22. Dezember 1921,
Abg. Dr. Holitscher:
Sozialbemotret
Ceffe S führt werde. Auf der einen Seite wollen
gefeht. Abg. Ratfer griff dann sehr heftig die Ein Erfolg des Kampfes Staat und Unternehmer die Löhne und Gehäll Ein Es ist unmöglich, zu irgendeinem Gegenstande Bezirkskrantenlassen an, fortwährend zu den ber Tagesordnung das Wort zu ergreifen, ohne deutschen Sozialdemokraten, die ihm natürlich gegen die Bollerhöhungen? ter abbauen, auf der anderen Seite wollen fie schärfsten Protest dagegen zu erheben, wie am beren kräftige und unverklärte Zwischenrufe auch die Antwort nicht schuldig blieben, und
Einer amtlichen Mitteilung an die Blätter
dte Lebenskosten der Wassen verteuern und
letzten Tage Gegenstände hier durchgepeitscht diesem sonderbaren Arbeitervertreter" den zufolge, sollen in der nächsten Zeit keine Erso die Lebenshaltung der arbeitenden Menschen
werden, welche die wichtigsten Lebensintereffen Standpunkt ziemlich" flar machten. des Volkes betreffen. Nicht einmal im Aus Schlusse erklärte Abg. Kaiser: In der Vor- im Haushalt der breiten Massen der Bevölke./ das Proletariat zu wehren wissen.
Zum höhungen der Zölle auf Waren eintreten, die verschlechtern. Gegen diefe Absichten wird sich
Kommunistischer Berrat.
schuß konnte darüber gesprochen werden. Gegenüber diesem Vorgehen stehen nicht nur wir in ausschung, daß das Ministerium für soziale rung eine bedeutsame Rolle spielen. Damit der Opposition. Denn in den letzten Tagen Fürsorge dafür Sorge tragen wird, daß die scheint der Plan des provisorischen autonomen haben auch viele Vertreter der Koali- gefeßlichen Bestimmungen auch für die land- Zolltarifs, den die Regierung lange mit einer wirtschaftlichen Arbeiter beobachtet werden und Das Proletariat der Tschechoslowakischert rionsparteien exklärt, daß ein berartiges wirtschaftlichen Arbeiter beobachtet werden und Vorgehen in Zukunft unmöglich ist. Allerdings daß ütcrall dort, wo die gesetzliche Grundlage Energie verfocht, die einer besseren Sache Republik wird in der nächsten Zeit heftige yaden wir das Vertrauen auch zu solchen tranfenfassen errichtet werden, werde seine 34 sein. Die ganze Art, wie die Bollerhöhun- hohe Bölle für die Arbeiterschaft bedeuten, ift hiefür geboten ist, landwirtschaftliche Bezirks- würdig gewesen wäre, fallen gelassen Rämpfe um den neuen Zolltarif führen. Was Sundgebungen verloren. Man hat sich bei uns Partei für die Vorlage stimmen. gewöhnt, Gesetze mit furzer Befristung zu gen ins Wert gesetzt werden sollten, mußte die in der letzten Zeit anläßlich der Vorlage des machen. Auch das Krankenkassengesetz ist mit Abg. Kutschera( Kommun.) forderte, daß man leidenschaftliche Empörung der breiten Massen provisorischen Bolltarifs durch den Handelseinem Jahr befristet gewesen, weil man damit ohne Vorbehalt auch den nicht beschäftigten der Konsumenten hervorrufen. Die Regierung minister in der Deffentlichkeit erörtert wor Die Sozialversicherung in Kraft treten wird. wie es das alte österreichische Gesetz vorschrieb, wodurch sie ermächtigt wird, die Handelsbe- Staat und Unternehmer daran, einen Abbau gerechnet hat, daß im Laufe des Jahres 1921 Arbeitern wenigstens derart entgegenkommt, stützte sich auf ein Gesetz vom 12. August 1921, den. Neue Zölle verteuern dem Arbeiter die Lebenshaltung. Von der einen Seite gehen Auch bei der Novelle des Krankenversicherungs - nach dem auch ein Arbeiter, der nur einen sichungen mit dem Ausland zu regeln. Die der Löhne und Gehälter durchzuführen, von gesetzes handelt es sich um eine Verlängerung halben Tag beschäftigt war, der Strankenver- jes Gesetz nahm sie zum Vorwand, um eine der anderen Seite versuchen sie die notwendig auf ein Jahr. Diese Novelle bedeutet wohl ficherung unterliegt. Nach dem Schlußwort des so einschneidende Maßnahme, wie die Neurege- ften Lebensmittel und Gebrauchsartikel der etne gewisse Verbesserung; denn sie hat sich in Berichterstatters Abg. Curit wurde das Gemancher Hinsicht trotz vieler Befürchtingen als ich mit vier Abänderungsanträgen der deut- lung des Zollwesens auf dem Verordnungs- arbeitenden Massen dadurch zu berteuern, daß gut erwiesen. Aber zur Behebung der ihr noch schen Sozialdemokraten und einem Resolu- wege zu treffen, ohne die gesetzgebenden Kör- sie hohe Zölle auf die Einfuhr dieser Artikel anhaftenden Mängel hat die deutsche sozial- tionsantrag Pohl und Gen. angenommen. perschaften zu befragen. Es wurde der Verlegen und den einheimischen Kapitalisten dademokratische Partei Verbesserungen gestellt, Dann wurde eine Reihe der in der Diens- fuch gemacht, das Parlament bei einer durch ermöglichen, ungeheure Profite zu er deren größter Teil allerdings, wie zu befürchten tag- und Mittwochsihung beschlossenen Gewirtschaftlichen Maßnahme von der allergröß- zielen. Man sollte glauben, daß sich kein Arist, bei den Mehrheitsparteien keinen Anklang sehe, deren dringliche Behandlung anerkannt ten Tragweite auszuschalten. Dabei be- beitervertreter finden wird, der die Unterneh mer in ihrer Forderung nach hohen Zöllen finden wird. Der Redner bittet, den Refo- wurde, in zweiter Lesung angenommen. Zum inhaltete der sogenannte provisorische Zolltarif noch unterstüßen wird. Allein wer dies glaubt, lutionsantrag anzunehmen, in welchem Schluß der Sitzung hielt Präsident Toma- gewaltige Zollerhöhungen, sowohl bei Lebens- fennt eben die Kommunisten nicht. Der von verlangt wird, daß die Wahlen in die Kranken- chet eine kurze Abschiedsrede anläßlich der mitteln als auch bei den notwendigsten Ge- Kommunisten geleitete tschechische Berband kassenvorstände bis zum Frühjahr vorgenom- beginnenden Weihnachtsferien und teilte mit, brauchsartikeln der Bevölkerung, worüber wir der chemischen Arbeiter hat es zustande ge men werden. Die deutschen Sozialdemokraten daß die nächste Sigung schriftlich einberufen hier schon geschrieben haben. Der Handels- bracht, die Forderung der Unternehmer nachy werden für die Verlängerung des Gesetzes stim- wird. minister fand aber mit seinem Zolltarif teinen hohen Zöllen zu unterstüßen. Die Unternehmer men, um feinen ungefeßlichen Zustand eintre ten zu lassen. Antlang bei den Unternehmern; es mußten in der chemischen Industrie hielten mit den Ber Abg. Micoch( tschech. Gewerbep.) beklagt sich Exodus der deutschen sozialdemokratischen folge von Uneinigkeiten über einzelne Zollpoft tretern des tschechischen chemischen Verbandes darüber, daß seine Partei durch diese Vorlage Abgeordneten aus dem Budgetausschuß. tionen neuerliche Verhandlungen mit den Un- eine Beratung ab, in der ſte diese sogenannten Arbeitervertreter dazu brachten, den hohen gezwungen wird, erhöhte Zuschüsse den Stranternehmern angeknüpft werden, sodaß der Zoll- Bollfätzen auf Schweinefett, Butter und Mar In der gestrigen Sitzung des Budgetaus- tarif weder, wie zunächst beabsichtigt war, am garine zuzustimmen. Diese sonderbaren Herrs tentassen zufließen zu lassen. Demgegenüber haben die Arbeitgeber keinen Einfluß auf die schusses gelangten die dem Budgetausschuß zu- 1. November, noch, wie später in Aussicht ge- fchaften find es, welche unseren Verband der Verwaltung der Krankenkassen. Seine Partei gewiesenen Resolutionsanträge zur Verhand- nommen wurde, am 15. November in Kraft chemischen Arbeiter zerschlagen und bie fordert hierin die gleichen Rechte wie die Ar- lung. Die Mehrheit lehnte alle Anträge wahl- treten konnte. In der sozialdemokratischen deutschen chemischen Arbeiter dem tschechischen beiterparteien. Die Ausführungen des Red- los ab. Besonders hervorzuheben ist der An- Presse wurde gegen die beabsichtigten Boller- Berband zuführen wollen. Für eine Einheitsners riefen besonders in den Reihen der tschechi- trag der deutschen Sozialdemokraten auf Aus- höhungen Sturm gelaufen und auch im Reichs- front mit solchen Herrschaften bedanken wir schen Sozialdemokraten lebhafte Aufregung her- gestaltung der Bergwerksinspektion und der wirtschaftsrat von den deutschen Sozialdemo- uns. Die Arbeiterschaft will nichts zu tun vor und gaben zu einer scharfen Kontroverse Revierbergämter. Trotzdem sich unsere Genos traten gegen die beabsichtigten Verfügungen der Unternehmer erliegen und nieteich wer haben mit Leuten, welche jedem Argument zwischen Vertretern beider Parteien Anlaß. Abg. Dr. Winter gibt im Namen des Klubs ſen unter Hinweis auf die große Unfallsgefahr Stellung genommen. Auch die tschechische Geben, wenn sie mit den Unternehmern berhan der tschechischen Nationalsozialisten und der in unserem Bergbau für die Annahme des Re- werkschaftskommission, sowie der Verband der deln. Sie nennen fich Kommunisten, tragen tschechischen Sozialdemokraten eine Erklärung solutionsantrages einsetzten, beantragte der tschechischen Genossenschaften nahmen gegen bas radikale Gehabe zur Schau, führen revolu ab. Diese beiden Parteien sind mit den An- Referent Cerny dessen Ablehnung. Diesem die lebensverteuernde Wirkung des geplanten tionäre Phrafen im Munde, verfügen aber trägen des Berichterstatters bei weitem nicht Antrage stimmte auch die Majorität zu. Abg. 3offtarifs Stellung und die Wellen des Wi- weder über die Energie noch über die geistigen zufrieden. Die Gründe dafür haben sie in den Bobok( flow. Volksp.) referierte über den Re- derstandes schlugen bis in die Petta hinüber, Qualitäten, den Kampf gegen die Unterneh verschärften Debatten über die Krankenversiche- solutionsantrag der deutschen Sozialdemokra- wo man sich auf die Serabsehung des Mehl- mer zu führen. Will man heute die Intereffen rung im Parlament angeführt. Wenn sie den- ten, in welchem die Ausschreibung der Wah- zolles von 1 K 50 auf 1 K pro Silogramm der Arbeiterschaft vertreten, so gehören dazu noch für das Gesetz und gegen die Mehrzahl len im Sultschiner Band und in steinigte, aber nicht einmal diesen Beschluß fpä muß sich schon gewisse Kenntnisse des Produt mehr als ein paar Versammlungsphrasen. Man der Abänderungsanträge stimmen werden, tun schlesien verlangt wird. Er beantragte, die ter aufrecht erhalten konnte. Da der Kampf tionsprozesses unter der Voltswirtschaft an sie das aus dem Grunde, weil sonst wenigstens fen Resolutionsantrag anzunehmen. Hierauf gegen diese ganz verkehrte Wirtschaft des Han- eignen, sonst wird man eine Beute der Unterfür eine Zeit die Verlängerung der Gültigkeit des Gesetzes bedroht und jede Störung eine stellte der Klerikale Rypar einen Ablehdelsministers immer weitere Streife zog, war nehmertheologie. Der Vorfall beweist nur Verwirrung in den Krankenkassen hervor- mungsantrag unter Hinweis darauf, daß die der Ministerrat gezwungen, sich mit der Frage wieber die ganze Bohlheit der kommunistischen Verhältnisse in diesen beiden inkorporierten zu beschäftigen und soll, wie wir hören, be- Marttschreier, die die bisherigen Vertrauens Abg. Kaiser( Bd. d. Landw.) verweist darauf, Ländern angeblich noch nicht genügend geord- schlossen haben, bei allen Zollpositionen, die Be- männer der Gewerkschaften aller erdenklichen daß man von gewisser Seite bestrebt gewesen net sind, um Wahlen zu ermöglichen. Die Ab- bensmittel und Massenartikel betreffen, teine Dinge beschuldigen und selbst am wenigsten war, die Verlängerung dieses Gesetzes dazu geordneten Genossen Dr. Ha as und Ha de n- Zollerhöhungen eintreten zu laffent. Gegen den geeignet find, Arbeiterintereffen zu vertreten auszunügen, um die vor einem Jahre seitens berg traten für den Resolutionsantrag ein. bisherigen Zustand foll sich nichts ändern, als der Landwirtschaft im Krankenkassenversiche Er wurde mit elf gegen sieben Stimmen a b- daß bei einzelnen Waren die bisherigen Bol rungswesen erzielten Vorteile wieder in den gelehnt, wobei als interessantes Detail zu toeffizienten erhöht werden. Die Vorarbeiten Sintergrund zu stellen, wenn nicht, sie zu bemerken ist, daß der tschechische Sozialdemo- für die Schaffung eines definitiven au- fehung der Beamtengehalte. Die moralische Bedeutung ber herab Gänze zunichte zu machen. Gegen die Vorlage In Königgrät selbst wäre nichts einzuwenden und Redners frat Bend a fowohl gegen als auch für den tonomen 3olltarifs sollen so weit be fand Sonntag eine Gautagung der Beamten Partei hätte ohne weiteres für fie gestimmt, Antrag stimmte und zwar offenbar als Slo- schleunigt werden, daß die Vorlage schon im vereinigungen der tschechischen nationaldemo da es auch in ihrem Interesse gelegen ist, daß wake für und als Untertan der Petta gegen März vor das Parlament gelangen fratischen Partei statt. Zuerst referierte der das Krankenkassenwesen in geregelte Bahnen ihn. Da die deutschen sozialdemokratischen soll. Verbandssekretär Mtr. Fleg! über die eben geleitet werde." Es müsse aber auch auf einer Abgeordneten bei der Bestattung aller Resolu Die Zeit bis dahin wird ausgenügt werden angenommene Regierungsvorlage betreffend gerechten Basis aufgebaut sein. Trotzdem je- tionsanträge nicht mehr die Staffage machen müssen, um die Arbetterschaft über die Wichtig. Die Herabfetung ber Beamtengehalte. Er Soch alle Grundlagen des Gesetzes und alle wollten, verließen sie unter großer Best üriteit der Zollgesetzgebung aufzuklaren, damit fagte: Die Verminderung der Gehalte der Borbedingungen zur Errichtung von landwirlſchaftlicher Krantentassen gegeben sind, ung der Majoritätsparteien die nicht nur im Parlament, sondern auch außer ten fei eine Folge der unverantwortlichent Staatsangestellten und der autonomen Beam Sibung. halb des Parlaments ein energischer Kampf Wirtschaft der Regierung Zufar. Die tschechi gegen alle lebensverteuernden Maßnahmen ge- fchen Sozialdemokraten berhöhnend, meinte er
rufen würde.
werden gerade der Errichtung dieser Krankentassen die größten Schwierigkeiten entgegen
Feuilleton.
Inland.
dem deutschen Publikum und deutschen Künst- er sich als raffeechter Vertreter nationaler nicht ihresgleichen hat. Sie gestattete ihm, einen lern zu banten hatte, daß seinen Werken die Kunst, daß seine musikalische Sprache durch echt völligen Ausgleich zwischen Wollen und Ber lange versagte Anerkennung wurde. Denn das gallischen Esprit und eine Fülle geiftsprühender mögen, der im Berein mit dem Ernst und der Wort von dem Propheten, der nichts in seinem Wendungen das Ohr des Hörers gewinnt und Ehrlichkeit feines Kunstschaffens seinem Be Vaterlande gilt, hat sich bei Saint- Saens mit fesselt, blizende Juwelen, denen überdies eine benswert das auszeichnende Gepräge gibt und Die französische Musik hat in Camille Saint - voller Schärfe bewahrheitet. Gelangte doch schier unerschöpfliche Kombinationsgabe an feinent Schöpfer einen Ehrenplatz unter den Saens, der nach einem künstlerisch ungemein selbst seine Oper Samson und Dalila " auf Klangfarben und Klangnuancen die bestechend- Musikern des modernen Frankreich sichert, das fruchtbaren und erfolgreichen Leben, 86 Jahre Liszts Betreiben bald nach ihrer Vollendung ste Fassung zu geben weiß. In der Erkennt in Bizet und dem nun Verstorbenen seine hers alt, in Algier gestorben ist, den letzten Vertre- am 2. Dezember 1877 in Weimar unter Bach- nis seiner eigentlichen Stärke und der Gren- vorragendsten Komponisten besitzt. ter des Klassizismus verloren, einen Tondichter, ners Leitung zur Uraufführung, um erst drei- zen feiner Begabung verzichtete Saint Saens Cantille Saint- Saens, der am 9. Oftobet ber als getreuer Edart die klassische Ueberlie- zehn Jahre später den Weg in das Vaterland von vornherein darauf, Pfadfinder für neue 1885 in Paris das Lichi der Welt erblidte, zählt ferung und Charakterisierungsmusit nachdrüd- des Komponisten zu finden. Und Liszt war Ausblicke in die Zukunft der Tonkunft zu sein; zu den erstaunlichsten Wunderkindern der mulichst zu schüßen gesucht hat. Saint- Saens war es auch, der seinen mit genialer and hinge- er ließ sich daran genügen, mit dem ganzen fiatalischen Welt und ist an Frühreife nur mit eine durch und durch musikalisch und ästhetisch worfenen Boemes symphoniques", die den Nachdruck seiner meisterlichen Formbeherr- Wozart zu vergleichen. Beinahe in der Wiege empfindende Natur; impressionistische Klang- Ruhm des französischen Komponisten begrün- schung has Erbe der Klaffiter zu verwalten zeigte sich schon dieser verblüffende Musikin malerei, Erweiterung der Grenzen der musika- deten, den Weg in die deutschen Konzertfäle und durch Kluge Ausmuzung der differenzierten stinkt, der von der musikalischen Mutter forglischen Ausdrucksmöglichkeiten, tonmalerische bahnte, wo sie begeisterte Aufnahme fanden und Ausdrucksmittel der modernen Mufit zu berei- fam gepflegt und stelficher ausgebildet wurde. Symbolit und Individualisierung waren ihm rasch festes Heimatsrecht erlangten. Sturz, chern. Von fremden Einflüssen hat er seinen Mit drei Jahren spielte der kleine Camille wesensfremd wie die ganze, die alten Formen Deutschland war das Land, das den Werken ausgeprägten Stil im übrigen freizuhalten ge- schon vom Blatt und im Alter von sinf Jahzertrümmernde musikalische Moderne. Sie war des Stomponisten wie dem Klavierspieler und wußt; was er von Richard Wagner übernom- ren verfuchte er sich als Komponist. Bon Sta mit seinem hochentwickelten Gefühl für Schön- Dirigenten Saint- Saens von Anfang an In- men hat, beschränkt sich auf den äußeren Auf- math und Maleden pianistisch und theoretiſch putz der Orchesterbehandlung und Aufsätze zu vorgebildet, bezog er dann das Pariser Konser heit und Harmonie so unvereinbar, daß er teine teresse und Verständnis entgegenbrachte. Saint- Saens Begabung wurzelte ausgefpro- leitmotivischer Bildung in seinen Opern. Lei- vatorium, wo Halevy sein Hauptlehrer in der Gelegenheit vorübergehen ließ, seiner Abneigung gegen die neue musikdramatische Richtung chenermaßen im Formalen. Seine gefällige denschaft und glutvolle Empfindung sind Komposition war. Daneben erhielt er von Ausbruck zu geben. Leider ließ er sich in die- Formgestaltung und unbedingte Wahrung der Saint- Saens starke Seite, allerdings fo we- Gouod Privatunterricht. Im Jahre 1852 unsem, die nationale Kunst gegen fremde und Savonheitslinie sind das A und O feiner nig wie kraftvolle Empfindung; wie denn über terlag Saint- Saens bei der Stonturren, um insbesondere deutsche Einflüsse verteidigenden Kunstübung, die in der geschmeidigen Eleganz haupt in allen seinen Schöpfungen der Kunst- den Rompreis seltsamerweise einem im Hands Kampf zu plumpen Ausfällen gegen deutsche und feinen Politur der Arbeit, in der durch verstand über das Kunstempfinden die Ober- werk besser ausgebildeten Bewerber namens Musfit und deutsche Musiker hinreißen, Ausfäl- sichtigen Klarheit der Gliederung, in dem spie- hand gewinnt. Dafür entschädigt er aber durch Sieg, und es ist eine rechte Jronic des Zufalls, len, die ihn dem Verdacht chauvinistischer Son- gelglatten Fluß der musikalischen Diktion alle eine Formwollendung in der Ausgestaltung und daß es gerade der grimme Feind aller Preis derinteressen aussehen mußten, und die umso Borzüge der französischen Kunsttechnik im Voll- eine Technik des Tonsatzes, die an feinem richterci, Hector Berlioz , sein mußte, der bes unerquicklicher wirkten, als er es in erster Reihe glanz aufzeigt. Und auch darin kennzeichnet Schliff in der neufranzöſiſchen Musikschule dem zufünftigen Meister die Rolle des Bed