CrffeJ. T. ie Ä ff tÄfÄ^ n| Meuterei der brasilianischen Armee. m /vienMIWUNoett um».|j tt<noi«««g,«. Juli.(HavaS.)«uSRio'.sofo^abgelSst. I» de rMUWMnle^at die von tc Janeiro einjN'troffenc Oinrfivirfitcn besagen, bajj Ter schmachvolle, eines- K»lturs>aateö nnwiir bige Bernichtilugsfeldziig, der in der Tschechoslo­ wakei gegen da» deutsche Schulwesen gesnhrt wird »üb drin bisher schon mehr als 17<H><»tlkloffen z»in Opfer gefallen sind, wird von den tschechischen Parteien mit allen möglichen BerbrähNniiigen;n beschönigen und mit Ausreden zu euischnldigeu versucht, die indes einer sachlichen Prüfung nieist nicht standhalten. Immer ivieder versucht man es zum Beispiel, die Drosselung der deutschen Schu­len i» der Tscheihoslowakei mit dem Hinweis;» entschuldigen, daß auch in Wien basische ch i s ch e Schulwesenm i ß h a n d e l t" wurde. Dir Verlogenheit dieser Behauptung ist de reits vvom t^en. H i l l e h r a n d in seiner letzte» Rede gegen die Drosselung de? deutschen Schul- Wesens in Kürze dargelegt worden, indem er dei rauf verwies, daß nach den letzten statistischen Da tcn in Wien ö f s e n t l i ch e B o l k s s ch u l e n mit 92 KIa sscna bte i ln ngc n imb 110 Lehrkräften bestehen, daß diese Schulen von 1449 Kindern österreichischer Staatsbürgerschaft und 2130 ins Ausland zuständigen Kinder besucht wer- den. Da nach Artikel 68 des Vertrages von St. Germain, bzw. nach g 29 dcö Brünner Vertrages, eine Klasse durchschnittlich 42 Kinder zählen soll, bätte die österreichische Regierung in A i e n s ch o n i h r c P f l i ch t e r f ü l l t. w e n,t &"» tschechische Klassen errichte! w o r- den wären. Durch die Errichtung von 92 Klasseiiabteiluiigen hat sie mehr als zweiein- h a I b»i a l soviel getan, als ihre Pflicht ver­langt. Aber diese Mitteilungen des Gen. Hille braiid waren keineswegs erschöpfend. Bemerkens wert ist sicher auch das: In den tschechischen Schu ten Wiens werden Lehrkräfte verwendet, deren Fä­higkeit zum linterrichte in der tschechischen Sprache vorher durch eine Prüfnng festgestellt wurde. Solche Lehrkräfte wurden vielfach aus der Tsäiecho- slowatei unter voller Anrechnung ihrer in der Tschechoslowakei verbrachten Dienstzeit, also unter schweren finanziellen Opfern der Gemeinde Wien berufen. Die Lehrkräfte werden auch, um einen guten Unterricht zu verbürgen, verpflichtet, die von der«Gemeinde Wien unterhaltenen 2 Fortbil- dungslurse zu besuchen. Auch dafür ist vorgesorgt, daß ihnen die Möglichkeit geschaffen wird, die Lehrbcfähigung für die tschechische Sprache zu er- langen. Lehrkräfte, die trotz dieser Vorkehrungen den Anforderungen fortdauernd nicht entsprechen, werden im Interesse eines guten Unterrichtes ihres Dienstes wieder enthoben. Außer den öffcnt- liehen tschechischen Schulen bestehen in Wien noch 6 sogenannte Hilfsschulen mit 49 Klassenabteilnn- gen, die, obwohl kein Zwang dazu vorhanden wäre, in öffentliche Schulen umgewandelt werden, sobald die erforderlichen Lehrkräfte zur Verfügung stehen. Mit Schulbeginn 19221923 dürften etwa 10 derartige Klassen geschaffen werden, lieber die von ocn Vertretern der tschechischen Elternschaft gewünschte Einführung der deutschen Sprache als Unterrichtsgegenstand werden gegenwärtig noch Verhandlungen gepflogen, die voraussichtlich zu dein von den Tschechen gewünschten Ergebnisse führen werden, obzwar jede gesetzliche Bcrpflich- tung fehlt. Die Lehrnnttel werden an öffcntl. tsche­chischen Schulen genau in derselben Weife, wie den deutschen Lehrmitteln und den Biblotheks büchern, sowie bei der Älossenlektüre. Bielsach wurden Lehrbücher beim Schnlbücherverlag in! Pragkäuflicherworbcn, obwohl daran: s angesichts der ungeheuren Valutadislerenz für dir Gemeinde Wien eine außerordentliche B e l a- stung erwächst. Den bisher nicht öffentlichen Hilfsschulen werden die Lehrmittel von den deut­schen Schulen leihweise überlassen. Die tsäicchi- scheu Schulen werden durchwegs in bereits bc- stehenden deutschen Schulgebänden, weiche auch gleichzeitig von den deutschen Volksschulen benützt werden, also in gleicher Weise, wir diese, in hygic- nischt einwandfreien Räumen untergebracht. So also sieht dieMißhandlung" des tschechischen Schulwesens in Wahrheit aus! Wir erwarte» nicht, das irgendeine tschechische Zeitung diese Fest stellungen übernimmt, um jener verlogenen Dar stclliiiig, die heule so beliebt ist, entgegenzutreten. Ans dem Gesagten geht hervor, daß wir außeror­dentlich zufrieden sein könnten, wenn in der Tsche ctioslowakei das deutsche Schulwesen so dehandelt werden würde, wie es den tschechischen Schulen in Wien geschieht, wenn sich die maßgebenden Faktoren hier zu Laude zu der Höhe der Aiissassnng von Wien aufzuschwingen die Kraft besäßen. die brasilianische Armee sich Heine nachts zum Teil empört hat. Das Fori Eapacabana, von wo die Bewegung ansgehi, hat de», Angriff regie­rungstreu gebliebenen Truppen Widersland gc leistet. Es sind niedrere-rote ZU beklagen. Rio de Janeiro , C. Juli.(HS.) Das Fori Eapabobana ist von einem Verwandten des Marschalls Hermes de la Fonseea befehligt. Da da* Fort lväd'.iid der Nacht mehrere Kanonen« schlisse abgegeben natte. wurde seine Besatzung ' dem Hauptmann Buchs befehligte Gruppe den Versuch gemacht, sich aufzulehnen. Die Bewegung wurde sofort unterdrückt und Hauptmann Buchs getötet. Zahlreiche Marinemannschafte» sind ge­landet, uiil das PräsideiitenhaiiS zu schütze», daS von Kriegsschiffen gedeckt wird. Die höhere Kriegs- schule ist umzingelt. Der Präsident Epitacio Pesioa, der von seinen Ministern unigeben ist, traf mit ruhiger Entschlossenheit die zur Aufrecht- erljaltung der bedrohten öffentliche» Ordnung er» forderlich» Maßnahmen. Der Ausstand in Zrland beendet. De Balera gefliichtet. London , 6. Juli. (Funkspruch Laurenziberg.) Die provisorische Regierung bat im Hinblick darauf, daß sie ans Ridirland zahlreiche HilsS- oiigebote erhalten hat. beschlossen, einen allgemei­nen Ausruf zu den Wasfen zu erlassen und so die aufrührerische Bewegung im ganzen Lande rasch zn unterdrücken. Der Sieg der regulären Truppen in Dublin ist vollkommen. Die letzte Feste der Auf­ständischen in der Sackvillestreet ergab sich gestern nachts, womit die viertägige Belagerung ein Ende fand. Ein Teil der Westseite der Straße steht i» Flammen, welche die Feuertvehrlente nachts nicht löschen konnte», da sie von den Re­bellen beschossen wurden. Diese ergaben sich ge- stern de» ganzen Tag über in kleinen Gruppen oder einzeln, indem sie hauptsächlich aus den Hotels Gresham und Hamm «« herauskamen. Die letzte Gruppe, die bloß 6 Mann zählte stand unter Führung Cathal Brughas. Dieser tvar einer der Hanptorganisatoren der irischen repu­blikanischen Armee vor Unterzeichnung des Londoner Vertrages. Er versuchte mit vorgehal- tenein Revolver die Wachen der RegierungStruP- Pen zu durchbrechen, welche jedoch daS Feuer auf ihn eröffneten und ihn ziemlich schwer verletzten. De Balera befindet sich nicht unter de» Gefan- gene», fein Aufenthalt ist bisher unbekannt. das; der Schwindel der deutschgelbenArbei- tcr"-Partei nur aufrechterhalten wird, um doch ein paar Arbeiter in die Irre führen zu können, sie vom sozialdemokratischen Heere der Arbeiterschaft abzusplittern und den deutsch - nationalen bürgerlichen Parteien dienstbar zu machen, lieber die Ncugruppierung im Deut- scheu parlamentarischen Verband sagt Herr Schilling: Die Neugruppicrmlg kann, richtig ersaßt, statt die deutsche Einheit zu gefährde», die fude- t e n d c u t s ch e Politik erst s l o t t mache n.(!) Die Umgruppierung bat eigentlich nur auSge- sprachen, was bereits b c st a n d.(!) Schon längst zerfiel der parlamentarische Verband in eine radikale und eine gemäßigte G r u p- pe... Damit ist die von genauen Ktnticrn der sudcteiideulschc» Politik stetb b e s ü r w o r- tele Zweiteilung eingetreten. Es erscheint ebenso notwendig, aus parlamentarischem aber wird das Treiben des katholischen Klerus anläßlich der Schilderung larpathorussischer Ber Hältnisse belichtet: Hier habe die Regierung be wüßt die Sehnsucht der von den Ungarn zum Katholizismus gezwungenen Bevölkerung, zu ihrem alten griechisch-orthodoxen Glauben zurück» zukehren, niedergehalten. Daran knüpft das Blatt folgende Fragen:Wann wird in Wirklichkeit die Trennung der Kirche von Staat und Schule er folgen? Werden die Herrenoben" erst dann be­ginnen, wenn sie die religiöse Resolution vor der Tür haben werden?... Ter Staat muß auch das Kirchengut beschlagnahmen. Rur durch wirt­schaftliche Beschränkung des Kirchengutes wird der Agitation vornehmlich unserer Klerikalen, welche unser fortschrittliches Volk satt hat. die Stirn geboten werden können... Die Republik leidet heute unter der wählerischen Agitation der Klerikale». Eine große Schuld und Vcrantwor« tung vor dem Volke für die Umsturzarbeit in der Republik , tragen die fortschrittlichen Abgeordneten, 7. Juli 1922. Telegramme. Brozed gegen Sejastianditen. Wien » 6. Juli.(Eigenbericht.) In Buda- Pest findet jetzt vor dem Militärgericht der Pro» zeß gegen sechs Angehörige der HcjaSforinationcn wegen der Morde in Orgovan und I z s<i k' statt. In der heutigen Sitzung wurde der Adsiv' laut des Hejas, Gendariiieriehauptniann M«- k a l), einvernommen. Er sagte ans daß er den Auftrag gehabt habe, in dem Gebiete zwischen der Donau und der Theiß eine Sonderabteil«» g zu werbe». So sei das Detachement Hejas inier seiner Mitwirkung zustande gekommen. Auf die Frag« des Vorsitzenden, ans»olchem Grunde diese Leute in einer so bestialischen Weife vor­gingen, antwortete der Zeuge'Der Grund sind die Juden. Ich wundere mich darüber, daß meine Leute überhaupt die Ii:de n nichtvi 8 ans den letzten M a n n ausgerottet haben." Vorsitzender:Sic meinen damit, daß Ihre Leute keine genügende Urteilskraft befassen." Zcugc:Nein. Ich wollte nur erklären, daß dir Leute die Juden dort gepackt haben, wo sie sie gerade fanden und.n i ch t v ie l c U in st ä n d r mi t ihnen machten. Ebenso verhält es sich mit dem sogenannten Rauben." Auf die Frage des Verteidiger«, weichen Gesellschaft«- schichten die Hingerichteten angehörten, fagie der Zeuge:Sie»varen ausnahmslos Jude n." Vorsitzender:Was reden Sie hier von Gesell schastsschichtcn? Hier verhandeln wir nicht übe: Hinrichtungen, sondern über Mordtaten. Es scheint auS den Acußcrungen des Zeugen hervor­zugehen, daß die Angeklagten ihrem Gefühle als erwachende Ungarn " folgend gehandelt haben." Die österreichische Anleihe in Gold' lronen? brachte Dr. Bauer namenS des sozialdemolra- tischen Klubs den Antrag ein, die Anleihebeträgc nicht in österreichischen Kronen starr zu bemessen, scnderit in Goldkronen, um die Anleihe dem je- welligen Kronenkurs anzupassen. Fmanzminifter Scgur erklärte sich namens der Regierung in: Pniizig init diesem Vorschlage einverstanden. Von den bürgerlichen Parteien wurde der Antrag zur Berichterstattung an dir Klubs entgegengenommen. antwortung treiben; müssen die fortschrittlichen Ncgicrniigsiiiiilistcr zur Verantwortung treiben, warum die Regierung heute noch Agitatoren der llerikalen Partei zahlt die katholischen Pric- ster, weiche Unfriede» säen und die Republik unlergrabeit..." Ausland. Bode» allesi zu versuchen, um«nr eintgerinaheit I die in der Koalition und in der Regierung vcr den fürchterlichen Druck der Tscheche u, träten sind... Die fortschrittlichen Wähler müs- der auf unserem ganzen politischen, wirtschaftlichen sen ihre fortschrittlichen-Abgeordneten zur Ber» «nd kulturellen Leben lastet, zu mildern. Wir"' müssen auf irgend eine Weis« doch wenigst e n s z n m Atemschopsen komme n. Es zel nicht geleugnet, daß diese Art der Politik in weiten Schichten der Bevölkerung nicht voll?tum- lich ist. GeradedeZhalb dürste dxn Parteien, die sich dieser Ausgabe unterziehen, von der ande­ren Seite darob kein Vorwurf gemacht werden. Wirbliger noch als dieser Weg der Verhandlungen, wenn er auch nie verschüttet werden d n r s, schon mit Rücksicht aus das Urteil des Auslandes, erscheint jedoch bei der Sinnesart der Tschechen, den Kamps um die deutschen Rechte auf- ztliiehmen. Der Grundgedanke der Kampsgemetn- schasl ist eben der, was man von den Tschechen nicht aus dein Weg gütlicher Unterredung bekom­men kann, ihnen abzutrotzen." Womit in der bündigste» Weise der Be- weis erbracht ist, daß es für den Verband umso besser ist. je mehr seine Meinungen auseinan­dergehen. Die eine Gruppe soll also dem Atemschöpfen" dienen und dafür sorgen, daß der Druck der Tschechen gemildert werde, die andere Gruppe ivill durch radikales Getue außerhalb des Parlamentes inVolkstümlich- kcit" machen. Soll mauaussprechen, w a s i st", so kann man nicht anders, als diese demagogische Zweiteilung als ordinären Schwindel zu erklären! Di« nächste Scnatssitzung findet am Montag, den 19. Juli um fünf Uhr nachmittags statt. Auf der Tagesordnung stehen u. a. die Vorlage über die SÜiiainftTunn iinn tViiifi-ii her linveriicfierieit Inland. Aussprechen, was ist". Das will der ^Deutschgeltze Dr. Alexander Schilling zu einem lArtikel, den er über die Gründung derKampf igenieinschast" in derAbwehr" veröffentlicht -In dein, was da Herr Dr. SchillingauS- Ipricht", ist vor allem bemerkenswert, daß Dr. >Lodginan zur Zeit der Gründung der Wahl- -gemeinjchaft eine Verschmelzung der Deutschen ^Nationalpartei mit den Deutschgelben herbei­führen wollte. Es bestehe auch ein Ausschuß. Her die beiden Richtlinien der Parteien auf ihre Gleich» oder Ungleichheit hin zu über- prüfen hätte, doch ist der Ausschuß bis heute noch nicht zusammengetreten. Die Schwierig- keit der Verschmelzung liege auch darin, das; die Deutschgelben befürchten,bei einer Ver- jchmelzung an Werbekraft unter der Hand- arbeiterschaft einzubüßen, was, wie Herr Schil­ling meint, ausallgemein nationalen Grün» den zu bedauern wäre". Deutlicher kann man nicht mehraussprechen, was ist": di« Auszahlung von Zinsen der unversicherten staatlichen Lorlriegsschuld, dir Vorlage über den Vertrag zwischen Deutschland und der Tschecho- slotvakci sowie zwischen Oesterreich und der Tsche- ckioslowakci betreffend die Verhinderung der Dop­pelbesteuerung der In- und Auslandsschulden, die Aenderung des Gesetzes über die Zuckersteuer usw. Der Budgetausschuß des Senates ist für Frei- tag um zehn Uhr vormittags, der Außenausschuß für Freitag um 11 Uhr vormittags einberufen. Am Montag, den 10. Juli tagt der Gesundheits- ausschuß um vier Uhr nachmittags. Di« nächste Konferenz der kleine» Entente in Prag . Die Bukarester ZeitungDazia"" teilt mit, daß an der nächsten Konferenz der kleinen Entente, die angeblich im September in Prag stattfinden soll, der Finaiizminisler B. Bratianu teilnehmen wird, um über die finanziellen Fragen zu verhandeln, welche alle drei Staaten der kleinen Entente betreffen. Die klerikale Gefahr in der tschechoslowaki- scheu Republik wächst. Der. Rijen" weist darauf hin, daß unterdessen, da der Kamps zwischen den Regiermigsproletariern und der Bourgeoisie des gemeinsamen republikanisch-demokratischen NN man Herrentums geführt wird, die Klerikalen die pro- nämlich,' letarische Wählerschaft gewinnen. Weit schärfer Maxim Gorti gegen den Moskauer Kongreß. Wie die besten russischen Geister den Prozeß gegen die Sozialrevolutionäre auffassen, gebt au) den folgenden, von Entrüstung glühenden Briefen Maxim G o r k i s an Anatole France und an den Komntuiiistenführer Alcxcj Jwanowitsch Rykow hervor: Anatole Fkanec. Das Gericht über die Sozialrevolutionäre lzat den zynischen Charakter auf sich geladen, öffentlich die Vorbereitungen zum Menschen- morde zu treffen, zum Morde von Menschen, die aufrichtig der Sache der Befreiung des rufst- säten Volkes gedient haben. Ich bitte Sie in- ständigst, wenden Sie sich noch einmal an die Sowjelregierung mit dem HiiNveise auf die llt,- znlässigkeit dieses Verbrechen«; möglicherweise wird Ihr gewichtiges Wort das Leben dieser Sozialisten zu retten vermögen. Ich gebe Ihnen den Inhalt eines Schreibens bekannt, das ich an einen der Vertreter der Sowjet mächte richte. Herzliche Grüße. Maxim Gorki . Alexej Jwanowitsch. Falls der Prozeß gegen die Sozialrevo lutiouäre mit deren Hinrichtung endet, wird dies ein Mord sein nach einem vorher erwo- gencn Plane, es»oird ein grausiger Mord sein. Ich ersuche Sie, diese mein« Ansicht Trotzki und den übrigen mitzuteilen. Ich denke, daß sie nicht überrascht sein werden, denn während der ganzen Zeit der Revolution habe ich tausend- mal die Sowjetmacht auf die unsinnige und verbrech-rische Vernichtung der Intelligenz auf unserer ungehobelten und kulturlosen Partei aufmerksam gemacht. Ich bin fest davon über- zeugt, daß, wenn die Sozialrevolutionär« hin- gerichtet»verde«, diese? Verbrechen eine mora- tische Blockade Rußlands von Seiten des sozia- ltsttschen Europa zur Folge haben wird. Am 1. Juli 1922 Maxim Gorki . Genosse«. leset und verbreitet«! Arbeiterpresse. Provokationen der Deutschnationalen. Berlin , 6. Juli. (Eigenbericht.) Die Deutsch nationalen legen cS immer deutlicher darauf an, die Arbeiterschaft zu reizen und herauszufordern. Das zeigt sich jetzt amh; u den Parlamenten. Hatte in der gestrigen RcichStagssitzung der Teiitschiiatioiialc Dühriiigcr noch ziemlich ge mäßigt gesprochen, so kam es während de« heu- tigcn Auftretens von Rednern dieser Partei zu turniischcn Szenen. Im preußischen Abgeord­netenhaus« mllßte ein Deutschnationaler das Feld räumen, als er in verlogener»nd aufreizender Weise die Linke deS Hauses angriff. Im Reichstag hatten die Deutschnationalen den Abgeordneten Hensel vorgeschickt, einen Superintendenten . Der Mann gefiel sich in einer Verherrlichung des Krieges und behauptete, durch die Schuld der So- zialisten sei der Feldzug für Deutschland verloren gegangen. Daraufhin kam es zu lebhaften Kundgebungen der Linspartcicn. sodaß.Hensel am weitere» Sprechen verhindert wurde, uuo" der Präsident die Sitzung auf eine Viertelstunde tut» tcrbrechcn mußte. Als Hensel nach der Wieder« eröffnnng der Sitzung die Rednertribüne bestieg, wiederholten sich die stürmischen Szenen seitens der Linken und es blieb nichts anderes übrig, als die Sitzung vorzeitig zu schließe». Eine Arbeiterwehrmonnschast. Berlin , 9. Juli. (Eigenbericht.) Nur an wenigen Orten des Reiches ist es bei den Knud- gedungen am Dienstag zu Z u s a m m c n» stoßen gekommen, die vor allem durch das her- anSsordernde Benehmen nationalistischer Ele­mente, einigemal« aber auch durch das Versagen der Ortspolizei verursacht wurden. Einen be- merkenswerten Abschluß haben Vorgänge dieser Art in der sächsischen Bergwerk- und Industrie- stadt Zwickau geftuideu. Nach eintägigem Streik haben die Verhandlungen des Aktions­ausschusses der drei sozialistischen Parteien mit der sächsischen Regierung unter anderem folgen des Ergebnis gezeitigt: Der Aktionsausschuß und die Führer der drei sozialistischen Parteien haben die Sorge für die Ruhe und Sicherheit der Stadt. Ztvickan übernommen, ein Arbeiterwehr- mannsck>aft ist gebildet, die durch abgestempelte weihe Binden und AuSweiskarien kenntlich ist Daraufhin wurde heute morgen beschlossen, die Arbeit wieder aufzunehmen. iiMjbmu Eine»ölkerbundtagung. . Genf , S. Juli(Tsch. P.-B.) Der Bölkerbuir tritt am 17. Juli in London zusammen. Auf de Tagesordnung stehen folgende Fragen: Mandats prozekte, insbesondere das Palästinemandat, Min derheiten in Polen und Oberschlesten sowie ii Bulgarien : Grenzreguliernngen zwischen Oester reich und Ungarn : Banstreifzüge in de Grenzgebieten der Nachbarstaaten Bulgariens verschiedene Organisationspubleinc des interna ttonalen Gerichtshofes und auf Antrag der nor weg,scheu Regierung die Frage über die russisch I Hungerrrne.