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R. J.
Lages- Neuigkeiten.
2. Juli 1922.
österreichische Arbeiterschaft. Der Dank des hungernben Rußlands an die ruffischen Roten Kreuzes in Wien hat im Mitt öfterreichische Arbeiterschaft. Der Vertreter des woch dem österreichischen Reichsarbeiterrat folgendes Schreiben übermittelt:
An den Reichsarbeiterrat Oesterreichs , Wien .
Leure Genossen! In tiefer Anerkennung der brüderlichen Silfe, welche Ihre Organisation der hungernden Bevölkerung in den Wolgagegenden erteilt hat, hat das Bentralkomitee des russischen Roten Kreuzes beschlossen, der Sanitätsepidemiekolonne Nr. 2 den Namen„ Reichsarbeiterrat Desterreichs" anzueignen.
Indem das Zentralkomitee des russischen Roten Kreuzes diesen Beschluß Ihnen zur Kenntnis bringt, benüßt es die Gelegenheit, feinen tiefst en Dank auszusprechen, sowohl auch die Hoffnung auf die weitere stets wohltätige Hilfeleistung Ihrerseits in der großen Arbeit ihrer Humanität. Mit brüberlichem Gruß:
Golowjew, Porfizender des Zentralfomitees des ruffischen Roten Kreuzes.
Striegsherrit usw.( Wilhelm war eigens nach von Zborov für das Proletariat eine eindringliche fast alle typische Bourgeois find. denen jeder Galizien gekommen) wurden die russischen Stei- Warnung darstellen: Das Proletariat, dessen Tote Funten freiheitlicher Gesinnung abgeht. Ob die lungen an der lata gora" gestürmt, der Angriff heute im Intereffe des Nationalismus und des Salle wohl auch so friedlich, so unpolinsch, so rasch vorgetragen und nach mehrtägigem Kampf Bürgertums ausgenügt werden, müsse barauf be- liberal bleiben würde, wenn es um einen Rampf Die Anzeige der Gedenkfeier, die in Tarnopol , das sich seit 1914 in russischen Händen dacht sein, daß es in der Zukunft nicht für die der Arbeiterschaft gegen die bürgerlichen Interes Brag am 2. Juli anläßlich des Gedenktages der befindet, eingenommen.. Da der deutsche Zwede anderer sein Leben aufs Spiel fete, son- fen ginge und wenn sie aufgefordert würde, Schlacht von 3borov stattfinden soll, Angrif den tschechischen Truppen die Rüdzugs- dern nur für die eigene Selasse. In einem furzen Beitfuitvillige und Technische Nothilfen zu wedt in mir all die Erinnerungen, die mich verbindungen abschnitt, gab es für den allergröß Ueberblick über die politische Lage im Juli 1917 stellen? jene Tage nicht vergessen lassen. Als einer, der ten Teil dieser Formationen tein Zurüd mehr. schreibt das genannte Blatt ungefähr folgendes: den zweiten Juli 1917 und die darauf fol- Was nun folgte werden ja die tschechischen Kom- Am 2. Juli 1917 ergriff eine tschechoff. Brigade genden Tage mitgemacht hat, möchte ich der Def mandanten, die übrig geblieben find, wiffen: alles gemeinsam mit den russischen Truppen bei 3borob fentlichkeit erzählen, was die Schlacht bei Zborov wurde niedergemacht, Bardon wurde nicht gegeben. Die Offensive. Diese Kampfhandlung ließ eigentlich war. Die am 2. Juli von tschechischen Legionären begon- Merensky auf Befehl des Ententegeneralstabs aus Die österreichische 19. Infanteriedivision lag nene Schlacht bei Zborov endete mit der fast voll führen, um damit Rußlands Kriegstüchtigkeit zu im Raume von Zborov den Russen gegenüber. ständigen Vernichtung der tschechischen Streit- beweisen. Entgegen den Versprechungen, die die Das 35. Infanterieregiment hatte die Verteidi- träfte. Das also war die Schlacht bei 3borov, die neue Regierung nach dem Sturze des Zaren den gung der Linie Travotivky Hotov- koniuchy. viel deutsches, aber noch mehr tschechisches Blut Soldaten gegeben hatte, wurden diese neuerdings Am 2. Juli griffen nun tschechische Legionärfor- gefoftet hat; ob die Angehörigen der am 2. Juli im Interesse des Kapitalismus auf die Schlacht mationen vor allen Dingen die zuletzt genannte gefallenen Soldaten an diesem Tage in Feststim bant geführt. Doch die Offensive mußte zusam Linie an. Da das Infanterieregiment 35 sum mung sein werden, wage ich zu bezweifeln. Alle menbrechen, da im russischen Proletariat das Kelafgrößten Teil aus Tschechen bestand, fielen schon iene aber, welche die Tage von Zborov erlebt fenbewußtsein erwacht war und der Bolschewis durch den Artillerievorbereitungstampf vorwiegend haben, werden diesen Tag als einen Tag des mus festen Fuß faßte. Was damals in den Augen jene tschechischen Soldaten, die sich im Verbande traurigsten Angedentens begehen; einerlei ob es der bis zum siegreichen Ende" unentwegt bei git des Infanterieregimentes 35 befanden. Zum beffe- sich um Deutsche oder um Tschechen handelt. ter Verpflegung ausharrenden" Bourgeois als ren Berständnis der Sachlage will ich noch hinzu Demoralisierung" erschien, nur der Klaffenfügen, daß die Schlacht bei Zborov in die lampf des erwachten Proletariats. Nur die tsche Die Festlichkeiten in Prag . Kerenstyperiode fällt, also in eine Zeit, in der das chischen Legionen hielten damals in Rußland dem russische Bolt den Krieg schon herzlich jatt hatte; Die anläßlich des Gedenktages der Schlacht Nationalismus die Wage. Aber der Leibensweg aus diesem Grunde mögen fich wohl auch am bei Zborov stattfindenden Festlichkeiten haben ge- durch Sibirien und die Verhältnisse in diesem 2. Juli die Tschechen mit einigen noch kriegsbe- stern begonnen. Nachmittag um zwei Uhr verfam Staate haben viele Legionäre zur Besinnung ge geisterten russischen Regimentern in die Offen- melten sich auf dem Altstadter Ring die Teilneh bracht. Zum Schlusse bedauert der Schreiber die five geteilt haben. Als dann nach der notwendi- mer des Trauerzuges( Legionäre, Militär, Gen- ser Zeilen, daß es den Legionären nicht gelungen gen Artillerievorbereitung der Infanterieangriff darmen, Polizei, Sokoln, Stauts usw.), two vor fei, ben Mißbrauch gefallener Proletarier zu na E. Korovin, Generalsekretär. einsetzte und ziemlich rasch in die österreichischen den Särgen der überführten Legionäre, unter tionalen Feierlichkeiten zu hintertreiben." Stellungen vorgetragen wurde, begann das, was denen sich auch der des unbekannten Stämpfers" Pfäffische Schlaubeit. Aus der Wiener Ar an der Schlacht von Zborov ganz besonders dent. von Zborov befand, feierliche Reben gehalten ivur beiter- Reitung" entnehmen wir einen intereffan würdig auch für die Tschechen erscheint. den. Eine Militärkapelle spielte die tschechische und ten Beitrag zur Seelsorgepraxis" der Brüber Der schon einmal genannte Raum zwischen slowakische Nationalhymne, worauf sich der Zug in Christo": Sn Wien lebte bei Richelt rn ein Hotov und Koniuchy wurde eingebrüdt und der mit den Särgen in Bewegung seßte. Er ging über Die Achtundbierziger" und ihre Erben. Heines Mädchen, dessen Eltern nach Amerita ouf größte Teil des Infanterieregimentes 35 gefangen die Zeltnergaffe, Graben, Wenzelsplay zum Lan- Die deutsche Lese- und Nede balle" Arbeitssuche gefahren waren. Dieser Tage sollte genommen. Bisher wußten wir nicht, daß wir desmuseum, wo ein Teil des Zuges mit der Leiche der Prager liberale" Studentenverein, leitet nun das Mädchen den Eltern nach Amerika nach es mit tschechischen Legionären zu tun hatten, des Fähnrichs Capka zum Wilsonbaynhofe ab- feine Serfunft voll Stolz von den Revolutio- folgen. Bei seiner Berabschiedung erkundigte sich sondern wir waren der Meinung, daß russische schwentte: während der andere Teil auf den Fried- nären des Jahres 1848 ab, von jenen Studenten, der Statechet der Kleinen sehr ausführlich nach Formationen im Angriff seien. Als nun die hof nach Olschan zog, wo die Trauerfeierlichkeiten die an der Spitze der bürgerlichen Revolution für ihrem zukünftigen Wohnort und übergab ihr ein österreichischen Gefangenen mit den Tschechen in mit einer Rede des Oberstleutnants Medek ihr die Freiheit des Bolles, für die deutsche Repu- wohlversiegeltes Schreiben, mit der Aufforde Berührung famen, frugen die durch den Stampf Ende fanden. Abends fand im Repräsentations blit lämpften. Von den Jdealen jener Männer rung, es ihrem neuen Seelsorger in Amerifa beaufgeregten Legionäre jeden Mann, der ihnen in haus ein Stonzert statt. die Arme lief, in tschechischer Sprache, ob er Truppenparade am Altstädter Ning, Rebe hat sich aber auf die heutigen Geschlechter nichts stimmt abzuliefern. Der Ziehvater jedoch öffnete, vererbt. Nach der Ermordung Walter Rathenaus nichts Gutes ahnend, den Briefumschlag, in dem ( der Gefangene) Tscheche sei. Gab nun der Ge- des Verteidigungsministers Udržal, dann Vorbei wurde die Halle als die Organisation der frei fich folgender, in einem sehr elenden Latein verfragte nicht sogleich in tschechischer Sprache Ant- die Prager Garnison das von uns im folgenden mit den sozialistischen Hochschülern in einer gefragte nicht sogleich in tschechischer Sprache Ant- marsch der Vereine. Am Nachmittag veranstaltet heitlichen, demokratischen" Studenten aufgefordert, faßter Brief befand: wort, fand er feinen Bardon. Die Legionäre hatten es besonders auf einige als Soldaten mitgeteilte öffentliche Auftreten im Stadion auf meinsamen republikanischen Stundgebung fest und shinder bekannte Offiziere abgesehen, denn, wie der Letna. offen den entschlossenen Willen der Prager deutmir später erzählt wurde, frugen sie wiederholt schen republikanischen Studentenschaft zu er nach dem Hauptmann Wild. Daß solcherart nicht flären, sich allen monarchistischen, reaktionären nur deutsche Soldaten dran glauben mußten, ist Umirieben der nationalen Studentenorganisatio einleuchtend. So wurde der tschechische HauptDas Kommando der 1. Infanteriebivision über nen und auch der Professoren entgegenzustellen. mann Sobotta aus Pilsen mit einer Handgranate sendet uns zur Veröffentlichung eine Notiz, die Da verschwand sofort die revolutionäre Tradition erfchlagen; gerade Sobotka war einer bon wir im Nachstehenden unverändert abbruden. des Jahres 1848 und die Halle zeigte ihr wahres jenen Offizieren, die bei der tschechischen Vorverkauf der Eintrittskarten für das Gesicht: das einer selbst reaktionären, bürgerlich Mannschaft beliebt waren. Man mag nur fapitalistischen Organisation. Sie berurteilt" naeinmal nachforschen, wie biele Tschechen an türlich den Word, weil er gegen eine der ihren 2. Juli gefallen sind gefallen durch Brudergerichtet sei und weil hiedurch die Ruhe des hand und ich weiß nicht, ob dann der zweite deutschen Volfes"( lies: der deutschen kapitalistiJuli noch immer als ein Tag angesehen wird, fchen Spießer) gestört werden könnte. Sie wird der feftlich begangen werden muß. Ich glaube, auch eine- Trauerkundgebung veranstalter. Bindobona- Wien XXI/ 2, Amtsstraße 21. daß eine Trauerfeier eher am Plaße wäre. Gedenkreden halten und ihren Trauersala Nach diesem Briefe scheinen jedoch dem KaZusammengenommen lann ich nur erfiären, daß mander reiben. Mehr aber fann sie der zweite Juli 1917 ein Tag war, an dem nicht tun! Denn wie tann sich die Balle" techeten die Dollars wichtiger zu fein als das tschechische Legionäre die zu dreiviertel aus Tschegegen die monarchistische Reaktion wenden, wenn Seelenheil des Kindes, um das er sich schließlich taum mehr zu fümmern hat als der Bater des chen bestehende 19. Infanteriedivision angriffen, ihre Geldgeber, die Angehörigen der ihr be- Mädchens selbst. Alle diese Herren führen ja daß es sich also um einen Kampf von Tschechen freundeten Deutschdemokratischen Partei, woh immer das Wort vom Seelenheile im Munde, he gegen Tschechen handelte. Doch die Geschichte die Republit als die für Deutschland berzeit immer das Wort vom Seelenheile im Munde, war am 2. Juli noch nicht aus. Der Widerstand, vorteilhaftefte Staatsform ansehen, aber alles wenn dabei für sie ein Profit herausschaut? den vor allen Dingen die Bosniaken leisteten, cher als wirkliche Republikaner sind. Sie ver- Die Mörderpartei. Die deutschnatio Die Gedenkfeier für Zborov . war groß genug, um den Angriff zum Stillstand meiben auch, fich gegen die Reaktion der Deutsch - nale Voltspartei hat in der Reichstagszu bringen. Einige Tage darauf erfolgte der Die Gebentfeier für Zborov , die in diesen nationalen zu stellen, wegen des wadligen Barla- bebatte, welche der Rathenaumord auslöste, überraschende Angriff der herbeigeholten reichs- Tagen in Prag mit Pomp gefeiert wird, unterzieht mentsverbandes und weil sie hinter diesen an trampfhaft versucht, zwischen sich und den Ber deutschen Reserven und ich fann mich noch sehr das Nude Pravo" einer vernichtenden Kritit, in- treudeutscher" Gesinnung nicht zurüdstehen brechern einen Trennungsstrich zu ziehen. Schet gut an den Bericht erinnern, der über die ab- bem es den Proletariern unter den Legionären wollen. Wie fann fich bie Salle gegen eine terte diefes jämmerliche Bemühen schon an der geschlossenen Operationen ausgegeben wurde:... Klarmacht, daß sie bei Zborov für die Zwede der monarchistische Reaktion wenden, wenn nicht nur Tatsache, daß die nunmehr entdeckten Mörder " Unter den Augen seiner Majestät, des obersten Bourgeoisie gefochten haben und daß die Toten ihre Hochschullehrer und sonstigen alten Herren" alle der Organisation Consul ) angehören, so
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Der Einsam.
Erzählung von Ludwig Anaengruber.
1.
Die Glocken hatten vor langem gellungen, danu jang die Gemeinde in der Stirche und jept ist alles stille; jebt ist die Predigt.
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Heute vormittag:
öffentliche Auftreten der Garni fon Prag am 2. Juli d. J. im Stadion auf der Lema übernahm auch Frau M. Truhlařova in ihre Berkaufsstellen am Sto šit, im Palais Storuna und auf den Sön. Weinbergen. Für die nicht auftretenden Angehörigen der Militärischen Macht, Legionäre, Gendarmerie und Polizei in Mundur 50% Nachlaß außer Logensise, der Verkauf derselben Eintrittskarten nur in den Klassen des Stadions auf der Letna.
Wir haben dieser Ankündigung dieses öffentlichen Auftretens" lein Wort hinzuzufügen.
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Hochwürdiger Herr! Dieses Mädchen, das meinen Brief überreicht, war meine Schülerin. Sie ift gottes für dhtig, hat aber die heiligen Buß- und Altarfatramente bisher nicht empfangen, weil the 8tehvater es verbot. 3hr eigentlicher Bater will angeblich der ersten Rommunion seines Kindes beiwohnen. Ich bitte Dich, ihr Deine seelenhirtliche Fürsorge in besonderem Maße zuzuwenden! Wenn es möglich ist, fchide miz, bitte, einige Stiftungen für Meffen, die auf die Meinung der Spider
gelesen werden sollen. Mit großer Ehrfurcht grüßt Dich, hochwürdiger Herr, Dein ganz ergebener Mitbruber in Christo
Bauer Josef,
hervor, blieben nach ein paar Schritten zögernd| mißbilligend den Kopf schüttelnd, nach, dann mur-| Gaffelgehn abg'wöhnt werd'n! Sast ganz recht stehen oder eilten hastig davon. dann quoll es in melte fie: So, so, also wieder einer, der' n Teu- g'raten, tvenn d' meinst, daß gegen' n Vorheri einem breiten, wimmeinden Stromte hintennach. fel a fchaffen gibt." Sie faß eine Weile finnend. gen der Neuche ein' härtern Striegel führt." wie ein Schwarm aufgestörter Ameisen aus einer Unser alter Staplan geht auch fort?" wandte sie ,, Es hat's wahrlich auch schon not," sagte Erbrize. Allen vorauf aber war der Wirt, i sich an den Sohn. ein andrer, daß wieder ein' Zeit ins Land fehrt, Sohn, mit dem Entel, dem kleinen Anton, at der Sand; die langen Schöße des Sonntagsrockes des Alten flogen im Winde, und der Junge machte gezivungen die gewagtesten Sprünge. hinterher lief die Kellnerin Liefe. bie mit ihren turgen Bei nen immer ein paar Schritte zurüdblieb.
,, Gotts Donner, Liefel, too bleibst?" rief der Wirt in den Garten stürzend und sich behend wie ein Streifel umbrehend. Mein' Janter, mein Fürtuch! Lei, lei!") Dann wandte er sich zur Mutter. Die Stirch is aus."
Am Fuße des Hügels, auf welchem das Gotteshaus über das weite Tal emborragte, lag eine fleine Sajenke; Klang und Sang waren dort an das Ohr der Greifin gedrungen, die uns ter dem Bordache im Gärtchen saß, bald vor fi nach den leeren Tischen und Bänten blidte, bold feittvärts nach einem schmalen Blumenbeete. Es hätte weber des Läutens bedurft, unter dem Sant- Du Narrisch," lachte die Alte, fch's wohl. fus und beim Offertorium, noch des Singens der Nun, wie is er denn, der Neuche?" Beute, sie hätte es ohne das auch recht gut ge- ,, Ah, ein gescheiter Herr, ein rechter Herr foußt, wie weit die heilige Sandlung vorgeschrit schon, nur ein weng'I resch**), ein wengl refch ten sein konnte, nach dem Schatten des Vordaches, halt." wie berfelbe über die Gelbveigelitöde zu ihren Die alte Frau streichelte die erhitten Wangen Füßen hinschlich, ei ja, scharfe Sinne hatte sie des Senaben, der zu ihr getreten war. Saft dir noch, aber an den Kräften, an den Sträften fehlte auch g'merkt, Tont, was ber geistlich Herr g'fagt thr's halt, sonst wär' sie heut auch nicht heimge- hat?"
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blieben, um das Haus zu hüten; sie mußte selbst Wer all's in b'Höll' kommt, hat er g'fagt," barüber lächeln, daß fie dazu bestellt war, die es antwortete tas tind. feinem hätte wehren tönnen, das ganze Haus ,, Na, mer denn all's?" fortzutragen.
Ya, ich hör, morgen mit' m frühsten." wo die Sünder zum Zappeln anheb'n müffen." So, so, schan, schau, muß der auch fort! ,, Wo d'rent eh Seul'n und Rähnschneprern Wär mer doch lieb' g'wesen, der wär' verblieb'n, i82" flang es vom Burschentische herüber. war ihn und den seligen Herrn Pfarrer schon so Sollt mer herent' noch' s Bapplete frieg'n? gwöhnt, wenn ich amal doch hab zur Seirchen Dös is unbillig!" hinfriechen können. Dreimal hab'n mich dö schon Des Lotter, ös," schrie ein Weißhoariner versehn), wer weiß, wie der Neuche mit ein'm über ein paar Tische herüber, fpott's noch! So herumtut? Ich schid mich soviel schwer in fremde a Zeit, wie die jeßige Zeit is, hat's noch gar Beut'. Sätten's doch erwarten können die givei, der niemal geb'n! Was mer aus einer heutig'n Zei eine mit' m Versterb'n, der andere mit den Fort- tung left, wie's in der Welt zugeht, so tas bat gehn, hätt fein so Eil' s'habt; zweg'n der Klein' mer in mein jungen Tag'n nit 3 lesen triegt!" Weil', die ich's noch mitmachen kann, wär's auch ,, Weil's in dein' jungen Tag'n gar kein' Zei nit aus g'wesen." tung geb'n hat!" schrie ein Bursche dagegen. Indessen hatten sich die Gäste eingefunden, es begann ein geschäftiges Hin- und Herrennen in der fleinen Wirtschaft, und an den Tischen erhob sich ein Gemurmel und Gesumme.
Da fuhr der Lange am Nebentische wieder unb uns fann's nur lieb sein, wenn vieber ba empor. Wird euch schon vergehen der Spaß, am Ort ein Zucht, ein' Ordnung und ein Chri.
Jch dent', an die brei hat's unterm Selt.
Mir g'fallt er nit, gar nit g'fallt er mir, ftentum is." der Neuche," fagte ein schmächtiger, bleich aus sehender Bursche au den umfipenden, gleichfolls jungen Leuten. Werbet fehen, jest tommt wiegen auch nit g'fehlt," sagte ein bides, behäbiges der eine Zeit, wo jed's zu Ostern wird sein Beicht- Männlein, das neben dem Eiferer saß. Ich hab' jettel aufmeifen nrüffen." nig gegen den Neuchen bewahr aber allz So leise er das gefagt hatte, so por es am scharf macht leicht schartig. Nur ein Einsehen! Tifche nebenan, wo eben ter Wirt bas Getränk Der Alte hat sich allzeit um sein' Sach rechtauftrug und dadurch bas( efräch stoden machte, schaffen ang'nommen." hoch berstanden morden. Ein bagerer Mann, def fent females Geficht scharfe Büge zeigte, wanbte Tomerl. bak bir tas leib tut," sagte ev, aber bem 8'famm'leben in der wilden Eh mit beiner Stathl, dem dürft iept a Biel g'sept fein unb aqub b' andern foll'n sich g'freu'n, wie denen wirb' 3
Die Ketzer, bann die Freimaurer , dann die Aber heut will die Predigt fein Ende neh- Juden. dann die... tie..." men. Unter dem alten Pfarrer, der vor kurzem Die Lauen, bie Lauen," ergänzte der Wirt, berstorben war, war lang schon die Kirche leer indem er das Vortuch umband und den Rod der und die Tische und Bänke rings von lärmenden Liefe über den Arm hing. Leuten befebt; es ist halt eben ein neuer, der will Ja," lachte die, während sie ins Haus fich rasch nach dem Shrecher unt. Glaub's schon fein Sach besonders schön machen, sonderlich, daß ging, nur die Warmen fommen in Himmel, gum er fo viel Wort aufwenda und hat doch auch Ausfühlen!" nur' s Christentum zu bereden, wird er doch nichts aus eigenem bazutun?
Jept fab bie alte Frau, wie es oben an der Rirchentur rege marb, erft famen einzelne daraus
Die Alte fah ber Dirne, über ete lofe Nebe
*) Let, let ** Resch
schnell, flint! strenge.
Berfehn mit den Sterbefatramenten.
,, Ei ja," lachte der Hagere ,,, daß du uns'n Alten borrudst, dös versteht sich. Sat er ja doch, wie bein' Birn' Hochzeit g'halten hat, ein Aug' drüber subrudt, daß die mit' m Kranzl und mit Be gleitfungfern vor' n Altar geht. Gelt, je gibst bich? Js auch g'scheiter.
Fortfehuna folat.)