6. Juli 1922.

Telegramme.

Das Gesez zum Schuße der Republit vor dem Reichstag  .

Gette 5.

nierte Oberst Wolf und noch drei Monarchisten, Zusammenbruch des Irenaufstandes?| 25 Mitglieder der Organisation C

London, 5. Juli.  ( Laurenziberg.) Die

darunter ein Gymnasialschüler und ein Jurist, unter der Anklage des Verbrechens der feltgenommen. Störung der öffentlichen Ruhe nach§ 65a und des Regierungstruppen schritten gestern Bergehens der Aufwiegelung nach§ 300. Die Arabends zu einem entschiedeneren Annisation," sind von der Hamburger Polizeibe­Berlin, 5. Juli. Alle Angehörigen der Orga fifel, welche die drei geschrieben hatten, waren griff gegen die von den Aufständischen noch hörde festgenommen worden. Es handelt sich um ziemlich läppisch. Die Geschworenen, die gestern immer befeßten Gebäude in der Sadville- Straße 25 meist junge Kaufleute und Kaufmannslehr­Berlin, 5. Juli. Der Reichstag   beriet heute die angeklagten Stommunisten freigesprochen hat Dublins  . Während die Regierungstruppen in linge iut Alter von 18 bis 25 Jahren. erstmalig den Gesezentwurf zum Schuße der Re- ten, sprachen heute auch die drei Monarchisten den letzten drei Tagen, um Leben und Eigentum publik in Verbindung mit der Beratung eines frei. zu schonen, schwere Geschütze nicht verwen Amnestiegesetzes und vier Interpellationen wegen deten, stellten sie gestern gegen die Aufrührer ein

Fortbestehens von Selbstschusorganisationen, Bom nordböhmischen Textilarbeiter­

18pfündiges Geschütz auf. Die Gesamtverluste

Neue Tobesopfer in Schlesien.  vegen antirepublikanischer Kundgebungen feitens Beiskretscha m, 5. Juli.  ( Wolff.) Als waren geringfügig, ungefähr 26 Verwundeie und am Montag eine französische Kolonne die Stadt Angehöriger der alten Armee usw. Reichsminister Streit. drei Tote, davon die Mehrzahl Personen aus dem passierte, um sich nach Toft zu begeben, fiel plöt des Innern Dr. Köster wies darauf hin, daß Warnsdorf, 5. Juli.  ( Eigenbericht.) Der Publikum, das den Operationen zufab. Die Re- lich ein Schuß. Die Franzosen hielten sofort und Die Regierung mit diefer Sanierungsaktion ſtehe Textilarbeiterstreit in Nordböhmen   hat an Um- gierungstruppen machten ungefähr 65 Gefangene. eröffneten das Feuer aus Revolverkanonen. Es und falle. Weitere Gefeßentwürfe werden dem fang zugenommen. Außer in Rumburg Iera 3 tommen die verschiedensten Nachrichten. eines Maschinenfabrikanten wurde gänzlich zer miteber den Aufenthalt und das Schicksal de Ba- tourde großer Schaden angerichtet. Das Haus Sause noch in dieser Sibungsperiode zugehen. und Schönlinde streiken die Arbeiter auch in Während der Berichterstatter des Daily Chro- ftört. Wie bisher feststeht, wurden insgesamt Das Land sei in Gefahr, jeder möge seine Pflicht 3eidler, Nigdorf und Frantthal. Am nicle" meldet, daß de Valera die Aufrührer im fe ch 3 Personen erschossen. Nach unge­tun.( Beifall.) Abgeordneter Silberschmidt Dienstag nachmittags tamen einzelne streikende belagerten Hotel Gresham" tommandiere, mel- fähr dreistündigem Kampfe zogen die Franzosen  ( Sozialist) erklärte, daß seine Partei bereit sei, Arbeiter aus Rumburg   und Schönlinde mit dem det der Berichterstatter des Daily Telegraph  ", nach Toft weiter. alles zum Schutze der Republik   zu tun. Der Lastauto der Rumburger Arbeiterbäckerei nach daß er gefangen genommen worden sei. Anderen Entwurf gehe feiner Partei nicht weit genug. Warnsdorf, fuhren zu den verschiedenen Betrieben Nachrichten zufolge ist er geflohen. Bor allem müsse das Reich die Exekutive haben. und versuchten insbesondere die Arbeiter der Sollte der G. A. seine Existenzberechtigung verloren. Der Zen sind, zum Anschluß an den Streit zu bevegen. ständischen sind infolae der Desertionen aus ihren igung der Kammer warf der kommunistische Ab­trumsabgeordnete Bell sagte, seine Partei sei be- Von den Betriebsausschußmitgliedern wurde er reit, sich auf den Boden dieses Gesetzes zu stel- lärt, daß sich die Arbeiter der Fröhlichschen Fa len. Sie lehne jedes Ausnahmegeset ab. Man brit die Entscheidung über den Streit selbst vor­nrüsse von Boden des Rechtes an diese Vorlagen behalten. Es wird ihnen neuerdings die Frage herantreten. Die Ausgestaltung der Einzelheiten vorgelegt und eine Abstimmung vorgenommen behalte sich seine Partei für die Kommissions werden. Die Abstimmung sollte am Mittwoch beratungen vor. Der demokratische Abgeordnete stattfinden; das Ergebnis ist zur Stunde noch Petersen sagte, Wir sind bereit dem Staate diejenigen Strafrechtsmittel an die Hand zu

nicht bekannt.

Dublin  , 5. Juli.  ( Suvas.) Die in der

umgebung der

Boincaré das Unschuldslamm. Paris  , 4. Juli( Havas). In der Nachmittags Reihen gezwungen. ständig ihre Formationen zu benten vor, daß er als Präsident der Republik im ändern. Die Aufrührer haben einen Tunnel ge Jahre 1914 Paris   verlassen habe, und beschuldigte dem graben, so daß sie durch diesen sowie auch andere Jahre 1914 Paris   verlassen habe, und beschuldigte Kommunikationsmittel, die sie sich eingerichtet Borsigende der Kammer ruft den Redner zur haben, in ihrer Verteidigungsfront aus einem Ordnung. Der Ministerpräsident wies unter stür­ihn, am Kriege mitverantwortlich zu sein. Der ihn, am Striege mitverantwortlich zu sein. Der Gebäude ins andere gelangen können und sich Borsigende der Kammer ruft den Redner zur immer rechtzeitig an der meistbedrohten Stelle iſchem Beifall mit Entrüstung den schimpflichen befinden. Nach dem„ Daily Telegraph  " haben sich Verdacht zurüd. Er legte dar, daß die Regierung In Warnsdorf herrscht mit Rücksicht auf 700 Republikaner in Glonmell an den Grenzen im Jahre 1914 nur auf die dringende Aufforde stürmischem Beifall, sofort die Debatte über die beitern wenig Luft, gegenwärtig in den schanzt. Die Aufrührer haben sich der Kaserne des abreiste. Der Ministerpräsident forderte unter die Frage vor, ob es in einer solchen Situation, Streit zu treten. Sie legen sich mit Recht Ortes und des Postgebäudes bemächtigt. ba mehrere Betriebe überhaupt stillſtehen und Verantwortlichkeit für den Krieg zu eröffnen. Da aber der Kamerpräsident auf der Einhaltung der der größte Teil der Textilfabriken nur zwei und Franzöſiſche   Kammerdebatte über Tagesordnung bestand, willigte schließlich Poincare  drei Tage arbeitet, flug wäre, am Streife teilzu bie Kriegsschuld. ein, berlangte aber, die Debatte über die Ver­nehmen. Die Arbeiter aus Rumburg   und Paris  , 5. Juli. Nachdem Ministerpräfis antwortung für den Krieg sobald als möglich zu Schönlinde sprachen unter anderem auch im Sedent Poincare   Erklärungen über Frankreichs   Po  - beginnen. Ünter lebhaftem Beifall auf allen Bän fretariat der Union   vor und suchten den Gelitik in Tunis   abgegeben hatte, sprach die Stam- len versicherte der Ministerpräsident, daß die Ta noffen Dorsch. Sie konnten ihn aber nicht er mer mit 507 gegen 64 Stimmen der Regierung gung nicht geschlossen werden könne, bevor diese reichen, weil dieser nicht ruhig im Warnsdorfer Setretariate saß, sondern seiner Pflicht entspre hennd bei den Streikenden in Schönlinde   weilte.

das Vertrauen aus.

Debatte stattgefunden habe.

geordneter Düriger erklärte, die Entdeckung geben, deren er bedarf. Der deutschnationale Abbie elende Geschäftslage bei den Arder Graffchaften Tipperary und Waterford   berrung des Obertommandierenden nach Bordeaux  von Verschwörerorganisationen im ganzen Reiche, die man wirklich als Mörderzentralen bezeichnen fann und das fluchwürdige Verbrechen gegen den hervorragenden deutschen   Mann machten ein so fortiges Eingreifen nötig, deshalb haben wir grundsäßlich die Verordnung des Reichspräfiden­ten als berechtigt anerkannt, mußten aber sehr überrascht sein, als der Juſtizminister erklärte, daß sie ausschließlich gegen rechts gerichtet sein foll. Der unabhängige Abgeordnete Dr. Rosen feld erklärte, das Gesetz enthalte mur die mini malsten Forderungen. Abg. Stresemann ( deutsche Boltspartei) fagt: nach dent, was fest gestellt worden ist, muß auch ich annehmen, daß es Mörderorganisationen bei uns gibt, die mit Ein Eisenbahnunglück in Mähren  . Stumpf 11. Stiel qusgerottet werden müssen. Der Olmüß, 5. Juli. Die Direktion der Staats­Wiederaufbau Deutschlands   ist nur auf dem Bobahnen teilt mit: In der Station Branck an den der Republik   möglich und daran wollen wir der March bei Walachisch- Meferitsch stürzten am mitarbeiten. Seitens der Kommunisten verlangte Dienstag, den 4. Juli un 15 Uhr 34 Minuten Remmele Kontrollorgane der Arbeiterschaft, beim Personenzuge Nr. 2016 die letzten besetzten welche die Säuberung der Beamtenschaft bon monarchistischen Elementen zu überwachen hätten. Waggons um, und zwar wie es scheint infolge

Ein Abrüstungsvorschlag Robert Cecils.

Paris  , 5. Juli.  ( Tsch. P.-B.) Der gemischte der sich mit der Herabsetzung der Rüstungen be­zeitweilige Ausschuß des Völkerbundes, schäftigt, hat gestern eine Sibung abgehalten, in der ein rein persönlicher Entwurf Lord Robert Cecels zur Serabfeßung der Rüstungen beraien wurde. Lord Robert Cecil   hat fünf Resolu tionen unterbreitet, die besagen, teine Herab­fegung der Rüstungen fann wirffam werden,

Solche Kontrollmaßnahmen wären besser, als ve burden pier Personen; 16 Recht das verhängnisvolle Wort„ Poincare- la iv e it n sie nicht allgemein durchgeführt ist. Bei

alle Gesetze zum Schuße der Republik  . Das Gesetz wurde sodann dem Rechtsausschuß zuge wiesen.

Die Berliner   Streitenden Druder geben

die sozialistischen   Blätter frei. Berlin  , 5. Juli. Die fireifenden Druder haben die sozialistischen   Blätter freigegeben, so­daß der Vorwärts" und die„ Rote Fahne" wie­der erscheinen können, dagegen wurde das Er­fuchen des„ Textilarbeiter", mit Rüdficht auf die gegenwärtige Lohnbewegung erscheinen zu dürfen, abgelehnt.

fationen über die Verantwortlichkeit am Kriege. Hierauf begann die Beratung der Interpel Als erster begründete Abg. Billeneaut feine Interpellation. Er erklärte, es handle sich um eine Ehrenfache. Um festzustellen, wer die Verantwor fumente bei der deutschen   Sozialdemokratie zu tung für den Krieg trage, hätte man nur die Do suchen. Man milfse den Mann verteidigen, der Frankreich   repräsentiere. Das sei die Pflicht des Barlamentes. Die Kommunisten feien die Ur­heber dieser Kampagne und man müsse daran er­innern, daß Leon Blum   gefagt habe, die am falscher Weichenstellung. Schiver meisten engagierten Sozialdemokraten hätten mit Silfe war sofort zur Stelle. Sechs Personen Berlegungen. Aerztliche guerre" ausgesprochen. Als zweiter Interpellant ergriff Baillant wurden in das Svanfenhaus überführt. Die Ur Coutourier das Wort. Der Vertrag von sache des Unfalles wird erhoben. Bersailles bestätige die Berantwortlichkeit Deutsch lands und feiner Berbündeten, aber wenn Frant reich besiegt worden wäre und mit dem Messer an der Kehle einen ähnlichen Text hätte un terzeichnen müffen, hätten da nicht unparteiische Geschichtsschreiber nach der Verantwortlichkeit Deutschlands   suchen können. Im Jahre 1914 schien das Spiel der geheimen Allianzen den Strieg unvermeidlich gemacht zu haben. Eine Kriegspartei habe bestanden, nämlich die Kapi taliften, die ihre Borräte verkaufen wollten, die Diplomaten und Militärs, deren Gewerbe der Strieg sei, die jungen Leute, die einer Politif ohne Schwung überdrüssig geworden seien. Wenige Tage nach dem Kriege habe der Unterstaatssetre tär Colrat gesagt, daß die Befreiung Elsaß- Lo thringens das Ende der Politik sei, die Poincare  mit Beharrlichkeit verfolgt hat.

Brozeß gegen einen Kriegsurheber. Sofia  , 4. Juli. In Sofia hat der Prozeß ge gen den chemaligen Ministerpräsidenten R a do lavov begonnen, der beschuldigt wird, an der Seite der Mittelmächte in den Weltkrieg einge treten zu sein, ohne die Zustimmung des Barla ments cingeholt zu haben. Der Staatsanwalt fol­gerte aus den Aussagen der Angeklagten und Zeu­gen, sowie aus den Aufzeichnungen des ehemaligen Ministers Peseb, daß das Kabinett Radoslavov seit langem einen Offenſivkrieg im Sinne hatte und diesen planmäßig vorbereitete. Der Staatsanwalt Wien  , 5. Juli( Eigenbericht). Vor den Wie- qualifiziert die Kriegserklärung durch Radoslavov ner Geschworenen standen heute der Herausgeber ohne Einwilligung der Sobranje als Landes­der monarchistischen Staatswehr", der pensio- vérrat.

Die Wiener   Monarchisten freigesprochen.

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Der Einsam.( 4)

Bisher hatten sie alle gestanden, nun dudie einer nach dem andern nieder.„ Amen“ und Bergelt's Gott  " murmelten etliche, wie nach einer Predigt.

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Verantwortung für die umfangreiche Herabsetzung der Bewaffnung übernehmen, es sei denn, daß ihr befriedigende Garantien für die Sicherheit des Sandes gegeben werden. Eine derartige Garantie könne nur durch eine allgemeine Defensivallianz aller interessierter Länder geboten werden. In die allgemeine Herabsetzung der Bewaffnung müs fen auch Deutschland   und Ungarn   einbezogen werden, die schon durch die Verträge gezwungen feien, ihre Rüstungen zu beschränken, und ebense Rußland  .

Ein Aufstand in Rio de Janeiro  .

Rio de Janeiro  , 5. Juli.  ( Havas.) In der Stadt ist eine unbedeutende Empörung ausge brochen, welche sofort unterdrüdt wurde. Die Regierung beherrscht die Lage. Die Bevölkerung ist ruhig, die Stadt hat ihr gewöhnliches Aus­sehen.

oder Tochter, wie hart es auch fallen mag, so soll umrahmt, und ein Flaum, der an den Wan- Felswand in einer Höhl'n eing'wohnt hat, kein ihnen nach den Worten der Schrift geschehen: gen spärlich gedieh, aber über den Lippen und Ansprach' sucht, auch nit leicht eine fänd'. Er hat Wenn dich ein Auge ärgert, so reiße es aus und am Stinne fraus und wollig sich entwidelte, gab einmal ein' im 3orn erschlagen, und seit er aus werfe es von dir! Mögen sie in die weite Welt ihm das Ansehen, als trüge er einen gepflegten' m Strafhaus freigegangen is, haust er in derer Erzählung von Ludwig Anzengruber  . laufen, wo sie die Prüfung durch Not und Elend, Schnurr- und Kinnbart. Er hielt den Stopf ge- Weis'; wohin er eigentlich zuständig is, danach ,, Darum die Religion über alles," fuhr der wie wir hoffen, zu Gott zurüdführt, und wenn fenft und die großen, dunklen Augen unter den hat niemal wer g'fragt, er auch nit, er hat sich Pfarrer fort, seine Wangen röteten sich und sie reuig heimkehren, werden wir sie mit offenen Lidern versteckt; nur jetzt, wo er unentschlossen halt daher g'macht." feine Augen blisten. Es ist das eine notwendi- Armen aufnehmen, aber Aergernis und bös Beisstille stand, tat er einen einzigen raschen Blick vor Der Pfarrer sah erstent auf. Und das dul­ge und heilsame Unterordnung, und wie ich die spiel darf hier am Orte nicht zurückbleiben, wenn sich hin, es war ihm der Eindrud nicht entgan det die Genteinde?" mir anvertrauten Seelen zu leiten und zu füh- wir uns rechtschaffen des Widerchrists und der gen, den sein Erscheinen hervorbrachte, und es Ja, Hochwürden, das sein noch andre Sa ren gedenke, steh' ich nicht an, offen herauszusa- Widerchristen erwehren wollen!" schien, daß nicht nur er vor den Leuten scheute, chen. Man traut sich nit gegen ihn. Wann ihm gen, und mag es ein jeder hören. Durch den Sa Er schloß mit einer kurzen Bewegung der sondern auch diese vor ihm. ' s Geld ausgeht, tragt er sich wohl ein' Bauern tan zu Gedantenhochfahrt und Sinnenlust ver- Hand, gleich einer Abdantung der Hörer und ging Herrgotts Satra," brummte er ,,, bergiß ich zur Arbeit an und die erst Zeit hab'n wir führt, hat der Mensch schon im Paradies sich mit raschen Schritten auf den Tisch zu, den die wieder, daß heute Sonntag is und komm, da g'meint, mer fönnt ihm von der Seit zu und diese Welt verderbt, daß er nun nicht durch Lau- Burschen verlassen hatten. mitten in den Schwarm h'nein." Er trat ein und hab'n ihm s' Tagwerk verweigern wöll'n, wie heit und Liederlichkeit auch noch die andere Welt ging ohne einen Blick feitwärts zu werfen, gera- aber paar Scheuern über Nacht in Feuer auf­verspiele, die ihm durch Christi Blut erkauft wor­deswegs auf den Wirt zu. g'gangen sein, da hat ihm keiner mehr nein g'sagt. den ist, dafür zu sorgen, ist die Kirche eingesetzt! Was willst denn du da?" fragte der un- Na ja, ja, Burgermeister, schon recht," Ich werde streng darauf achten, daß das Gebet freundlich. mengte sich gutmütig der dide Behäbige ein, im Hause nicht verabsäumt wird, daß jeder die Die alte Martha zupfte die Kellnerin am Der Proviant is mer ausgegangen. Füll der früher vom Langen so garstig abgeführt wor Andachtsübungen in der Kirche mitmacht, daß Rocke. Sag mal, Biesel, wie heißt er denn, der mer mein Serug und gib mir ein' Laib Brot mit; den war, mur mußt auch sagen, erwiesen is teiner von Bitt- und Bußgängen fernbleibt, daß hochwürdige Serr?" schau' dir ja selber gern, daß ich wieder fortnig, fann leicht nur ein Zufall g'wesen sein. ,, Eisner!" tomm'." alle die gebotenen Fasttage halten und die Gna ,, Erwiesen is nig, weil er schlau ist," rief denmittel, die heiligen Sakramente, in vorge- No schau, richtig Eisner," flüsterte die Alte Der Wirt nahm ihm den Krug ab und es von mehreren Seiten. Wär's erwiesen, schriebenen Zeiten und bei sonstigen Anlässen vor sich hin. Kann ich mich halt doch auf meine schritt von dem Burschen gefolgt, in das Haus. wär'n wir'n los!" gebrauchen. Darüber soll mir nur ja feiner Stla- Augen und mein Gebächtnis verlassen, da kenn' So, so," sagte der lange Eiserer ,,, da habts ge führen, daß er dadurch Zeit und irdische ich' n wohl, da kenn' ich' n ch'. Daß aber er's Freud' einbüßt; ein solches Opfer kann man ihm is!" Sie topfschüttelte. Daß er's sein kann! Das wohl auferlegen, da ihm dafür die Ewigkeit und macht mer erst recht bang'. himmlische Freud' in Aussicht steht. Räubige Plötzlich verstummte an den Tischen das Schafe dulde ich in meiner Herde nicht und ich wieder laut gewordene Gespräch. An Eingange hoff', daß wir darüber alle eines Sinnes sein des Gartens zeigte sich ein etwa fünfundzwan werden. Wir wollen es nicht fehlen lassen an zigjähriger Bursche, er ging barfuß und ohne eifrigen Ermahnungen und eindringlichen Vor- Stopfbedeckung, trug lange, städtische Beinkleider stellungen, will sich aber einer durchaus nicht und eine Jacke, beide Kleidungsstücke von grobem bessern, so scheiden wir ihn lieber aus; ist es Tuche, start abgenüßt und stellenweise grob ge Bauer oder Bäuerin, so sollen fie unter uns flidt, doch reinlich gehalten. Er schleppte sich mit*) Dem Teufel eine Kerze anzünden", das ist, teine Ansprache und nachbarliche Hilfeleistung einem großen Tonfruge. Sein feingeschnittenes die gleiche Ehre wie den Heiligen erweisen, ift sprich mehr finden, ist es Knecht oder Magd, so soll Gesicht, das bleich und finster sah, war von lan  - wörtlich und etwa das bekanntere 8um bösen Spiel ihnen der Dienst aufgesagt werden, ist es Sohn gen Haaren, die ihm bis auf die Schulter fielen, gute Miene machen" in verschärftem Ausbrude.

hr hättet das eben von allem Anfange an ' n Einsam auch wieder herunt im Drt. No nicht leiden und auch nicht einschüchtern lassen heißt's wohl' m Teufel ein' Sterzen anzünden*), sollen! Wie kann man sich denn nur diese auf­oder geschieht bald a Unglüd."

Wer ist denn der verwahrloste Bursche?" fragte der Pfarrer den Bürgermeister.

Der Gefragte seufzte tief auf. Der? U mein, daß ich fag', das is wohl a Pfahl in unserm Fleisch, halt ja, a Pfahl! Wir heißen ihn den Einsam, weil er sich da oben auf einer hohen

gezwungene Nachbarschaft und diese fortwäh rende Bedrohung des Eigentums gefallen laffen?" fragte erregt der Pfarrer, und seine feine, zarte Rechte krampfte die Finger in sich. In der stirche sieht man den Menschen wohl auch nicht?"

,, Nie hat ihn feiner mit fein' Aug' drin ge sehn, solange mer sich auf ihn besinnen."

,, Das geht ndt an! So ein Mensch, der weder nach Gott, noch Welt frägt und wie das liebe Bich dahinlebt, gibt ein Beispiel, durch Vieh das die ganze Gegend verwildern könnte.