahre nommen, um das Klostervermögen von Tag brauchte sie rund 1% Jahre, che sie sich ent­rung oder das Sinken der Broduktion infor- einigemale auch gegen die Kohlensteuer ge- zu Tag steigend zu machen. Die frommen schloßz, Ernst zu machen. Diese drei Angehöri mieren fann, holt sich bei den Bergwerksbe schrieben und ihre Aufhebung gefordert, aber Schwestern, denen jetzt sechzehn Jahre lang die gen der Raste, die sich die Edelste der fizzern und bei den Kohlenoroßhändlern noch bemerkenswert ist, daß nun just in dem Augen- ehrenwerte Oberin Chlothildis Schröd vor- Nation" nennt, spielen vor Gericht eine jäm­weitere Daten und bildet sich daraufhin fein blid, wo verursacht durch den Oſtrauer Lohn steht, scheuten sich nicht, armen Familien die merliche Rolle, denn sie, die Waderen, die ehe­Urteil. Es wird wohl beim Herrn Dr. Uhlig streit, die ganze Oeffentlichkeit sich für die Auf­

Der Kohlenreferent Des Brager Lagblatt".

Die Sohlensteuer scheint dem Herrn Dr. U lig besonders am Herzen zu liegen, am 8. April 1920 schreibt er in einem Artikel des Prager Tagblattes" unter anderem:

Tages- Neuigkeiten.

mehr als ein Sport sein, denn erstens ist allen hebung oder mindestens Serabsetzung der Betten der im Spital gestorbenen Angehörigen dem so mutvoll taten, bemühen sich jezt eifrig, mehr als ein Sport sein, denn erſtens ist allen Roblensteuer interessiert, ausgerechnet der vorzuenthalten, im Kriege das Aerar um vor Gericht den Nachweis zu führen, daß alles feinen Artikeln eine gewisse Tendenz anzus sehen, die Grubenbefiber zu rehabilitieren, bzw. Starlsbader Bezirkshauptmann Dr. Uhlig kommt sche, Kleider und Lebensmittel zu bestehlen, gar nicht so bös gemeint war und daß ihr sie mit seiner fachmännischen Kritik zu ver- und sagt, die Aufhebung der Kohlenstener loftbare Schätze an Gold und Waren über Beginnen keine Verlegung der Verfassung be­schonen, dafür umso heftiger aber die Berg - hilft nichts". Dabei beträgt die Kohern nach dem Schweizer Mutterhaus hine wirken sollte. Besonders Herr von Jagow arbeiter als die allein Schuldtragenden Fat- lensteuer genau so viel wie die überzupaschen. Aber das Ergebnis dieser versuchte bei seiner Vernehmung fich als Un toren der Kohlenkrise hinzustellen. Früher hat ohntoften! Per 10 Tonnen beläuft sich Schmußwirtschaft lohnt sich wenigstens. Dut- schuldslamm hinzustellen, das niemals daran er öfters sehr scharf die staatliche Stohlenbe bei Steinkohle die Steuer, wie schon erwähnt, zende von Häusern gehören heute den armen gedacht habe, Sochverrat zu begehen. Kapp wirtschaftung befämpft, seitdem diese aber auf 750 bis 960 Stronen, während die Lohntosten Dienerinnen Gottes, Großgrundbesitz an Wald selbst sei ihm bis zum 13. Auguſt nur ganz gehoben ist, scheint er fein anderes Angriffs im Ostrauer Revier im Oftober 910 Kronen obieft zu besigen als die Bergarbeiterföhne. betragen haben. Es wird faum jemand an- und Feld, Spitäler, Schulen, Pensionate und oberflächlich bekannt gewesen und erst als die In seinem Artikel im Brager Tagblatt" nehmen, daß sich diesen Artikel der Finanz- Kindergärten. Dabei sind, wohlgemerkt, alle Reichsregierung geflohen sei, habe er auch ge­vom 7. Dezember 1921 versucht Herr Dr. Uh- minister beſtellt hat, aber wenn es der Fall Liegenschaften hoch belehnt. Denn wenn die hört, daß die gesamte Macht in Preußen in lig nachzuweisen, daß mit der vollständigen wäre, Dr. Uhlig hätte auch nicht anders ant- gottlose Republik, deren glorreicher Vorgänger den Händen des Generals von Lüttich Aufhebung der Kohlensteuer den Revieren worten können. Rarl täglich im Gebet gesegnet wird, sich bei läge. Er habe nichts begangen, was die Verfas noch nicht geholfen ist, daß die Gestehungs Schon oft hat dieser Herr durch seine teils tommen lassen sollte, die Kirchengüter zu befung gewaltsam und unmittelbar ändern soll. fosten herabgesetzt werden müssen, oder die Re- richtig, teils falsch angewendeten Ziffern und schlagnahmen, soll sie wenigstens verschuldetes te. Dem Angeklagten Schiele war der Zug viere aufhören zu existieren. Unter Gestehungs- durch seine fast immer verkehrten Schlußfol- Gut bekommen. der Brigade Erhardt nach Berlin nur ein fosten versteht nämlich dieser ausgezeichnete gerungen, die er daraus gezogen hat, der ge- Immerhin ist der geschäftliche Teil der milDemonstrationszug" gewesen, wie Fachmann nur die Löhne der Bergarbeiter. famten Bergbauindustrie schweren Schaden zu bere in Frau Friedrichs Anflagen; es handelt ihn die Arbeiter auch veranstalten. Es hat also Er sagt das auch ganz offen heraus, daß die gefügt. Mehreremale hat er schon die Herab­Sftrauer Bergarbeiter mit ihrer Forderung sezung der Stohlenpreise angekündigt, viele sich hier doch um irdisches But, nicht um die nicht nur keine Führer des Kapputsches gege nach Aufrechterhaltung der alten Gedinge ge- Verbraucher haben ihn leider ernst genommen arme, geschändete Menschenkreatur. Und das ben, es hat nicht einmal einen Butsch gegeben. gen höhere Gewalt kämpfen und daß ihr Wider- und darauf gewartet, die Preisherabsetzung ist ist das Fürchterliche, daß die Oberin Chlothil- Alles war nur ein großes Mißverständnis, stand fraftlos zerbrechen muß. nicht eingetreten, aber eine merkbare Stodung dis mit ihrem aus vier weiteren Mitgliedern Alle wollen nur Werkzeuge gewesen sein und Wie ein geschickter Jongleur bersucht er des Kohlenabsazes. bestehenden Beirat die Menschenwürde in hatten selbstverständlich die patriotischesten mit einer Masse teils richtiger, teils unrichtiger Nachdem sich nun Serr Dr. Uhlig als Spe- einemført niederträchtig mit Füßen tritt. Das Beweggründe". Die Herren Putschisten fnci­Ziffern seine Behauptungen zu beweisen. Aus zialfachmann entwickelt, und scheinbar die Auf- ewige Händeküssen, Niederknien und in defen also vor Gericht feige aus und ,, Sie müssen versuchen, sich eine Aufenthalts- Schwierigkeiten machen, auch folle er sich einen Verloren und verwirrt schlenderte der bewilligung zu verschaffen," meinte er gut- aristokratischen Namen zulegen, dann halten Fremde dahin. Eine Offizierspatrouille fam mütig und der Fremde nickte zerstreut. ihn bie Schweizer Behörden vielleicht ihm entgegen. für einen Sonterrevolutionär aus Deutschland Wieder so ein Saujud!" brüllte der An­oder Oesterreich oder für einen Anhänger führer. Sorthys und werden ihn mit offenen Armen" Nachschauen!" gebot ein weiter. aufnehmen. Auf offener Straße rißen sie dem Fremden Der fluge Ratgeber hatte recht gehabt; un- die Kleider herunter. Dann trieben sie ihn un­gehindert überschritt der Fremde die Schweiter Schlägen vor sich her. An einer Kirchen­Wie erfrechen Sie sich, mir derartiges zu zer Grenze. Nun aber beging er einen argen türe brach der Fremde zusammen. sagen," brüllte der Altdeutsche. Was wissen Fehler: anstatt in einem der vornehmen Ho- Die Tür stand offen, frommer Orgelton Sie vom reinen Germanentum? Was sind Sie fels zu wohnen, begab er sich auch hier in ein drang aus der Kirche. Ueber dem Hauptaltar denn eigentlich? Woher fommen Sie?" schäbiges fleines Gasthaus, außerdem besuchte hing ein großes Struzifig. Viele Männer und " Ich bin Jude", sagte der Fremde fanft, er bisweilen eine sozialdemokratische Versamm Frauen fnieten betend davor. Die Offiziere stamme aus Palästina." Chaibe Bolschewit", der die Schweiz samt lung und so entstand das Gerücht, er sei ein schingen ein Streuz. ihrer Verfassung, ihren Hotels und ihren vie len fonterrevolutionären Gästen an Rußland berraten wolle.

Fenilleton.

Der lästige Ausländer.

Eine aktuelle Legende. Von Hermynia zur Mühlen . Er war des Himmels überbrüssig geworden, das Gedudel der Engel, die ewig heitere Ruhe Der Seligen ging ihm auf die Nerven. So be schloß er denn zur Erde niederzusteigen und langte eines Tages an einem kleinen deutschen

Ort an.

Dem Rate des heiligen Paulus folgend, hatte er genügend Geld mitgenommen, doch fehrte er nicht in dem erstklassigen Hotel ein, weil ihm die Schieber und die Offiziere in Bivil allzu widerlich waren, sondern begnügte sich mit einem fleinen Gasthof.

Den nächsten Tag hielt ihn ein Polizist auf der Straße an und verlangte seine Papiere zu sehen. Er schüttelte verwirrt den Stopf. Ich habe keine."

Eine Woche lebte der Fremde still und un­behelligt an dem fleinen Ort, dann tam er un­glücklicherweise an der gemeinsamen Mittags­tafel mit einem Alldeutschen ins Gespräch, das bald, trotz der Milde des Fremden in einen hef tigen Streit ausartete.

Natürlich". Des Alldeutschen feistes Gesicht " Natürlich". Des Alldeutschen feistes Gesicht rötete sich vor Zorn. Ostjuden, lästige Aus­länder."

Der Fremde blickte ihn verständnislos an. zwei Tage später eridien ein anderer Poli­zist bei dem Fremden und verlangte dessen Pa­piere. Da der Fremde bekennen mußte, daß er feine besize, wurde ihm mitgeteilt, er habe bin­nen vierundzwanzig Stunden Deutschland zu verlassen.

Er wurde abermaïs ausgewiesen, doch wei­gerte er sich ebenso sanft wie harinädig, das Land zu verlassen, sagend, er habe auf Erden tein Vaterland und sei nirgendhin zuständig.

Der Fremde blickte sie verwundert an. ,, Wie kommt es", fragte er, daß ihr mich dort drinnen anbetet und hier draußen er schlägt?"

Mit wildem Gebrüll stürzien sich die Off ziere auf ihn, Gotteslästerer". ,, Grindigger Jud." ,, Schlagt ihn tot!"

Sie rißen ihn weiter. Bei einem Baum machten sie Halt. Einer brachte einen Strid. ,, Bet zu deinem Gößen, Saujud, deine legic Stunde ist gekommen!"

Woher kommen Sie?" Ein Schweizer Flieger erbarmte sich seiner. Aus dem Simmel." Der Polizist starrte den schwarzbärtigen Der Altdeutsche lachte höhnisch als er des Gebt mir den Mann mit, ich werde ihn über blaßen Mann verblüfft an. War der Mann Polizisten flobige Gestalt die Treppe hinab. Die österreichische Grenze bringen, sagte er und die Schweizer Behörden nahmen seinen Vora eva aus dem Irrenhaus entsprungen? Doch steigen sah. Da hob der Fremde die Augen und vor dent war der Polizisto Seltenheit- ein Mensch, Der Fremde wußte nicht ein noch aus. Wo- schlag an. Licht, das aus ihnen strahlte, erschraken die freilich nur im Geheimen und seine polis hin sollte er, der feine Papiere besaß, in vier- Doch geschah es, daß am Flugzeug irgend Mörder. Sein Blid umfaßte die ganze Stadt tische Ueberzeugung half ihm das Nätsel lösen. undzwanzig Stunden reisen? Ein wohlwollen etwas brach und der Wind es weiter trieb über und in ihm lag die Ahnung des letzten Ge­Sicherlich ist der Fremde aus Rußland gelom der Gast des Hotels zog ihn beiseite und riet die Donau . In Budapest mußte der Flieger richts. Da ihm einer den Strid um den Sals men, wollte dies nur nicht aussprechen und ihm zu versuchen, über die Schweizer Grenze eine Notlandung vornehmen. Er setzte den warf, betete er laut, mit erhobenen Sänden: umschrieb daher den Sowjetstaat mit der Be zu gelangen. Wenn die Leute dort sehen, daß Fremden auf der Straße ab und begab sich in ,, Vater, vergib ihnen nicht, denn sie wissen, vas fic tunt."

er viel Geld besitzt, werden sie ihm keine ein elegantes Hotel.